AAT-Mangel

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alpha1-Antitrypsinmangel allgemein
AAT-Mangel [syn: 1-Prote(in)aseinhibitormangel]
[BÖ: S. 734/1015]
DEF:
 genetisch [autosomal-rezessiv] bedingter Enzymdefekt eines wichtigen Proteaseinhibitors mit Folge  v. a.
LU-Emphysem, LE-Zirrhose;
 Enzymsekretions- und Enzyminhibitionsstörung!
AAT-Mangel aufgrund Produktion von abnormen AAT; häuft sich in Hepatozyten an und wird vermindert
abgegeben; dadurch Aufhebung der Hemmung verschiedener Proteasen [Trypsin, Chymotrypsin, Elastase,
Thrombin];
Folge: vermehrter COL-Abbau resp. Granulozyten-Elastase greift verstärkt das Gewebe an;
 AAT:
 ist ein Akute-Phase-Protein und die Hauptkomponente der 1-Globulinfraktion des Serums;
 wird von den Leberzellen produziert und sezerniert;
 ist ein Glykoprotein im Serum [=Plasmaprotein] und hemmt verschiedene Proteasen [mit katalytisch
relevantem Serinrest]  Trypsin, Chymotrypsin, Thrombin, Elastase!
 Hauptwirkung: Hemmung der Elastase der neutrophilen Granulos [Abbau von Strukturproteinen der
extrazellulären Matrix]  Schutzfunktion ggüber Gewebeschädigung;
 ELASTASE: Proteolyse des Gewebes durch Proteasen v. a. aus neutrophilen Leukozyten;
 steigt an bei Entzündung!
 Blutspiegel normal: 160-320 mg/dl
EPI:
 relativ häufig! 1:3500;
ÄTIO:
 genetisch, autosomal-rezessiv; kodominante Vererbung, Punktmutation am Chromosom 14;
 erblicher Enzympolymorphismus  sog. Pi-System [PI=ProteinaseInhibitor; Subtypen via e-Phorese
bestimmbar]; es existieren mind. 20 Varianten und zahlreiche Subtypen;
Gendefekt ist mit 3 Allelen assoziert  M/S/Z-Allel;
S: Glu  Val [60%]
Z: Glu  Ly
[10%]
HOMOZYGOT

PIZZ / PISS 
Laurell-Eriksson-Syndrom [s.u.]
HETEROZYGOT

PIMZ / PIMS
 chron. inhalativer Tabakrauch!!!
Laurell-Eriksson-Syndrom [Hypo-α1-Antitrypsinämie]
 Leukozytenelastase greift verstärkt elastisches Gewebe;
 Homozygote erkranken z.T. an einer frühkindlichen progressiven Hepatitis, die zur Leberzirrhose führen kann
oder aber abheilt.
 Bei Erwachsenen entsteht häufig eine COPD, die zum Cor pulmonale führt.
 Häufigkeit ca. 1:2000.
PATHOGENESE/MORPH:
 eosinophile, globuläre [PAS+] Einschlüsse + mittelgrosse Fettvakuolen in lobuloperipheren Hepatozyten;
 zusätzlich vergrösserte/ballonierte Hepatozyten, Leberzellnekrosen, evtl. Leberzirrhose;
 ferner vergesellschaftet mit panazinärem Lungenemphysem [später: bullöses LU-Emphysem]
 Mesenchymschädigung: Ehlers-Danlos-Syndrom ???
KLINIK:
 Kinder:
Hepatopathie mit Cholestase schon im Ngb-Alter, später infantile Leberzirrhose mit Entartungsneigung zum
Leberzell-CA;
bei klin Zeichen der kindl. LE-schädigung [Ikterus, neonatale RZ-Hepatitis]  AAT-Mangel in Betracht ziehen!!!
 Erwachsene:
COPD resp. obstruktives panlobuläres Lungenemphysem (bei Rauchern früher als bei Nichtrauchern),
Hepatopathie mit späterer (kryptogener) Leberzirrhose; Assoziation mit rheumatoider Arthritis u. GN;
Nachweis:
Bestimmung der Serum-AAT-Konzentration [1-Globulinfraktion]; LE-Biopsie; Amniozentese, fetale Blutanalyse;
Kausale Therapie:
AAT-Substitution (Lunge); Leber- resp. Lungentransplantation;
http://www.8ung.at/prionerl
DISCLAIMER !
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