Alpe – Adria – Universität Klagenfurt Institut der Publizistik und Kommunikationswissenschaft 180.660 Seminar zur Organisationskommunikation: Kommerzialisierung der Kommunikation Thema der Seminararbeit „Die Romantik im Zeitalter der Kommerzialisierung“ Name: Maria Wawrzyniak Matrikelnummer: 0260492 Leiter: Dr. Carsten Winter Semester: Sommersemester 2005 Datum: 08. August 2005 erstellt am 07. Januar 2008 an der Universität Klagenfurt EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG Ich versichere ehrenwörtlich, dass ich den vorliegenden Text selbst verfasst habe, dass ich außer den angegebenen Quellen keine anderen benutzt habe, dass jede Quelle gekennzeichnet ist, und dass ich diese Arbeit an keiner anderen Stelle eingereicht habe. ___________________________________ Unterschrift des / der Verfassers / in 2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ……………………………………………………… 4 2. Begriffsbestimmungen ……………………………………… 5 2.1. Der Begriff „Romantik“ …………………………………….. 5 2.2. Der Begriff „Kommerzialisierung“ ………………………… 6 3. Geschichtlicher Rückblick …………………………………. 8 3.1. Ursprünge des Begriffes Romantik ………………………. 9 3.2. Romantik im 17. und 18. Jahrhundert ……………………. 9 3.2.1. Epoche der Romantik 1790 – 1840 ………………. 13 3.3. Romantik im 19.Jahrhundert bis zur Jahrhundertwende.. 15 4. Eintritt der Romantik auf den Markt 4.1. Romantisierung der Warenwelt……………………………. 18 4.2. Liebesromantik in der Werbung ………………………….. 20 4.2.1. Werbeanzeigen aus den 30er Jahren …………… 21 4.2.2. Exkurs: Vergleich zu heutigen Werbeanzeige ….. 23 5. Über die Bedeutung der Medien beim Transport „romantischer Bilder“ 5.1. Romantik im Kino der 50er Jahre ……………………….. 26 5.1.1. Das Phänomen „Heimat“ …………………………. 26 5.2. Der Heimatfilm ……………………………………............. 28 6. Kommerzialisierte Romantik in der Gegenwart ……….. 30 7. Zusammenfassung …………………………………………. 33 8. Literaturverzeichnis 8.1. Literaturquellen…………………………………………….. 35 8.2. Bilder- und Internetquellen ……………………………….. 36 3 1. Einleitung Das Thema dieser Seminararbeit lautet „Die Romantik im Zeitalter der Kommerzialisierung“ Romantik existiert in unserem Alltag im großen Überfluss. Überall begegnet sie uns und es scheint als nehme das Interesse am Romantischen kontinuierlich zu. Gibt man in einer Internetsuchmaschine die Begriffe „romantisch“ und „Romantik“ ein, erhält man als Ergebnis über 2 Millionen Einträge. In dieser Unmenge an Romantischen findet man alles angefangen von der Romantik als Epoche, von Traumurlauben in Romantikhotels, romantische Landschaften, aber auch eine Romantik des Fußballs und der Eisenbahn. Den Impuls zum Thema dieser Arbeit gab mir das Buch „Der Konsum der Romantik“ von Eva Illouz. Die Autorin untersucht in ihrem Buch welche verschiedenen Vorstellungen von romantischer Liebe in den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten existieren und welche Unterschiede hier vorherrschen. Mir stellte sich dann zwingend die Frage, woher die ursprünglichen Wurzeln der Romantik stammen und woher die für uns „so normalen“ und manchmal klischeehaften romantischen Vorstellungen und Bilder stammen. Es wird heute nichts mehr verkauft, ohne das die emotionale Ebene, in der die romantischen Vorstellungen verankert sind, angesprochen wird. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Entwicklung der Romantik von ihrer ersten Erwähnung an, bis zu unserer heutigen Verwendung zu betrachten und dabei den Prozess der Kommerzialisierung der Romantik näher zu beleuchten. Dabei stehen folgende Fragen im Vordergrund dieser Arbeit: Woher stammt unser heutiges Verständnis vom Romantischen? Seit wann kann man von einer Kommerzialisierung der Romantik gesprochen werden? Welche Rolle spielen hierbei die neuen Medien? Welche Veränderungen lassen sich mit dem Eintritt der Kommerzialisierung verzeichnen? Und auch inwiefern hat sich die Beziehung des Menschen zur Romantik gewandelt und welche Werte haben sich geändert oder sind sogar erhalten geblieben? 4 2. Begriffsbestimmungen Für das bessere Verständnis der Arbeit möchte ich zunächst eine Erklärung, der im Titel erwähnten Begriffe „Romantik“ und „Kommerzialisierung“ vornehmen. Die Problematik der Definition beider Begriffe besteht darin, dass sie keine materiell greifbaren Objekte sind, sondern eher den Charakter eines beobachtbaren Phänomens tragen. Des Weiteren sind die Begriffe auf viele Themengebiete anwendbar, wodurch eine präzise Eingrenzung des Bedeutungsbereichs erschwert wird. 2.1. Der Begriff „Romantik“ Die Begriffe „romantisch“ und „Romantik“ sind in ihrem Gebrauch und Bedeutungsspielraum so vielschichtig, dass eine präzise, sachliche Definition gar nicht möglich ist. Die Begriffe sind eher „proteische Wörter“, d.h. wandelbare und vielgestaltige Wörter, die man nur in ihren jeweiligen Funktionen, bzw. Verwendungen generell definieren kann.1 Geht man von den häufigsten Assoziationen und Konnotationen aus2, beschreibt das „Romantische“ eine Empfindung, welche mit der Liebe und den verschiedenen kulturell abhängigen Ritualen assoziiert wird. Dazu zählen romantische Aktivitäten, wie sie auch bei Eva Illouz genannt werden 3, beispielsweise ein Spaziergang zu zweit, die Betrachtung eines Sonnenuntergangs am Meer, ein Picknick in naturschöner Umgebung, ein romantisches Candlelight -Diner mit Kerzen und Wein oder ein Rendezvous mit Kinobesuch. Anderseits erhält der Begriff seine spezifische Bedeutung erst durch die differenzierenden Assoziationen in den unterschiedlichen 1 Vgl. Schulz, Gerhard (1996, S. 7) Hierzu habe ich ca. 12 Personen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis befragt, welche Assoziationen sie mit dem Begriff „romantisch“ und „Romantik“ verbinden, was für sie romantisch ist und wann sie das letzte Mal einen „romantischen Augenblick“ erlebt haben. Diese Befragung unterlag keiner wissenschaftlichen Methode und diente mir einen Überblick über das allgemeine Verständnis von Romantik zu schaffen. 3 Vgl. Illouz, Eva (2003) 2 5 Kontexten (z.B. Romantik als literarische Epoche). Diese unterschiedlichen Kontexte ergeben sich durch die historische Entwicklung des Begriffes und seiner ständig variierenden Verwendung. So sieht Eva Illouz die romantische Liebe als kulturelle Praxis, die dem doppeltem Einfluss der ökonomischen wie der politischen Sphäre unterworfen ist und eine unmittelbare körperliche Erfahrung impliziert. Romantik lässt sich aber auch allgemein gesehen als etwas Gefühlvolles, Irrationales, Verträumtes und auch Schwärmerisches umschreiben und steht für eine geheimnisvolle, abenteuerliche und fantastische Beschaffenheit. Diese Beschreibungen stützen sich auf das Nichtsachliche, basieren auf Emotionalität. Anschließend soll nun gezeigt, wie sich die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs entwickelt haben. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird zu sehen sein, dass der Begriff durch Ambivalenz gekennzeichnet ist.4 Romantik wird dann als eine gefühlserregende Stimmung oder Atmosphäre verstanden, die durch bestimmte kulturelle Praktiken hergestellt wird und die Emotionalität des Augenblicks in den Mittelpunkt stellt. Diese Handlungen verstehen sich als moderne Praktiken der Liebe, im Sinne von Illouz 5, die vor allem verliebte Paare zum Zeichen der Zuneigung und Liebe vollziehen. Dazu zählen romantische Praktiken wie ein Rendezvous, ein Kinobesuch oder Verreisen, welche erst zu Beginn des 20. Jahrhundert, bedingt durch den Kulturwandel in den 30er Jahren6, „erlernt“ wurden und aus heutiger Sichtweise als selbstverständliche kulturelle Praktiken angesehen werden. Obligat für diese Definition ist natürlich eine erkennbare und nachweisbare kommerzielle Verwendung bzw. Vermarktung, sprich Kommerzialisierung. 2.2. Der Begriff „Kommerzialisierung“ Die Begriffserklärung der „Kommerzialisierung“ ist für diese Arbeit besonders wichtig, da dieser Begriff auf verschiedenen Ebenen definiert werden kann Vgl. Honneth, Axel; Vorwort zu „Konsum der Romantik“, Illouz, Eva, S. 14 Ebd. Vorwort S.11 6 Siehe dazu Kapitel 4. 