Ergonomie Übersicht 1. Begriffsklärung .............................................................................................................................................. 1 2. Arbeit / Arbeitsumgebung ............................................................................................................................. 2 2.1. Bildschirmarbeit ........................................................................................................................... 2 2.2. Arbeitsumgebung ........................................................................................................................ 2 3. Ergonomie Arbeitsplatz ................................................................................................................................ 2 3.1. Bürostuhl ..................................................................................................................................... 2 3.2. Höhenverstellbarer Schreibtisch ................................................................................................. 3 3.3. Bildschirmständer oder Schwenkarme........................................................................................ 3 3.4. Ergonomische Accessoires ......................................................................................................... 3 3.5. Richtige Beleuchtung .................................................................................................................. 3 3.6. Bildschirm .................................................................................................................................... 3 3.7. Drucker und Fotokopiergeräte .................................................................................................... 3 4. Ergonomie Bürostuhl .................................................................................................................................... 4 4.1. Fünfsternfuss............................................................................................................................... 4 4.2. Gewicht ....................................................................................................................................... 4 4.3. Sitzhöhe ...................................................................................................................................... 4 4.4. Rückenlehne ............................................................................................................................... 4 4.5. Ergonomische Rückenlehne (dynamisches Sitzen) .................................................................... 4 4.6. Sitzfläche ..................................................................................................................................... 4 4.7. Polsterung ................................................................................................................................... 5 4.8. Armlehnen ................................................................................................................................... 5 4.9. Alternative Sitzmöglichkeiten ...................................................................................................... 5 4.10. Richtig Sitzen .............................................................................................................................. 5 5. Ergonomie Schreibtisch................................................................................................................................ 6 5.1. Die Höhe ..................................................................................................................................... 6 5.2. Neigungswinkel ........................................................................................................................... 6 5.3. Größe .......................................................................................................................................... 6 5.4. Oberfläche und Farbe ................................................................................................................. 6 5.5. Stehpulte / Sitz-Stehtische .......................................................................................................... 6 6. Eingabegeräte .............................................................................................................................................. 7 6.1. Computer-Maus ........................................................................................................................... 7 6.2. Tastatur ....................................................................................................................................... 7 6.3. RSI .............................................................................................................................................. 8 7. Bildschirm ..................................................................................................................................................... 8 7.1. Flachbildschirm ........................................................................................................................... 9 7.2. Bildschirm mit Kathodenstrahlröhre ............................................................................................ 9 7.3. Filter ............................................................................................................................................ 9 8. Licht ............................................................................................................................................................ 10 8.1. Leuchtstärke .............................................................................................................................. 11 8.2. Tageslicht .................................................................................................................................. 11 8.3. Spiegelungen und Blendungen ................................................................................................. 11 8.4. Lichtquellen ............................................................................................................................... 11 8.5. Lichtfarbe ................................................................................................................................... 