Politikvermittlung im Fernsehen Internationale Politik im Fernsehen – Angebot und Besonderheiten. 1. Einleitung The world that we have to deal with politically is out of reach, out of sight, out of mind. [...] Gradually a person makes for himself a trustworthy picture inside his head of the world beyond his reach. (Lippman 1961:29) Die heutige Welt ist eine globalisierte Welt. Und die Globalisierung entwickelt sich immer weiter. Dieser Prozess verbindet die Nationen in allen Bereichen des Lebens – der Wirtschaft (transnationale Korporationen und internationale Banken entfalten ihre Tähtigkeit), der Politik (die Rolle der internationalen Gremien – UNO, OPEC – wächst) und der Kultur (immer mehr Filme, Bücher werden übersetzt, Musik aus dem Ausland angehört). Seit Anbeginn der Zeit haben Leute nach Information gestrebt. Mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts hat eine neue Ära begonnen – die Ära der Informationvermittlung. Heute sind die Erwartungen von den Medien sehr hoch – die müssen aktuell berichten, schnell und präzise. Wie das am Anfang der Arbeit angeführte Zitat zeigt, ist für die Menschen die Welt außerhalb der unmittelbaren Umgebung schlicht eine Reihe von Assoziationen, die von Informationlieferanten – den Medien – erstellt werden. Zwar beschleunigt sich nicht nur die Abrufbarkeit medial-vermittelter Information und die Anzahl potenzieller Informations- und Unterhaltungsquellen (Tenscher 2002: 58), behält doch das Fernsehen eine zentrale Rolle unter den Massenmedien. Sowohl gemäß der Aktualität als auch nach der Visualisierung und der „Leibhaftigkeit“ ist dieses Massenmedium anderen Arten weit voraus (Tenscher 2002: 61). Durch Fernsehen ist das breiteste Publikum verschiedener Befölkerungsschichten erreichbar; die Fernschauer sehen dieses Massenmedium außerdem als glaubwürdigstes, objektivstes und völlständigstes Medium (Tenscher 1998: 187) Es gibt gewisse Besonderheiten, die die Politikvermittlung allgemein im Fernsehen auszeichnen, die der Autor in dem ersten Kapiten zu schildern versuchen wird. Danach wird der Verfasser dieser Arbeit auf die Tendenzen der Vermittlung von der internationalen Politik im Fernsehen eingehen. Im Besonderen wird die Vermittlung von Nachrichten untersucht die sich auf die Europapolitik beziehen. Daraufhin wird erleuchtet wie die Vermittlung von der internationalen Politik im Fernsehen auf die Öffentlichkeitsmeinung einwirkt. Zuallerletzt wird das Problem der Krisenkommunikation aufgegriffen, was ja bekanntlich einen beträchtlichen Teil in internationaler Politikvermittlung spielt. Hat das Fernsehen Einfluss auf die internationale Politik? 2. Hauptteil 2.1. Veränderungen der Politikvermittlung im Fernsehen in der letzten Zeit What difference does it make if it's true? If it's a story and it breaks, they're gonna run with it. (Wag the Dog 1997) Zu Beginn meiner Arbeit würde ich gerne die Veränderungen der Politikvermittlung untersuchen um einen besseren Einblick in die Problematik der Arbeit zu gewinnen. Man kann deutlich sehen, dass heute statt Parteiendemokratien Mediendemokratien im Mittelpunkt politischer Kommunikation stehen. Es heißt soviel, dass die Politik sowohl begründungpflichtig und zustimmungsabhängig als auch medial sein soll, mit anderen Worten – vermittlungsfähig. (vgl. Sarcinelli 1998; von Aleman/Marschall 2002; von Tenscher 2002: 59) Unter Vermittlungsfähigkeit versteht sich, dass die Politikvermittlung auf die Ansprüche und Erwartungen der Massenmedien ausgerichtet ist. Sie muss also abwechslungsreich, permanent und unterhaltungsorientiert sein (Tenscher 2002: 59). Ferner kann man von einer Doppelung politischer Realität sprechen: in den letzten Jahren haben sich zwei Dimensionen dieser Realität herausgebildet: die Herstellung und Darstellung der Politik. Wenn man von Darstellung spricht, ist eine bedeutende Tendenz zu nennen – Inszenierung. Die Tatsache, dass das Fernsehen im Vergleich zu anderen Medien leibhaftiger und realitätsgetreuer ist, den Politikern eine einmalige Möglichkeit diese Besonderheiten des Fernsehens für ihre Zwecke zu nutzen oder gar zu missbrauchen – Politik zu inszenieren. 