4 5 6 und schon häufig in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen stand. Ganz sachlich gesehen umschreibt der Begriff Kommerzialisierung die Unterordnung von ideellen und insbesondere kulturellen Werten unter wirtschaftliche Interessen. Dadurch soll erreicht werden, dass ideelle Dinge dem Gewinnstreben dienstbar gemacht werden.7 Saxer, beispielsweise, begreift den Begriff der Kommerzialisierung als ein „komplexes Phänomen“ unserer Gesellschaft und ist ebenfalls der Meinung, dass der Begriff in eine „synthetische Definition“ gefasst werden muss, d.h. in eine Definition, die dem Kontext entsprechend zusammengesetzt wird. In dieser Arbeit soll gezeigt werden, wie sich eine Kommerzialisierung der Romantik vollzogen hat und seit wann man eigentlich von einer Kommerzialisierung sprechen kann. Wichtig für die Definition der Kommerzialisierung ist vor allem, dass es sich dabei immer um Beziehungen und bestimmte Werte zu Menschen, zwischen Menschen oder zu Dingen oder Objekten handelt.8 Dementsprechend gehe ich davon aus, dass es im Zeitverlauf der Menschheitsgeschichte stetige Veränderungen der Beziehungen und Werte der Menschen zur Romantik gegeben hat und auch noch geben wird. Da das Romantische auf der emotionalen Ebene basiert und quasi auf Gefühlen begründet ist, ist es wie bereits erwähnt als materieller Gegenstand nicht fassbar. Um trotzdem aufzuzeigen, wie sich die Kommerzialisierung vollzogen hat, werde ich hier „gesellschaftliche Produkte“9 als Indikatoren verwenden. Anhand dieser lässt sich zeigen, welches Bild von Romantik in der Gesellschaft zu bestimmten Zeiten vorherrschte. Genauer werde ich das Phänomen der kommerzialisierten Romantik in den ersten Kino- und Fernsehfilmen analysieren.10 Für diese Arbeit soll der Begriff Kommerzialisierung folgend definiert werden: die Kommerzialisierung wird als die zunehmende Vermarktung ideeller Werte Duden – Das große Fremdwörterbuch, S. 724 Diese Definition stammt von Carsten Winter aus dem Seminar zur Organisationskommunikation im SS 2005. 9 Darunter verstehe ich hier alle Materialien anhand derer das gesellschaftliche Bild von Romantik erkennbar ist. So z.B. Zeitungsausschnitte, Plakate und vor allem Filme und schriftliche Aufzeichnungen über die Romantik und das romantische Verständnis. 10 Siehe dazu Kapitel 5. 7 8 7 und zwar die der romantischen Liebe verstanden. Darunter fallen alle Prozesse, in denen die Romantik in all ihrer Vielfalt und vor allem auch die romantische Liebe profitorientiert auf dem Wirtschaftsmarkt angeboten und vermarktet werden. Im folgenden 3. Kapitel werden nun die Ursprünge und Entwicklungen der Romantik behandelt. Dabei werde ich auf die einzelnen Jahrhunderte und insbesondere die Epoche der Romantik eingehen. 3. Historische Herleitung des Begriffes Romantik Der Begriff Romantik ist, wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, in unserem Sprachgebrauch sehr vielseitig verwendbar und geht mit seinen zahlreichen Assoziationen weit über seine traditionelle Bedeutung, wie in der Kunst, Literatur oder Wissenschaft, hinaus. Romantik ist mehr als nur ein Epochenbegriff, Christoph Reinfandt11 verweist darauf, dass der Begriff als eine Diskursformation unserer modernen Zeit anzusehen ist. Romantik ist in unserer Gesellschaft eine allgegenwärtige Ware von vielfältiger Art und Weise: romantische Kleidung, romantische Musik, romantische Reisen oder auch romantische Hotels sind nur einige Beispiele, die uns im Alltag begleiten. Reinfandt sieht die Romantik als einen zentralen Bestandteil kultureller Modernität und hält es ebenso für notwendig den Begriff in seiner Vielfältigkeit und seine verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungen vom Mittelalter bis zur Moderne zu betrachten.12 Im Folgenden soll nun die Entwicklung des Romantikbegriffs durch die verschiedenen epochalen Abschnitte vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert näher betrachtet werden, um so die Hintergründe seiner universellen Nutzungsweisen und Bedeutungen transparenter zu machen. 11 12 Reinfandt, Christoph (2003, S. 85) Ebd. S.85 8 3.1. „Die Wurzeln des Romantischen“ Der Ursprung des Begriffes Romantik liegt in der antiken Stadt Rom und seine etymologischen Wurzeln gehen auf das Wort „romanz“ aus dem Altfranzösischen zurück.13 Dies bezeichnet die romanische Volkssprache im Gegensatz zum Latein der Gelehrten und steht schon hier in seinem ursprünglichen Sinn antiker Lebensart gegenüber, wie später noch zu sehen sein wird. Geschichten, die in dieser romanischen Sprache geschrieben wurden erhielten im Laufe der Zeit den Namen „Romanzen“, die inhaltlich von Rittern und deren Abenteuer handelten. Um 1650 dann wurde daraus die kürzere Form „Roman“ für die Bezeichnung einer Geschichte14, die einen abenteuerlichen, erdichteten und phantasievollen Inhalt hatte. Allerdings war diese Typisierung sehr kritisch konnotiert, da auch das Unwahre damit bezeichnet wurde. Der Ritterroman wurde bei seinem immer größer werdenden Publikum beliebt und hinzu kamen gotische Schauergeschichten und auch der bürgerliche Liebesroman. In dieser Zeit assoziierte man „romantisch“ mit etwas Exzentrischem, Unheimlichem, Überspanntem, Gruseligem, aber auch etwas Gefühlvollem und Empfindsamem, d.h. der Begriff war in dieser Zeit eher abwertend konnotiert. Schon hier zeigt sich, wie unterschiedlich die Auffassungen von „Romantik“ und „romantisch“ gewesen sind. Diese Bedeutungen wandelten sich dann zunehmend in den darauf folgenden Jahrhunderten. 3.2. Der Begriff „Romantik“ im 17. und 18. Jahrhundert Der Begriff „Romantik“ verlor seine kritische Bezeichnung noch Ende des 17. Jahrhunderts. Romantik bekam eine zusätzliche Bedeutung, indem der 13 Schulz, Gerhard (1996, S.10) Der Engländer Thomas Bailey verwendete 1650 erstmalig das Adjektiv „romantick“, welches für ihn einfach „wie in einem Roman“ bedeutete. Vgl. Schulz, Gerhard (1996, S.10) 14 9 Begriff zunehmend zu einem Synonym der malerischen Künste wurde. „Romantisch“ stand Landschaftsbildern, für in eine denen beschreibende „bestimmte Bezeichnung Gefühlsqualitäten“ von wieder gespiegelt wurden.15 Als Beispiele nennt Schulz hier Bilder von Claude Lorrain, Nicolas Poussin und Salvator Rosa und beschreibt, dass die Natur einem Gegensatz zur geschäftigen Alltagswelt darstellte, indem sie in ihrer Unberührtheit und Ursprünglichkeit gesehen wurde. Es entstand hier ein „enges Bündnis zwischen dem Romantischen und der Natur als außergesellschaftlicher Lebenswelt“.16 Besonders wichtig für das Verständnis des Romantischen dieser Zeit ist die Verbindung mit dem Gottesbegriff, d.h. die Verknüpfung mit der christlichen Religion, die Abwendung von den antiken Vorstellungen. Damit konnte nun auch die Verbindung zur Transzendenz, dem Unterbewussten und der Irrationalität hergestellt17 und das „Romantische“ nach psychologischen Gesichtspunkten analysiert werden. Schulz spricht hier vom Eingang der Psychologie in die Romantik. Eine weitere spezifische historische Bedeutung bildete sich während des 18.Jahrhundert heraus, denn zu diesem Zeitpunkt haben die Begriffe „romantisch“ und „Romantik“ auch in die Wissenschaften Einzug gefunden. Schulz verweist auch hier wieder auf die zahlreichen Bedeutungen, die sich daraus ergeben. Der besondere Reiz des Begriffes liegt in seinem Ermessen darin, dass der Begriff Romantik wegen seiner Fülle an Bedeutungen und Assoziationsmöglichkeiten immer wieder zur Verallgemeinerung eingeladen habe.18 „Was alles man romantisch nennen zu dürfen glaubte, wurde zum ästhetischen Begriff des Romantischen zusammengefasst, und aus Romantik wurde die Romantik als Name für eine Epoche in der Geschichte der europäischen Kunst.“ (Schulz, Gerhard; S. 8)19 15 Ebd. S.11 Ebd. S.11 17 Ebd. S.16-17 18 Ebd. S. 9 19 Siehe dazu Kapitel 3.2.1 16 10 Dieser Bedeutungswandel vollzog sich natürlich nur nach und nach und nicht alle waren sich darüber einig. Für viele war die romantische Kultur bis dahin nur die Kultur der Romane, die das antike Epos ablöste.20 Ein solcher Bedeutungswandel vollzog sich auch in den gesellschaftlichen Schichten. Hier bildete sich eine neue Öffentlichkeit und zwar die der bürgerlichen Familie heraus, die einen Strukturwandel und eine wesentliche Veränderung im Heiratsverhalten und in der Bedeutung der Familie nach sich zog.21 Noch bis in das 17. Jahrhundert wurde in der „alten Gesellschaft“ eine Heirat nicht als eine Liebesbeziehung abgesegnet, sondern es handelte sich dabei um eine Familienangelegenheit, bei der ein Vertrag zwischen zwei Menschen nicht zum Vergnügen, sondern zum Nutzen beider Familien abgeschlossen wurde.22 Doch mit dem Wandel in der Gesellschaft und die Veränderung von der Zweckehe zur Liebesheirat erhob die Paarbeziehung in eine neue Stellung. Lawrence Stone beschreibt dies folgendermaßen: „Es gab eine Verschiebung im kulturellen System, definiert als Anwachsen eines gefühlsbestimmten Individualismus.