Praktikumsbericht Genspirale 1 vom 9

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Vera Traber, 4Ma, 2010
Praktikumsbericht Genspirale 1 vom 9. November 2009
Im Praktikum, welches wir am 9. November 2009 durchführten ging es darum, die
wichtigsten Methoden und Handgriffe des gentechnischen Arbeitens kennen zu
lernen. Genauso lernten wir, um was es sich genau handelt, wenn man von E. coli
spricht. Als erster Schritt der Genspirale haben wir in diesem Praktikum fremde DNA
in einen Organismus eingeschleust. Bei diesen Arbeiten, in welchen wir uns mit
Bakterien befassen, ist es sehr wichtig, dass man Wert auf eine saubere
Arbeitsweise legt. Das sogenannte sterile Arbeiten lernten wir auch in diesem
Praktikum.
1. Einführung ins sterile Arbeiten
Material

70% Ethanol

Mikroliterpipetten
Methoden
Wir haben ein Zellstofftuch mit 70% Ethanol getränkt und damit die Mikroliterpipette
desinfiziert. Genauso haben wir die Arbeitsplatte und unsere Hände mit 70% Ethanol
desinfiziert. Da Nährmedien genauso gute Nährböden für unerwünschte Bakterien
oder Pilze sind, war diese Vorgehweise notwendig.
Aufgaben
70% Ethanol führt zur Denaturierung von Eiweissen zum Beispiel in der Zellwand von
Bakterien. Der hohe osmotische Druck der Lösung hilft bei der Zerstörung von
Kontaminanten (=unerwünschte Stoffe, die nicht absichtlich hinzugefügt worden sind,
sondern durch Verunreinigung). Eine zu niedrige Konzentration von Alkohol ist
weniger effektiv und eine zu hohe Konzentration führt zur Aushärtung der Zellwand
eines Bakteriums und somit zum Überleben des Organismus.
Verwendete Verbrauchsmaterialien müssen vor dem Arbeiten absolut steril sein,
sonst geht der Versuch schief. Den Vorgang diese zu sterilisieren (falls sie nicht
schon steril erworben worden sind) nennt man Autoklavieren. Man erhitzt dazu die
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Verbrauchsmaterialien in einem Dampftopf für eine gewisse Zeit auf Temperaturen
bis zu 120 Grad Celsius.
2. Giessen von Platten mit Nähmedium
Material

leere Petrischale

steriles LB-AGAR-Medium
Methoden
Nachdem wir den Arbeitsplatz sterilisiert haben, haben wir den Bunsenbrenner
entzündet. Um Verunreinigungen zu vermeiden haben wir vom LB-Medium möglichst
schnell in die Petrischale gegossen. Jedoch ging das bei unserer Gruppe aufgrund
von Unstimmigkeiten etwas zu lange. Da das LB-Medium in der Mikrowelle
verflüssigt worden ist, haben wir den Deckel der Petrischale ein klein wenig offen
gelassen, um das Abkühlen zu beschleunigen und der Bildung von Kondenswasser
entgegen zu wirken.
Aufgaben
E. coli ernährt sich vor allem von Zucker, bestimmten Aminosäuren und
Nukleinsäuren. Das LB-Meidum setzt sich vor allem aus Hefeextrakt (5g/l), Trypton
(10g/l) und Natriumchlorid (0.5-10g/l). Für Plattenkulturen wird Agar (15g/l)
zugegeben. Diese Angaben unterscheiden sich in den Salzkonzentrationen, die den
Bedingungen der Bakterien und den Kulturbedingungen angepasst werden.
3. Pipettieren mit den Mikroliterpipetten
Das Einzige was mir persönlich beim Pipieren mit den Mikroliterpipetten
Schwierigkeiten bereitete, war die Einstellung zum Volumen.
0.5-10µm und 2-20µm
1
2
5
20-200 µm
1
12.5 µm
2
5
100-1000 µm
1
125 µm
0
0
1 µm
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4. Herstellung eines Ausplatierrechens
Um einen Film von Bakterien dünn auf der Oberfläche des Nährmediums zu verteilen
benötigt man einen Ausplatierrechen. Den haben wir selbst hergestellt.
Material

Pasteurpipette

Bunsenbrenner
Methoden
Mit dem Bunsenbrenner haben wir einen kleinen Knick kurz hinter der dünnen Spitze
in die Pasteurpipette geschmolzen. Den zweiten knick haben wir kurz hinter der
Verjüngung der Pipette im Winkel von 90% geschmolzen.
5. Übertragung von genetischem Material in einem Empfängerorganismus
Material (Werkzeug)

Mikropipette

Eppendorfröhrchen (weiss, grün und gelb)

Eis

Heizblock

6 Platten mit Nährmedium

Glaspetrischale

Ausplatierrechen

Parafilm

Wärmeschrank
Material (Stoffe)