12 9. Lärm............................................................................................................................................................ 12 1. Begriffsklärung Der Begriff "Ergonomie" wurde ca. 1950 in Großbritannien geprägt, stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet "Arbeitsgesetz" (ergos = Werk, nomos = Gesetz). Dieser wichtige Zweig der Arbeitswissenschaft beschäftigt sich mit der Anpassung der Arbeitsbedingungen an menschliche Bedürfnisse, insbesondere auch an den Organismus. Berücksichtigt werden Arbeitsmedizin, -physiologie und -psychologie sowie Ökonomie. Die Anwendung ergonomischer Grundsätze fördert das Wohlbefinden am Arbeitsplatz, schützt die Gesundheit und steigert dadurch Arbeitsleistung und -qualität. Trotz EU-Verordnungen und gewerkschaftlichen Forderungen setzen sich ergonomische Prinzipien am Arbeitsplatz nur langsam durch - dies trotz erwiesener Steigerung der Produktivität. Im privaten Bereich werden sie sogar sträflich vernachlässigt, obwohl immer mehr Menschen einen sehr großen Teil ihrer Freizeit am PC verbringen. Unzureichende Bedingungen führen jedoch zu weit verbreiteten Krankheitsbildern wie Rücken- und Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Allergien, Schlafund weiteren psychosomatischen Störungen. In der Informatik unterscheidet man zwischen Software- und Hardware-Ergonomie. Die Software-Ergonomie befasst sich mit der Gestaltung dialogorientierter Programmsysteme und Benutzeroberflächen, die den geistigen, körperlichen und sozialen Bedürfnissen der Menschen entgegenkommen. Die Hardware-Ergonomie beschäftigt sich mit der Anpassung der Arbeitsgeräte (Monitor, Tastatur, Maus, usw.) und der Arbeitsumgebung (Stuhl, Tisch, Beleuchtung, usw.) an die körperlichen und psychologischen Eigenschaften der am Computer arbeitenden Menschen. 2. Arbeit / Arbeitsumgebung 2.1. Bildschirmarbeit Bei der Bildschirmarbeit wird grundsätzlich unterschieden zwischen so genannter Dialogarbeit und Dateneingabe, die natürlich sehr oft gemischt vorkommen. Dialogarbeit, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, nutzt den Computer hauptsächlich als Informationssystem (Datenbanken, Internet, elektronische Telefonbücher, Lexika usw.). Daten werden über Tastatur und Maus eingegeben und abgefragt. Hier steht der Bildschirm im Mittelpunkt und sollte entsprechend direkt vor dem Arbeitenden stehen. Muss der Kopf ständig zur Seite geneigt werden, entstehen Verspannungen. Gerade bei Dialogarbeit ist ein guter Bildschirm besonders wichtig. Bei der Dateneingabe steht nicht der Bildschirm, sondern der zu erfassende Beleg im Mittelpunkt. Die Vorlage (im Idealfall in einem Beleghalter) sollte dabei direkt vor dem Datenerfasser sein, so dass beim Abschreiben der Kopf nicht zur Seite geneigt werden muss. Der Bildschirm hingegen darf durchaus schräg stehen, da nur ein gelegentlicher Kontrollblick nötig ist. Durch die richtige Anordnung auf dem Arbeitsplatz lassen sich die hohen Ansprüche an den Körper bereits etwas mindern. Gerade bei dieser Art der Arbeit ist die Beanspruchung des Bewegungsapparates sehr groß, da die Körperhaltung letztlich vorgegeben ist. Außerdem wird hauptsächlich mit der Tastatur gearbeitet. Entsprechend werden Wirbelsäule, Nacken-, Schulter- und Armmuskulatur sowie Sehnen an Armen und Händen stark beansprucht. Die Dateneingabe erfordert eine hohe Konzentration, ist aber andererseits oft sehr monoton und wirkt schnell ermüdend, weshalb Pausen besonders wichtig sind. Im Idealfall ist ein Arbeitnehmer nicht ausschließlich mit Dateneingabe beschäftigt, sondern kann zwischen Dialogarbeit und Dateneingabe abwechseln (dazu gehört allerdings auch, dass der Arbeitsplatz sich bequem an die jeweiligen Anforderungen anpassen lässt, beispielsweise durch Bildschirmschwenkarme). Freilich ist das nicht immer möglich. Für beide Arten der Bildschirmarbeit gilt, dass mindestens jede Stunde 5 Minuten oder alle zwei Stunden 10 Minuten (eher länger) eine Pause eingelegt werden sollte. In dieser sollte man sich bewegen, einige gymnastische Übungen durchführen, um die Muskeln etwas zu lockern und den Bewegungsapparat andersartig zu belasten (und zu trainieren), als es die Arbeit erfordert. Beim Arbeiten ist eine entspannte Körperhaltung einzunehmen. Ist der Arbeitsplatz ergonomisch richtig ausgestattet, sind die materiellen Vorraussetzungen gegeben, damit die Arbeit nicht krank macht. 2.2. Arbeitsumgebung Zur ergonomisch richtigen Gestaltung eines Arbeitsplatzes gehört auch die Umgebung im weitesten Sinne. Licht, Raumgestaltung, das Verhalten von Mitarbeitern und Vorgesetzten - all das hat einen Einfluss auf unser geistiges und körperliches Wohlbefinden. Auch die Geräuschkulisse verdient unsere Aufmerksamkeit. Schließlich erzeugt Lärm bekanntermaßen Stress. Insbesondere Büromaschinen wie manche Fotokopierer oder Laserdrucker erzeugen Lärm, der dadurch vermieden werden kann, dass diese Geräte in einem anderen Raum oder beispielsweise im Gang aufgestellt werden. Neuere Geräte verfügen in der Regel über einen geräuscharmen Energiesparmodus (Stand-by-Betrieb). 3. Ergonomie Arbeitsplatz 3.1. Bürostuhl Ein ergonomisch guter Stuhl erlaubt aktives oder dynamisches Sitzen, d.h. die Lehne ist nicht starr, sondern bewegt sich mit dem Sitzenden mit, bietet dabei jedoch Widerstand. Dieser Widerstand muss sich regulieren lassen. Dabei bewegt sich nicht nur die Rückenlehne mit, sondern in geringerem Masse auch die Sitzfläche, die jedoch niemals abkippen darf (Synchron-Mechanik). Ein guter Bürostuhl beugt Haltungsschäden und Verspannungen vor, wobei er durch Sitzelemente wie Sitzball, Kniestuhl oder Swopper ergänzt werden kann. 3.2. Höhenverstellbarer Schreibtisch Auch der Schreibtisch sollte sich an die individuellen Bedürfnisse und die Körpergröße des Arbeitenden anpassen lassen. Dazu gehört auch ein Bereich, wo stehend gearbeitet werden kann. Ideal sind zusätzliche Stehpulte oder ein motorisch höhenverstellbarer Schreibtisch, der sich binnen Sekunden vom Sitz- in einen Steharbeitsplatz verwandeln lässt und umgekehrt. Als Mindestgröße wird international eine Breite von 120 cm und eine Tiefe von 80 cm empfohlen, wobei am Arbeitsplatz natürlich in der Regel größere Tische vorzuziehen sind. Die Tiefe ist vor allem wichtig wegen des Bildschirms, damit der Mindestabstand eingehalten werden kann (bei einem 17 Zoll Bildschirm sind das 70 cm). Eine zu geringe Tischtiefe lässt sich beispielsweise durch einen Schwenkarm ausgleichen. 3.3. Bildschirmständer oder Schwenkarme Teilen wir einen 17 Zoll Bildschirm in drei gleich große Teile, sollte sich die obere Linie auf Augenhöhe befinden (der heute gängigeren Meinung zufolge sollte sich allerdings der obere Bildschirmrand auf Augenhöhe befinden). Der ideale Abstand zum 17 Zoll-Bildschirm beträgt ca. 70 cm und ist z.B. bei 19 ZollBildschirmen entsprechend etwas größer: Der ganze Bildschirm soll bequem mit einem Blick erfasst werden können. Mittels Bildschirmständern lässt sich in der Regel die richtige Höhe ungefähr erreichen. Idealer sind freilich die Bildschirmschwenkarme, die bequem jederzeit eine Variation der Höhe und des Abstandes des Bildschirms erlauben. Schließlich bewegen wir uns ja am Arbeitsplatz, lehnen uns im Stuhl zurück, beugen uns vor. Schwenkarme haben zudem den Vorteil, dass der Platz auf dem Schreibtisch besser ausgenutzt werden kann. 3.4. Ergonomische Accessoires Zum körpergerechten Arbeiten am Bildschirm gehören ergonomische Mousepads, Tastaturstützen, aber auch Fußstützen, Beleghalter, ergonomische Tastaturen und PC-Mäuse. Bei ergonomischen Tastaturen und Mäusen sind allerdings auch die Bedürfnisse der linkshändigen Minderheit zu berücksichtigen, für die sich solche Eingabegeräte meist kontraproduktiv auswirken. Die Fußstütze ist dabei hilfreich, eine ergonomisch korrekte Arbeitshaltung einzunehmen. Regelmäßiger Gebrauch entlastet Rücken und Nacken und hilft somit, Belastungsschäden zu vermeiden. Falls ein Schreibtisch zu hoch ist für den Arbeitenden, können höhenverstellbare Fußstützen dazu verwendet werden, die Sitzhöhe an den Schreibtisch anzupassen. Als Mindestmass für eine Fußstütze wird 45 x 35 cm empfohlen. 