“(1984, 407ff., 414f.)23 Faulstich beschreibt weiter, dass eine Vereinbarung von Liebe als erotischsexuelle Beziehung und der Ehe als vernünftige Ordnung zu dieser Zeit als unvereinbar gehalten wurde. Dieses Prinzip jedoch setzte sich durch, nachdem die Geldehe verurteilt, sich ein gewisser Familiensinn herausgebildet und die Moral zur Liebe sichtlich verbessert wurde. Dadurch kam es auch zu einer drastischen Veränderung der Frauenrolle, denn auch wenn man sich nun eine Gleichberechtigung aus dem neuen Paarstatus erhoffte, stand der Mann durch eine allmähliche Ausdifferenzierung in der neuen Markt- oder Waren-Öffentlichkeit. Der Mann übernahm eine externeinstrumentelle Rolle und die Frau verkörperte das neue Private, sie musste familiär in einer intern-emotionalen Rolle funktionieren. Durch diese konträren Geschlechterrollen entstanden enorme Defizite bei der Frau die Das Wort „Romantik“ wurde 1790 erstmals in einem Roman von Johann Gottwerth Müllers verwendet und bezog sich lediglich auf die Werke des schriftstellernden Romanhelden. Novalis spricht 1799 als erster vom „Romantiker“ und meint damit ebenso einen Romanschriftsteller. Vgl. Schulz, Gerhard (1996, S. 12) 21 Faulstich, Werner; (2002, S. 104ff.) 22 Vgl. Flandrin (1984, S. 159) In: Faulstich, Werner; (2002, S. 108) 23 Faulstich, Werner; (2002, S.110) 20 11 kompensiert werden mussten, um ihre eigene Identitätsbildung zuzulassen.24 Dies war nur möglich durch die Herausbildung eines Codes: dem der romantischen Liebe. Faulstich spricht hier von einem speziellen Konzept der romantischen Liebe des 18. Jahrhunderts, welches historisch entstanden ist und auch nur eine gewisse Zeit überdauerte. Die romantische Liebe wird von ihm als ein psychologisches Phänomen angesehen. Weiter beschreibt Faulstich: „Tatsächlich handelt es sich bei der romantischen Liebe (des 18. Jahrhunderts) um ein kulturspezifisches Konzept, das aus sozialen Veränderungen und letztlich aus deren wirtschaftlichen Ursachen heraus entstanden ist.“ Als Ursachen dafür nennt er die Entsexualisierung, die die Liebesehe nach sich zog, denn zu keiner anderen Zeit wurde die Sexualität so verdrängt und tabuisiert wie im Bürgertum des 18. Jahrhunderts. 25 Giddens schreibt: „in der romantischen Liebe hat die Zuneigung, das Kennzeichen erhabener Liebe, Vorrang vor dem sexuellen Begehren.“ D.h. Sexualität wurde für die Männer außerhalb der Ehe angesiedelt, die Frauen fanden als Mütter und Hausfrauen ihre Erfüllung „in der Ausbildung des Ideals der so genannten romantischen Liebe“.26 „Dieses Konzept der romantischen Liebe entwickelte sich über Zwischencodes wie die galante Liebe und die empfindsame Liebe, letztlich als Gegenüber zum Kapitalismus im wirtschaftlichen System mit dem Geld als zentralem Austauschmedium und ist insofern Teil der Kultur des Kapitalismus (…).“ Dabei sieht Faulstich die Gegensätze in den konträren Prinzipien: zum einen das kalte und gefühllose Abstrakte auf Isolation und Ausbeutung Ausgerichtete, und zum anderen das Prinzip des warmen und emotionalen Sinnlich- Konkreten, welches auf Integration und Selbstlosigkeit basiert. Der drastische Gegensatz macht sich besonders in den Beziehungen zueinander bemerkbar: während die Handelspartner auf dem Markt substituierbar sind und sich Beziehungen variabel an die Umstände anpassen können, sind anderseits die Liebespartner von Dauer und nicht ersetzbar.27 24 Vgl. Faulstich, Werner (2002, S. 111) Faulstich, Werner; (2002, S.112) 26 Ebd. S. 112 27 Faulstich, Werner; (2002, S.113) 25 12 Aus dieser Zeit stammen auch die für uns heute typische „Symptome“ des Verliebtseins und Beschreibungen für romantische Liebe, beispielsweise „die Liebe auf den ersten Blick, Schicksalhaftigkeit der Liebe, auch als erste Liebe gefasst, (sowie) der Unsagbarkeitstopos bzw. die angebliche Sprachlosigkeit der echten oder wahren Liebe (…).“28 Ganz entscheidend für das romantische Liebeskonzept dieser Zeit ist auch, dass es in keinem Fall mit „der Liebe“ identisch ist, sondern hier eine Art „spezifische (Pseudo-)Version“ von Liebe darstellt, so Faulstich. Auffällig für diese Zeit war besonders der Konsum der Frauen an romantischen Romanen und Geschichten. Diese zeigen eigentlich nur die verzweifelte Passivität der Mütter und Hausfrauen, die von der Öffentlichkeit isoliert lebten und damit in einer Phantasiewelt das suchten, was in der Alltagswelt vorenthalten wurde. „(…) Die Unwirklichkeit der romantischen Geschichten war insofern ein Ausdruck von Schwäche, eine Unfähigkeit, tagtäglich mit der frustrierenden eigenen Identität zu Rande zu kommen.“ (Giddens)29 Giddens spricht für diese Zeit gesehen auch von einer romantischen Liebe, die im Wesentlichen eine feminisierte Liebe war. Diese romantische Liebe, die Faulstich als ein nur zeitlich beschränktes Phänomen ansieht, hebt sich deutlich von den bisherigen romantischen Konzepten ab. Gewisse Widersprüche der romantischen Liebesvorstellungen zeigten sich erst gegen Ende der romantischen Epoche. 3.2.1. Die Epoche der Romantik 1790 – 1840 Die Epoche der Romantik als solche möchte ich hier ebenso etwas genauer betrachten, da sie meines Erachtens eng mit dem modernen Verständnis der Romantik im 20. Jahrhundert harmoniert und ein Großteil ihrer Wurzeln hier zu finden sind. Geschichtlich hat man den Zeitraum der Epoche von 1790 bis 1840 festgelegt. Natürlich ist hier keine eindeutige Abgrenzung möglich, da 28 29 Ebd. S. 113 Vgl. Faulstich, Werner; (2002, S. 114) 13 jede einzelne Wissenschaft, die die Romantik in sich birgt, ihres eigenen Zeitraums bedarf.30 Beispielsweise in der Literaturwissenschaft: die romantische Kunst und die Religion wurden erstmals 1793 von W.H. Wackenroder und L. Wieck zum Leitbild der Gegenwart deklariert.31 Dieses Leitbild setzte sich aus der Ablehnung zur Aufklärung und zum Klassizismus sowie der Sammlung und Bearbeitung volkstümlicher Literatur zusammen.32 In der Literaturbewegung kristallisierte sich ein unlösbarer Widerspruch zwischen der Sehnsucht der Poesie und dem prosaischen (damit ist hier sachlich-nüchtern gemeint), bürgerlichen Alltag heraus. Man versuchte das Vernünftige und Rationale mit dem Unterbewussten zu vermitteln, d.h. die seelischen Bereiche des Menschen sollten transparent gemacht werden. Die Poesie galt hier als einende und harmonisierende Kraft und die Einheit von Bewusstem und Unbewusstem sah man besonders im Märchen und im Mythos. Diese romantische Bewegung vollzog sich gleichzeitig auch in den übrigen europäischen Ländern, mit gleichen antiklassizistischen und auch nationalbewussten Tendenzen.33 Ebenso fand in Amerika eine romantische Bewegung statt. Die Romantik in der bildenden Kunst lässt sich für den Zeitraum 1790 und 1830 festsetzen. Ihre Entfaltung stand in enger Verbindung mit der geistigen - geschichtlichen Entwicklung. Von hoher Bedeutung zeichnete sich die deutsche Landschaftsmalerei aus, denn hier standen Mensch und Natur in einer innigen Beziehung zueinander und symbolisierten ein harmonisches Bild. In dieser Zeit herrscht eine Art Doppelbewegung die sich einerseits in der Sehnsucht nach der unendlichen Natur und anderseits in der Versenkung in das eigene Innere äußert.34 Diese Doppeldeutigkeit äußerte sich auch Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts in der Liebeskonzeption der Romantiker. Einerseits verlangte man von der Liebe maximale Leidenschaft, größtmögliche Freiheit für das eigene Ich, den Genuss des Sexuellen und 30 Schulz, Gerhard (1996, S. 8) Brockhaus in 3 Bänden: Band 3, S. 122, Romantik (Literatur) 32 Ebd. S. 122 33 Vgl. Brockhaus S. 122 34 Vgl. Wucherpfennig, Wolf (1995, S. 133) 31 14 vor allem Spontaneität. Anderseits sollte die Liebe von überdauerndem Glück, Tugend, Reflektion der eigenen Gefühle sowie vom Aufgeben des eigenen Ichs für den Partner gekennzeichnet sein.35 Letztendlich waren die Dauer und die Bindung des Paares wichtiger als die Intensität der Gefühle, das Sinnliche wurde zunehmend ins Unbewusste gedrängt. 