Beratungsangebote im Rahmen von Suchtprävention

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Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Leitgedanken
1
2. Prozessbeschreibung
2- 8
3. Rahmenbedingungen
9-13
- Der Stadtteil
9-10
- Die Schule in ihrem sozialen Umfeld
10
- Räumliche Bedingungen und Ausstattung
11
- Schulform/Aufbau der Tümpelgarten-Schule
12
- Aktuelle Zahlen
12-13
- Zwei Besonderheiten
13
4. Schulstufenübergreifende Erziehungs- und Bildungsarbeit
14-24
- Zusammenarbeit mit Schulen
14
- Schullaufbahnberatung
15
- Beratungsangebote im Rahmen der Suchtprävention
16
- Soziale Gruppenarbeit
16
- Klassenfahrten
17
- Unterricht an außerschulischen Lernorten und außerunterrichtliche Aktivitäten 17
- Sportereignisse und Wettbewerbe
17-18
- Projektwoche
18
- Buchwoche
18
- Basare
18
- Kleine Klassen
19
- Selbständiges Arbeiten und Methodencurriculum
19-21
- Medienkonzept an der Tümpelgarten-Schule
22
- Fortbildungen
22-24
5. Grundschule
25-34
- Einschulung an der Tümpelgarten-Schule
25
- Einschulungsverfahren
26-27
- Bewegung
27
- Vorklasse
27-28
- Kleinklasse für Erziehungshilfe
28
- Horte
29
- Übergang aus Klasse 4
29
- Förderung
29-30
- Förderbedarf
30-31
- Gewaltprävention
31
- Medienkonzept/Neue Medien in der Grundschule
31-33
- Computerqualifikation und soziale Kompetenzen
Coach-Projekt
34
6. Sekundarbereich
35-54
- Förderstufe
35-38
- Haupt- und Realschule
38
- Deutsch für Seiteneinsteiger
39
- Theater/Musik-AG Jhg. 7
39
- Wahlpflichtunterricht
40
- Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit
40-41
- Zusammenarbeit mit Betrieben
41-44
- Berufsfindungsklassen in den Schuljahren 04/05 und 05/06
44-53
- SchuB-Klassen
53-54
7. Anhang
- Fortbildungsplanung
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
1.
Leitgedanken
„Jede Jugend zeigt der Gesellschaft das Bild ihrer eigenen Zukunft“
(Oskar Negt)
Die Tümpelgarten-Schule ist Grundschule mit Förderstufe, Haupt- und Realschule.
Unsere Schülerinnen und Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen.
-
Wir legen deshalb besonderen Wert auf Integration, auf gegenseitige Achtung und
Anerkennung, auf Toleranz.
-
Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler zu demokratischer
Handlungskompetenz erziehen. Sie sollen Schule als Ort demokratischen
Handelns erleben.
-
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Schülerinnen und Schüler für ihre berufliche,
persönliche und soziale Zukunft zu qualifizieren.
Im Mittelpunkt steht dabei die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen
mit dem Ziel, stereotype geschlechtsspezifische Rollenzuweisungen abzubauen.
-
Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler zur Eigenverantwortung erziehen und
sie sollen selbständiges Lernen lernen.
-
Die Schule bietet unseren Schülerinnen und Schülern einen überschaubaren
Erfahrungsraum, sie ist ein wichtiger Ort des Lernens und Lebens im Stadtteil.
2.
Prozess der Schulprogrammentwicklung
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
1
Oktober 1996
Nach der Pädagogischen Konferenz vom 7. Oktober 1996 hat
sich eine Projektgruppe als freiwillige Gruppe aufgrund der
Aufgabenstellung „Erarbeitung eines pädagogischen
Programms der Tümpelgarten-Schule“ gebildet.
Als erste Tätigkeit hat die Gruppe die Schulordnung und
Faltblätter über die Schule und die Bildungsgänge an der
Schule erarbeitet und durch die Gesamtkonferenz im März
1997 verabschieden lassen.
Januar 1997
Die freiwillige Arbeitgruppe hat sich nach den ersten
Tätigkeiten auf die Aufgabe „Schulprogramm“ festgelegt. Seit
Mai 1997 trifft sich die Gruppe mindestens einmal pro Monat.
Mit Hilfe der Übung „Was ist ein gutes Schulprogramm“ wurde
ein Projektgruppenkonsens herausgefiltert und durch die
Gesamtkonferenz bestätigt.
Ein gutes Schulprogramm
- gilt als anerkannte Arbeitsbasis für die ganze Schule
- überzeugt als konkrete Vision der eigenen Schule mit
dazugehörigen Umsetzungsideen
- bietet ein zusammenhängendes Bild von pädagogischer
Arbeit an der Schule
- enthält/repräsentiert den Leitfaden für die Weiterentwicklung der eigener Schule
- formuliert Standards für die Qualität der eigenen
pädagogischen Arbeit
Juni 1997
Als Pilotschule hat sich die Tümpelgarten-Schule ohne
vorheriges Gesamtkonferenzdatum beworben. Nachdem erst
im Mai 1997 feststand, dass die Schule in das „Programm“
aufgenommen wird, wurde ein Votum der Schulkonferenz im
Juni 1997 (einstimmig dafür) zum Pilotprojekt eingeholt. Die
Gesamtkonferenz hat dann am 17. November 1997 ohne
Gegenstimme bei fünf Enthaltungen zugestimmt, dass die
Tümpelgarten-Schule am Projekt „Schulprogramm“ als
Pilotschule teilnimmt. Gleichzeitig hat die Gesamtkonferenz
der Projektgruppe den Auftrag erteilt, die Erarbeitung eines
Schulprogramms zu koordinieren.
Der Schulelternbeirat und die SV wurden an allen
entscheidenden Stellen immer informiert und zur Mitarbeit
aufgefordert.
Beide Gremien waren meist an Gesamtkonferenzen anwesend, es war ihnen aber nicht möglich, am Prozess
mitzuarbeiten.
Oktober 1997
Für den schulinternen Prozess einigte man sich nach einer
Fortbildung im Oktober 1997 auf die vorrangige Aufgabe,
Schritte zur Verbesserung der Kommunikationskultur
einzuleiten. Daneben hat sich die Projektgruppe immer wieder
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
2
der gemeinsamen Herausforderung „Überwindung von
Widerständen im Kollegium gegenüber Veränderungen“
versichert.
Dazu wurde auch die Prozessspiegelung von außen durch
Mitarbeiter der Gemeindeberatung genutzt, gleichzeitig diente
sie der Rollenklärung und wurde von allen
Projektgruppenmitgliedern als positives Ereignis gesehen.
- Dem möglichen Vorwurf mangelnder Information wurde
durch Offenlegung aller Diskussionsstände in einer
eigenen Wandzeitung mit festem Platz im Lehrerzimmer
von Anfang an begegnet.
- Veröffentlichte Inhalte wurden durch Gesamtkonferenzbeschluss bestätigt: Schulordnung, Faltblätter, PositivNegativ-Bilanz zu IST und SOLL, Statements zum
Schulprogramm.
- Um keine abgehobene „Innengruppe“ entstehen zu lassen,
waren Projektgruppensitzungen öffentlich, Ter-mine
wurden stets an der Wandzeitung veröffentlicht.
Schulelternbeirat, SV und Schulkonferenz wurden durch
Aufnahme des Schulprogramms in die Tagesordnung der
jeweiligen Sitzungen dieser Gremien einbezogen.
November 1997
Die Gesamtkonferenz beschließt mit 5 Enthaltungen ohne
Gegenstimmen die Teilnahme der TGS am Projekt
Schulprogramm als Pilotschule.
März 1998
Weiterarbeit der Gesamtkonferenz an Bausteinen zum
Schulprogramm. Insbesondere Rückkoppelung des Gruppensprechers mit der Gesamtkonferenz. (Sein Bericht vom Treffen
mit den übrigen Pilotschulen.)
September 1998
Ein Tagesordnungspunkt der Gesamtkonferenz im September
1998 ist die Weiterarbeit an einzelnen Textbausteinen zum
Schulprogramm.
Die Gruppenmitglieder haben die Tagesordnungspunkte für
die Gesamtkonferenz vorbereitet und von
Kollegen/Kolleginnen die Textbausteine eingefordert.
Dezember 1998
Ausformulierung des „IST-Zustandes“. Beginn der Beschlüsse
zur endgültigen Formulierung der bis dahin vorliegenden
Textbausteine.
März –
Dezember 1999
In jeder Gesamtkonferenz im Jahr 1999 gibt es einen 30minütigen Tagesordnungspunkt zur Beratung und eventuellen
Beschlussfassung von Konferenzvorlagen zum Schulprogramm.
Februar 2000
-
Pädagogische Gesamtkonferenz zur Frage des weiteren
Bestandes der Förderstufe an der Tümpelgarten-Schule.
Beschlussfassung zur Beibehaltung der Förderstufe und
Verankerung im Schulprogramm nach einer Bestandsaufnahme und Überarbeitung der pädagogischen Schwer-
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
3
punkte.
September 2000
Beratung und Beschlussfassung auf der Gesamtkonferenz zu
den Textbausteinen für das Schulprogramm, insbesondere
auch zur Förderstufe. Die Gremien SV, Schulelternbeirat und
Schulkonferenz sind in den Prozess involviert, da Vertreter an
den jeweiligen Gesamtkonferenzen teilnehmen.
November 2000
Wesentliche Fragen zur Grundschule werden bei dieser
Gesamtkonferenz an die Grundstufenkonferenz delegiert; u. a.
die Fragen
- Freiarbeit als Prinzip ab Klasse 2
- Leistungen fördern und fordern
- Optimierung des Einschulungsverfahrens
Dezember 2000
-
November 2001
-
Dezember 2001
Die Gesamtkonferenz stimmt bei acht Enthaltungen und zwei
Gegenstimmen dem Textbaustein „Medienkonzept an der
Tümpelgarten-Schule“ zu. Ebenso der Aufnahme dieses
Konzeptes in das Schulprogramm.
März 2002
Die Gesamtkonferenz beschließt die vorliegende Ausarbeitung des Schulprogramms, um einige Bausteine zu erweitern. Die früheren Texte bei Bedarf zu überarbeiten und
eine Lay-out Gruppe mit der Gestaltung des Schulprogramms
zu beauftragen.
Beratung und Beschlussfassung der Gesamtkonferenz in
einem 30-minütigen Tagesordnungspunkt- Baustein
„Suchtprävention“ für das Schulprogramm
Zu der im März 1999 beschlossenen Arbeit am Leitbild wurde
von der zuständigen Arbeitsgruppe eine Präambel als
Textbaustein vorgelegt.
Von der Gesamtkonferenz wurde dieser Text nicht bearbeitet
und nicht beschlossen.
Nach längerer Prozesspause Weiterarbeit an den
Bausteinen, insbesondere zum Konzept der Förderstufe,
mit den jeweiligen Beschlüssen.
Die Tümpelgarten-Schule nahm als Pilotschule im Prozess der Schulprogrammerarbeitung
Angebote des Hessischen Landesinstituts für Pädagogik (HeLP) wahr. Durch
Außenspiegelung über mehr als ein Jahr wurde der anfängliche Prozess begleitet und die
Projektgruppe/Steuergruppe erhielt hilfreiche Unterstützung. Die ersten Ergebnisse der
Pilotschulen des Main-Kinzig-Kreises wurden im Jahr 1999 von der Regionalstelle des
Hessischen Landesinstituts für Pädagogik publiziert. In der Broschüre „Auf dem Weg zum
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
4
Schulprogramm“ ist u. a. auch der bis dahin abgelaufene Prozess an der TümpelgartenSchule veröffentlicht.
Durch persönliche Schwerpunktsetzung änderte sich im Zeitraum 10/1996 bis 3/2002 die
Zusammensetzung der Steuergruppe/Projektgruppe mehrmals. Diese Änderungen wurden
stets mit der Gesamtkonferenz kommuniziert und im Lehrerzimmer veröffentlicht.
Das Kollegium unterstützt auch weiterhin die Arbeit der Steuergruppe, damit begonnene und
zukünftige Bausteine im Schulprogramm verankert werden können. Dabei ist die Gruppe
jederzeit offen für neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Schülerinnen und Schüler, Eltern
und Lehrkräfte).
Termine und Inhalte der Arbeit werden rechtzeitig veröffentlicht.
Da die Inhalte für zukünftige Arbeitsschwerpunkte nicht von vornherein geregelt werden
können und sollen, wird es einen ständigen Veränderungsprozess geben, der sich nach
Einbeziehung und Zustimmung aller Gremien im Schulprogramm wiederspiegeln wird.
Das Schulprogramm der Tümpelgarten-Schule wird sich nach Bilanzierung und interner und
externer Evaluation ggf. verändern. Es ist offen für neue pädagogische Initiativen, damit sich
die Schule weiterentwickeln und verbessern kann.
Das Schulprogramm der Tümpelgarten-Schule ist die Arbeitsgrundlage für das Kollegium, die
Schulleitung und die Schulgemeinde.
Es wird – wie in der Prozessbeschreibung dokumentiert – ständig diskutiert und die
Weiterentwicklung der Schule wird beschrieben.
Alle Veränderungen ab September 2002 sind kursiv geschrieben, um die Fortschreibung gegenüber
der 1. Ausgabe herauszustellen.
Prozessbeschreibung (Fortschreibung)
Die Arbeit am Schulprogramm wurde – wie oben beschrieben- fortgesetzt. Die
Steuergruppe/Projektgruppe war jederzeit für neue Mitglieder offen und es zeigt sich, dass
sich die ständige Mitarbeit von zwei Schulleitungsmitgliedern in dieser Gruppe bewährt hat.
Die Mitarbeit der Eltern und Schüler war „Schulelternbeirat“ und in der „Schulkonferenz“
gesichert und die Arbeit der Steuergruppe wurde und wird von den Gremien aktiv und positiv
unterstützt.
Die Mitglieder des Schulelternbeirates und der SV, sowie die Vertreter der Eltern der
Schulkonferenz nahmen regelmäßig an den Gesamtkonferenzen teil.
Die Tümpelgartenschule feierte im Jahr 2004 ihr vierzigjähriges Jubiläum mit mehreren
Großveranstaltungen. Die Arbeit am Schulprogramm hatte in dieser Zeit nicht die erste
Priorität.
September 2002
die Gesamtkonferenz beschließt bei einer Gegenstimme zwei
Bausteine:
- das Coachprojekt in der Grundstufe und in der
Förderstufe; (Projekt zur Förderung der Lesekompetenz)
- Ende September stimmt der SEB zu;
- die Schulkonferenz stimmt dem Baustein in der Sitzung
vom 30.04.2003 einstimmig zu
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
5
Oktober 2002
-
Zustimmung zum Schulprogramm durch das Staatl.
Schulamt;
in der Rubrik „Beratungsbedarf“ wird auf einen Hinweis
verzichtet;
ein Beratungsangebot an die Schule erging nicht;
April 2003
-
die Grundstufenkonferenz als Teilkonferenz der
Gesamtkonferenz spricht sich mehrheitlich für die
Konzeption „Neue Wege“, ein Betreuungskonzept für
Grundschüler aus
Mai 2003
-
Der Schulelternbeirat unterstützt mit großer Mehrheit das
Konzept „Neue Wege der Schülerbetreuung“
Oktober 2003
-
Mitglieder der Schulprogrammgruppe informieren die
Gesamtkonferenz über die Arbeit an einem Förderkonzept
für die Grundstufe und die Förderstufe und das Konzept
zur Einrichtung von
Berufsfindungsklassen/Berufsförderklassen an der TGS
Dezember 2003
-
die Gesamtkonferenz stimmt mit großer Mehrheit nach
intensiver Diskussion den in der GK vom Oktober
vorgestellten Bausteinen zu
Januar 2004
-
Der Schulelternbeirat diskutiert die vorgestellten Bausteine
und begrüßt ausdrücklich die Weiterentwicklung.
Den Bausteinen wird zugestimmt. Auch die
Schulkonferenz schließt sich dem Votum in der Sitzung
am 05. Mai 2004 an.
März 2004
-
Konzeptvorstellung „Medienfortbildung“ schulinterne
Fortbildung
Juni 2004
-
ohne Gegenstimmen wird die schulinterne
„Medienfortbildung“ in der GK beschlossen
Juli 2004
-
die Elternvertreter im Schulelternbeirat stimmen dem
Konzept zu
im November 2004 gibt auch die Schulkonferenz ihr
einstimmiges Votum ab
-
Dezember 2004
-
-
Die schulinterne intensive Diskussion zur
Bestandssicherung und Weiterentwicklung der Förderstufe
und damit verbunden die Einrichtung von
2 Realschulklassen ab dem 7. Jahrgang auf Dauer
spiegelt sich im Antrag auf Einführung der
„Pädagogischen Mittagsbetreuung“ in der Förderstufe ab
dem Schuljahr 2005/2006 und der Einrichtung einer
Schwerpunktklasse „IT-Klasse“ ebenfalls ab dem
Schuljahr 2005/06 wieder.
Die Gesamtkonferenz stimmt der Einrichtung der
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
6
-
Schwerpunktklasse „IT“ ab dem 5. Jahrgang im Rahmen
der Förderstufe und der Verankerung im Schulprogramm
ohne Gegenstimmen zu.
Ebenfalls im Dezember tagt noch der Schulelternbeirat
und stimmt der Einrichtung zu.
Die Schulkonferenz beschließt ebenfalls ohne
Gegenstimmen diesen Baustein.
März 2005
-
Bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen spricht
sich die Gesamtkonferenz für den Antrag an das HKM und
den Schulträger auf „Pädagogische Mittagsbetreuung“
aus.
Juni 2005
-
In dieser Sitzung des SEB wird die Zustimmung für den
Antrag erteilt.
Auch die Schulkonferenz beschließt in ihrer Sitzung, dem
Antrag zu zustimmen.
-
Juni 2005
-
Auf der Gesamtkonferenz berichtet die Steuergruppe über
den aktuellen Stand der Arbeit am Schulprogramm und
bittet weitere Kollegen, die Arbeit zu unterstützen.
Insbesondere soll am Fortbildungsplan für die Umsetzung
der strategischen Ziele gearbeitet werden.
September 2005
-
Antrag auf Verlängerung des Abgabezeitpunkts des
Schulprogramms
Oktober 2005
-
Die Anfang Oktober stattfindende GK beschließt mit
großer Mehrheit die von den Arbeitsgruppen vorgelegte
Fortbildungsplanung für die Grundstufe und die
Sekundarstufe im Rahmen der Fortschreibung des
Schulprogramms. Im Mittelpunkt der Fortbildungsplanung
steht die Realisierung der „Strategischen Ziele 1-3“
Der vorgelegte Baustein zum Schulprogramm
„Methodencurriculum“ wird nach geringfügigen
Änderungen mehrheitlich genehmigt.
Mitte Oktober reicht die Schule den Fortbildungsplan dem
Staatlichen Schulamt ein.
-
-
November 2005
-
In der letzten Schulkonferenz im Jahr 2005 stimmt das
Gremium dem Baustein „Methodencurriculum“ und der
erarbeiteten Fortbildungsplanung einstimmig zu.
