University of Stockholm -School of Business C-Aufsatz Herbst 1997 Betreuer: Claes Haegg Birgitta Wadell Wissensmanagement - der Wissensaustausch zwischen verschiedenen Kulturen Verfasser: Rebecca Cederström Tomas Forsblom Zusammenfassung Es wird immer wichtiger, das Wissenspotential, des Unternehmens zu nutzen. Dies bedeutet, daß die Unternehmen sich fragen müssen, wie sie Wissen auffangen, weitergeben und speichern können, um ein effektives Management von diesem zu erreichen. Man kann Wissen in verschiedene Teile einteilen, die auch bestimmen, wie man mit diesem Wissen umgehen muß. Oft spricht man von ausgesprochenem und unausgesprochenem Wissen. Diese beiden stellen zwei grundlegende Arten von Wissen dar. Das ausgesprochene Wissen ist leicht zu fassen und dieses findet man z.B. in Computerprogrammen, Büchern etc.. Unter unausgesprochenem Wissen versteht man das Wissen, das ziemlich schwer zu lokalisieren und deshalb schwer weiterzugeben ist. Dieses Wissen ist schwierig in Worte zu fassen und könnte beispielsweise Beziehungen zwischen Partnern, Verhandlungsfähigkeiten oder Wissen aus der Produktion sein. Da dieses unausgesprochene Wissen sehr wichtig für ein Unternehmen ist, entsteht die Frage, wie man es am besten nutzen kann. Wir betonen in diesem Aufsatz, daß persönliche Beziehungen sehr wichtig in diesem Prozeß sind. Mit anderen Worten verlangt das unausgesprochene Wissen einen persönlichen Kontakt, um genutzt zu werden. Hier kommen wir auch auf die kulturellen Unterschiede zu sprechen, da wir uns auf eine Weitergabe von Wissen zwischen verschiedenen Kulturen konzentrieren. Dieses stellt hohe Ansprüche an die Unternehmen. Ein gutes soziales Klima ist hier notwendig, um den Austausch von Wissen zwischen den Abteilungen zu fördern. Es wird immer verlangt, daß die Unternehmen die richtigen Mechanismen benutzen, um ihre Tätigkeit zu koordinieren. Um Wissen effektiv weitergeben zu können ist es notwendig, daß das Unternehmen die "Expatriates", d.h. die "Wissensträger", sorgfältig ausgesucht, um sicherzustellen, daß die am besten geeigneten Personen ausgewählt werden. Diese Personen müssen fähig sein, ihr Wissen weiterzugeben und auch mit den- mit internationalen Tätigkeitsfeldern verbundenen kulturellen Schwierigkeiten erfolgreich umgehen können. Von der Seite des Unternehmens ist es vorteilhaft, das Wisensmanagement als einen systematischen Prozeß aufzufassen - einen Prozeß, der das Wissensmanagement der ganzen Organisation fördert. Kurz gesagt beschreiben wir in diesem Aufsatz, was unausgesprochenes Wissen ist, und welcher Zusammenhang zu ausgesprochenem Wissen besteht. Außerdem untersuchen wir, welche Faktoren die Weitergabe von unausgesprochenem Wissen beeinflussen, und ob die Unternehmen das soziale Klima in ihrem Unternehmen bei dieser Weitergabe nutzen. Unsere Untersuchung besteht aus zwei Teilen. Der erste ist ein theoretischer Teil, in dem wir zusammenfassen, was in der Literatur über unausgesprochenes Wissen gesagt wird. Der zweite Teil ist der praktische Teil, in dem wir unsere Erkenntnisse aus der Theorie an Beispielen aus der Realität verwendet haben. Um Material für diesen zweiten Teil zu bekommen, haben wir fünf qualitative Interviews mit ausgewählten Managern aus dem Geschäftsleben gehalten. Unsere Schlußfolgerung schließlich besteht aus einer Zusammenfassung unserer Erkenntnisse aus dem ersten und zweiten Teil des Aufsatzes. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .............................................................................................................................. 1 1.1 Hintergrund ................................................................................................................................. 1 1.2 Problemstellung........................................................................................................................... 2 1.3 Zielsetzung ................................................................................................................................... 3 1.4 Eingrenzung................................................................................................................................. 4 1.5 Überblick ..................................................................................................................................... 4 2. Methode ................................................................................................................................. 5 2.1 Vorarbeit ...................................................................................................................................... 5 2.1.1 Einleitung ............................................................................................................................................. 5 2.1.2 Wahl des Problems ............................................................................................................................... 5 2.1.3 Hintergrundinformationen .................................................................................................................... 5 2.2 Untersuchung .............................................................................................................................. 6 2.2.1 Theorie.................................................................................................................................................. 6 2.2.3 Interviews ............................................................................................................................................. 6 2.2.3.1 Wahl der primären Quellen ........................................................................................................... 6 2.2.3.2 Auswahl der Unternehmen............................................................................................................ 7 2.2.3 Datenverarbeitung ................................................................................................................................ 7 2.3 Zuverlässigkeit und Validität ..................................................................................................... 8 3. Wissen und dessen Weitergabe ........................................................................................... 10 3.1 Definition der Begriffe und Einführung in die Thematik ..................................................... 10 3.1.1 Ziel des Transfers und Definition von Wissen ................................................................................... 10 3.1.2 Die Beziehung zwischen unausgesprochenem- und ausgesprochenem Wissen ................................. 10 3.1.3 Das Wissensmanagement ................................................................................................................... 11 3.2 Die Besonderheiten des unausgesprochenen Wissens ............................................................ 12 3.2.1. Identifizierung des unausgesprochenen Wissens und dessen Bedeutung .......................................... 12 3.2.2 Die Überführung von unausgesprochenem Wissen ............................................................................ 13 3.3 Ein Vergleich zwischen ausgesprochenem und unausgesprochenem Wissen ..................... 14 4. Dimensionen von Wissen und die Bedeutung eines geeigneten sozialen Klimas ............. 15 4.1 Verschiedene Dimensionen des Wissens ................................................................................. 15 4.2 Die Effekte der Kultur .............................................................................................................. 16 4.3 Das geeignete soziale Klima...................................................................................................... 17 5. Die Auswirkungen von Kontrolle und Koordination auf Kultur und Wissen .................. 19 5.1 Einleitung ................................................................................................................................... 19 5.2 Interdependenz und psychische Entfernung .......................................................................... 20 5.3 Interdependenz und Kontrolle ................................................................................................. 22 6. Die Praxis des Wissensmanagement .................................................................................. 24 6.1 Einleitung ................................................................................................................................... 24 6.2 Das Wissensmanagement ......................................................................................................... 24 6.2.1 Die Lokalisierung von Wissen ............................................................................................................ 24 6.2.1.1 Die Kompetenz der Angestellten ................................................................................................ 24 6.2.1.2 Die Schwierigkeit, das Wissen effektiv festzustellen ................................................................. 25 6.2.2 Die Überführung von Wissen ............................................................................................................. 26 6.2.2.1 Die Bedeutung einer effektiven Überführung ............................................................................. 26 6.2.2.2 Der Prozeß der Überführung von Wissen ................................................................................................. 27 6.3 Persönliche Beziehungen .......................................................................................................... 28 6.3.1 Die Bedeutung persönlicher Beziehungen .......................................................................................... 28 6.3.2 Förderung persönlicher Beziehungen ................................................................................................. 29 7. Schlußfolgerung .................................................................................................................. 31 Referenzen ............................................................................................................................... 32 Appendix .................................................................................................................................. 