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Positionspapier LISTRA (ehem. Connecting Science Research)
Wien, Juni 2007
Autor/inn/en: Milena Bister, Anna Durnova, Therese Garstenauer, Werner Lausecker,
Georg Lauß, Sebastian Markt, Katja Mayer
Connecting Science Research ist eine aus Eigeninitiative der beteiligten Personen
entstandene Plattform und Arbeitsgemeinschaft an der Universität Wien, deren Ziel die
Vernetzung von Nachwuchswissenschaftler/inn/en ist, die aus unterschiedlichen
disziplinären Hintergründen kommend auf einem Gebiet arbeiten, das man im weitesten
Sinne als Forschung über Wissenschaft bezeichnen kann.
Die Personen, die sich in dieser interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft versammelt
haben, arbeiten an Qualifikations- und/oder Projektarbeiten, die die Erforschung von
Wissenschaften zum Gegenstand haben. Zur Gruppe gehören Studierende ohne
Arbeitsverhältnis zur Universität Wien, Projektmitarbeiter/innen und Assistent/inn/en in
Ausbildung
(Institute
für
Philosophie,
Politikwissenschaft,
Wirtschafts-
und
Hintergründe
der
Sozialgeschichte, Wissenschaftsforschung und Zeitgeschichte).
Die
Diversität
der
wissenschaftlichen
und
institutionellen
Gruppenmitglieder soll durch die Plattform Connecting Science Research als
Ressource für die jeweiligen einzelnen Forschungsarbeiten wie auch für die
Beforschung von Wissenschaft generell nutzbar gemacht werden. Unter dem
Überbegriff „Wissenschaft“ wird von den Teilnehmer/inne/n ein breites Spektrum von
Wissenschaften beforscht (Human-, Kultur-, Natur- und Sozialwissenschaften) und
werden Praktiken der disziplinären Abgrenzung kritisch reflektiert. Wissenschaften in
ihrer Gegenwart wie in ihren Vergangenheiten werden anhand ihrer Institutionen und
Protagonst/inn/en untersucht, ebenso wie anhand ihrer Instrumente, Maschinen,
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Methoden, Praktiken, Theorien, Diskurse und Medien.
Connecting Science Research möchte das Potential dieser laufenden Arbeiten
bündeln und einen institutionelle und disziplinäre Grenzen überschreitenden Austausch
in Gang setzen, von der gemeinsame Reflexion verwandter Praktiken, über die
Vergewisserung der jeweils gewählten Forschungsstrategien bis zum Herausarbeiten
weiter differenzierender Perspektiven. Das geschieht nicht zum Zweck einer
Vereinheitlichung,
Kanonisierung
oder
gar
Vereinfachung,
sondern
um
die
unterschiedlichen Zugangsweisen verständlich und produktiv für alle Beteiligten zu
machen, und darüber hinaus für eine stärkere Sichtbarkeit des Forschungsbereiches zu
sorgen.
In den bisherigen Zusammenkünften wurden Überschneidungen und Differenzen in
Frage- und Problemstellungen sowie mögliche Schwerpunkte für weitere Aktivitäten
erörtert. Zudem stellte sich immer wieder die Frage nach unterschiedlichen
Herangehensweisen an den verbindenden Forschungsgegenstand Wissenschaft.
Daraus ergaben sich drei große Fragenkomplexe für weitere Diskussionen:
1) Ein Bereich betrifft grundsätzliche Fragen und Probleme, die damit in Zusammenhang
stehen, Wissenschaft zum Gegenstand von Wissenschaft zu machen. Dabei geht es um
die Herausarbeitung impliziter und expliziter Vorstellungen von Wissenschaft bzw.
Wissenschaftlichkeit sowie um Differenzen synchroner und diachroner Untersuchungen
von Wissenschaft.
2) Ein weiterer Bereich umfasst Fragen, die das Interesse mehrerer der bisher
versammelten Projekte betreffen, darunter etwa die Geschichte von Wissen und
Wissensproduktion zwischen wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Feldern, die
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Möglichkeiten von Transfer und Translation zwischen solchen Feldern, aber auch die
Frage nach den unterschiedlichen Materialitäten verschiedener Formen des Wissens.
3) Nicht zuletzt geht es darum, Vorstellungen zu formulieren, wie ein derartiger
Kommunikationsprozess innerhalb und zwischen Forschungsfeldern geführt werden
kann und damit verbundene Ziele zu benennen.
(für bestimmte Förderungen: Wissenschaftsstandort Wien)
Als erste Schritte in diesem längerfristig angelegten Vernetzungsprozess sind vorerst
folgende Aktivitäten geplant:
Monatlicher Jour-fixe:
Weitere Ausarbeitung der Fragenbereiche und Vorbereitung der Tagung.
Werkstatt zur Forschungspraxis im Herbst 2007:
Die Gruppe definiert einen Forschungsbereich und gibt sich die Aufgabe, gemeinsam
ein Forschungsdesign zu entwickeln.
Tagung:
Mit der Tagung werden die Anliegen von Connecting Science Research in einer
breiteren, wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt.
Es werden Diplomant/inn/en, Doktorand/inn/en und Post-Doktorand/inn/en zu den oben
genannten Themenbereichen beitragen. Die Panels werden von den Personen der
Arbeitsgruppe vorbereitet und geleitet.
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