Der Vorleser

Werbung
Der Vorleser
B. Schlink
Die Biographie
Von Leonard Schneider
und Ilonka Matthey
Er ist ein deutscher Professor für Rechtwissenschaft und ein Romanautor, der am 6. Juli 1944
in Bielefeld geboren ist.
Er studiert die Rechstwissenschaft an der Universität von Heidelberg und Berlin, dann arbeitet
er als Professor in Bonn und Frankfort. Seit 1992 ist er ein Philosoph und Professor für
Rechtswissenschaft an der Humboldt Universität in Berlin. 1987 ist er auch Richter geworden
(Rhénanie-du-Nord-Westphalie.)
Er hat seine Karriere angefangen als Romanautor mit manchen Polizeiromanen. Mit einem
dieser Romane (Die gordische Schleife) hat er 1989 den Glauser Preise erhalten.
1995 veröffentlicht er „Der Vorleser“, einen ein bisschen autobiographischen Roman. Dieses
Buch ist sehr schnell ein Bestseller geworden, und wurde in 37 verschiedenen Sprachen
übersetzt.
1997 hat er den Hans Fallada Preis erhalten und auch den Preis Laura Bataillon, der nur für
die Französische Übersetzung verliehen worden ist.
1999 hat er den literarischen Preis von der Zeitung 'Die Welt'.
Personenanalyse
1. Michael (Valentin Schubert)
Der Charakter von Michael verändert sich stark während dem ganzen Buch: Am Anfang ist er
ein unschuldiger unwissender Junge, der sich dann in einen kalten unmenschlichen Mann
entwickelt. Auch wenn er ganz am Schluss seine Trostlosigkeit und seine Unfähigkeit zu
lieben ein wenig verliert. Er findet wieder einen Teil seiner Menschlichkeit und Leidenschaft
zurück.
Die Affäre mit Hanna prägt sein ganzes Leben und ist auch der Hauptgrund für seinen
Wandel und sein Leiden. Er war Hanna gegenüber machtlos und sie gab ihm etwas, was für
ihn unbekannt war und doch wollte er es: die Leidenschaft des Liebens.
Sie konnte mit ihm machen, was sie wollte. Sie verfügte total über seinen Willen oder eben
eher über seine Person, da sie den Platz von Michaels Willen übernommen hat.
Doch hat sie ihn gefühllos ausgenutzt, obwohl Michael sie liebte, sie bewunderte. Michael
brauchte sie und Hanna hat ihn dann einfach im Stich gelassen.
Michael kämpft in der ganzen Geschichte gegen dieses Ertäuschung, diese furchtbare
Erinnerung an dieses Erleben. Er ist nach diesem Vorfall, unfähig jemanden in sein Herz zu
schließen; Schon nur Freunde zu haben fällt ihm schwer.
Er verbirgt seine Gefühle bis zu dem Prozess. Da fängt er dann aber an, sie wieder zu zeigen
und versucht sie zu verarbeiten.
Am Ende der Geschichte, wie schon erwähnt, findet er wieder einen Teil seiner alten
Persönlichkeit zurück. Mit den Kassetten, die er Hanna schickt, merkt man aber schon, dass
Hanna immer noch sehr präsent in seinem Leben ist.
2. Hanna (Sami, Florine, Aurélia)
1. Teil : Hanna ist Strassenbahnschaffnerin
Physisch: Hanna ist eine Frau mit blondem Haar, hoher Stirn, hohen Backenknochen,
blassblauen Augen, vollen Lippen, kräftigem Kinn, starkem Körper und mit einem
grossflächigen, herben fraulichen Gesicht.
Psychologisch: Sie verhält sich wie ein Tier und ist kalt. Sie wird mit einem Pferd verglichen.
Sie ist aggressiv, weil sie Angst hat, dass man ihren Analphabetismus entdeckt. Sie versteckt
ihn und sie schämt sich dessen. All ihren Reaktionen sind mit ihrem Analphabetismus
verbunden.
2. Teil : Das Gericht
Psychologisch: Sie ist in sich hinein eingeschlossen, weil sie müde ist und keine Kraft mehr
hat. Sie ist ehrlich und sagt ihre Meinung. Sie ist zu stolz, um zu sagen, dass sie Analphabetin
ist.
3. Teil : Das Gefängnis
Physisch: Hanna ist alt und hat graue Haare und ein Gesicht mit tiefen Furchen.