35 1. Einleitung 1.1 Hintergrund Dem Problem des Wissensmanagements haben sich im Laufe der Jahre verschiedene Wissenschaftsdisziplinen angenommen, vorwiegend die Pädagogik und die Psychologie. Auch heute noch besteht ein großes Interesse an dem Thema. Unternehmen versuchen das Wissen aufzufangen, weiterzugeben und zu speichern, sowohl innerhalb als auch zwischen den verschiedenen Teilen des Unternehmens. Es gibt mehrere Probleme, die an diesen Bereich anknüpfen, wie z.B. die Tatsache, daß viele Unternehmen nicht wissen, welches Wissen in der Organisation vorhanden ist und welches Wissen in den eigenen Archiven liegt. Es ist ungewöhnlich, daß Unternehmen eine Inventur machen, um dieses Wissen zu dokumentieren. Wenn die Manager der Firma nicht wissen, wo das Wissen der Organisation ist, können sie es nicht nutzen, um daraus zu lernen, damit sich Fehler nicht häufig wiederholen. Auch wenn das Wissen systematisch dokumentiert ist, z.B. durch eine sog. "Karte des Wissens", ist es schwierig es zu überführen. Viele Organisationen haben keinen durchdachten Ablauf oder bringen die Voraussetzungen für die Überführung von Wissen nicht mit (Jackson Grayson, 1996 S. 2). Bei der Zusammenarbeit zwischen zwei Unternehmen ist es üblich, daß jeder Partner seine Kernkompetenzen schützt. Dieselbe Verhaltensweise findet man teilweise auch zwischen verschiedenen Abteilungen in derselben Organisation. Dies bedeutet, daß die Managers Bedenken haben, ihr Wissen unter sich auszutauschen (s.a. Not-Invented-HereSyndrom in Meffert, 1989 S. 448). Sie meinen, daß ihr Wissen die Grundlage Ihrer Anstellung ist und sehen durch einen Austausch ihre Positionen als Experten gefährdet. (s.a. Houlder, 1997 S. 10). Von der Seite der Unternehmen entsteht oft die Frage, warum es sich lohnt, dem Wissensmanagement Aufmerksamkeit zu schenken. In immer mehr Branchen sind diejenigen Unternehmen am erfolgreichsten, die an der Entwicklung, Verbesserung, Erneuerung und Schutz des Wissens effektiv arbeiten (Badaracco, 1991 S. 1). Dieses Wissen benutzen sie um ihre Produkte und Dienstleistungen möglichst schnell auf den Markt zu bringen. Quelin (1998, S.6) verdeutlicht, warum Unternehmen sich um das Wissensmanagement kümmern: Um Doppelarbeit und unnötige Kosten zu vermeiden. Um an Wissen heranzukommen, daß die vorhandenen Informationen ergänzt. Um eine “best practice“ einzuführen. Um das Netzwerk zwischen lokalen Kompetenzen zu stimulieren. Um gewöhnliche Entscheidungen zu erleichtern. 1 Zusätzlich sagen Koch und Kuppinger (1995 S.23): Information wird zum wesentlichen Wettbewerbsfaktor Internationalisierung Das Wissen kann auf verschiedene Art und Weise eingeteilt werden. Wir haben beschlossen, über zwei Dimensionen von Wissen zu diskutieren - ausgesprochenes und unausgesprochenes Wissen. Diese beiden stellen zwei grundlegende Arten von Wissen dar. Die erste Dimension bezieht sich auf das Wissen, das beweglich ist. Es ist möglich dieses Wissen zu transferieren, weil es sich kodieren1 läßt. Dieses Wissen finden wir z.B. in Handbüchern, Designs und Formeln. Ikujiro Nonaka (Jackson Grayson, 1996 S. 3) behauptet, daß die meisten der Unternehmen den Fehler begehen, sich auf den ausgesprochenen Teil des Wissens zu konzentrieren. Der ausgesprochene Teil ist zweifellos wichtig, aber vielleicht bedeutet er weniger für das Unternehmen im Vergleich mit dem unausgesprochenen Teil. Dieses Wissen ist in die Organisation eingebettet (Badaracco, 1991 S. 9). Der Grund hierfür ist, daß unausgesprochenes Wissen ein Teil der Beziehungen zwischen den Managern ist, mit anderen Worten ein Teil des sozialen Klimas innerhalb des Unternehmens. Die Themenfindung war für uns ein langer Prozeß. Von Anfang an wußten wir, daß wir über eine internationale Fragestellung schreiben wollten, daß die Kultur verschiedener Länder beinhalten sollte. Da es jedoch schon sehr viele Untersuchungen in diesem Bereich gibt, suchten wir nach einem etwas anderen Blickwinkel, und kamen nach einer intensiven Literatursuche, zu diesem Thema. Die Wahl von Deutsch als Schriftsprache hatte mehrere Gründe. Erstens war es am Anfang unsere Absicht, über die Beziehungen zwischen Deutschland und Schweden zu schreiben. Später wichen wir von diesem Thema ab, wählten jedoch trotzdem auf Deutsch weiter zu arbeiten, da wir beide ein persönliches Interesse an dieser Sprache haben und diesen Aufsatz als eine Möglichkeit sahen, unser Wirtschaftsdeutsch zu verbessern. 1.2 Problemstellung Es ist möglich, Wissen in verschiedene Dimensionen einzuteilen. In diesem Aufsatz werden wir zum größten Teil das unausgesprochene Wissen erörtern. Jedoch werden wir auch das ausgesprochene Wissen behandeln und die speziellen Effekte, die bei der Anwendung der beiden entstehen. Es gibt eine starke Beziehung zwischen den beiden Arten. Oft verlangt der Gebrauch von unausgesprochenem Wissen, daß die Unternehmen gleichzeitig das ausgesprochene Wissen benutzen. Deswegen ist es wichtig, daß man versteht, welche Schwierigkeiten mit der jeweiligen Art von Wissen zusammenhängen. Dadurch, daß es schwierig, wenn nicht unmöglich ist, das unausgesprochene Wissen zu kodieren, vermuten wir, daß man dieses Wissen durch persönliche Beziehungen überführen muß. 1 Duden Fremdwörterbuch, 1997: kodieren = "[eine Nachricht] mit Hilfe eines Kodes verschlüsseln. Es ist also hier möglich, das Wissen in sprachlicher oder schriftlicher Form zu vermitteln. 2 Deswegen ist das soziale Klima innerhalb eines Unternehmens wichtig, d.h. das Klima, welches die Beziehungen zwischen den verschiedenen Einheiten prägt. Ist dieses nicht gut entwickelt, ist es schwer das Wissen aufzufangen, daß durch äußere Einflüsse in ein Unternehmen hineinfließt. Das gleiche gilt dem Prozeß, Wissen von einer Einheit zu einer anderen zu überführen. Man könnte hieraus schließen, je schwächer die soziale Struktur ist, desto schlechter bewältigt das Unternehmen in Frage das Wissen. Der Mangel an sozialer Einigkeit kann oft durch kulturelle Probleme entstehen, und ist ein wichtiger Aspekt in unserer Untersuchung. Um die geeigneten sozialen Strukturen zu erörtern, welche die Überführung von Wissen fördern, werden wir Kontroll- und Koordinationsmechanismen diskutieren. Da die Überführung von unausgesprochenem Wissen persönliche Beziehungen verlangt, stellt die Interaktion zwischen den Einheiten sehr große Ansprüche auf Koordination und Kommunikation zwischen den Unternehmen. Diese Mechanismen könnten natürlich von allen Arten und verschiedener Bedeutung für die Unternehmen sein. Besonders wichtig für Unternehmen ist, daß die Koordination starke und ertragreiche Beziehungen ergibt, welche die Überführung von Wissen fördern. Wir begrenzen uns in diesem Aufsatz auf die informellen Mechanismen, d.h. auf diejenigen, welche die persönlichen Beziehungen fördern. Wir fragen uns, welche Verfahren das Unternehmen in Wirklichkeit benutzt, um die persönlichen Beziehungen zu fördern, d.h. welche Methode der Überführung zu Grunde liegt. 1.3 Zielsetzung Das Ziel dieses Aufsatzes kann mit drei Punkten beschrieben werden: Wir wollen definieren, was man unter unausgesprochenem Wissen versteht und in welchem Verhältnis dieses zu dem ausgesprochenem Wissen steht. Wir fragen uns, welche Schwierigkeiten bei dem Management von Wissen entstehen, falls die Unternehmen im allgemeinen in diesem Feld tätig sind und ob sie Wissen als das verstehen, was es ist. Wir wollen versuchen, die Faktoren zu identifizieren, die eine Voraussetzung für die Weitergabe von unausgesprochenem Wissen ist. Wie nutzen die Unternehmen das soziale Klima, d.h. die persönlichen Beziehungen in dem Unternehmen aus und wie benutzen sie diese bei der Überführung von unausgesprochenem Wissen? In dieser Untersuchung erörtern wir ein Problem, das in der Literatur früher zwar genannt wird, jedoch für weitere Forschung Platz läßt. Erst in letzter Zeit tauchen einige aktuelle Untersuchungen und Rapporte zu diesem Thema in Zeitungen und Zeitschriften auf, welches darauf hinweist, daß es ein zeitgenössisches Thema ist. Wir hoffen jedoch, daß es noch weitere Anwendungsbereiche geben wird. Unter anderem soll dieser Aufsatz Führungskräften, die sich im Ausland etablieren wollen, helfen ein Wissensmanagement zu schaffen, so daß sie daraus Nutzen ziehen können, oder aber es benutzen können, um Problemen zu entgehen. 3 1.4 Eingrenzung Wir werden in diesem Aufsatz die allgemeinen kulturellen Schwierigkeiten erörtern, die in einem Unternehmen entstehen können. Jedoch wird dies nicht der Schwerpunkt sein, sondern werden wir eher die Aspekte beleuchten, die eine Wissensüberführung zwischen Unternehmen, die in mehreren Ländern vertreten sind, beeinflussen. Jedoch ist die Kultur ein Faktor, der großen auf dieses Gebiet hat. Das Gebiet von Wissen ist sehr groß, und man kann es in ausgesprochenes und unausgesprochenes Wissen einteilen. Obwohl wir auf beide Arten eingehen, ist die letztere Form für uns wichtiger. Deshalb haben wir auch entschieden, nur persönliche Beziehungen zwischen verschiedenen Einheiten zu untersuchen. Beim Wissensmanagement spielen viele verschiedene Teile des Unternehmens eine bedeutende Rolle. Wir beschränken uns jedoch auf den Teil, der von dem sozialen Klima im Unternehmen beeinflußt und gesteuert wird. Obwohl wir über persönliche Beziehungen schreiben, behandeln wir nicht einige sehr naheliegende Themen, wie z.B. diese Beziehungen innerhalb eines Netzwerkes. Außerdem gehen wir nicht auf die Transaktionskosten ein, die bei der Überführung von Wissen entstehen können. 1.5 Überblick Um den gesamten Aufsatz für den Leser besser zu veranschaulichen, folgt hier eine gegliederte Beschreibung des Inhaltes. Diese Aufgliederung des Aufsatzes erleichtert die Darstellung der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Teilen. 2. Methode: Wahl unserer Methode und die Ursachen hierzu. 3. Wissen und dessen Überführung: Hier werden die verschiedenen Begriffe, die mit Wissen zu tun haben, erklärt. Auch wird der Leser hier in das Thema des Aufsatzes vertieft. 4. Dimensionen von Wissen und die Bedeutung eines geeigneten sozialen Klimas: Es gibt verschiedene Dimensionen von Wissen. Hier diskutieren wir, wie diese sich unterscheiden, welche Schwierigkeiten es bei der Überführung gibt und beachten gleichzeitig, welche Rolle Kultur und ein soziales Klima hierbei spielen. 5. Die Auswirkungen von Kontrolle und Koordination auf Kultur und Wissen: In diesem Kapitel gehen wir näher auf die Verhältnisse zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften ein. Wir diskutieren hier einige Mechanismen, die man benutzen kann, um die Bewältigung des Wissens zu steuern, vorwiegend auf dem persönlichen und unpersönlichen Niveau. 6. Die Praxis des Wissensmanagement : Nach der theoretischen Diskussion wenden wir uns nun den Unternehmen zu, um zu untersuchen, wie diese in der Wirklichkeit ihr Wissen und diejenigen persönlichen Beziehungen bewältigen, die für eine Überführung von unausgesprochenem Wissen notwendig sind. Mit anderen Worten der Standpunkt der Unternehmen zu der Wissensüberführung. 