3.5. Richtige Beleuchtung Allgemein empfohlen wird eine Lichtstärke von ca. 500 Lux. Bei reiner Bildschirmarbeit (ohne dass Belege, Informationen oder Anleitungen ab Papier gelesen werden müssen) genügt bereits ein Wert von 300 Lux. Besonders ist darauf zu achten, dass auf den herkömmlichen Kathodenstrahlbildschirmen keine Reflexionen entstehen. Auch darf der Hintergrund (z.B. Fenster) keinesfalls viel heller sein als der Bildschirm, da ein starker Kontrast die Augen zu sehr belastet und es erschwert, die Zeichen auf dem Bildschirm zu erkennen (notfalls abdunkeln). 3.6. Bildschirm Die meisten neueren Monitore genügen den ergonomischen Ansprüchen. Hierbei ist vor allem zu beachten, dass der Bildschirm richtig eingestellt wird, keine Spiegelungen das Bild stören und eine der Aufgabe angemessene Bildschirmgröße verwendet wird. In den meisten Fällen ist es ideal, wenn der ganze Schirm mit einem Blick erfasst werden kann, wobei Spezialanwendungen wie CAD andere Anforderungen stellen. Eine Bildwiederholrate ab 72 Hz wird als flimmerfrei empfunden, wobei die schwedische Norm TCO95 eine Bildwiederholfrequenz von mindestens 75 Hz verlangt (ergonomische Bildwiederholrate). TCO99 schreibt gar mindestens 85 Hz vor. 3.7. Drucker und Fotokopiergeräte Einerseits beeinflussen uns viele Drucker oder Fotokopiergeräte negativ durch den Lärm, den sie auch im Ruhezustand verursachen können. Laute Geräusche können Stress verursachen. Laserdrucker und Fotokopiergeräte geben zusätzlich Ozon ab, das in hoher Konzentration gesundheitsschädlich wirkt (u.a. bei elektrischen Entladungen oder energiereicher Strahlung zerfallen Sauerstoffmoleküle in Sauerstoffatome, die sich mit anderen Sauerstoffmolekülen zu Ozon verbinden). In der Regel befindet sich die Lüftung des jeweiligen Gerätes an der Rückseite, weshalb es besonders ungünstig ist, wenn sich der Arbeitsplatz hinter einem Laserdrucker oder Fotokopiergerät befindet. Freilich sind viele der neueren Geräte mit Ozonfiltern ausgestattet, welche die Belastung der Luft durch Ozon eindeutig reduzieren, wenn auch nicht ganz verhindern. Viele Personen reagieren auf Ozon schon mit Kopfschmerz, wenn keine nachweisbar gesundheitsschädigende Ozonkonzentration in der Luft nachgewiesen werden kann. Bei oft benutzten Fotokopiergeräten und lauten Druckern (insbesondere auch Laserdruckern) ist es günstiger, sie nicht in Arbeitsräumen aufzustellen, sondern beispielsweise im Gang oder in separaten Druckerräumen. 4. Ergonomie Bürostuhl Ganz allgemein gilt der Bürostuhl als wichtigstes Element eines Arbeitsplatzes, wobei sich ergonomisch gute Stühle leider noch nicht überall durchgesetzt haben - weder im Büro noch zu Hause. Tatsächlich wird bei Bürostühlen unterschieden zwischen "professionellem" Bereich und "Heimbereich". Sitzt jemand weniger als drei bis vier Stunden am Stück (kleine Pausen eingerechnet), ist ein Bürostuhl für den Heimbereich im Prinzip ausreichend. Für ganztägiges Sitzen am Arbeitsplatz sollten jedoch unbedingt ergonomische Bürostühle verwendet werden. Natürlich ist gerade heutzutage die Unterscheidung zwischen professionellem und Heimbereich etwas unglücklich, da immer mehr Menschen zu Hause einen Grossteil ihrer Zeit vor dem PC verbringen (mit Arbeit, Lernen, Hobby, Chat oder Spiel). Vier Stunden sind da wie im Flug vergangen, und so mancher sitzt zu Hause mehr am PC als bei seiner Arbeit. Ein guter Stuhl jedoch stärkt die Rückenmuskulatur und entlastet die Bandscheiben, während schlechte Stühle der Gesundheit abträglich sind. Für alle Stühle gelten einige Mindestvoraussetzungen: 4.1. Fünfsternfuss Nur sehr alte Bürostühle sind nicht mit einem Fünfsternfuss (5 Rollen) ausgestattet und können kippen, wenn man sich bei der Arbeit bewegt (Stühle mit nur 4 Rollen). 4.2. Gewicht Je schwerer, desto besser. Ca. 15 kg ist als Mindestgewicht zu empfehlen. Zu leichte Stühle können abgleiten (wegrollen), wenn man beim Setzen anstößt (Unfallgefahr). 4.3. Sitzhöhe Die physiologisch richtige Sitzhöhe entspricht dem Abstand zwischen Kniekehle und Boden abzüglich 3 cm (Absätze mitgerechnet), gemessen bei einer Beugung von 90 ° und entspannter Muskulatur. Durchgesetzt hat sich eine Höhenverstellbarkeit von ca. 42 - 55 cm. 4.4. Rückenlehne Die Mindestanforderungen an eine Rückenlehne beziehen sich auf eine Verstellbarkeit des Neigungswinkels. Dabei lässt sich entweder die Lehne allein verstellen oder bei Formsitzen (Sitzfläche und Rückenlehne am Stück) der Neigungswinkel des gesamten Stuhls (Wippmechanik - heutzutage vor allem bei "Chefsesseln" für den Heimbereich). Die Lehne muss sich im gewählten Winkel arretieren lassen. Für einen ergonomisch guten Stuhl sind einige weitere Elemente wichtig: 4.5. Ergonomische Rückenlehne (dynamisches Sitzen) Die Rückenlehne sollte ca. 50 cm über die Sitzfläche reichen und im oberen Bereich ein wenig nach vorn geneigt sein. Eine wulstförmige Ausbuchtung im Lendenwirbelbereich ist ebenfalls erforderlich (beispielsweise eine wölbbare Lordosenstütze). Die ganze Rückenlehne oder die Lendenwirbelstütze müssen sich in der Höhe einstellen lassen. Zudem erlaubt ein ergonomisch guter Stuhl so genannt "dynamisches" oder "aktives" Sitzen. Die Rückenlehne wird dabei nicht arretiert, sondern bewegt sich mit dem Rücken mit. Das ist jedoch nur sinnvoll, wenn sich der Anpressdruck individuell an das Körpergewicht des Sitzenden anpasst. Dynamisches Sitzen fördert einerseits, dass wir uns während des Sitzens bewegen, stützt andererseits den Rücken bei diesen Bewegungen optimal, fördert die Durchblutung und stärkt die Muskulatur. Wenn man sich zu weit vorlehnt, folgt die Rückenlehne dieser Bewegung nicht - und man wird so daran erinnert, eine bessere Haltung einzunehmen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Mechanik, da sich beim dynamischen Sitzen u.a. auch die Sitzfläche mitbewegt, damit der Lendenbausch in der gewählten, idealen Position bleibt. 4.6. Sitzfläche Empfohlen wird eine Mindestgröße von 40 x 40 cm. Der Sitz sollte dabei so geformt sein, dass er die Beckenregion einerseits gut aufnimmt, andererseits über eine abgerundete Sitzvorderkante verfügt, damit kein schädlicher Druck auf Nerven und Beingefäße auftreten kann (die abgerundete Vorderkante ist natürlich auch Pflicht bei Stühlen für den Heimbereich). Idealerweise ist die Sitztiefe verstellbar. Die Neigung der Sitzfläche passt sich bei einem ergonomisch guten Stuhl dank einer Synchro-Mechanik der Neigung der Rückenlehne an, ohne dabei freilich je zu weit nach hinten abzukippen (wie es bei einer Wippmechanik der Fall wäre) - die Beine dürfen beim Zurücklehnen nicht abgehoben werden. Die Sitzfläche sollte zudem muldenartig geformt sein mit einer vorderen Aufwärtsneigung, damit die Beckenregion besonders gut aufgenommen wird. Dadurch wird ein Herausrutschen aus dem Sitz verhindert und die beste Sitzhaltung gefördert (ein leichtes Zurückneigen). Gleichzeitig sollte sie ganz vorne wieder ein wenig abfallen, damit der Druck von den Oberschenkeln genommen wird. Beim Setzen muss die Sitzfläche zudem abfedern, auch in der untersten Einstellung, um Schläge auf die Wirbelsäule zu vermeiden. 