Inhaltsverzeichnis - Institut für Sport und Sportwissenschaft

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TU- Dortmund
Seminar: Klettern WS 2012/2013
Studentinnen:
Desiree Busch (129614)
Hanna Weber (128552)
Tanja Seupel (136150)
AT Stundengestaltung: „Vertrauen & Verantwortung“
Erlernen und Erproben der Fähigkeiten Verantwortung,
Vertrauen und Kooperation.
Vorbereitung auf das selbstständige Klettern in
Sicherungsteams.
i
Inhaltsverzeichnis
1
Kurze Einführung in das Thema .................................................................................... 3
2
Zielgruppe/Teilnehmer .................................................................................................... 3
3
Rahmenbedingungen ....................................................................................................... 3
4
Unterrichtsziel .................................................................................................................. 4
5
Einbettung in die Richtlinien und Lehrpläne der Realschule NRW im Fach Sport .. 4
6
Sportbereichsübergreifenden Inhaltsbereiche .............................................................. 6
7
Definition/Bedeutung der Lerninhalte/Erfahrungsfelder für das Klettern ................ 6
7.1
Vertrauen ..................................................................................................................... 6
7.1.1
Vertrauen in das Material ..................................................................................... 7
7.1.2
Vertrauen in den Partner ...................................................................................... 7
7.1.3
Vertrauen in sich selbst ........................................................................................ 7
7.2
Verantwortung ............................................................................................................. 7
7.3
Kooperation ................................................................................................................. 8
8
Aufbau der Doppelstunde ................................................................................................ 9
9
Erläuterung der einzelnen Spiele .................................................................................. 10
10
Literaturverzeichnis ....................................................................................................... 15
ii
1 Kurze Einführung in das Thema
Denkt man an den klassischen Sportunterricht, scheint es einem wohl eher unmöglich eine
Sportart wie Klettern in den Unterricht mit einzubauen. Dennoch zeigt das immer größer
werdende Interesse der Schülerinnen und Schüler an Trendsportarten und die Wandlung der
Lehrpläne, ein ganz anderes Bild. Es ist wichtig den Schülerinnen und Schülern ein breites
Sportangebot zu vermitteln und ihnen eine vielfältige Bewegungserfahrung zu ermöglichen.
Schulsport verfolgt das Ziel, Kindern und Jugendlichen zu emotionalen, sozialen, motorischen
und kognitiven Erfahrungen zu verhelfen, welche sich positiv auf ihre Persönlichkeit
auswirken sollen. Das Klettern ist eine Grundform des menschlichen Bewegens sowie ein
Grundbedürfnis
der
menschlichen
Erfahrungsmöglichkeiten
bereit
Entwicklung
und
besitzt
und
hält
einen
viele
hohen
der
gewünschten
Erlebnis-
und
Aufforderungscharakter. Somit ist die Sportart Klettern eine gute Perspektive für guten und
abwechslungsreichen Sportunterricht.
Besonders die Werte, wie Vertrauen, gegenseitige Hilfe und motorische Leistungsfähigkeit
machen gerade diese Sportart für die Schule interessant. Schüler und Schülerinnen lernen ihre
Grenzen wie auch ihre Möglichkeiten kennen, sie lernen Vertrauen zu schenken und
Vertrauen zu bekommen. Sie erfahren ihr Leben in die Hände einer anderen Person zu legen
und fördern somit ihre sozialen Lernchancen.
2 Zielgruppe/Teilnehmer
Doppelstunde, Schüler der 8. Klasse der Realschule. Die Schüler sind im Durchschnitt 13-14
Jahre alt. Die Klasse besteht aus 21 (davon 9 ♂, 12 ♀) Schülern. Diese Schülerinnen und
Schüler befinden sich auf einem heterogenen Leistungsniveau. Die Klasse befindet sich
hinsichtlich gruppendynamischer Prozesse in einer Phase der Orientierung. 5 Schülerinnen
und Schüler sind erst seit kurzem in der Klasse, 3 ehemalige Mitschüler/-innen müssen die 7.
Jahrgangstufe wiederholen. Gerade den neuen Mitgliedern fällt es noch schwer ihre Rolle in
der Klasse zu finden.