7. Schlußfolgerung: Wir reflektieren über die erhaltenen Informationen und erörtern, zu welchem Schluß wir gekommen sind. 4 2. Methode 2.1 Vorarbeit 2.1.1 Einleitung Das Ziel dieses Kapitels ist einen Überblick zu geben, wie der Aufsatz aufgebaut ist und nach welcher Methode wir vorgegangen sind. Es zeigt unseren Arbeitsweg von der Idee bis zur fertigen Arbeit. 2.1.2 Wahl des Problems Es war ein langer Prozeß bis wir zu der endgültigen Wahl unseres Themas kamen. Wir fingen an mit einer Idee, die das Verhältnis zwischen Deutschland und Schweden betraf, und dabei auch die kulturellen Aspekte aufnahm. Nach einer ausführlichen Literatursuche, vielem Diskutieren und nach Beachtung der Möglichkeiten und Ressourcen, die uns zur Verfügung standen, kamen wir schließlich zu dem Entschluß, über das Management von Wissen zu schreiben. 2.1.3 Hintergrundinformationen Das Wichtigste war die Literatursuche, da wir einen sehr detaillierten und durchgearbeiteten Theorieteil benötigten, um unsere Untersuchung durchzuführen. Wir suchten nach Literatur, die sich zum größten Teil mit dem Thema Kultur befaßte, kombiniert mit dem Thema des unausgesprochenen Wissens. Diese Informationen brauchten wir natürlich auch, um unser Problem richtig zu formulieren. Wir mußten herausfinden, wo es Probleme geben könnte, und welche Fragen wir an unsere ausgewählten Unternehmen stellen konnten. Es war schwierig Literatur über das unausgesprochene Wissen zu finden, da dies ein noch nicht so bearbeitetes Thema ist. Wenige Wirtschaftswissenschaftler haben einen Versuch gemacht, in diesem Bereich zu forschen. Der Grund hierfür ist teilweise sehr einfach, das unausgesprochene Wissen ist ein sehr ungreifbares Thema. Es existiert in jedem Unternehmen, aber es ist sehr schwierig dieses Phänomen in Worten auszudrücken. Nach einer gründlichen Suche fanden wir jedoch genug Material, um den Aufsatz schreiben zu können. Unsere Referenzen stammen aus verschiedenen Arten von Literatur. Es gibt viele Betriebswirtschaftler, die sich eingehend mit dem Thema Kultur befaßt haben, und aus deren Büchern wir Theorien geholt haben, die uns geholfen haben, diesen Teil des Problems zu formulieren. Auch gibt es viele Untersuchungen von Professoren an Hochschulen und Universitäten. Diese, und auch Texte anderer Verfasser, wurden oft als Artikel in deutschen 5 und englischen wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften und Magazinen publiziert. Sogar auf dem Internet fanden wir einige Texte. 2.2 Untersuchung 2.2.1 Theorie Nachdem wir uns völlig klar über das Thema waren und die Literatur herausgesucht hatten, die wir benötigten, fingen wir an, an unserem theoretischen Teil zu arbeiten. Als erstes teilten wir das Gebiet in logische Teile ein. Wir versuchten so logisch wie möglich vorzugehen, um das Verständnis für den Leser zu erleichtern. Es war sehr wichtig methodisch vorzugehen, da wir gleichzeitig auch über das Thema lernten und uns in diesen Bereich der Betriebswirtschaft vertieften. 2.2.3 Interviews 2.2.3.1 Wahl der primären Quellen In diesem Teil hat sich unsere Methode über den Lauf der Zeit ziemlich kräftig geändert. Von Anfang hatten wir beschlossen eine umfassende Enquetenuntersuchung zu machen. Da unsere Problemstellung sich um einiges verändert hat, haben wir die Vor- und Nachteile einer Enquetenuntersuchung diskutiert und sind zu dem Entschluß gekommen, daß es zu viele unsichere Momente gibt, die die Resultate unserer Untersuchung beeinflussen könnten. Von Anfang an war unser Plan, einen Fragebogen zusammenzustellen, den wir dann an eine Auswahl von schwedischen Tochtergesellschaften in Deutschland versenden wollten. Die Gefahr hierbei ist, daß man nicht wissen kann, wer in dem Unternehmen letztendlich die Fragen beantwortet, d.h. ob diese Person die richtigen Kenntnisse hat. Außerdem wissen wir nicht, wie viele der Unternehmen uns eine Antwort zukommen lassen würden. Schließlich, wie ernst unsere Untersuchung genommen werden würde. Da auch unser Problem leichter durch Interviewfragen zu untersuchen ist, haben wir die Idee einer Enquete vollständig zur Seite gelegt. Wir haben beschlossen, uns direkt an einige Unternehmen zu wenden, um qualitative Interviews zu machen. Ein qualitatives Interview sucht nicht nach exakten Fakten, wie z.B, Zahlen über Größe und Umsatz eines Unternehmens, sondern eher nach den Einstellungen und Gedanken, die der Befragte über den Themenbereich hat. Im Gegensatz hierzu steht das quantitative Interview, wo man nur nach Fakten aus ist. Es gibt einige Nachteile mit qualitativen Interviews. Es ist leicht möglich, daß der Befragte von den Interviewern beeinflußt wird, eine bestimmte Antwort zu geben und das Interview deshalb nicht den Wahrheitsgehalt hat, der für eine Untersuchung wichtig ist. Dieses kann u.a. durch Gesten und Gesichtsausdrücke bewirkt werden. Ein zweiter Nachteil ist, daß man aus Zeitgründen nicht an gleich viele Unternehmen herantreten kann, wie bei einer Enquete. Dadurch bekommt man nur eine kleine Auswahl von Antworten, deren Resultate eine Verzerrung der Wirklichkeit sein können. Es gibt natürlich auch viele Vorteile mit Interviews im allgemeinen: Man befindet sich im gleichen Raum, man hat Augenkontakt. 6 Man kann die Fragen erklären oder umformulieren, falls der Befragte Schwierigkeiten hat zu verstehen, was man meint. Es gibt die Möglichkeit Folgefragen zu stellen, falls die Antwort auf eine Frage unklar ist, oder auf ein anderes Thema hinführt. Der Grund für diesen letzten Punkt ist, daß man bei einem qualitativen Interview kein standardisiertes Frageformular verwenden muß. Man möchte nämlich, daß die Ansichten des Befragten Resultate seiner eigenen Meinung sind, und nicht durch die Fragen gesteuert werden (Holme und Solvang, 1997, S.100). Deshalb sind wir unserem Interviewplan (siehe Appendix S.41) nicht immer Punkt für Punkt gefolgt, sondern haben diesen eher als eine Erinnerung dafür benutzt, an welchen Themen wir beim Interview interessiert waren. Die Hauptsache jedoch ist, daß das Interview am Ende die verschiedenen Themen berührt hat, die im Interviewplan vorkommen. Es kann nämlich sein, daß im Laufe des Interviews andere Ideen oder Aspekte auftauchen, die zwar relevant sind, aber im Endeffekt zu Themen hinführen, die nichts mit der Sache zu tun haben. Darauf muß beim Interview Rücksicht genommen werden. (ibid S. 101) Dies traf bei uns auch zu. Bei unserem ersten Interview waren wir noch ein wenig unsicher, welche und wie viele Fragen wir stellen sollten, doch zeigte es sich, daß es gut war ein wenig Spontanität beizubehalten, und die Fragen nicht der Reihenfolge nach zu stellen, sondern eher so, wie sie in das Gespräch paßten. Auch stellten wir im Laufe des Interviews einige Folgefragen. Dieses Interview erwies sich als sehr lehrreich für die folgenden vier. 2.2.3.2 Auswahl der Unternehmen Es stellte sich heraus, daß es keine leichte Aufgabe war, Unternehmen zu finden, die bereit waren unsere Fragen zu beantworten. Der Hauptgrund lag daran, daß es schwer war, diejenige Person in dem Unternehmen zu finden, die Ahnung von unseren Themenbereich hatte. Deshalb waren wir froh, als wir fünf Personen gefunden hatten, die zu unserer Untersuchung etwas beizutragen hatten und sich zu einem Interview bereit erklärten. Es ist nämlich nicht die Absicht, daß qualitative Methoden ein genaues statistisches Bild der Wirklichkeit abgeben, sondern eher den Wert der Information erhöhen und gleichzeitig einen Grund für ein besseres Verständnis des Themas ausmachen. Deshalb war nicht die Anzahl der Befragten so wichtig wie, daß sie das richtige Wissen besaßen (Holme und Solvang 1997, S.101). Deshalb gaben wir uns auch nach unseren fünf Interview zufrieden, da die Interviews zeigten, daß wir die richtigen Personen gefunden hatten. 2.2.3 Datenverarbeitung Nachdem unsere Interviews abgeschlossen waren, begann die Arbeit der Datenverarbeitung. Wir wollten zusammenfassen, welche Antworten wir auf unsere Problemformulierung bekommen haben, welche Vorschläge von Lösungen es gibt und ob mehr Fragestellungen entstehen. Die Datenverarbeitung hat zwei Ziele, erstens eine Übersichtligkeit in das gesammelte Material zu bringen, so daß es die Fragestellung beleuchtet. Zweitens versucht man 7 festzustellen, welche Aktualität, Zuverlässigkeit und Validität das Material hat (Winter, 1992, S.51). Wir haben eine einfache Methode verwendet, um unser erhaltenes Material zu kodieren. Wir sind der Reihenfolge unseres Interviewplans gefolgt, und haben unsere Interviews danach aufgeteilt. Wir beschlossen, eine etwas ungewöhnliche Art zu verwenden, um unser Material zu präsentieren. In unseren Text haben wir Zitate aus unseren Interviews eingefügt, und sie dann kommentiert. Die Gründe hierfür sind viele. Die Validität des Materials wird größer, wenn die Originaldaten dem Leser präsentiert werden (Patton, 1990, S.387). Die Stimme der Interviewten wird offiziell gemacht, welches die Analyse unterstützt und dem Leser erlaubt, seine eigene Interpretation zu machen.(Patton, 1990; Yin, 1994) 2.3 Zuverlässigkeit und Validität Zuletzt haben wir die Frage der Zuverlässigkeit und Validität. Dies bedeutet, ob wir die richtigen Antworten auf unsere Fragen bekommen haben, d.h. auch ob wir die richtigen Fragen zu unserem Thema gestellt haben, und ob die Fakten, die wir in unserem Aufsatz benutzt haben richtig sind. Ausserdem gehören hierzu noch die Umstände, unter denen wir den Aufsatz geschrieben haben, und uns hierbei beeinflußt haben könnten. Da wir ein qualitatives Thema für unseren Aufsatz gewählt haben, das sich außerdem mit Menschen befaßt, enthält unsere Arbeit sehr viel subjektive Information. Wir sind davon abhängig, daß die Literatur, die wir verwendet haben, wahrheitsgemäße Informationen gibt, und daß unsere Interviews wirklichkeitszeigend sind. Trotz der Vorteile mit der Methode im Text Zitate aus unseren Interviews zu verwenden, gibt es auch einige Nachteile. Diese entstehen aus der Tatsache, daß wir diejenigen sind, die ausgesucht haben, welche Zitate wir benutzen wollten. Somit ist dieser Teil eventuell etwas subjektiv gewinkelt. Es soll auch nicht so sein, daß die Zitate unsere Analyse steuern, sie sollen nur ein Hilfsmittel sein, um dieselbe zu präsentieren. Zu viele Zitate können verwirrend und bei der Präsentation störend wirken (Holme und Solvang 1997, S.144) Bei vier von fünf Interviews hatten wir einen Kassettenrecorder dabei, um das Interview aufzunehmen. Wir wollten uns vollständig auf das Gespräch mit unseren Befragten konzentrieren, um die richtigen Folgefragen stellen zu können und um nichts Wichtiges zu vergessen. Dieses erwies sich als gut, da das Interview, bei dem wir schriftliche Notizen machten, langsamer und nicht so zügig vonstatten ging. Auf Grund von Umständen, gegen die wir nichts machen konnten, hatten wir bei einem Interview keinen Kassettenrecorder dabei. Der Nachteil eines Kassettenrecorders ist, daß wir nicht die Gesten und Gesichtsausdrücke auffangen konnten, und uns daher beim Ausschreiben des Interviews einige Nuancen fehlten. Die Sprache ist ein Aspekt, der in unserem Aufsatz eine große Bedeutung hat und auf den wir besonders achten mußten. Wir haben Literatur in zwei verschiedenen Sprachen, nämlich Deutsch und Englisch, gesammelt. Die Interviews wurden entweder auf Schwedisch oder 8 Englisch gehalten und schließlich haben wir den Aufsatz auf Deutsch geschrieben. Die Gefahr, die hierbei entsteht ist, daß sich bei Übersetzungen Fehler in den Text einschleichen. Dieses kann auch geschehen, wenn die Kenntnisse in den Sprachen ausreichend sind. Wir zwei Verfasser haben Deutsch und/oder Schwedisch als Muttersprachen, und mehr oder wenige lebenslängliche Übung an Englisch. Da jedoch drei Sprachen in Brauch waren und nicht nur zwei, hat es unsere Arbeit erheblich erschwert. 