3.3. Der Begriff der Romantik im 19.Jahrhundert bis zur Jahrhundertwende Das Interesse am Romantischen nahm stetig zu und allmählich zeichnete sich ein gesellschaftlicher Wandel ab. Neben den verschiedenen romantischen Bewegungen in den Wissenschaften, spielte auch die Auffassung der romantischen Liebe weiter eine tragende Rolle. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts steht der romantische Diskurs weiter in einer sehr engen Verbindung mit der Religion und der Kirche. Die Romantik stellt sich hier als Art religiöses Gefühl dar, welches immer noch die absolute Hingabe zum Partner impliziert. Die romantische Liebe wird mit Pflege, Erbauung und geistigen, weiblichen Aufgaben, sowie der sexuellen und geistigen Reinheit assoziiert.36 Die ideologischen Werte der Frau als Mutter und Hausfrau des 18. Jahrhunderts, die nicht in die öffentliche Sphäre der Männer eindringen durfte, sind bis dahin erhalten geblieben. Ihre Aufgabe bestand aus Opferbereitschaft, Treue, Innerlichkeit, Passivität, Bescheidenheit und Hingabe. Diese Umstände äußerten sich dann zunehmend in unglücklicher und tragischer Liebe sowie Sehnsucht, da nun zwar eine Liebesheirat möglich und gesellschaftlich akzeptiert, in vielen Familien aber Verheiratungen in der gleichen Gesellschaftsschicht weiterhin bevorzugt wurden. Zur Jahrhundertwende hin ging die zentrale Stellung der Religion zunehmend verloren und es vollzog sich die Säkularisierung der Liebe, d.h. die Liebe wurde aus der Religion herausgelöst und bekam eine noch 35 36 Vgl. Faulstich, Werner (2) (2002, S. 115) Illouz, Eva (2003, S. 33) 15 zentralere Stellung in der gesellschaftlichen Kultur, wie sich bereits ansatzweise im 18. Jahrhundert herausgebildet hatte. Da die romantische Liebe, im Sinne des 18.Jahrhunderts, „üblicherweise mit dem Tod oder der Eheschließung endet, ist sie insofern ein Funktionsäquivalent zur Religion“, so Faulstich.37 Des Weiteren spricht er davon, dass sich die Liebe in dieser Zeit zu einem zentralen Handlungsmedium des kulturellen Systems, neben dem ökonomischen Handlungsmedium Handlungsmedium Macht und dem Geld, sozialen dem Medium politischen Einfluss, herausdifferenziert hat.38 Das bedeutet, dass das Bild romantischer Liebe in seiner primären Funktion so übergreifend war, dass es aus den gesellschaftlichen Strukturen gar nicht mehr wegzudenken. Die Liebe als Handlungsmedium hatte nur eine gesellschaftliche Aufgabe bzw. Funktion und zwar die der Integration.39 Noch im 18.Jahrhundert „kumulierte“ die Liebe zu einem zentralen Kulturmedium, da sie in allen Lebensbereichen und anderen verschiedenen Dimensionen (Religion, Philosophie, Malerei und Literatur) „als ein zentrales Orientierungs- Steuerungs- und Integrationskriterium fungierte.“40 Nun, Mitte des 19. Jahrhunderts, avancierte die Liebe zur Ersatzreligion und gelangte zu dem Status mit der Ehe und dem Glück gleichgesetzt zu werden. Dass die Sehnsucht nach dem Phantastischen und dem Sinnlichen noch gegenwärtig war, lässt sich anhand der hohen Leserzahlen und der steigenden Beliebtheit der romantischen Liebesromane ablesen. Diese waren in der Zeit zwischen 1880 und 1920 die populärste Form der Bücher, auch aufgrund ihrer erfolgreichen Kommerzialisierung. Illouz schreibt, dass mit Beginn des 20.Jahrhunderts die romantischen Themen eine bedeutende Veränderung erfuhren: „Die Liebe galt nicht nur als Wert an sich, sondern auch als wichtiges Motiv bei der Suche nach Glück, das nun zunehmend als individualistisch und privat begriffen wurde.“41 Die romantische Liebe war also mehr als nur ein bestimmter Wert, sondern wurde zunehmend wichtiger Gegenstand von Beziehungen vor allem des 37 Faulstich, Werner (2) (2002, S. 114) Faulstich, Werner (2) (2002, S. 124ff.) 39 Faulstich, Werner (2) (2002, S. 124) 40 Faulstich, Werner (2) (2002, S. 126) 41 Illouz, Eva (2003, S. 34) 38 16 Menschen zu sich selbst, zur Stärkung des Ich-Empfinden, und zu bestimmten Medien (hier zunächst das Buch als Liebesroman). Nachdem nun die verschiedensten Bedeutungsweisen der Romantik und der romantischen Liebe im Zeitverlauf der Geschichte erläutert wurden, soll nun im nächsten Kapitel gezeigt werden, wie sich die Romantik in den verschiedenen Medienbereichen etabliert hat. 4. Der Eintritt der Romantik auf den Markt – erste Schritte zur Kommerzialisierung Mit dem Wandel zur Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert hin, wandelte sich auch die Beziehung der Menschen zur Liebe und Sexualität. Es schien, als würde man versuchen, aus den engen moralischen Gittern der Prüderie ausbrechen zu wollen. Auffällig war nämlich das zunehmende romantische Verhalten in der Öffentlichkeit, wie zum Beispiel Küssen und Petting, welches dem strengen und prüden Verhalten der Gesellschaft des 19.Jahrhundert komplett entgegengesetzt war.42 Mit dem Aufkommen der Massenmedien war es nun möglich das romantische Bild der Gesellschaft anschaulich in Sinnbildern darzustellen. Dass heißt und so sieht es auch Illouz, dass die Medien es erst möglich gemacht haben, die Vorstellungen der Romantik nicht mehr nur in Worten auszudrücken, wie beispielsweise in den beliebten Liebesromanen, sondern die Zeitschriften und Illustrierte die Möglichkeit der graphischen Darstellung und Fotographie nutzen konnten. „Die Massenkultur schuf dieses romantische Ideal nicht, und sie erweckte es auch nicht in den Schauspielern der damaligen Zeit zum Leben. Sie verwandelte jedoch das alte romantische Ideal in eine „visuelle Utopie“ (…).“ (Illouz, 2003, S. 35) 42 Illouz, Eva (2003, S. 34f.) 17 Ausschlaggebend dafür waren die sich immer mehr ausbreitenden und bald allgegenwärtigen Massenmedien, die das Aufkommen der sexuellen und moralischen Rebellion sehr großzügig und glamourös repräsentierten.43 Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in den Städten (in Deutschland wie auch in Amerika) zunehmend Tanzlokale, Varietés, Revues und Kinos. Die fortschreitende Industrialisierung machte sich auch gesellschaftlich bemerkbar, denn man setzte nun auf Individualität, organisierte Massenkultur und materielle Vorteile.44 Die Freizeit stand nun immer mehr im Mittelpunkt einer jeden Paarbeziehung und in Werbeanzeigen spiegelte man das „perfekte und ideale romantische Bild“ wieder. 4.1. Romantisierung der Warenwelt Während sich die Moderne nach und nach entfaltet, entfaltet sich auch die Welt der Zeitschriften und Illustrierten, große Verlagshäuser wie Mosse, Ullstein und Scherl leben im Wesentlichen davon. Technisch ermöglicht wird diese Massenkultur vor allem durch den billigen Druck von Fotos in hohen Auflagen. Auch durch den Hörfunk, den es ab 1923 gab und vor allem durch den Film, der ab 1910 mit dem ersten Kino in Deutschland populär wurde, entstand eine kulturell neue, eigenständige Gesellschaftsstruktur.45 In dieser Zeit des Wandels wird schöne Literatur zur Nebensache und die Werbung bekommt einen wichtigen Status: „Reklame ist die Hauptsache“, heißt es in einer Beschreibung.46 Dass Werbungen in Zeitschriften immer populärer wurden, zeigt auch Illouz auf. Eine Analyse von ihr hat ergeben, dass sich die Werte, die mit Liebe verbunden wurden, allmählich verändert haben. In den Werbebildern werden vor allem Pärchen im Zusammenhang mit alltäglichen Produkten oder, wie sie Illouz nennt, mit Ich-expressiven Produkten gezeigt. Anfangs konzentrierte man sich noch 43 Vgl. Illouz, (2003, S. 34f.) Vgl. Wucherpfennig, Wolf (1995, S. 191f.) 45 Vgl. Wucherpfennig, Wolf (1995, S. 212) 46 Vgl. Wucherpfennig, Wolf (1995, S. 212) 44 18 auf Haushaltsprodukte wie Cornflakes, Brot, Kühlschränke und Möbel, später dann standen Ich-expressive Artikel, wie Schönheitsprodukte zur Unterstützung der eigenen Individualität und Anziehungskraft, im Mittelpunkt. Das Interessante an diesen Werbeanzeigen ist die Verbindung der Produkte mit Paaren, die elegant gekleidet sind und sich beispielsweise umarmen oder in einer anderen Art und Weise „Opulenz und sanfte Erotik“ ausstrahlten. Dies war u.a. ein Teil des neuen Modells einer „heißen Liebe, dass von den Werbetreibenden genutzt wurde, um massenhaft produzierte Konsumgüter an den Kunden zu bringen.