WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Das Herz (Anatomie) Schichten des Herzens: Myokard: Endokard: Epikard: Perikard: der eigentliche Herzmuskel (Hohlmuskel) glatte, dünne Bindegewebsschicht, die den Herzmuskel innen auskleidet hautartige Bindegewebsschicht auf der Außenseite Herzbeutel, bestehend aus einer festen, bindegewebigen Struktur, dient als Schutz zur Formerhaltung und zur Volumengarantie Grundlagen – Funktion: Es pumpt Blut von der venösen Seite auf die arterielle Seite des Kreislaufs (dazwischen Lunge >> Anreicherung des venösen Blutes mit Sauerstoff) Das rechte Herz fördert das aus der V. cava inferior und superior stammende venöse Blut durch die Kontraktion des rechten Ventrikels über die A. pulmonalis in den Lungenkreislauf. Das linke Herz pumpt das mit Sauerstoff gesättigte Blut durch Kontraktion des linken Ventrikels über die Aorta in den Körperkreislauf. Die Kontraktion von linkem und rechtem Herzen erfolgt gleichzeitig. die Pumpwirkung des Herzens beruht auf der rhythmischen Abfolge von Kontraktion (=Systole) und Entspannung (=Diastole) In der Diastole werden die Herzkammern mit Blut gefüllt. In der Systole wird ein Teil des in den Ventrikeln vorhandenen Blutes – das Schlagvolumen – ausgeworfen. Kap. Herz Seite 1 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Im rechten und linken Kreis des KL bestehen unterschiedliche Druckverhältnisse: Arterieller Teil (linker Teil): hoher arterieller Druck (= systolischer Druck: 120mm Hg) Lungenkreislauf ( systolischer Druck: 20 mm Hg) Aus diesem Grund ist der linke Ventrikel wesentlich muskelstärker als der rechte. Die Herzklappen: Die Richtung des Blutflusses ist durch die Anordnung der Herzklappen gegeben, die Ventilfunktionen haben >> Blut kann nur in eine Richtung fließen. die Herzklappen sind zwischen Vorhof und Ventrikel in der sog. Ventilebene angeordnet. Herzklappen o Tricuspidalplappe: zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer o Bikuspidal- (Mitral-)klappe: zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer o Die entsprechenden Auslassventile für die Herzkammern sind die Aortenklappe (zw. linker Herzkammer und Aorta) und die Pulnalklappe (zw. rechter Herzkammer und Lungenarterie) Man nennt sie die Semilunarklappen. Öffnen und Schließen der Herzklappen erfolgen rein passiv durch das Blut, entsprechend dem im Herzen herrschenden Druckgradienten >> immer von Orten hohen Drucks zu Orten mit niedrigem Druckniveau). Die Lage des Herzens im Thorax Der überwiegende Teil des rechten Ventrikels ist zur Vorderseite orientiert (große Teile des rechten und linken Ventrikels liegen breit am Zwerchfell auf). Die Schräglage des Herzens im Thorax macht verständlich, dass bei einem Tiefertreten des Zwerchfells, z.B. bei tiefer Einatmung, das Herz in eine steilere Lage eintritt. Kap. Herz Seite 2 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Einige Charakteristika und Besonderheiten der Herzmuskelzelle o Einzelzellen von ca. 0,1mm Länge, die einen netzartigen Verband bilden o elektrische Koppelung der Hm-Zellen mittels „gap junction“ (zusätzlich auch Austausch kleiner Moleküle). o Glanzstreifen: spezielle paarige Grenzmembranen (sie sind im Zick-Zack angeordnet). o zusätzlich seitliche Zytoplasmafortsätze Phase der „Plateaubildung“ Im Anschluss an die Depolarisation kommt es zu einer Erhöhung der Membranpermeabilität für Ca2+ und damit zu einem eher langsamen Einstrom von Ca2+ in die HmZ. Im Vergleich zum Na+ Einstrom ist aber die Amplitude des Einstroms für Ca2+ geringer. Auch der „langsame Na-Kanal“ wird aktiviert. Phase