Ihr Geruch ist alt aber ihre Stimme ist dieselbe geblieben.
Psychologisch: Sie ist ganz froh und motiviert um lesen und schreiben zu lernen. Sie hat sich
in das Gefängnis zurückgezogen wie in ein Kloster aber am Ende genügt es nicht mehr so
zieht sie sich in sich selbst, zurück.
3. Michaels Familie ( Marc-Olivier und die Lehrerin)
Wir wissen nicht vieles über Michaels Familie. Er hatte drei Geschwister und hatte
manchmal Schwierigkeiten mit seinem älteren Bruder. Er hatte auch kein richtiges Verhältnis
zu seinem Vater oder eher dieser zu seiner Familie, die für ihn so etwas wie Haustiere
darstellte. Er ging einmal zu seinem Vater, um Ratschläge von seinem Vater zu haben, der
auch Philosoph war, aber dieser konnte ihm nicht richtig helfen. Michael könne jeder Zeit
wieder kommen, wenn er Hilfe bräuchte, aber Michael glaubte ihm kein Wort
4. Sophie (Jean-Adrien)
Sophie ist Michaels Tischnachbarin. Sie hat die Gewohnheit mit Michael zum Schwimmbad
zu gehen.
Michael will mit ihr sprechen aber er findet die richtige Gelegenheit nicht. An einem Abend
gibt es ein Gewitter. Sophie und Michael gehen und stellen sich unter das Vordach eines
Gartenhauses. Sie sprechen. Sophie sieht, dass etwas mit Michael nicht geht und fragt ihn
darüber nach. Aber er kann nicht mit ihr über Hanna sprechen.
Themenanalyse
1. Liebe (Lisa, Johanna)
Für Michael ist es nur reine körperliche Liebe. Als er jung war, war diese Liebe ein Mittel,
um sich als Mann zu fühlen. Er ist stolz, mit einer älteren Frau, zu schlafen.
Am Ende sieht er nur eine alte Frau, und er ist enttäuscht, dass sie so anders ist. Auch wenn er
über seine Schuld spricht, sagt er nur, dass sie eine Beziehung hatten, aber nie sagt er, dass er
sie wahrscheinlich liebte.
Da Hanna ihn verraten hat, hat er keine echten Freunde, weil er niemand vertraut.
Hanna sieht zurückhaltender aus als Michael. Sie kümmert sich mehr um Michaels
Persönlichkeit: sie will, dass er studiert und seine Hausaufgaben macht, weil sie Angst vor
Analphabetismus hat.
Aber sie schämt sich über ihren Analphabetismus und mit Michael zu sprechen. Sie vertraut
ihm nicht genug.
Sie ist schamhaft, weil sie nicht mit ihm über ihre Vergangenheit spricht.
2. Schuld, Verantwortung (Aymen, Philippe)
In diesem Buch wird die Schuld einer Person dargestellt (Michael), aber auch die
Kollektivschuld nach der Nazizeit.
Michael fühlt zwei Arten von Schuld. Die erste Art ist die Schuld, Hanna verraten zu haben.
Er verleugnet und verratet Hanna, kurz nachdem sie ihn verlassen hat. Die zweite Art Schuld
ist die Schuld, eine Verbrecherin geliebt zu haben.
Unserer Meinung nach ist Michael von einem Teil der Schuld befreit. Er konnte nicht wissen,
dass er eine Verbrecherin liebte. Selbst als er probierte etwas über Hannas Vergangenheit zu
erfahren, verweigert sie die Antwort. In diesem Fall ist es unserer Meinung nach adäquat das
Sprichwort anzuwenden: "Unwissenheit schützt vor Strafe (Schuld)".
Aus Angst als Analphabetin demaskiert zu werden, gesteht Hanna, einen Bericht
unterschrieben zu haben, der sie als schuldig erscheinen lässt. Da Michael jedoch weiß, dass
sie ihn nicht verstanden hat, fühlt er sich dafür verantwortlich, ihr zu helfen, was er jedoch
nicht gerade macht.
Die Schuld Michaels ist nicht die einzige Darstellung von Schuld in diesem Buch. Von viel
größerer Bedeutung sind der Generationenkonflikt und die damit verbundene Kollektivschuld
der Generation der Menschen, welche zur Nazizeit gelebt haben. Jeder Deutsche, der während
der Nazizeit gelebt hatte und nichts gegen das Regime unternommen hatte, trägt somit einen
Teil der Schuld. Doch es kann auch nicht richtig sein, diese Generation für alles
verantwortlich zu machen.