Dezember 2005
-
Die verabschiedete Fortbildungsplanung und die
strategischen Ziele 1 -3 werden in der GK erneut
diskutiert.
Das Medienkonzept für die Grundschule wird vorgestellt
und .
verabschiedet, ebenso der Baustein zum Schnuppertag
und Kennenlerntag für die neuen ersten Klassen.
-
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
7
Januar 2006
-
-
Februar 2006
3.
-
In seiner ersten Sitzung im neuen Jahr werden die
Bausteine für die Grundstufe diskutiert und der SEB
stimmt diesen zu.
Ebenso wird das gesamte fortgeschriebene
Schulprogramm erörtert und nach einigen Änderungen
einstimmig verabschiedet.
Die Anfang Februar tagende Schulkonferenz der
Tümpelgarten-Schule stimmt dem vorgelegten
Schulprogramm zu.
Rahmenbedingungen
Der Stadtteil
Die Tümpelgarten-Schule liegt im Osten von Hanau, in der Südhälfte des Stadtteils
Tümpelgarten.
Das Areal ist begrenzt nach Westen und Süden von der Eisenbahn und der Kinzig, nach
Norden und Osten von der Autobahn und dem Lamboywald bzw. der Bulau (Wald).
Durch diese natürlichen Grenzen stellt sich das Lamboy-Viertel verhältnismäßig geschlossen
dar.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
8
Der nördliche Teil ist von den dort angesiedelten Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben
geprägt (Industriegebiet Nord), der südliche Teil ist nahezu Wohngebiet.
Zwei amerikanische Kasernen werden noch militärisch genutzt, je eine auf beiden Seiten der
Lamboystraße, die den Stadtteil von Osten nach Westen verlaufend teilt.
Im Stadtteil gab es gravierende Veränderungen, die sich im einzelnen über einige Jahre
hingezogen haben.
Das Gelände einer ehemaligen Kaserne (südlich) ist mit Ein- und Mehrfamilienhäusern
bebaut, die ehemaligen Kasernen werden als Büroräume, Schulungsräume der
Volkshochschule und als Kindergarten genutzt. Ein Gebäude wird im sechsten Jahr als
Dependance der Tümpelgarten-Schule genutzt. Hier ist die Grundschule mit Vorklasse auf
Wunsch des Schulträgers untergebracht.
-
-
Eine ehemalige Kaserne (nördlich) wurde zum Schulzentrum Hessen-Homburg
umgebaut. Hier werden ab 1. August 2004 die Schülerinnen und Schüler der
Eberhardschule Hanau und der Schule am Schlossplatz unterrichtet. Die beiden
ehemaligen Haupt- und Realschulen der Innenstadt werden nun als eine Schule geführt.
Die ehemalige Kaserne der Bereitschaftspolizei wird für andere Einrichtungen der
Öffentlichen Hand (Polizeistation u. ä.) genutzt.
In die anderen ehemaligen Kasernenbauten sind das technische Rathaus, das Staatliche
Schulamt und das Studienseminar eingezogen.
Die Landesgartenschau 2003 hatte einen ihrer Schwerpunkte hier im Stadtteil.
Die Lamboystraße ist stellenweise als breite Einfallstraße rückgebaut worden.
Im Rahmen der sozialen Stadterneuerung wird ein Teil des nördlichen Areals saniert.
Im südlichen Teil gibt es eine gemischte Wohnbebauung „im Grünen“, Einfamilienhäuser,
Mehrfamilienhäuser, 3-4 geschossige Wohnblocks und 3 Hochhaus-Standorte. Im
nördlichen Teil liegen das Industriegebiet, Wohnblöcke und ein Wohnturmghetto, kaum
Einfamilienhäuser.
In den kommenden Jahren wird sich der Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten städtebaulich
weiter entwickeln. Die Räumung der beiden noch genutzten Kasernen und des Geländes der
amerikanischen Streitkräfte ist für die kommenden fünf Jahre angedacht. Mit dem
endgültigen Abzug der Amerikaner werden dann auch viele jetzt noch von ihnen genutzte
Wohnblocks und Wohnungen an Hanauer Bürger vermietet werden können.
Ein Teil der freiwerdenden Flächen soll für den Bau von Eigenheimen und
Mehrfamilienhäuser genutzt werden.
Damit wird sich der Zuzug von weiteren Familien in den Stadtteil fortsetzen und die
Tümpelgarten-Schule wird voraussichtlich ihren Haupt- und Realschulbereich weiter
ausbauen müssen, um den Kindern und Jugendlichen eine wohnortnahe Schule anbieten zu
können.
Die Schule in ihrem sozialen Umfeld
Die Tümpelgarten-Schule ist eine Grundschule mit Förderstufe, Haupt- und Realschule. Im
Stadtteil wohnen rund 11.500 Einwohner, davon sind 24 % Kinder und Jugendliche. Rund 54
% dieser Kinder und Jugendlichen sind ausländischer Herkunft.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
9
Die Wohnbelegungsdichte ist in diesem Stadtteil am höchsten von ganz Hanau. Der Anteil
der allein erziehenden Mütter und Väter beträgt 26 % (der höchste in Hanau). Im Stadtteil
gibt es zwei Asylbewerberunterkünfte, eine Übergangsunterkunft für jüdische Emigranten
und im Einzugsbereich auch ein Landfahrerplatz. Die Schule ist Stammschule für viele
Wanderschüler. Viele Randgruppen wohnen hier: Aussiedler, Asylbewerber, Sinti und Roma,
darunter auch fundamentalistisch geprägte Muslime.
Die Situation eines Teils unserer Schülerinnen und Schüler ist geprägt von oft engen,
überbelegten Wohnungen, Einelternfamilien, Abhängigkeit von Sozialhilfe oder der
Arbeitslosigkeit Erwachsener. Einige Kinder leben in Familien, die bereits in der 3.
Generation auf soziale Unterstützung angewiesen sind.
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ohne deutsche Muttersprache ist in den letzten Jahren
auf über 50 % gestiegen.
Folge dieser Bedingungen sind auch gesundheitliche Defizite. Der Einzugsbereich der
Schule fällt gemäß Erhebungen des Gesundheitsamtes bezogen auf kreis- und hessenweite
Durchschnittswerte deutlich negativ aus dem Rahmen (z. B. Impfstatus, Motorik,
Übergewicht auf Grund unausgewogener Ernährung).
Die häufig anregungsarme familiäre Umgebung der Kinder korreliert mit hohem
Fernsehkonsum.
Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen den sozialen Bedingungen und den
Bildungsgängen: Im langjährigen Mittel sind 10 % der Schülerinnen und Schüler des 4.
Jahrganges gymnasialgeeignet.
Die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler sind einerseits mit der schulischen Situation
zufrieden. Dies zeigt sich in den hohen Übergangsquoten in unsere Förderstufe (zwischen
60 % und 80 %). Andererseits sind sie kaum in der Lage bzw. dazu bereit, sich für die
Schule zu engagieren. Einige Klassen in der Sekundarstufe haben keine gewählten
Elternvertreter und an der Schulelternbeiratsarbeit beteiligen sich im Schnitt 20 % der
Angesprochenen.
Räumliche Bedingungen und Ausstattung
Die Schule liegt mitten in einem Wohngebiet. Sie hat auf einer Geländefläche von ca. 25.000
qm² 8 Gebäude, von denen 3 baulich miteinander verbunden sind. In 6 Gebäuden stehen 24
Klassenräume zur Verfügung, von denen je 4 eine separate Schülertoilette haben. Im
Hauptgebäude sind die Schulverwaltung, drei Fachräume für Naturwissenschaften, drei für
Arbeitslehre ( 1 Schulküche mit Essraum, der auch als Cafeteria für die pädagogische
Mittagsbetreuung genutzt wird und 2 Werkräume), ein Musikraum und eine 120 qm² große
Aula mit Bestuhlung für ca. 100 Personen und seit dem Schuljahr 2005/2006 ein zweiter
Computerraum. Ein weiterer IT-Raum mit 16 Arbeitsplätzen befindet sich im B-Trakt. Die
Ausstattung hier ist ebenfalls erneuert worden.
Die Lehrküche der Tümpelgarten-Schule im Obergeschoss des Hauptgebäudes wurde im
Jahr 2001 vom Förderverein der Schule grundsaniert, da sie noch den Stand von 1964 hatte
und der Schulträger die finanziellen Mittel nicht aufbringen konnte.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
10
Die naturwissenschaftliche Ausstattung und die Arbeitslehrematerialien und –geräte sind in
den Fachräumen bzw. den benachbarten Sammlungs- und Werkstatträumen untergebracht.
Zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 wurde der Chemieraum grundsaniert.
Auf dem Dach des Hauptgebäudes ist eine Photovoltaik-Anlage installiert (im Rahmen des
Programms „Sonne online“), die maximal 1 KW ins Netz einspeist.
Das 8. Gebäude ist die Schulturnhalle mit Feldfläche für eine Klasse.
Der nicht bebaute Teil des Schulgeländes ist zu mehr als der Hälfte asphaltiert. Zwischen
den Gebäuden gibt es Rasenflächen und unmittelbar an einigen Gebäuden und am
Geländerand Buschreihen und Baumbestand.
Auf den asphaltierten Teilen stehen 2 Tischtennisplatten, 2 Basketballkörbe und mehrere
Sitzgelegenheiten. Auf einem der beiden Höfe ist zur Hälfte ein Übungsfeld für die einmal
jährlich stattfindende Jugendverkehrsschule aufgemalt.
Zur Ausstattung gehören ein Bolzplatz mit 2 Toren und angrenzenden Sitzgelegenheiten.
Die Gebäude der Schule sind untereinander alle mit überdachten Gängen verbunden.
In der Südostecke des Schulgeländes liegt der Schulgarten, der im Rahmen des
40-jährigen Schuljubiläums völlig neu gestaltet wurde. Das Projekt wurde in
Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt der Stadt Hanau und der Schule durchgeführt.
Wegen der großen Raumnot stellte der Schulträger der Schule 1999 ein weiteres Gebäude
mit 13 Klassenräumen auf dem ehemaligen Francois Gelände zur Verfügung. In der
sanierten Kaserne werden auf Wunsch des Schulträgers die Grundschulklassen und die
Vorklasse unterrichtet. Die Dependance liegt 5 Gehminuten vom Schulstandort entfernt.
Schon jetzt zeichnet sich ein weiterer Raumbedarf für den zukünftigen Ausbau der Hauptund Realschule ab.
Schulform/Aufbau der Tümpelgarten-Schule
Die Tümpelgarten-Schule ist eine VGFHR-Schule: Eine Vorklasse unter Leitung einer
Sozialpädagogin ist der dreizügigen Grundstufe vorgeschaltet, in der eine Kleinklasse für
Erziehungshilfe eingerichtet ist. Seit 1991 gibt es in den Jahrgängen 1-4 gemeinsamen
Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder, zur Zeit in den Jahrgängen 1-4.
Die Vorklasse und die Jahrgänge 1-4 werden in der Dependance am Ulanenplatz
unterrichtet. Diese räumliche Trennung führt zu organisatorischem Mehraufwand und je
länger die Dependance besteht, auch zu einem Auseinanderleben des Kollegiums.
Die Förderstufe hat zum Schuljahr 2005/2006 im 5. Jahrgang 4 Parallelklassen, eine davon
ist die IT-Klasse, im 6. Jahrgang 3 Parallelklassen, der Hauptschulzweig ist zweizügig und
seit dem Schuljahr 2004/2005 gibt es hier den besonderen Bildungsgang der SchuB-Klassen
( zwei Klassen im 8. Jahrgang, 2 Klasen im 9. Jahrgang). Der Realschulzweig wird seit
2004/2005 zweizügig geführt; zur Zeit sind nur noch der 9. und 10. Jahrgang der Realschule
einzügig. Die im letzten Jahr begonnene Zweizügigkeit des Realschulzweiges wird in den
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
11
folgenden Schuljahren weiter fortgesetzt. Voraussetzung dafür ist auch eine entsprechende
Schülerlenkung in der Stadt Hanau.
Aktuelle Zahlen
Zur Zeit (Schuljahr 2005/2006) besuchen 726 Schülerinnen und Schüler die TümpelgartenSchule, davon 280 in der Primarstufe und Vorklasse, 177 in der Förderstufe, 154 in der
Hauptschule (enthalten sind hier die vier SchuB-Klassen) und 115 in der Realschule.
Die 36 Klassen werden von insgesamt 48 Kolleginnen und Kollegen unterrichtet, von denen
26 mit voller Stelle beschäftigt sind. 11 Personen sind zu uns für verschiedenste
Arbeitsschwerpunkte abgeordnet und 2 Lehrerinnen arbeiten mit einem befristeten
Arbeitsvertrag. Im Rahmen von Kooperationen mit den beruflichen Schulen ordnen wir 3
Lehrkräfte mit jeweils 4 Stunden und einmal mit 8 Stunden an diese Schulen ab.
Drei Referendarinnen sind zur Zeit in der Grundschule .
Die durchschnittliche Klassenstärke liegt insgesamt bei 20 Schülerinnen und Schülern, nach
Stufen differenziert bei 22 in der Grundstufe, 25 in der Förderstufe, 17 in der Hauptschule
und 19 in der Realschule.
Aktuelle Schülerzahlen
726
Primarstufe und Vorklasse
Förderstufe
Hauptschule (inkl. 4
SchuB-Klassen)
Realschule
Grundstufe
SEK I
-Förderstufe
-Hauptschule
-Realschule
20
280
177
154
Durchschnittliche
Klassenstärke
Grundstufe
Förderstufe
Hauptschule
115
Realschule
19
Schüler gesamt
280
446
177
154
115
Ausländerzahl
90
230
100
78
52
22
25
17
Ausländeranteil in %
32,26 %
51,57 %
56,50 %
50,65 %
45,22 %
Die 36 Klassen werden von
LehrerInnen mit voller Stelle
LehrerInnen Teilzeit
48 LehrerInnen unterrichtet
26
22
an die TGS abgeordnete LehrerInnen
LehrerInnen mit befristetem Arbeitsvertrag
Abordnungen von der TGS (Kooperation
mit beruflichen Schulen)
Referendarinnen in der Grundschule
11
2 (volle Stelle)
3 (mit insgesamt 16 Std.)
3
Zwei Besonderheiten
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
12
In der Grundstufe und in der Sekundarstufe findet Soziale Gruppenarbeit satt. In diesem
Projekt werden im außerschulischen Rahmen Kinder und Jugendliche in Kleingruppen
betreut. Die Gruppen treffen sich zweimal wöchentlich am Nachmittag. Sie werden von
jeweils einer Lehrkraft der Tümpelgarten-Schule und einer Sozialpädagogin betreut, die der
Soziale Dienst der Stadt Hanau beauftragt. Zur Zeit findet die Zusammenarbeit in der Grundund Sekundarstufe mit dem Verein „Sprungbrett“ statt.
Ziel der Arbeit ist es, Verhaltens- und Leistungsdefizite der Schülerinnen und Schüler
aufzuarbeiten, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, Gruppenfähigkeit zu fördern und soziale
Problemlagen zu entschärfen. Erlebnispädagogische und themenzentrierte Einheiten bieten
neue Erfahrungen, die durch gruppendynamische Prozesse und systemische Interventionen
ergänzt und vertieft werden. Einzel- und Elterngespräch sind Bestandteil der Arbeit. Die mit
der Durchführung beauftragte Lehrkraft hält Kontakt zu den Klassenlehrerinnen/-lehrern der
betreuten Schülerinnen und Schüler (vgl. hierzu auch den Punkt: Soziale Gruppenarbeit).
Ein weiteres Betreuungsangebot wird vom Internationalen Bund für Sozialarbeit an vier
Nachmittagen in der Woche im Hauptgebäude der Tümpelgarten-Schule angeboten. Das
Projekt „Jugendcafe´ FEGA“ hat seine Arbeit vor zwei Jahren aufgenommen und ist als
offenes Angebot konzipiert.
4.
Schulstufenübergreifende Erziehungs- und Bildungsarbeit
Zusammenarbeit mit Schulen
Die Tümpelgarten-Schule steht mit mehreren Schulen in unterschiedlichen
Arbeitszusammenhängen.
Im Rahmen der SchuB-Klassen arbeiten wir mit der Eugen-Kaiser-Schule und der LudwigGeißler Schule, Berufliche Schulen in Hanau, zusammen. Schülerinnen und Schüler der
SchuB-Klassen besuchen im ersten Jahr des besonderen Bildungsgangs freitags den
Unterricht in der Eugen-Kaiser-Schule oder der Ludwig-Geisler-Schule. Sie werden dort in 4
verschiedenen Berufsfeldern jeweils ¼ Jahr pro Berufsfeld unterrichtet. Der Unterricht wird
durch die Abordnung dreier Lehrpersonen im Umfang von 4 bzw. 8 Stunden von der
Tümpelgarten-Schule an die Eugen-Kaiser-Schule bzw. Ludwig-Geisler-Schule begleitet.
Diese Lehrkräfte sind in der EIBE-Maßnahme eingesetzt. EIBE ist ein Programm zur
Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt.
Im Bereich der Übergänge von Klasse 4 nach Klasse 5 arbeiten wir mit den benachbarten
Grundschulen zusammen. Seit dem Schuljahr 2005/06 bieten wir im November einen „Tag
der offenen Tür“ an. Es gibt auch einen Schnuppertag für die Viertklassschülerinnen und schüler dieser Grundschulen an der Tümpelgarten-Schule. Dieser findet kurz nach den
Weihnachtsferien zu einem Zeitpunkt statt, an dem auch Eltern teilnehmen können.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
13
Jährlich konstituiert sich zur Vorbereitung und Durchführung der Schnuppertage eine neue
Arbeitsgruppe aus Sekundarstufenlehrerinnen und der Förderstufenleitung, die die
Konzeption überarbeiten und den veränderten Bedingungen anpassen.
Nach ca. einem halben Schuljahr gibt es im 5. Schuljahr nach Bedarf eine Konferenz
zusammen mit den früheren Klassenlehrerinnen des 4. Schuljahres der abgebenden
Schulen.
Im Rahmen sonderpädagogischer Beratungsverfahren arbeiten wir mit der Pedro-JungSchule, Förderschule in Hanau, zusammen. In regelmäßigen Dienstbesprechungen
zwischen Schulleitung und den Beratungslehrerinnen/Beratungslehrern der Pedro-JungSchule wird das schulinterne Beratungsverfahren begleitet.
In enger Zusammenarbeit wird bis zum 15. Januar eines Jahres auch festgelegt, welche
Schülerinnen und Schüler der Tümpelgarten-Schule im laufenden Schuljahr für das offizielle
Beratungsverfahren zu melden sind. Die Überprüfungswochen für die gemeldeten Kinder
finden an der Tümpelgarten-Schule statt und werden von Lehrpersonen der Pedro-JungSchule im Team mit Lehrpersonen der Tümpelgarten-Schule durchgeführt.
