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Referat "Nachwachsende Rohstoffe"
Zum Kongreß vom 14.02.2000
Technischer Umweltschutz
Ulrike, Stefan, Boris, Constantin
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Nachwachsende Rohstoffe
Definition:
Unter nachwachsenden Rohstoffen versteht man Pflanzen oder deren Inhaltsstoffe, die ganz oder in Teilen als Rohstoffe für
die Industrie oder als Energieträger genutzt werden können. Im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen erneuern sie sich jährlich
oder in überschaubaren Zeiträumen.
Aber auch tierische Produkte wie z.B. Schurwolle, Leder, Häute, Talg und Gelatine sind nachwachsende Rohstoffe.
Schon früher wurden sie als Nahrungsmittel, Baustoff, Grundstoff für die Kleidungs- und chemische Industrie, als
Energielieferant und Brennstoff genutzt, gerieten aber aufgrund der neu entdeckten und entwickelten Stoffe in den
Hintergrund. Diese Rohstoffe, besonders die fossilen Brennstoffe, gehen aber langsam in ihren Lagerstätten dem Ende zu und
reichern sich auch konzentriert als Schadstoffe, Sondermüll oder in Form von verbranntem Kohlenstoff als CO 2 in der
Atmosphäre an. Dies führt zu Umweltverschmutzungen, dem Treibhauseffekt und zu den sog. Zivilisationskrankheiten wie
Allergien und ähnliches. Diesem Trend muss entgegengesetzt werden.
Viele dieser heute genutzten Stoffe könnten auch durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden, die umweltverträglich
angebaut werden können, vollständig abbaubar sind, dem Menschen und der Natur nicht nachhaltig schaden, den CO2
Haushalt wieder in ein Gleichgewicht bringen und somit der herrschenden Umweltzerstörung entgegen-wirken. Die Natur
produziert jährlich weltweit ca. 170 Mrd. Tonnen Biomasse, wovon der Mensch nur ca. 6 Mrd. Tonnen wirtschaftlich nutzt.
Beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen geht es

um die Nutzung von Biomasseresten wie Holz und Stroh, von Biomasseresten aus der Verarbeitung von
Nahrungsmitteln sowie um Landschaftspflegeaufwuchs und

um den Anbau spezieller Rohstoffpflanzen
Durch den bestehenden Nahrungsüberschuss in den EU-Ländern müssen Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln
stillgelegt werden. Durch die 1992 eingeleitete Agrarreform ist es nun möglich auf diesen Flächen nachwachsende Rohstoffe
anzubauen. Eine Alternative zur zwangsweisen Stillegung von Flächen ist daher die Erzeugung von nachwachsenden
Rohstoffen für die Industrie und für die Energiegewinnung.
Der Anbau und die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen ermöglicht einen naturnahen Kreislauf, wodurch

fossile Ressourcen geschont werden

ein Beitrag zur einheimischen Energieversorgung geleistet wird

CO2 Emissionen vermieden werden

die Stabilität der ländlichen Wirtschaftsräume gefördert wird (da das Geld nicht mehr aus der Region wegfließt)

und die Beschäftigungssituation verbessert wird
Der positive Effekt auf die Beschäftigungssituation kommt dadurch zustande, da eine Arbeitsplatzschaffung und Erweiterung stattfindet. Es wird

