5 Informationen aus Hessen - Blinden

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Newsletter des Führhundreferats im BSBH
Marburg, 22.1.2014
Themenübersicht:
1 Einleitung
2 Termine in Hessen
3 Bundesweite Termine
4 Termine anderer Vereine/Anbieter
4.1 Termine von Dogxaid
5 Informationen aus Hessen
5.1 Beratungsarbeit in Hessen
5.2 Tätigkeitsbericht für 2013 aus Hessen
5.3 Anmeldung bei der hessischen Führhund-Mailingliste
5.4 Eine Reportage aus der Zeitschrift „Dogs“
5.5 Was ist von Sprühhalsbändern zu halten?
6 Informationen aus dem bundesweiten Arbeitskreis
6.1 Newsletter des Arbeitskreises per Telefon
6.2 Newsletter des Arbeitskreises per E-Mail
6.3 Weitere Informationen
7 Aus der Führhundgruppe bei Facebook – Diabetiker-Warnhunde
Tier Vision und Claudia Ludwig zu Besuch bei TASSO8
9 Schlusswort
10 Kontakt
** 1 Einleitung
Liebe Führhundhalterinnen und Führhundhalter,
zunächst einmal wünsche ich Ihnen noch ein gutes, gesundes und frohes 2014. Ich
hoffe, Sie sind ohne großes Getöse und ohne viel Angst der Hunde reingerutscht.
Nun möchte ich gar nicht viele Worte loswerden, sondern gleich mit den ersten
Neuigkeiten für dieses Jahr starten. Sie wissen ja, wie Sie zu den einzelnen
Überschriften gelangen. Springen Sie von Sternchen zu Sternchen oder verwenden
Sie die Überschriftenfunktion, wenn Sie den Screenreader Jaws verwenden.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Vera Peitzmeier
** 2 Termine in Hessen
Ein paar Ideen zu Veranstaltungen waren ja bereits letztes Jahr im Hinterkopf und
mit einem habe ich begonnen.
24.5.2014: Physikalische Therapie am Hund, ein Tagesseminar von 11 bis 16 Uhr in
Marburg (Nähe Südbahnhof)
In diesem Seminar lernen wir von der Tierärztin Sandra Götzfried Einiges über
Verspannung und Schmerz von Hunden, wie sie laufen, wie Gelenke und Muskulatur
beim Führen beansprucht werden. Wir lernen, wie wir leichte Verspannungen lösen
können und schauen verschiedene Führgeschirre an und besprechen ihre Vor- und
Nachteile.
Frau Götzfried bietet in ihrer Praxis Akkupunktur, traditionelle chinesische Medizin
und ein Unterwasserlaufband zur Stärkung der Muskulatur unter Wasser an. Das
Laufband werden wir uns dann auch ansehen. Evtl. ist es möglich, für einzelne
Hunde das Laufband einmal auszuprobieren. Selbstverständlich werden individuelle
Fragen beantwortet, allerdings kann während des Seminares keine ausführliche
persönliche Beratung stattfinden.
Voraussichtlich betragen die kosten für
Mitglieder 25€
Für Nichtmitglieder 30€
Teilnehmerzahl: 7 personen
Ein ausführliches Programm kann angefordert werden. Die Anmeldefrist endet am
15. April. Weitere Fragen richten Sie bitte an mich (siehe Kontaktdaten weiter unten).
** 3 Bundesweite Termine
Im Februar und April finden wieder Fortbildungsmodule für Gespannprüfer in Berlin
statt. Weitere Termine sind mir derzeit noch nicht bekannt.
** 4 Termine anderer Vereine/Anbieter
** 4.1 Termine von Dogxaid
25. - 27. April 2014 Informationsseminar
Informationswochenende für Führhundinteressenten in Petersberg
Nähere Informationen unter:
http://www.dogxaid.org/index.php?menuid=21
** 5 Informationen aus Hessen
** 5.1 Beratungsarbeit in Hessen
Das Jahr ist erst 3 Wochen alt, aber die Beratungsarbeit ist mit zwei fortwährenden
Kontakten bereits in vollem Gange. Am 8. Februar fahre ich zusammen mit einem
Führhundinteressenten zu einer Führhundschule, da ich sowohl von dem
Interessenten als auch der Schule gebeten wurde, bei dem Termin anwesend zu
sein. Spezielle Anforderungen an den zukünftigen Hund lassen mich dieser Bitte
auch gerne nachkommen.
** 5.2 Tätigkeitsbericht für 2013 aus Hessen
Der Tätigkeitsbericht liegt vor und kann bei mir angefordert werden.
** 5.3 Anmeldung bei der hessischen Führhund-Mailingliste
Wer es noch nicht weiß, Hessen hat eine eigene Mailingliste zum Thema
Blindenführhunde, und dort wird, dafür das wir eine kleine überschaubare Runde
sind, rege geschrieben. Haben Sie auch Lust, sich speziell mit hessischen
Führhundhaltern auszutauschen, Informationen, vielleicht über freundliche
Taxiunternehmen, über Grünflächen an Bahnhöfen undmehr zu erfahren, so melden
Sie sich an. Unter
https://ml06.ispgateway.de/mailman/listinfo/fuehrhundhalter_lists4u.de
können Sie die Liste abonieren.