3 Rahmenbedingungen
Die Sportstunde findet in einer Kletterhalle statt. Diese kooperiert mit der Schule und ist mit
einer Kletter- (Toprope) und einem Boulderbereich ausgestattet. Alle benötigten Materialien
können dort von der Schule geliehen werden.
3
4 Unterrichtsziel
-
Die Schüler sollen vertrauen in sich Selbst und in Ihre Mitschüler gewinnen
- Die Schüler sollen Vertrauen in das Material gewinnen
- Die Schüler sollen lernen, Verantwortung für ihre Mitschüler zu übernehmen
5 Einbettung in die Richtlinien und Lehrpläne der Realschule
NRW im Fach Sport
Die Ausführungen zum
Lehrplan für das Fach Sport in NRW sind der Internetseite:
http://www.schulsport-nrw.de/info/08_service/pdf/lehrplan_rs_sport.pdf, entnommen.
Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Realschule beinhaltet für die Schülerinnen und
Schüler auch das Lernziel Übernahme von Verantwortung. „Innerhalb und außerhalb der der
Schule [sind sie] eingebunden in ein Geflecht sozialer Beziehungen. Sie müssen daher lernen,
sozial verantwortlich zu urteilen, zu entscheiden und zu handeln. […] sich mit anderen
Menschen in Konfliktfällen rational auseinander zu setzen und Toleranz und Solidarität zu
üben, mit anderen zusammenzuarbeiten und für eigene und für gemeinsam erarbeitete
Ergebnisse und Entscheidungen Verantwortung zu übernehmen“ (Lehrplan Schulsport NRW,
2001, S. 12).
In der Jahrgangsstufe 8 beachtet der Lehrplan Sport die besondere Entwicklungsphase in der
sich
die
Schülerinnen
geschlechtsspezifisches
und
Schüler
befinden.
Rollenverständnis,
Die
Themen
Autoritätskonflikte,
sexuelle
Reifung,
Identitätskrise-
bzw.
Problemen, die Suche nach Orientierungsmustern für das eigene Handeln, mit einem
zunehmenden Streben nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, wobei sich stark an
Gleichaltrigen orientiert wird. Erkennbar seien zudem Motivationsprobleme gegenüber
Themen, Lernformen und Inhalten der Schule, wie eine vermehrt kritische Einstellung zu
Schule und Elternhaus (Vgl. Lehrplan Schulsport NRW, 2001, S. 27-28).
Aufgabe der Lehrkräfte ist es den Unterricht auf die Entwicklungsthemen der Schülerinnen
und Schüler auszurichten. Wichtig ist ein flexibler, lebendiger und lebensnaher Unterricht.
Optimal sind hier „Lernformen, die Autonomie und Individualität zulassen, aber auch
produktive Kooperation in Gruppen unterstützen“ (Lehrplan Schulsport NRW, 2001, S. 28).
4
Doppelauftrag des Schulsports
Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport
und
Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur
Der Doppelauftrag sichert eine ganzheitliche Förderung der Schülerinnen und Schüler.
„Nutzt der Schulsport durch die Realisierung des Doppelauftrags die Erziehungs- und
Bildungsmöglichkeiten, werden die Schülerinnen und Schüler zunehmend sensibler, sachlich
kompetenter, urteils- und gestaltungsfähiger für Bewegung, Körperlichkeit und Sport. Damit
trägt der Schulsport auf seine Weise und mit seinen Mitteln zur Erreichung des allgemeinen
Ziels von Schule bei, nämlich personale Identität in sozialer Verantwortung so zu fördern,
dass eine Handlungsfähigkeit entsteht, mit der die eigene Lebenswelt sinnvoll und
verantwortungsbewusst gestaltet werden kann“ (Lehrplan Schulsport NRW, 2001, S. 40).
Klettern im Sportunterricht anzubieten ist eine Möglichkeit sich aus der Turnhalle heraus
zubewegen und einen modernen Freizeitsport kennenzulernen. Der Motivationscharakter ist
somit groß und bietet den Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit neue Kompetenzen zu
erwerben und ihre Interessen auszubauen.
Als grundlegende Kompetenzen gelten die Themenbereiche Vertrauen, Verantwortung und
Kooperation, da das Toprope Klettern im Team gemacht wird. Anfänger klettern in 3-er
Teams (1 Kletterer, 1 Sicherungsperson, 1 Hinter sicherer (oder wie heißt der nochmal?)).