Im Rahmen des Gemeinsamen Unterrichtes werden Lehrerinnen und Lehrer der PedroJung-Schule und der Friedrich-Fröbel-Schule zur Durchführung dieser Aufgabe an die
Tümpelgarten-Schule abgeordnet. Die Lehrerteams treffen sich regelmäßig.
Weiterentwicklung: Nach Bedarf
Schullaufbahnberatung
Der Übergang aus Klasse 4 in die Förderstufe ist im Kapitel „Übergang aus Klasse 4“
beschrieben.
Beim Übergang aus der 6. in die 7. Jahrgangsstufe, stehen die Klassenlehrerinnen und –
lehrer, Fachlehrerinnen und –lehrer, die Pädagogische Leiterin der Förderstufe und die
Schulleitung den Schülern und Eltern beratend zur Verfügung.
Am Ende der 7. Hauptschulklasse finden intensive Beratungen mit Klassenlehrern und
Klassenlehrerinnen und Eltern für diejenigen Schüler statt, für die evtl. ein Wechsel in die
SchuB (Schule und Betrieb) Klasse sinnvoll erscheint.
Im 8. Jahrgang finden die Beratungen über weiterführende Bildungsgänge nach dem
Hauptschulabschluss und dem Realschulabschluss statt, dabei wird besonderer Wert auf die
Einbindung der beruflichen Bildungsgänge und der Agentur für Arbeit gelegt.
Für die Schullaufbahnberatung (z. B. Übergänge in das Berufsvorbereitungsjahr =
BVJ / Berufsfachschule = BFS / Fachoberschule = FOS / Gymnasiale Oberstufe = GOS)
findet im 8. Jahrgang ein Informationsabend mit dem Berufsberater, des Klassenlehrers/der
Klassenlehrerin und des Arbeitslehrelehrers/der Arbeitslehrelehrerin unter Federführung
eines Schulleitungsmitgliedes statt.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
14
Aufgrund unserer Erfahrung, dass eine steigende Zahl von Eltern sich nicht um die
Anmeldung zur beruflichen Schule bzw. in weiterführende Bildungsgänge kümmert, leisten
unsere Klassenlehrerinnen und -lehrer Hilfestellung und begleiten die Abwicklung des
Übergangsverfahrens. Er/Sie sorgt nach Abschluss der Beratung für die Abwicklung des
Übergangsverfahrens und die Wahrung der Termine.
Neben den Übergängen auf weiterführende Schulen ist die Schullaufbahnberatung ab dem
8. Schuljahr besonders durch unsere Zusammenarbeit mit Betrieben geprägt.
 Betriebsbesichtigungen/ -erkundungen werden durchgeführt
 Kontakte zur Agentur für Arbeit werden genutzt (der Berufsberater hat jeden Monat
einen Beratungstag an unserer Schule)
 Teilnahme der Schülerinnen am “Girls day“
 Das Betriebspraktikum im 8. Jahrgang liegt in der Verantwortung der Klassenlehrerin
oder des Arbeitslehrelehrers, dann in Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin
 Beteiligung am Programm des Main-Kinzig-Kreises in Zusammenarbeit dem
Staatlichen Schulamt an der Aktion „Unternehmer in die Schulen“
 Teilnahme am WPU-Kurs „Schule und Betrieb“
 1 Betriebstag während des 1. Jahres in der SchuB-Klasse
 2 Betriebstage während des 2. Jahres in der SchuB-Klasse
 Freiwillige Betriebspraktika in den Ferien
Beratungsangebote im Rahmen von Suchtprävention
Schulischer Erziehungsauftrag auch im Rahmen von Suchtprävention ist es, zum Aufbau
einer gefestigten Persönlichkeitsstruktur beizutragen, damit Kinder und Jugendliche in der
Lage sind, ihre Lebensaufgaben konstruktiv zu gestalten. (vgl. HSchG).
Dazu gehören u. a. die Förderung von Selbstwertgefühl, Selbstverantwortung,
Selbständigkeit, die Erziehung zur Beziehungs- und Konfliktfähigkeit.
Präventive Elemente sind Teil täglicher Unterrichtsarbeit.
Zusätzlich bieten Gesprächsangebote der Beratungslehrkraft für Suchtprävention und
Drogenfragen Orientierungshilfe auch in aktuellen Krisen oder problematischen Situationen.
Weiterführende Hilfen durch außerschulische Institutionen werden angeboten und vermittelt.
Pädagogische Gespräche – initiiert durch den Klassenlehrer, die Klassenlehrerin oder die
Schulleitung – ergänzen das Angebot.
Die Beratungslehrkraft berät Schulleitung, Kollegium, Eltern, Schüler in Fragen der
Suchtprävention. Sie stellt Beratungsangebote außerschulischer Einrichtungen vor, hält zu
diesen einen engen Kontakt, nimmt an themenbezogenen Elternabenden teil, vermittelt
Informationen und besucht regelmäßig Fortbildungen.
Soziale Gruppenarbeit
In der Grundstufe und in der Sekundarstufe findet Soziale Gruppenarbeit statt. In diesem
Projekt werden im außerschulischen Rahmen Kinder und Jugendliche in Kleingruppen
betreut. Die Gruppen treffen sich zweimal wöchentlich am Nachmittag. Sie werden von
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
15
jeweils einer Lehrkraft der Tümpelgarten-Schule und einer Sozialpädagogin betreut, die der
Soziale Dienst der Stadt Hanau beauftragt. Zur Zeit findet die Zusammenarbeit mit dem
Verein „Sprungbrett“ statt.
Ziel der Arbeit ist es, Verhaltens- und Leistungsdefizite der Schülerinnen und Schüler
aufzuarbeiten, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, Gruppenfähigkeit zu fördern und soziale
Problemlagen zu entschärfen. Erlebnispädagogische und themenzentrierte Einheiten bieten
neue Erfahrungen, die durch gruppendynamische Prozesse und systemische Interventionen
ergänzt und vertieft werden. Einzel- und Elterngespräch sind Bestandteil der Arbeit. Die mit
der Durchführung beauftragt Lehrkraft hält Kontakt zu den Klassenlehrerinnen/-lehrern der
betreuten Schülerinnen und Schülern. Bei Ausscheiden einer Person aus der Gruppenarbeit
kümmert sie sich federführend um die Neubesetzung der freigewordenen Stelle. Die
Schulleitung wird regelmäßig (dreimal im Schuljahr) und die Gesamtkonferenz auf
Anforderung über Stand und Fortgang der Arbeit informiert.
Die pädagogische Arbeit der Gruppen wird in einer einmal im Jahr stattfindenden Konferenz
evaluiert, Teilnehmer sind der Verein „Sprungbrett“, der soziale Dient, die betreuenden
Lehrkräfte und die Schulleitung.
Klassenfahrten
Die Schulkonferenz der Tümpelgarten-Schule hat beschlossen, dass Klassenfahrten in den
Stufen 5 oder 6, 7 oder 8 und 9 oder 10 durchgeführt werden dürfen. Klassenfahrten in
Grundschulklassen sind von diesem Beschluss unabhängig und können in jedem Jahrgang
stattfinden.
Die Entscheidungen,
 ob eine Fahrt durchgeführt wird
 ob jahrgangsübergreifend gefahren wird
 ob die Klasse allein fährt
 bleiben der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer vorbehalten.
Bei unseren Klassenfahrten stehen als Ziele im Vordergrund:
 Soziales Lernen
 Zusammenwachsen der Klassengemeinschaft
 Spaß und Freude
 Mitschülerinnen und Mitschüler und Lehrerinnen und Lehrer in anderem Umfeld
kennen zu lernen.
Bei der Auswahl der Fahrtziele sind Alters- und Entwicklungsstufen der Schülerinnen und
Schüler angemessen zu berücksichtigen. Der Besuch von Großstädten oder
Küstenaufenthalte (ob Inland oder Ausland) bleiben den Jahrgängen 9/10 vorbehalten.
Unterricht an außerschulischen Lernorten und außerunterrichtliche Aktivitäten
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
16
Für Unterrichtseinheiten, bei denen der Unterrichtsgegenstand nicht in der Schule verfügbar
bzw. nicht beschaffbar ist, wird, wenn möglich, der entsprechende Lernort aufgesucht.
Nach Möglichkeit werden in allen Schulstufen freiwillige Arbeitsgemeinschaften angeboten.
Die pädagogische Mittagsbetreuung in der Förderstufe ist an späterer Stelle beschrieben.
Jährlich werden unterschiedliche Aktivitäten angeboten, die sowohl Schüler, Eltern als auch
Lehrer einbinden.
An der Tümpelgarten-Schule finden neben den Sportfesten auch alle zwei Jahre eine
Projektwoche statt. Die im November stattfindende „Woche des Buches“, der „Buch und
Winterbasar“ und der „Tag der offenen Tür“ sind ebenfalls an anderer Stelle beschrieben.
Um das Gemeinschaftsgefühl der Kinder und Jugendlichen und das Schulklima positiv zu
beeinflussen , legen wir besonderen Wert darauf, dass möglichst alle Schüler und
Schülerinnen sich aktiv an den Veranstaltungen beteiligen können.
Sportereignisse und Wettbewerbe
Die Tümpelgarten-Schule beteiligt sich erfolgreich an „Jugend trainiert für Olympia“
Wettbewerben.
Darüber hinaus findet seit vielen Jahren im November oder Dezember unser Nikolausturnier
in der Sek. I statt. Dabei vergleichen sich die Mädchen der einzelnen Klassen im
Basketballspielen und die Jungen kämpfen im Fußball gegeneinander. Die Sieger erhalten
einen Pokal.
Im Sommer veranstaltet die Schule Bundesjugendspiele. Bei den Wettkämpfen der
Grundschulklassen beteiligen sich viele Eltern als Helfer.
Projektwoche
Alle zwei Jahre findet an der Tümpelgarten-Schule eine Projektwoche zu einem bestimmten
Thema statt. Das Vorbereitungsteam und die Schulleitung bemühen sich, auch die
Kooperationspartner der Schule in das Projektangebot einzubinden. Die Schülerinnen und
Schüler können sich dann gemäß ihrer Wünsche und Vorstellungen in eine Projektgruppe
einwählen. Diese Gruppe bleibt die gesamte Woche über zusammen und beschäftigt sich
mit dem ausgewählten Themengebiet. Am Ende der Projektwoche, meistens an einem
Samstag, präsentieren die einzelnen Gruppen an einem weiteren „Tag der offenen Tür“ ihre
Gruppenergebnisse. Hierzu sind alle Interessierten, insbesondere aber auch alle Eltern recht
herzlich eingeladen.
Buchwoche
Jedes Schuljahr im November findet an der Tümpelgarten-Schule eine „Woche des Buches“
statt. Diese Buchwoche ist ein Baustein, um die Lesemotivation unserer Schüler zu fördern.
Im Vorfeld der Buchwoche werden in einem Vorlesewettbewerb, an dem alle Klasse
teilnehmen, Jahrgangssieger ermittelt. In dieser Woche werden u. a. eine Buchausstellung
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
17
der Stadtbibliothek Hanau in der Aula angeboten. Klassenweise besuchen die Schüler diese
Ausstellung, die von der Bibliothekarin der Stadtbibliothek vorgestellt wird. Lesungen durch
Kinderbuchautoren, Lehrerinnen/Lehrer und Eltern, klasseninterne Lesenächte, das
Lesecafe am Nachmittag im Hauptgebäude während dieser Buchwoche ergänzen das
Angebot. Insbesondere der jahrgangsstufenbezogene Vorlesewettbewerb weckt großes
Interesse bei den Kindern, bei dem sie ihre Lesefähigkeiten schulen und demonstrieren
können. Die Jahrgangsbesten erhalten am „Buch und Winterbasar“ während einer
öffentlichen Preisverleihung Buchgeschenke.
Basare
Im März findet jedes Jahr an der Tümpelgarten-Schule ein Frühlingsbasar statt, an dem die
1.-4. Klassen selbstgemachten Osterschmuck, Frühlingsdekorationen und sonstige
Bastelarbeiten anbieten. Diese Veranstaltung ist in der Schulgemeinde sehr beliebt und wird
von den Eltern in vielfältiger Weise unterstützt.
Ende November gibt es den traditionellen Buch- und Winterbasar.
Neue und gebrauchte Bücher, Lesezeichen und viele kleine Geschenke für die Winter- und
Weihnachtszeit werden von den Schülerinnen gefertigt und verkauft Die Basare werden in
Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Tümpelgarten-Schule organisiert und von
diesem bewirtschaftet.
Kleine Klassen
Wegen des sozialen Umfelds ist die Schule bemüht, ihre Klassenstärken in allen
Jahrgängen und Schulformen möglichst klein zu halten. Verhaltensauffällige Schülerinnen
und Schüler müssen intensiver betreut und pädagogisch sinnvoll beschult werden.
Selbständiges Arbeiten und Methodencurriculum
Zur Vorbereitung auf das Leben und die Berufswirklichkeit wird Wert auf selbständiges
Arbeiten innerhalb der Klasse gelegt. Dies geschieht mit entsprechend geeigneten
Organisations- und Unterrichtsformen wie der Gruppen- und Partnerarbeit, dem
Wochenplan und Stationenlernen, der Frei- und Projektarbeit, etc.
Methodenkompetenz
Auf einem Pädagogischen Tag am 4. März 2002 haben Mitarbeiter des HeLP das
Fortbildungsprogramm „Methodenkompetenz nach Klippert“ erfolgreich vorgestellt und zum
Einstieg in diese Thematik angeregt, wie es der Erlass im Amtsblatt des HKM vom
November 2001 vorsieht. In der darauf folgenden Gesamtkonferenz hat sich das Kollegium
für die Teilnahme an dieser zweijährigen Fortbildung entschieden.
In den Schuljahren 2003/2004 und 2004/2005 sind Kollegen des 5. und 6. Jahrgangs
intensiv in den Bereichen Methodentraining, Eigenverantwortliches Arbeiten im
Fachunterricht, Teamentwicklung und Kommunikationstraining geschult worden.
Parallel hierzu fanden Sockeltrainings (3-5 Tage) zu diesen Themengebieten in den
einzelnen Klassen der Förderstufe statt. Des Weiteren wurden Fachworkshops in den
Fächern Mathematik, Deutsch und Gesellschaftslehre durchgeführt.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
18
Seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 haben sich weitere interessierte Kollegen
entschieden, an einer einjährigen intensiven Schulung im Bereich der Methodenkompetenz
teilzunehmen.
Als Ergebnis dieser intensiven zweijährigen Fortbildung hat das Steuerteam der Schule ein
Methodencurriculum erarbeitet, welches in einer Gesamtkonferenz als Arbeitsgrundlage für
die Klassen 5-10 abgestimmt und angenommen wurde.
Förderstufe
Klasse 5
1. Sockeltraining (November)
(Entwicklung des individuellen
Arbeitsverhaltens)
- Mein Arbeitsplatz (Zuhause; Schule)
- Heftführung/Ordner
- Hausaufgaben (wie, wo, wann, wie
lange) Lerntypentest
- Texte markieren und strukturieren
- Vorbereitung auf Klassenarbeiten
1.1. Auffrischung durch Methodentage
(Anzahl nach Absprache im
Jahrgang)
Organisation nach Absprache der
Fachlehrer (Fächerübergreifend)
Ziel: Kleine Einzel-Präsentationen
Klasse 6
2. Sockeltraining (November)
(Teamentwicklung)
 Regeln entwickeln für Gruppenarbeit
und Gruppenverhalten
 Organisation und
Präsentationsvorbereitung (Bilden von
Expertengruppen)
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
19
Ziel: Präsentation einer Gruppe
Hauptschule
Realschule
Klasse 7
3. Sockeltraining (November)
Zusätzlich:
(Kommunikationstraining)
 Umgang mit dem Duden und anderen 
Umgang mit dem Wörterbuch und
Fachlexika
anderen Fachlexika
 WPU „EDV“

Buchpräsentation (Deutsch)
(Präsentationsmöglichkeiten
erweitern)
Einzelne Bausteine zum Training der
Kommunikationsfähigkeit
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
z. B.
 sich frei äußern können
 zuhören können
 Begründungen geben können
Klasse 8
 Präsentation der Betriebspraktika in
der Klasse
 Präsentation des Betriebspraktikums
im Jahrgang 7
 Checkliste der
Präsentationsmöglichkeiten (Plakat,
Folie, Power-Point usw.)
 Präsentationsübungen im
Fachunterricht
 Methodentage organisiert durch
Zusätzlich:


Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
20
Einzel- und Gruppenpräsentationen im
Fachunterricht
Umgang mit dem Wörterbuch und
anderen Fachlexika
Klassenlehrer
Klasse 9
 Präsentationsübungen im
Fachunterricht
 Methodentage organisiert durch
Klassenlehrer
 Präsentationsübungen im WPUKurs„Schule und Betrieb“
 Vorbereitung auf die Projektprüfung
Zusätzlich:
 Checkliste der
Präsentationsmöglichkeiten
 Umfangreichere Einzelpräsentationen
 Coachprojekt mit Jahrgangsstufe 3/4
Klasse 10
 Vorbereitung auf die Präsentation der
 Hausarbeit mit Reflexion
 Coachprojekt mit Jahrgangsstufe 3/4
Medienkonzept der Tümpelgarten-Schule
Als Basis des Medienkonzepts dienen der Tümpelgarten-Schule sechs Module, die in
aufeinanderfolgenden vernetzten Schritten aufgebaut werden.
1. Zwei Informatikräume zum Erlernen der informationstechnischen Grundkenntnisse wie
Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Graphiken, etc. werden eingerichtet.
2. Eine zentrale Serverstation wird installiert, um die notwendige interne Vernetzung zu
ermöglichen und um gleichzeitig eine interne Speicherplattform zu besitzen.
3. Die naturwissenschaftlichen Fachräume erhalten zwei mobile Computerstationen mit
Internetanschluss, die gemeinsam genutzt werden können.
4. Der Fachbereich Arbeitslehre nutzt einen Computerraum, der zum Erlernen
produktionsspezifischer Techniken dient und zur direkten Kommunikation mit Betrieben,
Firmen und Einrichtungen verwendet wird.
5. Die Klassen erhalten eine eigene vollständige Computerstation, die intern und extern
vernetzt ist, um selbständig kommunizieren und produzieren zu können.
6. Eine Multimedia-Bibliothek entsteht an zentraler Stelle, die offen zugänglich ist und von
allen schulischen Personen (unter Aufsicht) genutzt werden kann.
Das Medienkonzept der Tümpelgarten-Schule basiert auf vier grundlegenden Zielsetzungen:
 die Schüler der Klassen kommunizieren untereinander, können gleichzeitig auf ihre
gemeinsamen Arbeitsergebnisse zurückgreifen und sie bearbeiten und geben sich
gegenseitig Anregungen für ihre laufenden Arbeiten;
 die Schüler publizieren intern und extern ihre Ergebnisse, erstellen gleichzeitig mit
der Textpublikation eine eigene Text-Datenbank und vermitteln untereinander Text-,
Ton- oder graphisches Material;
 die Schüler nutzen selbständig das interne Datenmaterial, werten es aus und
arbeiten auch fächerübergreifend an Projekten zusammen;
 die Schüler lernen die Informationstechniken in den schulischen Alltag zu integrieren
und lernen die modernen Telekommunikationsmedien als selbstverständliche
Kulturtechniken kennen.
