Kerncurriculum Geschichte Gymnasium

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Bildungsplan 2004
Allgemein bildendes Gymnasium
Umsetzungsbeispiel für ein Kerncurriculum
im Fach Geschichte
Standard 10
Beispiel 2
Landesinstitut
für Schulentwicklung
Qualitätsentwicklung
und Evaluation
Schulentwicklung
und empirische
Bildungsforschung
Bildungspläne
Juli 2008
Hinweise zur Veröffentlichung von Kerncurricula
Schulische Kerncurricula erheben nicht den Anspruch einer normativen Vorgabe, sie zeigen
aber eine mögliche Umsetzung des Bildungsplans. Es handelt sich um Vorschläge, die bei der
Erstellung oder Weiterentwicklung eines schul- und facheigenen Kerncurriculums ebenso
dienlich sein können wie bei der konkreten Planung des eigenen Unterrichts. Weiterhin
enthalten sind Hinweise auf Vertiefungsmöglichkeiten und Ergänzungen für den
fächerübergreifenden Unterricht und das Schulcurriculum.
Dabei ist zu bedenken, dass Curricula grundsätzlich keine für alle Zeiten abgeschlossenen
Produkte sind, sondern sich in einem Entwicklungsprozess befinden, jeweils neuen Situationen vor Ort angepasst und nach Erfahrungswerten fortgeschrieben werden. Sie sind
stark an den Kontext der jeweiligen Schule gebunden und müssen auch dort jeweils auf die
individuelle Klassensituation bezogen werden.
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
Klasse 9
Kerncurriculum
2/3 der Zeit
„Kompetenzen und Inhalte“
des Bildungsplans
1. WEIMARER REPUBLIK UND
NATIONALSOZIALISMUS
Die Schülerinnen und Schüler
können
wichtige Belastungsfaktoren
der ersten Demokratie in
Deutschland sowie Ursachen
ihres Scheiterns erläutern;
Daten und Begriffe
1919 Weimarer Verfassung;
1919 Vertrag von Versailles;
1930 Präsidialkabinette;
Notverordnungen
wesentliche Elemente der
nationalsozialistischen
Ideologie erläutern;
Daten und Begriffe
Antisemitismus;
Rassenlehre; Führerprinzip;
Maßnahmen der
„Gleichschaltung“ sowie
Kennzeichen
der totalitären Herrschaft –
Fachspezifische
Methodenkompetenzen und
übergeordnete
fachspezifische
Kompetenzen
Unterrichtsinhalte
 Belastungsfaktoren der ersten Demokratie
in Deutschland (Novemberrevolution, 1919
Weimarer Verfassung**, Parteien, 1919
Vertrag von Versailles, Krisenjahr 1923)
 „Goldene Zwanziger“ - wirtschaftliche und
politische (Schein)stabilität
 Ursachen des Scheiterns der Weimarer
Republik (Weltwirtschaftskrise, Notverordnungen, 1930 Präsidialkabinette)
 „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten
(30. Januar 1933 Machtübertragung,
Ermächtigungsgesetz)
 Elemente der nationalsozialistischen
Ideologie (Rassenlehre, Antisemitismus,
Führerprinzip, „Lebensraum“)
 Maßnahmen der politischen und gesellschaftlichen „Gleichschaltung“ (Parteien,
DAF/KdF, HJ, Propaganda)
 Kennzeichen der totalitären Herrschaft
(„Führer“-/SS-Staat)
 weltanschauliche und rassistische Verfolgung vor und im Zweiten Weltkrieg
(„Gemeinschaftsfremde-/-unfähige“,
„Euthanasie“, Judenverfolgung und –
vernichtung/Holocaust; 9.11.1938 Novemberpogrom, Konzentrations-
