Rauchen - eine kleine Einführung Mitteilung vom 10.02.2016 Rauchen ist nach wie vor das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko und verantwortlich für ca. 30 % aller Todesfälle durch Krebserkrankungen. Schätzungsweise rund 121.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen des Rauchens allein in Deutschland. Auch Passivrauchen kann zu verheerenden Folgen führen: Laut einer DKFZ-Studie sterben in Deutschland jährlich ca. 3.000 Nichtraucher an passivrauchbedingten Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenkrebs oder chronischen Lungenerkrankungen. Es ist daher auch ein gesundheitspolitisch wichtiges Anliegen, den Schutz der Nichtraucher vor den Gefahren des Passivrauchens weiter zu verbessern. Im Jahr 2013 rauchten in Deutschland etwa 25 % der Bevölkerung im Alter von 18 Jahren und älter. Zwischen den Bundesländern bestehen deutliche Unterschiede in den Raucheranteilen. Von den Männern rauchen je nach Bundesland 27 bis 35 %, von den Frauen 17 bis 24 Prozent. SachsenAnhalt gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Raucheranteilen - rund 34 % der Männer und 23 % der Frauen sind als Raucher verzeichnet. Warum entscheiden sich Menschen zu rauchen? Von einer richtigen Entscheidung zum Rauchen kann meist nicht gesprochen werden. Zum Rauchen verleitet ist an dieser Stelle wohl passender formuliert. Sowohl psychische und physische Aspekte als auch Umwelteinflüsse müssen berücksichtigt werden. Folgende Abbildung veranschaulicht den Weg vom Nichtraucher bis hin zum Ex-Raucher. Abbildung: Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.) (2015): Mögliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer Tabakabhängigkeit. Tabakatlas Deutschland 2015, Heidelberg Erstellt von GfK Seite 1 von 2 Ausgabe 01/ 16 Kosten des Rauchens in Deutschland Die tabakbedingten Kosten für Gesundheitswesen und Volkswirtschaft setzen sich aus den direkten und indirekten Kosten zusammen. Die direkten Kosten erfassen den Wert der Güter, die im Gesundheitssektor aufgrund von tabakbedingten Erkrankungen verbraucht werden. Dazu zählen Arzneimittel sowie medizinische Dienstleistungen wie Operationen, Pflegekosten und Rehabilitationsmaßnahmen. Die indirekten Kosten erfassen Verluste, die der Volkswirtschaft durch das tabakbedingte vorzeitige Ausscheiden aus der Berufswelt entstehen. Miteinbezogen wurden z.B. Arbeitsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit. Weitere durch Tabakkonsum anfallende Kosten wie Schmerz, Leid und Erschöpfung werden als intangible Kosten aufgeführt. Berechnet wurden die Kosten mittels Versichertendaten der Techniker Krankenkasse (TKK) über den Infokasten: Als Zeitraum von 2008 bis 2012. Mitglied des Deutschen Netzes Rauchfreier Krankenhäuser & GesundheitsFolgende Tabelle stellt die jährlichen Kosten im einrichtungen e.V. hat sich das AMEOS Klinikum Aschersleben dazu entschieden, Überblick dar: Kosten des Rauchens in Milliarden Euro Direkte Kosten 25,41 Mrd. Euro Indirekte Kosten 53,68 Mrd. Euro Gesamtkosten 79,09 Mrd. Euro die Rauchfreiheit im Unternehmen und in der Region umzusetzen. Es dient als Vorbild für weitere AMEOS Einrichtungen in der Region Sachsen-Anhalt. Mittlerweile sind alle Standorte der AMEOS Gruppe Ost Tabelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.) (2015): Die Kosten des Rauchens in Deutschland. Aus der Wissenschaft für die Politik, Heidelberg Mitglied im DNRfK e.V. Weitere Informationen zur feierlichen Übergabe der hierfür ausgestellten Zertifikate Nicht berücksichtigt wurden die intangiblen Kosten, finden Sie im beiliegenden Schreiben. schätzungsweise liegen diese bei 92,2 Mrd. Euro. Die vorgestellten Zahlen belegen die dringende gesundheitspolitische Notwendigkeit, nicht nur aus Gründen des Gesundheitsschutzes, den Tabakkonsum zu senken. Um die Raucherquote und damit verbundene gesundheitliche und finanzielle Belastungen zu senken, müssen ergänzend zu Tabaksteuererhöhungen weitere Maßnahmen wie ein umfassender Nichtraucherschutz umgesetzt werden. Quellen: - Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.) (2015): Die Kosten des Rauchens in Deutschland. Aus der Wissenschaft - für die Politik, Heidelberg - Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.) (2015): Tabakatlas Deutschland 2015, Heidelberg In der nächste Ausgabe 03/ 16 behandeln wir das Thema "Endlich rauchfrei!". U. a. werden Gründe für ein rauchfreies Leben und verschiedene Möglichkeiten der Tabakentwöhnung vorgestellt. Sie haben sich dazu entschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören oder wollen weitere Informationen erhalten? Dann melden Sie sich bei Frau Habich unter Tel.: 03473-971355 oder per E-Mail: [email protected] Erstellt von GfK Seite 2 von 2 Ausgabe 01/ 16