2.2. Angebot der internationalen Politikvermittlung im Fernsehen In diesem Kapitel wird der Autor die statistische Information zu der internationalen Politikvermittlung im deutschen Fernsehen in 2007 zusammenfassen und zu diesem Thema Stellung nehmen. Die Berichterstattung über internationale Politik erreichte in 2007 im Fernsehen der Bundesrepublik Deutschland 8052 Minuten. Das beträgt 18,2% der gesamten Berichterstattung in den Nachrichten. Dies ist kein hoher Anteil an Nachrichten. Bei den russischen Nachrichten. Die russischen und die deutschen Nachrichtendiesnste sind gleich in dem Sinne, dass sie die nationalen und internationalen Nachrichten in einer Sendung vermitteln. Andere Sender dagegen, darunter der britische Sender BBC haben eine andere Strategie – sie vermitteln die nationale Politik in Programmen mit Kommentaren von prominenten Gästen, während internationale Nachrichten meistens als eine Reihe von Fakten berichtet werden. Die Themen, die 2007 im deutschen Fernsehen am meisten behandelt worden sind wie folgt – EU-Politik, Kriege, Bürgerkriege, Terrorismus, Staatsbesuche/internationale Beziehungen, u.a. (Siehe Abb.1) (Krüger 2008) Man kann eindeutig die Tendenz vermerken, dass die Themen, die auf der Spitze der Liste aufzufinden sind, mit Europapolitik und Krisensituationen zu tun haben. Die Analyse warum Krisen in internationaler Bericherstattung so eine wichtige Rolle spielen findet der Leser etwas weiter im Text. Der Author der vorliegenden Arbeit würde nur zum Teil damit einverstanden sein, dass EU-Politik zur internationalen gehört, da Deutschland Teil der Union ist. Abb.1 Themenkategorien und ausgewählte Sachgebiete 2007 Die öffentlich-rechtlichen Nachrichtendienste hatten bei internationaler Politikvermittlung einen noch größeren Vorsprung vor den privaten Sendern als bei deutscher Politik. Dies ist unter anderem damit verbunden, dass ARD und ZDF über ein dichteres Netz an Auslandskoorrespondenten verfügen, so dass sie auch Eigenberichte verwenden können (Krüger 2008). Außer der Informationen von den eigenen Korrespondenten können Fernsehkanäle und andere Medien die Berichte von international agierenden Nachrichtenagenturen (AP, Reuters) benutzen. Diese gewinnen mehr und mehr an Macht – wirtschaftliche Indikatoren und Zahlen weisen darauf hin, dass sich in der modernen Welt starke Konzentrationsprozesse von Medienorganisationen abspielen, was sich in der Herausbildung solcher globaler Leitmedien auswirkt (vgl. Tenscher2007:36; Thompson 2003; Hepp et al. 2005; Kleinsteuber 2005; Krotz 2005; Hepp 2006). Diese ausländischen Medien werden außerdem immer zugänglicher für die Bevölkerung, weil heute immer mehr Leute eine Fremdsprache beherrschen (in Deutschland etwa 55 Prozent nach Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach). Und für diejenigen, die doch keine Fremdsprachen beherrschen, wird der Zugang zu globalen Medien ebenfalls erleichtert – immer mehr Internetseiten der Medien sind in mehreren Sprachen erreichbar. (http://www.bbc.co.uk/worldservice/languages/ http://www.dw-world.de/dw/0,,266,00.html u.A.) Von den 34950 Ländernennungen in 2007 entfielen 48 Prozent auf das Ausland. Meistens wurden die Länder im Zusammenhang mit Krisen, Konflikten (80% der Nennungen von Irak, Iran, Pakistan, Israel) oder Sport (Österreich, Spanien, Japan). Bei Frankreich und China ging es meistens um Wirtschaftsbeziehungen (Krüger 2008). Das