4.7. Polsterung Auch auf der Polsterung liegt ein besonderes Augenmerk. Sie darf weder zu weich noch zu hart ausfallen. Ist sie zu hart (oder gar nicht erst vorhanden), fühlen wir uns schnell einmal unwohl, und schmerzhafte Druckstellen entstehen. Ist sie zu weich, erfüllt sie nicht genügend Stützfunktion, um das Körpergewicht auf eine möglichst große Fläche zu verteilen. Dennoch sollte sie sich weich genug anfühlen, um Sitzkomfort zu bieten. 4.8. Armlehnen Oft wird von der Benutzung von Armlehnen abgeraten und empfohlen, vor allem am vorderen Tischrand Abstützmöglichkeiten für Unterarm und Handballen sicherzustellen. An den Schultern hängt jedoch ein Gewicht von 5 - 10 Kilogramm, weshalb es durchaus sinnvoll ist, dieses Gewicht am Ellbogen abzustützen. Gut sind höhenverstellbare Armstützen. Lange Armlehnen sind übrigens für den Bildschirmarbeitsplatz ungeeignet, werden heute aber auch kaum an Bürostühlen angeboten. Obschon durch gute Armlehnen die Bewegungsfreiheit nicht wirklich beeinträchtigt wird, fühlen sich viele Menschen durch eine Armlehne eingeengt. In solchen Fällen kann und sollte auf die Armstütze verzichtet werden. 4.9. Alternative Sitzmöglichkeiten Sitzball, Kniestuhl, Pendelstuhl oder Swopper sind alternative Sitzmöglichkeiten, die bei bestimmten Rückenschäden für manche Personen die einzige Möglichkeit darstellen, überhaupt noch am PC arbeiten zu können. Im Normalfall jedoch sind sie als Ergänzungsmöglichkeiten zum herkömmlichen Bürostuhl gedacht und sollten nicht allein verwendet werden, da die meisten Personen bei längerem Sitzen für eine gute Haltung eine Rückenlehne benötigen. Der Sitzball ist die preiswerteste dieser Möglichkeiten und wird häufig auch in der Therapie verwendet. Den geeigneten Durchmesser für Ihren Sitzball ermitteln Sie ungefähr, indem Sie von Ihrer Körpergröße 100 cm abziehen. Er bietet eine gute Möglichkeit, dynamisches Sitzen zu fördern, ist jedoch äußerst gewöhnungsbedürftig und für ganztägiges Sitzen leider ungeeignet. Ein Kniestuhl fördert zwar die richtige Rückenhaltung, kann bei allzu langem Gebrauch jedoch zu Knieschäden führen. Pendelstühle oder beispielsweise der Swopper vereinen die Bequemlichkeit eines Bürostuhls mit den gesundheitlichen Vorteilen des Sitzballs, ohne dass man dabei um die Balance kämpfen muss. Wir empfehlen besonders den Swopper, der sich in der Praxis bereits sehr bewährt hat, vor allem auch bei bereits bestehenden schwereren Rückenproblemen. Eine weitere Alternative zum Bürostuhl stellen so genannte Stehhilfen dar. Gelegentliches Stehen während der Arbeit ist zwar sehr gesund, ganztägiges Stehen führt jedoch ebenfalls zu gesundheitlichen Problemen. Stehhilfen können hier wirksam entlasten oder Personen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme bereits mit kürzerem Stehen Schwierigkeiten haben, eine Möglichkeit geben, dennoch einen Teil der Arbeit stehend zu verrichten, damit auch sie nicht ständig sitzen müssen. 4.10. Richtig Sitzen Auch der beste Bürostuhl kann richtiges Sitzen nicht garantieren, sondern lediglich fördern und unterstützen. Dazu ist jedoch notwendig, dass der Stuhl optimal an die Körpergröße angepasst und Möglichkeiten wie dynamisches Sitzen auch genutzt werden, das heißt, nicht ständig mit arretierter Rückenlehne arbeiten. Die Erfahrungen zeigen, dass oft noch nach über einem Jahr Bürostühle in ihrer Werkseinstellung benutzt werden. Personen mit ungenügend oder gar nicht korrigierten Sehschwächen neigen dazu, sich ständig zu weit zum Bildschirm oder Beleg vorzubeugen, wodurch Verspannungen entstehen einerseits, der Rundrücken andererseits. Ferner sitzen viele Personen nur auf der Vorderkante des Stuhles, wodurch sie die ergonomischen Vorteile ebenfalls nicht nutzen können. Vor allem kleinere Menschen, die über keinen an Ihre Größe anpassbaren Schreibtisch verfügen, sehen oft keine andere Möglichkeit als eine derartige Haltung, mit der sie zwar einige Zentimeter gewinnen, sich selbst jedoch schaden. Kann kein geeigneter Schreibtisch angeschafft werden, schafft unter Umständen eine (eventuell sogar höhenverstellbare) Fußstütze Abhilfe. Ebenfalls günstig kann sich ein Keyboard-Halter auswirken, wodurch die Tastatur unter dem Schreibtisch versenkt wird und dadurch einige Zentimeter weiter unten benutzt werden kann. Die von uns angebotenen Halter lassen sich so einstellen, dass praktisch immer die ergonomisch richtige Höhe für eine Tastatur (und die Maus) erreicht werden kann. 5. Ergonomie Schreibtisch In zahlreichen Büros stehen noch immer Schreibtische mit nicht verstellbaren Arbeitsplatten. Die in einer DIN-Norm festgelegte Höhe beträgt für Schreibtische 72 cm, für Büromaschinentische 65 cm. Diese Werte sind aufgrund zunehmender Durchschnittsgröße umstritten, auch wenn sie für viele Personen in einem akzeptablen Bereich liegen. Ergonomisch ist das freilich nicht, schließlich sollte die Arbeitsumgebung dem Menschen angepasst werden und nicht umgekehrt. 5.1. Die Höhe Wie erwähnt sollte sich ein Schreibtisch in der Höhe an die Größe des Arbeitnehmers anpassen lassen, wobei Werte zwischen 68 cm und 82 cm empfohlen werden. Die entsprechenden DIN-Normen allerdings verlangen lediglich eine Höhenverstellbarkeit von 68 cm bis 76 cm. Die Forderung, dass die Tastatur niedriger liegen sollte als die Arbeitsplatte, ist heute umstritten, zumal die heutigen Tastaturen einiges flacher sind als die früheren Schreibmaschinen. Entsprechende Untersuchungen zeigten, dass die meisten Personen Tastaturhöhen zwischen 71 und 87 cm bevorzugen. Mit Hilfe einer Tastaturhalterung lässt sich jedoch nicht nur Platz sparen, sondern auch eine individuelle Höheneinstellung des Keyboards (und der Maus) erreichen. Da an den meisten Arbeitsplätzen ohnehin meist zwei aneinander gekettete Schreibtische verschiedener Größe zur Verfügung stehen, können natürlich auch beide Elemente je nach Verwendungszweck und persönlicher Vorliebe des Arbeitnehmers verschieden hoch eingestellt werden. Ebenfalls wichtig ist, dass der Schreibtisch nicht etwa durch Schubladen, Verdickungen oder Stützen die Beinfreiheit einschränkt. 5.2. Neigungswinkel Die Forderung vieler Ergonomen nach einem einstellbaren Neigungswinkel der Tischplatte bleibt in der Praxis weitgehend unbeachtet - die Ausnahme bilden vor allem Zeichentische und Schreibtische für Jugendliche. Der Vorteil einer geneigten Arbeitsplatte liegt darin, dass in der ergonomisch korrekten, hinteren Sitzposition subjektiv der Blick über die gesamte Arbeitsfläche nicht verloren geht. Außerdem soll die Neigung eine aufrechtere Haltung begünstigen sowie zu einer Abnahme der Muskelanspannung führen, was sich aber vor allem auf Zeichnen und Schreiben von Hand bezieht. Der Nachteil ist natürlich die simple Tatsache, dass bei zu großem Neigungswinkel schnell einmal unfreiwillige Bewegung entsteht auf Ihrem Schreibtisch - wem ist noch nie ein Kugelschreiber davongerollt? In der Praxis überwiegt letztlich dieser Nachteil gegenüber rein subjektiven Vorteilen. Die meisten Personen bevorzugen letztlich eine Arbeitsfläche ohne Neigung. Eine gute Möglichkeit sind hingegen Tische mit einem neigbarem Ausschnitt. 