Essay zum Thema Körperkult

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Alessandra Squillacioti
WG J1/1
07.02.09
Essay zum Thema Körperkult
Körperkult und der Wahn nach purer Schönheit – Egal wo man hinblickt, ob in der Schule
oder im Büro, in den Einkaufsläden oder Modegeschäften, im Fernsehen oder in Zeitschriften,
in Städten oder Dörfern, selbst auf dem Heimweg von der Schule, überall wird man mit dem
Thema „Schönheit und Körperkult“ konfrontiert. Doch was versteht man heutzutage unter
Schönheit, unter einem perfekten Schönheitsideal?
Die Medien und Stars machen es uns vor: Sei’s Angelina Jolie, Paris Hilton oder Naomi
Campbell, sie alle teilen das gleiche Schönheitsideal – Schlank, groß und vor allem sexy, die
Vorbilder tausender von Jugendlichen. Spontan fallen mir bekannte Shows wie „Germany’s
Next Topmodel“, natürlich powered by super Topmodel Heidi Klum und „Das Model und der
Freak“ ein, bei der Models, wie Jana Ina oder Monica Ivancan, nicht sehr modebewusste
Männer umstylen, um sie in ihrem Glück und Erfolg bei Frauen zu fördern. „Umso schöner
man ist und sich dem heutigen Schönheitsideal anpasst, umso mehr Erfolg hat man im
Leben“, diese Aussage wird uns überall vermittelt und leider Gottes ist das schon fast eine
Tatsache. Bereits in der Grundschule fängt es an: Dickere Kinder werden aufgrund ihres
Köpergewichtes gemobbt, haben keine Freunde, verlieren ihr Selbstbewusstsein und gelten
als Außenseiter, anders als bei den schlanken Kandidaten, wie zum Beispiel das süße und
kleine Schulmädchen, dass sehr beliebt ist und im Rampenlicht seiner Mädchenclique steht.
Natürlich ist es falsch wenn man denkt, schlankere Menschen hätten mehr Erfolg im Leben
als dickere, doch einer Sache muss ich leider Recht geben: Modebewusste, schlanke und
gepflegte Menschen ernten einfach viel mehr Aufmerksamkeit und Achtung von der
Gesellschaft. Das war aber nicht immer so. Im 20. Jahrhundert hat man die weibliche
Attraktivität mit einem vollgerundeten Körper, vor allem mit vollen und breiten Hüften in
Verbindung gebracht, sprich: Mollige Frauen galten als sexy.
Es ist wirklich erschreckend, was manche Menschen tun, um dem heutigen Schönheitsideal so
nah wie möglich zu kommen. Junge Mädchen in der Pubertät fasten und hungern, so oft ist
hier von Magersucht die Rede. Ihr Ziel ist es, das Schlankheitsideal eines abgemagerten
Laufstegmodels alla Fashion Week in Paris zu erreichen. Doch wo bleibt hier die
Individualität des Menschen, wenn wir alle diesem Schönheitsideal gleichen? Ich gebe zu, wir
Frauen haben schon so manche Komplexe was unser Körper und Gewicht angeht, doch der
Schönheitswahn hat auch schon längst die Männerwelt überfallen, Sprichwort: Bodybuilding.
Ein schön gebräunter, durchtrainierter, mit Muskeln bepackter Körper, darauf steht doch jede
Frau, natürlich darf man den Sixpack am Bauch nicht vergessen. Für viele Männer Grund
genug, den Weg zum Fitnesscenter zu wagen und wenn es mit dem Muskelaufbau nicht so
klappt, dann wird halt durch Doping nachgeholfen. Zunehmend verbreitet sich der
Dopingmissbrauch bei Jugendlichen, obwohl davon abzuraten ist, vor dem 21ten Lebensjahr
zu dopen. Jahr für Jahr nehmen diese Missbrauchsfälle zu. Wohin soll das alles hinführen und
was ist das positive an „Körperkult“? Man hat es schon so oft in den Medien gehört:
Verpfuschte Schönheitsoperationen bei Promis, Stars oder Menschen, wie wir es sind.
Erschütternde Bilder tauchen im Internet auf, die wohl bekanntesten Opfer von
Schönheitsoperationen wie Michael Jackson, Jocelyn Wildenstein oder Amanda Lepore. Was
nicht gerade ist, wird gerade gemacht, was klein und flach ist, wird vergrößert und was zu
schmal ist, wird mit Botox aufgespritzt. Gelten diese Menschen nun als schön? Ich denke
wohl kaum. „Wer schön sein will, muss leiden“ – Dieses Sprichwort trifft hier wohl nicht
ganz so zu. So viele Menschen lassen sich unters Messer legen, übertreiben es Maßlos mit
Schönheitsoperationen, die Schmerzen müssen unbeschreiblich groß sein. Doch sehen sie
danach besser aus als vorher? Ich konnte mich bis jetzt noch nicht davon überzeugen.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen, bei denen eine Schönheitsoperation aufgrund psychischer
Alessandra Squillacioti
WG J1/1
07.02.09
Belastungen erforderlich sein kann, man sollte trotzdem dabei nicht übertreiben und sich den
Risiken bewusst sein. Was mich mittlerweile sehr schockiert ist die Tatsache, dass manche
Ärzte keinen Halt vor Schönheitsoperationen machen und auf unverantwortlicher Weise sogar
Kinder im Alter von 12 oder 13 Jahren als ihre Patienten akzeptieren. Das einzige Positive an
Körperkult könnte vielleicht das Stechen von Piercings oder das Tätowieren sein. Vielen
Menschen steht so ein angebrachter Körperschmuck oder ein kleines Tattoo, man wirkt
dadurch etwas interessanter, aber auch hier gibt es manche Personen die übertreiben, noch
dazu finde ich, dass gerade Piercings an ihrer Besonderheit verloren haben. So viele
Jugendliche lassen sich ein Nasenpiercing, ein Ohrpiercing oder ein Bauchnabelpiercing
stechen, es ist einfach die Mode, bei der sie mit gehen.
Kein Mensch ist Makellos, jeder hat irgendetwas an sich auszusetzen, doch sollte man sich
nicht einfach so nehmen wie man ist? Egal ob man klein ist, einen Höcker auf der Nase hat
oder gar eine Hühnerbrust: All diese Merkmale machen jeden einzelnen Menschen zu einem
Individuum.
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