** 5.4 Eine Reportage aus der Zeitschrift Dogs
Unten stehende Reportage aus der Hundefachzeitschrift „Dogs“ wurde mir von
Achim Kraft in der hessischen Mailingliste zugesandt. Vielen Dank dafür.
Mailanfang:
Reportage Achim Kraft
Das Licht ließ langsam nach. Die Dinge verloren ihre Konturen bis alles
verschwamm. Dann wurde es
finster und irgendwann Nacht. Die Dunkelheit umgibt ihn seither und für den Rest
seines Lebens. "Da
kann man nichts mehr tun", sagte der Arzt. Seit 15 Jahren ist Achim Kraft blind oder
"anders sehend",
wie er sagt. Das meint er wörtlich und nicht als nette Umschreibung seiner
Sehbehinderung.
Wir sind unterwegs mit dem Auto von seinem Haus in Pohlheim in die Gießener
Innenstadt. Als ich das
Navigationsgerät einschalten will sagt er: "Fahr nur, ich führe Dich." "Wie soll das
gehen?", frage ich, und
gebe belustigt Gas. Da kannte ich Achim eben noch nicht. Hin und wieder bestätige
ich, dass wir an einer
bestimmten Tankstelle oder einem Baumarkt vorbeikommen. Rote Ampeln, Kurven
und Abzweigungen
scheinen sich für Achim zu einer inneren Landkarte zu fügen, während ich die Welt
da draußen nur durch
die Windschutzscheibe sehen kann. Im Kofferraum sitzt Joda, der Blindenführhund.
Normalerweise fahren die beiden öffentlich, mit dem Bus, und haben so ihre
Erfahrungen gemacht.
"Wer Lesen kann ist klar im Vorteil", sagte einmal jemand auf Achims Bitte, ihn bei
einer bestimmten
Haltestelle aufmerksam zu machen. Es tat ihm nachher sehr Leid. "Viele Leute
können zwar sehen, aber
schauen nicht richtig hin", meint Achim achselzuckend. Doch über den einen
Busfahrer, der ihn schon
zwei Mal draußen an der Haltestelle wartend stehen ließ, gerät er immer noch in
Rage. Dummheit ist ok,
Bosheit nicht.
Achim ist 44 Jahre alt und seit seiner Kindheit Diabetiker. Die Zuckerkrankheit führte
nach und nach zu
einer Netzhautablösung. Das rechte Auge wurde inzwischen amputiert, das linke hat
gerade mal zwei
Prozent Sehfähigkeit behalten. Dank der Spezialbrille kann er bei Helligkeit
zumindest einige Konturen
erkennen. Die orangen Gläser filtern das Blau aus dem Farbspektrum des Lichts und
verstärken so die
Kontraste. Einen Laster, der vor uns an der Ampel steht, kann er dadurch erahnen.
Bis zu seiner
Erblindung war Achim Landschaftsgärtner, selbständig und auf Baumschnitte
spezialisiert.
Mit der Motorsäge arbeitet er immer noch gerne und schneidet Holz für den Kamin.
Seine Frau hat
Angst, sie kann ihm dabei nicht zuschauen.
Wenn er Fußböden verlegt benutzt er einen Meterstab mit Blindenschrift und einen
Entfernungsmesser
mit Sprachausgabe.
Das Parkhaus sparen wir uns. Schließlich hat Achim einen Behindertenausweis und
damit finden wir
leicht einen freien Stellplatz. "Kann ich die Tür öffnen?" Es dauert einen Moment bis
ich begreife, dass er
nicht weiß, ob ein anderes Fahrzeug neben uns steht.
Erst nicke ich, dann: "Ja, Du hast zwei Meter Platz." Achim steigt aus und tastet mit
den Fingern die
Türkante entlang, weiter über das Blech bis er den Griff der hinteren Wagentür findet.
Das Auto ist
dreckig, nach 500 Kilometern Anfahrt bei Schmuddelwetter. Auf dem Rücksitz liegen
das Führgeschirr für
Joda, der Langstock und ein Rucksack.
Insulin und etwas zum Essen hat er immer dabei. Die Verriegelung der Heckklappe
ist unter dem Emblem
der Automarke versteckt. Ich öffne sie schnell, damit Achim nicht weiter tasten muss.
Joda steigt aus und
übernimmt die Führung.
Beim Anlegen des Führgeschirrs müssen Autofahrer hinter uns warten.
