2.4. Rolle der Vermittlulng von internationaler Politik im Fernsehen

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Politikvermittlung im Fernsehen
Internationale Politik im Fernsehen – Angebot und Besonderheiten.
1. Einleitung
The world that we have to deal with
politically is out of reach, out of sight,
out of mind. [...]
Gradually a person makes for himself
a trustworthy picture inside his head
of
the
world
beyond
his
reach.
(Lippman 1961:29)
Die heutige Welt ist eine globalisierte Welt. Und die Globalisierung entwickelt
sich immer weiter. Dieser Prozess verbindet die Nationen in allen Bereichen des
Lebens – der Wirtschaft (transnationale Korporationen und internationale Banken
entfalten ihre Tähtigkeit), der Politik (die Rolle der internationalen Gremien –
UNO, OPEC – wächst) und der Kultur (immer mehr Filme, Bücher werden
übersetzt, Musik aus dem Ausland angehört).
Seit Anbeginn der Zeit haben Leute nach Information gestrebt. Mit der Erfindung
des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts hat eine
neue Ära begonnen – die Ära der Informationvermittlung. Heute sind die
Erwartungen von den Medien sehr hoch – die müssen aktuell berichten, schnell
und präzise.
Wie das am Anfang der Arbeit angeführte Zitat zeigt, ist für die Menschen die
Welt außerhalb der unmittelbaren Umgebung schlicht eine Reihe von
Assoziationen, die von Informationlieferanten – den Medien – erstellt werden.
Zwar beschleunigt sich nicht nur die Abrufbarkeit medial-vermittelter Information
und die Anzahl potenzieller Informations- und Unterhaltungsquellen (Tenscher
2002: 58), behält doch das Fernsehen eine zentrale Rolle unter den Massenmedien.
Sowohl gemäß der Aktualität als auch nach der Visualisierung und der
„Leibhaftigkeit“ ist dieses Massenmedium anderen Arten weit voraus (Tenscher
2002: 61). Durch Fernsehen ist das breiteste Publikum verschiedener
Befölkerungsschichten erreichbar; die Fernschauer sehen dieses Massenmedium
außerdem als glaubwürdigstes, objektivstes und völlständigstes Medium (Tenscher
1998: 187)
Es gibt gewisse Besonderheiten, die die Politikvermittlung allgemein im Fernsehen
auszeichnen, die der Autor in dem ersten Kapiten zu schildern versuchen wird.
Danach wird der Verfasser dieser Arbeit auf die Tendenzen der Vermittlung von
der internationalen Politik im Fernsehen eingehen. Im Besonderen wird die
Vermittlung von Nachrichten untersucht die sich auf die Europapolitik beziehen.
Daraufhin wird erleuchtet wie die Vermittlung von der internationalen Politik im
Fernsehen auf die Öffentlichkeitsmeinung einwirkt. Zuallerletzt wird das Problem
der Krisenkommunikation aufgegriffen, was ja bekanntlich einen beträchtlichen
Teil in internationaler Politikvermittlung spielt.
Hat das Fernsehen Einfluss auf die internationale Politik?
2. Hauptteil
2.1.
Veränderungen der Politikvermittlung im Fernsehen in der
letzten Zeit
What difference does it make if it's
true? If it's a story and it breaks, they're
gonna run with it. (Wag the Dog 1997)
Zu
Beginn
meiner
Arbeit
würde
ich
gerne
die
Veränderungen
der
Politikvermittlung untersuchen um einen besseren Einblick in die Problematik der
Arbeit zu gewinnen.
Man kann deutlich sehen, dass heute statt Parteiendemokratien Mediendemokratien
im Mittelpunkt politischer Kommunikation stehen. Es heißt soviel, dass die Politik
sowohl begründungpflichtig und zustimmungsabhängig als auch medial sein soll,
mit
anderen
Worten
–
vermittlungsfähig.
(vgl.
Sarcinelli
1998;
von
Aleman/Marschall 2002; von Tenscher 2002: 59)
Unter Vermittlungsfähigkeit versteht sich, dass die Politikvermittlung auf die
Ansprüche und Erwartungen der Massenmedien ausgerichtet ist. Sie muss also
abwechslungsreich, permanent und unterhaltungsorientiert sein (Tenscher 2002:
59).
