information - Land Oberösterreich

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INFORMATION
zur Pressekonferenz mit
Wirtschaftslandesrat KommR Viktor Sigl
und
Dipl. Ing. Walter Stephan
Vorstandsvorsitzender FACC AG
am 23. Jänner 2006 im OÖ. Presseclub
zum Thema
"FH OÖ: Forschungsprojekt mit FACC eröffnet
neue Dimension in der Werkstoffprüfung"
Weitere Gesprächspartner:

GF Dr. Gerald Reisinger, FH Oberösterreich

FH-Prof. DI Dr. Johann Kastner, Leiter FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH

Prof-FH Univ. Doz. Mag. Dr. Günther Hendorfer, Projekt- und Studiengangsleiter
Sensorik und Mikrosysteme
www.viktor-sigl.at
Rückfragen-Kontakt:
Gerhard Rumetshofer, Land OÖ, 0732/7720-15102 oder 0664/1449563
Doris Pucher, FH OÖ, 07242/44 808-60
LR Sigl / DI Stephan
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Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl:
FH OÖ F&E GmbH liefert der Wirtschaft als
kompetenter Partner "Lösungen nach Maß"
Enge Kontakte zur Wirtschaft machen die FH OÖ mit ihrer OÖ
Forschungs
&
Entwicklungs
GmbH
zu
einem
kompetenten,
innovativen Partner für die Wirtschaft: ihre Innovationen garantieren
eine rasche Umsetzbarkeit in der Wirtschaft.
Land unterstützt FH-Forschung 2006 mit 850.000 Euro
In den FH OÖ-Competence-Centern in Hagenberg, Linz, Steyr und
Wels laufen derzeit 75 Forschungsprojekte in elf Schwerpunkten.
Rund 150 FH-Mitarbeiter davon 92 Forschungsassistenten und etwa
60 Professoren sind derzeit in der FH-Forschung tätig.
Das Land unterstützt das Forschungs-Kompetenzfeld der FH OÖ 2006
mit rund 850.000 Euro. Geplanter Umsatz: 4,5 Mio. Euro.
Jeder Landeseuro vervierfacht
2005 konnte die FH-Forschung jeden Landes-Euro vervierfachen: das
Projektvolumen betrug 3,2 Mio. Euro, bei einem Einsatz von 750.000
Landes-Euro.
Landesrat Sigl: "Oberösterreich lag 2005 im bundesweiten
Forschungsförderungs-Ranking mit 60 Millionen Euro FFGMitteln auf Platz 1. Um 30% mehr Gelder holten sich oö.
Unternehmen für
Innovationen. Mit dem Wirtschaftsprogramm
Innovatives OÖ 2010, mit rund 300 Mio. Euro für die Forschung,
und die Oö. Forschungsanleihe mit 500 Millionen Euro setzt
Oberösterreich seine Aufholjagd fort!"
Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
LR Sigl / DI Stephan
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Forschungsprojekt mit FACC eröffnet neue Dimension in der
Werkstoffprüfung
FACC - ein Global Player im High-Tech-Bereich - und die FH OÖWels kooperieren im Rahmen von einigen Projekten wie z.B. Aktive
Thermografie und Röntgen-Computertomografie.
Sparsame Flugzeuge sind angesichts teurer Treibstoffe gefragt. Bei
den modernen Passagierjets der Firmen Boeing und Airbus setzen die
Konstrukteure daher verstärkt auf leichten Kunststoff. Ob Tragflächen,
Rumpf oder Leitwerk - viele Bauteile dieser "Riesenflieger" bestehen
aus Verbundwerkstoffen.
Die Sicherheitsstandards in der Luftfahrtindustrie sind besonders
hoch. Daher müssen die fertigen Verkleidungsteile einer gründlichen
Endkontrolle unterzogen werden. Zur Zeit werden die Teile Stück für
Stück relativ zeitaufwändig per Ultraschall untersucht.