der Repolarisation Im Gegensatz zur peripheren Muskelzelle beginnt die Öffnung des K+- Kanals erst nach Schließung der langsamen Kanäle. für Ca2+ und Na+ Die Permeabilität des auswärtsleitenden K+- Kanals nimmt zu beginn des Aktionspotentials zunächst rasch ab, wird aber in der Repolarisationsphase wieder erhöht. Sofort nach Eintritt der Repolarisationsphase verschließt sich der auswärtsleitende K+Kanal und das hohe Membranpotential >> K+- Kanal kehrt sich um >> Selbsterregung der HmZ >> schlagartiger Einstrom von Na+. Erregungsausbreitung des Herzens Ausgangspunkt für die rhythmische Erregung des Herzens ist der Sinuskonten, eine ca. 3 x 10 mm große Struktur, die im rechten Vorhof (an der Einmündung der V. cava superior) lokalisiert ist. Der Sinuskonten ist automatisch tätig und durch eine spontane diastolische Depolarisation charakterisiert. Vom Sinusknoten breitet sich die Erregung zunächst flächenförmig über die Vorhöfe aus. Die Erregungsübertragung erfolgt von einer Myokardzelle auf die nächste (über gap junctions) Die Glanzstreifen reduzieren den elektrischen Widerstand >> höhere Leitungsgeschwindigkeit (etwas langsamer als marklose Nervenfasern – 0,5 - 2 m/s) Kap. Herz Seite 3 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Nächste Station der Erregungsausbreitung: AV-Knoten Lokalisation: Auf Höhe des Septums – auf der Grenze zwischen Vorhof und Kammer. Funktion: stellt die einzige leitende Verbindung zwischen Vorhof und Ventrikel dar (Ventilebene = Isolierplatte) Bei der Erregungsübertragung am AV-Knoten kommt es zu einer erheblichen Verzögerung. Die Leitungsgeschwindigkeit geht im oberen Knotenabschnitt auf etwa 10% von derjenigen am Vorhof zurück, steigt aber im unteren Abschnitt des AV-Knotens wieder an. Funktionelle Bedeutung dieser Verzögerung: der AV-Knoten leitet abnorm gesteigerte Frequenzen nicht weiter (z.B. bei Vorhoffllimmern >> neuer Reiz liegt in der Refraktarphase des jeweils vorangegangenen Aktionspotentials) >> Der AV-Knoten wirkt folglich wie ein Frequenzsieb, durch das die Herzventrikel vor zu hohen Frequenzen der Vorhöfe geschützt werden. Weiterer Vorteil: in der Diastole, in der die Ventrikel gefüllt werden (gleichzeitig Kontraktion der Vorhöfe), steht ein genügend langes Zeitintervall zur Verfügung. Die weitere Fortleitung der Erregung vom AV-Knoten in die Herzkammern erfolgt über o His-Bündel o die beiden Kammerschenkeln o die Purkinje-Fäden Die Leitungsgeschwindigkeit nimmt im His-Bündel, den beiden Kammerschenkeln, besonders aber in den Purkinje-Fäden wieder deutlich zu (1,0 – 4,0 m/s) Die Dauer der Erregungsausbreitung vom Sinusknoten zum Ventrikelmyokard = 150 ms Vergleich: Dauer eines Aktionspotentials = 300 ms (Refraktärperiode!) >> Die lange Dauer des Aktionspotentials der Herzmuskulatur schützt somit das Herz vor einer vorzeitigen Erregung während des Herzzyklus. Hierarchie der Erregungsausbreitung: Nicht nur der Sinusknoten, sondern auch tiefer liegende Strukturen der Erregungsleitung sind zu spontaner Impulsbildung befähigt. Jedoch nimmt die Eigenfrequenz vom Sinusknoten über den AV-Knoten bis zu den PurkinjeFäden laufen ab. Der Sinusknoten ist nur deshalb der primäre Schrittmacher, weil er von allen Strukturen die höchste Eigenfrequenz besitzt und den AV-Knoten erregt bevor dieser selbst automatisch tätig wird. Fällt der Sinusknoten aus bzw. kommt es zu einer Unterbrechung der Überleitung seiner Erregung auf den AV-Knoten, so übernimmt der AV-Knoten selbst Schrittmacherfunktion (= sekundärer Schrittmacher: Eigenfrequenz von ca. 40-50 / min). Liegt die Unterbrechung