-1-
Fachspezifische
Methodenkompetenzen:
- Analyse und kritischer
Umgang mit politischern
Plakaten
- mit Statistiken
- politischer Reden
- und propagandistischen
Geschichtskarten
- filmkritische Analyse
historischer Spielfilme
- „Oral History“ als Quelle
und Methode
- Arbeiten mit Original/Archivdokumenten
- Kenntnis und Stellungnahme zu
Historikerkontroversen
zum „Holocaust“
Hinweise auf das Schulcurriculum
1/3 der Zeit
Zeit/
Unterrichtsstunden
20
Mögliche Ergänzung und Vertiefung
im Schulcurriculum/Zusammenarbeit
mit anderen Fächern und Fächerverbünden (nur
Hinweise/Vorschläge)
Schulcurriculum:
Projekte zu
- Massenmedien
als
totalitäres Instrument
- Unsere Schule und
Mitschüler im Dritten Reich
(Schularchiv)
- Alltag im Dritten Reich in
unserer Stadt (Stadt/Zeitungsarchiv)
Besuch einer Gedenkstätte
Zusammenarbeit mit anderen Fächern:
D:
Filmanalyse
Übergeordnete
fachspezifische Kompetenzen:
- Kenntnis und
Anwendung
GK/GWG/Wirtschaft:
Wirkungsweisen nationaler und internationaler
Wirtschaftspolitik (Wirtschaftskrisen in
internationaler Verflechtung,
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
vorzugsweise im lokalen und
regionalen Bereich –
recherchieren und deren
Einfluss auf den Alltag der
Menschen erkennen, diese in
einen übergeordneten
Zusammenhang stellen und
ihre Ergebnisse präsentieren;
Daten und Begriffe
30.1.1933 Machtübertragung;
/Vernichtungslager)
 NS-Außenpolitik und Zweiter Weltkrieg
(„Lebensraum“politik; 1.9.1939 Angriff auf
Polen; 8.5.1945 bedingungslose
Kapitulation)
 Widerstand im Dritten Reich (20.7.1944
Attentat auf Hitler)
 Umgang mit der nationalsozialistischen
Vergangenheit
persönliche Schicksale der
weltanschaulichen und
rassischen Verfolgung vor und
im Zweiten Weltkrieg
beschreiben und diese auf die
nationalsozialistische
Ideologie und
Herrschaftspolitik
zurückführen;
Daten und Begriffe
1.9.1939 Angriff auf Polen;
Lebensraumpolitik; 9.11.1938
Novemberpogrom;
Konzentrationslager;
Holocaust;
Formen der Akzeptanz und
des Widerstands in der
Bevölkerung beschreiben und
beurteilen;
Daten und Begriffe
20.7.1944 Attentat auf Hitler;
die sich aus der
nationalsozialistischen
Vergangenheit ergebende
-2-
ideologiekritischer
Verfahrensweisen
anhand schriftlicher,
graphischer und bildlicher Zeugnisse
- Fähigkeit zu multiperspektivischer
Betrachtung
- Fähigkeit zu differenzierter Urteilsbildung
- Kenntnis des Problems
historischer Thesenbildung und Wertung
Inflation/Hyperinflation, Arbeitslosigkeit)
EvTh:
Kirche und Auschwitz
BK:
Von der „Neuen Sachlichkeit“ zur
„Entarteten Kunst“
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
historische Verantwortung
erkennen.
2. DEUTSCHLAND NACH 1945 IM
INTERNATIONALEN UND
EUROPÄISCHEN KONTEXT
Internationale Entwicklungen
und Beziehungen im
Spannungsfeld zwischen
Konfrontation und Kooperation
Die Schülerinnen und Schüler
können wesentliche Ereignisse
und Kennzeichen des Kalten
Krieges beschreiben und in
diesem Rahmen die
Bedeutung der Weltmächte
USA und Sowjetunion
erklären.