zeugt davon, dass auf diese Nachrichten starke Nachfrage herrscht. Und gerade bei Krisenkommunikation haben die Medien die größte Möglichkeit in den politischen Entscheidungsprozess einzugreifen, was der Autor der vorliegenden Arbeit in dem Kapitel über den „CNN Effect“ zu schildern versuchen wird. Von den Top-10 Themen im Jahre 2007 im deutschen Fernsehen hatten 6 mehr oder weniger mit dem Ausland zu tun – Klimaschutz, Afghanistan, Doping, EUPolitik, Sicherheitsgesetze zur Terrorbekämpfung und Irak(Krüger 2008). Bei privaten Fernsehsendern (RTL und SAT.1) schaffte es im Mai 2007 eine Kindesentführung auf die Spitze der Topthemen. Die Thematisierung dieses Falles (den man auch in einem gewissen Sinne zu Krisen hinzuzählen kann) verschaffte Portugal mehr als die hälfte seiner Präsenz in deutschen Nachrichten. (Krüger 2008) 2.3. Tendenzen (Besonderheiten) der Vermittlung der internationalen Politik im Fernsehen Naked girl, covered in Napalm. Five marines Raising the Flag, Mount Suribachi. V for Victory, Y'remember the picture, fifty years from now, (while) they have forgotten the war. (Wag the Dog: 1997) Die Vermittlung von internationaler Politik weist große Unterschiede im Verhältnis zu der nationalen auf. Die Politiker müssen ihre Taten nicht vor den Bürgern aus dem Ausland rechtfertigen – sie kriegen keine Stimmen von ihnen. Die Medien, vor allem Fernsehen, können einzig und allein auf das Image eines Landes einwirken. Es stellt sich also die Frage ob die Medien überhaupt auf irgendeine Weise die Politik im Ausland beeinflussen können. Die Antwort ist ein klares „Ja“, aber die Mechanismen und die Arten der Einwirkung sind sehr unterschiedlich und man hat keine einheitliche Meinung über sie. Einen weiteren Unterschied von der traditionellen Politikvermittlung bilden die Ebenen der internationalen politischen Kommunikation. Wir können mehr Empfänger (siehe oben – Fremdsprachenkenntnisse) und Sender (Sateliten- und Kabelfernsehen) von Info (Tenscher 2007:18 + Abb.2/S.18) feststellen. (Während das klassische politische Kommunikationsdreieck aus Politik, Medien und Publikum besteht, die aufeinander einwirken) Propaganda (kalter Krieg, Irakkrieg, Wahlen) Keine Einheit der Meinung im Vergleich zu Nationalstaaten.(Siehe 2.4.1) Das ist eine Branche der Politik, die nicht als unterhaltend angeboten werden muss (und wird) Es gibt aber auch eine andere Tendenz – den Einfluss der Medien auf Politik. Diese spiegelt sich in dem so genannten "CNN Effect" wider. 2.4. Rolle der Vermittlulng von internationaler Politik im Fernsehen für politische Entscheidungen (vielleicht mit 2.3 vereinen) (vielleicht Namen ändern) „Über das Kommunikationssystem Öffentlichkeit können sich Bürger und Akteure des politischen Systems wechselseitig beobachten, indem sie die öffentliche Meinung beobachten, via Öffentlichkeit können sie miteinander kommunizieren, indem sie öffentliche Meinungen produzieren“ (Gerhards 1998: 269) Die Öffentlichkeit ist ein inhärentes und wichtiges Element in Demokratien. Die Abwesenheit vom Austausch der Meinungen zwischen Bürgern und politischen Entscheidungsträgern, führt oft zu Verletzungen von Rechten und Vollmachtsüberschreitungen. In vielen Situationen kommt es nicht zu einer gemeinsamen Öffentlichkeit im Bezug auf internationale Ereignisse, geschweige denn zu einer internationalen Reaktion. Meistens bilden sich regionale Öffentlichkeiten oder aber das regionale Problem wird aus der Nationalen Perspektive erörtert. Im nächsten Unterkapitel wird der Autor versuchen die theoretischen Modelle von regionalen Öffentlichkeiten anhand der Europäischen Union zu untersuchen. 