Am FH OÖ-Campus Wels wurde vor kurzem eine Zusammenarbeit mit
FACC gestartet, mit dem Ziel, ein neues Prüfverfahren für den
routinemäßigen Einsatz in der Produktion zu entwickeln.
Landesrat Sigl: "Die Kooperation zwischen FH OÖ und FACC in
Ausbildung und Forschung liefert wesentliche Impulse für
Innovationen und damit zur Absicherung von Arbeitsplätzen in
OÖ. Bestes Beispiel ist das neue FACC-Werk in Reichersberg mit
250 Arbeitsplätzen in einem hochqualitativen Bereich mit einem
Maximum an IQ, an Innovation und Qualifikation. "
Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
LR Sigl / DI Stephan
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Materialprüfung mit aktiver Thermografie
Eines dieser neuen Prüfverfahren ist die "Aktive Thermografie". Dabei
nutzen die Techniker Temperaturunterschiede, um Fehler in einem
Bauteil feststellen zu können. "Aktiv" heißt, dass die Probenoberfläche
durch einen intensiven Lichtblitz (Ultraschall, Halogenlampe) um bis
zu drei Grad erwärmt wird. Im weiteren steht die Ausbreitung der
Wärmewellen im Mittelpunkt der Untersuchung mittels InfrarotThermokamera. Sie verrät Unregelmäßigkeiten, denn Löcher oder
Fremdkörper im Material verändern den Wärmefluss.
Genauer,
kostengünstiger
und
1000-mal
schneller:
Welser
Forscher gehen mit "Aktiver Thermografie" erstmals in die Tiefe
Aufbauend
auf
diesem
Messprinzip
der
zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung gelang dem Team von Projektleiter Univ.-Doz. Dr.
Günther Hendorfer am FH OÖ Campus Wels die Entwicklung einer
neuen
auf
aktiver
Thermografie
beruhenden
Methode
zur
Bestimmung von Porositäten in kohlefaserverstärkten Kunststoffen.
Porositäten sind eine unerwünschte Begleiterscheinung bei der
Herstellung der Bauteile und müssen daher durch eine automatisierte
Prüfung quantitativ erfasst werden. Da diese Porositäten im
allgemeinen inhomogen verteilt sind, müssen sie ortsabhängig
bestimmt werden. Dies erfolgt bei den gängigen Verfahren Ultraschall
und Röntgen durch Scannen des Sensors über die Probenoberfläche.
Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
LR Sigl / DI Stephan
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Weltweit einzigartiges Forschungsergebnis: In nur 3 Sekunden
wird ein Quadratmeter überprüft!
Die Welser Forscher
bestimmen die Porosität durch Analyse der
Ausbreitung von Wärmewellen, welche mittels Blitzlicht angeregt
werden. Der Zeitraum vom Auslösen des Blitzlichtes, der Ausbreitung
der Wärmewellen bis zur Berechnung der Porositätswerte beträgt
höchstens zwei bis drei Sekunden. Innerhalb dieser Zeit sind die
Porositätswerte einer Probenfläche von etwa einem Quadratmeter
erfasst. Um eine gleich große Fläche mit einem Ultraschall- oder
Röntgenverfahren zu prüfen, müsste ein Vielfaches dieser Zeit
aufgewendet werden. Die Auswertung basiert auf der Anwendung
neuer Algorithmen. Dieser neue Ansatz macht die Methode gegen
Störeinflüsse resistent. Sie ist daher insbesondere im industriellen
Umfeld sehr gut einsetzbar.
Das Forschungsergebnis ist weltweit einzigartig und noch nicht
publiziert. Zusammenfassend weist die neue Methode gegenüber
Ultraschall die folgenden Vorteile auf:
 Die neue Methode ist berührungslos
 Sie ist um 10-mal genauer als Ultraschall
 Sie ist um mindestens 1000-mal schneller als Ultraschall
 Sie ist ausgesprochen robust und somit auch direkt in der
Fertigung einsetzbar
Vor allem die beiden letztgenannten Vorteile verschaffen einen
deutlichen Vorteil zur Steigerung des Probendurchsatzes und helfen
somit, Prüfkosten zu senken.