Daten und Begriffe
1945 Konferenz von Potsdam;
1948/1949 Berlin-Blockade;
1949 NATO; 1962 Kuba-Krise;
Kalter Krieg; Blockbildung;
Containment;
 Die Welt- und Siegermächte USA und
Sowjetunion als Alliierte (Kriegs- und
Friedenskonferenzen 1943-1945;
Konferenz von Potsdam 1945)
 Der Beginn des Kalten Krieges –
Systemgegensätze und weltpolitisches
Handeln der Siegermächte nach
Kriegsende (1945/6)
 Truman-Doktrin und Zwei-Lager-Theorie
(Blockbildung, Containment)
 Konsequenzen der Truman-Doktrin
(„European Recovery Program“, 1948/49
Berlin-Blockade, 1949 NATO)
 Krisen und offene Konfrontationen im OstWest-Konflikt (1950-53 Korea-Krieg, 1962
Kuba-Krise, Vietnamkrieg)
Fachspezifische
Methodenkompetenzen:
- Deutung ideologischer
Schriftquellen
- Vertiefter Umgang mit
politischen Reden
- Analyse und Interpretation von politischen Karikaturen
- Kenntnis der Historikerkontroverse zur Frage
nach der Schuld am
Kalten Krieg
Übergeordnete
fachspezifische Kompetenzen:
- Anwendung ideologiekritischer Verfahrensweisen
bei Schrift- und
Bildquellen
- Fähigkeit zu multiperspektivischer Betrachtungsweise und fundierter Stellungnahme
wesentliche Stationen der
Entwicklung der
Besatzungszonen bis zur
doppelten Staatsgründung
beschreiben und den
prägenden Einfluss des
wachsenden Ost-WestGegensatzes erläutern;
Daten und Begriffe
-3-
6
Methodischer Hinweis:
Anlegen eines sukzessiv zu ergänzenden Zeitstrahls oder einer Wandzeitung zu „Deutschland, Europa
und die Welt nach 1945 -heute“
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
1948 Währungsreform;
23.5.1949 Verkündung des
Grundgesetzes; 7.10.1949
Gründung der DDR;
„Stunde Null“;
Entnazifizierung;
Die Entwicklung im geteilten
und vereinten Deutschland
Die Schülerinnen und Schüler
können
Kennzeichen und Ausmaße
von Zerstörung, physischer
und psychischer Not sowie
Flucht
und Vertreibung – soweit
möglich im lokalen
beziehungsweise regionalen
Bereich – recherchieren und
den Stellenwert dieser
Faktoren in der allgemeinen
Situation am Ende des
Zweiten Weltkrieges erkennen;
wesentliche Stationen der
Entwicklung der
Besatzungszonen bis zur
doppelten Staatsgründung
beschreiben und den
prägenden Einfluss des
wachsenden Ost-WestGegensatzes erläutern;
 „Stunde Null“? – Kriegsende und
unmittelbare Nachkriegszeit
(„Zusammenbruchsgesellschaft“,
Schwarzmarkt, Trümmerfrauen)
 Flucht und Vertreibung
 Ziele der Besatzungsmächte und
Weichenstellungen in den
Besatzungszonen (Entnazifizierung,
politische und wirtschaftliche
Entscheidungen über die SBZ, politische
und wirtschaftliche Ansätze in den
westlichen Besatzungszonen, Bi-Zone,
1948 Währungsreform, Berlin-Blockade)
 Doppelte Staatgründung (Frankfurter
Dokumente, Parlamentarischer Rat,
23.5.1949 Verkündung des Grundgesetzes,
7.10.1949 Gründung der DDR, Vergleich
von Grundgesetz der BRD und Verfassung
der DDR in Auszügen)
Daten und Begriffe
1948 Währungsreform;
23.5.1949 Verkündung des
Grundgesetzes; 7.10.1949
Gründung der DDR;
-4-
Fachspezifische Methodenkompetenzen:
- Kenntnis der Leistung
alltags- und lokalgeschichtlicher Ansätze
- Recherche zu Hause/im