“47 In diesen Werbeanzeigen spiegelten sich die Vorstellungen der romantischen Liebe wieder. Illouz meint, dass auch große Unterschiede darin bestanden, ob ein Pärchen bereits verheiratet ist oder nicht. Daran waren die beiden immer noch konkurrierenden Wertsysteme erkennbar. Doch mit der Zeit verschwanden die moralisch Werte und die von den Massenmedien verbreiteten Werte der Konsumgesellschaft setzten sich durch. In einer Beschreibung zu dieser Zeit findet man, aus der Sicht der Kunstschaffenden“ einen konkreten Hinweis darauf, dass sich die Gesellschaft sehr schnell an das neue Konsumkonzept angepasst hat: „Die humanistisch gebildeten Schriftsteller gewannen den Eindruck, dass individuelle geistig-künstlerische Leistung nichts mehr gilt in einer Gesellschaft, in der sich einerseits die Massen organisierten, in der anderseits nur der materielle Vorteil und die glänzende Fassade zählten.“ (Von den Anfängen bis zur Gegenwart, S. 191f.) Die Vergnügungs- und Freizeitgüter nehmen auf dem jungen Markt kontinuierlich zu und bringen die Freizeit mit der Liebesromantik in Verbindung. Die Werbebilder bauen systematisch eine Verbindung zu den Themen und Motiven der Jugend, Schönheit, Spontaneität, aber auch Abenteuer Selbsterfahrung und Spannung auf. Illouz beschreibt dies folgend: „Diese Verknüpfung von Liebe und Romantik mit hedonistischen und antimodernistischen Themen markiert den Wandel von einer viktorianischen Moral zu einer konsumorientierten oder „hedonistischen“ Moral, in der das 47 Illouz, Eva (2003, S. 39) 19 Vergnügen aktiv propagiert und weniger ambivalent behandelt wird.“ (Illouz, S. 41) In gewisser Weise wird durch die Werbung das Bild der prickelnden und spannenden Liebesbeziehung der langweiligen Ehe gegenüber gestellt. Es wird eindeutig die Lust an der Liebe und dem Konsum vermittelt, d.h. die Liebe bewusst als kommerzielles Mittel verwendet. Ein Gefühl welches zuvor noch die Stimmung einer Epoche entsprach, wird nun zur Verkaufsförderung verschiedenster Produkte angewendet. Im nächsten Kapitel soll gezeigt werden, wie die Liebe und das Produkt in der Werbung vereint wurden. 4.2. Liebesromantik in der Werbung Möglich gemacht haben dies zwei Prozesse, die sich parallel ereignet haben. Illouz spricht dabei von der „Romantisierung der Waren“ und von der „Verdinglichung der romantischen Liebe“.48 Zum einen kann man sagen, dass Produkte des Alltags immer drastischer mit der Liebesromantik in Zusammenhang gestellt wurden und dadurch eine „romantische Aura“ bekommen. Zum anderen, dass die gesellschaftlichen Vorstellungen der romantischen Liebe, mit der Möglichkeit des Abdruckens von Fotographie usw., bildlich dargestellt werden konnten. Je öfter die Darstellungen in den Werbeanzeigen Verwendung fanden, desto schneller konnte sich das Bild, hier das der romantischen Liebe, manifestieren. 48 Illouz, Eva (2003, S. 28) 20 4.2.1. Werbeanzeige aus den 30er Jahren Zur Verdeutlichung der Werbestrategien möchte ich ein Beispiel aus den 30er Jahren näher betrachten. Das Thema der romantischen Liebe wurde nicht nur auf eine Produktart, sondern auf viele verschiedene Produkte gleichermaßen angewandt. Innerhalb dieser und anderer Werbeanzeigen kann man nach Illouz zwei verschiedene Ebenen innerhalb der Anzeige unterscheiden. Zum einen ist dies die Ebene des offenen Konsums. Damit ist das Produkt selbst gemeint. Zum anderen gibt es die Ebene des verborgenen Konsums. Sie meint hier damit, dass das Produkt mit anderen Aktivitäten, die das Paar ausführt, in Zusammenhang gebracht wird. D.h. es soll innerhalb der Werbung die romantische Liebesassoziation mit einem bestimmten Produkt in Verbindung gebracht werden. Im Mittelpunkt des Bildes ist das Auto unübersehbar als beworbenes Produkt platziert. Das ganze Ambiente, welches um das Paar herrscht, Anzeigenwerbung für ein Automobil aus den 30er Jahren - Ein frisch verheiratetes Paar sitzt in romantischer Sonnenuntergangsstimmung vor dem Auto, welches diesen Augenblick erst ermöglicht hat. Quelle: www.yesteryear.auracom. com 21 ist voll und ganz von einer romantischen Stimmung geprägt. Das Paar ist in trauter Zweisamkeit in der freien Natur und genießt den romantischen Sonnenuntergang. Der Werbeslogan dazu lautet: „Dream car for a heavenly Honeymoon!“ und zeigt, dass das Paar frisch verheiratet sich in den Flitterwochen befindet und alles nur so schön ist aufgrund des „himmlischen Autos“. Auch in den anderen Werbeanzeigen werden die Paare größtenteils in Freizeitaktivitäten wie bei einem Kinobesuch, Picknick, Rendezvous oder Tanzabend gezeigt.49 Auffällig dabei ist, dass die romantischen Aktivitäten, die den verborgenen Konsum zeigen, in einer bestimmten Art und Weise sehr „naturalisiert“ präsentiert werden, d.h. . Illouz differenziert dabei in drei verschiedenen Kategorien (Illouz, S. 44f.): (1) Glamour und Eleganz begleiten die verborgene Darstellung von Luxusgütern (vor allem Kleidung und Schmuck) (2) „Intensität und Erregung“ werden üblicherweise mit Natur in Gestalt einer Reiseware assoziiert (das Paar wird oft auf einem Boot oder auf dem Land gezeigt) (3) „Intimität“ und „Romantik“ werden mit Kinobesuch, Reisen, Tanzen oder einem Abendessen bei Kerzenschein assoziiert. Dabei werden also stets die Freizeitaktivitäten nur indirekt als Konsumobjekte gezeigt. Und damit gleichzeitig ein gewisser „Fetisch“ hervorgerufen, der mir vorgibt, nur wenn ich dieses Produkt konsumiere, ist die Möglichkeit gegeben, einen solchen Moment zu erleben. Die Werbetreibenden haben also bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts die romantischen Liebesvorstellung zum Verkauf ihrer Produkte einsetzen können. Ich sehe hier einen zwingenden kulturellen Zusammenhang, dass diese Strategie funktionieren konnte, war allenfalls nur möglich, da Teile der Gesellschaft zum Beginn der Moderne allem Moralischen und Sittenstrengem entgegenwirken wollten. Einen weiteren wichtigen Aspekt spielten dabei sicher auch die neuen Medien wie Werbung und Film. Durch 49 Illouz, Eva (2003, S. 43-45) 22 die neuen technischen Errungenschaften, produzierte man authentische Bilder, die das Unterbewusstsein und somit die auch emotionale Gedankenund Gefühlswelt schneller erreichen konnten. Dass dieses Konzept der Gefühle funktioniert und erfolgreich ist, kann man anhand der Werbegeschichte verfolgen. Deshalb möchte ich nun ein Vergleich zu einer aktuellen Werbekampagne herstellen. 4.2.2. Exkurs: Vergleich zu aktueller Werbekampagne von „T-Mobile“ Das Telekommunikationsunternehmen Telekom wirbt in seiner aktuellen Werbekampagne (2005) auf eine moderne Art und Weise für Kommunikation und ihre eigenen Produkte. Diese Kampagne erstreckt sich über Plakatwände und Werbeanzeigen in Zeitschriften sowie Radio- und Fernsehspots in ganz Österreich. Alle diese Werbeeinschaltungen orientieren sich am gleichen Grundprinzip, dass der zwischenmenschlichen Beziehung und haben einen hohen Wiedererkennungswert in ihrer Melodie. Die Fernsehspots50 bauen alle aufeinander auf und sind zum unmittelbaren Hintereinanderschalten in den Werbeblöcken gedacht. Im ersten Spot sieht man Paar, das mitten in einer belebten Fußgängerzone steht und sich umarmt. Dazu ertönt ein Opernausschnitt aus „La Traviata“ von Verdi 51. Die Kamera entfernt sich langsam und es erscheint der Slogan „Eine Umarmung“, neues Bild und „T-Mobile for a better world for you“, danach die Erkennungsmelodie von T-Mobile. Im darauf folgenden Spot ertönt die gleiche Musik, das Paar steht noch immer in Umarmung und die Passanten gehen ungeachtet an beiden vorbei. Es erscheint diesmal der Slogan: „Verbindungen, die niemals abreißen“, danach „T-Mobile For a better world for you“. Im dritten und letzten Spot spielt wieder die gleiche Opernmusik und 50 Fernseh- und Radiospots zu finden unter: http://www.t-mobile.at/unternehmen/presse/TV_Radio/index.html 51 Hörproben unter www.bol.de 23 beide lösen sich aus ihrer innigen Umarmung, er geht davon und sie schaut ihn mit traurigen Blicken hinterher. Er dreht sich um und hält sein Handy nach oben und lächelt. Sie lächelt beruhigt zurück. Der Slogan erscheint: „400 Freiminuten in alle Netze“. Alle Spots erinnern an die Verabschiedungsszene zweier Verliebter in einem Liebesfilm. Diese Stimmung wird vor allem durch die herzzerreißende Opernmusik unterstützt. Die Musik wird ebenso in den Radiowerbespots verwendet. Da heißt es von einer männlichen Stimme gesprochen: „Denken sie an einen Menschen der ihnen besonders wichtig ist und schenken sie ihm eine Umarmung. T-Mobile for a better world for you.