Die Grundstufenkonferenz der Tümpelgarten-Schule hat ein eigenes Konzept „Neue Medien
in der Grundschule“ erarbeitet und in das Gesamtkonzept der Schule integriert. Dieses
Konzept ist an anderer Stelle im Schulprogramm dokumentiert (5. Grundschule).
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
21
Im Schuljahr 2004/2005 beschlossen die zuständigen Gremien der Schule die Einführung
einer „IT-Klasse“ als Schwerpunktklasse in der Förderstufe. Die Einbettung dieser Klasse in
das Medienkonzept der Schule und in die Förderstufe wird ebenfalls an anderer Stelle im
Schulprogramm dokumentiert (6. Sekundarbereich/Förderstufe).
Fortbildungen
a. Medienkompetenz
Die Fachbereiche Arbeitslehre und Naturwissenschaften arbeiten seit Jahren im Bereich der
Informationstechnischen Grundbildung zusammen.
Auf Grund der gewachsenen Zielsetzungen und Anforderungen in diesem Bereich
konstituierte sich der Fachbereich Informatik im Schuljahr 2000/2001, der
schulformübergreifend arbeitet.
Die aktuellen Zielsetzungen des Fachbereichs sind:
 Fortbildung im Bereich der Medienkompetenz
 Koordination und Durchführung fächer- und schulformübergreifender Projekte
 Entwicklung bzw. Weiterentwicklung des Medienkonzepts
 Weiterentwicklung der technischen Ausstattung
Im Bereich der Medienkompetenz war schon im Schuljahr 2000/2001 eine umfassende
Fortbildung geplant, die nunmehr im Rahmen der Intel-Lehrgänge zur Medienkompetenz
durchgeführt wird. Kolleginnen aller Schulstufen bilden sich in diesem Bereich weiter, um
eine schulinterne Qualifikationsplattform zu entwickeln.
Im Rahmen des Medienkonzepts fanden bisher zwei Unterrichtsprojekte statt, die die
Weiterentwicklung der medialen Qualifikationen der Schüler und der Lehrkräfte zum Ziel
hatten.
Ein Pilotprojekt „Coachtraining Textverarbeitung“ fand in der Grundschule statt, zu dessen
Basisqualifikation auch die Vermittlung von Grundwissen für Lehrkräfte im Einsatz des
Computerraums für Unterrichtsprojekte steht. Auf der Grundlage der dabei gewonnenen
Erfahrungen wurde ein Medienbaustein für die Förderstufe entwickelt.
Als zweiten Medienbaustein installiert der Fachbereich zum kommenden Schuljahr
2002/2003 einen zweiten WPU – Kurs: Administration und technischer Support im neunten
und zehnten Jahrgang. Auch dieser Kurs unterstützt und qualifiziert im rudimentären
technischen Bereich Lehrkräfte bei der Umsetzung von Unterrichtsprojekten in den 2
Informatikräumen.
Weiterentwicklung: Nach Bedarf
b. Methodenkompetenz
Die Fortbildung „Methodenkompetenz“ an der Tümpelgarten-Schule ist im Baustein
„Selbstständiges Arbeiten und Methodencurriculum“ beschrieben.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
22
c. Projekt SINUS-Transfer
Die Tümpelgarten-Schule nimmt an dem BLK (Bund- Länder-Kommission) Modellversuch
SINUS-Transfer als eine von 51 hessischen Schulen für die Schuljahre 05/06, 06/07 teil.
Mit SINUS – Transfer wird die Weiterentwicklung des mathematischen und
naturwissenschaftlichen Unterrichts nachhaltig in den hessischen Schulen verankert.
Mit der Beteiligung an SINUS – Transfer verpflichten sich die Fachgruppen Mathematik bzw.
Naturwissenschaften zur kooperativen Qualitätsentwicklung ihres Unterrichts im Rahmen
des SINUS – Programms in den Schuljahren 2005/2006 bis 2006/2007, und organisieren
ihre Arbeit im Modellversuch als Schulprojekt.
Für die Zeit des Modellversuchs sind zahlreiche Unterstützungen seitens der staatlichen
Schulämter in Form von fachlicher Beratung, Erfahrungsaustausch und Fortbildungen
vorgesehen.
Schwerpunkte für unsere Arbeit werden sein:
 verständnisvolles Lernen auf unterschiedlichen Niveaus
 Aufbau und Sicherung von Grundvorstellungen in problemorientierten,
erfahrungsbezogenen Lernsituationen
 Weiterentwicklung der Unterrichts - und Aufgabenkultur
Speziell der letzte Punkt wurde in Kooperation mit der Hessen- Homburg Schule als
zentraler Punkt unserer Arbeit herausgestellt.
Fachübergreifende Abstimmung im naturwissenschaftlichen Unterricht sind erwünscht.
Nach Abschluss des Projektes wird es eine projektbezogene Evaluation geben.
d. Fortbildungsplanung zu den strategischen Zielen
Im November 2005 hat die Tümpelgarten-Schule im Rahmen der Fortschreibung des
Schulprogramms eine Fortbildungsplanung beim Staatlichen Schulamt eingereicht.
Die Entwicklungsschwerpunkte „Lesekompetenz“, „Abschlussprüfungen“ und „Verringerung
der Anzahl Schulentlassener ohne Hauptschulabschluss“ sind im Anhang zum
Schulprogramm 2005/2006 ausführlich dokumentiert.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
23
5.
Grundschule
Einschulung an der Tümpelgarten-Schule
Vorbemerkungen
Gesellschaftliche Strukturveränderungen der letzten Jahrzehnte in den sozialen
Lebensbereichen wie Familie, Tageseinrichtungen und im Freizeit- und Medienbereich
haben bedeutsame Konsequenzen für die Lebensbedingungen und Erfahrungen der Kinder.
Für die Schule implizieren diese strukturellen Veränderungen bei der Einschulung eine
immer größer werdende Heterogenität der neuen Lerngruppen.
Die kindliche Persönlichkeit erscheint zunehmend selbstbewusster, offener und spontaner,
wogegen das Lern- und Arbeitsverhalten häufig als unruhig, egozentrisch, unbeherrscht und
unkonzentriert beschrieben werden kann.
Die Grundstufe und damit die Einschulung stellt die erste schulische Sozialisationsinstanz
für Kinder dar. Die Schule besitzt als soziale Gemeinschaft eine eigene soziale Struktur. Um
sich darin zurechtzufinden und wohl zu fühlen braucht das Erstklasskind eine bestimmte
soziale und emotionale Reife. Das Kind muss bereit sein für die Schule.
Der Terminus „Schulbereitschaft“ beinhaltet aus Sicht der Tümpelgarten-Schule folgende
wesentliche Aspekte, die für erfolgreiches schulisches Lernen notwendig sind:
 Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und eine optimistische Grundhaltung,
 Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, Freude am Experimentieren, Wissbegier und
Anstrengungsbereitschaft,
 Selbstständigkeit, Orientierungs- und Lernfähigkeit,
 Bereitschaft, sich auf eine altershomogene Gruppe einzustellen,
 Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen,
 Fähigkeit, geltende Regeln zu verstehen und situationsangemessen zu reagieren,
 Bereitschaft, Augenblicksbedürfnisse wie Spielen zeitweilig aufzuschieben,
 Orientierung über sich selbst, das nähere Umfeld und natürliche und
gesellschaftliche Vorgänge,
 Konzentrationsfähigkeit
 Erinnerungsvermögen
 Fähigkeit, Situationen verbal auszudrücken und verständlich zu machen,
 Fähigkeit, Formen und Laute zu isolieren, optische und akustische Gestalten zu
gliedern und einfache abstrakte Figuren grafisch zu reproduzieren
(Vorraussetzungen für den Schriftspracherwerb und das Rechnen).
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
24
Entsprechend der oben dargestellten Heterogenität der Lerngruppen kann und will die
Institution Schule nicht davon ausgehen, dass ein Erstklasskind alle schulischen
Anforderungen erfüllt. Unser Ziel ist es, durch das bei dem Einschulungsverfahren
angewendete Diagnoseinstrumentarium, die Stärken und Schwächen bezüglich der oben
dargestellten Anforderungen herauszuarbeiten, damit die Schule einerseits auf die
individuellen Bedürfnisse eines jeden Einschulungskindes reagieren und andererseits das
optimale Angebot ausarbeiten kann.
Einschulungsverfahren
Um die Schulbereitschaft zu diagnostizieren, wird das Einschulungsverfahren an der
Tümpelgarten-Schule in mehreren Schritten durchgeführt:
 Schulanmeldung,
 Schnuppertag, Kennenlerntag
 Schulärztliche Untersuchung,
 Gespräche mit den Kindertagesstätten,
 Elternberatungen über Schulbereitschaft,
 Beratung und Kooperation mit der Förderschule,
 Einschulungstag,
 Weitere Unterstützungsangebote für die Lehrerinnen der 1. Klassen durch die
Beratungsinstitutionen (Vorklasse, Kleinklasse für Erziehungshilfe, Förderschule).
Die Eltern werden zu einem Einschulungselternabend nach der Klasseneinteilung
eingeladen und dort auf den Schuleintritt ihrer Kinder vorbereitet. Den Verfahrensschritten
Schulanmeldung und Schnuppertage in Zusammenhang mit den Gesprächen mit den
Kindertagesstätten und den Eltern kommen bei diesen Diagnoseverfahren besondere
Bedeutung zu. Für die Kindertagesstätten stehen Lehrerinnen als Ansprechpartnerinnen zur
Verfügung. Die Zusammenarbeit wird in Einzelgesprächen oder Gruppenberatung, bzw.
Elternabendenden in den Einrichtungen gepflegt.
Beim Erstkontakt wird durch spielerische Handlungen
 die Orientierung in der Umwelt,
 Lateralität,
 Grob- und Feinmotorik,
 auditives Kurzzeitgedächtnis,
 phonologische Bewusstheit,
 Mengenerfassung,
 Lautbildungsfähigkeit
beobachtet.
Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse über die Stärken und Schwächen der neuen Schüler
werden ergänzt durch das Elterngespräch. Darüber hinaus bilden sie gemeinsam mit der
Evaluation des Schnuppertages und des Kennenlerntages die Grundlage für die eventuelle
Elternberatung, bzw. der Beratung mit der Beratungslehrerin der Förderschule.
Vertieft werden die Beobachtungen zu den oben dargestellten Anforderungen am
Schnupper- bzw. Kennenlerntag .An zwei aufeinander folgenden Tagen sollen am ersten
Tag (2 Schulstunden) die Einschulungskinder mit der Klasse unterrichtet werden (z.B.
Spiele, Basteln, etc.). Schwerpunkte dieses Tages sollen das „Schnuppern“ und die
Beobachtung des Sozialverhaltens der Kiga-Kinder sein.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
25
Am zweiten Tag (ebenfalls 2 Schulstunden) betreuen zwei Lehrerinnen die selbe KigaGruppe ohne die Klasse. Zur diagnostischen Beobachtung sollen alle Kolleginnen der
Grundschule gleiche Arbeitsblätter und Diagnose-Instrumente (Auswertungsbogen)
benutzen.
Ergänzt werden die Beobachtungen der Lehrerinnen des Schnupper- und des
Kennenlerntages durch Gespräche mit den Erzieherinnen und Erziehern der
Kindertagesstätten.
Die daraus resultierende Empfehlung wird von den zukünftigen Klassenlehrerinnen, bzw.
dem zuständigen Schulleitungsmitglied, und mit den Förderschullehrerinnen besprochen.
Gemeinsam mit der schulärztlichen Untersuchung dienen die Ergebnisse aus dem
Einschulungsverfahren der Elternberatung, sowie der Klasseneinteilung.
Evaluation
Das Verfahren, seine Inhalte und die Aussagekraft der Ergebnisse werden jedes Jahr vom
Kollegium der Grundschule besprochen. Der jeweilige Zeitpunkt ergibt sich aus den
Terminen, die die allgemeine Schuljahresplanung erfordert.
Bewegung
Die Lehrerinnen und Lehrer der Tümpelgarten-Schule sind sich der Bedeutung bewusst, die
der Bewegungserziehung im Rahmen der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
zukommt und räumen ihr einen hohen Stellenwert ein.
Die Bewegungserziehung im allgemeinen Unterricht hat zum Ziel, vor allem die
koordinativen Fähigkeiten, das Körperbewusstsein und die Körpererfahrung der
Schülerinnen und Schüler anzusprechen und zu schulen.
Dabei bedient sie sich vielfältiger Übungs- und Spielformen sowie möglichst einfach
herzustellenden Spielmaterials.
Bewegungserziehung findet in allen Grundschuljahrgängen in Form von zusätzlicher
Bewegungszeit statt.
So ist die dritte Sportstunde im Stundenplan als Bewegungszeit ausgewiesen und wird in der
Regel von der Klassenlehrerin gegeben.
Kleingeräte für den Außenbereich, die unter anderem den Gleichgewichtssinn schulen (wie
z. B. Therapiekreisel, Pedalos und Stelzen .) stehen allen zur Verfügung.
Vorklasse
In die Vorklasse der Tümpelgarten-Schule werden schulpflichtige Kinder aufgenommen, die
aufgrund ihres Entwicklungsstandes nicht erfolgreich im 1. Schuljahr mitarbeiten können.
Die pädagogische Arbeit soll, so weit dies möglich ist, Rückstände und Lücken in der
körperlichen, geistig-seelischen oder sozialen Entwicklung der Kinder aufarbeiten und die
altersentsprechende Entwicklung fördern.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
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Diese Förderung soll nicht als isoliertes Funktionstraining erfolgen, sondern in Situationen
kindlichen Erlebens und Handelns eingebettet sein.
Ziel der Vorklassenarbeit ist es, das Selbstwertgefühl des einzelnen Kindes zu stärken und
seine Eigenständigkeit zu fördern, damit es in einem zukünftigen Klassenverband erfolgreich
mitarbeiten kann.
In die pädagogischen und entwicklungspsychologischen Inhalte der Vorklassenarbeit
werden die Eltern eingebunden.
Kleinklasse für Erziehungshilfe
Kleinklassenarbeit hat einen präventiven Charakter. Die Kleinklasse ist kein vom
Regelunterricht abgetrenntes Element sondern in diesen integriert. Die durch die
Förderschullehrerin ausgeführte Arbeit unterstützt
 bei der Anbahnung und Förderung eines positiven Gemeinschaftsgefühls
 bei der Reduzierung auffälligen Verhaltens in der Gruppe
 bei der Verhinderung von Außenseiterzuweisung
 bei Vermeidung und/oder dem Abbau von Lernblockaden
Kleinklassenstunden sind vorrangig in der Vorklasse und den ersten beiden Jahrgängen
verankert.
Durch enge Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin wird auf Lernstörungen, Auffälligkeiten
im Gruppenverhalten usw. frühzeitig reagiert, bevor sich Strukturen innerhalb der
Lerngruppen verfestigen. Lehrerinnen, die Kinder zur Betreuung in die Kleinklasse EH
melden, müssen zur Teamarbeit bereit sein, da die Arbeit zumindest stundenweise in
gemeinsamem Unterricht stattfindet.
Im Rahmen des Förderkonzeptes setzt sich die Klassenlehrerin ca. 4 Wochen nach
Schulbeginn mit der Kleinklassenleiterin in Verbindung und bespricht das weitere Vorgehen.
Über betreute Schülerinnen und Schüler führt die Kleinklassenleiterin Buch.
Klassenbezogenes Arbeiten wird im jeweiligen Lehrbericht der Klasse dokumentiert,
Kleingruppenarbeit wird in gesonderten Berichten festgehalten.
Die methodischen und die organisatorischen Schwerpunkte können von Jahr zu Jahr
differieren, je nach Anforderungen der gemeldeten Schülerinnen und Schülern. Die
Entscheidung liegt jeweils in der Hand der Kleinklassenleiterin, die in regelmäßigen
Besprechungen (mindestens dreimal jährlich) die Schulleitung informiert.
Statistische Abfragen werden von der Kleinklassenleiterin bearbeitet.
Für die Kleingruppenarbeit besteht an der Schule ein Raum von Klassenraumgröße . Der für
die Ausstattung und die laufende Arbeit notwendige Etat wird jährlich nach Abstimmung in
der Gesamtkonferenz festgelegt. Ein Pauschalbetrag kann auf Antrag der
Kleinklassenleiterinnen für mehrere Jahre beschlossen werden.
Schülerinnen und Schüler, für die sonderpädagogischer Förderbedarf EH festgestellt wurde,
werden nicht im Rahmen der präventiven Kleinklassenarbeit betreut, sondern von der
Schule für Erziehungshilfe.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
27
Horte
Horte im Gebiet Lamboy/Tümpelgarten decken einen Teil der nachmittäglichen Betreuung
von etlichen Grundschulkindern ab.
Die Tümpelgarten-Schule bietet in Zusammenarbeit mit der Kinderburg Tümpelgarten „Neue
Wege der Betreuung“ an. Dies sieht eine Frühbetreuung 7.00 Uhr – 7.50Uhr, sowie eine
Mittagsbetreuung 11.10Uhr- 15.00Uhr vor. Weiterhin steht dort zusätzlich eine
Betreuungszeit bis 17.00 Uhr zur Verfügung.
Im 1. Schuljahr wird bei der Klasseneinteilung darauf geachtet, dass möglichst alle Kinder
eines Hortes in einer Klasse zusammengefasst werden.
Die Klassenlehrerin nimmt mit dem Hort/den Horten, die von Kindern ihrer Klasse besucht
werden, Kontakt auf. Sie legt in eigenverantwortlicher Absprache mit dem Hort die
Zeitpunkte regelmäßiger Treffen zum Austausch fest. Über Punkte von besonderer
Bedeutung ist nach diesen Treffen die Schulleitung durch die Klassenlehrerin zu informieren.
Auf Anforderung nimmt ein Schulleitungsmitglied an Arbeitssitzungen teil.
Übergang aus Klasse 4
Im 4. Jahrgang findet im 1. Halbjahr (ca. Dezember) der Beratungsabend über
weiterführende Bildungsgänge in Absprache mit der benachbarten Gebeschusschule statt.
Im November gestaltet die Sek. I einen „Tag der offenen Tür“ für alle interessierten Eltern
von Schülern aus den 4. Klassen. Hierzu erhalten alle Hanauer Grundschulen im
Einzugsbereich der Tümpelgarten-Schule eine Einladung.
Im Januar finden für die 4. Klassen Schnuppertage statt. Diese werden von den
Sekundarstufenlehrerinnen und –lehrern gestaltet. Sie dienen dazu, die Schülerinnen und
Schüler über die Förderstufe und über die Bildungsgänge Haupt- und Realschule ab Klasse
7 zu informieren und somit weiter an unsere Schule zu binden.
Organisiert werden die Tage von der Förderstufenleiterin, die in der Durchführung von allen
Kolleginnen und Kollegen unterstützt wird.
