Universität Ulm | 89069 Ulm | Germany An die Presse Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) Julia Boepple Albert-Einstein-Allee 11 89081 Ulm, Germany Tel: +49 731 50-25322 Fax: +49 731 50-23197 [email protected] http://www.zawiw.de Pressemitteilung 17.07.2011 Alt-Jung-Fachtagung setzt Impulse für Baden-Württemberg und zeigt, wie intergenerationelle Projekte funktionieren Am 14. Juli wurde von Sozialministerin Katrin Altpeter im Stadthaus Ulm die Fachtagung „Alt und Jung - so funktioniert´s! Impulse setzen in Baden-Württemberg“ eröffnet. 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Teilen Baden-Württembergs erhielten auf der eintägigen Fachtagung Impressionen für ihre Alt-Jung-Arbeit in Kommunen, Bürgerinitiativen und Sozialvereinigungen. Die Veranstaltung wurde vom Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm mit Unterstützung des Sozialministeriums Baden-Württemberg durchgeführt. In Vorträgen und Erfahrungsberichten mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Praxis erhielten die Teilnehmenden umfangreiche Informationen zum intergenerationellen Lernen und erfuhren praxisnah, wie AltJung-Projekte vor Ort umgesetzt werden können. Basis dafür bildeten zahlreiche Projekte und Aktionen der Modellprojekte „Ulmer Lernnetzwerk KOJALA (Kompetenzbörse für Alt und Jung im Lernaustausch real und über das Internet)“ und „SeGeL (Servicestelle für generationenübergreifende Lernpartnerschaften)“ des ZAWiW. Ministerin Altpeter verwies in ihrer Rede auf verschiedene Aspekte des demografischen Wandels. Dabei hob sie besonders die Bedeutung des Dialogs zwischen den Generationen hervor, den es zu stärken gelte, um die mit den demografischen Veränderungen verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Auch Universitätspräsident Prof. Ebeling und Frau Bürgermeisterin Mayer-Dölle betonten die wichtige Funktion des intergenerationellen Dialogs für die Zivilgesellschaft. (Ulm) Am 14. Juli 2011 eröffnete die Sozialministerin des Landes Baden-Württemberg, Katrin Altpeter, im Stadthaus Ulm die Fachtagung „Alt und Jung - so funktioniert´s! Impulse setzen in Baden-Württemberg“. Über 160 Verantwortliche aus Kommunen, Jugend- und Altenarbeit, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bürgerschaftlichen Engagement, Dozentinnen und Dozenten, Fachkräfte und Senioreninnen sowie Senioren aus ganz Baden-Württemberg nahmen an der Fachtagung teil. Ziel der Tagung war es, durch Praxisbeispiele, Erfahrungsberichte und Diskussionen den Teilnehmenden Zugänge zu Alt-Jung-Projekten zu schaffen und Hilfestellung für die Umsetzung von Projekten vor Ort zu geben. Nach den Begrüßungsworten des Präsidenten der Universität Ulm, Prof. Dr. Karl Joachim Ebeling, skizzierte Sozialministerin Katrin Altpeter den demografischen Wandel und dessen verschiedenen Aspekte. Sie machte in ihren Ausführungen deutlich, wie wichtig generationenübergreifende Projekte aus ihrer Sicht sind: „Der Wandel ist eine Chance zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens. Dabei ist es wichtig, den Dialog zwischen den Generationen zu erhalten und zu fördern.“ Der Dialog müsse verstärkt werden. Früher sei das Wissen nur von der älteren zur jüngeren Generation vermittelt worden. „Die Wissensstrukturen haben sich aber verändert“, so die Ministerin. Als Beispiel nannte sie die moderne Informationstechnologie. „Stärken müssen wir das gegenseitige Verstehen, das gemeinsame Lernen und Handeln sowie die Rücksichtnahme. So können gesellschaftliche Arrangements getroffen und Projekte umgesetzt werden. Junge und alte Menschen müssen in die Lage versetzt werden, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, auszubauen und zu kommunizieren. Und zwar vor allem die Fähigkeiten, die wir für eine tragfähige Gesellschaft benötigen.