Archiv/Arbeit mit
Originalquellen
- Arbeit mit gegenständlichen Quellen
- „Oral History“ als
Methode
Übergeordnete
fachspezifische Kompetenzen:
- Kenntnis der Interdependenzen der nationalen
sowie internationalen
Geschichte
- Anwendung einer komparatistischen Verfahrensweise
8
Schulcurriculum:
Ausstellungsprojekt „Stunde Null“ in
unserer Stadt
Besuch im Staatsarchiv Ludwigsburg
– Schülerprogramm „Einführung in
die Archivnutzung“
Zusammenarbeit
Fächern:
mit
anderen
F:
Interkulturelle Kompetenz – von der
französischen Besatzungszone zu
den Anfängen der deutschfranzösischen Freundschaft
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
„Stunde Null“;
Entnazifizierung
Auswirkungen der
unterschiedlichen
wirtschaftlichen und
politischen Systeme auf die
innere
Entwicklung und den Alltag der
Menschen in den beiden
deutschen Staaten unter den
Bedingungen von Demokratie
und Diktatur erläutern;
Daten und Begriffe
1949-1963 Ära Adenauer;
1967/68 APO; 17.6.1953
Volksaufstand in der DDR ;
13.8.1961 Bau der Mauer;
Soziale Marktwirtschaft;
Westintegration; SED-Staat
Ursachen und Besonderheiten
der friedlichen Revolution in
der DDR erklären, den
Prozess der
deutschen Einigung
beschreiben und die mit der
Entwicklung im vereinigten
Deutschland verbundenen
Schwierigkeiten und Chancen
erörtern.
 Die unterschiedliche Entwicklung in den
beiden deutschen Staaten in ihren
Auswirkungen auf den Lebensalltag (19491963 Ära Adenauer: „Wirtschaftswunder“,
Soziale Marktwirtschaft, Westintegration;
Walter Ulbricht und der „Aufbau des Sozialismus“, zentrale Planwirtschaft, 17.6.1953
Volksaufstand in der DDR, 13.8.1961 Bau
der Mauer, SED-Staat, 1967/68 APO,
Jugend in der DDR zwischen Anpassung
und Opposition)
 Schritte der Entspannung - „Wandel durch
Annäherung“ (Entspannungspolitik; 19701972 Ostverträge, 1973 Grundlagenvertrag
Bundesrepublik - DDR)
 Gründe und Verlauf der Friedlichen
Revolution in der DDR 1989 und die
Schritte zur Wiedervereinigung
Deutschlands (Auflösung des Ostblocks,
Massenflucht und öffentlicher Protest in der
DDR, 9.11.1989 Fall der Mauer; innere und
äußere Schritte der Einheit vom Staatsvertrag zum Zwei-plus-Vier-Vertag, 3.10.1990
Beitritt der neuen Länder zur
Bundesrepublik)
 Ein Staat oder „Ossis“ und „Wessis“ ?
Chancen und Schwierigkeiten im vereinten
Deutschland
Daten und Begriffe
1989 Friedliche Revolution in
der DDR;
-5-
Fachspezifische
Methodenkompetenzen:
- Interpretation von politischen Plakaten und Werbeplakaten
- Fotoanalyse – Techniken
der Manipulation
- Kritischer Umgang mit
grafischen Darstellungen
- Analyse von Zeitungsberichtserstattung in West
und Ost (17. Juni 1953,
Mauerbau)
- Untersuchung politischer
Karikaturen zur deutschdeutschen Frage (Längsschnittverfahren)
- Kenntnis wirtschaftsgeschichtlicher Strukturen
und Prozesse
Übergeordnete
fachspezifische Kompetenzen:
- Vertiefung komparatistischer Verfahrensweisen
(verschiedene Wirtschaftssysteme,
Opposition am Beispiel
der Jugend in Ost und
West)
- Einblick in den interna-
10
Schulcurriculum:
Projekte zu den Themen
- Generation „Käfer“
- BRD als Zuwanderungsland