“ Und ein weiterer Spot mit dem Titel „Verbindung“: „For your business. Verbindungen, die niemals abreißen.“ Es ist klar zu erkennen, dass in allen Spots nur die Rede von Verbindungen und Beziehungen ist, die durch T-Mobile aufrechterhalten werden kann. Dabei wird aber nie direkt ein Produkt gezeigt, sondern nur flüchtig das Handy als Kommunikationsmittel. Es wird kein Objekt umworben, sondern lediglich die Beziehung zweier Menschen zueinander näher betrachtet. Der Rezipient beobachtet die „tragische“ Abschiedszene und ihm wird die rettende Lösung für das „Happy End“ unmittelbar präsentiert. Natürlich ist es unmöglich einem Menschen eine Umarmung zu schenken, in dem ich an ihn denke. Aber hier sieht man, dass nicht die materiellen Sachen im Mittelpunkt stehen, sondern ideelle Werte, die im Zeitalter der mobilen und flüchtigen Kommunikation vielleicht schon in Vergessenheit geraten sind. Dem Rezipient wird gezeigt, dass ich heute trotz Entfernung, Wochenendbeziehung und ständiger Flexibilität jederzeit für die Menschen, die mir am wichtigsten sind, erreichbar bin und meine Beziehungen aufrechterhalten kann. Das Ganze geht natürlich ohne Probleme, wenn ich mit den Freiminuten unabhängig telefonieren kann. Ein anderer Spot dieser Kampagne zeigt ein sich gegenübersitzendes Pärchen in einem Cafè. Der Mann hält ein Handy in der Hand und fängt laut und herzhaft an zu lachen. Er zeigt das Handy ihr und auch sie verfällt in ein lautes Lachen. Beide lachen zusammen und es erscheint der Slogan: „Ein Lachen“ – T-Mobile for a better world for you.“ Auch hier wird eine Beziehung zwischen zwei Menschen durch das gemeinsame Lachen ausgedrückt. Lachen ist hier die Verbindung und diese wurde nur durch das Handy 24 ermöglicht. Worüber hier gelacht wird bleibt ein Geheimnis und macht die ganze Szene spannend und der Rezipient wird neugierig. Warum haben beide so gelacht? Zum genaueren Vergleich lässt sich eine Werbeanzeige der Kampagne für eine Zeitschrift heranziehen. Im Vordergrund der Anzeige ist in freier Natur ein Pärchen zu sehen, dass gemütlich bei einem Picknick mit einem Glas Wein sitzt. Sie sitzt ihm auf seiner Jacke gegenüber und beide schauen sich tief in die Augen. Im Hintergrund sind Felder und eine Stadt zu erkennen. Betrachtet man den Bildaufbau befindet sich relativ genau im Goldenen Schnitt der Fotographie eher unscheinbar das Produkt, welches beworben wird. Die Werbung zeigt, dass es neben den Geschäftspartnern in der hektischen Arbeitswelt auch noch andere Menschen gibt, denen man sich an einem ruhigen, romantischen Ort fern vom Alltagsstress ohne weiteres widmen kann und trotzdem in Kontakt mit der Berufswelt steht. Der „Konferenzraum“ (Bildtitel) wird zum Freizeit- und Erholungsraum umfunktioniert. „Damit sie sich aufs Wesentliche konzentrieren können“ und man seinen Arbeitstag etwas flexibler gestalten kann. Betrachtet man nun das Paar und das Ambiente in dieser Anzeige, lässt sich durchaus ein Zusammenhang zu den Werbeanzeigen der 30er Jahre herstellen. Bei beiden befindet sich ein Paar zusammen in der Natur und genießt die gemeinsame freie Zeit. Dabei wird etwas konsumiert52, was natürlich zu einem romantischen Ambiente nicht fehlen darf. In der 30er Jahre-Anzeige äußert sich der Konsum dadurch, dass beide erst mit dem Auto in die freie Natur gefahren sind. Dieser Aspekt der freien Natur steht für die Abgeschiedenheit von der Alltagswelt und spielte schon in den früheren Definitionen der Romantik eine zentrale Rolle. Auch hier gilt wieder, nur mit diesem Produkt habe ich die Möglichkeit romantische Augenblicke mit den Menschen, denen man nächsten ist, zu erleben. Ohne die Mobilfunktechnik gäbe es vermutlich kein romantisches Picknick und ohne das neue Auto gäbe es vermutlich keinen romantischen Abend zu zweit. Beide Anzeigen bewerben ein neues technisches Produkt und trotz der dazwischen 52 Illouz geht davon aus, dass alle von uns bekannten und mit Romantik verbundenen Aktivitäten mit dem Konsum in unmittelbaren Zusammenhang stehen. D.h. romantische Praktiken basieren auf dem kapitalistischen Markt (2003) 25 liegenden Zeitspanne sind sich die Anzeigen in ihrem Grundprinzip sehr ähnlich. Im Mittelpunkt der Werbeanzeigen steht eigentlich die Botschaft, dass die Beziehung von Mensch zu Mensch und zu den Dingen nur durch das Produkt gewährleistet wird. 5. Über die Bedeutung der Medien beim Transport „romantischer Heimatbilder“ 5.1. Heimatromantik im Kino der 50er Jahre Ein weiteres Medium welches ich hier näher in Bezug auf die „romantische Liebe“ und ihre Kommerzialisierung betrachten möchte, ist der Film. Zunächst betrachte ich diesen in seinen Anfängen als Kinofilm und ab den 60er Jahren den Fernsehfilm. In der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs, in der Zeit des Wiederaufbaus wurde das Kino zum populärsten Freizeitmedium. Man nannte diese Zeit auch Zeit des Kinowunders, denn es fand ein richtiger Kino-Boom in den 50er Jahren statt. Im Durchschnitt besuchten die Kinogänger im Jahre 1956 16-mal pro Jahr den Kinosaal auf. Gesellschaftsforscher sprechen davon, dass man versuchte, sich vom tristen und monotonen Nachkriegsalltag abzuwenden, um Unterhaltung zu genießen.53 Bereits mit Beginn der 30er Jahre entdeckte die amerikanische Kinowelt das Thema der Liebesbeziehung für sich und sorgte für ein großes Angebot an Filmen über die Romantische Zweisamkeit.54 Die Filmlandschaft im deutschen und österreichischen Kino gestaltete sich da etwas anders, denn das beliebteste Filmgenre dieser Zeit stellten der Heimatfilm dar. Dieses spezielle Filmgenre muss im Zusammenhang mit seinem Namensgeber näher erläutert werden, um den Bezug der Romantik ersichtlich zu machen. 53 54 Wikipedia Internet Enzyklopädie Illouz, Eva (2003, S.35) 26 5.1.1. Das Phänomen „Heimat“ Der Begriff Heimat ist ein „Phänomen“ der deutschen Sprache und ist ähnlich wie der Begriff der Romantik durch eine Vielschichtigkeit an Bedeutungen geprägt. Einerseits ist Heimat der Ort, in dem man seine Lebensweise und Weltanschauung wieder spiegelt und psychologisch gesehen „ist Heimat ein rein subjektives Empfinden, unabhängig von reellen Grenzen“. 55 Bernhard Schlink spricht sogar, wieder ähnlich wie bei dem Begriff der Romantik 56, von einer Utopie und meint damit Heimat ist ein Gefühl, ein Nicht-Ort, sowie Hoffnung und Sehnsucht. Auch Gertraud Steiner spricht bei „Heimat“ von einem utopischen Begriff, der bereits in Epoche der Romantik, in Verbindung mit der Volkstumsbewegung, erwähnt wird57. Hierbei wurden dem Begriff religiöse, soziale und vor allem nationale Leitbilder projiziert und diente schon damals zur Stärkung des „Selbstwertgefühls in einer politisch unangenehmen Lage“. Weiter schreibt sie, dass in der Zeit der Romantiker tendenziell allen Relikten der Vergangenheit eine andächtige Haltung eingenommen wurde, in Andenken an eine angeblich „bessere“ Zeit. 58 Dieses sehnsüchtige Wesen nach Vergangenem im Begriff „Heimat“ wird auch noch später in den Heimatfilmen vertreten sein. Durch die Industrialisierung des 19.Jahrhunderts wandelte sich der Begriff zum Sinnbild schöner Natur und Idylle, in dem man das Bauerntums und des Landlebens idealisierte. Bereits in dieser Zeit wurde der Begriff Heimat zu einem Schlagwort und symbolisierte die bäuerliche Lebensweise, im Gegensatz zum Trend der Stadtflucht. Dadurch, sowie auch durch andere Tendenzen wie Brauchtumspflege und Einsatzbereitschaft für „das Volk und Vaterland“, wurde „Heimat“ bald mit einer „besseren Welt gleichgesetzt und zu einem Symbol für ungestillte Sehnsucht hochstilisiert.“59 Diese Entwicklung war vor allem eine Bewegung gegen den zunehmenden Sozialismus in den Städten und stellte eine romantische Alternative dar. 55 Wikipedia Internet Enzyklopädie (07/2005) Eva Illouz beschreibt die romantischen Liebe als eine Utopie, der wir versuchen gerecht zu werden. (2003, S. 2, 9, 14) 57 Buchschwenter, Robert: (1996, S. 272) 58 Steiner, Gertraud (1987, S. 12ff.) 59 Ebd. (1987, S. 16) 56 27 Steiner schreibt, dass „die Kleinbürger (…) ihre Sehnsüchte auf das Land (projizierten) und nahmen damit eine Lebensweise und Lebenshaltung für sich in Anspruch, zu der sie in Wahrheit nie Zugang gehabt hatten.