1 µm Plasmid-DNS

3 µm pGlo-DNS

3 Mal 35 µm kompetente Bakterien

1ml LB-Medium

70% Ethanol
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Methoden
Aufgrund von Zeitdruck haben wir das Eppendorfröhrchen bei Schritt 5 nur 8 Minuten
anstatt 10 Minuten im Heizblock gelassen. Sonst kam es zu keiner Abweichung der
vorgegebenen Anleitung.
Beobachtungen
LB-Amp+DNS
LB+DNS
LB-Amp-DNS
LB-DNS
LB-Amp+PGlo
LB-Amp-Ara+PGlo
Auswertung
Beim LB+DNS und LB-DNS konnten vereinzelte Bakterien wachsen, da wir keine
Zusätze dazu gegeben haben, die das Wachstum der Bakterien gehemmt hätten.
Das LB-Medium mit Ampicilin ohne DNS konnten keine Bakterien wachsen, weil
Ampicilin sehr bakterienwachstumshemmend wirkt (siehe Anwort zu Frage 3). Beim
LB-Nährmedium mit Ampicilin und DNA konnten Bakterien wachsen, da die
Bakterien wegen der Zugabe von DNA resistent gegenüber dem Ampicilin geworden
sind. Im Vergleich zu den anderen Nährmedien sind hier aber eher weniger Bakterien
gewachsen.
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Beim LB-Amp-Ara+pGlo wuchsen auch Bakterien heran. Diese Nährplatte haben wir
unter UV-Licht gehalten und dann haben die Bakterien grün geleuchtet. Das ist, weil
ein Gen für GFP (grün fluoreszierende Protein) in das pGlo-Plasmid injiziert wurde.
Aufgaben

Was ist ein Plasmid?
In Bakterien vorkommende kleine ringförmige DNA-Moleküle. Sie werden unter
natürlichen Bedingungen zwischen verschiedenen Zellen ausgetauscht.

Was ist ein Vektor?
Hilfsmittel der Gentechnik, um fremdes Erbmaterial in Zellen einzuschleusen.
Vektoren werden deshalb auch Genfähren genannt. Meist dienen Plasmide in
Bakterien oder Viren als Vektoren. Zunächst werden das gewünschte Gen (Zielgen)
und das Markergen in den Vektor eingebaut und dann in das Pflanzen- oder
Bakteriengenom übertragen.

Welche Wirkung hat Ampicilin auf Bakterien? Zu welcher Stoffklasse gehört
es?
Ampicilin blockiert ein Enzym, welches zur Bildung einer neuen Zellwand des
Bakteriums zuständig ist. Dies verhindert die Neusynthese der Zellwand, die Zellen
sind somit teilungsunfähig, leben aber weiter. Die Teilung menschlicher Zellen wird
nicht behindert, da menschliche Zellen nur eine Zellmembran aber keine Zellwand
besitzen. Ampicilin gehört zur Stoffklasse Sulfonamide.

Was ist Arabinose und welche Bedeutung hat es beim oben durchgeführten
Versuch?
Arabinose ist ein natürlich vorkommender Einfachzucker (Monosaccharid), der aus
fünf Kohlenstoff-Atomen besteht. Ein Arabinose-Operon ist jedoch Abschnitt auf der
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DNA von Escherichia coli, der eine Gruppe benachbarter Gene des ArabinoseStoffwechsels sowie die zugehörigen Kontrollelemente umfasst.

Auf welchen Platten erwartest du wachsende Bakterien?
Auf den Platten LB+DNS und LB-DNS erwarte ich, dass wahnsinnig viele Bakterien
wachsen, weil wir bei denen ja keinen Wachstumshemmer hinzugegeben haben. Bei
den anderen ist Ampicilin hemmend.

Warum eignen sich Bakterien gut, wenn ein gesamter Organismus genetisch
verändert werden soll?
Weil Bakterien erstens eine sehr schnelle Verdopplungszeit von 20 Minuten haben.
Weil sie zweitens ein gutes Verhältnis von Volumen und Oberfläche haben, welches
dazu führt, dass es zu einer guten Stoffwechselrate kommt. Und drittens sind sie
einzellige Lebewesen, was den ganzen Prozess sehr vereinfacht.

Warum sind Bakterien geeignete Organismen für gentechnische
Veränderungen, wenn man Auswirkungen auch in späteren Generationen
untersuchen möchte?
Weil die nachfolgenden Generationen identisch sind.

+: -
Welche Besonderen Eigenschaften soll ein Labor-Organismus haben?
schneller Wachstum
-
genug lange Lebenszeit
-
gut zu lagern (keine Ansprüche)
-
preiswert
-
leicht kultivierbar
-
genetisch einfach manipulierbar
-
hohe Expressionsrate
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