- Migration und Integration
- die 68er
- amerikanische Lebenskultur
in der BRD
Zusammenarbeit mit anderen Fächern:
E:
E-Mail- oder Briefkontakt über
deutsch-amerikanische
Beziehungen, den
Geschichtsunterricht zur Nachkriegsgeschichte
GWG:
Demokratie und Herrschaftskontrolle
in der BRD
Wirtschaftspolitik (soziale Marktwirtschaft, Wirkungsweisen der
nationalen und europäischen
Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche
Probleme unter Einbeziehung
internationaler Verflechtungen)
Einwanderung nach Deutschland
Auftrag und Probleme des Sozialstaates
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
9.11.1989 Fall der Mauer;
3.10.1990 Beitritt der neuen
Länder zur Bundesrepublik;
Auflösung des Ostblocks
tionalen Kontext der
deutsch-deutschen
Frage und deren Lösung
Internationale Friedenssicherung
und Möglichkeiten zum Schutz der
Menschenrechte
BK:
Architekturbeispiele in Abhängigkeit
von kulturellen Gegebenheiten
(„Realer Sozialismus“)
-6-
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
Klasse 10
Kerncurriculum
2/3 der Zeit
I
„Kompetenzen und Inhalte“
des Bildungsplans
3. VIELFALT UND EINHEIT EUROPAS
Formen der Identitätsbildung
Die Schülerinnen und
Schüler können am Beispiel
von Sagen, Mythen und
Religion verschiedene
Formen der Identitätsbildung
in der Geschichte
beschreiben und deren
Funktion darstellen;
Fachspezifische
Methodenkompetenzen und
übergeordnete
fachspezifische
Kompetenzen
Unterrichtsinhalte
 Gibt es eine europäische Identität? –
Gegenwartsbedeutsamkeit und Problematik
des Identitätsbegriffs
 „Idee“ Europa – exemplarische Untersuchung verschiedener Europa-Mythen, Utopien und -Ideen in ihrer identifikatorischpolitischen Funktion (z.B. Europa-Mythos
nach Ovids Metamorphosen, Herodots
Historien, mittelalterliche Japhet-Legende
nach Isidor von Sevilla, De natura rerum
(um 600 n. Chr.), Europa-Begriff bei Enea
Silvio Piccolomini (1405-1464), Giuseppe
Mazzinis Manifest „Das junge Europa“
(1834), Idee von Paneuropa (Wiener Kongress 1926), Deklaration II europäischer
Widerstandskämpfer vom 20. Mai 1944)
Fachspezifische Methodenkompetenzen:
- Analyse und ideologiekritische
Interpretation historischer
Karten
- Analyse und Deutung von
Symbolen
- Analyse von Schriftquellen und
deren Interpretation im
zeitlichen Kontext, ihrer
Standortgebundenheit, ihrer
Wirkungsabsicht
Übergeordnete fachspezifische
Kompetenzen:
- Kenntnis des Begriffs der
Identität
- Vertiefung der kritischen
Auseinandersetzung mit
Weltanschauungen
-7-
Hinweise auf das Schulcurriculum
1/3 der Zeit
Zeit/
Unterrichtsstunden
4
Mögliche Ergänzung und Vertiefung
im Schulcurriculum/Zusammenarbeit
mit anderen Fächern und Fächerverbünden (nur
Hinweise/Vorschläge)
Schulcurriculum:
Längsschnitte (Menschenbilder, Individuum und Gesellschaft, Stellung
der Frau)
Projekt „Identitätskonflikte in Europa“
Zusammenarbeit mit anderen Fächern:
GK:
Zukunft Europas und der Europäischen Union
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
erkennen, dass die
europäische Identität auf
eine lange zurückreichende
Geschichte zurückgreifen
kann.