Förderung
Förderunterricht findet in der Regel als binnendifferenzierter Klassenunterricht statt.
Deutsch als Zweitsprache wird in kleinen Lerngruppen und in der Intensivklasse
„Seiteneinsteiger“ unterrichtet.
DAZ-Kurse werden an der TGS getrennt nach Grundschule, Förderstufe und den Klassen 7
- 10 angeboten. Je nach Sprachstand werden 1 - 8 Stunden zur Verfügung gestellt.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
28
Ziel ist die Grundlagen der deutschen Sprache zu vermitteln, vor allem auch die
entsprechende Lesekompetenz, um den erfolgreichen Besuch des Unterrichts zu
ermöglichen. Methodenvielfalt und Wiederholung des Gelernten in neuen Zusammenhängen
sind wichtige Prinzipien.
Lerninhalte
Übungen zur auditiven Wahrnehmung, d.h. zur akustischen Differenzierung allgemein.
Übungen zur Wortschatzerweiterung, d. h. zum Erlernen und Fertigen der Grundlagen des
Grundwortschatzes der Grundschule (und damit auch der deutschen Sprache). Hierzu
gehört:
 im mündlichen Sprachgebrauch das Erzählen von Aussage- und Fragesätzen
 Übungen zur Laut-Buchstabenzuordnung, insbesondere zur optischen Diskrimination
(u. A. mit der Anlauttabelle) und akustischen Diskkrimination (klassenstufenbezogen)
 Übungen zum richtigen Aussprechen, d. h. Sprechübungen bei für die ausländischen
Kinder ungewohnten und deshalb schwierigen Lautverbindungen oder Einzellauten.
 Arbeiten nach dem Spracherfahrungsansatz von Jürgen Reichen, d.h. Lesen durch
Schreiben üben (Anlauttabelle).
 Lautgetreues Schreiben üben.
 Freies Schreiben üben (klassenstufenbezogen).
Andere Kleingruppenbildung sind als vorübergehende Maßnahme möglich. Dies betrifft die
Fächer Deutsch und Mathematik. Bei Bedarf bieten wir auch in Sonderbereichen wie z. B.
Psychomotorik, Wahrnehmungstraining usw. die Förderung in Kleingruppen an.
Förderbedarf
Um den Förderbedarf von Schülerinnen und Schülern zu ermitteln wird wie folgt verfahren:
Bis ca. 4 Wochen nach Unterrichtsbeginn im Schuljahr melden die Klassenlehrerinnen und –
lehrer aller Klassen und des Vorlaufkurses bis einschließlich 6. Jahrgang Kinder mit
vermutetem Förderbedarf bei der Schulleitung. Zusammen mit der Beratungslehrerin der
Pedro-Jung-Schule koordiniert die Schulleitung alle Fragen der Unterrichtshospitation,
Sondermaßnahmen und Bildung von Kleingruppen. Am 01.12. eines Jahres wird im Team
zwischen beratender Förderschullehrerin, Schulleitung und Klassenlehrerin/-lehrer
festgelegt, für welche Schülerinnen und Schüler ein Beratungsverfahren eingeleitet wird. Der
entsprechende Meldebogen wird durch die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer ausgefüllt und
unmittelbar nach dem 01.12. bei der Schulleitung abgegeben. Das Abgabedatum wird im
Jahresterminplan veröffentlicht.
Laufende Fördermaßnahmen sind von der Durchführung des Beratungsverfahrens nicht
betroffenen.
Nach den Osterferien liegt der Schwerpunkt des Beratungs- und Förderverfahrens auf der
Betreuung von Schülerinnen und Schülern, die erst später auffällig geworden sind oder für
die das Beratungsverfahren noch andauert.
Das Beratungsverfahren wird an der Tümpelgarten-Schule durchgeführt.
Gegebenenfalls wird in dem Zeitraum bis zum 31.07. eines Jahres das nächste
Beratungsverfahren bereits vorbereitet.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
29
Fördermaßnahmen liegen in der Verantwortung der Kleinklassenlehrerin, ersatzweise einer
Lehrerin des Jahrgangsteams. Nur Sonderfördermaßnahmen (siehe oben) können von
jahrgangsfremden Personen durchgeführt werden.
Sonderkurse in „Lesen-Schreiben-Rechtschreiben“ können, mit Schwerpunkten in
Jahrgängen 3 bis 4, dann durchgeführt werden, wenn eine Lehrperson dazu bereit und in
der Lage ist. Die Bestimmungen über das Aussetzen der Rechtschreibleistung der Deutsch
Note gelten für Schülerinnen und Schüler, die an einem Kurs in LSR teilnehmen. Die
notwendigen Aktennotizen und/oder Schriftsätze sind in der Verantwortung der
Klassenlehrerin/des Klassenlehrers anzufertigen und in der Schülerkarte abzuheften, bzw.
den Eltern zuzustellen.
Gewaltprävention
Im Juli 2004 hat das Kollegium der Grundstufe an einer eintägigen Fortbildung des
Heidelberger Präventionszentrums zur Gewaltprävention teilgenommen. Die zur
Durchführung des Konzeptes „Faustlos“ notwendigen Materialien wurden von Eltern der
Grundstufe als Spende zur Verfügung gestellt. Für die Vermittlung der Lerninhalte stehen
seitdem Fotofolien zur Verfügung, die während des FAUSTLOS-Unterrichts an die Wand
projiziert werden und Kinder in verschiedenen sozialen Situationen zeigen.
Die einzelnen Lektionen sind in einem Anweisungsheft zusammengefasst.
Die Anweisungen gliedern sich in einen Vorbereitungsteil, eine Geschichte mit
Diskussionsfragen und einen Vertiefungsteil mit Rollenspielen und anderen Übungen zur
Übertragung des Gelernten. Zudem steht den Lehrkräften ein benutzerfreundliches
Handbuch zur Verfügung, das neben dem theoretischen Hintergrund alle Informationen zur
Durchführung enthält.
Medienkonzept/Neue Medien in der Grundschule
Pädagogische Zielsetzung:
Allgemeines Ziel der Medienpädagogik ist es, dass „Kinder Kenntnisse und Einsichten,
Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben sollen, die ihnen ein sachgerechtes und
selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches Handeln in einer von Medien
durchdrungenen Welt ermöglichen.“ (Tulodziecki. G.: Entwicklung eines Schulkonzepts
Medienbildung)
Da der Medienbegriff sehr umfassend ist und die Bereiche Hörerziehung/Hörfunk/ Hörspiel,
Bild/Foto/Kamera, TV/Film/Video, Printmedien sowie die sog. neuen Medien beinhaltet,
lautet die Empfehlung für Schulen mit wenig Erfahrungen in der medienpädagogischen
Arbeit, sich Schwerpunkte zu setzen, z.B. in einem Medienbereich und/oder zwei
Jahrgangsstufen.
Daher soll an der Grundschule der Tümpelgarten-Schule zunächst der Schwerpunkt auf die
neuen Medien (PC / Internet) erfolgen.
Die Lizenz für „Antolin“ steht bereits allen Hanauer Grundschulen über einen zentral
verwalteten Etat zur Verfügung.
PC / Internet im Unterricht der Grundschule

offline: Textverarbeitung mit Word, evtl. Bildbearbeitung, CD Rom-Lexika (z.B.
„Encarta“), Lernsoftware (z.B. „Antolin“, Westermann Deutsch)
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
30

online: Umgang mit z.B. Internet Explorer: Informationsbeschaffung,
Internetrecherche, evtl. Korrespondenz mit Schulklassen
Online arbeiten ist notwendig, um die Zielsetzung der Medienkompetenz erreichen zu
können (Manipulation durch neue Medien am Beispiel Bildbearbeitung)
Anfänge im 1./2. Schuljahr
Die Kinder erlernen spielerisch die Grundlagen und den Umgang mit einem Computer:
 Erste Übungen mit der Tastatur
 Umgang mit der Maus
 Bedienung eines Computers
 Vereinfachter Aufbau eines Computers
 Erstes Schreiben kleiner Texte im Rahmen der Aufsatzerziehung
(Textverarbeitungsprogramm Word)
Aufbaukurs für die Klassenstufe 3 und 4
 Vertiefung der Grundlagen
 Der Computer als Schreibwerkzeug (Textverarbeitung)
 Abspeichern von Daten
 Aufrufen von Daten
 Anlegen einer Datei
 Kopieren und Einfügen von Daten (Text und Bild)
PC zum Lernen
und Üben
PC als Werkzeug
(Schreiben,
Gestalten,
Veröffentlichen,
Kommunizieren)
PC als Lernwelt
(Informieren,
Recherchieren)
Medienkenntnisse
(Arbeitsblätter, Spiele,
Videos zur Erarbeitung)
Computer im
Übungsangebot
Fachunterricht
Förderunterricht
Erstes Schreiben
mit
Word
(Großschreibung,
Abstand,
Zeilensprung)
Gedichte und
Geschichten
=> Mit Schrift
gestalten
(Schriftart, -größe,
-farbe, -form)
=> Überarbeiten
=> Zeichnen mit
Paint
(Zeichenwerkzeuge)
Erster Umgang
mit Lernwelten
Erste
Suchaufträge
Ordnungsrahmen
festlegen
Einführung in die
Bedienung
Starten und Beenden
Grundkenntnisse
PC-Bauteile
Tastaturbelegung
Word:
•Markieren
•Formatieren
•Kopieren/ Einfügen
•Überarbeitungsfunktionen
•Drucken
Gezielte
Suchaufträge
 Stationen,
Projekt,
Wochenplan,
Werkstatt
 Umgang mit
Hypertexten
•Speichern
3. und 4. Klasse: Zusätzlich Internetnutzung, gezielte Informationssuche, Kommunikation;
Dokumentation und Veröffentlichung
 Es geht nicht nur um bloßen „Informatikunterricht“ sondern auch um die gezielte
Förderung der Medienkompetenz (Bsp. „Die Römer in Berlin“)
 Der Computer als Informationsquelle im Fachunterricht
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
31
 Das Internet wird zur Informationsbeschaffung z.B. für Themen aus dem
Sachunterricht genutzt (Kindersuchmaschine „Blinde Kuh“)
 Soziale Kompetenz: Selbstständigkeit ,gemeinsames Arbeiten, Experten und Helfer
Weitere Einsatzmöglichkeiten
gute Eignung für :
 die Leseförderung
 die Hörerziehung
 die visuelle Förderung
 Kunst: Bilder suchen und betrachten (nicht nur Kunstwerke), auch Informationen
über best. Künstler suchen; gezielt Bildmaterial suchen für z.B. Collagen, Decoupage
, „Digital Art“: Digital fotografieren, Bildbearbeitung, Gestalten mit Schrift
 Gestaltung eines Buches, Poster, Plakatgestaltung (z.B. Einladung für
Frühlingsbasar)
 Förderung der Lesefertigkeit („Antolin“), Internetzugang für Schüler PC’s im
Gebäude am Ulanenplatz ist hierfür unabdingbar.
 E-mails schreiben (und versenden!) > „Brieffreundschaft“ mit anderer Schulklasse
 Schülerzeitung
 Lernen an Stationen (auch offline)
 Projektarbeit (auch offline)
 Individuelle Förderung bei z.B. LRS (offline)
 Üben für Mathematik etc. mit geeigneter Lernsoftware (offline)
 Computer – und Internetcafe als AG-Angebot
Aktuelle Ausstattung
Der Umgang und die Arbeit am PC und im Internet sollte ohne großen organisatorischen
Aufwand jederzeit im Unterricht möglich sein, daher sind die vorhandenen Räumlichkeiten
für die Grundschulklassen am Akazienweg nicht geeignet. Am Standort Ulanenplatz
(Dependance der Tümpelgarten-Schule) sind zur Zeit vorhanden:
 einzelne PC’s in den Klassenräumen aus Privatbesitz der Lehrerinnen
 2-3 von Eltern gespendete, ausgemusterte PC’s (veraltet)
 3 neue PC’s + Monitore ohne Software, keine Lautsprecher
 1 Beamer
 ein potentieller IT- Raum
 ein kleiner Gruppenraum, geeignet als Serverraum
Internetzugang für Schulleitung und Sekretariat ist vorhanden.
Computerqualifikation und soziale Kompetenzen
Coach-Projekt
Schüler lehren Schüler – mit dieser simplen Formel lässt sich das Coach – Projekt der
Tümpelgarten - Schule Hanau am treffendsten kennzeichnen.
In zwei Alterstufen wird das Coach-Projekt des Informatikfachbereichs derzeit umgesetzt: für
Grundschüler der Klassenstufen 3 und 4 und für die Förder-Stufenjahrgänge. Ziel des
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
32
Coach-Projekt für die Grundstufe ist die rasche und intensive Vermittlung von
Grundkenntnissen in der Textverarbeitung. Nach Abschluss des Projekts sollen alle
Schülerinnen in der Lage sein, einen Text am PC zu erstellen, bearbeiten und graphisch zu
gestalten.
Die Grundschüler der Tümpelgarten-Schule werden hierzu von Schülern der zehnten Klasse
der Realschule betreut. Jede Schülerin, jeder Schüler bekommt einen Coach zugewiesen,
der sie persönlich betreut. Zur Betreuung gehört vor allem die persönliche Unterweisung und
Hilfestellung am PC. Das Coach-Projekt orientiert sich dabei an inhaltlichen
Aufgabenstellungen. Z. B erstellen die Grundschüler eine Schülerzeitung. Selbst verfasste
Texte werden auf dem Computer geschrieben und gestaltet. Ohne Scheu taucht dann schon
mal die Frage einer Grundschülerin auf: „ Woher bekomme ich denn eine Katze?“ Die
Großen verstehen die Frage sofort und antworten ebenso unbefangen:“ Du musst unter
Clip-Arts nachschauen!“ Schon nach einer relativ kurzen Zeit kennen sich die Schüler und ihr
Coach so gut, dass sie wie ein eingespieltes Team ihre Aufgabe bewältigen.
Ältere Schüler qualifizieren jüngere. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder und Jugendliche sehr
intensiv voneinander lernen. Gerade der geringe Altersabstand ermöglicht es Kindern relativ
unbefangen von wenig älteren Mitschülern etwas zu lernen. Für die Schüler ist es oftmals
viel leichter Mitschülern eine Frage zu stellen. Ältere Schüler sprechen die ‚gleiche’ Sprache
und erklären leicht verständlich, gerade weil sie ein ähnliches Lernniveau wie ihre jüngeren
Mitschüler haben. Mitschüler bewerten nicht, sie helfen. Dementsprechend fällt es den
jüngeren Schülern viel leichter ihre älteren Mitschüler selbst bei relativ einfachen Fragen
anzusprechen.
Für die Gruppe der Coach-Schüler ermöglicht das Projekt den Erwerb wichtiger
Schlüsselqualifikationen. Sie übernehmen für ihren ‚Schüler’ Verantwortung, müssen die
Kenntnisse in Kooperation mit dem Schüler trainieren und im Team die Ergebnisse
überprüfen. Sie arbeiten selbständig und müssen fachliche und soziale Kompetenz
beweisen.
6.
Sekundarbereich
Förderstufe
Ziel unserer Förderstufe ist es, den Kindern den Übergang von der Grundschule in die
weiterführenden Schulen zu erleichtern und alle in ihren Begabungen und Stärken zu
unterstützen und zu fördern.
In den ersten Wochen findet eine Einführungsphase statt, in der die Schülerinnen und
Schüler die neue Schule mit den Fächern und Strukturen kennen lernen sollen.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
33
Der Unterricht wird nach dem Klassenlehrerprinzip erteilt, d. h. die Klassenlehrerin / der
Klassenlehrer deckt den größten Teil der Unterrichtsstunden ab und ist somit ständiger
Ansprechpartner für das Kind.
Jede Förderstufenklasse verbringt eine gemeinsame Woche auf Klassenfahrt, um den
Klassenverband und das soziale Miteinander zu stärken.
Die Stundentafel für die Förderstufe sieht an der Tümpelgarten-Schule z. Zt.
folgendermaßen aus:
Deutsch
Englisch
Mathematik
Gesellschaftslehre
Biologie
Kunst
Musik als AG
Sport
Religion / Ethik
Klassenlehrerstunde
AG am Nachmittag
5. Schuljahr
6*
5
5*
3
2
2
2
2
2
1
2*
6. Schuljahr
5
5
4
3
2
2
2
2
2
1
2*
* Besonderheit unserer Schule
Die zusätzliche Deutsch- und Mathematikstunde im 5. Schuljahr dient zur inneren
Differenzierung in den einzelnen Klassen. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler, die aus
verschiedenen Schulen ins 5. Schuljahr kommen, so zu fördern, dass bald ein Lernen auf
einer gemeinsamen Basis möglich ist.
Im 5. Schuljahr werden zunächst alle Fächer im Klassenverband unterrichtet. Nach einem
halben Jahr Beobachtungszeit in Englisch und einem Jahr in Mathematik wird durch die
Bildung von Grund- und Erweiterungskursen auf das unterschiedliche Leistungsvermögen
der Schülerinnen und Schüler eingegangen.
In den G - Kursen (Grundkursen) werden die Grundlagen in den Fächern gelegt und
erforderliche Zusatzhilfen gegeben. An die Kinder in den E - Kursen (Erweiterungskursen)
werden erhöhte Anforderungen gestellt, die die Kinder nach dem 6. Schuljahr befähigen
sollen, erfolgreich am Unterricht der Realschule (in Einzelfällen auch des Gymnasiums)
teilnehmen zu können. Die Kurseinstufung erfolgt auf Grund der Beobachtungsergebnisse
und der Noten im 5. Schuljahr in Absprache mit den Eltern. Im Laufe des 6. Schuljahres ist
ein Wechsel zwischen den Kursen möglich.
Im 2. Halbjahr der 6. Klasse teilen die Eltern nach Beratung durch die Klassen- und
Fachlehrer schriftlich mit, welchen Bildungsgang sie für ihr Kind wählen. Der Übergang in
den Bildungsgang der Realschule oder des Gymnasiums sowie der entsprechenden Zweige
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
34
der schulformbezogenen Gesamtschule setzt aber voraus, dass die Klassenkonferenz der
Förderstufe diesen befürwortet.
Die Klassenlehrerinnen / Klassenlehrer des 6. Jahrgangs übernehmen in aller Regel die
Klassenführung im 7. Schuljahr, um eine pädagogische Kontinuität zu gewährleisten.
Pädagogische Mittagsbetreuung
Die Schule setzt ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag konsequent seit November 2004 für
die Förderstufenschüler der Tümpelgarten-Schule fort und hat dafür ein interessantes
Nachmittagsangebot entwickelt. Die pädagogischen Ziele der Förderstufe werden auch
hier konsequent umgesetzt:
 Längeres gemeinsames Lernen fördert die kognitive Entwicklung und die soziale
Kompetenz
 Förderung der Schülerinnen und Schüler durch besondere fachbezogenen Angebote
am Vormittag und zusätzlichen Fachunterricht in Mathematik und Deutsch
 Festigung einer verlässlichen und selbständigen Arbeitshaltung, z.B. durch
Methodentraining
 Förderung der Kreativität
Kolleginnen und Kollegen, Eltern und Interessierte der Freiwilligenagentur bieten an den
Nachmittagen die unterschiedlichsten Arbeitsgemeinschaften an: z. B. Sport, Musik,
Leseprojekte mit Theater, Kochen, Nähen. Jede Schülerin und jeder Schüler sucht sich aus
dem umfangreichen Angebot mindestens eine AG für ein Schuljahr aus.