In den beiliegenden Abbildungen ist ein Vergleich von UltraschallImages (linke Reihe) und Thermografie-Images (rechts) dargestellt.
Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
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Die Bilder zeigen die Verteilung von Porositäten, die bei den
untersuchten Proben zwischen 1% und 5 % liegen.
Links: Ultraschall-Methode
Rechts: Aktive Thermografie
Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
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Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
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DI Walter Stephan
Vorstandsvorsitzender der FACC AG:
Bedeutende Wettbewerbsvorteile und Stärkung
unserer führenden Position am Markt
"Als Luftfahrtzulieferer ist FACC starker, weltweiter Konkurrenz
ausgesetzt, hohe Wettbewerbsfähigkeit ist hier für das erfolgreiche
Bestehen eines Unternehmens Grundbedingung.
FACC
arbeitet
derzeit
intensiv
an
neuen
innovativen
Compositebauteilen für zukünftige Flugzeuggenerationen und deren
Produktionsverfahren. Die neuen Kunststoffbauteile, die wesentlich
höheren Belastungen ausgesetzt sind und zahlreiche zusätzliche
Leistungen
erbringen
Gewichtseinsparungen
müssen,
und
eine
ermöglichen
wesentliche
signifikante
Reduktion
der
Lärmemissionen. Die hohe Belastung der Materialien sowie die
komplexe
Geometrie
der
Bauteile
erfordern
noch
strengere
Überprüfung und zeigen die Grenzen bestehender Prüfmethoden auf.
Von dem neuen Prüfverfahren, das FACC derzeit exklusiv in
Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Standort Wels entwickelt,
erwarten wir uns beträchtliche Kosteneinsparungen. Geht man davon
aus, dass die Methode in die Serienprüfung umsetzbar ist, können die
Prüfzeiten massiv reduziert werden, ohne die von den Kunden
geforderten Qualitätsstandards zu verändern. Dadurch schaffen wir
bedeutende Wettbewerbsvorteile
und
Position
Zielsetzung
am
Markt.
Wird
die
stärken
unsere führende
des
gemeinsamen
Forschungsprojektes erfüllt – und davon gehen wir aus -, steht einer
langfristigen Kooperation mit den Technikern der Fachhochschule
Wels nichts mehr im Wege."
Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
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Österreich einziger Computertomograf am FH-Standort Wels
ergänzt die Aktive Thermografie
Als Ergänzung zur Aktiven Thermografie liefert Österreichs einziger
industrieller Computertomograf den Welser Technikern weitere
Einblicke.
Verglichen
mit
einem
medizinischen
Tomografen
ist
die
Röntgenstrahlung sehr viel intensiver. Erst damit können Bauteile auf
Fehler untersucht werden.
Mehr als ein Dutzend Partnerfirmen zeigen das große Interesse an
dieser Art der Qualitätskontrolle. Aus den Messdaten werden auch 3DComputermodelle erzeugt, in denen alle Mängel festgehalten sind.
Diese
Modelle
dienen
den
Firmen
als
Vorlage
für
die
Weiterentwicklung.
Ob Tomografie oder Thermografie: in Zukunft erhoffen sich die Welser
Prüftechniker
weitere
Aufträge
-
nicht
zuletzt
aus
der
Flugzeugindustrie.
Günther Hendorfer, Leiter Messtechnik, FH OÖ Campus Wels:
"Die Methode bietet im wesentlichen zwei Vorteile: zum einen ist
es der Geschwindigkeitsvorteil. Während Ultraschall eine Fläche
Punkt für Punkt abscannen muss, kann die aktive Thermografie
eine gleich große Fläche mit einer einzigen Aufnahme erfassen.
Die
Auswertung dauert wenige
raschere
Prüfgeschwindigkeit
Millisekunden,
erfolgt
ein
und durch
höherer
Probendurchsatz. Der zweite Vorteil liegt im mobilen Einsatz vor
Ort: Die Methode kann direkt in die Fertigung integriert werden."
Pressekonferenz am 23. Jänner 2006
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