Antike Wurzeln Europas
Die Schülerinnen und
Schüler können die
Bedeutung der antiken
Philosophie, Kunst und
Wissenschaft für die
Entwicklung der
europäischen Kultur
beschreiben;
Entstehungsbedingungen und
Wesensmerkmale der
gesellschaftlichen und
politischen Ordnung Athens im
5. Jahrhundert erläutern und
die Spannung zwischen
demokratischem Anspruch
und politischer Wirklichkeit
erkennen;
Daten und Begriffe
Reformen Solons; Isonomie;
„Europäisches“ im antiken Griechenland:
Fachspezifische Methodenkompetenzen:
 griechische Kunst
 griechische Denker und die Entdeckung des - Analyse und Interpretation
Logos – Philosophie und Wissenschaft
gegenständlicher Quellen
(Sophisten, Sokrates, Platon, Aristoteles,
- Historisch-kritischer Umgang
Archimedes, Pythagoras)
mit philosophischen sowie
 Entstehung und Funktieren der attischen
urkundlichen Schriftquellen
Demokratie im 5. Jahrhundert v. Chr. –
- Erstellen/Erläutern von
demokratischer Anspruch und politische
Verfassungsschemata sowie
Wirklichkeit (Polis und Oikos, Sozialstruktur
grafischer Darstellungen
in Attika, Reformen Solons**, Reformen des
- Einübung fachbegrifflicher
Kleisthenes, Isonomie, Sklaverei,
Schärfe
Demagogie )
- Fallanalyse z.B. „Sokrates“
Das Römische Weltreich und seine BeÜbergeordnete fachsspezifische
deutung für die europäische Rechts- und
Kompetenzen:
Gesellschaftsordnung:
 Das Imperium Romanum – Entstehung und - Anwendung der Methode des
historischen Vergleichs
Problematisierung des römischen
„Imperialismus“
- Einsicht in die Problematik von
Tradition und Rezeption
 Politische Ordnung im Römischen Reich:
res publica – Prinzipat – Kaisertum
- Verständnis des Spannungsfeldes zwischen Idee und
 Das Römische Recht von den ZwölftafelWirklichkeit
gesetzen zum Corpus Iuris Civils, der
Einfluss des römischen Rechts und der
römischen Rechtsgrundsätze bis heute
(Corpus Iuris Civilis, Gemeines Recht,
BGB)
Elemente des Rechts und der
Staatstheorie im Römischen
Reich sowie deren
Rezeptionen in Mittelalter und
Neuzeit beschreiben und
deren Bedeutung als
Grundlage der europäischen
Rechts- und
Gesellschaftsordnungen
darstellen.
14
Schulcurriculum:
Die Idee von Freiheit und Gleichheit:
attische Isonomie, res publica und
moderne Demokratien im Vergleich
Staatstheorien im Vergleich
Längsschnitt „Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums in
verschiedenen Zeiten“
Längsschnitt „Recht und Gerechtigkeit“ (diachrone Untersuchung von
Kriminalfällen)
Zusammenarbeit mit anderen Fächern:
D:
Rhetorik, praktische Rhetorik
Theater und Drama – szenische
Verfahrensweisen
M:
Leitidee „Raum und Form“
BK:
Kunstgeschichte (Gebäude, Skulpturen)
-8-
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
Daten und Begriffe
Corpus Juris Civilis;
Gemeines Recht; BGB;
Formierung Europas im
Mittelalter
Die Schülerinnen und
Schüler können die
zeitlichen, geographischen,
gesellschaftlichen und
politischen Dimensionen des
fränkischen Reichs
beschreiben und beurteilen,
inwiefern das karolingische
Imperium ein Bezugspunkt
des Europa-Gedankens sein
kann;
die kulturellen Aktivitäten der
Klöster und deren Bedeutung
für den zivilisatorischen
Fortschritt erläutern sowie den
Einfluss von christlicher
Kirche und Mönchtum auf die
Schaffung gemeinsamer
Wertvorstellungen in Europa
beurteilen;
Daten und Begriffe
Benediktinerregel;
Kennzeichen und
Veränderungen des
Verhältnisses von Kirche und
Staat erläutern und beurteilen;
Ursachen und Folgen der
 Europa – „Kontinent des Glaubens“ (Alkuin)
? – Problemaufriss mit der Frage nach der
Bedeutung des Christentums im Hinblick
auf gemeinsame Wertvorstellungen in
Europa
 Die Ausbreitung des Christentums und die
Christianisierung des Frankenreichs, die
zentrale Bedeutung des Klosters im
Mittelalter (Christentum als Staatsreligion in
der Spätantike, Taufe Chlodwigs, iroschottische Mission, Benediktinerregel)
 Karl der Große – „pater Europae“ ? – und
das karolingische Imperium (Entstehung
des Frankenreichs, Kaiserkrönung und ihre
Bedeutung, Reichsverwaltung,
Lehnswesen, karolingische Renaissance,
Zwangschristianisierung)
 Kaiser und Papst - zwei Gewalten ?