Da viele Schüler an zwei weiteren Tagen an der Hausaufgabenbetreuung teilnehmen, bietet
die Schule den Schülerinnen und Schülern in der Mittagspause ein Mittagessen an. Der
Internationale Bund (IB) stellt dafür die Logistik zur Verfügung. Dieses wird von einer Küche,
die das Essen jeden Tag frisch kocht, warm angeliefert. Das Mittagessen besteht aus einem
Hauptgericht und einem Nachtisch. Selbstverständlich können alle Schülerinnen und Schüler
der übrigen Jahrgänge jeden Tag an dem Mittagessen teilnehmen.
Der Antrag auf Einrichtung der „Pädagogischen Mittagsbetreuung“ für die
Förderstufe an der Tümpelgarten-Schule im Rahmen „Ganztagsprogramm nach Maß“
wurde im Juli 2005 dem Schulträger und dem Kultusministerium eingereicht.
Beispiel für den AG-Bereich:
Im Nachmittagsangebot der Arbeitsgemeinschaften wird in der Förderstufe zur
Verbesserung der Lesekompetenz unter anderem die AG „Theaterprojekt zur Förderung von
Schülern mit LRS Problematik“ angeboten.
Die Lese- Rechtschreibkompetenz ist eine unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche
Aufgabenbewältigung in allen Unterrichtsfächern.
Viele Schüler weisen ein großes Defizit hinsichtlich der erwähnten Fähigkeit auf.
Hier gilt es nun zwischen einer allgemeinen Lernschwäche und der Leserechtschreibschwäche bzw. der Legasthenie zu unterscheiden. Um die entsprechende Diagnostik und
anschließende Förderung durchführen zu können, bedarf es einer adäquaten Fortbildung
von Lehrkräften. Dadurch werden die Lehrkräfte befähigt, Tests und individuelle
Fördermaßnahmen mit speziellem Material anzubieten. Hierfür ist die Anschaffung von
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
35
Fördermaterialien unumgänglich. Ziel ist es, schulinterne Fortbildungen durchzuführen und
zu erreichen, dass betroffene Schüler fächerübergreifend Lernerfolge erzielen.
Die Lese-Rechtschreibschwierigkeiten von Schülern haben zugenommen.
In dieser Alterstufe haben sich die Defizite bereits verfestigt, Schülerinnen und Schüler
haben bereits eine mehrjährige negative Erfahrung zu ihrer Lese- Rechtschreibfähigkeit.
Deshalb muss die Kreativität, die Fantasie und die Eigenständigkeit der Schüler gefördert
werden, um ihnen Erfolgserlebnisse und damit Spaß und Selbstvertrauen zu verschaffen.
In der 1. wöchentlichen AG-Stunde lernen die Schüler an Hand von mehrsilbigen
Fantasiewörtern die Synchronisierung von Sprache und Bewegung. Vom rhythmischmelodischen Sprechschwingen geht es weiter zum synchronen Sprechschreiben. Die
Schüler lernen, deutlich zu artikulieren, um so eine Basis zum Richtigschreiben zu erhalten.
Die 2. Stunde der wöchentlichen AG beschäftigt sich mit dem Theaterspielen. Die deutliche
Artikulation soll angewendet werden. Gleichzeitig üben die Schüler freies Sprechen und
Vortragen.
Um Bewegungsabläufe zu üben und Hemmungen abzubauen, beginnen wir zunächst mit
Pantomimen, danach folgen Hörspiele und schließlich kurze Szenen.
Computerqualifikation und soziale Kompetenzen
Coach-Projekt
Ziel des Coach-Projekts für die Förderstufenjahrgänge ist die Vermittlung und Umsetzung
von Kenntnissen in der Textverarbeitung. Nach Beendigung des Projekts sollen alle
Schülerinnen fähig sein, einen Text am PC eigenständig zu erstellen, zu bearbeiten und
graphisch zu gestalten. Die Schüler trainieren dabei auch ihre Lesefertigkeit und ihr
Textverständnis. Je nach inhaltlicher Zielsetzung dauert das Coachprojekt drei bis sechs
Monate.
Die Schüler der Förderstufe werden hierzu von Schülern des WPU – Kurses Informatik
9/10 betreut. Jede Schülerin, jeder Schüler bekommt einen Coach zugewiesen, der sie/ihn
persönlich betreut. Zur Betreuung gehört vor allem die persönliche Unterweisung und
Hilfestellung am PC. Das Coach-Projekt orientiert sich dabei an inhaltlichen
Aufgabenstellungen, die in Bezug zum Fachunterricht stehen. Z. B erstellen die Schüler im
Deutschunterricht ein Referat oder einen Bericht über eine Klassenfahrt. Selbst verfasste
Texte – etwa ein Text über das Sportfest der Förderstufe - werden auf dem Computer
geschrieben und gestaltet.
Die ‚Coach-Schüler’ erwerben auch bei diesem Projekt wichtige Schlüsselqualifikationen. Sie
übernehmen für ihren ‚Schüler’ Verantwortung, müssen ihre Kenntnisse in Kooperation mit
dem Schüler trainieren und im Team die Ergebnisse überprüfen. Sie arbeiten selbständig
und müssen fachliche und soziale Kompetenz beweisen. Kommunikative Kompetenzen
vermitteln sich so auf eine selbstverständliche Art und Weise. Sie trainieren die Fähigkeit zur
Wissensvermittlung und qualifizieren sich damit in diesem Bereich.
Haupt- und Realschule
Im Anschluss an die Förderstufe besuchen die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 den
Haupt- oder Realschulzweig.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
36
Der Hauptschulzweig dauert von Klasse 7 bis Klasse 9 und endet in aller Regel mit dem
Hauptschulabschluss. Die Möglichkeit, eine Berufsfindungsklasse oder eine
SchuBKlasse an unserer Schule zu besuchen, wird an anderer Stelle dieses Schulprogramms
ausführlich dargestellt. Die Arbeit in den meist drei Parallelklassen wird ähnlich wie in der
Förderstufe von den Jahrgangsteams eng koordiniert, Leistungskontrollen werden
abgesprochen und die vorgeschriebenen Vergleichsarbeiten angefertigt.
Der Realschulzweig umfasst die Klassen 7 bis 10 und schließt mit dem Realschulabschluss
ab .Der Realschulzweig wird ab dem Schuljahr 2004/2005 zweizügig angeboten. Ab der 7.
Klasse bieten wir Französisch als zweite Fremdsprache im Rahmen eines vierstündigen
Wahlpflichtangebotes an.
Das sogenannte KlassenlehrerInnen-Prinzip wird sowohl im Haupt- als auch im
Realschulbereich weiterhin angestrebt und praktiziert, d. h. dass möglichst viele Fächer und
Unterrichtsstunden von der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer unterrichtet werden.
Weiterhin bemühen wir uns, die Anzahl der in einer Klasse unterrichtenden Lehrkräfte
möglichst gering zu halten, um die Teamarbeit zu unterstützen.
Um eine Verzahnung im Sekundarbereich zwischen Haupt- und Realschule zu
gewährleisten, wird versucht, bei der Stundenplangestaltung Möglichkeiten für den flexiblen
Besuch im Unterricht der Parallelklasse zu schaffen.
Beispielweise besuchten in der Vergangenheit einzelne Schülerinnen und Schüler der 7.
Hauptschulklasse den Mathematikunterricht der 7. Realschulklasse. Die Verzahnung wird im
Wahlpflichtunterricht ab Klasse 7 durchgängig praktiziert.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulformen zeigt sich auch in den
gemeinsam geplanten und durchgeführten Klassenfahrten und Unterrichtsgängen innerhalb
der einzelnen Jahrgänge.
Deutsch für Seiteneinsteiger
DAZ-Kurse werden an der TGS getrennt nach Grundschule, Förderstufe und den Klassen 7
- 10 angeboten. Je nach Sprachstand werden 1 - 8 Stunden zur Verfügung gestellt.
Ziel ist die Grundlagen der deutschen Sprache zu vermitteln, vor allem auch die
entsprechende Lesekompetenz, um den erfolgreichen Besuch des Unterrichts zu
ermöglichen. Methodenvielfalt und Wiederholung des Gelernten in neuen Zusammenhängen
sind wichtige Prinzipien.
Lerninhalte der Sek I
Anfänger erarbeiten Grundkenntnisse in der Grammatik, einfache Satzstrukturen, erweitern
themenorientiert ihren Wortschatz.
Aussprache- und Schriftübungen gehören ergänzend dazu.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
37
Fortgeschrittene Anfänger erlernen komplexere grammatikalische Strukturen. Mit
anspruchsvolleren Texten wird auch der Wortschatz kontinuierlich erweitert. Es werden
zunehmend authentische Texte verwendet. Erste textanalytische Kompetenzen werden
erworben. Unterschiedliche Schreibanlässe führen schrittweise zu einer eigenständigen
Textproduktion.
Fortgeschrittene lernen Texte in ihrer Gesamtaussage zu verstehen, ihre Intention und
Funktion. Freiere Diskussionsanlässe werden angeboten.
Schreibstile werden vorgestellt. Mit unterschiedlichen Texten wird die schreib- und
fachsprachliche Kompetenz erweitert.
Theater/Musik – AG Jhg. 7
Mit diesem Angebot soll auch im 7. Jahrgang die Verbesserung der Lesekompetenz in den
Focus genommen werden.
Seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 gibt es an der Tümpelgarten – Schule eine
Theater/Musik – AG. Z. Zt. nehmen alle Schülerinnen und Schüler der 7. Realschulklassen
daran teil.
Die AG baut auf dem Methodentraining nach Klippert auf. Im Rahmen des
Methodentrainings wurden bereits in den Jahrgangsstufen 5 und 6 die Bausteine
„Eigenverantwortliches Lernen“ und „Teambildung“ umgesetzt.
Zwar ist das Ziel eine öffentliche Aufführung, der pädagogische Schwerpunkt liegt jedoch im
Prozess des spielerischen Erarbeitens und Übens, bspw. an vorgegebenen Texten, Einüben
kleiner Sketche, eigene Spielszenen verwirklichen, Bewegungen zur Musik usw.
Die AG eröffnet die Möglichkeit, die Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler,
ihre Kooperationsfähigkeit, das Erproben neuer sozialer Rollen und die Freude am Spiel zu
fördern.
Insgesamt wird die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler sehr gestärkt.
Sprachlich schwächere Schülerinnen und Schüler sind innerhalb kürzerer Zeit in der Lage,
mit Hilfe antrainierter Redewendungen grammatisch richtige Sätze zu bilden. Durch die
gewonnene Sicherheit werden nach und nach Hemmungen abgebaut und der Mut
gewonnen, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen.
Wahlpflichtunterricht
Der Wahlpflichtunterricht wird ab Klasse 7 jahrgangs- und schulformübergreifend
angeboten.
Die Leistungen werden benotet und sind versetzungsrelevant.
Die Kurse werden für die Dauer eines Schuljahres von den Schülerinnen und Schülern
gewählt, wobei die persönlichen Neigungen und Interessen Berücksichtigung finden sollen.
Wählt eine Schülerin oder ein Schüler das Fach Französisch als zweite Fremdsprache, das
im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts vierstündig bzw. im 9./10. Jahrgang dreistündig pro
Woche angeboten wird, so gilt diese Einwahl für die Dauer von zwei Jahren.
Für die Jahrgänge 7/8 und 9/10 werden z. Zt. jeweils 3-stündige Kurse angeboten.
Die Fachbereiche stellen das Kursangebot zusammen:
 Sport (Inline-Skating, große Spiele)
 Kunst (Video, Tanz, Theater, Plastisches Gestalten, Zeichnen, Malerei, Speckstein
etc.)
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
38
 Arbeitslehre (Arbeit in der Schulküche, Cafeteria, Türkische Küche, Vorbereitung auf
die Berufs- und Arbeitwelt Projekt „Schule und Betrieb“, Holzarbeiten, Schulgarten)
 IT / Coachprojekt / Textverarbeitung
 Französisch
 Naturwissenschaften (angewandte Naturwissenschaften)
Die Angebote werden jährlich von den jeweiligen Fachkonferenzen abgestimmt und richten
sich u. a. nach freien Kapazitäten und Neigungen der jeweiligen Kolleginnen und Kollegen.
Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit
Zwischen Schule und der Berufsberatung der Agentur für Arbeit findet eine intensive
Zusammenarbeit statt, mit dem Ziel, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern den
Übergang
 in die Berufs- und Arbeitswelt
 in weiterführende Schulen
 in eine Ausbildung
 in Förderlehrgänge der Agentur für Arbeit zu erarbeiten.
Ab dem 8. Schuljahr lernt jede Schülerin/jeder Schüler den Berufsberater/die Berufsberaterin
kennen.
Folgende Veranstaltungen mit der Berufsberatung finden statt:
 vor dem 3-wöchigen Betriebspraktikum stellt sich der Berufsberater/die
Berufsberaterin in den 8. Klassen vor;
 am Vorbereitungselternabend für das Betriebspraktikum nimmt der Berufsberater/die
Berufsberaterin teil;
 gemeinsam mit den Lehrkräften wird im 8. Schuljahr der erste BIZ Besuch vereinbart
und durchgeführt;
 die Berufsberatung hält einmal im Monat an einem Vormittag die Sprechstunde in der
Schule ab;
 die Berufsberatung kann sich an Projekttagen und Projektwochen der Schule
beteiligen
 Bewerberseminare und die Durchführung von Berufseignungstests werden in
Kooperation mit der Berufsberatung gestaltet
 Seminare zum Thema „Online-Bewerbungen“ werden ab 2005 für Schülerinnen und
Schüler der Abgangsklassen angeboten
Zusammenarbeit mit Betrieben
a. Praxistag
Am Praxistag nehmen Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Haupt- und
Realschulklassen einmal pro Woche an einem Praxistag in unterschiedlichen Betrieben teil.
Die Einwahl der Jugendlichen für diesen Unterricht erfolgt jeweils zum Ende des vorherigen
Schuljahres.
Mit dieser Form des Praktikums – einen Tag in der Woche in den verschiedenen
Tätigkeitsbereichen öffnet sich die Schule nach außen.
Mit diesem Praxistag verfolgt die Schule u. a. folgende Ziele:

regelmäßig einmal pro Woche die Schule mit dem Betrieb tauschen
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
39





bei den Schülern Schwellen- und Berührungsängste abbauen
praktische Erfahrungen in Unternehmen und Verwaltungen sammeln, damit dadurch
eine Berufswahlentscheidung fundierter getroffen werden kann
durch den kontinuierlich stattfindenden Praxistag besteht eine lange Gewöhnungs- und
Beobachtungszeit auf beiden Seiten, so dass auch Ausbilder Gelegenheit haben, ihre
eventuellen Azubis fundierter kennen zu lernen
Ausbildungsstellen können dadurch unbürokratischer und aufgrund einer
Bewährungszeit besetzt werden
Schlüsselqualifikationen wie Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit,
Einstellung zur Arbeit und Verantwortungsbewusstsein sollen gestärkt werden
Die Schülerinnen und Schüler können durch diesen Praxistag erkennen, dass erworbenes
Schulwissen nicht nur der Schulnote dient, sondern auch in der Arbeitswelt konkrete
Anwendung findet. Sinnerfülltes Lernen kann dadurch gefördert werden, da die Einsicht der
Schülerinnen und Schüler für den Lernstoff vermehrt vorhanden ist. Ebenfalls kann man
beobachten, dass praxisorientiertes Arbeiten in Betrieben das Selbstbewusstsein der
Schülerinnen und Schüler steigern kann, wenn sie erkennen, den Anforderungen in der
Arbeitswelt gerecht werden zu können. Mindesten genauso wichtig für die Jugendlichen ist
es aber auch festzustellen, dass Disziplin, Fleiß. Umgangsformen und eine gewisse
Zurückhaltung Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in die Arbeitswelt sind. Sie
sollen erkennen, dass man ohne solche Tugenden auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt
weniger Chancen auf eine Ausbildungsstelle hat.
Für Jugendliche diesen Alters (15-17 Jahre) sind die persönlichen Erfahrungen in Betrieben
weitaus konkreter und lebensnaher, als Unterrichtseinheiten in der Schule, die diese
Thematik aus Schülersicht mehr theoretisch und abstrakt behandeln.
Im 2. Halbjahr wird eine Abschlussveranstaltung vorbereitet, zu der die Schülerinnen und
Schüler und die beteiligten Lehrer die Betreuer aus den Betrieben in die Schule einladen und
ihre Erfahrungen und Arbeitsergebnisse aus dem Praxistag präsentieren (Kurzreferate,
Vorträge, PowerPoint Präsentationen, Rollenspiele, Werkausstellungen und Plakatwände).
Es besteht in dieser für die Schule wichtigen Veranstaltung die Möglichkeit mit
Betriebsvertretern, Ausbildern und Betreuern ins Gespräch zu kommen, die bestehenden
Kontakte zu intensivieren, auszubauen und den Praxistag zu evaluieren.
b. WPU-Kurs „Schule und Betrieb"
Beschreibung des Projektes
Seit 1991 arbeitet die Tümpelgarten-Schule im Projekt „Schule und Betrieb“ mit Hanauer
Großbetrieben zusammen.
Die Tümpelgarten-Schule hat als Haupt- und Realschule u. a. den wichtigen Auftrag,
Jugendliche zur Berufs- und Arbeitswelt hinzuführen.
Unsere Schülerschaft war aufgrund der aus der sozialen Brennpunktsituation im Stadtteil
resultierenden Defizite bei traditionellen Auswahlverfahren benachteiligt.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
40
Dies korrelierte mit den Schwellenängsten, die Schüler und ihre Eltern gegenüber
Großbetrieben hatten: Es wurde erst gar nicht versucht, eine Bewerbung um einen
Ausbildungsplatz abzugeben.
Somit war unsere Ausgangsfrage beim Start des Projektes 1991, wie solche Defizite
ausgeglichen, wie erste Hürden genommen werden können.
Die Möglichkeit eines 2. Blockpraktikums im 9. Schuljahr (2 Wochen) wurde diskutiert und
verworfen.
Die Organisationsform „½ Jahr regelmäßig einmal pro Woche ½ Arbeitstag im Betrieb“ bot
entscheidende Vorteile. Auch aus Sicht der Unternehmen war die lange Gewöhnungs- und
Beobachtungszeit für beide Seiten der bessere Weg im Hinblick auf mögliche
Berufswahlentscheidungen.
In Zusammenarbeit mit dem Ausbildungswesen des „Pilotbetriebes“ entstand das
Patenmodell: Ein Auszubildender (meist aus dem 2. Ausbildungsjahr) betreut den
Schüler/die Schülerin am Praktikumstag im Betrieb.