Wir stehen im Weg, aber woher soll ein Blinder das wissen? Erst als alle Schnallen
geschlossen sind und
er den starren Griff des Geschirrs in der Hand hält kann Joda ihn zum Bordstein
bringen. Eine Pfote auf
der Kante bleibt der Hund stehen und gibt Achim Zeit mit dem Fuß die Höhe des
Hindernisses zu
ertasten. Ist der Weg frei, gehen wir überraschend zügig voran. Joda trödelt nicht
gerne, er hat sein
eigenes Arbeitstempo. Den Langstock trage ich. Nur wenn der Hund partout nicht
weiter gehen würde,
kann Achim damit vielleicht ertasten, was los ist.
Die ersten beiden Jahre nach seiner Erblindung ist er nur mit dem Langstock
gegangen. Aber ein guter
Führhund gibt mehr Sicherheit: "Mit dem Stock kann ich nur einen guten Meter vor
mir abtasten und
weder
Höhen- noch Seitenhindernisse erkennen. Da rumpelt man natürlich ständig
irgendwo gegen. Und wenn
man zum Beispiel auf eine Baustelle zugeht, ertastet der Stock zwar ein Loch, aber
durch den kurzen
Abstand steht man auch schon fast drinnen. Da habe ich schon gefährliche
Situationen erlebt. Deshalb
kam die Idee mit dem Blindenführhund, der solche Hindernisse frühzeitig umgeht."
Joda ist mittlerweile
Achims dritter Führhund und der beste von allen. Duke, dem Schäferhund fehlten die
Nerven und Fido,
der blonde Labrador, nahm seinen Job nicht ernst genug, zerrte Achim zu anderen
Hunden oder fraß
Kindern das Eis aus der Hand. Ein guter Führhund braucht die richtige
Arbeitseinstellung, damit man sich
blind auf ihn verlassen kann.
An Joda hat Achim wenig auszusetzen. Der fünfjährige schwarze Labradorrüde ist
pflichtbewusst, denkt
mit, lernt leicht neue Signale und hat Nerven wie Drahtseile. In der Fußgängerzone
ziehe ich eine
schwarze Schlafmaske übers Gesicht und hänge mich an Achims rechten Arm. Auf
seiner linken Seite
geht Joda und hat nun zwei Blinde im Schlepptau. Wir haben eine Einkaufsliste:
Batterien für Achims
Blutzuckermessgerät, seine Frau möchte den neuen Krimi von Nele Neuhaus und
Tochter Savannah
braucht Karteikarten, Din A 5, liniert, weiß für ein Referat in der Schule. Unser
Gehtempo nimmt mir den
Atem.
Kein langsames Vortasten, es fühlt sich an, als preschten wir durch pechschwarze
Nacht. Sich einem
Sehenden blind auszuliefern ist eine Sache, zwei Menschen die sich einem Hund
anvertrauen eine ganz
andere.
Wir schreiten in Dreierkette die Einkaufsstraße entlang, vorbei an Bänken,
Laternenpfählen, Werbetafeln
und zahllosen fremden Menschen.
Joda bahnt uns den Weg. Wir sind auf der Suche nach einem bestimmten Geruch, er
muss hier irgendwo
sein. Achim weiß, das Kaufhaus in dem wir Batterien und Karteikarten kaufen
können, ist neben der
Parfümerie. Sobald der künstliche Duft uns in die Nase sticht, kommt die Anweisung:
"Joda, rechts! Such
Tür!" Warme Luft strömt aus dem Gebläse des Lüftungsschachtes während wir über
das Gitter ins
Warenhaus treten. Ich erwarte jeden Moment gegen Glas zu knallen.
Helfende Hände scheinen dies zu verhindern. Vielleicht hat die Tür auch eine
Automatik.
"Joda, such Schalter", höre ich neben mir. Wie viele "Schalter" Jodas Ausbilder dem
Hund gezeigt haben
muss, bis das Tier jegliche Barriere hinter der ein Mensch steht als Informationsstand
oder Kasse
erkennt, kann ich nur erahnen. Jedenfalls bringt uns Joda zu einer Verkäuferin, die
hinter einer
Glasvitrine in der Schmuckabteilung steht. Immerhin, ein Mensch, der uns
weiterhelfen kann. Nachdem
Achim mit ihr gesprochen hat, geht sie voran in die richtige Abteilung. Mit dem
Hörzeichen "folgen" weiß
Joda, dass er dieser Frau jetzt nachgehen soll. Die Batterien sind bald gekauft und
von dort aus werden
wir weiter zu den Schreibwaren gelotst. Als die Karteikarten ebenfalls in Achims
Rucksack verstaut sind,
sucht Joda den Ausgang. Der Hund führt uns durch das Kaufhaus wieder über das
Gitter des Luftschachts
hinaus auf die Straße. Die Buchhandlung neben der Bäckerei erkennen wir ebenfalls
am Geruch. Mit
"Joda Tür" und "Joda Schalter" finden wir auch dort einen Verkäufer für das Buch
und können die
Einkaufsliste endgültig abhaken. Ich werde wieder sehend und brauche dringend
eine Erholungspause
und eine Tasse Kaffee.