5.3. Größe Internationale Empfehlungen sehen eine Mindestbreite von 120 cm und eine Mindesttiefe von 80 cm vor. Damit jedoch wirklich genügend Platz bleibt, die Arbeit zu verrichten und die erforderlichen Arbeitsmittel sinnvoll anzuordnen, sollte die Größe des Arbeitstisches mindestens 160 cm auf 80 cm betragen (werden entsprechend große CRT-Monitore eingesetzt, ist eine Tischtiefe von 90 cm zu empfehlen). Besonders bewährt haben sich Verkettungen, zusätzliche Elemente zur Vertiefung des Tisches, Bildschirmständer und Tische, deren Form nicht dem üblichen Rechteck entspricht. Diese so genannten Freiformtische haben beispielsweise Cockpit-Form, Bogen-Form oder sind auf der einen Seite tiefer als auf der anderen. Dadurch entstehen mehr Platz in unmittelbarer Griffweite und eine bessere Übersicht über die benötigten Arbeitswerkzeuge und -unterlagen. 5.4. Oberfläche und Farbe Die Tischoberfläche sollte in jedem Fall matt und in neutralen Farbtönen gehalten werden. Ferner sollte sie sich nicht kalt anfühlen. Besonders wichtig ist jedoch der niedrige Reflexionsgrad (keine Spiegelungen). Zum Beispiel Glastische mögen zwar sehr schön aussehen, sind jedoch als Arbeitstische denkbar ungeeignet. 5.5. Stehpulte / Sitz-Stehtische Ein Wechsel zwischen Sitzen und Stehen wird allgemein empfohlen und hilft, Beschwerden zu verhindern. Ideal sind Schreibtische, die sich mittels einer Kurbel oder elektrisch von einem Sitz- in einen Stehtisch verwandeln lassen, separate zusätzliche oder in den Schreibtisch integrierte Stehpulte, Theken und separate Elemente, die sich am Schreibtisch anbauen lassen. Notfalls lässt sich oft auch aus bestehendem Mobiliar eine Art Stehpult improvisieren. Eine gute Büromöbelserie bietet außerdem Extras wie horizontale Kabelkanäle und optionale Elemente wie Sichtschutz, CPU-Halterungen, Organisationswände oder Anbau- und Verkettungselemente, womit sich jeder Arbeitsplatz individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen lässt. 6. Eingabegeräte Mittlerweile steht den PC-Usern eine Menge von Eingabegeräten zur Verfügung. Neben Tastatur und Maus sind das beispielsweise Eingabestifte, Trackball, Grafiktablett, Joystick oder der Touchscreen und natürlich Scanner, die zur automatischen optischen Zeichenerkennung (OCR) verwendet werden. Am meisten verbreitet sind Tastatur und Maus, während sich alternative Eingabegeräte eher langsam durchsetzen. Der Trackball konnte beispielsweise nur wenige Freunde finden, während das Graphiktablett bei CAD (computerunterstütztes Entwerfen und Konstruieren) bereits nicht mehr wegzudenken ist. Auch der Touchscreen wird sich im Laufe der Zeit durchsetzen, ebenso wie die Stimmeingabe, die ständig große Fortschritte macht und derzeit vor allem Behinderten die Beherrschung des Computers beträchtlich erleichtert. Diese alternativen Eingabegeräte sind größtenteils ergonomischer und erlauben intuitiveres Arbeiten. Der derzeitige Nachteil ist allerdings der höhere Preis. 6.1. Computer-Maus Erfunden wurde die Maus bereits 1968 in Kalifornien, damals noch ein unförmiges Holzkistchen auf Metallrädern. Erst 1984 brachte die damals noch junge und kleine Schweizer Firma Logitech die erste richtige Maus auf den Markt. Mittlerweile ein Grossunternehmen mit weltweit 4500 Angestellten und Hauptsitz in Kalifornien, hatte Logitech das Potential erkannt und entwickelt das Konzept noch heute weiter. Durchsetzen konnte sich die Maus dank graphischer Bedieneroberflächen wie MAC und schließlich Microsoft Windows. Heute ist die Maus von keinem Arbeitsplatz mehr wegzudenken. Allerdings kann sie bei häufigem Gebrauch RSI verursachen, also Schmerzen, die von wiederholten, monotonen Bewegungen herrühren (so genannter "Mausarm"). Speziell entwickelte ergonomisch geformte Mäuse schaffen Abhilfe. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass das Handgelenk nicht flach auf die Matte gelegt werden muss, sondern mit natürlicher, entspannter Haltung der Hand gearbeitet werden kann. Diese an sich sehr empfehlenswerten Produkte sind allerdings für Linkshänder gänzlich ungeeignet. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass der Benutzer selbst entscheiden darf, welche Mausform er für die tägliche Arbeit bevorzugt. Mauspads mit integrierten Stützkissen sorgen ebenfalls für eine entspanntere Haltung der Hand. Obwohl von Ergonomen empfohlen, sind sie noch verhältnismäßig selten anzutreffen und haben die herkömmlichen Mausmatten noch längst nicht verdrängt. Eine wichtige technische Änderung der letzten Zeit ist die Einführung der "optischen" Mäuse. Im Wesentlichen befindet sich bei der alten Technologie im Innern der Maus ein kleiner Gummiball, der über die Mausmatte gerollt wird und dessen Bewegungen übersetzt werden (Mauskugel). Die dazu notwendigen Rollen im Innern der Maus sind sehr anfällig für Verschmutzung. Trotz regelmäßiger Reinigung wird nach einiger Zeit eine genaue Steuerung des Mauszeigers schwierig. Auch bei Arbeiten, die keine besondere Präzision erfordern, wird dadurch ein unnötiger Stressfaktor geschaffen. Im Gegensatz dazu werden bei optischen Mäusen die Bewegungen durch einen Sensor erfasst, was eine viel präzisere Steuerung ermöglicht. Optische Mäuse erfordern außerdem weniger Wartungsaufwand, und der Sensor ist praktisch verschleißfrei. Auch nach längerer Zeit kann der Mauszeiger noch pixelgenau gesteuert werden. Entsprechend sollten heute im Bürobereich immer optische Mäuse eingesetzt werden, die mittlerweile nur um ein Geringes teurer sind und diese Mehrausgabe mit einer längeren Lebensdauer belohnen. Für die Mitarbeiter bedeutet eine optische Maus außerdem ganz einfach weniger Stress und weniger Belastung. 6.2. Tastatur Die herkömmlichen PC-Tastaturen genügen mittlerweile praktisch alle den ergonomischen Minimalforderungen an Größe, Form und Anordnung. Dabei werden die natürliche und angewöhnte Fingerhaltung ebenso berücksichtigt wie die Bedienung des Keyboards ohne visuelle Kontrolle. Die Beschriftung sollte nicht zu klein sein. Dabei ist Positivbeschriftung (dunkle Schrift auf hellem Grund) der Negativbeschriftung vorzuziehen. Die Tasten müssen mit geringer Anschlagkraft (40 - 100 g) betätigt werden können, wobei gerade hier persönliche Vorlieben und Gewöhnung des Benutzers ausschlaggebend für die Wahl der richtigen Tastatur sind. Spezielle ergonomische Tastaturen wie beispielsweise das Microsoft Natural Keyboard bieten eine Verbesserung. Die Tasten werden in zwei Gruppen aufgeteilt so abgewinkelt angeordnet, wie es der natürlichen, entspannten Handhaltung entspricht. Manche dieser ergonomischen Tastaturen können sogar in einem beinahe frei wählbaren Winkel ausgeklappt werden. Linkshänder jedoch arbeiten meist mit einem leicht adaptierten 10-Finger-System, das die linke Hand stärker belastet als üblich. So befinden sich manche Tasten für einen Linkshänder schlicht auf der falschen Hälfte eines ergonomischen Keyboards (beispielsweise die 6 in der oberen Zahlenreihe). Auch Rechtshänder haben übrigens oft große Mühe, sich auf eine dieser Tastaturen umzustellen und ziehen vielfach die herkömmlichen Keyboards vor. Bisher konnten sich ergonomische Tastaturen nicht durchsetzen und wurden von einigen Herstellern wieder aus dem Angebot