Ferner kann man von einer Doppelung politischer Realität sprechen: in den letzten
Jahren haben sich zwei Dimensionen dieser Realität herausgebildet: die
Herstellung und Darstellung der Politik. Wenn man von Darstellung spricht, ist
eine bedeutende Tendenz zu nennen – Inszenierung. Die Tatsache, dass das
Fernsehen im Vergleich zu anderen Medien leibhaftiger und realitätsgetreuer ist,
den Politikern eine einmalige Möglichkeit diese Besonderheiten des Fernsehens für
ihre Zwecke zu nutzen oder gar zu missbrauchen – Politik zu inszenieren.
2.2.
Angebot
der
internationalen
Politikvermittlung
im
Fernsehen
In diesem Kapitel wird der Autor die statistische Information zu der internationalen
Politikvermittlung im deutschen Fernsehen in 2007 zusammenfassen und zu
diesem Thema Stellung nehmen.
Die Berichterstattung über internationale Politik erreichte in 2007 im Fernsehen
der Bundesrepublik Deutschland 8052 Minuten. Das beträgt 18,2% der gesamten
Berichterstattung in den Nachrichten. Dies ist kein hoher Anteil an Nachrichten.
Bei
den
russischen
Nachrichten.
Die
russischen
und
die
deutschen
Nachrichtendiesnste sind gleich in dem Sinne, dass sie die nationalen und
internationalen Nachrichten in einer Sendung vermitteln. Andere Sender dagegen,
darunter der britische Sender BBC haben eine andere Strategie – sie vermitteln die
nationale Politik in Programmen mit Kommentaren von prominenten Gästen,
während internationale Nachrichten meistens als eine Reihe von Fakten berichtet
werden.
Die Themen, die 2007 im deutschen Fernsehen am meisten behandelt worden sind
wie
folgt
–
EU-Politik,
Kriege,
Bürgerkriege,
Terrorismus,
Staatsbesuche/internationale Beziehungen, u.a. (Siehe Abb.1) (Krüger 2008)
Man kann eindeutig die Tendenz vermerken, dass die Themen, die auf der Spitze
der Liste aufzufinden sind, mit Europapolitik und Krisensituationen zu tun haben.
Die Analyse warum Krisen in internationaler Bericherstattung so eine wichtige
Rolle spielen findet der Leser etwas weiter im Text.
Der Author der vorliegenden Arbeit würde nur zum Teil damit einverstanden sein,
dass EU-Politik zur internationalen gehört, da Deutschland Teil der Union ist.
Abb.1 Themenkategorien und ausgewählte Sachgebiete 2007
Die
öffentlich-rechtlichen
Nachrichtendienste
hatten
bei
internationaler
Politikvermittlung einen noch größeren Vorsprung vor den privaten Sendern als
bei deutscher Politik. Dies ist unter anderem damit verbunden, dass ARD und ZDF
über ein dichteres Netz an Auslandskoorrespondenten verfügen, so dass sie auch
Eigenberichte verwenden können (Krüger 2008).
Außer der Informationen von den eigenen Korrespondenten können Fernsehkanäle
und
andere
Medien
die
Berichte
von
international
agierenden
Nachrichtenagenturen (AP, Reuters) benutzen. Diese gewinnen mehr und mehr an
Macht – wirtschaftliche Indikatoren und Zahlen weisen darauf hin, dass sich in der
modernen
Welt
starke
Konzentrationsprozesse
von
Medienorganisationen
abspielen, was sich in der Herausbildung solcher globaler Leitmedien auswirkt
(vgl. Tenscher2007:36; Thompson 2003; Hepp et al. 2005; Kleinsteuber 2005;
Krotz 2005; Hepp 2006).
Diese ausländischen Medien werden außerdem immer zugänglicher für die
Bevölkerung, weil heute immer mehr Leute eine Fremdsprache beherrschen (in
Deutschland etwa 55 Prozent nach Umfrage des Instituts für Demoskopie
Allensbach).
Und für diejenigen, die doch keine Fremdsprachen beherrschen, wird der Zugang
zu globalen Medien ebenfalls erleichtert – immer mehr Internetseiten der Medien
sind in mehreren Sprachen erreichbar.
(http://www.bbc.co.uk/worldservice/languages/
http://www.dw-world.de/dw/0,,266,00.html u.A.)
Von den 34950 Ländernennungen in 2007 entfielen 48 Prozent auf das Ausland.