"Joda Bank", mit diesem Hörzeichen soll der Hund Achim in der Gaststätte zu einer
Sitzgelegenheit
bringen. Obwohl viele der Tische frei sind, steuert Joda auf einen zu, an dem bereits
ein älterer Herr vor
seinem Kuchenteller sitzt. Dieser hält im Kauen inne und starrt mit offenem Mund auf
das sich
unaufhaltsam nähernde Gespann. Vor dem leeren Stuhl dem Mann gegenüber bleibt
Joda stehen und
sitzt vor, so wie er es gelernt hat. Das Zeichen für Achim, dass der Hund dem Befehl
gefolgt ist und er
sich hinsetzen kann. Der Mann mit dem Kuchen wirkt hilflos. Blinde unterschreiten
nun mal
Individualdistanzen und ecken damit an. Ich kann nicht länger zusehen und nehme
Achims Arm. "Komm,
wir gehen da rüber, dort sitzen wir besser."
An einem der freien Tische lassen wir uns endgültig nieder. Joda legt sich so hin,
dass er den Überblick
behält. Er würde seinen Schützling zu gerne auch bewachen, doch der lässt das
nicht zu und parkt Joda
um.
Während wir auf unseren Kaffee warten erzählt Achim von Missständen.
Er weiß von Führhunden, die wenig Freizeit haben, weil sie kaum aus dem Geschirr
kommen. Andere
dürfen so gut wie nie Gassi gehen, weil ihre Besitzer nicht nur seh-, sondern auch
gehbehindert sind.
"Wer als Blinder noch nicht mal in der Lage ist, einen Familienhund zu halten, sollte
auch keinen
Führhund haben dürfen", findet Achim. "Der Blinde muss mobil sein, auch ohne
Hund. Wie sonst sollte
er ihm täglich Freilauf bieten können und Gelegenheiten, sich mit Artgenossen
auszutauschen? Aber mit
Führhunden wird Geld verdient, nicht alle Ausbilder sind wählerisch und lehnen auch
mal Kunden ab."
Wenn Achim redet bewegt er sich kaum. Weder Hände noch Körperhaltung geben
irgendwas preis. Seine
Mimik hat wenige Facetten. Die Stirn bleibt glatt, die Augenbrauen still. "Das
Gestikulieren verliert sich
mit den Jahren. Das verwirrt Euch Augennutzer, gell?" meint er ein wenig spöttisch.
Wieder draußen auf der Straße will ich es doch wissen: Wie fühlt es sich an, blind
von einem Führhund
durch den Verkehr gelotst zu werden?
Achim ist skeptisch. Er glaubt, dass Joda mit mir an seiner Stelle gar nicht erst
losgehen wird. In einem
unbelebten Teil der Fußgängerzone machen die Probe aufs Exempel. Ich ziehe mir
erneut die
Schlafmaske übers Gesicht und Achim drückt mir den Bügel des Führgeschirrs in die
Hand. "Voran",
sagen er und ich gleichzeitig, doch Joda bewegt sich keinen Millimeter.
Aufmunternde Worte nützen
nichts, erst als Achim ein paar Meter vor uns her geht, zieht Joda an und geht ihm
nach. In einem
leichten Schlingerkurs laufen wir durch die Fußgängerzone. Doch bereits nach
wenigen Metern ist das
Experiment zu Ende und ich kollidiere unsanft mit einem Mülleimer. Der Hund hat
nicht verstanden, dass
er mich führen soll, sondern ist lediglich seinem Herrchen gefolgt. Um ihn nicht weiter
zu verwirren,
brechen wir das Projekt "Selbstversuch" ab. Achim erzählt, dass ohnehin einige
Wochen
Einarbeitungszeit nötig sind, bis Mensch und Hund verkehrssicher miteinander laufen
können, bis blindes
Vertrauen herrscht, gehen einige Monate ins Land. "Bei den ersten Führversuchen
wird der Hund in
einer ruhigen Umgebung erst mal nur "voran" geschickt, um die Gehgeschwindigkeit
von Mensch und
Hund abzustimmen", erklärt Achim.
Erst danach werden Straßenüberquerungen trainiert, Treppen, Lifte und
Einkaufscenter aufgesucht und
das Ein- und Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln geübt. "Nach drei Monaten
ohne Trainer und
auf uns alleine gestellt, wurde eine Gespannprüfung abgenommen. Dazu kam ein
Prüfer extra aus
Hamburg angereist, das war in unserem Fall übrigens Michael Grewe, und der hatte
dann nichts mehr zu
beanstanden. Seitdem sind Joda und ich ein eingespieltes Team."
Als es bereits dunkel wird fahren wir mit dem Bus zur Universität.
Dort arbeitet Achim in der Nachrichtenzentrale. Er verbindet, gibt Auskunft und
recherchiert am
Computer. Was seine Kollegen auf dem Bildschirm sehen, wird ihm durch ein
spezielles Programm in
Worte übersetzt. Die Sehkraft der anderen Mitarbeiter macht Achim durch Ehrgeiz
wett. Trotzdem, in
der sozialen Hackordnung des Großraumbüros steht er ganz unten. Niemand traut
ihm viel zu. "Von Dir,
Blinder, lass ich mir nix sagen!" Achim beißt die Zähne zusammen. Sätze wie diese
lassen ihn manchmal
seine Hilflosigkeit spüren. Aber kapitulieren, gehört einfach nicht in sein Konzept.