2.4.1. Pan-europäische Öffentlichkeit oder europäisierte nationale Öffentlichkeit? Heute unterscheidet man zwei Modelle der europäischen Öffentlichkeit – eine paneuropäische Öffentlichkeit und europäisierte nationale Öffentlichkeit. Das erste Modell zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass diese Öffentlichkeit durch europäische Medien hergestellt werden soll, die sich an alle Nationen in Europa als ein Ganzes wenden sollen. Mit Hilfe dieser Medien soll es zu europäischer Integration kommen.(Eidlers, Volmer 2004:358) Meiner Meinung nach ist ein solches Modell der europäischen Öffentlichkeit nicht vorstellbar, zumindest noch nicht. Jetzt sind die Medien in Europa vor allem an Nationalstaaten ausgerichtet. Die einzelnen Länder sind kulturell homogen und deshalb leichter anzusprechen (vgl. Eidlers, Volmer 2004:360). Als Ausnahme kann man die pan-europäische Meinung zum Irakkrieg nennen, wobei sich fast alle europäische Nationen gegen eine Kriegsbeteiligung äußerten. (vgl. Tenscher 2007:19)) Beim zweiten Modell geht es darum, dass europäische Themen von den nationalen Mediensystemen aufgegriffen werden (vgl.Eidlers, Volmer 2004:361). Das letzte Modell erscheint Eidlers und Volmer sowie dem Autor der vorliegender Arbeit als das effektivste von den beiden und das realistischste, weil, wie bereits in dieser Arbeit erwähnt, die nationalstaatliche Medienberichterstattung viel besser die Mentalität der Bewohner dieses oder jenen Staates ansprechen und zu ihnen durchdringen kann – die EU-Politik zu verdeutlichen, die Perspektiven zu erklären und über mögliche Konsequenzen warnen. Heiße Debatten herrschen heutzutage in Europa – sollte es denn eine paneuropäische Öffentlichkeit überhaupt geben? Hat sie überhaupt einen Sinn und die Möglichkeit zu überleben? Oder birgt eine europäisierte nationale Öffentlichkeit die Lösung für alle Probleme von Europa? Heftige Meinungsverschiedenheiten herrschen deswegen, weil Europa oft für ihr Demokratiedefizit kritisiert wird. Eine gemeinsame Öffentlichkeit steht für eine geringere Meinungsverschiedenheit, als wenn es europäisierte nationalstaatliche Blickwinkel gibt, die dann in Europa zusammenkommen. Vielleicht war es diese Angst um die Meinungsverschiedenheit, die die Iren dazu bewegt hat am... gegen den Lissabonner Vertrag zu stimmen. Viele Forscher zerbrechen sich den Kopf um herauszufinden wie die europäische Öffentlichkeit heute aussehen soll um Platz zu gewähren für eine Kommunikation, um den vielkritisierten Demokratiedefizit zu überwinden. 2.4.2. Global Metropolis (vielleicht irgendwohin höher) Angebrachter ist es [...] von einer „Communication across Vielzahl global operierender und however, does not reproduce the strukturierter Suböffentlichkeiten zu intimacy that is the hallmark of sprechen.(Tenscher, Viehrig 2007:40) village life. [...] Unlike in the village, distances, people living together in a metropolis may know little of one another’s affairs. [...] The information flow among segments of the metropolitan population is unequal. [...] People will have different levels of access. [...] Control of communication systems is centralized, operated either by the state or private companies“ (Fortner 1993: 24f von Tenscher 2007: 41) Wie der Autor im vorigen Unterkapitel mit dem Beispiel der Europäischen Union zu erklären versuchte, gibt es, bis auf wenige Ausnahmen, sogar bei regionalen Versuchen gemeinsame Öffentlichkeiten herauszubilden große Schwierigkeiten. Wenn wir von einer globalen Öffentlichkeit sprechen, ist diese, folglich, noch unrealistischer zu erreichen. Eine Ausnahme (die auch nur knapp als global gelten kann) war die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Terroranschläge am 11. September 2001. In wenigen Tagen hat sich eine nahezu weltweite öffentliche Meinung herausgebildet – Verurteilung und Missbilligung vom Terror. Wie auch im Beispiel mit Europa ist dieses Ereignis eine Krise. Wir