der Erregungsausbreitung unterhalb des AV-Knotens, so stellt sich ein Kammerrhythmus von 25 – 40 / min ein. Kap. Herz Seite 4 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Normale Ausbreitung der Erregung: 1) 2) 3) 4) SA – Knoten >> AV – Knoten Aktivierung des Septum von links nach rechts Aktivierung des anteroseptalen Ventrikel-Myokards Aktivierung eines Großteils des Ventrikel-Myokards vom Endokard her. Herzrhythmus und autonomes Nervensystem Das Herz ist gut mit sympathischen und parasympathischen Fasern versorgt. Parasympaticus (N.vagus) zieht bevorzugt zu den Vorhöfen, zum Sinus- und zum AV-Knoten Stimulation des N.vagus (Überträgersubstanz: Acetylcholin) >> induziert eine: o Abnahme der HF (= negativ chronotrop) Diese Wirkung beruht auf einer Abnahme der Schrittmacherfrequenz im Sinusknoten. Der Schrittmacher des Herzens steht unter dem hemmenden Einfluss des N. vagus (Vagotonus) >> eine Durchtrennung des rechten Herz-Vagus führt zu einer Frequenzsteigerung. o Verminderung der Anstiegssteilheit im Aktionspotential am AV-Knoten >> zusätzliche Verzögerung der Erregungsausbreitung von den Vorhöfen auf die Ventrikel ( negativ dromotrop). Der sympathische Überträgerstoff am Herzen ist vorzugsweise Noradrenalin (bei Reizung Freisetzung non Noradrenalin und Adrenalin im Verhältnis 95:5) Der Herzsympathikus versorgt Vorhof und Ventrikelmyokard gleichmäßig. die Wirkung einer Stimulation des Herzsympathikus ist der einer Vagusstimulation entgegengesetzt: o positiv chronotrope Wirkung = Anstieg der HF (Steilerwerden der diastolischen Depolarisation am Sinusknoten) o positiv dromotrope Wirkung = Am AV-Knoten beschleunigte Anstiegssteilheit des Aktionspotentials Noradrenalen >> dadurch wird die Überleitungszeit vom Vorhof auf den Ventrikel beschleunigt. o positiv inotrop = eine Steigerung der Herzkraft. Druck- und Volumenänderungen während der einzelnen Phasen der Herzaktion: 1) Anspannungsphase Die Ventrikel-Systole beginnt mit dem Schluss der Atrioventrikularklappen. Der Klappenschluss kommt dadurch zustande, dass der Ventrikeldruck den Vorhof druck überschreitet. Damit wird der Rückfluss von Blut i.d. Vorhof verhindert (siehe A) Auch die Aortaklappen sind geschlossen >> der Druck im Ventrikel steigt steil an (das Volumen ändert sich nicht = isovolumetri sche Kontraktion) intraventrikulärer Maximaldruck links: über 125 mm Hg, rechts: 25 mm Hg oder weniger Die Anpassung endet, wenn der Ventrikeldruck den Druck in der Aorta überschreitet und sich die Aortenklappe öffnet (siehe B) Kap. Herz Seite 5 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal 2) Austreibungsphase Aortenklappen sind jetzt also geöffnet >> weiterer Druckanstieg in Ventrikel und Aorta >> das Volumen im Ventrikel nimmt jetzt ab >> Schlagvolumen (ca. 80ml) wird in die Aorta gepumpt. (Ein Restblutvolumen von ca. 40 ml bleibt im Ventrikel zurück. In der Austreibungsphase verändern sich sowohl der Druck als auch das Volumen im Ventrikel >> man bezeichnet die Kontraktionsform als auxoton. Der Ventrikeldruck sinkt jetzt ab >> Die Austreibugsphase endet, wenn der Ventri keldruk den Aortendruck wieder unterschreitet, was zum Schließen der Aortenklappen führt (siehe C). 3) Isovulometrische Erschlaffungsphase (Entspannung) = Zeitabschnitt zwischen Schluss der Aorten- und der Wiederöffnung der Mitralklappe (siehe D). In dieser Phase nimmt der Ventrikeldruck weiter rasch ab >> Ventrikeldruck unter schreitet Vorhofdruck >> Wiederöffnung der Mitralklappe (Füllungsphase beginnt). 