“60 Im Nationalsozialismus bekam der Begriff Heimat ein ideologisches Charakteristikum. Man kann also sagen, dass sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Mythos der Heimat in den Filmen überlebt hat. Das romantische Heimatgefühl war eines der Grundprinzipien im Heimatfilm. 5.2. Der Heimatfilm Die Blütezeit des deutschen und österreichischen Heimatfilms waren die 50er Jahre. Das Charakteristische für den Heimatfilm sind seine unberührten Landschaften mit Almen und Wiesen und vor allem eine darin eingebettete Liebesgeschichte als tragende Handlung. Dabei stehen Tradition, Trachten und Volkstümliches im Vordergrund.61 In der Nachkriegszeit spricht man vor allem davon, dass man versuchte in diesen Filmen die nicht zerstörte, noch „heile“ Welt zu zeigen und die nach dem verlorenen Krieg verloren gegangenen Werte aufzubessern. Viele Kritiker sprechen von Kitschfilmen, in denen voraussehbaren Handlungen und kitschig heile Welt vorgespielt wird. Aber nicht umsonst sind diese Filme Kassenschlager gewesen, denn sie zeigen genau das, was die Menschen unter dem verbreiteten utopischen Heimatgefühl verstehen. Die Flucht, von der Stadt ins idyllische und friedvolle Land, gibt dem Heimatfilm das Image eine Welt darzustellen, die „heut’ noch schön ist“.62 Ähnlich wie in den romantischen Vorstellungen des 18. Jahrhunderts stellt die Landschaft eine Flucht von der Alltagswelt dar. Der romantische Aspekt in allen Heimatfilmen wird über die vielen harmonisch meist mit glücklichem Ende ausgehenden Liebesgeschichten vermittelt, ebenso auch das Gefühl welches in den zahlreichen „natürlichen“ Landschaften impliziert ist. Diese Art des Aufbaus der Filme erinnert stark an 60 Steiner, Gertraud (1987, S. 16) Wikipedia Internet Enzyklopädie 62 Buchschwenter, Robert: (1996, S. 261) 61 28 die Romantischen Romane, die bereits zur Jahrhundertwende so populär waren, denn auch hier wurde das Bild harmonischer und glücklicher Paarbeziehungen verkauft. Der erfolgreichste Film ist „Echo der Berge“ bzw. im deutschen Verleihtitel „Der Förster vom Silberwald“ und stellt heute eine Art Prototyp des Heimatfilms dar. Der durch Erfolg gekrönte Film, seine Zuschauerzahlen belaufen sich auf über 22 Millionen, „lieferte Österreich „die eingängigsten Bilder der Heimat, wie man sie sowohl hierzulande als auch in den deutschen Kinos bereits seit Jahren erträumt hatte.“63 Alle darauf folgenden Filme orientierten sich an dem Konzept der Heimatliebe und zeigten das „vom Gefühle des Verlustes geprägtes und von den realen Gegebenheiten weitgehend abstrahiertes Idealgebilde.“64 Die Filmproduzenten erkannten das Potenzial des romantischen Heimatmythos und vermarkteten ihn unentwegt, das Ende stellte sich dann Ende der 50er Jahre mit dem Zusammenbruch der Verleihfirmen ein. Allerdings galt dies nur für den Rückgang der Kinobesucherzahlen um 1958. Das Kino bekam nun das Fernsehen als Konkurrenten.65 Ein interessanten Aspekt der in engem Zusammenhang mit einer Kommerzialisierung stellen kann, ist folgender: Buchschwenter schreibt, dass die Produktion des Filmes „Echo der Berge“ als eine Auftragsarbeit anzusehen ist, da er unter dem Titel „Österreichwerbung“ staatlich subventioniert wurde und somit in enger Verbindung mit dem aufkommenden Tourismuswerbung gestellt werden kann. Der Film sollte also von vornherein ein positiv gestimmtes Bild der österreichischen Kultur vermitteln, um ein breites Publikum zu erreichen und gleichzeitig „ein Film zur Propagierung des Jagdgedankens“ dar zu stellen, in dem der jagdliche Naturaspekt, sowie der Unterhaltungsaspekt vereint waren.66 63 Buchschwenter, Robert (1996, S.264) Buchschwenter, Robert (1996, S.273) 65 Uka, Walter (2002, S. 87) 66 Steiner, Gertraud (1987, S. 160) 64 29 Man kann durchaus sagen, dass die Heimatfilme sich als effiziente Werbung für das heute bekannte Urlaubsland Österreich etabliert haben, indem vielfach das Nachkriegsbild verschönend dargestellt bzw. komplett ausgeblendet wurde und man das idyllische Heimatland verkörperte. Die Filme entwickelten sich, indem der Heimatsuchende allmählich durch den deutschen Touristen ersetzt wurde. Franz Schuh kritisiert, dass „die Natur radikal entzaubert (wird), auch die Landschaften als Ware ausgestellt und in manchen Exemplaren erscheint der Heimatfilm direkt als Tourismuswerbung, als (eine Art) Prospekt.“67 Bereits in den Heimatfilmen und später dann in den Fernsehserien wie beispielsweise „Ein Schloss am Wörthersee“ wird für den Tourismus geworben, der heute, laut Schuh, in einer radikalen Krise steckt, welche durch die Kitschindustrie hervorgerufen wurde. Betrachtet man also die Filmkultur der Nachkriegszeit lebt der Mythos der romantischen Liebe und der Heimatliebe in den Filmen weiter und wurde nach den ersten Erfolgen bewusst profitorientiert eingesetzt. Nebenbei ergab sich der positive Effekt, dass man mit den idyllischen Landschaftsbildern Werbung für den noch in Kinderschuhen stehenden Tourismus machte. Die Filmemacher nutzten ganz bewusst die Abhängigkeit des deutschen Marktes, um das österreichische Gesellschaftsbild zu präparieren.68 6. Kommerzialisierte Romantik der Gegenwart Die Fernsehlandschaft in Deutschland und auch in Österreich gestaltete sich ähnlich wie die des Kinos. Die Filme in den 60er Jahre orientierten sich weiterhin am heimatlichen Prinzip. Ab Mitte der 70iger Jahre entstanden dann auch weniger beschönigende Filme, die die Verhältnisse der Berg- und Landschaftsgebieten 67 68 aufzeigten und Schuh, Franz (1996, S.254) Buchschwenter, Robert (1996, S.263) 30 zum „Neuen Heimatfilm“ zusammengefasst wurden.69 Der Mythos der Heimatfilme überdauert aber noch bis heute und enthält eine lange Liste an Serien wie „Ein Schloß am Wörthersee“, „Schwarzwaldklinik“ (bei der man in diesem Jahr eine Fortsetzung plant), „Forsthaus Falkenau“ oder auch „Die Piefke-Saga“ um nur einige zu nennen, die das heimatliche, romantische Prinzip des Heimatfilms auf moderne Weise weiter verfolgen. Dabei wird auf bestimmte traditionelle Werte und Liebesgeschichten nicht verzichtet. Das gegenwärtige Angebot an romantischen Filmen ist auf dem Markt kaum mehr zu übertreffen, auch wenn der Markt gesättigt zu sein scheint. Die Utopie der romantischen Liebe hat früher existiert und scheint heute mehr denn je universell und kommerziell einsetzbar und verkaufbar zu sein. Aber es funktioniert, fragt sich nur weshalb das so ist? Egal welches Medium man betrachtet, ob Film, Fernsehen, Werbung oder Musik, das romantische Prinzip findet sich überall wieder, denn es funktioniert, da diese Utopie nie zu erreichen ist. Die entscheidende Rolle dabei spielen die Medien, denn diese lassen eine Kompensation zu. Dabei wird eine Vielzahl verschiedenster Konzepte angeboten, die vom Rezipient angenommen werden. Dass eine Werbung, die beispielsweise zwischenmenschliche Beziehungen versinnbildlicht, mehr Erfolg verzeichnen kann, als eine Werbung die technischen Daten vermittelt, ist für mich nachvollziehbar. Denn die emotionale Ebene eines Menschen wird schneller angesprochen, als die des technischen Verständnisses. In einer Zeit von Flexibilität und Globalisierung wird der Mensch immer abgestumpfter gegenüber seiner Umwelt, da er immer schneller auf Neues reagieren muss. Dadurch bleiben die zwischenmenschlichen Werte oft auf der Strecke. Bereits ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft sind die technischen Errungenschaften, die es möglich machen Beziehungen unabhängig vom Raum und der Zeit zu haben und aufrecht zu erhalten. Diese jedoch sind „lockere“ Verbindungen, da sie nicht wie „feste“ Verbindungen mit grundlegenden Werten verknüpft sind. Damit ist sind zum Beispiel Beziehungen gemeint, die ich an und zu meinem Heimatort habe, deren „Wurzeln“ zurück verfolgbar sind. Da diese 69 Wikipedia Internet Enzyklopädie 31 „lockeren“ Bindungen immer mehr zunehmen, müssen die „Wurzeln“ irgendwie kompensiert werden. Diese Aufgabe wird von den Massenmedien übernommen. Der