Pressemitteilung Hannover Messe 2012

Werbung
1
CH-Burg, Februar 2012
P r e s s e m i t t e i l u n g zur Hannover Messe
Miniaturisierung versus „Vergröberung“
(rund 6‘300 Zeichen / 2 Bilder)
((Obertitel))
Eichenberger Gewinde AG: «Gewöhnlicher» Kugelgewindetrieb als
Herausforderung für Geschäftsleitung und Technik
((Haupttitel))
Miniaturisierung versus «Vergröberung»
((Lead))
Miniaturisierung ist das heutige Schlagwort schlechthin. Danach richtet
sich fast jeder Hersteller von Komponenten; besonders von
mechanischen. So auch Eichenberger mit seinen Kugelgewindetrieben
(KGT). Klein ist «in». Was aber, wenn ein Kunde am «anderen Ende»
ansetzt? Grösser will? Was, wenn das gegen die eigene
Unternehmensphilosophie verstösst? Letztere umwerfen oder den Kunden
hängen lassen?
((Normal))
Der Kunde Z. hat seine Reihe von Lineareinheiten – ebenfalls auf eine
Kundenanforderung hin – erweitert. Da die Lasten, die es zu verschieben
gilt, sich im Tonnen-Bereich bewegen, sind entsprechende Abmessungen
erforderlich. Die Komponenten stellten kein Problem dar, alles einfach
etwas grösser (Bild 1). Selbst für die Kugelgewindespindel – mit 40 mm
Durchmesser – gibt es genügend Hersteller. Denn die Fertigung einer
derartigen Spindel ist Stand der Technik; ebenso das zu bearbeitende
Material. Wo also liegt das Problem?
2
Jeder Hersteller von Gewindespindeln – seien diese gerollt, gewirbelt oder
geschliffen – wird zunächst das Pflichtenheft der Spindel unter die Lupe
nehmen. Ist es ein Spezialgewinde? Ist das Material gut zu bearbeiten?
Gibt es Probleme in der Geometrie? Bei der Maxispindel war nichts davon
zu sehen. Selbst die Entwickler von Eichenberger sahen an der Spindel
keine technischen Probleme, und doch war man alles andere als
euphorisch. Wo also lag der Grund?
Zuerst die Philosophie …
Wie bereits erwähnt, verfolgt Eichenberger seit Jahren die Philosophie der
Miniaturisierung. Also kleiner, kompakter und filigraner, wie es der Markt
seit Langem fordert. Ein so grosser Brocken wie der 40er KGT war im
Sortiment nicht vorgesehen; zudem gab es genügend andere Anbieter.
Was aber, wenn der Kunde dies trotzdem verlangt? Z. liess nämlich keinen
Zweifel offen, dass er auch diesen «Goliath» – nebst all den von ihm
bereits eingesetzten Spindeln – aus der gleichen Hand wollte. Damit
begann die Herausforderung für Eichenberger (Bild 2).
Zunächst musste die Geschäftsleitung über die Bücher: Wollen wir die
jetzt über Jahre hinweg verfolgte und erfolgreiche Maxime der
Miniaturisierung wirklich aufweichen? Wollen wir auf ein Gebiet gehen, das
andere auch können? Reichen das Equipment und das Knowhow der
Mitarbeiter dazu? Oder kurz: Unternehmensphilosophie gegen
Kundenwunsch.
Die Geschäftsleitung entschied sich: Der Kundenwunsch kommt vor der
Geschäftsidee, wohlwissend, dass einige Unbekannte darin steckten.
Jetzt waren die Techniker gefordert.
… dann der Maschinenpark
Das Pflichtenheft für den Kugelgewindetrieb (KGT) enthielt zwei
Kernvorgaben: die Geschwindigkeit und die zu verschiebenden Lasten.
3
Erstere war mit einer Spindel mit grosser Steigung zu erreichen und für
die schwere Verschiebelast war ein entsprechender Durchmesser nötig!
Die Spindel des Kugelgewindetriebes vom Typ «Carry» hat 40 mm
Durchmesser und 40 mm Steigung. Das heisst mit jeder Umdrehung der
Mutter wird ein Weg von 40 mm zurückgelegt. Im Fachjargon heisst diese
Abmessung (40 x 40) «quadratisch». Wie bereits erwähnt, boten weder
das Grundmaterial noch die Gewindegeometrie grössere Probleme.