ein hoher Anteil an Akademikern und Ingenieuren

ein hoher Anteil an Facharbeitern

und eine Vielzahl von Selbstständigen benötigt
Ebenso dazu bei trägt die breite regionale Verteilung und die Standortgebundenheit der Arbeitsplätze.
Zum Beispiel würde der Anbau von 1,2 Millionen Hektar Ölpflanzen (Raps, Sonnenblume, u.a.) für technische Zwecke bis
zu 20.000 Arbeitsplätze stellen.
Einteilung der nachwachsenden Rohstoffe
Man teilt sie in zwei Gruppen ein:
1.
2.
Industriepflanzen
Energiepflanzen
Und die Energiepflanzen noch einmal in die drei Gruppen
1.
2.
3.
feste Form (Verbrennung, z.B. Holzreste, Holzhackschnitzel, Stroh)
nach Aufbereitung flüssige Form (z.B. Biodiesel aus Raps, Ethanol)
nach Aufbereitung gasförmig (z.B. Biogas)
Die verschiedenen nachwachsenden Rohstoffe
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Von den nachwachsenden Rohstoffen ist Holz wohl das bekannteste und auch das mit der ältesten Tradition. Neben Holz
werden aber auch verschiedene Zellstoffarten, Öle und Fette, Stärke, Zucker, Arzneien und Gewürze, Fasern und Farbstoffe
zu den nachwachsenden Rohstoffen gezählt. Einige dieser Rohstoffe sollen nun genauer betrachtet werden.
Biomasse
Die verschiedenen Arten der Biomasse entstehen durch die photosynthetische Aktivität der Pflanzen, die die Energie der
Sonne dazu benutzen, CO2 in gespeicherte Sonnenenergie, also in Biomasse zu überführen. Im Gegensatz zu z.B.
Windenergie und Solarenergie ist diese Biomasse ein Energieträger der sich speichern und lagern lässt. Für die thermische
Nutzung von Biomasse spricht, das

die fossilen Energieträger in wenigen Jahrzehnten aufgebraucht sein werden

der erhöhte CO2-Anstieg durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern

Agrarüberschüsse nicht nur in der EU bestehen und Probleme bereiten

und Defizite in der Durchforstung von Wäldern
Der Energieträger Biomasse:

