Porträt des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) 1. Der SGB In Kürze Im SGB haben sich 16 selbständige Gewerkschaften, Angestellten- und Berufsverbände zu einem Dachverband zusammen geschlossen. Der SGB kann so gegenüber der nationalen Politik und anderen wichtigen gesellschaftlichen Kräften als mächtiger Interessenvertreter für gut 390'000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auftreten. Die SGB-Verbände vertreten Beschäftigte sowohl der Privatwirtschaft wie auch des öffentlichen Dienstes. Der SGB ist die klar grösste Arbeitnehmendenorganisation der Schweiz. 1.1 Wer ist der SGB? Der SGB – die Lobby der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Gewerkschaften sind Selbsthilfegruppen: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schliessen sich zusammen, um gemeinsam ihre Interessen gegenüber den Arbeitgebern und der Gesellschaft zu vertreten. Der Gedanke dahinter: Die Verhandlungsmacht vieler ist immer stärker als der Einfluss des oder der Einzelnen. Grösste Arbeitnehmerorganisation Auf demselben Gedanken basiert der Schweizerische Gewerkschaftsbund: Er ist der Zusammenschluss mehrerer selbständiger Verbände zu einem Dachverband. Der SGB kann so gegenüber der nationalen Politik und anderen wichtigen gesellschaftlichen Kräften als mächtiger Interessenvertreter für mehr als 390’000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auftreten. Er ist die grösste Arbeitnehmendenorganisation der Schweiz. Mehr Einfluss auf die Politik Für viele Arbeitnehmerverbände war die eingeschränkte Durchsetzungskraft auf politischer Ebene ein wichtiger Grund, sich dem SGB anzuschliessen. Manche Branchenorganisation hatte nämlich die Erfahrung gemacht, dass sie in ihrem Tätigkeitsbereich, in ihrem Wirtschaftszweig als Akteur D:\68633651.doc -2- durchaus ernst genommen wird, dass sie aber wenig Einfluss auf die wichtigen Entscheidungen der Politik hat. Kompetenzzentrum SGB Der SGB ist die gemeinsame Lobbyorganisation der ihm angeschlossenen Verbände. Er ist aber auch das Kompetenzzentrum der Gewerkschaften für Wirtschafts-, Sozialversicherungs-, und Berufsbildungsfragen, für Fragen des Service public, der europäischen Integration, der Gleichstellung, der Ausländer- und Ausländerinnen-Integration. Der SGB verfügt zudem über einen professionellen Apparat, der Abstimmungs- und meinungsbildende Kampagnen durchführt. Der SGB erhält seine Aufträge von den angeschlossenen Verbänden, umgesetzt werden sie vom Sekretariat, der eigentlichen Schaltzentrale des SGB. Wer entscheidet? Die Entscheidfindung und Beschlussfassung erfolgt im Schweizerischen Gewerkschaftsbund auf demokratische Weise von unten nach oben. Beste Kontakte zu Staat und Gesellschaft Die wichtigste Aufgabe des SGB ist die Lobby-Arbeit im Interesse der angeschlossenen Verbände. Zu diesem Zweck unterhält das SGB-Sekretariat enge Kontakte zu allen politischen und gesellschaftlichen Kräften des Landes, zur Bundesverwaltung, zu den politischen Parteien, zu den Kirchen, aber auch zu den Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden. Direkte Einflussnahme in Kommissionen Der SGB nimmt aber auch direkteren Einfluss auf den politischen Entscheidungsprozess: Vertreterinnen und Vertreter des SGB sind beispielsweise Mitglied des Parlamentes, SGBSekretärinnen und Sekretäre haben Einsitz in wichtigen ausserparlamentarischen Kommissionen (z. B. Aufsichtskommissionen AHV, Arbeitslosenversicherung, Kommissionen für die Arbeitssicherheit, Ausländerkommission, Berufsbildungskommission, Wettbewerbskommission usw.). Sie oder andere Persönlichkeiten des SGB sind auch in führenden Positionen bei wichtigen Organisationen wie der Schweizerischen Nationalbank oder der SUVA. Dienstleistungen für die Verbände Die zweite wichtige Aufgabe des SGB und seines Sekretariates ist diejenige einer politischen Dienstleistungsstelle für die angeschlossenen Verbände. So interveniert der SGB auf Wunsch eines Verbandes bei den zuständigen Stellen oder er leistet Grundlagenarbeit im Interesse eines oder mehrerer seiner Verbände. Häufig können Probleme kleiner Verbände in Zusammenarbeit mit anderen SGB-Verbänden einfacher gelöst werden. -3- Koordination der Aufgaben Bedeutsam sind auch die Koordinationsaufgaben, die der SGB wahrnimmt. Sie reichen vom frühzeitigen Meinungsaustausch zwischen den Verbänden im Hinblick auf die Lohnverhandlungen bis zur Schlichtung bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Verbänden. Autonome Verbände Entscheidend ist allerdings, dass der SGB nur subsidiär tätig wird und nur diejenigen Aufgaben wahrnimmt, die die Mitgliedsverbände an ihn delegiert haben. In allen anderen Fragen und Aufgaben sind die angeschlossenen Gewerkschaften autonom. Diese Aufgabenteilung hat sich in der Vergangenheit bewährt. 