Kasten Blindenführhund
Eignung
Für die Arbeit als Blindenführhund kommen nur gesunde, besonders friedfertige,
belastbare, sozial- und
umweltsichere Tiere in Frage, die eine Schulterhöhe von 50 bis 65 cm erreichen. Die
ersten Eignungstests
werden bereits im Welpenalter gemacht. Taugliche Jungtiere wachsen in
Patenfamilien auf, wo sie etwa
ein Jahr lang sozialisiert werden und das Einmaleins des guten Benehmens lernen.
Dabei wird immer wieder das Augenmerk auf Nervenfestigkeit, Ängstlichkeit,
Aggressionsverhalten,
Jagdtrieb und Friedfertigkeit im Umgang mit Menschen gerichtet. Grundsätzlich gibt
es keine
Rassebeschränkungen, auch Mischlinge kommen in Frage. Bevorzugt werden
jedoch Labrador und
Golden Retriever, Deutscher Schäferhund und Königspudel ausgebildet.
Ausbildung
Nur etwa 0,5 Prozent der Blinden und Sehbehinderten in Deutschland haben einen
Führhund. Die
Wartelisten in den Führhundschulen sind lang. Gut ausgebildet ermöglichen diese
Tiere ihren Haltern ein
hohes Maß an Unabhängigkeit und Sicherheit. Blindenführhunde kennen etwa 40
Hörzeichen. Sie
wissen, was "Nach Hause" oder "Zebra" heißt, zeigen freie Sitzplätze im Restaurant
oder öffentlichen
Verkehrsmitteln an und suchen in Gebäuden nach Ein- und Ausgängen. Das
blindenspezifische Training in
den Führhundschulen dauert etwa ein Jahr. Ein fertig ausgebildetes Tier kostet ca.
25.000 Euro.
Rechte
Blindenführhunde gelten nach § 33 SGB V rechtlich als Hilfsmittel und sind somit die
einzigen Hunde "auf
Rezept". Ein Hilfsmittel sollte man überall dabei haben dürfen, doch ganz so einfach
ist es nicht, denn ein
Blindenführhund ist eben auch ein Tier. Dennoch darf einem blinden Mieter die
Haltung eines
Führhundes nicht untersagt werden. Außerdem hat das Führgespann Anspruch auf
barrierefreien Zutritt
zu allen öffentlichen Gebäuden wie Behörden, Freibädern oder Theatern. Auch
Sozialleistungen wie Arztund Krankenhausbesuche sind grundsätzlich barrierefrei zu erbringen und hierzu
gehört auch die
Mitnahme eines Führhundes. Da laut eines Gutachtens der Freien Universität Berlin
auch keine
medizinisch-hygienischen Bedenken dagegen sprechen, sollte einem
Führhundgespann nicht der Zutritt
verweigert werden. Nur bei privaten Einrichtungen kann es Probleme geben. Inhaber
von
Lebensmittelgeschäften oder Restaurants können von ihrem Hausrecht Gebrauch
machen und festlegen,
dass dem Führgespann der Zutritt versagt bleibt. Hier hilft kein Knurren sondern nur
der Rechtsweg.
Seit 2006 gilt nämlich das Allgemeine Gleichbehandlungsgestz (AGG) welches
Benachteiligungen im
Bereich zivilrechtlicher Rechtsgeschäfte entgegenwirkt
Mailende!
** 5.4 Was ist von Sprühhalsbändern zu halten?
Einen Link zu einem Artikel zu diesem Thema übersandte mir Marion Happe, wofür
ich ihr herzlich danke; das Thema ist sehr brisant, aber um so wichtiger, sich
Sprühhalsbänder und ihre Folgen einmal genauer anzuschauen. Lesen Sie selbst:
Autorin: Franziska Feldsieper (Mensch-mit-Hund-Schule)
Ich werde öfter gefragt, was ich denn von Sprühhalsbändern ("Antibell", "Jet-Care",
"MasterPlus" etc.) halten würde. Ich gebe offen zu, dass ich diese Halsbänder in der
Vergangenheit gelegentlich eingesetzt habe, aber nie wirklich ganz glücklich damit
war. Gott sei Dank haben die Hunde, bei denen ich sie eingesetzt habe, meines
Wissens nach kein Trauma davongetragen, aber das war wohl wirklich nur Glück.