4) Füllungsphase: In der Füllungsphase nimmt das Ventrikelvolumen schnell zu. Diese rasche Füllung hat zur Folge, dass selbst bei gesteigerter Herzfrequenz (Abnahme der Diastolendauer) eine adäquate Ventrikelfüllung garantiert ist. Die Herzzyklen: Frühe Systole: Die Anspannungsphase: Beginnt mit dem Schluss der Atrioventrikularklappen (auch die Aortenklappen sind geschlossen). Die isovolumetrische Ventrikelkontraktion dauert bis zur Eröffnung der Aorten-und Pulmonalklappen. Dauer der Anspannungszeit ~ 0,05 sec. Späte Systole: Die Austreibungsphase: Druckanstieg in den Ventrikeln >> Aortenklappe + Pulmonalklappe öffnen sich. AV – Klappen sind geschlossen. Kap. Herz Seite 6 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Die Diastole: Beginn: – sobald sich die Ventrikelmuskulatur vollständig kontrahiert hat. >> Ventrikeldruck fällt rasch ab >> Schluss der Aorten- und Pulmonalklappe Mitral- und Tricuspidalklappen zwischen Vorhöfen und Ventrikeln sind geöffnet, Aorten- und Pulmonalklappen jedoch geschlossen >> Blut aus den Vorhöfen füllt Ventrikel Die AV-Klappen sind nun offen >> die initiale rasche Füllungsphase der Ventrikel ist durch eine Verschiebung der Ventilebene bedingt >> Ventrikel „stülpen“ sich über den Vorhofinhalt. Etwa 70 % der Ventrikelfüllung erfolgt jedoch passiv während der Diastole. Durch eine zusätzliche Kontraktion der Vorhöfe wird noch etwas Blut in die Ventrikel befördert. Das EKG (Elektrokardiogramm) P-Welle: Aktivierung Vorhof (Impuls im Sinusknoten ) PQ-Strecke: Aktivierung Septum PQ-Intervall: Aktivierung Ventrikelmyokard QRS-Komplex: Aktivierung postero basaler Ventrikel (links) – (QRSKomplex kennzeichnet gesamte Kontrak tion des Ventrikels) ST-Strecke / T-Welle: Repolarisierung Ventrikelmyokard Anmerkung : Die EKG-Kurve beschreibt, wo am Herzen sich elektrische Impulse befinden In der Grafik wird so ein immer wiederkehrender Abschnitt dargestellt. Zu Beginn zeit sich eine „kleine Welle“. Diese P-Welle zeigt an, dass sich der Impuls in den Vorhöfen des Herzens befindet. An die P-Welle schließt eine gerade Linie an, die den Impuls im AV-Knoten anzeigt. Der AV-Knoten kennzeichnet den Übergang vom Vorhof zur Kammer. Gelangt der Impuls zur Herzkammer, werden im EKG drei „Zacken“ abgebildet. Die Q-Zacke liegt etwas über der Grundlinie. Dann folgt die R-Zacke mit einem sehr steilen und hohen Ausschlag. Danach fällt die Kurve stark nach unten ab, bis zur S-Zacke. Danach steigt der Impuls wieder und läuft in einer sanften T-Welle aus. Die Erregung bildet sich zurück. Je nach Ableitung können die Ausschläge der Zacken verändert sein. Die Reihenfolge P, Q, R, S, T bleibt aber immer dieselbe. Kap. Herz Seite 7 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Die Regulierung der Förderleistung des Herzens: Der Frank-Starling-Mechanismus: Prinzip: Anpassung der Förderleistung des Herzens an veränderte Bedingungen über das enddiastolische Volumen Steigt der venöse Rückstrom zum Herzen (z.B. durch eine veränderte Körperposition beim Hinlegen) >> steigt damit die Vordehnung des Herzens. >> Diese erhöhte Volumensbelastung (Preload) wird mit einer Erhöhung des Schlagvolumens beantwortet >> es kommt also bei gleichem Aortendruck zu einer Erhöhung des Schlagvolumens. >> Nach einigen Herzschlägen ist somit eine Anpassung des VolumenAuswurfs an den vergrößerten venösen Rückstrom eingetreten. Kommt es andererseits zu einem plötzlichen Anstieg des Aortendrucks (Afterload) (z.B. durch Engerstellung von Gefäßen) wird zunächst ein vermindertes Schlagvolumen ausgeworfen. Weil aber der rechte Ventrikel vom Druckanstieg in der Aorta nicht betroffen ist, wirft er ein konstantes Schlagvolumen