9 3. Wissen und dessen Weitergabe 3.1 Definition der Begriffe und Einführung in die Thematik 3.1.1 Ziel des Transfers und Definition von Wissen In vielen Industrien sehen die Manager ein, daß es immer wichtiger wird, das Wissen in dem Netzwerk der Unternehmen zu nutzen (Bresman und Birkinshaw, 1997). Dabei entsteht die Frage, was mit den Begriffen "Wissen" und "Technologie" gemeint ist. Technologie bedeutet, wie man die individuellen Fähigkeiten erhalten und verwenden kann, und welches Verhalten die Angestellten im Unternehmen zur Technologie haben. Eine erfolgreiche Überführung der Technologie hat zur Folge, daß der Empfänger sie in seiner Produktion verwendet. Wir müssen hier auch verdeutlichen, daß mit dem Begriff Technologieüberführung nicht nur Produktionsfähigkeiten gemeint sind, sondern auch z.B. Management, Distribution und Design (Kogut und Zander, 1993b S.3). Eine weitere Aufteilung dieses Begriffes ist notwendig, um die besonderen Schwierigkeiten der Überführung zu verstehen. In der Literatur spricht man oft von zwei Dimensionen von Wissen, nämlich unausgesprochenes und ausgesprochenes Wissen (s.a. Badaracco, 1991; Hedlund und Nonaka, 1991; Kogut und Zander, 1991; Polanyi, 1967; Powell, 1996; Sveiby, 1996). Der größte Unterschied besteht darin, wie leicht man die verschiedenen Arten von Wissen kodieren kann. Wir werden uns in diesem Aufsatz hauptsächlich auf das unausgesprochene Wissen konzentrieren. 3.1.2 Die Beziehung zwischen unausgesprochenem- und ausgesprochenem Wissen Wir haben beschlossen, in diesem Aufsatz die Überführung von Wissen zwischen den verschiedenen Teilen eines Unternehmens zu untersuchen, die sich unterschiedlichen Ländern befinden. Mit anderen Worten den internen Austausch von Kenntnissen. Natürlich ist auch der Austausch mit der externen Umgebung sehr wichtig. Hedlund und Nonaka (1991 S. 3) unterscheiden zwischen verschiedenen Trägern des Wissens, nämlich zwischen dem Individuum, der kleinen Gruppe, der Organisation und dem interorganisatorischen Bereich (Abb. 1). 10 Abbildung 1. Ein Modell der verschiedenen Kategorien von Wissen und Verwandlungsprozessen. Hedlund und Nonaka, 1991 S. 14. Individuum Ausgesproch. Wissen Gruppe Erweiterung Interorganisat. Organisation Aneignung Expansion Internalisation Dialog Unausgesproch. Wissen Organisation Dialog Artikulation Reflektion Erweiterung Aneignung Mit Artikulation meinen sie den Prozeß, wie aus unausgesprochenem Wissen ausgesprochenes wird. Dies ist z.B. der Fall, wenn man die Unternehmenskultur durch niedergeschriebene Regeln verdeutlicht. "Internalisation", steht jedoch im Gegensatz zur Artikulation und bedeutet, daß man das ausgesprochene Wissen unausgesprochen macht. Wissen wird hier als selbstverständlich betrachtet und niemals in Frage gestellt. Sowohl unausgesprochenes als auch ausgesprochenes Wissen existieren auf allen Ebenen. Erweiterung und Aneignung sind andererseits die Übertragung von Wissen zwischen den verschiedenen Ebenen. Mit Erweiterung meint man die Überführung von Wissen "von links nach rechts" in dem Modell. Dieses geschieht z.B. wenn ein Individuum das Wissen auf seine Mitarbeiter, oder auf eine Gruppe, überträgt. Aneignung ist die Überführung" von rechts nach links" und bezeichnet die Situation, wenn das Wissen von höheren Stellen im Unternehmen auch von niedrigeren akzeptiert wird. 3.1.3 Das Wissensmanagement Hier ist es auch wichtig zu erörtern, was mit dem Begriff "Wissensmanagement" gemeint ist. Um effektiv mit dem Wissen umzugehen, sollte man nicht nur die verschiedenen Arten des Wissens beachten, sondern auch die ganze Struktur des Unternehmens. Regnér (1993 S. 59) hat das Management von Wissen in vier Teile aufgeteilt (Abb. 2). Diese vier Teile wirken zusammen, wenn es darum geht, das Wissen zu bewältigen. 11 Abbildung 2. Das Management von Wissen in vier verschiedene Teile aufgeteilt. Regnér, 1993 S. 59. Wissensmanagement Struktur des Wissens Organisationsstruktur Administrative Struktur Soziale Struktur Edvinsson und Sullivan (1996) haben diesen Gedanken etwas anders formuliert. Sie arbeiten mit dem Begriff "intellektuelles Kapital” und definieren diesen Begriff als "knowledge that can be converted into value" (ibid S. 358). Es ist möglich, dies in zwei Komponente einzuteilen: menschliches Kapital und strukturelles Kapital. Menschliches Kapital allein ist von geringem Wert. Ohne die Unterstützung eines Unternehmens haben die Angestellten keine Möglichkeit, etwas mit ihren Ideen anzufangen. Das strukturelle Kapital umfaßt die Infrastruktur, die das Unternehmen entwickelt, um sein menschliches Kapital verwenden zu können. Obwohl der gesamte Zusammenhang wichtig ist, untersuchen wir in diesem Aufsatz zuerst den sozialen Teil des Managements, d.h. vorwiegend aus einem kulturellen Blickwinkel, welche die Überführung beeinflußt. Das Management der Erschaffung, der Überführung und der Ausnutzung des Wissens sind vital für das Unternehmen. Wir müssen hier jedoch betonen, daß Management von Wissen sich von Land zu Land unterscheidet. Hedlund und Nonaka (1991 S.10ff) vergleichen die Anwendung ihres Models (siehe 3.1.2) im Westen (vor allem der USA) mit der Anwendung in Japan. Sie behaupten, daß es große Unterschiede zwischen den beiden Modellen gibt. Den Unternehmen im Westen fällt es schwer, sich auf das unausgesprochene Wissen zu verlassen, und sie sehen lieber das Wissen in wirklicher Form, auf Papier niedergeschrieben. In Japan ist es jedoch sehr wichtig, daß die Manager verstehen was zu tun ist, ohne daß ihre Vorgesetzten ihnen genaue Anweisungen geben müssen. Hedlund und Nonaka meinen weiter, daß die charakteristischen Merkmale des Wissensmanagements in den Unternehmen und Gesellschaften einen großen Einfluß auf die Aktivitäten einer Organisation oder einer Gesellschaft haben. 3.2 Die Besonderheiten des unausgesprochenen Wissens 3.2.1. Identifizierung des unausgesprochenen Wissens und dessen Bedeutung Um die Technologie effektiv nutzen zu können, brauchen die Empfänger mehr als nur Handbücher und Lizenzen des Wissens (Arora, 1996 S. 235). Arora meint weiter, daß die erfolgreiche Überführung von Technologie verlangt, daß das unausgesprochene Wissen gleichzeitig mit den formellen und kodierten Teilen der Technologie überführbar ist. Dieses Wissen ist schwer zu bewältigen, jedoch sehr wichtig für ein Unternehmen. Kogut und 12 Zander (1993a S. 625) fanden heraus, daß die Unternehmen sich auf die Überführung des unausgesprochenen Wissens spezialisieren. Mit anderen Worten das Wissen, das schwer zu verstehen und zu kodieren ist. Dieses stimmt mit der Ansicht Leonard-Bartons überein. Sie meint, daß "Knowledge that is highly coded is easily transferred - and therefore may be of little strategic value. Tacit knowledge is harder to transfer but is likely to be an important element in a core capability" (Houlder, 1997 S. 10) Es ist auch möglich verschiedene Arten von unausgesprochenem Wissen zu identifizieren. Janik (1988 S. 54) unterscheidet zwischen dem kodierbaren und nicht kodierbaren unausgesprochenen Wissen. Das erste besteht aus Geschäftsgeheimnissen oder aus dem Wissen, bei dem man sich nicht die Mühe gemacht hat, es zu kodieren. Wenn man unausgesprochenes Wissen formulieren kann, wird es möglich dieses Wissen zu kritisieren und zu entwickeln. Gleichzeitig ist es auch für die Konkurrenten das Wissen zu imitieren, wenn sie davon zu hören kriegen, d.h. wenn das Wissen nicht durch ein Gesetz geschützt ist, z. B. durch ein Patent. Man muß hier bedenken, daß nicht alles Wissen öffentlich wird, wenn aus dem unausgesprochenen Wissen ausgesprochenes wird. Ein großer Teil wird nur intern benutzt, wie z.B. das Herstellungsverfahren. Im Gegensatz hierzu stehen z.B. die Produktkenntnisse, die man verkauft und somit das Wissen enthüllt. Die letztere Art von ausgesprochenem Wissen kann man nicht kodieren, aber sie ist trotzdem von größter Bedeutung für ein Unternehmen. 3.2.2 Die Überführung von unausgesprochenem Wissen Polanyi fragte, ob das Wissen am besten durch Information oder durch Tradition überführbar ist (Sveiby, 1996a S. 379). Mit Tradition meint er das System von Wertungen außerhalb des Individuums. Eine Tradition überführt ihre Muster von Handlung, Regeln, Wertungen und Normen und damit schafft sie ein soziales System, welches bedeutet, daß die Individuen sowohl das Benehmen anderer als auch die Konsequenzen ihrer eigenen Taten voraussehen können. Sveiby nennt den Prozeß "Angesicht-zu-Angesicht" - Sozialisierung und aus diesem Prozeß läßt sich folgern, daß menschliches Wissen aktionsorientiert und am besten durch Tradition überführbar ist. Das unausgesprochene Wissen kann man als selbstverständlich ansehen. Der größte Teil der persönlichen Kommunikation ist unausgesprochen und unbewußt und deswegen ist die soziale Interaktion mit anderen Menschen sehr wichtig, denn Menschen haben eine große Kapazität, automatisch Signale in "Angesicht-zu-Angesicht" - Kommunikation zu absorbieren. Aufgrund von Problemen mit unausgesprochenem Wissen ist es möglich festzustellen, daß Organisationen mehr wissen als sie sagen können (Sveiby, 1996 S. 380; Polanyi, 1967 S. 4). Vielleicht ist es nur möglich einen tieferen Sinn unausgesprochen zu kodieren, weil dieser durch komplexe Symbole und Rituale hervorgerufen wird. Es ist jedoch nicht möglich, es in diesen zurückzuwandeln (Hedlund und Nonaka, 1991 S. 8). Wir kommen später zu der Überführung von Wissen zurück. 