(Papsttum, Zwei-Gewalten-Lehre des
Gelasius, Investiturstreit, Wormser
Konkordat von 1122)
 Die Kreuzzüge – Ursachen, Verlauf und
Folgen, insbesondere im Hinblick auf den
Problemaufriss (1095 Aufruf Papst Urbans
zum Kreuzzug, Eroberung Jerusalems,
Leben in den Kreuzfahrerstaaten, Saladin
in Mythos und Realität)
 Die wirtschaftliche, gesellschaftliche und
politische Bedeutung der europäischen
Stadt im Mittelalter, die Herausbildung von
städtischer Autonomie und Stadtbürgertum
(Entstehung von Städten, Marktrecht,
-9-
Fachspezifische Methodenkompetenz:
- Detaillierte Informationen
aus Geschichtskarten
herausarbeiten
- Fähigkeit zu genauer
Arbeit mit Grafiken
- Interpretation mittelalterlicher Ikonographie und
Symbolik
- Vergleich gattungsverschiedener Schriftquellen
und Analyse ihres jeweiligen Quellenwertes
- Vergleich unterschiedlicher
Quellenperspektiven in
Schrift und Bild
- Interpretation appellativer
und weltanschaulicher
Quellen, auch ideologiekritisch
Übergeordnete
fachspezifische Kompetenz:
- Einsicht in die Problematik
von Eigen- und
Fremdwahrnehmung
- Anwendung und Problematisierung des Begriffs
der Identität
- Kenntnis von der Instrumentalisierung von Reli-
14
Schulcurriculum:
Besuch
eines
mittelalterlichen
Klosters
Besuch eines Museums zur Stadtgeschichte (Landesarchäologisches Museum Konstanz)
Regionalgeschichtliches Projekt „Unsere Stadt im Mittelalter“ (Museums/Archivarbeit)
Querschnitt: Die Welt zur Zeit Karls
des Großen (um 800)
Längsschnitt: Imperiumsgedanke und
Weltreiche (von der Antike bis zur
Frühen Neuzeit)
Zusammenarbeit
Fächern:
mit
anderen
F:
Kulturelle Kompetenz – Einblicke in
ausgewählte Aspekte der Geschichte
Frankreichs (französische Sichtweise
auf Karl den Großen und „Europa“)
KathTh:
Kirche und Staat
GK:
Teilhabe am politischen Willenbildungsprozess (am Beispiel der Kom-
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
Kreuzzüge beschreiben und
deren Bedeutung für die
Formierung Europas
beurteilen;
Handel, Städtische Gesellschaft,
Zunftwesen, Stadt als Bildungsstätte,
Stadtregiment, Zunftkämpfe)
gion/Weltvorstellungen in
der Vergangenheit (bis
heute)
- Vertiefung der Fähigkeit zu
multiperspektivischer
Betrachtung
Daten und Begriffe
1095 Aufruf Papst Urbans zum
Kreuzzug;
munalpolitik)
BK:
Kunst im Mittelalter – mittelalterliche
Symbolik
die wirtschaftliche,
gesellschaftliche und politische
Bedeutung der Stadt
benennen und in der
Herausbildung von städtischer
Autonomie und
Stadtbürgertum eine
Abgrenzung zu feudaler
Gesellschaft und feudalen
Lebensformen in Europa
sowie die Ansätze für den
Aufstieg des Bürgertums
erkennen.