Meistens wurden die Länder im Zusammenhang mit Krisen, Konflikten (80% der
Nennungen von Irak, Iran, Pakistan, Israel) oder Sport (Österreich, Spanien,
Japan). Bei Frankreich und China ging es meistens um Wirtschaftsbeziehungen
(Krüger 2008). Das zeugt davon, dass auf diese Nachrichten starke Nachfrage
herrscht. Und gerade bei Krisenkommunikation haben die Medien die größte
Möglichkeit in den politischen Entscheidungsprozess einzugreifen, was der Autor
der vorliegenden Arbeit in dem Kapitel über den „CNN Effect“ zu schildern
versuchen wird.
Von den Top-10 Themen im Jahre 2007 im deutschen Fernsehen hatten 6 mehr
oder weniger mit dem Ausland zu tun – Klimaschutz, Afghanistan, Doping, EUPolitik, Sicherheitsgesetze zur Terrorbekämpfung und Irak(Krüger 2008).
Bei privaten Fernsehsendern (RTL und SAT.1) schaffte es im Mai 2007 eine
Kindesentführung auf die Spitze der Topthemen. Die Thematisierung dieses Falles
(den man auch in einem gewissen Sinne zu Krisen hinzuzählen kann) verschaffte
Portugal mehr als die hälfte seiner Präsenz in deutschen Nachrichten. (Krüger
2008)
2.3.
Tendenzen
(Besonderheiten)
der
Vermittlung
der
internationalen Politik im Fernsehen
Naked girl, covered in Napalm. Five
marines
Raising
the
Flag,
Mount
Suribachi. V for Victory, Y'remember
the picture, fifty years from now,
(while) they have forgotten the war.
(Wag the Dog: 1997)
Die Vermittlung von internationaler Politik weist große Unterschiede im
Verhältnis zu der nationalen auf. Die Politiker müssen ihre Taten nicht vor den
Bürgern aus dem Ausland rechtfertigen – sie kriegen keine Stimmen von ihnen.
Die Medien, vor allem Fernsehen, können einzig und allein auf das Image eines
Landes einwirken. Es stellt sich also die Frage ob die Medien überhaupt auf
irgendeine Weise die Politik im Ausland beeinflussen können.
Die Antwort ist ein klares „Ja“, aber die Mechanismen und die Arten der
Einwirkung sind sehr unterschiedlich und man hat keine einheitliche Meinung über
sie.
Einen weiteren Unterschied von der traditionellen Politikvermittlung bilden die
Ebenen der internationalen politischen Kommunikation. Wir können mehr
Empfänger (siehe oben – Fremdsprachenkenntnisse) und Sender (Sateliten- und
Kabelfernsehen) von Info (Tenscher 2007:18 + Abb.2/S.18) feststellen. (Während
das klassische politische Kommunikationsdreieck aus Politik, Medien und
Publikum besteht, die aufeinander einwirken)
 Propaganda (kalter Krieg, Irakkrieg, Wahlen)
 Keine Einheit der Meinung im Vergleich zu Nationalstaaten.(Siehe 2.4.1)
 Das ist eine Branche der Politik, die nicht als unterhaltend angeboten werden
muss (und wird)
 Es gibt aber auch eine andere Tendenz – den Einfluss der Medien auf
Politik. Diese spiegelt sich in dem so genannten "CNN Effect" wider.
2.4.
Rolle der Vermittlulng von internationaler Politik im
Fernsehen für politische Entscheidungen (vielleicht mit 2.3
vereinen) (vielleicht Namen ändern)
„Über
das
Kommunikationssystem
Öffentlichkeit
können sich Bürger und Akteure des politischen Systems
wechselseitig beobachten, indem sie die öffentliche
Meinung beobachten, via Öffentlichkeit können sie
miteinander kommunizieren, indem sie öffentliche
Meinungen produzieren“ (Gerhards 1998: 269)
Die Öffentlichkeit ist ein inhärentes und wichtiges Element in Demokratien. Die
Abwesenheit vom Austausch der Meinungen zwischen Bürgern und politischen
Entscheidungsträgern,
führt
oft
zu
Verletzungen
von
Rechten
und
Vollmachtsüberschreitungen.
In vielen Situationen kommt es nicht zu einer gemeinsamen Öffentlichkeit im
Bezug auf internationale Ereignisse, geschweige denn zu einer internationalen
Reaktion. Meistens bilden sich regionale Öffentlichkeiten oder aber das regionale
Problem wird aus der Nationalen Perspektive erörtert. Im nächsten Unterkapitel
wird
der
Autor
versuchen
die
theoretischen
Modelle
von
regionalen
Öffentlichkeiten anhand der Europäischen Union zu untersuchen.