Beim letzten Einsatz vor vielen Jahren hatte das Teil einen Defekt und hörte gar nicht
mehr auf zu sprühen und es war wohl nur der Schutzengel des Hundes, der
verhinderte, dass der Hund einen psychischen Schaden davontrug. Jetzt schickte mir
eine Kundin folgenden Text von Clarissa von Reinhardt, den ich hier gerne
veröffentlichen möchte. Ich werde, aus nachvollziehbaren Gründen, mein Gerät nie
wieder verwenden und kann nur beteuern, dass ich über die ganz schlimmen
Verknüpfungen, die vorkommen können, tatsächlich nicht Bescheid wußte. Aber ich
halte es da mit Adenauer "Es kann einem doch keiner verbieten, watt klüger jeworden
zu sein!"
Köpfchen statt Knöpfchen...
...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen
Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hundenanny Katja GebMann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich
welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz
einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder
Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen
Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz. Doch schon der gesunde
Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender
behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht
schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es
denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum
Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts
ausmacht?!
Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu
nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und
tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas
feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht
schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus
Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich
auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst
auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die
Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst
im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich
niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in
denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte,
drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als
ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer
Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit
bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden
Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes!
Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz
leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die
Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten! Eigentlich ist dieser Umstand allein schon
Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein
solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr
Probleme: Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst
wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit.
Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes
Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte,
damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen
Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei
oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder
zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich
zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten
spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei
Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden –
ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche
Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie
die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon
beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber
nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird
und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine
angenehme Vorstellung, nicht wahr?!
Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache,
dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und
erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so
möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird,
dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu
einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den
Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht
besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste
Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann
ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen
er doch bisher bestens auskam.
Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein
Rhodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er
zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch
immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun
nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem
sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe
der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm
kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das
konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan!
Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor
seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen
konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt
mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte,
empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich
unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen
würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante
Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn man Hunden mit einem solchen
Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut.
Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so
schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere
Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen
Geräuschen. Das Öffnen einer kohlesäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von
heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal
waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback
Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des
Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich
Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum
Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir
vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde
und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr
erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem
Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir
eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz
dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte,
war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt
Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die
Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht aufmerksam
gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei.
Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese
Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum
jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle
mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist... Last not least gibt es
Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch
andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen
Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also
einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst
etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die
Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer
zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel,
Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann
die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und
nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der
Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in
den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch
verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder
zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des
Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.
Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und
gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch
sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur
Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in
ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren –
und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut
durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen
vielfältigen Ängsten wieder herausholt. Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter
vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder
tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind
uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar
sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich
kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede
Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am
Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten
alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht
willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu. © Clarissa v. Reinhardt
animal learn
P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu
helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und
unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken
und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und
Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung –
hoffentlich – erspart. Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weiter gibt.
Quelle: http://www.menschmithund.de/150252.html
** 6 Informationen aus dem bundesweiten Arbeitskreis
** 6.1 Newsletter des Arbeitskreises per Telefon
Der Arbeitskreis der Führhundhalter im DBSV informiert:
Neuer Informationsservice: Newsletter per Telefon!
Ab sofort bietet der Bundesarbeitskreis einen neuen Informationsservice für
Blindenführhundhalter unter folgender Rufnummer:
06221 4294460 (bei phonecaster.de)
Hier werden in unregelmäßigen Abständen Neuigkeiten aus der FührhundhalterSelbsthilfe und Aktivitäten des Bundesarbeitskreises veröffentlicht. Dieser Service
richtet sich in erster Linie an Führhundhalter ohne Internet-Zugang, die nicht auf
aktuelle Meldungen aus dem Führhundwesen verzichten sollen. Betreut wird der
neue Informationsservice von Helga Mauch, Redakteurin von "Wir Führhundhalter",
dem "Hörmagazin rund um den Führhund", das ebenfalls vom FührhundhalterArbeitskreis herausgegeben wird. Es erscheint in 2-monatigen Abständen auf
DAISY-CD oder zum Download. Der Unkostenbeitrag für ein Abonnement beträgt 15
€ jährlich.
Wie funktioniert unser Info-Telefon?
Bei Ihrem Anruf unter 06221 4294 460 werden Ihnen die eingestellten Beiträge
durchs Telefon vorgespielt (KEINE Computerstimme!). Während des Anrufs können
Sie mit der Telefontastatur zwischen Beiträgen wechseln oder innerhalb eines
Beitrags vor und zurück "spulen" (z.B. um sich eine Rufnummer mehrfach
anzuhören).
Tastenbelegung:
1 = 5 sec zurück
2 = 60 sec Pause (jede beliebige Taste setzt das Abspielen fort)
3 = 5 sec vor
= 1 min zurück
6 = 1 min vor
9 = nächste Episode (=b Beitrag)
0 = Informationen über laufenden Beitrag (Titel, Zeit der Veröffentlichung,
Spieldauer)
* = Kommentarmenü (hier kann der Anrufer auf Wunsch einen Kommentar
hinterlassen
Nähere Informationen finden Internetnutzer auch auf www.phonecaster.de. Wir
danken dem Team von phonecaster.de für den vorbildlichen Support bei der
Einrichtung unseres Infotelefons.
