Teens & Technology Roundtable 2002

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Teens & Technology Roundtable 2002
Pressemitteilung, 7. November 2002
Transatlantischer Erfahrungsaustausch zur Förderung der beruflichen
Chancen benachteiligter Jugendlicher in der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts
Führende Wissenschaftler informieren Entscheider über die Möglichkeiten,
Jugendliche auf die Arbeitsplätze von morgen vorzubereiten
Berlin / Marbach Bodensee – Knapp unter 50 % liegt die Zahl der
Internetnutzer inzwischen in Deutschland, für die Altersgruppe der 14 – 19Jährigen werden 70 – 75 % angegeben. Rund zwei Drittel aller Jugendlichen
sind also "drin". Das heißt aber auch, dass ein Drittel nicht drin ist. Zeichnet
sich hier eine Zwei-Drittel-Klassengesellschaft ab? Schaut man etwas
genauer in die Zahlen vom Emnid, ARD/ZDF und Allensbach, dann wird
deutlich, dass es sich bei den noch nicht erreichten Jugendlichen um eine
Gruppe handelt, die besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Vorwiegend die
Jugendlichen, die über keinen oder nur einen niedrigen Bildungsabschluss
verfügen, zeigen kein Interesse am Internet. Laut ACTA 2002 haben 62 % der
Menschen zwischen 14 und 64 Jahren mit niedriger Schulbildung nicht die
Absicht, künftig online zu gehen, aber nur 9 % derjenigen mit höherem
Bildungsniveau. Die detaillierteren Zahlen von Emind belegen, dass in der
Altersgruppe 14 – 19 Jahre 45 % der Niedriggebildeten Nichtnutzer sind. Seit
1992 ist die Zahl der Schulabbrecher von 7,6 auf 9,2 % gestiegen. Diese
Jugendlichen werden durch Maßnahmen wie "Schulen ans Netz" nicht
erreicht, und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt werden ohne
Internetkenntnisse noch schlechter sein als ohnehin schon. Andererseits
zeigen Projekte – z. B. aus den USA und Großbritannien –, dass man durch
neuartige Bildungsangebote, die überwiegend im außerschulischen Bereich
angesiedelt sind, Jugendliche für den Arbeitsmarkt qualifizieren kann, die sich
als Drop-Outs vom herkömmlichen Bildungssystem bereits verabschiedet
haben.
Vor diesem Hintergrund treffen sich europäische und amerikanische Politiker,
Vertreter von Stiftungen und der Wirtschaft sowie Wissenschaftler und
Praktiker auf Schloss Marbach, dem Kommunikationszentrum der Jacobs
Stiftung am Bodensee, um Informationen auszutauschen und gemeinsam
Ansätze zu entwickeln, wie alle Jugendlichen die für den Erfolg auf dem
neuen Arbeitsmarkt erforderlichen Fähigkeiten erwerben können. Ziel des
Teens & Technology Roundtable 2002 (TTR02), Preparing Disadvantaged
Youth For The Workforce of Tomorrow, ist es, eine Umgebung für
Entscheider zu entwickeln, in der sich kooperative, wissenschaftliche
fundierte Strategien entfalten können, um benachteiligten Jugendlichen die
erforderlichen Kompetenzen zu vermitteln.
Ein Zusammenspiel von Faktoren, darunter eine alternde, zunehmend
heterogene Bevölkerung, die Globalisierung und eine wachsende
Abhängigkeit von Medien und Technik stellt Politiker und andere Entscheider
vor die Herausforderung, effektivere Strategien zur Erhöhung der
wirtschaftlichen Produktivität und Stärkung der Demokratie zu finden. „Die
Verbesserung der Einstellungschancen für benachteiligte junge Menschen
durch Kenntnisse in der Informationstechnik ist für das 21. Jahrhundert
zwingend notwendig“, sagte Klaus J. Jacobs, der Vorsitzende der Jacobs
Stiftung, die der wichtigste Förderer des Roundtable ist. Zur Förderung des
Engagements bei der Behandlung dieser Fragen haben die weiteren
Gastgeber des TTR02, die Stiftung Digitale Chancen und die Benton
Foundation zusammen mit der in Zürich ansässigen Jacobs Stiftung, der
Europäischen Kommission, der AOL Time Warner Foundation und der W. T.