13 3.3 Ein Vergleich zwischen ausgesprochenem und unausgesprochenem Wissen Wenn man die beiden Arten von Wissen vergleicht, findet man, daß das unausgesprochene Wissen intuitiv und ungreifbar ist. Auf jeden Fall ist es sehr schwierig in Worte zu fassen. Beispielsweise gibt es das Wissen der Produktion, vorwiegend in Herstellungsunternehmen, während Wissen, das Beziehungen betrifft, besonders in Dienstleistungsbetrieben vorhanden ist (Edvinsson et al, 1996 S. 357). Das unausgesprochene Wissen können auch die Unternehmenskultur oder multikulturelle Verhandlungsfertigkeiten sein. Dagegen ist es jedoch möglich ausgesprochenes Wissen zu beschreiben und man findet dieses Wissen in z.B. Büchern, Gebrauchsanweisungen und Computerprogrammen, aber auch als Organisationspläne (Hedlund und Nonaka, 1991 S. 4). Die Schwierigkeiten, die sich aus den verschiedenen Arten von Wissen ergeben, sollten sich durch obige Erörterung geklärt haben. Das unausgesprochene Wissen ist schwieriger zu übertragen und auf Papier zu bringen. Wir haben erörtert, daß unausgesprochenes Wissen "Angesicht-zu-Angesicht" Kommunikation verlangt, aber wir müssen hier auch die technologischen Fortschritte beachten. Mit anderen Worten, den Austausch von Information zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften mit Hilfe der Informationstechnologie. Wir können hier Abbildung 1 anführen, welche den Verwandlungsprozeß von unausgesprochenem zu ausgesprochenem Wissen zeigt. Dieses wird in dem Modell Artikulation genannt, d.h. wie man unausgesprochenes Wissen kodiert, um dasselbe mit Hilfe der Informationstechnologie zu überführen. Macdonald und Williams (1992 S. 77) behaupten, daß informelle Kommunikation zwischen Individuen immer noch wichtig ist, und daß die hochwertige Technologie tatsächlich in kleinen Mengen genutzt wird. Arthur Andersen versuchte erfolglos die "best practices" der Unternehmen mit Hilfe eines CD-Roms zu verbreiten (Houlder 1997 S. 10). Daraus läßt sich schließen, daß man, wenigstens was das unausgesprochene Wissen angeht, Informationstechnologie als Hilfsmittel, jedoch nicht als Schlüssel der Überführung sehen kann. Die Fähigkeiten eines Unternehmens bestehen im allgemeinen aus dem Zusammenspiel von dem ausgesprochenen und dem unausgesprochenen Wissen. Wichtig ist auch, wie die Beziehungen zwischen Individuen, in derselben Gruppe, in verschiedenen Gruppen und zwischen Organisationen strukturiert sind (Hedlund und Nonaka 1991 S. 1; Kogut und Zander 1991 S. 2). Die effektive Überführung von Wissen wird hierdurch bestimmt. 14 4. Dimensionen von Wissen und die Bedeutung eines geeigneten sozialen Klimas 4.1 Verschiedene Dimensionen des Wissens Laut Kapitel 3 gibt es verschiedene Arten des Wissens, nämlich das ausgesprochene und unausgesprochene Wissen. Man kann auch eine weitere Aufteilung des Wissens durchführen. In diesem Kapitel diskutieren wir die verschiedenen Dimensionen und die verschiedenen Schwierigkeiten, abhängig davon, welche dieser Dimensionen man überführen möchte. In diesem Kapitel behandeln wir die kulturellen Aspekte. Abbildung 3 zeigt die verschiedenen Dimensionen von Wissen und die relativen Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn man versucht diese zu verändern. Abbildung 3. Die relativen Schwierigkeiten verschiedener Dimensionen von Kenntnissen, wenn man versucht dieselben zu verändern. Aus Leonard-Barton (1995) S. 45. Werte Hoch Fähigkeiten Relative Schwierigkeiten zu verändern Systeme für Leitung Physische Systeme Niedrig Es gibt größere Schwierigkeiten bei der Überführung von unausgesprochenem Wissen, aber man darf das artikulierte Wissen nicht vergessen. Physische Systeme können auf verschiedene Weise benutzt werden, abhängig von den verschiedenen Kulturen, die 15 vorhanden sind (Leonard-Barton, 1995). Verkörpertes Wissen ist trotzdem wahrscheinlich am einfachsten zwischen verschiedenen Einheiten zu überführen, während Fähigkeiten bedeutend schwieriger zu überführen sind. Fähigkeiten tendieren dazu, unausgesprochenes Wissen einzubegreifen, und verlangen Kommunikation auf diesem Niveau, während ein Produkt deutlich erklärt sein kann (Hedlund und Nonaka 1991 S. 7). Nach der Abbildung oben sind Werte am schwierigsten zu verändern. Diese werden wir in dem restlichen Teil des Kapitels behandeln. 4.2 Die Effekte der Kultur Die Kultur verschiedener Unternehmen ist in der Betriebswirtschaft ein sehr wichtiges Thema, da es alle Teile eines Unternehmens beeinflußt. Die "key competencies" des Unternehmens können manchmal in der Unternehmenskultur enthalten sein und hierdurch entstehen besondere Schwierigkeiten, die an die verschiedenen Kulturen angeknüpft sind. Was ist eigentlich Unternehmungskultur? Es gibt sehr viele verschiedene Theorien, die versuchen eine gute Erklärung zu geben. Es ist in der Tat so, daß es ein viel zu großes Thema ist, um es in einigen kurzen Sätzen zusammenzufassen. So haben viele Wirtschaftswissenschaftler je einen Teil davon erfaßt. Eine Art die Kultur zu beschreiben ist, sie mit der Persönlichkeit eines Menschen zu vergleichen. Unternehmenskultur ist ein Produkt der Geschichte der Organisation, seinen zusammengefaßten Erfahrungen, und was es beim Kampf ums Überleben und Weiterentwickeln gelernt hat. Man erinnert sich daran, welche Werte früher wichtig waren und welche Strategien früher funktioniert haben. Es ist sehr schwer ganz von den alten Erfahrungen wegzukommen, denn man kann neue hinzufügen, ohne die alten zu vergessen. (Hendry und Hope 1994, S. 402) Auch wenn alte Werte aufhören in dem heutigen Wirtschaftsklima aktuell zu sein, verwendet man oft die alten Auffassungen als Grund, auf dem man die neuen aufbaut. Lachman et al (1995) meinen, daß "the social control exerted by values is the main factor in the impact of culture. The level of social control inherent in each value differs by the centrality of that value within the cultural system" (Lachman et al, 1995 S. 167) Sie führen weiter an, daß Werte in verschiedene Gruppen eingeteilt werden können. Es gibt zwei Extremtypen, d.h. Grundwerte und Grenzwerte. Innerhalb Gesellschaften und in Organisationen sind verschiedene Werte repräsentiert und es kommt die Frage auf, wie sie bewältigt werden können. Die Grundwerte sind schwer veränderlich, während sich die anderen verändern lassen. Anstatt nach gemeinsamen kulturellen Werten zu suchen, nach denen man Vergleiche zwischen verschiedenen Kulturen machen könnte, sollte man sich bemühen, die Grundwerte der jeweiligen Kultur zu finden, um ihren Einfluß auf die jeweilige Unternehmenskultur zu betrachten (ibid S. 167). Diese Werte sind nicht subjektiv, sondern ein Teil der berufsmäßigen Tradition außerhalb des Individuums (Sveiby, Internet). Die Erfahrungen des Individuums sind damit integriert, daß von ihnen erwartet wird, daß sie sich allgemein innerhalb der Tradition des Berufes 16 bewegen. Mit der Zeit werden einige von diesen Werten für gültig erklärt und in Auffassungen transformiert. Wenn diese Werte schließlich allgemein sind, braucht man sie nicht weiter zu testen, da sie als selbstverständliches unausgesprochenes Wissen betrachtet werden. Diese Werte sind innerhalb der Gruppe verteilt. Es steht fest, daß große kulturelle Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern die Art beeinflussen, wie internationale Unternehmen miteinander Geschäfte machen. Auch arbeitet man nach verschiedenen Modellen und Auffassungen. Um herauszufinden, welche Faktoren auf einen effektiven Austausch zwischen zwei Ländern einwirken, hat man den Begriff der psychischen Entfernung eingeführt. Vahlne und Wiedersheim-Paul definieren die psychische Entfernung wie folgt: ”Factors preventing or disturbing firms" learning about and understanding of a foreign environment” (Vahlne und Nordström, 1992, S.3) Sie benutzen diese Definition mit dem Hinweis, daß Unternehmen in einer fremden Umgebung nicht nur auf Unterschiede, z.B. im juristischen Gebiet oder der Distribution, zu achten haben, sondern auch die fremde Kultur soweit verstehen müssen, daß sie sich damit identifizieren und sich bei Geschäften mit lokalen Partnern anpassen können. Dieser Begriff wird in den Modellen in Kapitel 5 benutzt. 4.3 Das geeignete soziale Klima Es gibt viele Aspekte, die das Verhältnis zwischen einer Mutter- und einer Tochtergesellschaft beeinflussen. Unter anderem glauben wir, daß ein geeignetes soziales Klima besonders wichtig ist. Die vorher angeführten Werte sind ein Teil von dem sozialen Klima. Hilton (1988) behauptet, daß "in /.../ the relationship between practical and social skill, there is an implicit sense in which practical skill is to be understood in the broader context of social skill" (Hilton, 1988 S. 95) Diese Äußerung stimmt mit den Gedanken Polanyis überein. Er meint, daß alles Wissen entweder unausgesprochen ist, oder sich auf unausgesprochenes Wissen gründet (Sveiby, 1996 S. 380). Dies bedeutet, daß Wissen nicht privat, sondern sozial ist. Mit anderen Worten, das unausgesprochene Wissen ist stark mit Angewohnheiten und Werten verknüpft. Deswegen ist es schwierig zu kommunizieren und zu vermitteln. Wenn das Klima ungeeignet ist, ist es schwierig die effektive Überführung von unausgesprochenem Wissen zu erreichen. Um die wichtigsten Flüsse von Wissen in den Unternehmen zu sichern, braucht man eine integrierte organisatorische und soziale Struktur (Bresman und Birkinshaw, 1997 S. 3). Wenn diese Struktur entwickelt ist, kann die Organisation effektiv mit dem Wissen umgehen. Es ist 17 also nicht die Überführung von einem geeigneten Verhaltensmuster an sich, die das Wichtigste in diesem Aufsatz ist, sondern dessen Implikationen. Mit anderen Worten, die Schaffung einer sozialen Struktur, die eine effektive Überführung von Wissen zwischen den verschiedenen Einheiten des multinationalen Unternehmen sichert. Es ist wichtig zu verstehen, daß es verschiedene Arten von Werten gibt und diese das Verhalten der Organisation und das der Individuen beeinflussen. Es ist jedoch nicht unsere Absicht, diese Grenz- und Grundwerte zu identifizieren. 