Erst wenn diese Grundlagen geschaffen sind, kann ein sicheres Klettern erfolgen. Denn bei
Nachlässigkeit besteht eine hohe Verletzungsgefahr. Außerdem muss davon ausgegangen
werden, dass viele der Schülerinnen und Schüler noch keine Vorerfahrungen im Klettern
haben. Somit machen sie für sich Grenzerfahrungen (Erleben von Höhe, eigenen Grenzen,
Umgang mit Ängsten und der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit), welche nur in einem
positiven sozialen Klima konstruktiv erlebt und aufgefangen werden können.
Folgende Pädagogische Perspektiven auf den Sport in der Schule können auf das Klettern
bezogen werden:
(A) "Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern",
(C) "Etwas wagen und verantworten"
(D) "Das Leisten verstehen, erfahren und einschätzen"
5
(E) "Kooperieren, Wettkämpfen und sich verständigen"
6 Sportbereichsübergreifenden Inhaltsbereiche
Die Schülerinnen und Schüler sollen begreifen was Bewegung, Spiel und Sport ausmacht und
dies verstehen und einordnen können. Sie sollen die Voraussetzungen erwerben mit der
Bewegung, dem Spiel und dem Sport umzugehen und ihm einen individuellen Sinn geben.
Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler lernen sich zu verständigen. All diese
Bereiche werden im Bereich des Kletterns angesprochen. Die „extreme“ Auseinandersetzung
mit dem eigenen Körper, der eigenen Bewegung und dem dadurch gegebenen Sinn nehmen so
wie die stetige Auseinandersetzung mit dem Partner, in diesem Bereich einen besonderen
Stellenwert ein. Auch das Umgehen mit der Angst in Gefahrensituationen kann beim Klettern
erlernt werden. Auch das Spiel mit der Schwerkraft und das halten oder wiedergewinnen des
Gleichgewichtes spielt in diesem Bereich des Sports eine wesentliche Rolle.
Folgende Sportbereichsübergreifende Inhaltsbereiche können auf das Klettern bezogen
werden:
Bereich 1:"Den Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen"
Bereich 10: "Wissen erwerben und Sport begreifen"
Bereich 5: "Bewegen an Geräten - Turnen"
Die obligatorischen "grundlegende Kompetenzen im Helfen, Sichern und Korrigieren" des
Inhaltsbereichs 5 können durch eine Einführung ins Klettern, z. B. bei Klettergelegenheiten in
der Schulsporthalle, beim Bouldern ("Spotten") oder durch Klettern mit Seilsicherung
vermittelt werden.
7 Definition/Bedeutung der Lerninhalte/Erfahrungsfelder für
das Klettern
7.1 Vertrauen
Vertrauen basiert auf der Erwartung einer Person oder einer Gruppe, sich auf ein mündlich
oder schriftlich gegebenes Versprechen einer anderen Person bzw. Gruppe verlassen zu
können (vgl. ROTTER in PETERMANN 1985, S. 12).
6
7.1.1 Vertrauen in das Material
Im Kontext des Klettersports geht es neben dem Vertrauen in seinen Partner und seine
eigenen Fähigkeiten, auch um das Vertrauen in das verwendete Material. Hierunter fallen
zusätzlich zum Kletterseil und Klettergurt auch entsprechende Karabiner wie etwa der Cube.
Nur wenn die Teilnehmer verschiedene Vorerfahrung mit den Materialen gemacht haben,
können sich Materialeigenschaften wie Sicherheit und Stabilität verfestigen, sodass Vertrauen
in das Material aufgebaut wird. Dies stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um mögliche
Ängste abzubauen.
7.1.2 Vertrauen in den Partner
Das Vertrauen in den Partner stellt im Wesentlichen das Vertrauen in das Versprechen des
Kletterpartners dar, dass dieser die Sicherungsregeln kennt und in der Lage ist diese bei
drohender Gefahr anzuwenden/ umzusetzen. Der Sicherungspart muss während der gesamten
Kletteraktivität eine hohe Aufmerksamkeit aufbringen, um möglichst schnell und adäquat
reagieren zu können. Hierunter fällt auch eine entsprechende Kommunikation, die neben
verbalen Hilfestellungen auch auf mögliche Gefahrenquellen aufmerksam machen sollte.