können also schlussfolgern, dass es oft bei solchen Situationen zu einer Ausarbeitung einer mehr oder weniger globalen Öffentlichkeit kommt. Zugleich haben die Medien in Krisensituationen die Möglichkeit auf politische Entscheidungsträger Einfluss auszuüben, was sich in der These des CNN Effects niedergelegt hat. 2.4.3. „CNN-Effekt“ – Wahrheit oder Schwindel? Im Großen und Ganzen lässt sich der „CNN-Effekt“ als Fähigkeit der Massenmedien definieren mit intensiver, kritischer Berichterstattung über humanitäre Konflikte Regierungen zur Intervention zu bewegen, aus Angst der Entscheidungsträger, bei einem passiven Vorgehen an Ansehen in der Bevölkerung zu verlieren. (Tenscher 2007: 57) Man sollte klarstellen, dass es beim „CNN-Effekt“ nicht nur um den Sender CNN geht, sonder auch um seine Nachfolger und Konkurenz – alle globale EchtzeitFernsehsender. Nach Steven Livingston, der den CNN Effekt in seiner Arbeit „Clarifying the CNN Effect: An examination of Media Effects According to Type of Military Intervention“ genau analysiert hat, gibt es heute drei Aspekte, die man unter dem Begriff „„CNN-Effekt““ versteht: Beschleunigung (Accelerant), Behinderung (Impediment) und Agenda Setting Agents. Als ein Beschleuniger werden CNN-ähnliche globale Echtzeit-Frensehsender angesehen, weil sie mit den Live-Übertragungen die Zeit verkürzen, in der die politische Entscheidungsträger Entscheidungen treffen, weil diese auch gleich reagieren müssen, um mit dem Tempo der Nachrichten mitzuhalten. Ferner wird diese Beschleunigung als riskant angesehen, weil in Zeiten des Krieges die Berichte der Geheimdienste regelrecht mit den Nachrichten „konkurieren müssen“, weil die Echtzeitübertragungen viel schneller im Hauptquartier auftauchen und die Berichte der Geheimdienste nicht schnell genug für wichtige Entscheidungen ankommen. Sie müssen ihre Berichte auch gegen Argumente aus dem Fernsehen und anderen Echtzeitmedien wie dem Internet verteidigen. Meiner Meinung nach ist diese These strittig, da viele Geheimorganisationen heute selbst permanente Kontakte zu ihren Hauptquartieren ebenso wie eigene vertrauenswürdige Informationslieferanten haben. Solche Live-Übertragungen können unmöglich auf politische Entscheidungsträger eine große Wirkung haben, da die Berichterstattung im Fernsehen nie komplett objektiv sein kann und die Politiker sich bei speziellen Instanzen erkundigen (und erkundigen müssen) bevor sie wichtige politische Entscheidungen treffen. Die Livemedien werden nach Livingston auch als Behinderung angesehen. Zuallererst als ein Emotionelles Hindernis – Bilder von toten Soldaten können sehr wohl die öffentliche Meinung beeinflussen und das nicht gerade in der besten Weise. Zweitens können solche Live-Übertragungen Schaden zufügen indem sie dem Gegner Informationen liefern, die eigentlich Kriegsgeheimnise beinhalten. Ich kann diesen Thesen nur zustimmen und hinzufügen, dass man auf jeden Fall den Arbeitsbereich der Medien in Krisezeiten eingrenzen sollte soweit das die Situation erfordert. Der Dritte Aspekt, den man unter „CNN-Effekt“ versteht lautet, dass diese Sender Agenda Setting Agents sind. Das bedeutet, dass durch ihre farb- und effektvollen Videos die Prioritäten der Auslandspolitik geändert werden können. Hier werden von den meisten Autoren die Fälle „Somalia“ und „Bosnien“ angegeben. Jedoch wird dabei weder der gesamtpolitische Kontext analysiert, noch der ganze Zeitraum der Krise (vgl Tenscher 2007:61, Neumann 1996:229f.; Strobel 1997:131ff.). Was aber der Autor besonders betont, und da stimme ich ihm vollkommen zu, ist dass die Debatte über der Effekt, den die Medien auf internationale Politik ausüben nur dann einen Weg aus der jetzigen Sackgasse finden kann, wenn man bei jedem Mal die Situation in einem Land genau analysiert und die Schlussfolgerungen anhand aller vorhandener Daten macht. 