“ Im Grußwort der Ulmer Sozial- und Kulturbürgermeisterin, Frau Sabine Mayer-Dölle, wurden die Ergebnisse der Arbeiten des ZAWiW als besonders wichtig für die Entwicklung der Stadt hervorgehoben. Innovative Projekte, wie z.B. das Ulmer Lernnetzwerk KOJALA, sind als „Ulmer Modell“ bedeutend für das Miteinander der Generationen im Stadtraum Ulm und über seine Grenzen hinaus. Der Hauptredner, Prof. Dr. François Höpflinger vom Soziologischen Institut der Universität Zürich, nahm in seinem Vortrag „Intergenerationelles Lernen – Chancen und Voraussetzungen“ Bezug auf die veränderten sozio-demografischen Verhältnisse und die damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen intergenerationeller Projekte. Höpflinger betonte, dass intensive Intergenerationenkontakte eine gute Betreuung und wechselseitiges Lernen erfordern. Nur persönliche Kontakte könnten Alters- und Generationenvorurteile reduzieren, so Höpflinger, und beim intergenerationellen Lernen im Ideal immer auch Vergangenheit und Gegenwart – Tradition und Wandel – Perspektiven von Alt und Jung miteinander verbinden. Am Nachmittag teilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf fünf parallel stattfindende Workshops auf. Themenschwerpunkte waren Alltag und Soziales, Freizeit und Kultur, Geschichte und Gesellschaft, Lebens- und Berufsorientierung, Naturwissenschaft und Technik. Verschiedene Alt-Jung-Projekte wurden vorgestellt und im Hinblick auf Methoden und Didaktik besprochen. Die Ergebnisse wurden anschließend im Plenum zusammengetragen, gemeinsam wurden notwendige Voraussetzungen bei der Umsetzung von generationsübergreifenden Projekten in Kommunen diskutiert und Anforderungen an erforderliche Rahmenbedingungen formuliert. Die Fachtagung ermöglichte erfolgreich einen Einblick und Transfer in die Gestaltung und Umsetzung von intergenerationellen Projekten. Die Basis dafür bildeten die Projekte und Aktionen, die während der dreijährigen Laufzeit des Modellprojektes „Ulmer Lernnetzwerk KOJALA“ mit vielen Kooperationspartnern erprobt wurden und in einem Ulmer Arbeitskreis AltJung gemeinsam mit der Stadt Ulm weitergeführt werden. Ergänzend flossen auf der Fachtagung Erfahrungen des Modellprojektes SeGeL ein. SeGeL hatte die Aufgabe, in BadenWürttemberg den Aufbau von Alt-Jung-Aktivitäten zu unterstützen. KOJALA und SeGeL waren Modellprojekte des ZAWiW, die von 2006 bis 2011 durchgeführt wurden. Einen besonderen Akzent setzen Förderschülerinnen und Förderschüler der Pestalozzi-Schule Ulm, die mit ihrer Schülerfirma den Mittagsimbiss vorbereiteten und die Teilnehmenden verköstigten. Eine zweite Schülerfirma der Werkrealschule Eislingen stellte an einem Stand ihre selbstgestaltete Schmuckkollektion vor, die bei den Teilnehmenden auf großes Interesse stieß. Die Einbindung der Schülerinnen und Schüler in die Veranstaltung trug nicht nur zu einer sehr angenehmen Atmosphäre bei, sondern machte die Praxis von Alt-Jung-Begegnung auch ganz unmittelbar erfahrbar. Seite 2 von 3 Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm mit Unterstützung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg. Termingerecht zur Fachtagung erschien ein Sammelband „Intergenerationelles Lernen als Teil einer lebendigen Stadtkultur“ mit Beiträgen aus den Alt-Jung-Fachtagungen 2009 und 2011 sowie Projektbeispielen für die Praxis. Mehr Informationen Ulmer Lernnetzwerk KOJALA unter www.kojala.de Servicestelle für generationenübergreifendes Lernen unter www.segel-bw.de Publikation zur Fachtagung Markus Marquard, Marlies Schabacker-Bock, Carmen Stadelhofer: Intergenerationelles Lernen als Teil einer lebendigen Stadtkultur. Klemm u. Oelschläger, Ulm 2011, ISBN 978-3-86281-026-0 Kontakt Alt-Jung-Projekte ZAWiW der Universität Ulm Julia Boepple Albert-Einstein-Allee 11 89081 Ulm Tel. 0731/50-25322 Fax. 0731/50-50-23197 E-Mail: [email protected] Seite 3 von 3