Lediglich die Rollkraft für die Kaltverformung musste erheblich gesteigert
werden.
Die Entwickler von Eichenberger orteten in kurzer Zeit, wo der Haken lag:
Nicht – wie üblich – in der Herstellung und nicht in der Metallurgie,
sondern im Maschinenpark.
«Peripherie»-Probleme
Die bestehenden Gewinderollmaschinen waren an sich offen für einen
Durchmesser von 40 mm, auch wenn 32 mm die bisher grösste
Stangenabmessung beim Rollen von Kugelgewindespindeln war. Allerdings
«versprachen» die nötigen Anpassungen recht aufwendig zu werden. Doch
dem Tüchtigen kommt oft das Glück zu Hilfe: Zufälligerweise war in dieser
Zeit gerade eine neue Gewinderollmaschine beim Lieferanten im Bau.
Damit war man in der Lage, die ganze Anlage so auszulegen, dass ein
Stab von 40 mm Durchmesser ohne Probleme kalt verformt werden
konnte. Dank dieses Zufalls waren auch die anderen technischen
Adaptionen elegant zu lösen, zum Beispiel die automatische Be- und
Entladestation.
Etwas schwieriger wurde es beim Härten der Gewindespindel. Die Leistung
der Härteanlage an sich bot keine Schwierigkeiten. Doch die Induktoren
passten nicht mehr. Sie wurden – mit dem Durchmesser 40 mm – im
betriebseigenen Werkzeugbau hergestellt. Wesentlich aufwendiger
gestaltete sich der Umbau der Be- und Entladevorrichtung.
4
Mutternherstellung – Erfahrung ist alles!
Bei der Materialwahl der Mutter vom Typ FGR (mit Flanschgewinde und
Rohrumlenkung) konnte man auf die jahrelange Erfahrung in der KGTMutternherstellung zurückgreifen. Verwendet wurde ein Werkzeugstahl,
der alle Kriterien bezüglich Härte und guter Wälzfestigkeit vereint.
Wirtschaftlichkeit und Vertrauen
Einen an sich «gewöhnlichen» Kugelgewindetrieb herzustellen, der für
Eichenberger dennoch den Unternehmensrahmen sprengt, birgt ein
wirtschaftliches Risiko. Denn dieser KGT entspricht zwar dem heutigen
Stand der Technik – einfach um einen Faktor grösser als die bisherigen
Kugelgewindetriebe bei Eichenberger. Die lange und gute
Zusammenarbeit mit dem Kunden Z. basiert auf einem derart soliden
Vertrauensverhältnis, welches die Umsetzung mit all ihren Konsequenzen
für beide Seiten zu vertretbaren Konditionen ermöglichte.
((Fussnote)) * «Gewinderollen – Grundlagen, Verfahren, Werkzeuge,
Anwendungen», Bibliothek der Technik, Band 286, Verlag Moderne
Industrie, München.
((Bildlegeden))
Bild 1
Die gerollte Gewindespindel mit Mutter (ø 40 x 40) vor der Montage.
5
Bild 2
Vergleich des grössten (ø 40 x 40) und des kleinsten (ø 4 x 1) gerollten
Kugelgewindetriebes aus dem Katalog von Eichenberger.
((Kasten)
Eichenberger Gewinde AG, CH-Burg
«Swiss made» im internationalen Markt
Seit fast 60 Jahren beschäftigt sich Eichenberger Gewinde AG mit der
Herstellung von Gewinden. Es ist heute ein Unternehmen mit klaren
Zielen: Das Rollen – also Kaltverformen – von Gewinden und die Fertigung
von Gewindetrieben (Spindel und Mutter). Unter Einsatz modernster
Produktionsmethoden und durch die Entwicklung neuer Dimensionen – wie
der Kugelgewindetrieb Ø 40 mm – unterstützt Eichenberger den Kunden in
«seiner» Innovation.
Eichenberger Gewinde AG, Grenzstrasse 30, CH-5736 Burg
Tel. 0041-62 765 10 10, Fax 0041-62 765 10 55
Mail [email protected], www.gewinde.ch
Herunterladen