2.4.1. Pan-europäische Öffentlichkeit oder europäisierte nationale
Öffentlichkeit?
Heute unterscheidet man zwei Modelle der europäischen Öffentlichkeit – eine paneuropäische Öffentlichkeit und europäisierte nationale Öffentlichkeit. Das erste
Modell zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass diese Öffentlichkeit durch
europäische Medien hergestellt werden soll, die sich an alle Nationen in Europa als
ein Ganzes wenden sollen. Mit Hilfe dieser Medien soll es zu europäischer
Integration kommen.(Eidlers, Volmer 2004:358) Meiner Meinung nach ist ein
solches Modell der europäischen Öffentlichkeit nicht vorstellbar, zumindest noch
nicht. Jetzt sind die Medien in Europa vor allem an Nationalstaaten ausgerichtet.
Die einzelnen Länder sind kulturell homogen und deshalb leichter anzusprechen
(vgl. Eidlers, Volmer 2004:360). Als Ausnahme kann man die pan-europäische
Meinung zum Irakkrieg nennen, wobei sich fast alle europäische Nationen gegen
eine Kriegsbeteiligung äußerten. (vgl. Tenscher 2007:19)) Beim zweiten Modell
geht es darum, dass europäische Themen von den nationalen Mediensystemen
aufgegriffen werden (vgl.Eidlers, Volmer 2004:361). Das letzte Modell erscheint
Eidlers und Volmer sowie dem Autor der vorliegender Arbeit als das effektivste
von den beiden und das realistischste, weil, wie bereits in dieser Arbeit erwähnt,
die nationalstaatliche Medienberichterstattung viel besser die Mentalität der
Bewohner dieses oder jenen Staates ansprechen und zu ihnen durchdringen kann –
die EU-Politik zu verdeutlichen, die Perspektiven zu erklären und über mögliche
Konsequenzen warnen.
Heiße Debatten herrschen heutzutage in Europa – sollte es denn eine paneuropäische Öffentlichkeit überhaupt geben? Hat sie überhaupt einen Sinn und die
Möglichkeit zu überleben? Oder birgt eine europäisierte nationale Öffentlichkeit
die Lösung für alle Probleme von Europa? Heftige Meinungsverschiedenheiten
herrschen deswegen, weil Europa oft für ihr Demokratiedefizit kritisiert wird. Eine
gemeinsame Öffentlichkeit steht für eine geringere Meinungsverschiedenheit, als
wenn es europäisierte nationalstaatliche Blickwinkel gibt, die dann in Europa
zusammenkommen.
Vielleicht
war
es
diese
Angst
um
die
Meinungsverschiedenheit, die die Iren dazu bewegt hat am... gegen den
Lissabonner Vertrag zu stimmen.
Viele Forscher zerbrechen sich den Kopf um herauszufinden wie die europäische
Öffentlichkeit heute aussehen soll um Platz zu gewähren für eine Kommunikation,
um den vielkritisierten Demokratiedefizit zu überwinden.
2.4.2. Global Metropolis (vielleicht irgendwohin höher)
Angebrachter ist es [...] von einer
„Communication
across
Vielzahl global operierender und
however, does not reproduce the
strukturierter Suböffentlichkeiten zu
intimacy that is the hallmark of
sprechen.(Tenscher, Viehrig 2007:40)
village life. [...] Unlike in the village,
distances,
people living together in a metropolis
may know little of one another’s
affairs. [...] The information flow
among segments of the metropolitan
population is unequal. [...] People will
have different levels of access. [...]
Control of communication systems is
centralized, operated either by the
state or private companies“ (Fortner
1993: 24f von Tenscher 2007: 41)
Wie der Autor im vorigen Unterkapitel mit dem Beispiel der Europäischen Union
zu erklären versuchte, gibt es, bis auf wenige Ausnahmen, sogar bei regionalen
Versuchen gemeinsame Öffentlichkeiten herauszubilden große Schwierigkeiten.
Wenn wir von einer globalen Öffentlichkeit sprechen, ist diese, folglich, noch
unrealistischer zu erreichen. Eine Ausnahme (die auch nur knapp als global gelten
kann) war die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Terroranschläge
am 11. September 2001. In wenigen Tagen hat sich eine nahezu weltweite
öffentliche Meinung herausgebildet – Verurteilung und Missbilligung vom Terror.