Liebesfilm zeigt die Sehnsucht nach Romantik auf, nach der sich jeder Mensch sehnt, selbst wenn er sie nicht direkt als „Romantik“ begreift. Wahre Emotionen stellen in der Öffentlichkeit eher ein Tabuthema dar, niemand ist wirklich am Schicksal einer Familie interessiert, die ihr Kind verloren hat. Viel eher noch beschäftigt man sich mit dem Schicksal derer, die von einem Terroranschlag betroffen waren. Meist aber nur, weil man es gar nicht nachvollziehen kann, es einen nicht betrifft und man es deshalb schnell wieder verdrängen kann. Einen Film hingegen kann man sich schnell anschauen und sein Defizit an romantischen Gefühlen wieder aufbauen. Die Werbung hingegen versucht dem Konsumenten die Beziehungen zu verkaufen, in dem sie ihm verloren gegangene oder einfach nur fehlende Werte, in einer Produktbeziehung anbietet. Da die Werbung die dominante Öffentlichkeit darstellt, orientiert sich der Konsument daran. Dabei nimmt er kontinuierlich Informationen auf, die zum großen Teil auf der romantischen Utopie basieren. Die Frage stellt sich, weshalb diese Vermarktung mit der Liebe funktioniert? Die Antwort liegt nahe, wenn man bedenkt, dass alles auf einer Utopie aufgebaut ist, die nicht zu erreichen ist, da sie eine Vorstellung ohne reale greifbare Grundlage ist. Dem Konsumenten ist durchaus bewusst, dass es sich bei den Konzepten um immer wiederkehrende Klischees handelt, da er sie (aus den Medien) kennt. Ob er eine Beziehung eingehen wird, ist davon abhängig, wie groß seine Erwartungen, Wünsche und Wertvorstellungen sind, die sich durch die Bildern der Medien herauskristallisiert haben und inwieweit er sich dann mit einem Produkt identifizieren kann. 32 7. Zusammenfassung In der Arbeit ist zu sehen, dass die Romantik an sich schon immer einen Platz in der Gesellschaft eingenommen hat und für den Menschen unabhängig in welchem Zusammenhang eine wichtige Bedeutung aufzeigt. Dass es sich bei der romantischen Liebe um ein Gefühl handelt, welches im Laufe der Zeit mit Sinnbildern in Zusammenhang gebracht wurde, erleichterte den Medien zunehmend den Einsatz dieser Vorstellungen in ihren Strategien. Wie man sehen konnte wird der Topos der romantischen Liebe bereits seit fast hundert Jahren kommerziell genutzt, wenn man bedenkt, dass nach der Jahrhundertwende bereits in den ersten Werbeanzeigen das Motiv der romantischen Liebe verwendet wurde. Dies war allerdings nur möglich da die Waren immer in Verbindung mit diesem Motiv gezeigt wurden. Noch im 18.Jahrhundert steht die romantische Liebe im Gegensatz zum Kapitalismus und ist ein Gegenkonstrukt zur kühlen kapitalistischen Sichtweise. Doch mittlerweile scheinen sich beide Konstrukte miteinander vereint zu haben, da die romantische Liebe zum Großteil auf dem kommerziellen Markt, Illouz spricht vom kapitalistischen Markt, anzutreffen ist. Sie bezieht das zwar vor allem auf die in einer Partnerschaft vollzogenen romantischen Aktivitäten, bei denen die romantische Liebe in den Konsum impliziert ist, ich bin jedoch der Meinung, dass dies ebenso auf die durch die Medien verbreiteten Bilder zutrifft. Fest steht, dass die Liebe schon seit jeher eine integrierende Funktion hatte und in gewissen Zeiten das Ideal einer Gesellschaft darstellte. Die Massenmedien haben das romantische Ideal also nicht erschaffen, sondern nur zur kommerziellen Vermarktung verwendet. Dadurch entwickelte der Mensch im Laufe der Zeit Beziehungen zu den Produkten, die er beim Kauf mit der vorgegebenen Liebesromantik assoziieren konnte. Es war in der Arbeit auch ersichtlich, welcher Unterschied zwischen den damaligen Werbeanzeigen und den heutigen Anzeigen gibt. Das Grundprinzip ist gleich geblieben, jedoch steht heute nicht mehr das Produkt, sondern die Beziehung bzw. ein Gefühl im Mittelpunkt. 33 Ich denke, die Beziehungen zwischen den Menschen und der romantischen Liebe haben sich dahin gehend verändert, dass die Liebesmythos seit seiner Kommerzialisierung jederzeit abrufbar ist und zur Verfügung steht, wenn man ihn braucht. Außerdem sind die materiellen Ansprüche durch den Drang zum Individualismus gestiegen. Wenn man so will, sind alle uns umgebenden Beziehungen kommerzialisiert, da sie nach den Bildern der Medien ausgerichtet sind und die Medien unsere Sicht der Dinge steuern, wenn uns gezeigt wird, wie eine glückliche Beziehung aussehen muss. Diese vermittelten, kommerziellen Werte werden unreflektiert aufgenommen und lassen die Bilder entstehen, denen man versucht gerecht zu werden. Während des Schreibens dieser Arbeit ist mir noch eine andere Seite aufgefallen, die man durchaus mit dem Heimatprinzip in Zusammenhang bringen kann. Die andere Seite ist jene der traditionellen Werte und Wurzeln. Der Trend geht zunehmend dahin, dass alte Werte wieder in das Bewusstsein der Menschen geholt werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die in Kärnten traditionellen Kirchtage und besonders der Villacher Kirchtag. Dies ist ein Folklorefest bei dem alte Werte, die früher geschätzt wurden, modern aufgearbeitet werden. Ganz besonders wichtig sind die zahlreichen Trachten, Lederhosen, volkstümliche Musik, sowie die Chöre und kulinarische heimische Spezialitäten. Geworben wird mit Bildern einer jungen Frau aus den 60er Jahren, Heimat Herzen als Symbol für die Romantik. Alle diese Aspekte lassen sich auch im Heimatfilm wieder entdecken und sollen zeigen wo die Wurzeln herkommen. Man könnte sagen der Villacher Kirchtag ist der reale Heimatfilm. Eine Vergegenwärtigung der alten Werte. Und in der Zeit der „losen“ Beziehungen sehnt man sich genau nach solchen traditionellen Werten zurück. Da das Fest für jedermann zugänglich ist (besonders auch beliebt bei den Italienern) und ist man dann auch entsprechend in Dirndl, Tracht oder Lederhose gekleidet, kann sich jeder als ein Teil dieser Tradition betrachten und sich mit Gleichgesinnten im Feiern der alten Zeit verbinden und seiner Herzallerliebsten ein Lebkuchenherz schenken. Wie romantisch, nicht? 34 8. Literaturverzeichnis 8.1. Literarische Quellen Beckermann, Ruth: Ohne Untertitel. Fragmente einer Geschichte des österreichischen Kinos. Sonderzahl Verlag. Wien 1996 Brockhaus von A – Z: In drei Bänden. Weltbild Verlag, Augsburg 2000 Buchschwenter, Robert: Ruf der Berge. Echo des Fremdenverkehrs. In: Beckermann, Ruth: Ohne Untertitel. Fragmente einer Geschichte des österreichischen Kinos. Sonderzahl Verlag. Wien 1996, S. 259 - 283 Duden. Das große Fremdwörterbuch: Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter Dudenverlag. Mannheim 2000 Faulstich, Werner (1): Die Kultur der fünfziger Jahre. Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Wilhelm Fink Verlag. München 2002 Faulstich, Werner (2): Die bürgerliche Mediengesellschaft (1700-1830). Die Geschichte der Medien. Band 4. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 2002 Illouz, Eva: Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. Campus Verlag. Frankfurt/ Main 2003 Reinfandt, Christoph: Romantische Kommunikation. Zur Kontinuität der Romantik in der Kultur der Moderne. Universitätsverlag Winter. Heidelberg 2003 Schuh, Franz: Heimat bist du großer Filme. Thesen zur Kitschindustrie. In: Beckermann, Ruth: Ohne Untertitel. Fragmente einer Geschichte des österreichischen Kinos. Sonderzahl Verlag. Wien 1996. S. 247 - 257 Schulz, Gerhard: Romantik. Geschichte und Begriff. Beck’sche reihe. Beck, München 1996 Steiner, Gertraud: Die Heimatmacher. Kino in Österreich 1946 – 1966. Verlag für Gesellschaftskritik. Wien 1987 Strobel, Ricarda: Heimat, Liebe und Glück: Schwarzwaldmädel (1950). In: Fischer Filmgeschichte Band 3: 1945 – 1960. Auf der Suche nach Werten. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt a. M. 1990 Uka, Walter: Modernisierung im Wiederaufbau oder Restauration?. Der bundesdeutsche Film der fünfziger Jahre. In: Faulstich, Werner: Die Kultur der fünfziger Jahre. Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Wilhelm Fink Verlag. München 2002. S. 71 - 89 Wucherpfennig, Wolf: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Geschichte der deutschen Literatur. Pegasus. Klett Verlag. 1995 35 8.2. Bilder- und Internetquellen www.wikipedia.de www.t-mobile.at/unternehmen/presse/TV_Radio/index.html www.bol.de www.yesteryear.auracom.com 36