ist regenerierbar

er vermindert den anthropogenen Treibhauseffekt

verursacht wesentlich geringere Umweltbelastungen bei Unfällen

besitzt eine positive Energiebilanz

meistens kurze Transportwege zwischen Anbaugebiet und Nutzungsstätte

erreicht eine Wertschöpfung der Region

reduziert die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen

fördert Innovationen

bildet ein weiteres Standbein für die Land- und Forstwirtschaft

erhält und schafft Arbeitsplätze

erhält die ländliche Struktur
Nimmt man nun Holz als ein Beispiel heraus, so findet man aber auch einige Probleme, da sich im Holz mit der Zeit
Schwermetalle abgelagert haben, die nach der Verbrennung in der Asche vorliegen und gesondert deponiert werden müssen.
Diese Schwermetalle stammen aber aus anthropogenen Quellen, sind oder sollten also eigentlich auch vermeidbar sein.
Unvermeidlich bei der Verbrennung von Holz sind die Emissionen von CO2, Wasserdampf, Nox (aus der Luft und aus dem
Brennstoff) und Asche. Vermeidbare Emissionen sind dagegen Kohlenwasserstoffe, CO und Ruß. Bei der Emission von CO 2
ist jedoch daraufhinzuweisen, das durch die Nutzung von Holz als Energieträger ein geschlossener CO2- Kreislauf entsteht,
es also nicht zu einer Erhöhung des CO2- Haushaltes in der Atmosphäre kommt. Ein weiterer negativer Punkt ist, das die
Kosten für ein Biomasse-Heizwerk /Holz-Klein-Feuerungsanlage höher sind als die für konventionelle Feuerungsanlagen.
Holz
Holz wird aber neben der Nutzung als Energieträger auch als CO2- Speicher genutzt, sowie in der Bau- und Möbelwirtschaft,
in der Verpackungs- und Dämmstoffindustrie, sowie als Zellstoff für Papier und Pappe. Es ist äußerst elastisch, druckfest,
langlebig, leicht, mit geringem Energieaufwand herzustellen und zu bearbeiten, vielseitig einsetzbar und 100% biologisch
abbaubar.
Biogas
Biogas entsteht, wenn organisches Material unter Ausschluss von Sauerstoff mikrobiell abgebaut wird. Methanquellen sind
fossilen Ursprungs, Reisfelder, der Darmtrakt aller Wiederkäuer, Kohlegruben, Mülldeponien und Kläranlagen.
Zur Zeit werden 1% des deutschen Primärenergiebedarfs durch Biogas gedeckt. Dies könnte man drastisch steigern, da sich
Biogasanlagen durch ihr gutes Input-Output-Verhältnis auch gut als Einzelanlagen und Kleinanlagen nutzen
Durch die Nutzung von Biogas wird ebenfalls ein geschlossener CO2-Kreislauf geschaffen, wobei man sich aber noch nicht
ganz sicher ist, ob durch die Nutzung von Methan der CO2-Haushalt der Atmosphäre nicht ansteigt oder nicht. Außerdem
scheint die Konzentration von Ammoniak größer zu sein, als die bei der Lagerung von Gülle. Es sind also für die Nutzung
von Biogas noch weitere Untersuchungen nötig.
Cellulose
Cellulose wird aus Holz, Stroh, Chinaschilf, Flachs, Hanf, Altpapier und Baumwolle gewonnen und zu Papier, Pappe,
Klebstoffen, Bauwerkstoffen, Filmen, Folien, Kosmetika und pharmazeutischen Mittel verarbeitet.
Flachs
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Flachs wird aus dem Faserlein oder Öllein gewonnen und wächst aufgrund seiner geringen Ansprüche auf fast allen Böden.
Durch seine Genügsamkeit benötigt man sehr wenig Dünger, um Flachs anzubauen. Verwendet wird Flachs als Dämmstoff,
als Formteil, Füllstoff, als Erosionsschutzmatten, technische Vliese, als Substituent für Asbest- und Kohlefasern und in der
Textilindustrie.
Hanf
Früher wurde Hanf als Werkstoff für Seile, Segeltuch, Bekleidung, Papier, als Baustoff, für Ölprodukte, Netze und Flaggen
benutzt. Später wurde er dann abgelöst von Baumwolle, Jute und Sisal.
Da man aus bestimmten Teilen der Hanfpflanze Drogen herstellen kann, wurde der Anbau von THC (Tetrahydrocannabinol)
haltigem Hanf in Deutschland verboten. Dies Verbot wurde 1996 zurückgenommen, mit der Auflage, nur Hanfpflanzen mit
einer THC-Konzentration von 0,3% anbauen zu dürfen. Kontrolliert wird der Anbau von Hanf von der Bundesanstalt für
Ernährung und Landwirtschaft, die in unregelmäßigen Abständen Kontrollen durchführt und auch folgende Bedingungen
stellt:

Anbauanzeige bei der BLE unter Angabe der Anbau- und Erntefläche. Nur zertifiziertes THC-armes Saatgut
(amtliches Etikett als Nachweis) darf verwendet werden

Erntemeldung bei der BLE, d.h. unmittelbar vor der Ernte muss die BLE benachrichtigt werden

