Technische Universität Berlin – Institut für Theoretische Physik 27.04.2017 Prof. Dr. Harald Engel Benjamin Lingnau, Jan Totz, Maria Zeitz, Manuel Katzer, Willy Knorr 2. Übungsblatt – Theoretische Physik II: Quantenmechanik Abgabe: Bis Mo. 08.05.2017 12:00 im Briefkasten am Hintereingang des ER-Gebäudes Bei den schriftlichen Ausarbeitungen werden sehr ausführliche Kommentare zum Vorgehen erwartet. Dafür gibt es auch Punkte! Bitte das Deckblatt von der Homepage verwenden! Die Abgabe erfolgt in Dreiergruppen. Aufgabe 4 (20 Punkte): Potential-Streuung Wir betrachten ein stückweise stetiges Potential V (x) und die Lösungen der Schrödingergleichung in den jeweiligen Intervallen, a1 eik1 x + b1 e−ik1 x , −∞ < x ≤ x1 V , 1 ik x −ik x 2 2 a2 e + b2 e , x 1 < x ≤ x2 V2 , ... ... ... ... V (x) = ψ(x) = , ik x −ik x N N aN e + bN e , xN −1 < x ≤ xN VN VN +1 aN +1 eikN +1 x + bN +1 e−ikN +1 x , xN < x < ∞ wobei kj = q (2m/~2 ) (E − Vj ). Wir betrachten den Fall E > V1 , VN +1 , so dass k1 und kN +1 reelle Wellenvektoren sind und ψ(x) laufende, ebene Wellen außerhalb des Streugebiets [x1 , xN ] beschreiben. Wir wollen nun Lösungen der Schrödingergleichung unter der Streubedingung bN +1 = 0 bestimmen, d.h. wir suchen Lösungen, die auf der rechten Seite des Streugebiets nach rechts laufen, aber keinen Anteil aufweisen, der von rechts einläuft. 1. Benutzen Sie die Stetigkeit von ψ(x) und seiner Ableitung ψ 0 (x) und zeigen Sie, dass sich zwei Gleichungen ergeben, die sich in der Matrix-Form ai 1 u1 = T u2 , ui = , i = 1, 2, bi mit 1 T = 2k1 1 (k1 + k2 )ei(k2 −k1 )x1 (k1 − k2 )ei(k2 +k1 )x1 (k1 − k2 )e−i(k1 +k2 )x1 (k1 + k2 )e−i(k2 −k1 )x1 schreiben lassen. 2. Zeigen Sie, dass sich die Wellenfunktion auf der linken Seite mit der auf der rechten Seite des Streugebiets mit Hilfe der Transfer-Matrix M verbinden lässt, wobei u1 = M uN +1 , M = T 1 T 2 ...T N und die T i sowie uN +1 analog zu oben zu definieren sind. 3. Benutzen Sie die Kontinuitätsgleichung ∂ ρ(x, t) + div j(x, t) = 0 ∂t und die Stromdichte j(x, t) = ~ [ψ ∗ (x, t) ∇ψ(x, t) − ψ(x, t) ∇ψ ∗ (x, t)] 2im 1 2. Übung SoSe17 und zeigen Sie j(x > xN ) = j(x < x1 ) = ~ ~kN +1 Im(ikN +1 |aN +1 |2 ) = |aN +1 |2 m m h i ~k ~ 1 Im (a∗1 e−ik1 x + b∗1 eik1 x )ik1 (a1 eik1 x − b1 e−ik1 x ) = [|a1 |2 − |b1 |2 ]. m m Die Stromdichte j(x > xN ) beschreibt eine Fluß rechts vom Streugebiet nach x → ∞. Auf der anderen Seite ist j(x < x1 ) auf der linken Seite die Differenz eines einfließenden, positiven Stroms (einfallende Teilchen) und eines ausfließenden, negativen Stroms (reflektierte Teilchen). 4. Der Transmissions-Koeffizient T und der Reflexions-Koeffizient R sind definiert als das Verhältnis vom Strom der transmittierten bzw. reflektierten Welle zum Strom der einfließenden Welle 2 b1 kN +1 aN +1 2 . T := , R := a1 k 1 a1 Zeigen Sie damit, dass kN +1 1 , T = k1 |M11 |2 und T + R = 1 M21 2 R = M11 gilt, wobei Mij die Einträge der Transfer-Matrix M sind. Vorlesung: • Dienstag 8:30 Uhr – 10:00 Uhr im EW 202. • Mittwoch 8:30 Uhr – 10:00 Uhr im EW 202. Webseite: • Details zur Vorlesung, Vorlesungsmitschrift und aktuelle Informationen sowie Sprechzeiten auf der TU Webseite mit Direktzugang: 176875 Scheinkriterien: • Mindestens 50% der Übungspunkte. • Bestandene Klausur. Bemerkung: Bei den Übungsaufgaben werden nur Originalabgaben akzeptiert. Keine Kopien oder elektronischen Abgaben. Bei Programmieraufgaben ist verwendeter Code ausgedruckt mit abzugeben. 2