ZusatzINFO: Skalenarten NOMINALSKALA Gleichheit oder Verschiedenheit Geschlecht Objekte werden bezüglich einer Eigenschaft in verschieden Kategorien zugeordnet. Dabei wird jedes Objekt genau einer Kategorie zugeordnet (die Kategorisierung ist ausschließlich und erschöpfend). Die Objekte können bezüglich der Eigenschaften auf Gleichheit (xj = xi) oder Verschiedenheit (xj xi) untersucht werden, weitere Untersuchungen – z.B. größer/kleiner – sind nicht zulässig. Beispiele für (fast nur) nominal meßbare Objekte: Familienstand, Konfessionsangehörigkeit, Geschlecht – die einzelnen Variablen können polytom (Konfession) bzw. dichotom (Geschlecht) sein. Welche Skalenwerte den einzelnen Ausprägungen zugewiesen werden spielt keine Rolle, solange gleichartige Objekt gleiche, nicht gleiche Objekt verschiedene Skalenwerte zugewiesen bekommen. ORDINALSKALA. Größer-kleiner Relation Militärische Ränge Läßt die betrachtete Eigenschaft auch eine Ordnung der Objekte zu, ist es eine ordinal meßbare Eigenschaft. Die entsprechenden Skalenwerte können nach kleiner/größer Relationen unterschieden werden: xi > xj oder xi = xj oder xi < xj - damit offenbart sich eine Rangfolge. Die Skalenwerte könne so gewählt werden, daß diese Ordnung erhalten bleibt. Jede streng monoton (steigende) Funktion ist zulässig (y = f(x) mit xi < xj i < yj). Beispiel: Schulnoten, Eiergröße (Güteskala) oder die Rangplätze der Frauenhandballbundesliga INTERVALLSKALA Gleichheit von Differenzen Temperatur Bei einem Merkmal, welches intervallskaliert ist, läßt sich nicht nur die Rangfolge der einzelnen Objekte, sondern auch der Abstand feststellen und sinnvoll interpretieren. Wir können beobachten ob eine <, > oder = Relation vorliegt (wie bei einer Ordinalskala); hinzu kommt noch, daß wir xi - xj = xk - xi oder xi - xj < xk - xi oder xi - xj > xk - xi erfassen können. Beispiel: (skalierte) Einstellungsmessungen, Religiosität oder die Temperaturmessung in °C.. Die Skalenwerte können durch jede beliebige lineare Transformation verändert werden: y = axi + b VERHÄLTNISSKALA RATIONALSKALA Gleichheit von Verhältnissen Längenmessungen Merkmale, die einen natürlichen Nullpunkt besitzen bilden eine Verhältnisskala. Dadurch lassen sich nun auch die Verhältnisse der Skalenwerte interpretieren. Beispiel: räumliche Entfernung, Alter oder Einkommen. Jede lineare Funktion ohne Konstante ist erlaubt. Zu den nominalen Daten gehören das Geschlecht oder das Merkmal Brillenträger. Wie der Name schon andeutet, können die Merkmalsausprägungen benannt werden mit den Begriffen "Frau" bzw. "Mann". Aus heutiger Sicht sind die beiden Ausprägungsformen des Geschlechts gleichwertig; niemand käme auf die Idee diese zur sortieren (oder doch?) wie es beim nächsten Skalen-Niveau möglich ist. Nominalskalen lassen nur Aussagen über die Gleichheit oder Ungleichheit der Meßwerte zu. Ordinale Daten können der Größe/ Wertigkeit nach geordnet werden, man spricht von einer Rangfolge. Ordinalskalen ermöglichen Aussagen im Sinne einer größer/kleiner/gleich-Beziehung der Meßwerte. Ein Beispiel sind die Medaillenplätze bei einem internationalen Tennisturnier. Der Erste bekommt eine Goldmedaille, der Zweite eine Silbermedaille etc. Der Unterschied zum Intervallskalen-Niveau liegt darin, daß die Abstände zwischen den Werten nicht gleich sind. Die Differenz im Preisgeld für den Sieger und den Zweitbesten eines internationalen Tennisturniers ist größer als jener zwischen dem 6. und 7. Platz. Intervall-Daten dagegen weisen immer gleiche Abstände (auch als Intervall bezeichnet) zwischen den einzelnen Werten auf. Hier sind fest stehende Differenzen enthalten, wie beim Einkommen deutlich wird. Ein Arzt im Praktikum mit einem monatlichen Einkommen von 1450,- DM verdient 2000,- DM weniger als ein Assistenzarzt mit 3450,- DM. Auch zwischen zwei Chefärzten, von denen einer 20.000,- DM und der andere 22.000,- DM im Monat verdient, beträgt die Differenz 2000,- DM. Eine Ordinal-Skala dagegen könnte nur zeigen, dass 1450,- bzw. 20.000,- DM weniger als 3450,- bzw. 22.000,- DM ist. Die Verhältnis-Skalen sind lediglich eine akademische Erweiterung von IntervallSkalen. Daten mit Verhältnisskalen-Niveau haben zusätzlich einen natürlichen Nullpunkt. Ein immer wieder verwendetes Beispiel sind Temperaturangaben in Kelvin. Kälter als 0 Kelvin (-275,15°C) geht einfach nicht. Durch den natürlichen Nullpunkt sind die Daten proportional zueinander; es können Verhältnisse der Daten berechnet werden. http://www.daten-consult.de/statistikkurs/statistik_13.html http://infosoc.uni-koeln.de/fssoziologie/texte/statistik1/einfuehrung/einfuehrung.htm#skalenniveaus