18 5. Die Auswirkungen von Kontrolle und Koordination auf Kultur und Wissen 5.1 Einleitung Dieser Aufsatz behandelt also die Beziehungen zwischen , die in verschieden Kulturen liegen, und die Überführung von Wissen zwischen ihnen. Wir haben noch nicht eingehend erörtert, welche Methoden die Unternehmen zur Verfügung haben, um die effektive Überführung von Wissen zu erreichen. Um diese Methode effektiv darzustellen, haben wir ein Modell von Forsgren et al (1996) gewählt. Dieses Modell behandelt die Beziehungen zwischen Mutterund Tochtergesellschaften und die kulturellen Probleme, die zwischen ihnen entstehen. Um das Wissen maximal auszunutzen, muß das Management die Koordination des Netzwerkes zwischen den verschiedenen Einheiten der globalen Firma fördern und diese verschiedenen Mechanismen sollen die Überführung von Wissen zwischen den Einheiten ermöglichen. Dann ergibt sich die Frage, was mit Koordinationsmechanismen gemeint ist(Abb. 4)? Abbildung 4. Kontrolle und Koordinationsmechanismen. Aus Marschan 1996 S. 34. Kontrolle- und Koordinationsmechanismen Formal Organisationsstruktur Informal Reportssysteme, Planungs- und BudgetingVorgänge Persönliche Beziehungen Unternehmenskultur Martinez und Jarillo (1989) meinen, daß dies Hilfsmittel sind, welche die Unternehmen nutzen können, um die verschiedenen Einheiten zu integrieren. Marschan (1996 S. 33) behauptet jedoch, daß dieselben Mechanismen als Kontrollmechanismen benutzt werden können, die die Organisation durch kulturelle Kontrolle beeinflußt. Wie wir anhand von Abbildung sehen können, sind die informellen Mechanismen subtiler als die Formellen und deswegen auch schwieriger einzuführen. 19 Im Kapitel 3 haben wir erörtert, daß es verschiedene Arten von Wissen gibt und diese verschiedene Methoden verlangen, um übertragen zu werden. Anhand des Models von Forsberg et al (1996), werden wir die unpersönlichen bzw. persönlichen Arten diskutieren und die kulturellen Implikationen davon, d.h. welche Methode für die jeweiligen Kenntnisse am besten ist. Die unpersönlichen Methoden sind diejenigen, die Martinez und Jarillo (1989 S. 491) strukturelle und formale Mechanismen nennen. Diese Mechanismen könnten z.B. die Entscheidung zwischen Dezentralisierung oder Zentralisierung von Entscheidungsprozessen sein; Produktivitätskontrolle durch z.B. finanzielle Leistung; Planung durch strategische Planung oder Budget. Unpersönliche Methoden sind andererseits informeller und subtiler. Beispielsweise sind diese Mechanismen informelle Kommunikation (z.B. persönliche Beziehungen zwischen Managern, Manager-Transfer, Konferenzen u.s.w.) und Sozialisierung (der Aufbau einer organisatorischen Kultur, die aus bekannten Zielen und Wertungen besteht). Man darf nicht vergessen, daß die informellen Mechanismen in enger Beziehung zu den formellen stehen. Deswegen sollten die Informellen als Komplement zu den formalen Mechanismen gesehen werden, nicht als Substitut. Man muß hier auch die Kosten berücksichtigen, die mit den beiden Mechanismen zusammenhängen. Die Formelle ist billiger einzuführen, und die Informelle verlangt relativ mehr Zeit und Kraft von den Managern. In diesem Aufsatz werden wir uns auf die informellen Mechanismen für Koordination und Kontrolle konzentrieren. Wir glauben, daß diese informellen Mechanismen besonders interessant sind, um eine effektive Überführung von unausgesprochenem Wissen zu sichern. Um die Schwierigkeiten zu verstehen, die an die Überführung der verschiedenen Arten des Wissens angeknüpft sind, diskutieren wir in diesem Kapitel formelle und informelle Mechanismen und ihre Konsequenzen. Im nächsten Kapitel vertiefen wir uns in die persönlichen Beziehungen. 5.2 Interdependenz und psychische Entfernung Es wird aus guten Gründen vermutet, daß Probleme zwischen den Mutter- und Tochtergesellschaften immer häufiger werden, desto größer der Unterschied zwischen den verschiedenen Kulturen ist. Dies ist aber nicht die ganze Wahrheit. Obwohl eine große psychische Entfernung vorhanden sein kann, bedeutet dies nicht, daß es wirklich Probleme in den Beziehungen zwischen den Mutter- und Tochtergesellschaften gibt. Pahlberg (1996 S. 138) hat die Beziehungen zwischen kultureller Entfernung und der Anzahl von Problemen untersucht, konnte jedoch keine Korrelation zwischen den beiden Faktoren finden. Sie kam zu dem Schluß, daß es andere Erklärungen geben muß. Pahlberg fand heraus, je größer die gegenseitige Abhängigkeit zwischen einer Tochtergesellschaft und den übrigen Einheiten des multinationalen Unternehmens ist, desto größer ist das Risiko, daß wegen kultureller Unterschiede Probleme in ihren Beziehungen entstehen. Je bedeutungsvoller die Tochtergesellschaft ist, desto mehr kann sie die anderen beeinflussen. Es ist also die relative Kraft, die hier wichtig ist. Die kulturellen Unterschiede bedeuten weniger für das starke Unternehmen, weil dieses Unternehmen seine Wertungen auf andere übertragen kann. Die gegenseitige Abhängigkeit erhöht demnach das Bedürfnis für Koordination und Bewältigung von Information und beeinflußt das Ausmaß von Verteilung zwischen Mutterund Tochtergesellschaften (Forsgren et al, 1996 S. 159). Je abhängiger die 20 Tochtergesellschaften werden, desto mehr sind sie bereit Informationen auszutauschen. Dabei ist es oft möglich, die Manager in der Muttergesellschaft zu umgehen. Das multinationale Unternehmen kann auch an interner Kommunikation sparen, wenn das Unternehmen die Art der Organisation wählt (Dezentralisierung-Zentralisierung). Daraus ergibt sich, daß die relative Position einer Tochtergesellschaft sich eventuell gegenüber der Muttergesellschaft verstärkt (Hagström, 1990 S. 2). Die großen technologischen Fortschritte erleichtern es, unpersönliche Kontrolle über die interorganisatorischen Grenzen zu halten. Eine gewöhnliche Auffassung ist, je mehr physische Entfernung vorhanden ist, desto mehr verwendet die Organisation unpersönliche Kontrolle (Forsgren et al, 1996 S. 162). Um die Organisation effektiv zu leiten, müssen die Verantwortlichen jedoch das effektive Verhältnis zwischen unpersönlicher bzw. persönlicher Kontrolle nutzen (Siehe Abbildung 5). Abbildung 5. Die Verbindung zwischen physischer Entfernung, Kontrolle und Probleme wegen kultureller Unterschiede in der Beziehung der Mutter- und Tochtergesellschaft. Aus Forsgren et al 1996 S. 163. Unpersönliche Kontrolle + Psychische Entfernung Kulturelle Probleme + - Persönliche Kontrolle + Dem Modell nach vermindert die Nutzung von unpersönlicher Kontrolle die kulturellen Probleme, während persönliche Kontrolle die Probleme vergrößert. Wenn man unpersönliche Kontrolle verwendet, nutzt man informelle Kontrollmechanismen, die keine persönlichen Beziehungen brauchen. Dies bedeutet, daß die mögliche Reibung zwischen den Managern begrenzt ist. Wenn die Manager sich mehr und mehr auf persönliche Beziehungen verlassen müssen, wie bei der Überführung von unausgesprochenem Wissen, dann zeigen sich die kulturellen Unterschiede und geben einen Grund zu Reibungen zwischen den Managern und den Einheiten. Hedlund und Nonaka (1991 S. 18) meinen, daß es der Grundsatz der Organisationen im Westen ist, die Koordination durch Dialog2 möglichst weit zu begrenzen. Vertikale Kommunikation hat einen höheren Stellenwert innerhalb der eigenen Organisation als eine 2 Das Wechselspiel zwischen Erweiterung und Aneignung. Wir bezeichnen Dialog als die Kommunikation zwischen Einheiten auf einer bestimmten Ebene, sowie zwischen verschiedenen Ebenen. Dialog ist meistens ausgesprochen, jedoch gibt es Ausnahmen. (siehe Abbildung 1) 21 horizontale Kommunikation mit anderen Einheiten. Die technologischen Fortschritte machen diesen Grundsatz bis zu einem gewissen Grad möglich. Wenn jedoch die Muttergesellschaft persönliche Kontrolle ausüben möchte oder muß, dann kommen die Probleme wegen der geographischen bzw. der psychischen Entfernung auf. Dies bedeutet, daß die kulturellen Probleme bei unpersönlicher Kontrolle und sich bei persönlicher Kontrolle vergrößern (Forsgren 1996, S. 163). Hier ist es wichtig zu beachten, daß die Überführung von unausgesprochenem Wissen verlangt, daß die Unternehmen persönliche Kontakte nutzen, um einen effektiven Transfer von Wissen zu erreichen. 5.3 Interdependenz und Kontrolle Es ist nicht nur die kulturelle Entfernung, welche die Probleme verursacht, sondern auch die praktische gegenseitige Abhängigkeit zwischen Unternehmen. Deswegen ist es wichtig, daß das Unternehmen im voraus seine Absicht mit der Tochtergesellschaft festlegt, d.h. welche Strategie anzuwenden ist. Das Unternehmen soll auch klarmachen, bis zu welchem Grad die Überführung von Wissen vorgenommen wird, d.h. die Muttergesellschaft muß der Tochtergesellschaft erläutern, welche Ressourcen und welche Anstrengungen notwendig sind (Leonard-Barton, 1995 S. 223). Es wird von sowohl Muttergesellschaften als auch Tochtergesellschaften mehr verlangt, wenn sie das Wissen überführen, das schwerer zu verändern ist (Siehe Abbildung 3, Kapitel 4). Natürlich wird von dem Unternehmen mehr verlangt, wenn es ein Hersteller von ”high-tech” Produkten ist, im Vergleich zu Produkten, die weniger fachmännisches Wissen verlangen. Nach dem Uppsala-Modell sind es die Erfahrungen (das Wissen) und das Engagement des Unternehmens, die den Grad der Internationaliserung bestimmen (Tyyri, 1995 S. 11). Das Uppsala-Modell stellt fest, daß die Unternehmen sich zuerst auf den Märkten in der Nähe vom Heimatland niederlassen sollten, da ansonsten eine zunehmende psychische Entfernung vorhanden ist. Die kulturellen Unterschiede sind immer noch vorhanden, aber im Laufe der Zeit lernen die Unternehmen aus Erfahrungen, die kulturellen Probleme zu umgehen 3.Aus diesem Modell läßt sich schließen, daß es verschiedene Schritte gibt, nach denen die Unternehmen sich im Ausland niederlassen sollten. In diesem Zusammenhang ist besonders interessant, daß sich die relative Abhängigkeit verändert, und somit die Position der Tochtergesellschaft verstärkt oder vermindert wird. 3 Oder alternativ, daß sie diese kulturellen Unterschiede nie handhaben müssen, weil sie keine große Bedeutung haben. Siehe Kapitel 4 "Grenzwerte". 22 Abbildung 6. Gegenseitige Abhängigkeit der Mutter- und Tochtergesellschaften bei der Übertragung von technologischem Wissen. Leonard-Barton (1995) S. 221 1 2 3 4 Hoch Relative Abhängigkeit Niedrig Empfänger der Kenntnisse Empfänger oder Quelle der Kenntnisse Gegenseitige Abhängigkeit Die verschiedenen Schritte, die die relative Abhängigkeit zeigen, sind in Abbildung 6 dargestellt. Der erste Schritt bedeutet, daß die Tochtergesellschaft nur ein Empfänger von Wissen ist, während der letzte Schritt zeigt, daß die Tochtergesellschaft auch Wissen an die Muttergesellschaft (oder an eine andere Tochtergesellschaft) weiterleitet. Je größer die gegenseitige Abhängigkeit ist, desto größer ist das Bedürfnis für gegenseitige Anpassung, für persönliche Kontrolle oder Kontrolle durch Sozialisierung (Forsgren et al, 1996 S. 163). Die Mechanismen für unpersönliche Kontrolle sollten benutzt werden, wenn die gegenseitige Abhängigkeit niedrig ist, jedoch nicht, wenn die operationelle Interdependenz hoch ist. Es ist demnach wichtig, bei hoher Interdependenz die formale Information zu vermindern, und statt dessen mehr unausgesprochene Arten von Überführung zu nutzen, um die Kontrolle der Tochtergesellschaften zu behalten. Abbildung 7 zeigt, wie die Muttergesellschaft die kulturellen Probleme durch persönliche Kontrolle vergrößert und sie durch Sozialisierung vermindert. Anstatt, oder als Komplement für persönliche Kontrolle, können die Unternehmen Sozialisierung als Koordinationsmechanismen nutzen (ibid S. 164) Abbildung 7. Die Verbindung zwischen gegenseitiger Abhängigkeit, verschiedener Arten von Kontrolle und Probleme wegen kultureller Unterschiede zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft (Forsgren et al, 1996 S. 165) + Persönliche Kontrolle Gegenseitige Abhängigkeit + Kulturelle Probleme + + Sozialisierung 23 - 6. Die Praxis des Wissensmanagement 6.1 Einleitung In diesem Kapitel gehen wir näher auf die persönlichen Beziehungen ein und untersuchen, welche Ansichten die Unternehmen zu Wissen und dessen Überführung haben. Wir knüpfen die theoretische Erörterung von oben an das an, was die Unternehmen in der Wirklichkeit tun. Dieses Kapitel gründet sich teils auf die durchgeführten Interviews und, in dem Fall ERICSSON, teils auch auf ein Kompendium, von dem "Expatriate Assessment Seminar", welches das Management von Wissen behandelt. 