Alle Führhundhalterinnen und -halter sind herzlich eingeladen, dieses neue Angebot
zu nutzen.
Im Namen des Bundesarbeitskreises der Führhundhalter im DBSV
grüßt Sie recht herzlich
Ihre
Helga Mauch
** 6.2 Newsletter des Arbeitskreises per E-Mail
Wie Sie sicher wissen, gibt es schon viele Jahre die Zeitschrift "Wir Führhundhalter",
herausgegeben vom bundesweiten Arbeitskreis der Führhundhalter im DBSV. Seit
Kurzem gibt es einen Newsletter, per Telefon erreichbar, dessen Pressemitteilung ich
Ihnen ja im letzten Führhundhalter-Info übersandte. Heute nun kann ich Ihnen
mitteilen, dass es auch einen Newsletter per Mail gibt. Die Audioversion und die
Mailversion sollen identisch sein. Hier der Link für das Abonnieren:
http://www.dbsv.org/dbsv/unsere-struktur/dbsv-gremien/blindenfuehrhundhalter
Sicher erhalten Sie dort noch zusätzliche Informationen, schauen Sie doch mal rein.
** 6.3 Weitere Informationen
Die erste und nächste Telefonkonferenz unserer Arbeitskreisleitung tagt erst am 21.
Januar. Daher reiche ich Ihnen Wissenswertes mit separater E-Mail weiter.
** 7 Aus der Gruppe der Führhunde bei Facebook – Diabetiker-Warnhunde
Dieser Artiekl wurde von Christine Grünebaum weitergeleitet. Vielen herzlichen Dank dafür, sehr
interessant, was auch andere Assistenzhunde leisten.
Textanfang:17.01.2014 | 09:00 Uhr
Burbach.
Im Hundezentrum Siegerland lernen Vierbeiner, am Schweißgeruch von Herrchen und Frauchen den
Blutzuckerspiegel zu erschnüffeln.
Emil schnüffelt kurz an Angelika Schornsheim herum und stürzt dann zu ihrer Tasche. Darin liegt der
Notfallbeutel mit dem Blutzucker-Messgerät. Emil wühlt kurz und bringt ihn seinem Frauchen. Im
Ernstfall hätte Schornsheim jetzt ihren Blutzuckerwert gemessen. Die Diabetikerin macht sich die
feine Nase ihres Rüden zu Nutze: Hunde riechen Über- oder Unterzuckerung am Schweiß und im
Atem eines Menschen.
„Man ist oft abgelenkt und nimmt die Hypoglykämie gar nicht wahr oder verdrängt es“, sagt Kerstin
Hilpert aus Freiburg, die in der Gastronomie arbeitet.
„Die Leute müssen bedient, die Getränke gezapft werden – da vergisst man das Messen schon mal.“
Dominique Beigel aus Mühlhausen kann ruhiger schlafen, seit Collie Joe im Haus ist: Ihr
siebenjähriger Sohn hat Diabetes und Kinder achten beim Spielen nicht permanent auf ihren
Blutzuckerspiegel.
„Nachts um
zwei ist oft ein Tiefpunkt“, weiß die junge Mutter, früher sei sie jede Nacht aufgestanden, um zu
messen. Jetzt ist ja Joe da.Kein Ersatz für den NotarztDiabetikerwarnhunde sind dabei aber kein
Ersatz für den Arzt oder Helfer in der Not: Sie zeigen an, dass sich im Körper des Herrchens der
Blutzuckerspiegel verändert, die Verantwortung für den Diabetes liegt immer noch beim Herrchen.
„Der Hund kratzt und bringt den Notfallbeutel, ob ich messe und esse oder messe und spritze liegt
bei mir“, erklärt Angelika Schornsheim. Meist zeigen Diabetikerwarnhunde Hypo- (Unter-) und
Hyperglykämie (Überzucker) auf die gleiche Weise an.
Bewährt hat sich Kratzen – denn Bellen kann alles bedeuten. Hunde bellen ständig. Eine besonders
geeignete Rasse gibt es für die Ausbildung zum Diabetikerspürhund nicht. Alle Hunde haben eine
feine Nase. Wichtig ist, dass das Tier und Herrchen zusammenpassen, ein Team bilden. Arbeitswillig
müsse er sein, sagt Kerstin Hilpert, interessiert, diszipliniert. In der Öffentlichkeit an fremden Leuten
hochspringen geht gar nicht. „Wenn er neben dem Bett auf dem Boden liegt und schläft und dabei
den Hypo-Geruch wahrnimmt, muss er aufspringen und mich warnen“, so Hilpert. Bliebe das Tier faul
liegen, wäre er nicht geeignet.Spielerische KonditionierungGelernt wird wie in der Hundeschule
durch spielerische
Konditionierung: Der Geruch nach Über- oder Unterzucker soll für den Hund etwas Besonderes sein.
