Aufbau eines Nyeleni Prozesses in Deiner Region! Bei Ernährungssouveränität geht es unter anderem darum, Gruppen und Menschen zusammenzubringen, uns selbst zu organisieren und unsere Ernährungssysteme sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen sie stehen, nach unseren Bedürfnissen zu verändern. Die Idee, die hinter dem Nyeleni Forum Europa steht, ist, den Gruppen und Organisationen, die im Bereich Ernährungssouveränität aktiv sind, eine Stimme zu verleihen, Strategien zu entwickeln und eine Bewegung für Ernährungssouveränität in Europa aufzubauen. Um Ernährungssouveränität in Europa umsetzen zu können, müssen sich jene zusammenschließen, die für Ernährungssouveränität in Europa kämpfen. Je mehr Menschen sich vor dem Forum zusammentun, um an lokalen Themen zu arbeiten, umso reicher an Ideen kann das Forum werden – und umso reicher an Ideen, Strategien und konkreten Werkzeugen können wir nach dem Forum in der weiteren Umsetzung von Ernährungssouveränität in Europa voranschreiten. Diese Treffen können verschiedene Formen annehmen. Als Orientierungspunkt können die Schlüsselfragen des Forums selbst dienen (in detaillierterer Form siehe Anhang) ◦ Was heißt Ernährungssouveränität hier für uns? ◦ Was sind die Hindernisse in der Erreichung von Ernährungssouveränität? ◦ Wie können wir zusammenarbeiten, um Ernährungssouveränität zu erreichen? Was sind Schlüsselfragen in der Region, die gemeinsam als Inhalte in das Forum eingebracht werden können? Es ist wichtig, Treffen abzuhalten, um sich mit anderen Gruppen in der Region zusammenzusetzen, die sich auch in das Forum einbringen werden. Die Idee ist es, mit den verschiedensten Akteur_innen im Bereich Ernährungssouveränität eine gemeinsame Dynamik und ein gemeinsames Verständnis für die Inhalte zu erarbeiten. Die Basis des Nyeleni Europa Forums ist die Erklärung von Nyeleni von 2007 (http://nyeleni2011.net/index.php?option=com_content&view=article&id=108&lang=de) Abhängig von der Situation sollten diese Treffen lokal, national oder regional stattfinden und dazu dienen, partizipativ und konsensorientiert an Entscheidungen zu arbeiten. Einige Faktoren, die für solch ein Treffen wichtig sein könnten: Repräsentiert das Treffen genug Akteur_innen für Ernährungssouveränität in der Region/dem Land um sie/es zu repräsentieren? Wenn ja: ◦ Diskutiert, wie die Teilnahme am Prozess der Forumskonstruktion aussehen soll: Teilnahme, Themen, Wähler_Innenschaft ◦ Überlegt, wer von der Gruppe in die Arbeitsgruppen, die es bis jetzt gibt – Logistik, Methodologie, Logistik, Finanzen und Kommunikation - gehen möchte. ◦ Überlegt, wie ihr finanziell zum Forum beitragen könnt. Gruppen, die interessiert sein könnten: Bäuer_innen, CSAs, Saatguttauschorganisationen, Umweltorganisationen, Gärtner_innen, Forscher_innen, Klimacamp und Transitiontown – Bewegungen, ländliche Organisationen, autonome Gruppen, die am Zugang zu Land arbeiten, Gruppen, die gegen neoliberale Politiken im Handel arbeiten, Landarbeiter_innen, Aktivistische Kollektive, Bewegungen von Menschen und transnationalen Corporations etc. Annex 1: Fragen zur Diskussion im Zuge von Nyeleni – Vorbereitungstreffen mit anderen Gruppen und Organisationen. Die Fragen sind entlang der Ziele des Forums formuliert: Stärkung und Entwicklung des Konzepts für Ernährungssouveränität, konkrete Alternativen. Fragen: Denkst Du, Ernährungssouveränität wird von den Mitgliedern deiner Organisation verstanden? Wenn nicht, wie könnte das verbessert werden? Wie kann Ernährungssouveränität zu einem Konzept gemacht werden, das die Interessen der Gesellschaft, der Gemeinschaften (Bäuer_innen, Fischer_innen, Indigenen, Hirt_innen, Frauen, Landarbeiter_innen, Jugend, Menschen in Städten.....) und der Menschheit als Ganzes wiederspiegelt, und nicht „nur“ die Interessen der Fischer_innen und Bäuer_innen? Wie können wir das Recht der Menschen auf natürliche Ressourcen besser umsetzen, ebenso wie das Recht auf lokale Ökonomien, in denen Menschen und Gemeinschaften über Produktion und Konsumption entscheiden? Welche internationalen Handelsregeln brauchen wir, damit Ernährungssouveränität nicht vom internationalen Handel untergraben werden kann? Welche konkreten Beispiele können wir aufzeigen, in denen Politiken auf Ernährungssouveränität basieren? Wie können wir die Dynamik auf lokaler Ebene (in Gemeinden und Gruppen), alternative Konsument_innen-Produzent_innen Netzwerke..... so inkludieren, dass Ernährungssouveränität nicht nur als Konzept auf Staatsebene gesehen wird? (bzw. auch andersrum?) Stärkung des Dialogs zwischen sozialen Bewegungen und anderen Organisationen, strategische Fragen in Europa. Fragen: Welche Schritte sind nötig, um einen konstruktiven Dialog zwischen Bewegungen und Organisationen zum Thema Ernährungssouveränität möglich zu machen? Wie können wir städtische Gruppen einbinden und auf die Bedürfnisse der städtischen Armen eingehen? Wie können wir umgehen mit den Interessenskonflikten zwischen den Sektoren (z.B. zwischen Bäuer_innen und Indigenen oder Hirt_innen, oder zwischen der Nachfrage von Citydwellers (Stadtbewohner_innen) und der von Produzent_innen nach fairen Preisen)? Wie können wir näher zu einer Zusammenarbeit kommen und Allianzen bilden um eine gemeinsame Agenda? Welche Methodologie brauchen wir während des Forums, um einen konstruktiven Dialog zu ermöglichen? Entwicklung gemeinsamer Strategien und Aktionen, um die Verteilung der Macht zu beeinflussen und die Einführung einer Politik zu erreichen, die auf Ernährungssouveränität basiert. Welche Strategien braucht es in Deiner Region/Deinem Kontext, um die Verteilung der Macht zu verändern zum Vorteil von Ernährungssouveränität? Auf welche Akteure (Akteur_innen) sollen wir unseren Fokus legen (öffentliche Meinung, transnationale Corporations (Körperschaften? Unternehmen?), internationale Institutionen, Regierungen, unsere eigenen Bewegungen.....)? Welche Aktionen wollt ihr durchführen in Bezug auf die dominanten Akteure (Akteur_innen) wie Supermärkte und transnationale Konzerne? Was könnte der konkrete Vorschlag sein für Aktionen auf internationalem Niveau, um einen Moment des Wandels herzustellen? Ist es möglich, ein klares Kampagnenpapier zu verfassen, auf das wir die nächsten 5 – 10 Jahre hinarbeiten und mit dem wir weiter mobilisieren wollen?