Wie auch im Beispiel mit Europa ist dieses Ereignis eine Krise. Wir können also
schlussfolgern, dass es oft bei solchen Situationen zu einer Ausarbeitung einer
mehr oder weniger globalen Öffentlichkeit kommt. Zugleich haben die Medien in
Krisensituationen die Möglichkeit auf politische Entscheidungsträger Einfluss
auszuüben, was sich in der These des CNN Effects niedergelegt hat.
2.4.3. „CNN-Effekt“ – Wahrheit oder Schwindel?
Im Großen und Ganzen lässt sich der „CNN-Effekt“ als Fähigkeit der
Massenmedien definieren mit intensiver, kritischer Berichterstattung über
humanitäre Konflikte Regierungen zur Intervention zu bewegen, aus Angst der
Entscheidungsträger, bei einem passiven Vorgehen an Ansehen in der Bevölkerung
zu verlieren. (Tenscher 2007: 57)
Man sollte klarstellen, dass es beim „CNN-Effekt“ nicht nur um den Sender CNN
geht, sonder auch um seine Nachfolger und Konkurenz – alle globale EchtzeitFernsehsender.
Nach Steven Livingston, der den CNN Effekt in seiner Arbeit „Clarifying the CNN
Effect: An examination of Media Effects According to Type of Military
Intervention“ genau analysiert hat, gibt es heute drei Aspekte, die man unter dem
Begriff „„CNN-Effekt““ versteht: Beschleunigung (Accelerant), Behinderung
(Impediment) und Agenda Setting Agents.
Als ein Beschleuniger werden CNN-ähnliche globale Echtzeit-Frensehsender
angesehen, weil sie mit den Live-Übertragungen die Zeit verkürzen, in der die
politische Entscheidungsträger Entscheidungen treffen, weil diese auch gleich
reagieren müssen, um mit dem Tempo der Nachrichten mitzuhalten. Ferner wird
diese Beschleunigung als riskant angesehen, weil in Zeiten des Krieges die
Berichte der Geheimdienste regelrecht mit den Nachrichten „konkurieren müssen“,
weil die Echtzeitübertragungen viel schneller im Hauptquartier auftauchen und die
Berichte der Geheimdienste nicht schnell genug für wichtige Entscheidungen
ankommen. Sie müssen ihre Berichte auch gegen Argumente aus dem Fernsehen
und anderen Echtzeitmedien wie dem Internet verteidigen. Meiner Meinung nach
ist diese These strittig, da viele Geheimorganisationen heute selbst permanente
Kontakte zu ihren Hauptquartieren ebenso wie eigene vertrauenswürdige
Informationslieferanten haben. Solche Live-Übertragungen können unmöglich auf
politische Entscheidungsträger eine große Wirkung haben, da die Berichterstattung
im Fernsehen nie komplett objektiv sein kann und die Politiker sich bei speziellen
Instanzen erkundigen (und erkundigen müssen) bevor sie wichtige politische
Entscheidungen treffen.
Die Livemedien werden nach Livingston auch als Behinderung angesehen.
Zuallererst als ein Emotionelles Hindernis – Bilder von toten Soldaten können sehr
wohl die öffentliche Meinung beeinflussen und das nicht gerade in der besten
Weise. Zweitens können solche Live-Übertragungen Schaden zufügen indem sie
dem Gegner Informationen liefern, die eigentlich Kriegsgeheimnise beinhalten. Ich
kann diesen Thesen nur zustimmen und hinzufügen, dass man auf jeden Fall den
Arbeitsbereich der Medien in Krisezeiten eingrenzen sollte soweit das die Situation
erfordert.
Der Dritte Aspekt, den man unter „CNN-Effekt“ versteht lautet, dass diese Sender
Agenda Setting Agents sind. Das bedeutet, dass durch ihre farb- und effektvollen
Videos die Prioritäten der Auslandspolitik geändert werden können. Hier werden
von den meisten Autoren die Fälle „Somalia“ und „Bosnien“ angegeben. Jedoch
wird dabei weder der gesamtpolitische Kontext analysiert, noch der ganze
Zeitraum der Krise (vgl Tenscher 2007:61, Neumann 1996:229f.; Strobel
1997:131ff.).