1.2 Zur politischen Bindung Der SGB ist parteipolitisch nicht gebunden. Ziel ist eine möglichst effiziente Interessenwahrung der Mitglieder. Deshalb arbeitet der SGB mit allen politischen Parteien zusammen. Die engen historisch gewachsenen Kontakte mit der SPS als starker Fraktion und ihren zwei Bundesräten erleichtern jedoch die Einflussnahme wesentlich. Trotz dieser politischen Nähe zur SPS hat der SGB in der Vergangenheit mit allen Parteien zusammengearbeitet – in den letzten 10 Jahren insbesondere auch mit der CVP (Wirtschaftspolitik, Sozialversicherungen). Ebenso hat er in einigen Fragen von der SPS abweichend Stellung bezogen – zudem hat er in vielen Fällen auch einigen Einfluss auf Stellungnahmen der SPS. 1.3 Zur Grösse des SGB Der SGB dürfte arbeitnehmerseitig der einzige Dachverband sein, der über die notwendige kritische Grösse verfügt, um gleichzeitig in verschiedenen Dossiers massgeblich Einfluss ausüben zu können. Diese Grösse erlaubt ihm zudem engste Kontakte in Verwaltung, Exekutive und Parlament des Bundes. Sie bildet auch die Voraussetzung dazu, dass der SGB in über 80 ausserparlamentarischen Kommissionen vertreten ist und in den Führungsorganen von SUVA, Bankrat und –ausschuss der SNB sowie mittels der Verbände in den Verwaltungsräten von SBB, Post und Swisscom mitarbeitet. 1.4 Haben „Kleine“ angesichts dieser Grösse eine Chance? Der SGB versucht in Fragen der nationalen Politik mit einer Stimme zu sprechen. Das bedeutet, dass der SGB die Bedürfnisse und Anliegen der einzelnen Mitgliederverbände stark berücksichtigt. Insbesondere gilt dies für Fragen, welche einzelne Branchen betreffen. Zudem können die einzelnen Verbände eine vom SGB abweichende Position beziehen, wenn sie von einer Frage unmittelbar betroffen sind. Dass „Kleine“ nicht einfach „verschluckt“ werden, zeigt sich auch an der Vertretung der Verbände in den Gremien. Die „kleinen“ Verbände üben in den Gremien einen weit überdurchschnittlichen Einfluss aus. -4- 1.5 Zusammenarbeit mit anderen Dachverbänden Da der SGB überzeugt ist, dass die Aufsplitterung der Kräfte auf der Arbeitnehmerseite deren Einflussmöglichkeiten beschränkt, setzt er sich wo möglich für eine enge Zusammenarbeit zwischen den Arbeitnehmerverbänden ein. 1.6 Internationale Zusammenarbeit Der SGB ist Mitglied des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) und des Internationalen Bunds freier Gewerkschaften (IBFG, 127 Mio. Mitglieder). Der SGB ist zur Zeit daran, seine internationalen Kontakte auszubauen. Er will auf wichtige Entscheidungen, die zunehmend auf europäischer Ebene gefällt werden, vermehrt Einfluss nehmen. -5- Ihre Ansprechpartner und –partnerinnen im SGB-Sekretariat Serge Gaillard, Leiter des Zentralsekretariats, bearbeitet die Bereiche Löhne, Beschäftigung, Arbeitslosenversicherung, Konjunktur und Geldpolitik, Finanzpolitik, Finanzierung Sozialversicherungen, allgemeine Wirtschaftspolitik. Direktwahl: 031 377 01 11 / [email protected] Ewald Ackermann betreut als Redaktor den deutschsprachigen SGB-Pressedienst. Er ist überdies verantwortlich für die Schriftenreihe DOK. Er ist als Pressesprecher Stellvertreter von Pietro Cavadini. Direktwahl: 031 377 01 09 / [email protected] Doris Bianchi betreut ab 1.4.2005 die Dossiers Arbeitszeit, Arbeitsgesetz, Gesundheitsschutz sowie die flankierenden Massnahmen. Direktwahl: 031 377 01 13 / doris.bianchi.sgb.ch Pietro Cavadini ist Pressesprecher des SGB und zuständig für PR, Abstimmungskampagnen und Mobilisierung, Medienpolitik, Bundeshaus Direktwahl: 031 377 01 07, Mobiltelefon: 079-353 01 56 [email protected] Natalie Imboden betreut die Dossiers Gleichstellung, Mutterschaftsversicherung, europäische Integration, Statistik und Konsumentenschutz Direktwahl: 031 377 01 17 / [email protected] Colette Nova betreut die Dossiers allgemeine Sozialpolitik und Sozialversicherung, insbesondere AHV, Invalidenversicherung, berufliche Vorsorge, Unfallversicherung, Krankenversicherung. Sozialhilfe. Direktwahl: 031 377 01 17 / [email protected] Daniel Oesch betreut die Lohn- und Vertragspolitik wie die Aussenwirtschaftspolitik. Direktwahl: 031 377 01 18 / [email protected] Jean-Claude Prince betreut die Dossiers ausländische Arbeitnehmer und -nehmerinnen, Flüchtlingspolitik, Rassismus, kantonale Gewerkschaftsbünde, Koordination Lohnpolitik, Wohnbauförderung, Mietwesen. Direktwahl: 031 377 01 12 / [email protected] Fernand Quartenoud betreut als Redaktor den französischsprachigen Pressedienst. Er fungiert weiter als Ansprechpartner für die Journalisten und Journalistinnen der französischsprachigen Medien, ist verantwortlich für die französischsprachigen Übersetzungen und betreut die französischsprachigen Verbandszeitungsredaktoren. Direktwahl: 031 377 01 05 / [email protected] Peter Sigerist betreut die Dossiers Berufsbildung und Weiterbildungsfragen, Jugend- und Alterspolitik, Landesverteidigung und Umweltpolitik. Direktwahl: 031 377 01 23 / [email protected] Rolf Zimmermann betreut das Dossier Service public und ist stellvertretener Sekretariatsleiter. Direktwahl: 031 377 01 21 / [email protected] Arbeitsrecht und allgemeine juristische Frage, Stelle momentan unbesetzt.