in die Lungenstrombahn >> Folge: Verstärkung der diastolischen Füllung des linken Ventrikels. >> Aufgrund des Frank-Starling-Mechanismus kann nun das ursprüngliche SV gegen einen erhöhten Aortendruck gefördert werden. Wichtige Einflussfaktoren zur Regulation der kardialen Pumpfunktion Für die Förderleistung des Herzens spielen somit 4 Faktoren eine wesentliche Rolle: Veränderung der Kontraktilität Veränderung der Herzfrequenz Widerstand der Auswurfbahn = Afterload Enddiastolischer Füllungszustand (Venöser Rückstrom) = Preload Mittelwerte von HMV, Schlagvolumen (SV), und HF von 5 untrainierten Probanden (im Liegen bei steigender Belastung). SV (ml) 90 12 0 15 0 18 0 e R uh 90 12 0 15 0 18 0 60 e 30 R uh (Watt) 60 HF (Schl/min) 180 160 140 120 100 80 60 30 140 130 120 110 100 90 (Watt) HMV (l/min) 20 15 10 Kap. Herz 18 0 15 0 90 12 0 60 30 R uh e 5 (Watt) Seite 8 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Schematische Darstellung leitungsphysiologisher Parameter unter Belastung: Vergleich trainiert >< untrainiert (altes Modell) 3 10 VO2 (l/min) Laktat (mmol/l) 200 2 5 150 1 0 100 R 100 200 300(w) R 150 100 200 300(w) Hf (Schl/min) R 100 200 300(w) HMV (l/min) 20 100 SV(ml) trainiert untrainiert 15 10 50 5 R 100 200 300(w) R 100 200 300(w) Das durch Sport vergrößerte Herz (Herzhypertrophie) Ursache: erhöhte mechanische Beanspruchung ev. auch: metabolische Belastung (könnte ev. einen reiz für die DNS bilden >> ev. über die RNS vermittelten Reiz für die zusätzliche Synthese von zellstrukturellen Proteinen Morphologische Auswirkungen: wesentliche intrazelluläre Bestandteile sind in Masse, Zahl oder Aktivität erhöht (mehr Myofibrillen, mehr und größere Mitochondrien, mehr Ribosomen, aktives Enzymsystem, höherer Myoglobingehalt, …) Die Entwicklung eines Sportherzens dürfte relativ stark von genetischen Voraussetzungen abhängen (ähnliches Training kann bei verschiedenen Sportlern zu ganz unterschiedlichen Anpassungsreaktionen führen). Aber: die größten Sportherzen werden bei Disziplinen bei einer Wettkampfzeit zwischen 10 Minuten und 90 Minuten gefunden. Auch die Trainingsintensität könnte eine wichtige Rolle spielen. Kap. Herz Seite 9 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Normales Herz Dr. Smekal Konzentrische Hypertrophie Wst.: mehr D: weniger Krafttraining Exzentrische Hypertrophie: Wst.: gleich D: mehr AD-Training Wst. = Wandstärke D = Innendurchmesser „Harmonische Hypertrophie“ Wst.: mehr D: mehr Wst/D: gleich Veränderung des Herzens durch Ausdauertraining Untrainiert Trainiert Herzvolumen Männer Frauen 700-800 ml 500-600 ml 1300-1400 ml 1100-1200 ml rel. Herzvolumen Männer Frauen 8-9 ml/kg 6-8 ml/kg 14-16 ml/kg 13-15 ml/kg Schlagvolumen: Männer Frauen 100-120 ml 70-90 ml 200-240 ml 130-150 ml Herzminutenvolumen Männer Frauen 17-20 l/min 12-15 l/min 40-50 l/min 20-30 l/min Klassische Bezeichnung: exzentrische Hypertrophie ??? = Erweiterung der Herzhöhlen bei einer nur geringfügigen Zunahme der Herzdicke. Heute eher: regulative Hypertrophie Kap. Herz Seite 10 von 11 zusammenstellt von WK&MR WS 02/03 Physiologie Dr. Smekal Innendurchmesser 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Radsport – Sraße Schilanglauf Schwimmen Moderner 5-Kampf Kanu Radsport – Bahn Rudern Langstreckenlauf Fußball Handball Tennis Roller – Hockey Boxen Schi-Alpin 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Schi-Alpin Taekwondo Wasserball Tauchen Roller-Skating Volleyball Bob Gewichtheben Judo/Ringen Reiten div. Kraftsport Segeln Laufen-Sprint Wandstärke Kap. Herz Seite 11 von 11 zusammenstellt von WK&MR