6.2 Das Wissensmanagement 6.2.1 Die Lokalisierung von Wissen 6.2.1.1 Die Kompetenz der Angestellten Um das Wissen zu überführen, müssen die Unternehmen zuerst das Wissen lokalisieren, d.h. die Träger des Wissens feststellen. ERICSSON nutzt das "Expatriate Assessment Seminar" u.a. um die geeigneten Personen zu finden, welche sowohl die Überführung von Wissen, als auch die kulturellen Unterschiede bewältigen. Sie meinen: "Wenn man Kandidaten sucht, müssen sie ein solches Seminar besuchen, so daß die Qualität der Auswahl besser wird und diejenigen, die ins Ausland geschickt werden, auch die richtigen Voraussetzungen haben." (Magnus Ask - ERICSSON) Da die Überführung von Wissen zwischen verschiedenen Kulturen geschieht, sind auch diejenigen Fähigkeiten wichtig, mit denen man die kulturellen Unterschiede zwischen den Managern bemeistern kann, d.h. ein interkulturelles Bewußtsein. "Wir müssen Personen wählen, die Respekt für fremde Kulturen haben, neugierig sind und die Gabe haben, die kulturellen Aspekte in den Beziehungen mit anderen aufzufangen." (Magnus Ask - ERICSSON) 24 Dieses "Assessment Seminar" soll auch feststellen, welche Entwicklungspotentiale das Individuum mitbringt. Nach diesem Kurs haben die Teilnehmer dokumentierte Kenntnisse in der Überführung von Wissen. Sie haben nach diesem Seminar die Möglichkeit, sich in die verschiedenen Bereiche, in denen sie schwach sind, zu vertiefen, und können damit ihr Kompetenzprofil verstärken. So wie ERICSSON versucht SAS das Wissen festzustellen: "Es gibt eine Abteilung innerhalb SAS, die mit der Entwicklung von Führungskräften arbeitet. In dieser Abteilung versucht man nicht nur die leitenden Kräfte weiter zu entwickeln, sondern man versucht auch herauszufinden, wo sich die Kompetenzen befinden." (Jan Halvordsen - SAS) Wenn sie diese Kompetenz gefunden haben, legen sie durch eine systematische Erfassung des Wissens eine Datenbank an. Anhand von dieser Datenbank kann man sehen, welche Personen aktuelle Kandidaten für eine gewisse Position sein können. 6.2.1.2 Die Schwierigkeit, das Wissen effektiv festzustellen Es gibt mehrere Probleme, die an diesen Bereich anknüpfen. Sowohl ASTRA als auch SAS richten sich auf die höheren Schichten des Unternehmens ein. ASTRA meint, daß man einen guten Überblick hat, wo sich die Angestellten in den Führungsebenen Niveaus befinden, und daß es hier einen ziemlich großen Positionsumsatz gibt. Dieses ist auf den niedrigen Niveaus nicht notwendig. Jan Halvardsen bei SAS meint, daß eine Erfassung des Wissens in Wirklichkeit immer schwieriger wird, je tiefer man in die Hierarchie hineindringt. "Es ist wahrscheinlich gewöhnlich in anderen Ländern /.../, daß man die Kompetenzen ausfindig macht, um zu wissen, wie man die Person weiterentwickeln soll. Ich glaube jedoch im allgemeinen, daß wir in Skandinavien den Gleichheitsgedanken hoch anrechnen, und deshalb dieses Verfahren nicht immer als so gut ansehen." (Jan Halvordsen - SAS) Er meint also, daß die Verwendung einer detaillierten Datenbank, d.h. über die Angestellten und deren Fähigkeiten, einen kulturellen Aspekt hat. Die Gewerkschaften können also hier in Skandinavien, wegen kultureller Unterschiede, den Unternehmen Schwierigkeiten bereiten. Es kann so sein, daß die Unternehmen wirklich versuchen, die Kompetenz der Angestellten weiter zu entwickeln, und daß die Gewerkschaften jedoch die Absicht mit der Datenbank mißverstehen. Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit, nämlich, daß die Arbeitgeber die Datenbank gegen die Angestellten ausnutzen können. In schlechten Zeiten, wenn das Unternehmen Angestellten kündigen muß, wird es immer gewöhnlicher, daß man von dem Prinzip des LIFO (Last-in-first-out) abgeht. Dann ist es sehr leicht in der Datenbank zu sehen, welche Angestellten sie im Unternehmen behalten sollten. 25 Auch wenn man von dem Problem mit den Gewerkschaften absieht, ist es wahrscheinlich keine gute Idee eine Datenbank zu errichten. Beinahe keines der befragten Unternehmen glauben, daß die Errichtung einer Datenbank wirklich notwendig ist, haben diese trotzdem zu einem gewissen Grad eingeführt. "Dieses führen sie im Moment durch, nämlich eine Katalogisierung des Wissens der 25 Tochtergesellschaften, in ein Computerverzeichnis. Jedoch trifft man sich auch so oft weltweit, so daß man auch ohne diese gelben Seiten seine Kollegen kennt." (Christian Heger - VOITH TURBO) Wie wir oben sehen können, stehen die Manager in engem Kontakt miteinander. VOITH TURBO ist jedoch ein ziemlich kleines Unternehmen im Vergleich mit den übrigen, aber es scheint trotzdem so, als ob dieses auch für die größeren Unternehmen gilt. LUFTHANSA benutzt anstatt einer Datenbank, Intranet, wo man nach geeigneten Trägern des Wissens suchen kann. Sie meinen jedoch, daß die Datenbank schon veraltert sein kann, wenn man dazu kommt sie zu benutzen. Es ist also zu unhandlich und bürokratisch. 6.2.2 Die Überführung von Wissen 6.2.2.1 Die Bedeutung einer effektiven Überführung In der Literatur über unausgesprochenes Wissen, finden wir keine perfekte Methode, die wir nutzen könnten, um eine effektive Überführung zu sichern. Mehrere Methoden hat man vor vielen Jahren benutzt, wie z.B. Benchmarking, Teamworking, Training und Networking, aber es gibt noch mehrere Schwierigkeiten, um das unausgesprochene Wissen erfolgreich zu überführen. Die Identifizierung von unausgesprochenem Wissen geben den Unternehmen nicht automatisch die Möglichkeit, die Probleme mit demselben zu lösen. Anstatt dessen ist es wichtig zu verstehen, warum dieses Wissen nicht artikuliert wird und wie sie dieses überführen können. Dann kommen wir noch einmal zu der Frage zurück, wie man die Überführung von unausgesprochenem Wissen bewältigen soll. ERICSSON ist in diesem Bereich sehr weit gekommen. Die Überführung von Wissen, nach ERICSSON, ist das Wissen, das von den Experten, den "Expatriates", auf die Ortsangestellten überführt wird. Wenn wir Kapitel 5 beachten, sind die "Expatriates" ein Teil der persönlichen Koordinationsmechanismen, von denen wir früher geschrieben haben. Eine große Verpflichtung der "Expatriates" ist hier die Überführung von Wissen. Magnus Ask, Kompetenz Manager bei ERICSSON, meint, daß Wissen ",,, ein Gebiet ist, welches sehr im Fokus steht und prioritiert wird. Wir haben Qualität in allen Verfahren, die diese Hantierung angehen /.../. Hier arbeiten wir mit Hilfe von Werkzeugen, um eine Systematik zu erreichen." (Magnus Ask - ERICSSON) Er meint, daß die gesammelte Kompetenz, d.h. auf einem globalen Niveau, sehr wichtig ist. Deswegen versuchen ERICSSON, einen strukturierten Prozeß für die Bewältigung von Wissen einzurichten. Gleichzeitig ist es wichtig zu verstehen, daß die Überführung von Wissen nicht nur von dem Unternehmen strukturiert ist. Es gibt auch informelle Beziehungen 26 zwischen Managern, die außerhalb der formalen Organisation und dem formalen Prozeß stattfinden. Jan Halvardsen bei SAS meint: "Es ist vieles, was informell geschieht. Es geschieht also auf zwei Ebenen: ein systematischer Austausch von Mitarbeitern und das Informelle "siehe, was der andere macht"; einsehen, daß es gut ist, und dann lernen voneinander." (Jan Halvordsen - SAS) 6.2.2.2 Der Prozeß der Überführung von Wissen Magnus Ask von ERICSSON meint, daß man eine Arbeit in verschiedene Arten von "learning-objectives" einteilen kann. Es gibt seiner Meinung nach drei verschiedene Arten von diesen, nämlich Kenntnisse, Fähigkeiten und Ansichten. Mit Kenntnis meint er die Theorie, die man braucht, um ein Moment auszuführen. Dieses kann man im Klassenzimmer lernen, oder wenn man an einem Kurs teilnimmt. Dann muß man auch die Fähigkeiten beachten, d.h. wie man mit diesem Moment praktisch verfahren will. Ask meint, daß der Manager zur Überführung von Fähigkeiten auf andere Manager fähig sein muß. Dies ist eine Voraussetzung für die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten. Die dritte Art ist jedoch die Wichtigste. Es ist notwendig, die Kultur und die Wertungen des Unternehmens zu verstehen und zu teilen. Dann fangen die lokalen Manager hoffentlich an, den gleichen Stolz über ERICSSON, wie die Manager von der Muttergesellschaft, zu empfinden. Es ist dann auch leichter für die lokalen Manager eigene Netzwerke zu etablieren. Wie wir uns vom Kapitel 4 erinnern können, sind Fähigkeiten und Wertungen am schwierigsten zu verändern und zu überführen. Diese beiden Arten sind also, nach der Erörterung im Kapitel 3, unausgesprochenes Wissen. Wenn wir diese Diskussion an das soziale Klima anknüpfen, finden wir, daß das Wissen nicht nur in dem individuellen Niveau vorhanden ist. Wenn dies der Fall ist, kann das Unternehmen das Wissen durch einen Austausch von Angestellten verändern. Das Wissen der Organisation besteht jedoch nicht nur aus den gesammelten Fähigkeiten der Individuen, sondern auch aus dem unausgesprochenen Wissen, das in der Organisation eingebettet ist. Deswegen ist es wichtig, daß die Angestellten die geeigneten Ansichten haben. Ansichten, die die Überführung von Wissen fördern. Die Angestellten müssen diese Ansichten gleichzeitig mit ihren Fähigkeiten kombinieren und natürlich auch mit ihrem Wissen, um eine effektive Überführung zu sichern. Was soll aber das Unternehmen in der Praxis tun, um eine effektive Überführung sicherzustellen? ERICSSON hat einen Prozeß ausarbeitet (ERICSSON - Expatriate Assessment Seminar), der sich auf eine solche Überführung einrichtet. Dieser Prozeß behandelt nicht nur das ausgesprochene, sondern auch das unausgesprochenem Wissen: 1. Richtlinien der Überführung von Wissen: ERICSSON versucht zu zeigen, was eine effektive Überführung von Wissen verlangt. Ask behauptet: "Wo wir aus Erfahrung wissen, daß es uns nicht gelungen ist - dort gibt es kein Führungsengagement." (Magnus Ask - ERICSSON) Deswegen ist es sehr wichtig, daß die Manager die geeigneten Einstellungen zu der Überführung von Wissen haben. Die Unternehmen müssen dann gewisse Richtlinien 27 formulieren, welche die Bedeutung von Überführung betonen. Diese Richtlinien stellen große Ansprüche an jede lokale Gesellschaft, ihre eigenen lokalen Richtlinien aufzustellen. 