Was aber der Autor besonders betont, und da stimme ich ihm vollkommen zu, ist
dass die Debatte über der Effekt, den die Medien auf internationale Politik ausüben
nur dann einen Weg aus der jetzigen Sackgasse finden kann, wenn man bei jedem
Mal die Situation in einem Land genau analysiert und die Schlussfolgerungen
anhand aller vorhandener Daten macht.
2.4.4. Fernsehen – der Grund und Mittel von Terrorismus?
Wenn man das Thema von Fernsehehbildern, die die Politik beeinflussen weiter
bearbeitet, kommt man zwangsmäßig zu dem Problem des Terrorismus. Der
Einfluss des Terrorismus kriegt heute eine Ausbreitungsmöglichkeit, die größer ist,
denn je zuvor – man erinnere sich bloß an die Fernsehbilder vom 11. September
rund um den Globus. Ohne die Massenmedien würde der Terrorismus heute
unmöglich den gleichen Effekt auf die Bevölkerung haben. Er würde es nicht weit
außerhalb des Ortes des Geschehens schaffen. Das Ziel der meisten Anschläge von
heute ist größtmögliche Massenmediale Präsenz (vgl. Tenscher 2007: 125). Denn
dadurch leiten sie auch den Zeit- und Handlungsdruck in die Massen. Und das
kann den Politischen Entscheidungsprozess beeinflussen. (vgl. Tenscher 2007:
126) Die Medien können aber auch eine positive Rolle bei den Anschlägen spielen
– durch die Berichterstattung werden öffentliche Proteste ausgelöst, die die
Terroristen in die Enge treiben können (vgl. Tenscher 2007:132).
Der Autor dieser Arbeit meint, dass man durch eine gezielt eingesetzte
Medienpolitik den Schaden von Terroristischen Ataken minimisieren kann. Das
Zizat von Shpiro entspricht hervorragend der von mir vertretenden Meinung: „The
fight against terrorism is carried out not only in the hills of Afghanistan but also on
television screens in the United States, Europe and Asia. Past experience [...]
demonstrates that terrorism can rarely be beaten only by military means. An
effective media policy has become an integral part of the politics of conflict and an
essential element in the international effort against terrorism“(Shpiro 2002:76).
(Tenscher 2007:131,132,135-137)
3. Schlussfolgerung
Wie der Autor in dieser Arbeit zu zeigen versuchte, bleibt das Fernsehen weiterhin
das wichtigste und das Einflussreichste Medium der Welt, auch was internationale
Politikvermittlung angeht.
Die Fragen, die in der vorgelegten Arbeit aufgeworfen werden, .
Die teschnische Entwicklung schreitet voran und es gibt keine Macht, die sie
aufhalten könnte. Internet gewinnt mehr und mehr an Macht, verschmilzt mit
Fernsehen und gemeinsam verdecken sie die ganze Welt und vereinen sie in einem
immer einheitlicher werdenden Informationsstrom. Und doch wird dieser
Informationsaustausch so lange nicht komplett von einer Seite dominiert, bis es
zumindenst zwei Nationalstaaten auf der Welt gibt. Da aber manche Orakel das
Ende der Welt schon bald vorhersagen (der Autor hat das aus den Medien
rausgehört, gelesen und gesehen), ist es wohl möglich, dass die internationale
Politikvermittlung, wie jede andere auf den Mond verreisen muss. Wenn nicht
noch weiter...
Es stellt sich die Frage ob das Fernsehen auch in der Zukunft die zentrale Rolle bei
der Politikvermittlung spielen wird?
Was das Internet angeht, so ist es, meiner Meinung nach, ein sehr perspektives
Medium, dass dem Fernsehen in absehbarer Zukunft Konkurenz bieten kann. Das
Internet ist heute schon von Vorteil, weil man darin zu jeder Zeit die notwendige
Information finden kann und nicht nur zu den Zeiten der Nachrichtensendungen.
(Dadurch hat es die Qualität der Live-Fernsehsender – Aktualität). Das Problem
dabei ist, dass die Technologien noch nicht ausreichen um gute Videoübertragung
zu gewähren. Das kann sich aber in nächster Zeit verändern. Ferner verfügt ein
Mensch
mit
einem
Internetanschluss
über
eine
riesige
Auswahl
an
Informationsquellen. Doch darin liegt auch ein Nachteil – man kann nie wissen
welche wahrheitsgetreu sind und welche nicht. Außerdem gibt es im Internet viele
Dokumente(internationale Konventionen usw.), die man leicht beschaffen kann,
um sich Hintergrundwissen zu verschaffen.
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