Grant Foundation 50 Führungspersönlichkeiten in das eindrucksvolle
Tagungszentrum Schloss Marbach eingeladen, um Forschung und
individuelle Bemühungen in weiter gefächerte, gemeinsame Aktivitäten zu
überführen.
Eine Reihe von Referenten, die die Perspektiven der EU, der Mitgliedsländer,
der Wirtschaft und der Gemeinden vorstellen, tragen zu einer engagierten und
fruchtbaren Diskussion bei. Die Vertreter der EU-Kommission sind Robert
Strauss und Frithjof A. Maennel; aus Großbritannien wird Baroness Andrews
vom House of Lords eine Keynote-Rede halten, die Schweiz wird durch
Gabriele Siegenthaler vom Außenministerium vertreten sein; die Perspektiven
der Wirtschaft, dargestellt von Nicola Söhlke von AOL Deutschland und
Robert Davies vom Prince of Wales International Business Leaders Forum,
werden in den zwei Tagen provokativer Diskussionen Akzente setzen. Dabei
ist das Ziel die Entwicklung eines Aktionsplans, um die gemeinsame Arbeit
voranzubringen.
Seit 1997 versammelt sich regelmäßig eine angesehene Gruppe von
Wissenschaftlern aus Europa und den USA zum Austausch von
Informationen und für gemeinsame Forschung im Bereich
informationstechnischer Lernprogramme für benachteiligte Jugendliche. Aus
dem Teens and Technology Consortium (TTC) ist ein Kompetenzzentrum
entstanden, das die neuesten Erkenntnisse hinsichtlich des richtigen
Einsatzes der Informations- und Kommunikationstechnik für eine bessere
Zukunft für in Armut lebende Jugendliche bereitstellt. Bei ihrem Treffen im
Januar 2001 verständigten sich die Mitglieder des Consortium darauf, ihre
Forschung über akademische Kreise hinaus zu verbreiten. Der Teens &
Technology Roundtable entstand aus dem Wunsch heraus, die
Forschungsergebnisse den Entscheidern zugänglich zu machen, die die
Empfehlungen in die Tat umsetzen können. Im Oktober 2001 versammelte
sich der erste Teens & Technology Roundtable, Toward Digital Inclusion for
Underserved Youth, in Washington, D.C. Der daraus entstandene Bericht
kann unter www.digitale-chancen.de eingesehen werden.
Der Teens & Technology Roundtable wird von einer international anerkannten
Steuerungsgruppe geleitet: Theo Brenner, Jacobs Stiftung; Holly Carter,
Community Technology Development, Inc.; Larry Gianinno, W. T. Grant
Foundation; Herbert Kubicek, Stiftung Digitale Chancen; Kay Livingston,
Universität Strathclyde und Tony Wilhelm, Benton Foundation (Vorsitzender).
Links:
Weitere Informationen wie die Tagesordnung des Roundtable, Lebensläufe
der Teilnehmer und Hintergrundmaterial finden Sie unter http://ww.digitalechancen.de. Informationen über den ersten Roundtable in Washington, D.C.,
sind dort ebenfalls zu finden.
Kontakt:
Herbert Kubicek (Stiftung Digitale Chancen)
[email protected]
+49 421 218 2830
Tony Wilhelm (Vizepräsident Programme, Benton Foundation)
[email protected]
202 454 5606
Die Benton Foundation mit Sitz in Washington, D.C., will eine den Interessen
der Bevölkerung entsprechende Vision für das digitale Zeitalter formulieren
und die Bedeutung der Kommunikationstechnik für die Lösung von sozialen
Problemen aufzeigen.
Die Stiftung Digitale Chancen mit Sitz in Berlin entwickelt innovative
Strategien und Projekte zur Digitalen Integration. Ziel der Stiftung ist es,
Menschen für die Möglichkeiten des Internet zu interessieren und sie beim
Einstieg zu unterstützen. So können sie die Chancen dieses digitalen
Mediums erkennen und für sich nutzen.
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