2. Spezifikationen von Anforderungen für einen Auslandsposten: Bevor man anfängt Manager zu rekrutieren, muß man klarstellen, welche Ansprüche man an sie stellt. Schon bei der Spezifikation des Auftrages muß man dem Manager deutlich machen, welche Arten von Wissen in den Auftrag eingehen sollten. 3. Der Auswahlprozeß für Auslandsangestellte: Siehe 6.2.1.1 4. Pläne für die Überführung von Wissen: Hier soll man detaillierte Pläne für die Überführung des Wissens für jede Stellung des Unternehmens machen. Diese Pläne sollen sowohl die "learning objectives" von oben, als auch "checklists of skills to be transferred" beinhalten. 5. Seminare der Überführung von Wissen: Wie wir oben erörtert haben, nutzt ERICSSON das "Expatriate Assessment Seminar", welches die Manager auf die kulturellen Unterschiede und die Tatsache, daß die Überführung von Wissen wichtig ist, aufmerksam machen soll. Sie schlagen dann den Managern vor, welche Bereiche sie trainieren müssen. Wenn sie die Überführung von Wissen üben wollen, können sie an diesem Seminar teilnehmen. 6.3 Persönliche Beziehungen 6.3.1 Die Bedeutung persönlicher Beziehungen In unserem Aufsatz haben wir deutlich gemacht, daß persönliche Beziehungen sehr wichtig für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen auf verschiedenen Märkten sind. Auch unsere befragten Unternehmen waren dieser Ansicht. Jan Halvordsen bei SAS sagt: "Ich glaube, daß es extrem wichtig ist. Ich möchte behaupten, daß man weiter kommen kann mit einer guten persönlichen Beziehung zu seinem Partner in dem anderen Unternehmen, als wenn man nur das Praktische sieht, wie man einander ergänzen kann." (Jan Halvordsen - SAS) Es ist natürlich selbstverständlich, daß persönliche Beziehungen ein wichtiger Teil im täglichen Geschäftsleben sind, da sie mehr oder weniger bei jedem Geschehen eine bedeutende Rolle spielen; im Kontakt zwischen Managern und ihren Vorgesetzten, im Kontakt zwischen Managern und den Angestellten auf niedrigeren Ebenen, in Kontakten zwischen Geschäftspartnern und Konkurrenten. 28 Es ist sogar so, daß, wenn die persönlichen Gegensätze zu große sind, keine Geschäfte zwischen den beiden Partnern gemacht werden können, da sie sich nicht einigen kann. Da kann es egal sein, wie günstig die geschäftsmäßige Lage ist. Besonders wichtig ist es auf die Besonderheiten von persönlichen Beziehungen zu achten, wenn man über die kulturellen Grenzen arbeitet, da es sehr große Unterschiede in der Art gibt, wie man arbeitet. Håkan Skarle bei ASTRA betonte, wie wichtig es ist, daß man die Unterschiede zwischen verschiedenen Kulturen nicht übersieht: ”Es ist unausgesprochen, daß man eine gute Zusammenarbeit errichten und gleichzeitig tolerieren muß, da es verschiedene Kulturen gibt.” (Håkan Skarle - ASTRA) Ohne diese Toleranz kann es zu vielen Auseinandersetzungen kommen, die im Grunde völlig unnötig sind, weil ihre einzige Ursache die Intoleranz einer fremden Kultur ist. Die Befragten betonten alle, wie wichtig es sei, wenn man eine Arbeit oder ein Projekt beginnt, daß man versucht seinen Partner kennen zu lernen, um zu sehen, wie er denkt und arbeitet. Gleichzeitig muß man seine eigenen Absichten deutlich darstellen, um eine gute Beziehung aufzubauen, die auf gegenseitigem Respekt für Ziele, Absichten und Organisationsstruktur beruht. 6.3.2 Förderung persönlicher Beziehungen Gemeinsam für alle Unternehmen ist, daß man guten Kontakt mit den anderen Unternehmen in seinem Konzern hat. Durch die Entwicklung der Informationstechnologie gibt es hierfür keine Schwierigkeiten, was Entfernungen angeht. Dieter Grotepass bei LUFTHANSA sagte folgendes, als wir ihn über die Beziehungen zu den anderen Tochtergesellschaften fragten: ”Es ist ein ziemlich natürliches Verhältnis und eine natürliche Kommunikation. Es ist kein Unterschied, ob man in einem Büro in Rom, Frankfurt, München oder in Stockholm arbeitet, es ist ein Unternehmen.” (Dieter Grotepass - LUFTHANSA) Mit anderen Worten ist die Welt kleiner geworden, was Kontakte zu anderen Ländern angeht. Ein großes Problem verschwindet durch die erweiterten Möglichkeiten, Kontakt zu halten. Auch haben sich die Reisewege erheblich verkürzt, welches dazu führt, daß man leicht von einem Ort in der Welt zu einem anderen kommt. Der Aspekt der Sprache hat auch dazu beigetragen, daß die Grenzen zu verschwinden beginnen, denn meistens ist Englisch die allgemeine Konzernsprache. Da man in den meisten Unternehmen eingesehen hat, wie wichtig persönliche Beziehungen sind, unternimmt man von Seiten der Leitung vieles, um die Entwicklung dieser Beziehungen zu unterstützen. Dieses geschieht auf verschiedenen Niveaus. Gemeinsam für alle unsere befragten Unternehmen ist, daß man weltweite Konferenzen abhält, wo sich Angestellte der höheren Niveaus treffen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Strategien zu formen. Man hört sich Vorträge an, hält Seminare ab und arbeitet in Gruppen. Kleinere Treffen sind auch ein Teil des Alltags. Die Manager fahren oft zu anderen Tochtergesellschaften, um Besprechungen abzuhalten oder um Erfahrungen auszutauschen. 29 Ein Beispiel hierfür ist Håkan Skarle, der Controller bei ASTRA ist. Seine Arbeit besteht darin, daß er einige Male pro Jahr zu den Tochtergesellschaften fährt, für die er verantwortlich ist. Natürlich ist die Hauptabsicht, daß er kontrolliert, wie das Unternehmen arbeitet, und Informationen von der Muttergesellschaft überbringt. Diese Besuche werden von den Unternehmen sehr befürwortet, weil die Angestellten sich durch diese persönlichen Kontakte ernstgenommen fühlen. Die letzte Ebene ist zwar informell, aber wird von den Angestellten als genauso wichtig angesehen. Jan Halvordsen bei SAS drückte es auf diese Art aus: ”Das dritte ist das Informelle /.../, wir gehen aus und trinken einige Biere, die Krawatte wird gelockert, ein Mittagessen. Es mag banal aussehen, aber es ist oft das beste Essen um eine gute Beziehung aufzubauen, auf eine soziale Art von der Arbeit wegzukommen.”(Jan Halvordsen - SAS) Mit anderen Worten, nach der Arbeit kann man auf eine ganz andere Art und Weise miteinander verkehren, man lernt sich gegenseitig auf eine völlig andere Art kennen, welches auch die mehr geschäftsmäßigen Beziehungen beeinflußt. 30 7. Schlußfolgerung Das Management von Wissen ist, und wird sicherlich auch in der Zukunft sehr wichtig sein. In diesem Aufsatz haben wir das unausgesprochene Wissen und dessen Beziehung mit dem ausgesprochenen Teil des Wissens diskutiert. Die beiden sind stark miteinander verknüpft, oft verlangt die Benutzung von dem einen, daß man das andere gleichzeitig benutzt. Das unausgesprochene Wissen kann man in zwei Teile aufteilen, d.h. das kodierbare und das nicht kodierbare Wissen. Auch wenn der erste Teil kodierbar ist, können die Unternehmen es trotzdem unterlassen. Der zweite Teil ist jedoch der wichtigere. Er ist schwierig auf Papier zu bringen und deshalb schwer zu überführen. Es gilt nicht nur das unausgesprochene Wissen zu identifizieren, sondern man muß herausfinden, warum es nicht artikuliert ist und welcher Weg der beste ist, um es zu überführen. Es ist weiterhin wichtig die Handhabung durch einen effektiven Prozeß zu systematisieren, in dem es sehr wichtig ist, ein soziales Klima auszuarbeiten, welches das Management von Wissen fördert. Wir haben erörtert, daß die Unternehmen verschiedene Arten von Kontrollfunktionen als Hilfsmittel für die Überführung zur Verfügung haben. In dem Modell von Forsgren et al (1995) werden drei Funktionen identifiziert, nämlich persönliche Kontrolle, unpersönliche Kontrolle und Sozialisierung. Probleme, die aus einer erhöhten psychischer Distanz entstehen, werden geringer, wenn man unpersönliche Kontrolle ausübt. Dies bedeutet, wenn man persönliche Beziehungen nutzen muß, haben die Unternehmen keine Möglichkeit, wie bei der Überführung von unausgesprochenen Kenntnissen, auf diese zu verzichten. Deswegen ist es wichtig, daß sich zwischen den Angestellten in den verschiedenen Einheiten der Unternehmen, gute persönliche Beziehungen bilden. Alle Unternehmen betonen die Bedeutung guter persönlicher Beziehungen. Da bei mehr oder weniger allen Geschäften und Tätigkeiten diese eine Rolle spielen, ist es nicht möglich ein Unternehmen erfolgreich zu leiten, ohne diese zu fördern. Bevor wir unsere Interviews durchführten, wußten wir nicht, ob die Unternehmen das Management von Wissen überhaupt in ihrer Tätigkeit beachten. Unsere Untersuchung hat ergeben, daß die Unternehmen tatsächlich in diesem Bereich tätig sind. Sie versuchen oft das Wissen aufzufangen, daß in dem Unternehmen enthalten ist. Zwar hatten die meisten von ihnen keinen deutlichen Prozeß, um dieses Wissen zu überführen. Jedoch versucht man häufig die Träger des Wissens festzustellen, um sie dann in einer Datenbank festzuhalten. Wir fassen hier die wichtigsten Punkte für eine effektive Überführung von Wissen zusammen: Die Wichtigkeit, diese zu erkennen Sich die Mühe machen, das unausgesprochene Wissen zu identifizieren Identifizierung der kulturellen Faktoren, die ein Hindernis oder eine Hilfe sein können Die Unternehmen müssen versuchen, mit Hilfe von Koordination ihre Angestellten zu einer konstruktiven Einstellung hierzu zu motivieren (d.h. management commitment) 31 Referenzen Literaturverzeichnis Arora, A. (1996), Contracting for Tacit Knowledge: the Provision of Technical Services in Technology Licensing Contracts, Journal of Development Economics, Vol. 50, S. 233256 Badaracco, J.L. (1991), The Knowledge Link: How Firms Compete through Strategic Alliances, Cambridge, Mass. Bresman, H. und Birkinshaw, J. 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Überführen Sie systematisch Kenntnisse innerhalb der eigenen Organisation? Wie? Wer? Gibt es ausgeformte Strategien, wie die Angestellten Wissen mit anderen Einheiten tauschen und überführen sollen? 5. Können Sie Ihre persönlichen Kommunikationsverhältnisse mit anderen Einheiten in Ihrem Unternehmen beschreiben? 6. Wie begannen diese Verhältnisse? 7. Was unternimmt Ihr Unternehmen, um die Relationen zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften zu fördern, auf dem Niveau der Unternehmen und auf einem persönlichen Niveau? 8. Welche Möglichkeiten haben Sie selber diese Kontakte aufrecht zu erhalten? 35