Stichprobenartige Kontrollen auf THC-Gehalt werden von der BLE durchgeführt

Meldung des geschätzten Durchschnittsertrags an Stroh, Fasern und Samen an die BLE
Hanf ist biologisch Abbaubar, besitzt ein geringes Gewicht und ist relativ resistent gegen viele Unkräuter, Schädlinge und
Krankheiten, was ihn auszeichnet als Nutzpflanze, die Ernte ist aber sehr aufwendig. Daher ist der Anbau von Hanf
heutzutage noch nicht wirtschaftlich. Aus Hanf werden Textilien, Papier, Pappe, Seile, Bindfäden, Taue, Säcke, Segeltuch,
Dichtungen (Gas-Wasserrohre), Hanföl (hoher Vitamin E-Gehalt), Baustoffe, Dämmstoffe und Arzneimittel hergestellt,
außerdem wird er als Faserverbundstoff und als Ersatz für Verpackungsgarne, Glas- und Kohlefasern verwendet.
Naturfaserverstärkte Kunststoffe in der Automobilindustrie
Technische Vorzüge gegenüber der bisher eingesetzten Glasfaser:
Möglichkeit zu Gewichtsreduzierung (ca. 10 % bauteilbezogene Gewichtseinsparung)
Gute Bearbeitungs- und Verarbeitungseigenschaften mit Standardverfahren
Größtenteils vergleichbare technische Eigenschaften
Ökologische Vorteile (bei Verbrennung keine Schadstofffreisetzung, stoffliche Wiederverwertung)
Warum Bestrebung zur Kunstfaser?
Die Altautoverordnung schreibt vor, das ab dem Jahre 2005 nach Ende des Produktzyklus eines Automobils nur
noch ein Anteil von 5 % deponiert werden darf.
Gegenüber Glasfasern bieten Naturfasern arbeitsmedizinische Vorteile durch einfaches Handling und drastische
reduzierte Neigung zur Auslösung von Haut- und Lungenirritationen.
Geringere Rohstoffpreise und verminderte Zeiten in den Verarbeitungsprozessen bieten ökonomische Vorteile.
Probleme
Es existieren keine Versuche über das Langzeitverhalten von Naturfasern; und das Versageverhalten bei schlagartiger
Beanspruchung wurde noch nicht ausreichend erforscht.
Stärke
Stärke wird aus Mais, Kartoffeln und Weizen gewonnen und findet als Kleister, Klebstoff und Zuckerzusatz Verwendung,
ebenso in der Papier- und Papierindustrie, als Waschmittelrohstoff (Zuckertenside), in der Kosmetik, Textilindustrie (gegen
Abrieb beim weben), Pharmaindustrie, als Zuckerzusatz, als Binde- und Gleitmittel in der Bauindustrie (z.B. Gips- und
Mineralfaserplatten). Aus Stärke lassen sich biologisch abbaubare Werkstoffe herstellen, mit denen man Kunststoffe
ersetzen könnte, so zum Beispiel Formteile für Einweggeschirr, Verpackungen, mit denen der Müll reduziert werden könnte.
Insgesamt gibt es mehr als 6000 Stärkeprodukte.
Durch den Anbau von Kartoffeln und Mais als stärkehaltige Nutzpflanzen kann es zu Erosionsschäden des Gebietes
kommen, da die Bodenbedeckungsdauer sehr kurz ist. Bei der Kartoffel kommt es noch zu erhöhtem Transportaufwand,
womit sie also nur im Anbau unmittelbar neben einer verarbeitenden Fabrik wirtschaftlich wäre.
Der Grund zur Entwicklung von Biologisch Abbaubaren Werkstoffen (BAW's) sind eine naturnahe Kreislaufwirtschaft und
die Verringerung der Müllmenge. Zur Zeit sind die BAW's noch vergleichsweise teuer (6-15 DM/Kg), bei 5 DM/Kg wären
sie aber schon wirtschaftlich. Bis zum Jahr 2005 rechnet man mit einer Produktion von 40.000- 400.000 t biologisch
abbaubaren Werkstoffe, was einen Kg-Preis von 5 DM/Kg zur Folge hätte. Ein Problem ist die Anerkennung von BAW's in
der Bevölkerung und Wirtschaft, was aber bei den Biomüllsäcken schon erfolgreich durchgeführt wurde.
Zucker
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Zucker wird aus Zuckerrohr, Zuckerrüben, Zuckerhirse, Topinambur und dem Zichorie gewonnen und in der Pharmazie-,
Kosmetik-, Waschmittel-, Betonzusatzmittelindustrie, verwendet, in der Fermentation, als Nahrung für Mensch und Tier. In
der Lebensmittelindustrie, für Farbe und als Ausgangsstoff für Kunststoffe. Kunststoffe aus Zucker , sog. PHB-Werkstoffe
(Polyhydroxylbuttersäure) sind schnell abbaubar. Zur Zeit sind sie noch teurer als herkömmliche Werkstoffe und daher wenig
auf dem Markt zu finden.
Pflanzenöle
Die Pflanzenöle werden aus verschiedenen Pflanzen gewonnen, unter anderem von der Rapspflanze, Sonnenblume,
Kokospalme, Ölpalme, Sojabohne und dem Lein. Sie finden Verwendung als Treibstoff, Schmierstoff, Wasch- und