Dieses Modell der ersten Stunde wurde später - auch aufgrund der Bedingungen der
hinzukommenden Firmen - modifiziert und variiert.
Wir erreichen durch das Betriebsprojekt
 den Abbau gegenseitiger Schwellenängste
 die Erweiterung der Kompetenzen beim Schüler und bei den betreuenden
Lehrkräften
 dass der Betrieb künftige Auszubildende fundierter kennen lernt
 die Öffnung der Schule im Sinne des Hessischen Schulgesetzes.
Das Projekt „Schule und Betrieb“ ist zu einem wesentlichen Baustein in der Erfüllung
unseres Auftrages geworden, Jugendliche zur Berufs- und Arbeitswelt hinzuführen.
Aktuelle Organisation
Schülerinnen und Schüler des künftigen 9. und 10. Jahrganges wählen im
Wahlpflichtunterricht im April/Mai des Vorjahres den Kurs. Sie besuchen dann dienstags ab
10:00 Uhr einen von z. Zt. 11 Betrieben.
Sie arbeiten/hospitieren dort in einem gewählten Berufsfeld unter der Begleitung eines
Auszubildenden (Pate) oder eines Ausbilders am jeweiligen Arbeitsplatz.
Z. Zt. werden folgende Berufsfelder von den Schülern erkundet:
 Metallbearbeitung
 Elektronik, Energieelektronik
 Chemielaborant/Chemiekant
 Bauberufe (Dachdecker, Bauschlosser, etc.)
 Dienstleistungsbereich (Einzelhandel, Personaldienstleistung, städtische
Verwaltungsbetriebe)
 Soziale Einrichtungen (Altenpflegeheim, Kindertagesstätten)
Der Kurs wird von zwei Lehrpersonen geleitet. Im Vorbereitungsblock (ca. 2-3 Wochen)
beteiligen sich die verantwortlichen Lehrpersonen in Kooperation mit den
Klassenlehrerinnen/Klassenlehrern an der Wahl der Berufsfelder. Dabei sind die
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
41
Erfahrungen aus dem Betriebspraktikum des 8. Schuljahres angemessen zu
berücksichtigen.
In dieser Zeit wählen sich die Schüler in die Berufsbereiche ein, Betriebe und ihr Aufbau
werden vorgestellt und alle Sicherheitsaspekte, Verhaltensregeln und Organisationsfragen
werden geklärt. Spätestens nach der 4. Schulwoche sind die Jugendlichen im Betrieb.
Einige Firmen nutzen den ersten Praktikumstag für individuelle Einführungsveranstaltungen,
auch zum gegenseitigen Kennenlernen.
Die Schüler erleben an diesem Praktikumstag den normalen „Alltag“ im Betrieb.
Dies schließt in einigen Firmen die kostenlose Teilnahme am Mittagstisch in der Kantine mit
ein.
Die Lehrkräfte begleiten die Schülerpraktika durch wöchentliche Besuche in den Betrieben
und halten damit auch den ständigen Kontakt zu den Ausbildern und Ausbilderinnen. Es
findet ein reger und intensiver Austausch mit den Meistern und Ausbildungsleitern statt und
beide Lehrkräfte erhalten so umfassende Einblicke in Produktions- und Verwaltungsabläufe
der Firmen. Sie können dadurch ihre Beratungskompetenz zum Wohle ihrer Schülerinnen
und Schüler ganz entscheidend verbessern.
Durch die regelmäßige Betreuung ist auch gewährleistet, dass bei jeglicher Art von
Auffälligkeiten oder Problemen der Betrieb die unmittelbare Rückkoppelung hat. Dies hat
sich für beide Seiten als äußerst vorteilhaft und klimaverbessernd erwiesen.
Im 2. Schulhalbjahr wird der Praxisteil des ersten Halbjahres nachbereitet und ergänzt.
Bestandteil ist dabei immer eine für alle schulischen und betrieblichen Teilnehmerinnen und
Teilnehmer offene Abschlussveranstaltung. Diese liefert außer dem Rückblick stets auch
Weiterentwicklungsaspekte für den folgenden Durchgang.
Das Curriculum des 2. Halbjahres ist flexibel. Es orientiert sich an der
Berufswahlvorbereitung und an den im ersten Halbjahr erfahrenen Berufsfeldern.
Erkenntnisse fließen in den Inhalt und Ablauf der nächsten Durchführung ein.
Das Projekt Schule und Betrieb wird jährlich in einer Abschlussveranstaltung und fortlaufend
im Kontakt mit den Betrieben evaluiert. Ebenso in den Fachbereichskonferenzen.
Berufsfindungsklassen in den Schuljahren 04/05 und 05/06
10. Hauptschuljahr an der Tümpelgarten-Schule
In der Verordnung zur Ausgestaltung der Bildungsgänge und Schulformen (VOBGM) vom
14. 06.2005 wird im § 25 ausgeführt: „ Ein zehntes Hauptschuljahr, das nach Maßgabe des §
23 Abs.2 des Hessischen Schulgesetzes eingerichtet werden kann, dient vorrangig dem
Erreichen des mittleren Abschlusses.“
Das in der ersten Ausgabe des Schulprogramms beschriebene Konzept des 10.
Hauptschuljahres an der TGS ging davon aus, besonders benachteiligte Jugendliche zu
fördern und ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, den Hauptschulabschluss zu erreichen.
Unter anderem war ein Praxistag und ein Berufsschultag Teil des pädagogischen Konzepts.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
42
Nach der neuen Verordnung steht jedoch die Erreichung des Realschulabschlusses im
Mittelpunkt. Traditionell wechseln Schülerinnen und Schüler der 9. Hauptschulklasse eher
auf eine Berufsfachschule, um dort den Realschulabschluss zu erreichen.
An der Tümpelgarten-Schule besteht weiterhin für einige Schülerinnen und Schüler ein
besonderer Förderbedarf, um ihnen den Hauptschulabschluss zu ermöglichen. Auch sollten
die jahreslangen positiven Erfahrungen mit dem Praxistag und die gewachsene Kooperation
mit der Berufsschule fortgesetzt werden.
Dies führte zur Erarbeitung eines Konzepts für eine Berufsfindungsklasse in Kooperation mit
den Lernenden Regionen und der Gesellschaft für Wirtschaftskunde. Nach Zustimmung aller
schulischer Gremien, dem Schulträger, dem Staatlichen Schulamt und dem Hessischen
Kultusministerium wurden zum Schuljahr 2004/2005 erstmals zwei Berufsfindungsklassen
eingerichtet.
Im Folgenden wird das eingereichte und später genehmigte Konzept dargestellt:
Einrichtung von Berufsfindungsklassen/Berufsförderklassen an der TümpelgartenSchule Hanau in Kooperation mit der Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V.
Geplante Weiterentwicklung der Tümpelgarten-Schule
Seit 1996 gibt es an der Schule ein 10. Hauptschuljahr mit dem Schwerpunkt benachteiligte
Jugendliche (Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) in ihrem Berufsfindungsprozess zu
unterstützen und auf eine Berufsausbildung vorzubereiten. (Das Konzept „10. Hauptschuljahr
an der Tümpelgarten-Schule liegt dem Kultusministerium bereits vor; vgl. Antrag vom 30.
April 2003.)
Nach der neuen Verordnung (20. März 2003 zur Gestaltung der Bildungsgänge und
Schulformen der Grundstufe (Primarstufe) und der Mittelstufe (Sekundarstufe I) und der
Abschlussprüfungen in der Mittelstufe (VO BGM § 25) besteht für das 10. Hauptschuljahr in
der bisherigen Ausgestaltung ab dem Schuljahr 2004/05 an der Tümpelgarten-Schule keine
Möglichkeit der Fortführung.
Um auch in Zukunft unseren Schülerinnen und Schülern an der Tümpelgarten-Schule ein
vergleichbares Angebot zu unterbreiten, beabsichtigen wir in enger Kooperation mit der
Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. Hanau Berufsfindungs-/Berufsförderklassen
einzurichten.
In diese Klassen werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden
 für die am Ende der 7. Klasse eine Prognose abgegeben werden kann, dass sie mit
an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Ende der Klasse 9 die
Hauptschulabschlussprüfung nicht bestehen werden.
 die von der Lernhilfeschule nach der Klasse 8 die Möglichkeit erhalten sollen in die
Hauptschule zurückgeführt zu werden, mit dem Ziel, die Hauptschulabschlussprüfung
an der Regelschule abzulegen. Für diese Schülerinnen und Schüler wird der
sonderpädagogische Förderbedarf aufgehoben.
Für diese beiden Schülergruppen wird das nachstehende Konzept beschrieben und der
Antrag gestellt, mit dem Schuljahr 2004/05 Berufsfindungs-/Berufsförderklassen in enger
Kooperation mit der GfW an der Tümpelgarten-Schule einzurichten.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
43
Allgemeines
Bildungsgänge der Hauptschulen weisen eine besonders heterogene Schülerschaft auf. Ein
Teil der Schülerinnen und Schüler zeigt erhebliche Lern- und Leistungsrückstände, ist wenig
motiviert, z. T. auch deutlich verhaltensauffällig. Ein anderer Teil kann das Bildungsziel
wegen zu geringer Deutschkenntnisse nicht erreichen. Lehrer können am Ende der 7.
Klasse die Schülerinnen und Schüler benennen, die mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit in ihrem bisherigen Klassenverband keinen Hauptschulabschluss
erwerben werden. ¹
Erfahrungen der Gesellschaft für Wirtschaftskunde
Die Bildungswerke der hessischen Wirtschaft arbeiten seit Jahrzehnten erfolgreich mit der
hier thematisierten Zielgruppe. Tausende lernbeeinträchtigte bzw. leistungsschwächere und
z. T. auch verhaltensauffällige Jugendliche wurden erfolgreich sozial- und
berufspädagogisch betreut, schulisch gefördert und in eine Berufsbildung integriert. Es ist
die betriebliche Nähe dieser Sozialpädagogen, die ihnen in Kooperation mit den Betrieben
und deren Ausbildern diese Erfolge ermöglicht. Sie kennen die Arbeitswelt ihrer Region und
die Personalverantwortlichen.
Grundsätze der Förderung
 betriebsnahe schulische Bildung durch Praxistage in den Betrieben;
 im 8. Schuljahr 1 Praxistag; im 9. Schuljahr evtl. 2-3 Praxistage;
 sozialpädagogische Förderung des Einzelschülers;
 Versuch der Integration jedes Einzelschülers in eine betriebliche Ausbildung;
 allgemein bildender Unterricht (Stundentafel für den Unterricht in der
Hauptschule/Jahrgangsstufen 8/9) mit schülermotivierenden und
schüleraktivierenden Methoden, der an der Praxis der Lebens- und Arbeitswelt
orientiert ist, mit dem Ziel, am Ende des 9. Schuljahres die
Hauptschulabschlussprüfung nach der geltenden Verordnung abzulegen
¹ Wenn in diesem Konzept Hauptschüler der 8. und 9. Klasse genannt werden, sind immer auch die Schülerinnen
und Schüler der Förderschule, für die der sonderpädagogische Förderbedarf aufgehoben wurde, mit gemeint.
Zielgruppe und Beginn der Förderung
Zielgruppe sind
 leistungsschwächere Hauptschülerinnen und –schüler, für die nach der 7. Klasse die
Prognose abgegeben werden kann, dass sie das Ziel der Hauptschule mit der
Hauptschulabschlussprüfung am Ende der Klasse 9 nicht erreichen werden.
 leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Förderschule für die der
sonderpädagogische Förderbedarf nach der 8. Klasse aufgehoben werden kann, um
ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, die Regelschule zu besuchen.
Diese Zielgruppe hat erhebliche Lern- und Leistungsrückstände, Motivationsdefizite und oft
erhebliche soziale Probleme. Die zweijährige Berufsfindungs-/ Berufsförderklasse soll nach
einem Konzept arbeiten, das sich ganz konkret an der aktuellen Lebenssituation der zu
beschulenden Schülerinnen und Schüler orientiert.
Ziel ist es, die benachteiligten Jugendlichen (Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, sie zu stabilisieren und dahingehend zu
motivieren, einen Sinn in Bildung und Berufstätigkeit (sowohl pragmatisch als auch ideell) zu
sehen. Die Jugendlichen sollen in ihrem Berufsfindungsprozess unterstützt und auf eine
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
44
Berufsausbildung vorbereitet werden. Allgemeinbildender, berufsbildender bzw.
vorbereitender Unterricht sollen mit Fachpraxis in einer Berufsschule und konkreter
Arbeitserfahrung in einem Betrieb durch einen Praxistag/Praxistage verbunden werden. Der
Unterricht an der Tümpelgarten-Schule soll weitgehend in der Hand der Klassenlehrerin/des
Klassenlehrers liegen, gerade auch um das Prinzip fächerübergreifendes, vernetztes Lernen
verfolgen zu können. Die Unterrichtsformen und –methoden sollen entsprechend handlungsund erfahrungsorientiert und dazu geeignet sein, bei den Jugendlichen eigenverantwortliche
Lernprozesse zu initiieren.
Das Lernen lernen steht im Vordergrund. Weitere Ziele sind die Vermittlung von so
genannten Schlüsselqualifikationen und Sekundärtugenden:
 Kooperations- und Teamfähigkeit
 die Fähigkeit, sich artikulieren und im Sinne einer gemeinsamen Zielfindung
Probleme und Konflikte bewältigen zu können
 Kompromissbereitschaft ohne Aufgabe der eigenen Identität
 Fähigkeit zur kontinuierlichen Arbeit
 Konzentrationsfähigkeit
 Leistungsfähigkeit durch Anstrengung
 Flexibilität
 Entwicklung von Sekundärtugenden, wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und
Genauigkeit.
Die Vermittlung dieser Schlüsselqualifikationen und Sekundärtugenden ist nachhaltig nur
durch die Unterstützung eines/er Sozialpädagogen/-pädagogin zu gewährleisten (hier: in
Kooperation mit der GfW). Mit Beginn des Eintritts in die Berufsfindungs-/Berufsförderklasse
soll mit der speziellen Förderung begonnen werden.
Wir gehen davon aus, dass diesen Schülern so einerseits schulische Misserfolge, die sie im
herkömmlichen 8. und 9. Schuljahr in der Regelklasse erleben würden, erspart bleiben
könnten. Andererseits könnte dieses neu konzipierte 8. und 9. Schuljahr für aufbauende
pädagogische Maßnahmen genutzt werden.
Es gilt, die bisherige Verinnerlichung kontinuierlicher Misserfolge zu verarbeiten und durch
Lernen an kleinen Erfolgen zu kompensieren und wieder Vertrauen in die eigene
Leistungsfähigkeit zu gewinnen.
Die angesprochene Zielgruppe soll
 die Möglichkeit erhalten, über einen Zeitraum von 2 Jahren die Grundlagen für die
erfolgreiche Hauptschulabschlussprüfung zu erarbeiten.
 zunächst an einem Praxistag, im 2. Jahr an evtl. zwei bis drei Praxistagen in der
Woche in einem Betrieb arbeiten, um Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt zu
erhalten, um persönliche Kontakte zwischen Praktikanten und Ausbildern
herzustellen und somit eine mögliche spätere Ausbildungsstelle zu erschließen.
 ein mal pro Woche an einer Berufsschule von Fachkollegen/-innen in Berufsfeldern
unterrichtet werden.
Innerhalb eines Schuljahres können die Jugendlichen so bis zu 4 Berufsfelder kennen
lernen. Dieser fachpraktische Unterricht erfolgt möglichst handlungs- und projektorientiert
und verbreitert die Grundlage für eine fundierte spätere Berufswahl.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
45
Allgemeinbildender, berufsbildender bzw. vorbereitender Unterricht werden mit Fachpraxis
und konkreter Arbeitserfahrung verzahnt.
Es ist selbstverständlich, dass für den Wechsel in die Berufsfindungs-/ Berufs-förderklasse
das Einverständnis des Schülers/der Schülerin und ein entsprechender Antrag der
Erziehungsberechtigten erforderlich ist.
Die Zusammenführung der beiden Ausgangsgruppen wird die Bildung von 1-2 Klassen pro
Jahrgang von jeweils 12-15 Schülerinnen und Schülern ermöglichen.
Klasse, Pädagogen und Berufsberater
Die Klassen sollen max. 12-15 Schülerinnen und Schüler stark sein. Die Klasse sollte von
einem die Arbeit koordinierenden Klassenlehrer und von maximal bis zu drei weiteren
Lehrern als Team unterrichtet und von einem Sozialpädagogen der GfW sozial- und
berufspädagogisch betreut und gefördert werden. Dem Sozialpädagogen obliegt zugleich die
Aufgabe, die Praktika zu organisieren und zu betreuen und die Verbindung zu den beteiligten
Betrieben zu pflegen. Wenngleich es vorrangig um die Bildung der Gesamtpersönlichkeit
geht, ist jedoch das Ziel die Erreichung der Ausbildungsfähigkeit und die Integration in eine
Berufsausbildung. Letztendlich ist der Erfolg auch abhängig von der Anzahl der vermittelten
Berufsausbildungsverträge.
Der Berufsberater ergänzt das Team der Pädagogen und arbeitet eng mit ihnen zusammen.
Die Kooperation mit der Berufsberatung im 8. und 9. Schuljahr der Berufsfindungs-/
Berufsförderklassen ist als Teil der Vernetzung verschiedener Institutionen im Sinne von
Ressourcennutzung zu verstehen.
Die Berufsberatung hält Sprechstunden in der Schule ab und stellt Lehrerinnen/Lehrern und
Sozialpädagogen Informations- und Anschauungsmaterialien zu Verfügung. Der für die
Schule zuständige Berufsberater hat einmal monatlich einen Sprechtag in der Schule.
Schülerinnen und Schüler können sich über einen Aushang in der Sprechstunde anmelden
und werden hierfür vom Unterricht freigestellt. Für die Schülerinnen und Schüler des 8. und
9. Schuljahres hat der intensive Kontakt zum Berufsberater verstärkte Bedeutung. Die
Jugendlichen lernen gezielt Beratungs- und Informationsangebote (BIZ) selbständig zu
nutzen. Das praktizierte Beratungskonzept zielt nicht nur stringent auf die Vermittlung in eine
Ausbildungsstelle ab, sondern auf die Feststellung der individuellen Berufsreife und –
eignung. Damit ist es wichtiger Baustein im Curriculum der Berufsfindungs/Berufsförderklasse.
Gemäß den Erfahrungen der Berufsberatung lassen sich benachteiligte Jugendliche
(Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) im Prinzip nur noch über zwei Möglichkeiten
vermitteln, erstens den Kontakt zum Betrieb über den Praxistag und zweitens durch
finanziellen Anreiz für die Firmen.
Da der Berufsberater konkret entscheidet, wer diese Hilfen erhält, ist der intensive Kontakt
zwischen ihm den Schüler/innen und den beteiligten Pädagogen sehr wesentlich.