3. Wahrheit (Camille, Alexia)
1°
Michaels Wahrheit
Am Anfang sucht Michael die Wahrheit über Hanna und deren Vergangenheit. Hanna will
nicht, über sich selber sprechen aber Michael ist bereit, ihr zuzuhören. Michaels letzten
Versuch, um die Wahrheit zu finden, ist der Besuch zu dem Konzentrationslager. Dann hört er
auf, die Wahrheit zu suchen. Er begnügt sich, in der Gegenwart zu leben, ohne darüber
nachzudenken.
2°
Hannas Wahrheit
Mit ihrem Analphabetismus sieht sie die Realität anders. Für sie ist die Wahrheit in den
Absichten. Sie versteckt ihren Analphabetismus, um leben zu können.
3°
Juristische Wahrheit
Wahrheit durch das Gericht ist nichts Absolutes. Das Gericht will eine Tat bestrafen und kein
Individuum, um den Bewusstsein der Gesellschaft zu erleichtern.
4°
Wahrheit der Leiterin
Die Leichterin macht keine Urteile. Sie akzeptiert, dass mehrere Realitäten existieren und
zusammen sein können. Für sie ist Wahrheit relativ.
4. Analphabetismus (Olivier)
Analphabetismus hält eine wichtige Rolle im Buch. Deshalb hat Hanna vielleicht eine starke
Persönlichkeit. Es hat Hannas Leben in einen Kampf verwandelt. Es ist der Auslöser im
Buch: ohne das wäre nie Hanna zu den SS gegangen.
Man sieht auch, dass es sehr wichtig für sie ist, die Wahrheit zu verstecken. So hat sie sein
ganzes Leben auf einer Lüge gebaut. Während des Prozesses will sie es auch verstecken, und
dafür hat sie viele Jahre im Gefägnis gesessen. Während dieser Jahre lernt sie zu schreiben
und lesen, und dann fängt Michael sich selbst anzulügen, während Hanna mit sich in Ruhe zu
sein versucht.
5. Unverständnis, Missverständnis (Rahel, Ella)
Der Grund dieses Missverständnisses ruht auf Annas Analphabetismus. Zum Beispiel, wenn
sich Anna und Michael streiten, ist es oft wegen Annas Geheimnisses. Und während dem
Prozess kann Michael Annas Verhalten nicht verstehen, weil er ihr Geheimnis noch nicht
kennt. Da Anna nicht lesen und schreiben kann, fühlt sie sich schwach und deswegen tut sie,
als ob sich stark wäre. Und wenn sie Michael nicht versteht, versucht sie sich immer zu
verteidigen.
Deswegen gab es das andere Missverständnis, wenn Michael hinten in der Tram war und auf
Anna wartete, aber sie glaubte, er wolle sie nicht sehen.
Diese Beziehung zwischen Anna und Michael hat das 15-jährige Kind geändert. Danach war
er der eine, der sich unverstanden fühlte. Deswegen hat Michael nie von Anna gesprochen
und er konnte keine andere Person mehr lieben. Weil seine Gefühle wie eingeschlafen
waren, konnten Frauen, wie zum Beispiel Sophie, ihm nichts bringen.
6. Historische Generationskonflikte (Brice, Michel)
Michael vertritt die neue Generation und Hanna, die Alte. Aber, Achtung „pass mal auf“! Es
gibt zwei Kategorien in der alten Generation in diesem Buch: die tiefen bösen Nazis und die
Leute, die nicht gesehen haben, dass Nazismus so schlechte Seiten hat und die an den
Ereignissen unwillkürlich teilgenommen haben. Diese letzte Kategorie wird von der neuen
Generation verstanden, aber auch verurteilt. Die Personen, die Nazis, müssen wie Menschen
behandelt werden, obwohl, was sie getan haben, nicht akzeptiert werden kann. Obwohl die
alten Nazis schuldig sind, will die neue Generation Nazismus nicht dulden. Die neue
Generation will nicht die Alte anklagen, aber sie versteht gar nicht, wie so schlimme Taten
haben geschehen können. Die alte Generation, die nicht an Nazismus teilnehmen wollte,
sagte, sie fühle sich schuldig und schäme sich. Aber die alte Generation, die sich nicht
schuldig fühlt, Nazis zu sein, schämt sich auch; sie werden SVP genannt.
Herunterladen