Diese Vertrauensbeziehung kann zu einem erhöhten Leistungsvermögen des Kletternden
beitragen.
7.1.3 Vertrauen in sich selbst
„Wenn wir uns selbst vertrauen, dann glauben wir an unsere Fähigkeit, mit Problemen, die auf
uns zukommen, umgehen zu können. Wir haben das (Selbst)Vertrauen, unser Leben zu
meistern - was auch immer kommen mag. Durch dieses Vertrauen gehen wir gelassen durch
die Welt.“ (Vgl. http://www.psychotipps.com/Vertrauen.html)
Klettersportspezifisch ist hier vor allem das Vertrauen in seine motorischen und mentalen
Fähigkeiten gemeint.
7.2 Verantwortung
In der Tradition KANTS lassen sich moralische Verpflichtungen als negative moralische
Pflichten oder verbindliche Handlungen definieren, die wir anderen unter allen Umständen
schulden. Das schließt zum Beispiel die Verpflichtung ein, Versprechen zu halten und
wahrhaftig zu sein. Diese Verpflichtungen sind in der philosophischen und psychologischen
Forschung dem Prinzip von Recht oder Gerechtigkeit zugeordnet (z. B. KOHLBERG 1984;
RAWLS 1971).
(vgl. http://www.mpib-berlin.mpg.de/volltexte/institut/dok/full/keller/denkenue/denkenue.pdf
7
Verantwortung in interpersonalen Beziehungen definiert positive moralische Verpflichtungen,
die das Wohlergehen anderer Personen betreffen. Im Allgemeinen betreffen sie Handlungen,
die weniger verbindlich sind, die wir nicht jedem im gleichen Maße schulden und die mehr
von den Umständen der Situation abhängen (vgl. ebd.).
Innerhalb des Klettersports geht es um die Verantwortung der Sicherung des
Kletterpartners. Es wird eine moralische Verpflichtung eingegangen, die zum Ziel hat
den Partner sicher und unbeschadet durch die jeweilige Kletteraktion zu begleiten.
7.3 Kooperation
In der formalen Soziologie wird Kooperation definiert als „eine allgemeine Bezeichnung für
die Zusammenarbeit mehrerer Menschen, als ein Grundmuster menschlichen Verhaltens im
Gegensatz zu Konflikt und Konkurrenz“ (vgl. FUCHS-HEINRITZ 1995).
ESSER betrachtet die „Grundlage der Kooperation in dem Interesse der Akteure an einer
Ressource, die sie nur durch eine gemeinsame Anstrengung erzeugen können (vgl. ESSER
2000, S. 146).
Während der gesamten Kletteraktion handelt es sich um eine Kooperations- und
Kommunikationsprozess. Der sichernde Kletterpartner muss während der gesamten
Zeit auf seinen kletternden Partner eingehen. Verbalisierte Signalrufe wie „Zu“ oder
„Ab“ stellen wichtige Kommunikationspunkte für eine gelingende Kletteraktivität dar.
Ähnlich wie innerhalb von Kooperationsspielen geht es darum im Team eine Aufgabe zu
bewältigen, in diesem Falle die z.B. die Kletterroute erfolgreich zu meistern.
Was kennzeichnet ein Kooperationsspiel?
Ein Spiel oder eine Aufgabe, die man nur als Metaorganismus Gruppe spielen, bzw. lösen
kann. Das Miteinander steht im Vordergrund. Es geht hier nicht um Siegen und Verlieren,
nicht um das Ich oder Du, sondern um das Wir oder Uns. Kooperationsspiele fördern den
Zusammenhalt
in
der
Klasse
und
das
soziale
Lernen
jedes
Einzelnen.
(vgl.
BRÜHNING/SAUM)
8
8 Aufbau der Doppelstunde
Nach den didaktischen Prinzipien „vom Leichten zum Schweren“, „vom Bekannten zum
Unbekannten“ und „vom Einfachen zum Komplexen“.