genommen. Eine weitere ergonomische Verbesserung bietet eine Tastatur-Auflage (am besten gepolstert). Durch das so ermöglichte Aufstützen des Handballens werden Arm- und Schultermuskulatur entlastet. Allerdings sollte die Auflage nicht während des Tippens zum Abstützen genutzt werden, sondern ausschließlich während kurzer Schreibpausen. Sonst wird der Druck auf die Hand erhöht, was das Risiko von Schäden steigert. Ein besonders weit verbreitetes Problem hingegen stellen die integrierten Tastaturen von tragbaren Computern dar (Notebook). Die Tasten sind hier verkleinert und in der Regel negativ beschriftet (helle Schrift auf dunklem Grund). Für Dateneingabe sind diese Keyboards absolut ungeeignet. Wir empfehlen zumindest eine externe Tastatur und Maus. Idealer ist eine so genannte Docking Station, die zudem den Anschluss eines externen Monitors erlaubt sowie oft zusätzliche Steckkartenplätze, weitere Laufwerke und Anschlussmöglichkeiten bietet. Allerdings ist eine Docking Station verhältnismäßig teuer und kann nur für einen bestimmten Portable-Typ verwendet werden. Wird das Notebook ersetzt, muss meist auch eine neue Docking Station angeschafft werden. Spezialtastaturen, wie beispielsweise zusammenrollbare, sogar wasserdichte Folientastaturen, sind für die Dateneingabe ebenfalls ungeeignet. Wir empfehlen sie nur in Ausnahmefällen, wie bestimmten Industrieumgebungen, wo einerseits nur wenig am Computer gearbeitet werden muss, andererseits Schutz vor Feuchtigkeit oder Chemikalien wichtig ist. Von schlechten Billigtastaturen, wie sie leider nach wie vor auf dem Markt sind, ist natürlich ebenfalls abzuraten. Schlechte, zu harte, falsche Tastaturen führen nämlich unweigerlich zu Problemen wie beispielsweise Sehnenscheidenentzündung. 6.3. RSI Repetetive Strain Injury bedeutet sinngemäss übersetzt "Verletzung (Schmerz) durch wiederholte Belastung". Sehr oft tritt RSI bei der Arbeit am PC auf, beispielsweise durch häufiges Schreiben auf der Tastatur. Besonders bekannt ist die Sehnenscheidenentzündung, die durch monotone und gleichförmige Belastung hervorgerufen wird (z.B. Maus und Tastatur, aber auch Musikinstrumente). Es können jedoch auch kleine Muskelrisse, Nacken- und weitere Beschwerden auftreten. RSI kann beispielsweise ein Kribbeln, Taubheit oder sogar kurzzeitige Lähmungen verursachen. Eine ebenfalls sehr bekannte Form von RSI ist der "Tennisarm". Ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, regelmäßige Pausen, Gymnastik und eine Begrenzung der Belastung auf vertretbares Maß vermindert das Risiko und kann zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Schlimmstenfalls kann RSI zu einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit oder Teilinvalidität führen. 7. Bildschirm Wie bereits unter Ergonomie Arbeitsplatz erwähnt, genügen die meisten neueren Bildschirme den ergonomischen Ansprüchen vollauf. Unterschieden wird zwischen zwei Bildschirmtypen, dem herkömmlichen Kathodenstrahlbildschirm einerseits, Flachbildschirmen andererseits. Beide Bildschirmtypen müssen natürlich richtig eingestellt sein, damit sie die Augen nicht zu sehr belasten (Kontrast, Helligkeit, Bildwiederholrate). Ca. 20 - 30 % der Bevölkerung haben zudem Sehfehler, die nicht oder nicht genügend korrigiert sind, was ebenfalls zu Beschwerden führen kann - beispielsweise Ermüdungserscheinungen oder Kopfschmerzen. Oft werden diese Beschwerden zu Unrecht dem Bildschirm angelastet. Für beide Bildschirmtypen gilt, dass das Gehäuse keinen zu hohen Reflexionsgrad aufweisen darf - es soll weder zu hell sein noch glänzen, damit zu hohe Kontraste vermieden werden. Farbige Gehäuse, vor allem Schockfarben wie gelb, hellgrün, rot oder pink sind besonders ungeeignet, aber auch schwarz wird nicht empfohlen (Geräte mit schwarzem Gehäuse erhalten nicht das TCO99-Gütesiegel). Ideal sind matte Zwischentöne. Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist die Beweglichkeit des Bildschirms, der neig- und drehbar sein sollte. Empfohlen wird auch, dass sich der Bildschirm leicht horizontal und vertikal verschieben lässt, was auf einfache Weise mit einem Bildschirmschwenkarm erreicht werden kann. Schwenkarme sind auch dort besonders wichtig, wo zwischen Dateneingabe und Dialogarbeit abgewechselt wird. 7.1. Flachbildschirm Längst hat der Flachbildschirm seinen Siegeszug angetreten, sei es nun als LCD (Liquid Crystal Display Flüssigkristallanzeige) oder als teurer Plasmabildschirm. Wenn von Flachbildschirmen die Rede ist, meint man damit meist einen Monitor mit LCD-Anzeige. Der so genannte passive LCD wurde vom aktiven inzwischen verdrängt (TFT = Thin Film Transistor). Ein TFT-LCD-Monitor kann sich inzwischen wahrlich sehen lassen. Kontrast und Farbbrillanz können sich mittlerweile durchaus mit herkömmlichen Bildschirmen messen. Ein gutes TFT-Gerät zeigt auch nicht die "Schleifspuren" wie passive LCDs. Die besten Resultate werden erzielt, wenn der Flatscreen digital an die Graphikkarte angeschlossen wird (DVI). Ist er über herkömmliches VGA an den PC angeschlossen, wird ein digitales in ein analoges und zurück in ein digitales Signal umgewandelt, wodurch ein Qualitätsverlust entsteht. Die Vorteile des Flachbildschirms liegen auf der Hand: Geringerer Platzbedarf, niedrigerer Energieverbrauch, keine radioaktive Strahlung, keine elektrostatische Aufladung, geringeres Gewicht, keine Spiegelungen und keine Abnützungserscheinungen (während bei einem herkömmlichen Bildschirm mit der Zeit Kontrast und Helligkeit abnehmen). Insbesondere ist ein Flachbildschirm anders als die herkömmlichen Monitore auch nicht anfällig gegen Störungen durch elektromagnetische Störfelder (Kraftwerke, Bahntrassen, einige alte Elektroinstallationen). Der größte Nachteil des Flachbildschirms ist sein Preis. Die bezahlbaren Geräte sind zudem für graphische Arbeiten nicht so gut geeignet wie herkömmliche Monitore, vor allem auch, wenn Sie mit verschiedenen Auflösungen arbeiten. 7.2. Bildschirm mit Kathodenstrahlröhre Die heutigen modernen Bildschirme gelten als absolut unbedenklich für Ihre Gesundheit, wenn auch die Schädlichkeit der abgegebenen Strahlung (elektromagnetische und elektrostatische Felder sowie radioaktive Strahlung) noch umstritten ist. Neue Geräte halten sich jedoch zumeist mindestens an die Grenzwerte von TCO99 (da ab TCO99 auch die Gehäusefarbe berücksichtigt wird, erhalten beispielsweise schwarze Monitoren nur das TCO95-Gütesiegel, obwohl alle anderen Bestimmungen eingehalten werden). Wichtig für diese relative Unbedenklichkeit ist allerdings, dass der Bildschirm richtig ein- und aufgestellt ist. Flimmert das Bild, ist entweder die Bildwiederholrate zu niedrig eingestellt (flimmerfrei ab 72 Hz - TCO95 verlangt 75 Hz, TCO99 85 Hz), oder aber das Gerät wird durch ein elektrisches Magnetfeld gestört (z.B. Kraftwerke, Bahntrassen oder alte Elektroinstallationen, deren Wirkung übrigens durch Heizungsradiatoren so sehr verstärkt werden kann, dass sich der Effekt im Nebenraum stärker zeigt als nahe bei der die Störung verursachenden Installation). Wenn die Störung nicht beseitigt werden kann und eine Umplatzierung des Bildschirms keine Abhilfe schafft, können spezielle Abschirmungen verwendet werden. Elektrische Magnetfelder