Institut für Operations Research und mathematische Methoden der Wirtschaftswissenschaften der Universität Zürich Übungen zu Optimierungsmethoden Serie 2 18.3.2010 FS 2010 1. Die Funktionen f, g : Rn → R seien definiert durch f (x) = max {qj T x + rj }, 1≤j≤k g(x) = max {ti T x + si } 1≤i≤m für gegebene Vektoren q1 , ..., qk , t1 , ..., tm ∈ Rn sowie Zahlen r1 , ..., rk , s1 , ..., sm ∈ R. (a) Wie sieht eine Funktion der Form f für n = 1 graphisch aus? (b) Begründen Sie mit Aussagen aus der Vorlesung, dass f und g konvex sind. (c) Wie lässt sich das konvexe Optimierungsproblem min{f (x) | g(x) ≤ 0} in ein lineares Problem der Form min{cT z | Az ≤ b} transformieren? 2. Seien f : R → R, f (x) = 1 − x und A := epi f = {(x, t) | t ≥ f (x)} (Epigraph von f ). (i) Finden Sie einen Vektor u, so dass für ẑ = (x̂, t̂) = (0, 0) hu, ẑi < hu, zi ∀z ∈ A gilt, indem Sie die Projektion von ẑ auf A berechnen. (ii) Man sagt, dass eine Hyperebene H(u, β) := {z | hu, zi = β} den Punkt ẑ streng von A trennt, wenn hu, ẑi < β < hu, zi ∀z ∈ A. Bestimmen Sie für das Beispiel in (i) – mit dem dort ermittelten Ergebnis – eine solche Hyperebene und machen Sie eine Zeichnung. 3. Finden Sie Beispiele für M ⊂ R2 bzw. A, B ⊂ R2 zur Illustration der Trennungssätze 1.1.4 und 1.1.5 im Skript derart, dass x ∈ M (aber x ∈ / int M ) und A ∩ B 6= ∅ (aber A ∩ int B = ∅) gilt. 4. Zeichnen Sie an die Niveaulinie {(x, y) | f (x, y) = 1} der konvexen (nicht-differenzierbaren) Funktion f (x, y) = |x| + |y|, (x, y) ∈ R2 , den Gradienten bzw. alle Subgradienten in den Punkten (x1 , y1 ) = (− 21 , 21 ), (x2 , y2 ) = (1, 0) und (x3 , y3 ) = (0, −1) ein. 5. (Übung 1.2.12, Aufgabe 1.) Sei f die Maximumnorm im Rn , d.h., f (x) = max1≤i≤n |xi |, x = (x1 , . . . , xn )T . Zeigen Sie für n = 2 mit Hilfe geeigneter Rechenregeln aus dem Skript, dass (mit den Einheitsvektoren ej ) ∂f (0) = conv {e1 , . . . , en , −e1 , . . . , −en } . Berechnen Sie auch f 0 (x; u) in x = 0 und ∂f (x) für x 6= 0. Hinweis: Die Funktion f (x) muss als Maximum-Funktion von differenzierbaren Funktionen umgeformt werden. 6. Die negative Logarithmus-Funktion − ln(·) ist bekanntlich auf (0, +∞) konvex. Zu zeigen ist folgende Ungleichung des arithmetischen und geometrischen Mittels m X i=1 λ i xi ≥ m Y xλi i i=1 mit Hilfe von − ln, wobei x1 , x2 , . . . , xm > 0, λ1 , λ2 , . . . , λm ≥ 0 und Hinweis: Für f (x) = − ln x gilt wegen der Konvexität von f ! m m X X f λ i xi ≤ λi f (xi ). i=1 i=1 Pm i=1 λi = 1.