Phase
Einstieg
WarmingUp
Hauptteil
Intention/ didaktischmethodische Überlegung
Inhalte/ Sozial- und
Organisationsformen
- Einführung in das Thema der
Doppelstunde
- warum sind Vertrauen/
Verantwortung & Kooperation
wichtig für das Klettern
- Arten von Vertrauen
- Gruppe „aufwecken“
- Schaffen einer lockeren &
angstfreien Atmosphäre
- Er üben der spontanen 3-er
Gruppenbildung
- Kommandos geben können
(Lautstärke &
Überzeugungskraft)
- Kennenlernen des Materials
- Vertrauen in die Stärke des
Kletterseils aufbauen
- Teamgeist erleben
- Arbeiten im Team zur
Stärkung der
Kooperationsfähigkeit
- Problemlösestrategien
entwickeln
- Vertrauen & Verantwortung
übernehmen und erfahren
- Führen & Folgen erleben
- Zwischenreflexion
- Erfahrungsaustausch
- Befindlichkeitsabfrage
- Plenum
5
- Plenum
- Spiel: „Kuhstall“
10
- 2 Teams
- Spiel: „Tauziehen“
- Plenum
- Spiel: „Amazonas“
Geräte/
Material /
Medien
- Kletterseil
Teppichfli
esen
Zeit in
min.
5
20-30
- Partnerarbeit
15
- Spiel: „Roboter“
- Plenum
5
9
Abschluss
- Vertrauen in sich selbst und in
die Partner aufbauen
- 3er Gruppen
- Spiel:
„Vertrauensfall“
- Reflexion
- Erfahrungsaustausch
- Befindlichkeitsabfrage
- Ausblick
-s. Reflexionsfragen
- Plenum
10
- an der
Boulderwand,
nach dem
Ampelsystem
10-15
TABELLE MUSS NOCH ERWEITERT WERDEN?? Amazonas (Teppichfliesenspiel) habe
ich noch eingefügt Formatierung bei – Teppichfliesen spinnt wieder
9 Erläuterung der einzelnen Spiele
- „Kuhstall“:
Spieleranzahl: - Gesamte Klasse
Beschreibung:
Die Schüler bewegen sich im eigenen Tempo im Raum. Zunächst gibt es das Kommando
„Kuhstall“, woraufhin sich die Schüler zu dritt zusammenfinden müssen um diesen zu bilden.
Ein Kuhstall besteht aus zwei Personen, die sich gegenüber stehen und sich die Hände geben
(=Stall) und einer Person, die sich zwischen die Hände stellt (=Kuh). Die Spieleranzahl muss
gerade sein. Denn eine Person findet keinen Platz und darf als nächstes ein Kommando rufen,
um sich dann neu zu positionieren. Weitere Kommandos sind: „Stall“ (alle Ställe wechseln)
oder „Kuh“(alle Kühe suchen sich einen neuen Stall). Natürlich kann auch „Kuhstall“ gerufen
werden, dann müssen sich alle neu finden.
Lernziel:
- Aufwärmen der Muskeln
- Kooperation und Kommunikation
10
- „Tauziehen“:
Spieleranzahl: Gesamte Klasse
Material: Kletterseil, etwas um die Mittellinie zu markieren
Beschreibung:
In zwei gleichstarken Teams wird versucht das gegnerische Team komplett über die
Mittellinie zu ziehen. Auf das Kommando „Los“ darf mit aller Kraft gezogen werden.
Sicherheitsaspekte:
Wechselseitiges Aufstellen der Personen am Seil (ansonsten Verletzungsgefahr bei Stürzen).
Das Seil nicht um die Handgelenke wickeln.
Lernziele:
- Stärkung des Teamgeistes
- Gemeinschaftsgefühl stärken
- „Amazonas oder Schatzsuche“
Spieleranzahl: Gesamte Klasse
Was man braucht:
• viel Platz, geht fast nur im Freien oder in sehr großen Räumen
• ein dickes DINA4-Blatt besser Teppichfliesen für jeden
• mindestens 8 Leute
Beschreibung:
Es gilt als Gruppe eine vorher vereinbarte Distanz (15-20m) zu überwinden. Dabei sind Start
und Ziel (Schatz) durch jeweils eine Linie markiert.
Folgende Regeln gelten hierbei:
1. Kein Körperteil darf direkten Bodenkontakt haben
2. Jeder muss immer in Körperkontakt zu seinem Blatt/Teppichfliese bleiben
3. Wenn mit Din-A-Blatt gespielt wird: Papier darf nicht beschädigt werden
4. Macht einer aus der Gruppe einen Fehler, muss die gesamte Gruppe zurück an den Start
und von vorn beginnen.