bewirken übrigens nicht nur Flimmern, sondern können auch Helligkeits- und Farbveränderungen oder wandernde Muster verursachen. Besonders wichtig ist, dass Zeichen scharf dargestellt werden, auch an den Randzonen des Bildschirms. Die durch die Krümmung der Bildschirmoberfläche entstehenden Verzerrungen lassen sich bei einem guten Bildschirm durch entsprechende Einstellungen ausgleichen. Je größer die Krümmung, desto größer übrigens die Wahrscheinlichkeit von störenden Lichtspiegelungen. Die Vorteile des herkömmlichen Bildschirms sind der viel günstigere Preis, auch bei qualitativ hochwertigen Produkten, sowie die im Schnitt bessere graphische Darstellung und bessere Farbwiedergabe. Die herkömmlichen Bildschirme sind heutzutage zwar entspiegelt, können jedoch noch immer Licht in störender Weise reflektieren. Deshalb ist es besonders wichtig, dass ein solcher Monitor richtig aufgestellt wird (Licht sollte nach Möglichkeit seitwärts auftreffen). So wird der Kontrast für das Auge bei starkem Lichteinfall beispielsweise zu stark, wenn der Monitor vor einem nicht abgedunkelten Fenster aufgestellt wird (hier schafft entweder die Umplatzierung des Bildschirms oder - falls nicht vorhanden - die Montage eines Rouleaus zur Abdunkelung Abhilfe). Die Nachteile des herkömmlichen Monitors im Vergleich zum Flachbildschirm sind der größere Platzbedarf, höhere Spiegelungsanfälligkeit, höherer Stromverbrauch, mehr Strahlung (wenn auch kaum feststellbar), eine höhere Störungsanfälligkeit durch elektromagnetische Felder (trotz Abschirmung) sowie Abnutzungserscheinungen - mit zunehmendem Alter des Bildschirms nehmen Kontrast und Helligkeit ab, teilweise entstehen auch nicht mehr korrigierbare Verzerrungen, vor allem in den Ecken. 7.3. Filter Nach wie vor werden noch immer Bildschirmfilter verkauft, die vor schädlichen Strahlungen schützen oder Reflexionen verhindern sollen. Moderne Bildschirme (ab TCO95) geben kaum messbare elektromagnetische, radioaktive oder UVStrahlung ab und gelten allgemein als unbedenklich für die Gesundheit. Zugegeben, dasselbe wurde jahrelang auch von Asbest behauptet - wer also auf der sicheren Seite stehen möchte, sollte sich einen Flachbildschirm anschaffen. Ergonomen raten jedenfalls vor dem Kauf von Schutzfiltern ab, vor allem weil durch manche Produkte die Bildqualität verschlechtert wird (Zeichenschärfe, Kontrast, Lichtdurchlässigkeit). In der Regel muss die Helligkeit des Schirms erhöht werden, wodurch einerseits die Lebensdauer des Monitors verkürzt, andererseits die Bildqualität praktisch immer verschlechtert wird. Selbst wenn man sich mit einem Filter tatsächlich wirksam vor Strahlung schützen kann, wird dieser Effekt durch eine höhere Belastung der Augen wieder ausgeglichen. Die Schädlichkeit technisch verursachter elektromagnetischer Strahlung ist im Übrigen sehr umstritten, wobei hier auch wirtschaftliche Interessen auf der einen Seite und Sensationshascherei auf der anderen mitspielen. So wurde in Wohngebieten mit extrem erhöhter Strahlung zwar ein erhöhtes Krebsrisiko bei Kindern festgestellt (Leukämie), doch diesen und anderen epidemiologischen Studien wird zu geringe statistische Aussagekraft unterstellt (u.a. von der NAS, der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften). Weitere Schäden und Einflüsse, die mit Elektrosmog in Zusammenhang gebracht werden, sind Fehlgeburten, sowohl positiver als auch negativer Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus, ebenfalls positive und negative Einflüsse auf das vegetative Nervensystem und die Psyche sowie bei Elektroarbeitern ein erhöhtes Risiko, an Hirntumoren zu erkranken. Sicher ist allerdings, dass manche Menschen anfällig sind auf Elektrosmog und darauf z.B. mit Migräne reagieren. Hauptsächliche Verursacher der mit Elektrosmog gemeinten elektromagnetischen Strahlung sind die Stromversorgung, das Stromnetz der Bahn und Mobilfunknetze. Aber jedes Gerät, das mit elektrischem Strom betrieben wird, erzeugt elektromagnetische Felder. Dabei werden die Messwerte mit zunehmendem Abstand vom verursachenden Gerät geringer (es empfiehlt sich also tatsächlich, einen Radiowecker vorsichtshalber nicht nahe beim Kopf aufzustellen). Die empfohlenen Grenzwerte für elektromagnetische Felder werden von modernen Bildschirmgeräten jedenfalls fast immer weit unterschritten, und eine schädliche Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden. Wie gesagt, die möglichen negativen Wirkungen der meisten Bildschirmfilter überwiegen auch unserer Ansicht nach den möglichen Nutzen. Allerdings ist es ratsam, die wissenschaftliche Forschung im Zusammenhang mit Elektrosmog in den nächsten Jahren im Auge zu behalten. Ein wenig anders ist es mit statischer Aufladung. Das elektrostatische Feld können Sie fühlen, indem Sie die Bildschirmoberfläche fast mit der Hand berühren. Sie spüren unter Umständen ein Kribbeln und hören ein Knistern. Einige wenige Grossbildschirme (ab 19 Zoll) sollen übrigens die TCO95-Grenzwerte für statische Aufladung überschreiten (und damit erst recht die TCO99-Grenzwerte). Es gibt die These, dass Partikel vom elektrostatischen Feld angezogen, aufgeladen und wieder abgestrahlt werden. Vor allem in nordischen Ländern (Kanada, Skandinavien usw.) wurden Hautreizungen im Gesicht beobachtet, die damit in Zusammenhang gebracht werden. Dass diese Reizungen hauptsächlich dort auftreten, wird mit der niedrigeren Luftfeuchtigkeit in diesen Ländern erklärt, die das elektrostatische Feld entsprechend Größer werden lässt. Am besten achten Sie beim Kauf eines Bildschirms darauf, dass er tatsächlich mindestens die TCO99-Richtwerte erfüllt. Es gibt jedoch spezielle, elektrisch leitende Filter, die allerdings geerdet sein müssen. Filter, die vor Entspiegelungen schützen, sollen ebenfalls nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Zusätzlich liefern nicht alle im Handel befindlichen Produkte gleich gute Ergebnisse. Manche Filter reduzieren die Helligkeit der Bildschirmoberfläche um bis zu 70 %, was durch höhere Einstellungen des Bildschirmes wieder ausgeglichen werden müsste (sofern möglich), wodurch sich wieder die Lebensdauer des Bildschirms verkürzt. Zudem wird in diesem Extremfall die Anzeige garantiert an Schärfe verlieren. Am wirksamsten und am ehesten empfohlen sind so genannte Polarisierungsfilter, die störende Spiegelungen reduzieren können, aber häufiger gereinigt werden müssen als die herkömmliche Bildschirmoberfläche. Vor dem Kauf eines Filters sollten sie ihn also auf jeden Fall am Arbeitsort testen können und auf die Lichtdurchlässigkeit achten. Am besten ist es freilich, den Bildschirm richtig aufzustellen und auf gute Beleuchtung zu achten. 