Thema der Reihe: Thema der Stunde: Krebs - Ursachen, Wirkung, Behandlung Mitose 10. Klasse 4. Didaktische Analyse Für den Biologieunterricht der Klasse 10 gilt der Lehrplanentwurf vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung (1997), der unter dem leitenden Aspekt „Regelhaftigkeit und zufällige Veränderung bestimmen die Weitergabe der Erbinformation“, das Thema „Mitose“ vorgibt. In der konzipierten Stunde fördern die Schüler ihre Kompetenz „Erkenntnisgewinnung“, indem sie die komplexen Vorgänge der Mitose eigenständig anhand eines Funktionsmodells ableiten, den Lösungsweg im Plenum reflektieren und ihr erworbenes Wissen zur Klärung der Krebsbehandlung (Chemotherapie) heranziehen (E9 / E10). Zu Beginn der Unterrichtsreihe wurde eine Mindmap zum Thema „Krebs“ erstellt. Den Schülern wurde deutlich, dass die Ursachen für die Krebsentstehung auf zellulärer Ebene zu suchen sind. Daher wurden zunächst menschliche und tierische Zellen mikroskopiert und mit Hilfe von Farbstoffen einige Zellkomponenten angefärbt. Im Anschluss wurde die Zelle als System besprochen und die Aufgaben bzw. die Interaktion der Zellkomponenten thematisiert. In den Folgestunden wurde der Aufbau der DNA, die Transkription und Translation erarbeitet. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Enzymwirkung der Proteine gelegt, welche die Zellteilung anregen bzw. unterdrücken können. Den Schülern wurde klar, dass durch Mutationen dieses System gestört wird und diese Störung zu einem unkontrollierten Zellwachstum führen kann. Im Zentrum der Lehrprobenstunde steht der Mechanismus der Kernteilung (Mitose). Den Schülern soll deutlich werden, dass vor der Cytokinese zwei Kerne mit identischer Erbinformation gebildet werden müssen. Hausaufgabe wird es sein, idealisierte Mikroskopaufnahmen von Zellen, die mit Colchicin behandelt wurden, zu interpretieren und die Aussagen im beigefügten Text zu bewerten. Auf dieser Grundlage werden in den Folgestunden verschiedene Cytostatika besprochen, Wirkungen und Nebenwirkungen auf den menschliche Organismus thematisiert und dies in einen Sinnzusammenhang mit der zur Krebstherapie häufig durchgeführten Chemotherapie gestellt. Das Thema „Krebs“ hat für die Schüler eine hohe Alltagsrelevanz. Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der Bundesrepublik. Dies hat zur Folge, dass fast jeder Schüler im Bekannten- oder Verwandtenkreis schon einmal mit dieser Krankheit konfrontiert wurde. Kenntnisse über Krebsentstehung und Behandlung helfen, eine realistische Einschätzung der Gefahren zu erhalten, die von dieser Krankheit ausgehen. Zum Verständnis der Wirkungswiese von Cytostatika, wie sie in der Chemotherapie eingesetzt werden, ist ein Vorwissen über die Vorgänge bei der Kernteilung (Mitose) notwendig. Ausgehend von Kenntnissen über Krebsentstehung kann im Sinne der Gesundheitserziehung auf Mutagene eingegangen werden. Die Wirkungsweise von Röntgenstrahlen bzw. von Radioaktivität, die Gefahren von Hautkrebs durch UVStrahlen, die Gefahren von Nitritpökelsalz in Lebensmitteln und nicht zuletzt das Rauchen kann in diesen Zusammenhang gestellt werden. Aus biologischer Sicht bietet die Mitose einen guten Einstig in die Genetik. Ein Vergleich von Mitose und Meiose (Reduktionsteilung) bietet sich an und ermöglicht den fließenden Übergang in das nächste Stoffgebiet. Das zur Erarbeitung der Abläufe bei der Mitose eingesetzte Funktionsmodell beinhaltet nur ein Chromosom. Eine derartige Zelle existiert nicht. Es ist dennoch von Vorteil, bei dem Modell nur ein Chromosom einzusetzen. Die Funktionsabläufe lassen sich so übersichtlicher nachvollziehen. Bei der Durchführung der Modellkritik in einer der Folgestunden wird dieser Sachverhalt thematisiert. Das Einsetzen eines Gummibandes als Mikrotubulistrang impliziert, dass nur die Verkürzung der Teilungsspindeln Schwesterchromatiden während Erkenntnisstand vermutlich sind der zum Anaphase auch Auseinanderweichen führt. dyneinähnliche Nach der derzeitigem Motorproteine am Auseinanderweichen beteiligt. Die Befestigung des Gummibandes am Brett mit Hilfe einer Öse wird nicht thematisiert. Im Modell stellt die Öse das Centriol und das Centrosom dar. Da hier Unterschiede zwischen tierischer und pflanzlicher Zelle angesprochen werden müssten, wird dies in der Lehrprobenstunde nicht thematisiert. Auf Anfrage wird die Öse als „Centrosom“ bezeichnet. Die Cytokinese wird nur am Rande erwähnt. Den Schülern wird bei Nachfrage mitgeteilt, dass sich die tierische Zelle sich in der Mitte „zusammenschnürt“. Auf die Unterschiede zur Pflanzenzelle wird nicht eingegangen.