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Es ist natürlich erlaubt, das Blatt Papier/Teppichfliese auf den Boden zu legen und den Fuß
dann darauf zu stellen. Allerdings muss laut den Regeln die Hand solange am
Blatt/Teppichfliese bleiben, bis der Fuß es berührt.
Das Spiel ist gelöst, wenn alle aus der Gruppe das Ziel unter Einhaltung aller Regeln erreicht
haben.
Lernziel:
- Kommunikation und Kooperation
- „Roboterspiel“
Personenanzahl: Zweiergruppen
Beschreibung:
Die Teilnehmer teilen sich in Zweiergruppen auf und stellen sich hintereinander auf. Die
vordere Person stellt dabei den Roboter dar. Die hintere Person kann nun ihren Roboter durch
den Raum führen, indem sie ihn durch eine Berührung zwischen den Schulterblättern anstellt
und Richtungsänderungen durch das Berühren der jeweiligen Schulter vollzieht (rechte
Schulter für eine Richtungsänderung nach rechts und linke
Schulter für eine
Richtungsänderung nach links). Wichtig dabei ist, dass der Roboter keiner Gefahrensituation
ausgeliefert werden darf. Das bedeutet, dass der führende Partner darauf achten muss, dass
der Roboter weder gegen die Wand läuft noch gegen einen anderen Roboter gelenkt wird.
Zum Anhalten des Roboters berührt der führende Spieler den Roboter noch einmal zwischen
den Schultern. Nach ein paar Minuten werden schließlich die Rollen getauscht.
Abwandlungen:
- Der Roboter schließt die Augen und wird blind durch den Raum geführt.
- Der Roboter wird durch Hindernisse hindurch geführt.(erst mit offenen und dann mit
geschlossenen Augen)
- Der Roboter wird durch das Zurufen des Partners gelenkt. Dabei darf der Roboter nicht
mehr berührt werden. (Erst mit offenen dann mit geschlossenen Augen)
- Abwandlung verschiedener Kommandos oder Erweiterung der Kommandos z.B. durch
Tempowechsel.
12
Lernziel:
- Kommunikation und Kooperation
- Vertrauen in den Partner und in sich selbst gewinnen
-„Vertrauensfall “
Personenanzahl: -Gesamte Klasse, Dreier- oder Zweiergruppen
Beschreibung:
Die Teilnehmer werden in zwei Gruppen geteilt und stellen sich jeweils in einer Reihe dicht
aneinander gegenüber auf. Nun strecken sie die Arme aus und fassen sich an den Händen des
gegenüberliegenden Partners. Die Arme bilden eine tragfähige Brücke.
Ein Freiwilliger steigt nun auf einen Tisch/Stuhl und lässt sich rückwärts auf die Arme der
Gruppe fallen. Dabei ist es wichtig, dass der Freiwillige seinen Körper anspannt und beim
Fallen nicht einknickt. Bevor er sich fallen lässt, muss er die Gruppe fragen. „Seit ihr bereit?“
Die Gruppe antwortet mit dem klaren Kommando „Wir sind bereit“. Dann erfolgt der Fall. Es
ist wichtig, dass der Spielleiter diese Spielregeln klar und verständlich den TN erklärt.
Der Vertrauensfall wird so oft wiederholt, bis jeder TN an der Reihe war.
Abwandlung:
-
Bildung von 3er-Gruppen. Alle Gruppenmitglieder stellen sich hintereinander ca.
einen großen Schritt voneinander entfernt auf. Die Person, die in der Mitte steht muss
zunächst ihre Augen schließen und Körperspannung aufbauen. Sobald sie dies mit
dem Signal „Ich bin bereit“ verbalisiert hat, wird sie von ihren Gruppenmitgliedern
hin- und hergependelt.
-
Bildung von Pärchen. Die Paare stellen sich hintereinander. Die Partner sind hierbei
ca. einen großen Schritt voneinander entfernt. Der vordere Partner lässt sich auf sich
auf das Signal „Ich bin bereit“ rückwärts in die Arme des Partners fallen.
Sicherheitsaspekte:
Aus Sicherheitsgründen muss bei dieser Übung streng darauf geachtet werden, das
Absprachen eingehalten werden. Es ist wichtig das die fallende Person, die Arme am Körper
lässt sonst kann die Gruppe von den Armen getroffen werden. Auch die Körpersteifigkeit ist
wesentlich für das Gelingen, sonst bricht die Person, wie ein "Keil" durch die Gruppe.