Daten und Begriffe
Stadtregiment, Zunftkämpfe;
Aufbruch Europas in die
Moderne
Die Schülerinnen und Schüler
können die Rezeption der
Antike in Renaissance und
Humanismus beschreiben und
darin eine wichtige
Voraussetzung für die
Herausbildung eines neuen
Welt- und Menschenbildes und
für die Entstehung der
abendländischen Rationalität
in ihrer Bedeutung für die
 Renaissance und Humanismus in Europa
Fachspezifische Methoden(Rezeption der Antike, neues Menschenkompetenz:
und Weltbild, Bildung und Wissenschaft,
- Umgang mit Karten,
Buchdruck)
Grafiken und Statistiken
 Wirtschaftliche und soziale Veränderungen
- Analyse und Interpretation
in der Frühen Neuzeit (Bergbau,
von Flugschriften und
Verlagssystem, Fernhandel,
Buchillustrationen
Frühkapitalismus, Gewinner und Verlierer
- Analyse staats- und gedes neuen Wirtschaftssystems)
sellschaftstheoretischer
 Europäisierung der Erde (überseeische
Schriften in Auszügen
Expansion, Kolonialisierung, RückwirAnwendung der kompakungen auf Europa)
ratistischen Vorge Aufklärung als umfassender geistiger
- 10 -
12
Schulcurriculum:
Besuch
eines
Bergbaumuseums
Technik-,
Projekt: Massenmedien – von
Flugschrift zum Flyer (z.B. zu
schaftlichen,
sozialen
ökologischen Problemen seit
Frühen Neuzeit)
Querschnitt: Die Welt um 1500
der
wirtund
der
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
Entwicklung des modernen
Europa erkennen;
die Europäisierung der Erde
als Folge der überseeischen
Expansion der Europäer
erkennen und deren
Rückwirkungen auf Europa
beurteilen;
wesentliche wirtschaftliche und
soziale Veränderungen in der
frühen Neuzeit beschreiben
und
deren Bedeutung für die
Entwicklung von
Marktwirtschaft und
Globalisierung erörtern;
Umbruch in Europa, Ideen der Aufklärung
als Grundlage moderner Staats- und
Gesellschaftsvorstellungen (Ursprünge,
Ziele und Folgen der Aufklärung,
Textauszüge von Immanuel Kant, John
Locke, Voltaire, Charles de Montesquieu,
Jean-Jacques Rousseau zu „Mensch –
Gesellschaft – Staat“)
 Problemorientiert angelegte Bilanz der
Jahrgangsthematik „Einheit und Vielfalt
Europas“
hensweise
- Anwendung ideologiekritischer Verfahrensweisen im
Hinblick auf Eigen- und
Fremdwahrnehmung in
Bild- und Schriftquellen
- Anwendung des Prinzips
der Problemorientierung
Übergeordnete
fachspezifische Kompetenzen:
- Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit der Problematik von Eigen- und
Fremdwahrnehmung und
deren Folgen
- Fähigkeit zur Problematisierung des europäischen
Überlegenheitsanspruches
- Verständnis der Bedeutung
aufklärerischer Ideen für
die Neuzeit bis heute
Daten und Begriffe
Verlagssystem,
Frühkapitalismus;
die Bewegung der Aufklärung
als umfassenden geistigen
Aufbruch in Europa darstellen
und erkennen, dass deren
Ideen Grundlage moderner
Staats- und
Gesellschaftsvorstellungen
sind;
Daten und Begriffe
volonté générale; Naturrecht;
Volkssouveränität;
Gewaltenteilung;
die Frage der europäischen
Identität problemorientiert
erläutern sowie Vielfalt und
- 11 -
Zusammenarbeit
Fächern:
mit
anderen
E/F:
Enlightenment/
le siècle des lumières
GWG:
Wirtschaftliches Handeln (Sektoren
Unternehmen, Ausland)
NWT :
Betrachtungsbereiche : Mensch-Umwelt-Technik
Erde und Weltraum : Sonnensystem,
Astronomie
BK:
Kunstgeschichte „Renaissance“
Umsetzung Kerncurriculum Gymnasium Geschichte Standard 10 – mit Hinweisen zum Schulcurriculum
Einheit Europas bilanzierend
darstellen.
- 12 -
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