2.4.4. Fernsehen – der Grund und Mittel von Terrorismus? Wenn man das Thema von Fernsehehbildern, die die Politik beeinflussen weiter bearbeitet, kommt man zwangsmäßig zu dem Problem des Terrorismus. Der Einfluss des Terrorismus kriegt heute eine Ausbreitungsmöglichkeit, die größer ist, denn je zuvor – man erinnere sich bloß an die Fernsehbilder vom 11. September rund um den Globus. Ohne die Massenmedien würde der Terrorismus heute unmöglich den gleichen Effekt auf die Bevölkerung haben. Er würde es nicht weit außerhalb des Ortes des Geschehens schaffen. Das Ziel der meisten Anschläge von heute ist größtmögliche Massenmediale Präsenz (vgl. Tenscher 2007: 125). Denn dadurch leiten sie auch den Zeit- und Handlungsdruck in die Massen. Und das kann den Politischen Entscheidungsprozess beeinflussen. (vgl. Tenscher 2007: 126) Die Medien können aber auch eine positive Rolle bei den Anschlägen spielen – durch die Berichterstattung werden öffentliche Proteste ausgelöst, die die Terroristen in die Enge treiben können (vgl. Tenscher 2007:132). Der Autor dieser Arbeit meint, dass man durch eine gezielt eingesetzte Medienpolitik den Schaden von Terroristischen Ataken minimisieren kann. Das Zizat von Shpiro entspricht hervorragend der von mir vertretenden Meinung: „The fight against terrorism is carried out not only in the hills of Afghanistan but also on television screens in the United States, Europe and Asia. Past experience [...] demonstrates that terrorism can rarely be beaten only by military means. An effective media policy has become an integral part of the politics of conflict and an essential element in the international effort against terrorism“(Shpiro 2002:76). (Tenscher 2007:131,132,135-137) 3. Schlussfolgerung Wie der Autor in dieser Arbeit zu zeigen versuchte, bleibt das Fernsehen weiterhin das wichtigste und das Einflussreichste Medium der Welt, auch was internationale Politikvermittlung angeht. Die Fragen, die in der vorgelegten Arbeit aufgeworfen werden, . Die teschnische Entwicklung schreitet voran und es gibt keine Macht, die sie aufhalten könnte. Internet gewinnt mehr und mehr an Macht, verschmilzt mit Fernsehen und gemeinsam verdecken sie die ganze Welt und vereinen sie in einem immer einheitlicher werdenden Informationsstrom. Und doch wird dieser Informationsaustausch so lange nicht komplett von einer Seite dominiert, bis es zumindenst zwei Nationalstaaten auf der Welt gibt. Da aber manche Orakel das Ende der Welt schon bald vorhersagen (der Autor hat das aus den Medien rausgehört, gelesen und gesehen), ist es wohl möglich, dass die internationale Politikvermittlung, wie jede andere auf den Mond verreisen muss. Wenn nicht noch weiter... Es stellt sich die Frage ob das Fernsehen auch in der Zukunft die zentrale Rolle bei der Politikvermittlung spielen wird? Was das Internet angeht, so ist es, meiner Meinung nach, ein sehr perspektives Medium, dass dem Fernsehen in absehbarer Zukunft Konkurenz bieten kann. Das Internet ist heute schon von Vorteil, weil man darin zu jeder Zeit die notwendige Information finden kann und nicht nur zu den Zeiten der Nachrichtensendungen. (Dadurch hat es die Qualität der Live-Fernsehsender – Aktualität). Das Problem dabei ist, dass die Technologien noch nicht ausreichen um gute Videoübertragung zu gewähren. Das kann sich aber in nächster Zeit verändern. Ferner verfügt ein Mensch mit einem Internetanschluss über eine riesige Auswahl an Informationsquellen. Doch darin liegt auch ein Nachteil – man kann nie wissen welche wahrheitsgetreu sind und welche nicht. Außerdem gibt es im Internet viele Dokumente(internationale Konventionen usw.), die man leicht beschaffen kann, um sich Hintergrundwissen zu verschaffen.