13
Die Gruppe muss die Köpfe nach "Hinten" nehmen, damit die Person nicht auf die Köpfe
fällt. Ein Ausfallschritt und ein leichter Hockschritt minimieren den Aufprall und machen das
Fangen angenehmer. Der Übungsleiter muss stets die Gruppe und die Person die fällt im Blick
haben, damit alles korrekt abläuft. Wenn die Gruppe oder die Personen übermütig werden
oder unkonzentriert lieber die Übung abbrechen als ein unnötiges Risiko eingehen.
Lernziel:
- Vertrauen in sich selbst und den Partner gewinnen (Angstbewältigung)
- Kooperation und Kommunikation
- Kennenlernen eigener Grenzen
Reflexion:
Personenanzahl: Gesamte Klasse
Beispiele zu Fragestellungen:
-
Was war schwierig für dich? - Wovor hattest du Angst?
-
Sind Absprachen eingehalten worden?
-
Hast du das Gefühl gehabt, dass du dich auf die Gruppe verlassen konntest?
-
Wie war das Gefühl als du in den Armen der Gruppe zum Liegen kamst?
-
War es für die Gruppe schwierig die Person aufzufangen?
-
Hat sich jeder bzw. jede während der Aktion sicher gefühlt? - Wenn nein, warum
nicht?
Lernziel:
- Erfahrungsaustausch
- Kommunikation
Weitere hinführende Spiele zur Sicherungstechnik:
- „Verheiratet“:
Personenanzahl: Zweiergruppen
Beschreibung:
14
2 Kletterer werden durch ein Seil verbunden, dass sie sich locker in den Gurt stecken, sie
werden von ihrem eigenen Sicherungsteam gesichert und sollen im gleichen Tempo an der
Wand hochklettern. Ziel ist hier die gegenseitige Rücksichtnahme beim Tempo und der Höhe.
Lernziel:
- Stärkung des Teamverhaltens
- Kommunikation und Kooperation
- „Was stimmt nicht“:
Personenanzahl: Dreiergruppen
Beschreibung:
In 3-er Gruppen, einer macht die Sicherungsknoten und zieht den Klettergurt an, dabei macht
er/sie absichtlich Fehler, die dann von den anderen beiden gefunden werden müssen.
Lernziel:
- Vertrauen in das Material, den Partner und sich selbst entwickeln
- kognitives Wissen/Lernstand zum Thema Sicherungsaspekte: Anlegen des Klettergurtes und
Knoten, vertiefen
10 Literaturverzeichnis
http://www.schulsport-nrw.de/info/08_service/pdf/lehrplan_rs_sport.pdf
[Zugriff
am
8.1.2013]
http://www.sportwissenschaft.uni-wuppertal.de/personal/wastl/Materialien/p_pics/Aktiv03.pdf [Zugriff am 5.1.2013]
http://www.sportwissenschaft.uni-wuppertal.de/personal/wastl/Materialien/p_pics/Aktiv02.pdf [Zugriff am 5.1.2013]
http://www.sportwissenschaft.uni-wuppertal.de/personal/wastl/Materialien/p_pics/EP-Praxis05.pdf [Zugriff am 5.1.2013]
Rotter In: Petermann, Franz (1985): Psychologie des Vertrauens. S. 12. Salzburg: Müller.
Fuchs-Heinritz 1995 In:
http://www.sfsdortmund.de/odb/Repository/Publication/Doc%5C1216%5Cbadf_band_171.pdf [Zugriff am
5.1.2013]
15
Esser 2000 In:
http://www.sfsdortmund.de/odb/Repository/Publication/Doc%5C1216%5Cbadf_band_171.pd
f [Zugriff am 5.1.2013]
http://www.psychotipps.com/Vertrauen.html [Zugriff am 5.1.2013]
Brüning, Ludger; Saum, Tobias: Mit Kooperativem Lernen erfolgreich unterrichten. 2007
(gedruckt; Zeitschriftenaufsatz)
http://www.mpib-berlin.mpg.de/volltexte/institut/dok/full/keller/denkenue/denkenue.pdf
[Zugriff am 5.1.2013]
16
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