Suchet so werdet ihr finden! Wissenschaft im gezielten Einsatz gegen Solarien 10 Argmente gegen einen Medien-Coup der Solariengegner Eine Studie aus dem Mittleren Westen der USA macht die Runde durch die Medien. Ihre Behauptung: Die Nutzung von Solarien erhöht das Risiko, am „schwarzen“ Hautkrebs, dem Melanom, zu erkranken, im 74 Prozent, bei häufiger und längerer Nutzung verdoppelt oder verdreifacht sich das Risiko sogar. Was sowohl von den Autoren als auch von den Medien verschwiegen wird: Die Studie ist das Ergebnis eines Projekts, das vor Jahren von Geldgebern in Auftrag gegeben worden war mit dem Ziel: „Instrumente zu entwickeln, mit denen die Nutzung von Solarien entmutigt werden können.“ Hier nur einige der Verfahren, mit denen das gewünschte Resultat der Studie „hergestellt“ wurde: 1. Die Studie ist entstanden aus einem größeren Studienprojekt mit dem klaren Auftrag, "Instumente zu entwickeln, mit denen die Nutzung von Solarien entmutigt werden können." So einer der Geldgeber, das National Cancer Institute. Das Endurteil war damit bereits in den Studienansatz "eingebaut". 2. Mit diesem Auftrag wurden nach den schriftlichen Interviews Telefongespräche geführt, zur Hälfte mit Menschen, die inzwischen an einem Melanom erkrankt waren. Bei "richtiger" Befragung neigen derart Betroffene dazu ihre Erinnerung an frühere Sonnenbank-Nutzung und Zeiten den Bedingungen anzupassen, zumal wenn ihnen die Sonnenbank als "Schuldiger" für ihren Zustand vorab suggeriert worden war. 3. Die Studie beschränkt sich auf den Staat Minnesota. Ausgerechnet dieser Staat zeichnet sich aus durch einen weit überproportionalen Anteil an Menschen nordeuropäischer Herkunft. Der besonders gefährdete Hauttyp 1 ist daher hier sehr viel häufiger vertreten als im Rest der Bevölkerung. 4. Erinnerungen an so unwichtige Ereignisse wie das Sonnenbaden im Freien oder im Sonnenstudio, oder gar deren Länge und Häufigkeit, sind nach 20 Jahren und mehr eher zufällig. Dass darüber hinaus auch noch der Gerätetyp aus z.B. dem Jahr 1990 korrekt erinnert wird, ist unwahrscheinlich. Auf solchen Erinnerungen aber basiert diese Studie. 5. Statistiken der Verbände zur Solarium-Nutzung im Staat Minnesota weisen einen Anteil von 10 Prozent an der Bevölkerung insgesamt aus. Die Studie aber entdeckte einen Anteil von 62 Prozent Solariennutzer bei der vom Melanom betroffenen Gruppe und 51 Prozent in der zufällig ausgewählten Vergleichsgruppe. Eine derartige Differenz, selbst bei ungenauen Daten, ist bei einer repräsentativen Auswahl ausgeschlossen. Hier wurde also vermutlich "vorselektiert". 6. Wenn es richtig ist (wie die Studie ausweist), dass regelmäßiger Aufenthalt an der Sonne das Melanom-Risiko eher senkt als steigert, die UV-Strahlen der Sonne sich aber nicht bzw. nur in der Zusammensetzung, von den UV-Strahlen des Solariums unterscheiden, ist die Risiko-Steigerung gerade bei regelmäßiger SonnenbankNutzung nicht schlüssig erklärbar. Zwei Ergebnisse der gleichen Studie widersprechen sich also unmittelbar an dieser Stelle. 7. In der Studie selbst, vor allem aber in dem jetzt anlaufenden Medien-Echo wird durchgängig mit "relativen" statt "absoluten" Risiken argumentiert. Tatsächlich liegt das absolute Risiko, an einem Melanom zu erkranken in den USA bei weniger als 0,1 Prozent - und unterscheidet sich nach anderen Studie kaum zwischen Nutzern und Nicht-Nutzern von Solarien. Da die Studie nur Menschen bis zum Alter von 59 Jahren einbezieht, das Melanom aber eine typische Alterskrankheit ist, liegt folglich das absolute Risiko einer Melanom-Erkrankung in den hier untersuchten Altersgruppen noch sehr viel niedriger als im Durchschnitt der gesamten Bevölkerung. 8. In der Melanom-Gruppe befinden sich mehr als dreimal so viele Menschen mit vielen oder sehr vielen Muttermalen wie in der Vergleichsgruppe und immerhin ein Viertel mehr Menschen mit mehr als 5 schweren Sonnenbränden im Freien. Beides, Anzahl der Muttermale und Sonnenbrände, sind typische Risikofaktoren für ein Melanom. Mit Solarium haben sie nichts zu tun! 9. Obwohl in der Studie viele andere Melanom-Risiken genannt und ausgeschlossen werden, wird der ebenfalls gefundene Zusammenhang von Sonnenschutzmitteln und Melanom einfach ausgeblendet. Dabei erhöht sich, laut Daten der Studie selbst, das Melanom-Risiko durch Sonnenschutz-Gebrauch um ganze 35 Prozent. 10. Zitiert wird die Einstufung der Solarien als „definitiv krebserregend“ durch die IARC, Forschungsorganisation der WHO. Verwiesen wird dabei zwar auf die schwache statistische Grundlage dieser Aktion (in der einschlägigen Meta-Studie lieferten von 19 einbezogenen Studien nur drei – methodisch angreifbare – Studien statistisch relevante Ergebnisse über einen Zusammenhang von Solarium und Melanom). Verschwiegen wird aber vor allem, dass die Einordnung der IARC nichts über das Ausmaß der Gefährdung aussagt. Die Studie: DeAnn Lazovich et al., Indoor Tanning and Risk of Melanoma: A Case-Control Study in an Highly Exposed Population, Cancer Epidemology, Biomarkers & Prevention, online vorab publiziert, 26. Mai 2010 Weiterführend: Solarium und Melanom, a Never Ending Story, Weblog „Sonne ist Leben“: www.sonnennews.de/wordpress/2010/05/29/es-war-einmal-solarium-und-melanom-a-neverending-story/