Reinigungsmittel (Tenside), Farben, Lacke, Kosmetika, Hilfsstoffe für die Textil-, Kunststoff-, Leder-, Gummi-,
Papierindustrie, Speiseöle, Hydrauliköle und als Kühlschmiermittel.
Durch ihre Nutzung erreicht man einen geschlossenen CO2- Kreislauf und sie sind fast vollständig in sehr kurzer Zeit
biologisch abbaubar. Zur Zeit sind Pflanzenöle in der Herstellung und Verarbeitung noch teurer als Mineralöle, aber
wesentlich besser abzubauen bei Unfällen und Leckagen. Daher sind sie im Endeffekt durchaus rentabler als Mineralöle, da
die kostenintensiven Nacharbeiten und Schutzmaßnahmen wegfallen.
Biodiesel
Der Gedanke, der hinter Biodiesel steckt, sind die begrenzten Vorkommnisse und Ressourcen an mineralischen
Energieträgern. Dieses Problem ist zur Zeit recht aktuell und wird heiß Diskutiert. Energieversorgung jeglicher Art wird
besprochen, in Frage gestellt, verworfen oder doch als die einzige Lösung angesehen. Die letzte große „Energiekatastrophe“
für den Kraftfahrzeugmarkt in Deutschland war die Ölkrise. Doch wer meint, die Idee für Biodiesel sei erst in den 70ern
entstanden, der irrt. Um 1900 stellte der Erfinder des Diesels auf einer Automesse einen Motor vor, der mit
selbstentzündlichem Erdnussöl betrieben wurde.
Wie man sieht, hat sich dieses Konzept nicht durchgesetzt. Dies lässt Spekulationen zu: „Was wäre gewesen wenn“. Hätten
wir heute die gleichen CO2-Emissionen oder würden wir in einer sauberen Umwelt leben? Eines ist Sicher, eine Alternative
zu den fossilen Brennstoffen muss gefunden werden, damit dem Treibhauseffekt entgegengewirkt werden kann.
Raps als Kraftstoffbasis
Die Ölpflanze Raps kann auf den stillgelegten Flächen der Landwirtschaft angebaut werden und liefert den Grundstoff zur
Herstellung von Biodiesel. Der Raps wird geerntet, die Saat von dem Stroh getrennt und in einer Ölmühle gemahlen und
abgepresst. Es entsteht Rapsöl, welches durch Umesterung zu Rapsmethylester (Biodiesel) verarbeitet wird. Bei der
Umesterung wird Methanol dazugegeben, um das im Öl enthaltene Glycerin abzuspalten. Bei diesem ganzen Prozess
entstehen keine Nebenprodukte, die nicht weitergenutzt werden könnten. Das Rapsstroh kann verfüttert werden, der
Rapsschrot einen Teil des importierten Sojaschrots ersetzen und das pflanzliche Glycerin kann das Synthetische
substituieren.
Beim Anbau von Raps wird durch den erhöhten Bedarf an Stickstoffdünger befürchtet, das wesentlich mehr Lachgas
(N2O/starkes Treibhausgas) entsteht als bei anderen Nutzpflanzen. Zu diesem Thema wurden einige Messungen
durchgeführt, die dieses nicht bestätigen konnten, da keine signifikante Erhöhung der Lachgasemissionen im Vergleich zu
anderen Vegetationen festgestellt wurden. Hinzu kommt der sehr hohe Flächenbedarf für den Anbau von Raps als
Nutzpflanze. Bei einer kompletten Substitution des Dieselverbrauches für Deutschland müsste man auf 22 Mio. ha Raps
anbauen.
Der Kraftstoff Biodiesel
Die Nutzung von Biodiesel besitzt folgende Vorteile: Der Energieaufwand bei der Herstellung von Biodiesel ist deutlich
geringer als der für fossilen Diesel. Die Emissionen bestimmter Schadstoffe (z.B. PAH, HC, CO und Partikel) sind geringer
als beim normalen Diesel. Durch die Verwendung von Oxidationskatalysator kann die Emission von CO und HC um rund
80% reduziert werden und der Partikelaustoss um rund 70%.
Nachteile von Biodiesel sind der große Flächenbedarf der anzubauenden Pflanzen und die Lösungsmitteleigenschaften, die
bei der Betankung zu Lackschäden führen kann und die Dichtungen des Motors angreift. Diese müssen daher bei älteren
Autos (bis Jahrgang 1995) ausgewechselt werden, was aber keine großen Probleme bereitet und finanziell tragbar ist.
Es kann aber nach der Umrüstung zu Verstopfungen kommen, da festgesetzte Bestandteile des fossilen Diesels gelöst
werden. Der Verbrauch von Biodiesel durch seine höhere Dichte liegt im Vergleich zu Diesel um rund 2% höher.
Ethanol
Da die fossilen Energieträger nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen wird seid der Ölkrise, in den 70er Jahren, verstärkt nach
Alternativen gesucht. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Suche nach flüssigen Brennstoffen, für Autos, Flugzeuge und
Schiffe, wobei das Augenmerk auf pflanzliche Öle und Alkohole fiel.