Kerstin Hilpert hat ein T-Shirt, das sie bei einem Unterzucker trug, zerschnitten, vakuumiert – damit
sich die Bakterien vermehren – und ab damit ins Gefrierfach. Zum Üben holte sie einzelne Fetzen,
und wenn der Hund auf den Schnipsel – zuerst zufällig – reagierte, gab es direkt eine Belohnung.
Hilpert:
„Wichtig ist, den Fetzen immer dicht am Körper zu haben, damit der Hund lernt, dass es kein
Spielzeug ist.“Im nächsten Schritt wird ein Signal antrainiert, Kratzen zum Beispiel. Die Belohnung
gibt es dann nicht mehr fürs Wahrnehmen des Geruchs, sondern fürs Signalanzeigen. So setzt sich
das Ganze fort, Belohnung fürs Kratzen, Belohnung fürs Testgerätbringen, Belohnung für
Klingelknopfbedienen. Das kann ganz individuell trainiert werden, je nach Lebenssituation des
Betroffenen: Dominique Beigals Collie Joe holt zum Beispiel die Mama, statt zu klingeln.Kleinste
Veränderungen erschnüffelnDer normale Blutzucker eines Menschen liegt etwa zwischen 80 und 120
Millimol pro Liter Blut. Der Hund zeigt aber nicht erst an, wenn ein Über- oder Unterzucker bereits
erreicht ist, sondern sich die Werte verändern. „Selbst kleinste Veränderungen am Körper reicht er,
freut sich auf seine Belohnung und kann es kaum noch abwarten“, erklärt Kerstin Hilpert. Der Hund
reagiert, solange der Diabetiker selbst reagieren kann und nicht, wenn er das Bewusstsein verloren
hat. Und das zuverlässiger als jedes Messgerät. Das aber sei bei den Krankenkassen noch nicht
durchgedrungen, beklagen viele Diabetikerwarnhundebesitzer. Anschaffung und Training der Tiere
werden nicht bezahlt, obwohl sie teure Krankenhausaufenthalte vermeiden helfen. Auch der
rechtliche Status ist unklar: Anders als Blindenhunde – die von den Krankenkassen oft bezahlt
werden – haben Diabetikerwarnhunde nicht überall Zutritt.
Quelle:
Diabetikerwarnhunde zuverlässiger als jedes Messgerät | WAZ.de <http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-undfreudenberg/diabetikerwarnhunde-zuverlaessiger-als-jedes-messgeraetid8881359.html#plx2018633257>
Textende!
** 8 Tiervision und Claudia Ludwig zu Besuch bei TASSO e.V.
Tiervision und Claudia Ludwig zu Besuch bei TASSO e.V.
Wenn es um Fragen zur Tiergesundheit, Erziehung, Ernährung oder dem
Verhalten unserer tierischen Freunde geht, dann ist das Expertenteam von
Tiervision mit seinen spannenden Beiträgen genau richtig. Das InternetPortal, moderiert von der Fernsehmoderatorin Claudia Ludwig, sendet
regelmäßig Online-Beiträge rund um das Tier. Vor kurzem war Tiervision zu
Besuch bei TASSO in der Zentrale in Hattersheim.
Freuen
Sie
sich
auf
folgende
Highlights:
Philip McCreight, der Leiter von TASSO, erklärt, warum die vorsorgliche
Registrierung für unsere Haustiere so wichtig ist. Vertreter des Tierheims
Hattersheim waren mit Katzen, Hunden und Kaninchen vor Ort und hoffen, im
Rahmen von „Claudias Tiervermittlung“ für diese Tiere ein neues, glückliches
Zuhause zu finden. Die TASSO-Pressereferentin Marie-Christin Gronau stellt
das vor kurzem aus der Taufe gehobene Projekt „Ich war eine
Wohnungskatze!"
vor. Zudem
lässt Claudia
Ludwig
ihren
neuen
Mischlingshund Neve live in der TASSO-Zentrale registrieren. Das Team von
Tiervision wirft einen Blick hinter die Kulissen der TASSO-Notrufzentrale.
Seien Sie dabei, wenn es gleich zum Jahresbeginn heißt: Herzlich willkommen
bei Tiervision. Die Sendung können Sie sich hier ansehen:
http://www.tiervision.de/sendungen/tiervermittlung/sendung/artikel/claudiastiervermittlung-tasso-vom-03012014-2060/
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So, liebe Leserinnen und Leser,
mit diesem Newsletter starten wir hoffentlich in ein buntes Jahr mit vielen
interessanten Artikeln. Sollten Sie selbst Informationen für mich haben, Erfahrungen
im Zutritt, Einweisungsberichte etc., mein Postfach ist für alles offen.
Nun wünsche ich Ihnen einen schönen Restjanuar und verabschiede mich mit
herzlichen Grüßen bis in den Februar.
Ihre
Vera Peitzmeier
Landesreferentin für das Führhundreferat im BSBH
** 10 Kontakt
Vera Peitzmeier
Telefon: 06421-407474 (mit Anrufbeantworter)
E-Mail: [email protected]
Rita Schroll
Tel.: 06421-200896
E-Mail: [email protected]
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