Beratungsergebnisse bzw. die Auswertung des Beratungsprozesses sollten in einem
Berufswahlpass festgehalten werden.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
46
Zeitlicher Rahmen
Es handelt sich um einen 2-jährigen Bildungsgang. Die Klassen werden mit Beginn des 8.
Schuljahres gebildet und umfassen das 8. und 9., evtl. auch das 10. Schulbesuchsjahr. Den
benachteiligten Jugendlichen (Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) soll so die Chance
auf einen Hauptschulabschluss ermöglicht werden, in dem sie ein Jahr länger Zeit haben
ihre Lerndefizite aufzuarbeiten.
Lehrplan/Bildungsplan
Für die Berufsfindungs-/Berufsförderklassen sind die Lehrpläne der 8. und 9.
Hauptschulklasse verbindlich, auf 2 Schuljahre verteilt. Die Schülerinnen und Schüler in
diesen Klassen besuchen 1 mal wöchentlich die Berufsschule und werden dort im Verlauf
ihrer Schulzeit mehrere Berufsfelder (ca. 4-8) kennen lernen. Die Fachkollegen der
Berufsschule unterrichten in den entsprechenden Fachräumen und vermitteln das
notwendige Basiswissen, das es den Schülern ermöglichen soll, eine fundiertere
Berufswahlentscheidung zu treffen. Zusätzlich wird im 1. Jahr ein Praxistag verbindlich
angeboten, ab dem 2. Jahr sind 2-3 Praxistage vorstellbar.
Es kommt darauf an, Schülerinnen und Schüler dieser Klassen „ganzheitlich“ zu fördern. Es
geht also um eine umfassende Bildung und Förderung der Persönlichkeitsstruktur jeden
Schülers und jeder Schülern, wenngleich in dieser Darstellung die Hinführung des
Schülers/der Schülerin zur Arbeitswelt besonders zu berücksichtigen ist.
Vorangegangene und fortwährende defizitäre familiale Bildungs- und Erziehungsprozesse
erfordern entsprechende kompensatorische Maßnahmen. Hier ist der Einsatz des besonders
erfahrenen Sozialpädagogen der GfW dringend erforderlich. Der Prozess des Erwerbs auch
der sozialen und methodischen Kompetenzen (z. B. von „Schlüsselqualifikationen“) setzt die
Bereitstellung von ausreichenden quantitativen Ressourcen voraus (Zeit, Personal,
Finanzen), vorrangig jedoch von Lehrern, Sozialpädagogen und engagierten betrieblichen
Ausbildern „mit Herz“ und Geduld.
Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass dieses Curriculum die Hinführung des
Schülers/der Schülerin zur Arbeitswelt als Querschnittaufgabe möglichst vieler Fächer
vorsieht und nicht ausschließlich der Arbeitslehre zuschreibt. Es soll auch Teil des
Schulprogramms und damit wichtiger Teil der Schulkultur werden, mit allen Kooperationen,
die sich daraus ergeben. Es ist jedoch für die Lehrplanarbeit zu berücksichtigen, dass die
Schülerinnen und Schüler auf die Hauptschulabschluss-prüfung vorzubereiten sind.
Sozialpädagogische Förderung und berufliche Integrationshilfe als Einheit
Sozialpädagogische Förderung ist für diese Schülergruppe unerlässlich. Sie ist
unabdingbare Voraussetzung. In dem hier vorgestellten Konzept kommt dem
Sozialpädagogen die Aufgabe zu, die Kooperationen mit den Partnerbetrieben zu pflegen
und die berufliche Integration der Schülerinnen und Schüler zu organisieren. Die Betriebe
haben mit Belastungen zu rechnen. Sie erwarten von der Schule dabei sofortige
Unterstützung. Diese bietet der Sozialpädagoge. Die Sozialpädagogen der GfW kennen die
Ausbildungsunternehmen ihrer Region, deren Berufsbilder und deren
Ausbildungsverantwortliche persönlich und gut. Die Integration von „schulschwächeren“
Jugendlichen in den Ausbildungsmarkt ist heute bereits ihr „Alltagsgeschäft“. Ihre
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
47
Erfolgsquote ist durchweg beachtlich. Daher ist dieses Konzept untrennbar mit der Nutzung
dieser Kompetenz der optimalen Kooperation mit allen Betrieben verbunden.
Die Sozialpädagogen arbeiten eng mit den Klassenlehrern und Fachlehrern zusammen. Sie
unterstützen sich gegenseitig, um die angestrebte Stärkung der Persönlichkeitsstruktur der
Jugendlichen und die Ausbildung der Sekundärtugenden zu erreichen. Die Kooperation ist
auch für Elternarbeit zwingend erforderlich.
Kontinuierliche Praxistage und Kooperationen mit Berufsschulen
Die Tümpelgarten-Schule kooperiert in beispielhafter Weise mit zwei benachbarten
Berufsschulen und nutzt dadurch deren personelle und infrastrukturelle Potentiale.
 Nutzung der Fachkompetenz der Berufsschullehrer
 Nutzung der Fachräume/Ausstattung der Berufsschule
 Vermittlung von Basiswissen und Fähigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern
Die Schülerinnen und Schüler erhalten dabei z. B. in den Berufsfeldern Metall, Holz,
Hauswirtschaft, Ernährung und Pflege die Möglichkeit, ihre Interessen und auch ihre
handwerklichen Fähigkeiten kennen zu lernen und praktische Arbeitsergebnisse als Erfolg zu
erleben. Die bisher praktizierte Zusammenarbeit mit einer Berufsschule in Hanau ist unter
Umständen auf weitere Berufsschulen auszubauen, um ein breiteres Berufsfeldspektrum
den Schülerinnen und Schülern anbieten zu können.
Dies dient dazu, Berufsbilder kennen zu lernen und auf Eignung für die persönliche
Berufswahl zu prüfen. Eine Erprobung in typischen Ausschnitten der beruflichen Praxis
gehört dazu.
Praxistage/Auswahl der Betriebe ( 8. und 9. Schuljahr )
Bereits im 8. Schuljahr hat der Schüler/die Schülerin ein 3-wöchiges Betriebspraktikum
absolviert. Zu Beginn des 9. Schuljahres erhält er berufsfeldnahe Informationen über das
gesamte Spektrum der für ihn geeigneten Berufe. Dieser Berufsfindungsprozess verläuft
„trichterförmig“, konzentriert sich zunehmend auf Berufe, denen der Schüler zugeneigt ist,
die er noch näher kennen lernen und in denen er sich durch Praxistage bzw. mehrtägige
Praktika in den Ferien erproben möchte. Diese sind in besonderer Weise mit dem
Schüler/der Schülerin, den Eltern und dem betreffenden Betrieb vorzubereiten,
durchzuführen und auszuwerten.
Verantwortlich hierfür ist der Sozialpädagoge als Mitglied im Team der Lehrkräfte. Für jedes
Praktikum (Praxistage/freiwillige Ferienpraktika) sind mit dem Schüler/der Schülerin und dem
betrieblichen Betreuer Ziele zu vereinbaren und deren Erreichung zu kontrollieren und
dokumentieren.
Es sind für das 8. und das 9. Schuljahr Praxistage in Betrieben vorgesehen. Die
Schüler/innen arbeiten 8 Stunden und sollen in das gesamte betriebliche Geschehen
eingebunden werden.
Wenngleich die Schülerinnen und Schüler über alle für sie geeigneten Berufe informiert
werden, erfahren im Rahmen der Berufsorientierung diejenigen Berufe besondere
Berücksichtigung,
 in denen Jahr für Jahr eine Vielzahl freier Ausbildungsstellen angeboten werden;
 deren Ausbildungsbetriebe im regionalen Einzugsbereich der Wohnorte der Schüler
liegen;
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
48
 in denen besondere Übernahmechancen in ein reguläres Arbeitsverhältnis nach der
Berufsausbildung bestehen.
Die Auswahl der Betriebe für die Praxistage haben einen hohen Stellenwert im
Gesamtcurriculum, ebenso die Pflege der Beziehungen zu den Betrieben. Auf Grund der
nicht unerheblichen Belastung für die Unternehmen kommt dieser Pflege durch den
Klassenlehrer und den auf der Durchführungsebenen agierenden Sozialpädagogen
besondere Bedeutung zu. Es wird durchweg angestrebt, Schülerinnen und Schüler nach
dem 9. Schuljahr (nach Möglichkeit mit dem Hauptschulabschluss) zur Aufnahme einer
Ausbildung befähigt zu haben.
Im Unterschied zur heutigen hessischen Praxis des Weiterreichens dieser Jugendlichen von
Institution zu Institution ist unser schulisches Angebot eine starke Verbesserung für dieses
Schülerklientel.
Berufsfindungspass / Leitfaden für die Betriebe
Für jeden Schüler/jede Schülerin soll im Rahmen des Unterrichts ein Berufsfindungspass
(Schülerpass, Berufswahlpass) erstellt werden. In diesen werden alle Erfahrungen und
Kompetenzen eingetragen, die der Schüler/die Schülerin im Rahmen seiner/ihrer
„Hinführung zur Beruf- und Arbeitswelt“ erworben hat.
Dieser Pass zeigt den Ausbildern in den Betrieben während der Praxistage Möglichkeiten
auf, den Schüler/die Schülerin gezielt zu fördern und bietet potentiellen
Ausbildungsbetrieben einen schnellen Überblick über berufsvorbereitende Erfahrungen des
Schülers/der Schülerin.
Elternarbeit
Die Elternarbeit erfolgt durch den Klassenlehrer und den Sozialpädagogen in enger
Kooperation. Sie ist bei dieser Klientel erfahrungsgemäß sehr schwierig. Auch Hausbesuche
werden erforderlich sein. Dabei geht es in besonderer Weise darum, die Eltern als Berater
und potentielle Unterstützer ihrer Kinder im Berufswahlverfahren zu gewinnen.
Methoden der kleinen Schritte, Lehrerfortbildung
In einigen Fällen wird es hilfreich sein, eventuell Erziehungsverträge oder Vereinbarungen
zwischen allen Beteiligten auszuarbeiten und deren Einhaltung ständig zu überprüfen. Da die
Schülerinnen und Schüler vielfach ein nur gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl und
Selbstvertrauen besitzen, kommt es vorrangig darauf an, zunächst ihre Kompetenzen zu
ermitteln und auf diesen aufzubauen (Kompetenzansatz statt Defizitansatz): Mit der
„Methode der kleinen Schritte“ sollen die Schülerinnen und Schüler an ihren Erfolgen lernen
und zu weiteren Bemühungen motiviert werden. Dieser Sachverhalt gilt für alle Erziehungsund Unterrichtsprozesse und ist neben der Praxisorientierung der wichtigste methodische
Grundsatz. Den in diesen Klassen unterrichtenden Lehrkräften ist die Möglichkeit zu
gewähren, sich in besonderen Veranstaltungen fortzubilden, um auf die neuen
Herausforderungen angemessen reagieren zu können.
Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
49
Der zuständige Berufsberater begleitet den Jugendlichen später ggf. in Kooperation mit dem
Sozialpädagogen des mitwirkenden Bildungswerks auch nach der Schulentlassung, sofern
die Einmündung in eine Berufsausbildung noch nicht gelungen ist oder – falls sie gelungen
ist – auch in der Berufsausbildung durch „Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH)“.
Ende der Schulausbildung
Die Schulausbildung in der Berufsfindungs-/Berufsförderklasse endet mit dem 9. Schuljahr.
Vereinzelte Jugendliche werden auch nach der intensiven schulischen und außerschulischen
Förderung den Hauptschulabschluss nicht erreichen. Diese Schüler und Schülerinnen
werden nach gängiger Rechtslage vom Arbeitsamt weiter betreut und gefördert, d. h. auch,
dass die weiteren Integrationsmaßnahmen vom Arbeitsamt finanziert werden. Dieser
erforderliche Wechsel von der Schule zu einem Bildungsträger sollte nicht zu einem Bruch in
der sozialpädagogischen Betreuung führen.
Es sollte sichergestellt werden, dass das Bildungswerk, das die sozialpädagogische
Betreuung während der Schulzeit gewährleistet, diese Jugendlichen durch „Zuweisung“ des
zuständigen Arbeitsamts in seine Maßnahmen zur beruflichen Integration übernimmt.
Damit wird eine Nachsorge für die Jugendlichen gewährleistet, um die zuvor erarbeiteten
Grundlagen nicht verpuffen zu lassen.
Qualitätsmerkmal: Kontinuität
Dieses vorgestellte Konzept zeichnet sich in besonderer Weise durch eine kontinuierliche
und planmäßige Förderung aus. Der Schüler/die Schülerin verbleibt im Bildungsgang
Hauptschule und in der Verantwortung der Hauptschule, wird von einem kleinen Team von
Lehrkräften, einbezogen sind hier auch die Berufsschullehrer, schulisch ausgebildet und von
einem Sozialpädagogen und einem Berufsberater betreut. Sozialpädagoge und
Berufsberater begleiten ihn vom 8. Schuljahr an über die Schulzeit hinaus bis zu
Einmündung in die Berufsausbildung. Es treten eine überschaubare Anzahl betrieblicher
Ausbilder hinzu, die den Jugendlichen bis zur Übernahme (nach Möglichkeit) in den eigenen
Betrieb als Auszubildenden fördern.
Die GfW – ein möglicher Kooperationspartner
Wir haben in den vorhergehenden Aussagen aufgezeigt, dass der sozialpädagogischen,
betriebsnahen Förderung eine Schlüsselrolle bei der Durchführung dieses Ansatzes
zukommt. Diese Aufgabe kann die GfW übernehmen. Sie ist ein komplexer Systemanbieter:
 sie arbeitet seit Jahrzehnten nachweislich erfolgreich auf diesem Gebiet;
 sie kennt die entsprechenden bayerischen und baden-württembergischen Modelle
(Praxisklassen bzw. Kooperationsklassen) und deren Erfahrungen über die
Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft Hessen;
 sie hat das Konzept der „schulbegleitenden Hilfen“ erarbeitet
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
50
 sie kann die schulische sozialpädagogische Arbeit übernehmen;
 sie hat besonders intensive Verbindungen zu den hessischen Betrieben, da sie deren
Bildungswerk ist. Sie hat umfangreiche Praktika- und Integrationserfahrungen;
 sie kann die Lehrerfortbildung übernehmen;
 sie kann Jugendliche nach der Schulentlassung in Kooperation mit den zu-ständigen
Arbeitsämtern weiter bis zur Einmündung in eine Berufsausbildung betreuen und
fördern;
 sie kann die wissenschaftliche Begleitung bieten;
 sie kann das Wissen der Arbeitskreise Schule-Wirtschaft Hessen in die Arbeit
einbringen.
Die GfW als Kooperationspartner könnte die Aufnahme und die Pflege der Zusammenarbeit
mit den Betrieben erheblich erleichtern. Die Betriebe müssen für diese schwierige Aufgabe
gewonnen und gehalten werden.
Ein Kooperationspartner „Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft“ könnte erstens diese
Betriebe zunächst für die schulischen Betriebspraktika und später als
Ausbildungsplatzanbieter gewinnen unter der Zusage, dass das Bildungswerk die Betriebe
auch während der Berufsausbildung sozialpädagogisch und schulisch in
Kooperation mit der Agentur für Arbeit unterstützt (z. B. durch eine abH-Maßnahme), also
die Betriebe in dieser schwierigen berufspädagogischen Aufgaben „nicht allein lässt“.
Die Schülerinnen und Schüler, die jetzt im 2. Jahr die Berufsfindungsklasse besuchen
nehmen an einer hessenweiten Evaluation teil, die im Auftrag des Hessischen
Kultusministeriums von der Universität Franfurt für alle Pilotschulen durchgeführt wird.
SchuB-Klassen
Mit Erlass vom 23. November 2004 und der Verordnung „SchuB-Klassen in Hessen“ (ABl.
2/05) hat das Ministerium den Bildungsgang „Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb“
installiert.
Am Ende des Schuljahres 05/06 werden die Schüler der Berufsfindungsklassen an der
Tümpelgarten-Schule ihre Hauptschulabschlussprüfung ablegen. Die Berufsfindungsklassen
werden in der zuvor beschriebenen Konzeption danach nicht fortgeführt.
Seit dem Schuljahr 05/06 sind nun an der Schule zwei SchuB-Klassen eingerichtet worden.
In diese Klassen werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen
 für die am Ende der 7. Klasse eine Prognose abgegeben werden kann, dass sie mit
an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Ende der Klasse 9 die
Hauptschulabschlussprüfung nicht bestehen werden
 die von der Förderschule nach der Klasse 8 die Möglichkeit erhalten sollen in die
Hauptschule zurückgeführt zu werden, mit dem Ziel, die Hauptschulabschlussprüfung
an der Regelschule abzulegen. Für diese Schülerinnen und Schüler wird der
sonderpädagogische Förderbedarf aufgehoben.
Die angesprochene Zielgruppe soll
 die Möglichkeit erhalten, über einen Zeitraum von 2 Jahren die Grundlagen für die
erfolgreiche Hauptschulabschlussprüfung zu erarbeiten.
 zunächst an einem Praxistag, im 2. Jahr an zwei Praxistagen in der Woche in einem
Betrieb arbeiten, um Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt zu erhalten, um
persönliche Kontakte zwischen Praktikanten und Ausbildern herzustellen und somit
eine mögliche spätere Ausbildungsstelle zu erschließen.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
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 ein mal pro Woche an einer Berufsschule von Fachkollegen/-innen in max. 4
Berufsfeldern unterrichtet werden.
Ziele sind auch die Vermittlung von so genannten Schlüsselqualifikationen und
Sekundärtugenden:
 Kooperation- und Teamfähigkeit
 die Fähigkeit, sich artikulieren und im Sinne einer gemeinsamen Zielfindung
Probleme und Konflikte bewältigen zu können
 Kompromissbereitschaft ohne Aufgabe der eigenen Identität
 Fähigkeit zur kontinuierlichen Arbeit
 Konzentrationsfähigkeit
 Leistungsfähigkeit durch Anstrengung
 Flexibilität
 Entwicklung von Sekundärtugenden, wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und
Genauigkeit.
Die in den Berufsfindungsklassen gemachten Erfahrungen werden für die neu gebildeten
SchuB-Klassen genutzt. Ebenso ermöglicht der Erfahrungsaustausch der Lehrkräfte in
diesen Klassen die kontinuierliche Weiterentwicklung der Arbeit mit diesen Jugendlichen.
Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte und sozialpädagogischen Fachkräfte:
An einer prozessbegleitenden, qualifizierenden Fort- und Weiterbildung nehmen alle
Klassenlehrer der SchuB-Klassen und die Sozialpädagogen teil.
Die zweijährige Fortbildung ist notwendiger Bestandteil der pädagogischen Maßnahme.
Die Fort- und Weiterbildung wird in Modulen organisiert und beinhaltet
 didaktisch – methodische
 diagnostische
 psycho-soziale
 berufs- und arbeitsweltbezogene Kompetenzen
Diese Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen gliedern sich in regionale und zentrale
Maßnahmen und werden im Rahmen eines hessischen Gesamtkonzeptes angeboten.
Diese Aufgabe übernimmt das AfL.
Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule
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