Ethanol entsteht im allgemeinen durch anaeroben Abbau von Glukose durch Hefepilze.
Summenformel: C6H12O6 2C2H5OH + 2CO2
Formelgewichte: 180g
92g
88g
Energiegehalt : 2826kJ
2750kJ
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(pro Mol)
Wie man in der Tabelle sieht enthält das Ethanol theoretisch 97% der Energie die in der Glukose gespeichert ist. Da praktisch
bei der Gärung Nebenprodukte z.B. Glycerin entstehen liegt der Energiegehalt zwischen 90%und 95%. Weitere Probleme
ergeben sich dadurch, daß sich die Hefezellen bei einem Ethanolgehalt von ca. 18% in der Zuckerlösung selbst vergiften und
eine Destillation nötig wird. Dieser Vorgang verbraucht wieder viel der gewonnenen Energie.
Herstellungsmethoden:
Zuerst einmal die einfachste Herstellungsmethode aus zuckerhaltigen Rohstoffen wie z.B. Obst, Zuckerrüben, Betarüben
(Kreuzung aus Zuckerrübe und Futterrübe) und Zuckerrohr. Diese Rohstoffe werden mechanisch zerkleinert und dann
gepresst bzw. mit Dampf bearbeitet. Die so entstehende Zuckerlösung wird dann mit 1 bis 2,5 kg Hefe pro hl versetzt und 5070 Stunden vergoren.
Da Monosacharide schnell zersetzt werden, speichern die Pflanzen die Energie oft in Form von Polysachariden, wie z.B.
Stärke. Diese Polymere müssen für die Gärung erst gespalten werden, man verwendet für den Trinkalkohol Enzyme und für
den Industriealkohol die Säurehydrolyse. Nach der Spaltung folgt die Gärung wie bei den Monosachariden.
Die mit Abstand häufigste Form von Kohlenhydraten ist die Cellulose. Diese Tatsache legt den Gedanken nahe, diese
gigantische Menge auch für die Treibstoffproduktion zu nutzen. Da die chemische Spaltung mit Hilfe von hohen
Temperaturen, Druck und Säuren bzw. Basen zu teuer und damit unwirtschaftlich ist, sucht man nach biologischen
Verfahren. Besonderes Interesse gilt Trichoderna viride, einem zellulosespaltenden Pilz. Noch günstiger wäre die
Anwendung von thermophilen Stämmen von Clostridien, die bei 60 bis 70°C die Cellulose direkt zu Ethanol umsetzen.
Eine weitere wichtige Rohstoffquelle sind Abfälle unter anderem kohlenhydratreiche Abwässer aus der Zuckerproduktion
und der Celluloseherstellung (für Papier) und das Herbstlaub.
Vor- und Nachteile des Ethanols
Vorteile:
Ethanol ist ein nachwachsender Rohstoff und somit gibt es keine CO2 Freisetzung außerhalb des natürlichen Kohlenstoffkreislaufes. Der Gärungsrückstand kann weiterverarbeitet werden, entweder zur Methangewinnung oder Tierfütterung
(Eiweißgehalt bleibt während der Gärung konstant). Ethanol erhöht die Oktanzahl des Benzins und verbrennt sauberer als
herkömmliches. Der Energiegehalt ist geringer als bei Benzin, aber durch die bessere Verbrennung verringert sich der Kraftstoffverbrauch. Durch steigende Rohölpreise ist es nur eine Frage der Zeit bis der Agrarethanol billiger als herkömmliches
Benzin wird. In Deutschland ist die Möglichkeit gegeben großflächig Kartoffeln, Rüben und Holz zur Ethanolherstellung
anzubauen.
Nachteile:
Es werden sehr große Flächen zur Rohstoffproduktion benötigt, z.B. um dem Benzin 5% Ethanol beizumischen, bräuchte
man circa 360000ha Ackerland (5% der landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands). Heutigen Standartmotoren kann man
maximal 5% Ethanol beimengen. Amerikanische Autos, mit geringer Verdichtenden Motoren, können mit den dort
angebotenen Gasohol (10%) fahren. In Brasilien wurden Motoren entwickelt, die mit bis zu 20% ethanolhaltigem Benzin
fahren können. Es wird zur Herstellung von 2,4 Litern Ethanol ein Liter Treibstoff in der Landwirtschaft benötigt. Bei der
Verbrennung entstehen mehr Aldehyde als bei Benzin. Da Ethanol auf alle Lebewesen toxisch wirkt, hätten Unfälle
verheerende Folgen.
Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
In der Landwirtschaft geht die Entwicklung vor allem in Richtung der Suche nach neuen Arten, besseren Züchtungen (auch
durch Gentechnologie) und minimalen Energieeinsatz. Der Wirtschaft fallen folgende Aufgaben zu: Entwicklung neuer
Motoren mit möglichst hoher Ethanolverträglichkeit, Senkung der Anlagenpreise und Verbesserung der technischen Prozesse
Vor- und Nachteile von nachwachsenden Rohstoffen
Vorteile
Nachteil
Wirtschaft