8. Licht Für einen ergonomisch gut oder auch nur akzeptabel eingerichteten Arbeitsplatz ist die Beleuchtung sehr wichtig. Nicht nur unsere visuelle Wahrnehmung hängt davon ab, sondern auch die menschliche Psyche, die sich durch Licht stark beeinflussen lässt. Falsche Beleuchtung, insbesondere auch Reflexionen auf dem Bildschirm, Blendungen, zu hohe Kontraste zwischen Vordergrund und Hintergrund, ungünstig gewählte Lichtfarben oder zu helles Licht können Augenbeschwerden, Kopfschmerzen, Nervosität, Konzentrationsschwäche oder Ermüdungserscheinungen hervorrufen. Arbeitsleistung und -qualität nehmen ab. Ungesunde Haltungen werden begünstigt, wenn der Bildschirmarbeiter (teilweise unbewusst) versucht, Reflexionen auf dem Bildschirm auszuweichen, was wiederum zu Verspannungen, Schulter- und Nackenproblemen sowie Rücken- und Kopfschmerzen führen kann. 8.1. Leuchtstärke Wie bereits erwähnt, wird am Büroarbeitsplatz allgemein eine Lichtstärke von etwa 500 Lux empfohlen (auf Höhe der Schreibtischfläche). Spezialaufgaben wie CAD erfordern Werte ab 500 Lux, während in Großraumbüros eine Beleuchtungsstärke von 750 bis 1000 Lux als zweckmäßig gilt. Für ausschließliche Bildschirmtätigkeit sind allerdings auch 300 Lux ausreichend. Bestimmt wird die Beleuchtungsstärke mit einem handelsüblichen Luxmeter. Zum Vergleich: Bereits an einem grauen Wintertag mit bedecktem Himmel lässt sich im Freien eine Lichtstärke von etwa 3000 Lux messen, an einem sonnigen Sommertag sogar eine Lichtstärke bis 100.000 Lux. Die empfohlene Leuchtstärke stellt natürlich nur einen Kompromiss dar. Schließlich stellen wir beim Bildschirmarbeitsplatz zwei widersprechende Anforderungen an die Beleuchtung (starkes Licht zum Lesen der Belege, schwaches Licht für die Arbeit am Bildschirm, auf dem wir bei zu hellem Licht kaum noch etwas erkennen können). Hinzu kommen die individuellen Unterschiede der Lichtempfindlichkeit und Sehschärfe. Vor allem benötigen wir mit zunehmendem Alter mehr Licht am Arbeitsplatz. Unser Bedürfnis nach mehr oder weniger Licht variiert natürlich auch nach der jeweiligen Tätigkeit. Entsprechend wichtig ist die Möglichkeit, die Beleuchtung am Arbeitsplatz individuell einstellen zu können. Dies kann vor allem in Einzelbüros mit Dimmschaltern geschehen, während in Büros mit mehreren Arbeitsplätzen die Beleuchtung durch individuelle Arbeitsplatzleuchten (Schreibtischlampen) ergänzt werden sollte, die andererseits nie die einzige Lichtquelle darstellen dürfen. Wir empfehlen generell das ZweiKomponenten-System. Zu starke Kontraste, zuviel oder zuwenig Schatten müssen durch eine gleichmäßige Leuchtdichte vermieden werden. 8.2. Tageslicht Tageslicht allein ist nicht zur Beleuchtung eines Bildschirmarbeitsplatzes geeignet, da es einerseits zu Blendungen und Reflexionen führen kann, andererseits die Lichtverhältnisse zu sehr schwanken. Fenster müssen entsprechend abgedunkelt werden können, idealerweise mit Lamellenstoren oder Jalousien, die erlauben, den Lichteinfall zu kontrollieren. Kunstlicht kann freilich Tageslicht nicht ersetzen, dessen fehlen sich durch Konzentrationsschwäche, rasche Ermüdung, Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Stress oder Depression auswirken kann. Gesundheitsstörungen sollen sogar bereits mit der Entfernung zum Fenster zunehmen. 8.3. Spiegelungen und Blendungen Jede glänzende Oberfläche kann Licht reflektieren und dadurch Spiegelungen oder Blendungen verursachen. Besonders störend sind diese Reflexe natürlich auf dem Bildschirm, der deshalb nie frontal oder mit dem Rücken zu einem Fenster hin aufgestellt werden sollte. Wie bereits erwähnt, sollte deshalb der Einfall von Tageslicht durch Lamellenstoren oder Jalousien kontrolliert werden können. Lichtbänder müssen außerdem immer parallel zur Fensterfront verlaufen (und zur Blickrichtung - sie sollten außerdem seitlich versetzt zu den Arbeitsplätzen angeordnet sein). Bei der Wahl der Büroeinrichtung ist darauf zu achten, dass Schreibtische und Möbel im Blickfeld keine glänzenden Oberflächen aufweisen. Glastüren von Schränken, Zierspiegel und ähnliches dürfen auch am Rande des Blickfeldes keinerlei Störungen verursachen. 8.4. Lichtquellen Gegenüber den früher bevorzugten Neonröhren-Lichtbändern, die direktes Licht von der Decke abstrahlen (und dadurch auch Blendungen verursachen können) hat sich heutzutage das so genannte ZweiKomponenten-System durchgesetzt: Für die Grundbeleuchtung des Raumes sorgen Indirektleuchten (oft Stehlampen), welche die Decke anstrahlen. Das Licht wird reflektiert und gestreut, wodurch eine gleichmäßige, natürlich wirkende Leuchtdichte im Raum entsteht. Störende Direktblendungen und Lichtreflexe (z.B. auf der Arbeitsfläche, Glanzpapier oder dem Bildschirm) werden vermieden. Bei diesen Büroleuchten handelt es sich oft um technisch ausgeklügelte Systeme, die beispielsweise in der Lage sein können, je nach Tageslichteinfall die Leuchtkraft an die gegebenen Verhältnisse anzupassen. Dabei ist darauf zu achten, dass der ganze Raum gleichmäßig beleuchtet wird. Die zweite Komponente ist die Arbeitsplatzleuchte (Schreibtischlampe), die es jedem Arbeitnehmer erlaubt, zusätzlichen Lichtbedarf individuell zu decken. Zudem wird dadurch direkt die Lese- und Schreibfläche beleuchtet, weshalb das Zwei-Komponenten-System auch bei Einzelbüros sehr sinnvoll ist. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass keine dieser Arbeitsplatzleuchten einen anderen Mitarbeiter blendet oder störende Spiegelungen auf einem anderen Bildschirm hervorruft. Das Zwei-Komponenten-System befindet sich gegenüber den herkömmlichen Deckenstrahlern auch in ökologischer Hinsicht im Vorteil. Ebenfalls sind die Anschaffungskosten bei gleicher Lichtqualität niedriger. 8.5. Lichtfarbe Als Lichtfarbe für die Lampen wird allgemein neutralweiß der warmweiß empfohlen, wobei warmweiß das angenehmere Farbklima schafft. Wichtig ist vor allem, dass für alle Leuchtquellen im selben Raum die gleiche Lichtfarbe verwendet wird. Durch die richtige Wahl und Platzierung der Leuchten lassen sich immer günstige Lichtverhältnisse im Büro schaffen. Wichtig ist dabei vor allem auch ein Mitspracherecht der betroffenen Mitarbeiter, insbesondere da die Lichtempfindlichkeit sich nicht nur von Person zu Person unterscheidet, sondern auch mit zunehmendem Alter abnimmt. 9. Lärm Lärm erzeugt bekanntlich Stress. In Büros entsteht Lärm durch Verkehrsgeräusche, Mitarbeiter (z.B. Telefon), Klimaanlagen, Drucker, Kopiergeräte und nicht zuletzt Computer (Festplatten, Kühlung). Je nach Art der Tätigkeit werden dabei verschiedene Grenzwerte empfohlen. Der Grenzwert für Routinetätigkeiten liegt bei 45 - 55 dB(A), für kreative und geistig anspruchsvolle Arbeit bei 35 - 45 dB(A) (DIN EN ISO 11690-1). TCO95 legt Werte von 38 dB(A) für Geräte im Betrieb, 32 db(A) für Geräte im Leerlauf fest. Zum Vergleich: Schon ein Flüstern entspricht einer Lautstärke von 15 - 40 dB, ein Rasenmäher rund 100 dB. Es gibt andere Richtlinien, die höhere oder tiefere Werte vorsehen. Das Wort "Lärm" beinhaltet aber auch eine qualitative Bewertung des Geräusches - wir empfinden es als störend. So mag beispielsweise das quietschende Kratzen einer Gabel auf einem Teller nicht sonderlich laut sein, lässt aber manche Personen ihre Selbstbeherrschung verlieren. Umgangssprachlich übertrieben nennen wir das schnell einmal "in den Wahnsinn treiben". Lang andauernder Lärm hat allerdings tatsächlich negativen Einfluss auf den Gesamtorganismus und die Psyche: Er kann unter anderem zu Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Schlaflosigkeit und Verdauungsstörungen führen. Deshalb genügt es nicht, einfach irgendwelche Richtlinien einzuhalten. Wichtig ist vor allem auch der subjektive Eindruck der betroffenen Mitarbeiter.