schafft Arbeitsplätze
geschlossene Kreislaufwirtschaften
die Wirtschaftskraft in ländlichen
Regionen steigt
geringere Preissteigerung für nachwachssende Rohstoffe, als für fossile Rohstoffe
höherer Preis
Landwirtschaft
Ausdehnung des Nutzpflanzenspektrums
es wird sich wieder an alte Kulturen
erinnert
alternative Verwendungsmöglichkeiten
für nicht genutzte landwirtschaftliche
Flächen

höherer Entwicklungsaufwand
Akzeptanzprobleme
Konkurrenzprodukte lassen sich nicht
ohne Widerstand verdrängen
Hoher Flächenbedarf



Wettbewerbsmäßig unterlegen
Erfordert neues technisches Know-how
Hoher Flächenbedarf
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



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Umwelt
Biologisch vollständig abbaubar
Toxikologisch unbedenklich
CO2 wird der Luft entzogen und
Wieder freigesetzt geschlossener
CO2-Kreislauf Treibhauseffekt wird
verringert
Schont die endlichen, fossilen
Ressourcen

Man sollte jedoch alle Ressourcen
Schonen Recycling, langlebige
Produkte, etc.
Quellenverzeichnis:
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
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


www.katalyse.de
www.biodiesel.de
Nachwachsende Rohstoffe
Status Seminar zum Forschungsprogramm Nachwachsende Rohstoffe
Beides Bundesministerium für Ernährung , Landwirtschaft und Forsten
Biomasse Reinhard Bachofen , Mario Snozzi, Hans Zürrer, Udo Pfriemer Verlag
Biotechnologie in der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Paul Parey Verlag
Nachwachsende Rohstoffe, Verlag J. Kordt
Centrales Agar-Rohstoff-Marketing-Entwicklungs-Netzwerk (C.A.R.M.E.N.), Aulis Verlag Deubner
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