begleitprogramm - Staatsschauspiel Dresden

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BEGLEITPROGRAMM
SAMSTAG 31. OKTOBER 2009
18.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus Mitte
Festivaleröffnung durch Wilfried Schulz (Intendant), Ralf Lunau (Kulturbürgermeister der
Landeshauptstadt Dresden) und Klaus-Dieter Lehmann (Präsident des Goethe-Instituts)
Vortrag Kunst und Revolution von Friedrich Dieckmann
Friedrich Dieckmann, geboren 1937, ist Schriftsteller und Publizist. Neben Büchern über
Goethe, Schiller und Wagner hat er unter anderem vier Essaybände aus dem und über
den Prozess der deutschen Vereinigung veröffentlicht. In den 1970er Jahren arbeitete er
als Dramaturg am Berliner Ensemble.
Im Anschluss Vorstellung Gegenmittel (Antidot) von Nicoleta Esinencu (19.00 Uhr,
Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 3) und Uraufführung Für alle reicht es nicht
von Dirk Laucke (20.00 Uhr, Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 2)
ab 20.00 Uhr Premierenfeier im Schauspielhaus mit DJ Invisible Landscape aka
Meatworks (Chişinǎu, Republik Moldau)
SONNTAG 1. NOVEMBER 2009
11.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus Mitte
Vortrag Die neuen Mauern. Soziale Spaltungen in Europa nach 1989 von Heinz Bude
Heinz Bude, geboren 1954, ist Soziologe und Leiter des Arbeitsbereichs „Gesellschaft der
Bundesrepublik“ am Hamburger Institut für Sozialforschung. Die Schwerpunkte seiner
Forschungsarbeit sind gesellschaftlicher Ausschluss und Prekarisierung, Generationen
und Unternehmer.
Am Abend Vorstellung Gegenmittel (Antidot) von Nicoleta Esinencu (19.00 Uhr,
Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 3) und Publikumsgespräch
MONTAG 2. NOVEMBER 2009
19.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus Mitte
Vortrag Übergang / PRZEJŚCIE von Andrzej Stasiuk
Polnisch mit deutscher Simultanübersetzung
Andrzej Stasiuk, geboren 1960, ist Schriftsteller und gilt als wichtigster Gegenwartsautor in
Polen. In seinem Werk beschäftigt ihn unter anderem das Verhältnis des polnischen
Volkes zu seinen Nachbarn. Auch in diesem Vortrag blickt er auf Abgrenzungen und
Verbindungen – auf Übergänge. Gemeint sind einerseits konkrete Grenzübergänge, deren
Bedeutung und Ausrichtung sich seit 1989 erheblich verändert haben, aber auch
gesellschaftliche Veränderungen und Brüche.
Im Anschluss (20.00 Uhr, Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 2) Vorstellung von
Andrzej Stasiuks Stück Warten auf den Türken (Czekajac na Turka) und
Publikumsgespräch
DIENSTAG 3. NOVEMBER 2009
18.30 Uhr / Theater an der Ruhr, Mülheim
Vortrag Europäische Revolutionen von Karl Schlögel
Karl Schlögel, geboren 1948, ist Historiker und Publizist und lehrt Osteuropäische
Geschichte an der Europa Universität Viadrina Frankfurt/Oder. Zuletzt beschrieb er in
„Terror und Traum. Moskau 1937“ die Zersetzung einer Gesellschaft durch stalinistischen
Terror.
Im Anschluss Vorstellung Für alle reicht es nicht von Dirk Laucke (19.30 Uhr)
20.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus 3
Texte, Thesen und Theatertendenzen - Die anderen 10 Stücke
Martin Berg (Bereichsleiter Theater/Tanz im Goethe-Institut und Projektkurator „After the
Fall“), Jens Groß (Dramaturg am Staatsschauspiel Dresden) und Ensemblemitglieder des
Staatsschauspiel Dresden stellen weitere Stücke vor, die im Kontext von „After the Fall“
entstanden sind:
Aus Belgien: „MUUR“ (Die Mauer) von Pieter de Buysser
Aus den Niederlanden: „2012“ von Marjolijn van Heemstra
Aus Bosnien-Herzegowina: „Mousefuckers“ von Almir Imširević
Aus Polen: „V(F)ICD-10 TRANSFORMATIONEN“ von Artur Palyga
Aus Finnland: „Raivokabaree“ (Kabarett der Wut) von Juha Siltanen
Aus Tschechien: „Zazděná“ (Mauerschau) von Barbora Vaculová
MITTWOCH 4. NOVEMBER 2009
10.00 Uhr / Romain-Rolland-Gymnasium, Dresden
Workshops mit dem Stück Not Yet von Sarah-Jane Dickenson (University of Hull,
Großbritannien)
Das Stück „Not Yet“, der britische Beitrag zu „After the Fall“ wurde mit Schauspielschülern
der University of Hull produziert und im Februar 2009 in Hull uraufgeführt. Am 3. und 4.
November ist die Produktion im Romain-Rolland-Gymnasium in Dresden zu Gast. Geplant
sind eine Filmvorführung und zwei anschließende Workshops mit den
Produktionsbeteiligten für eine 8. und eine 9. Klasse. Der erste Workshop setzt sich
thematisch mit dem Stück auseinander: Es geht um die Begegnungen mit Außenseitern in
einer englischen Schulklasse und um das Überwinden von Grenzen. In Diskussionen mit
den Schauspielern und der Autorin nähern sich die Schüler dem Thema an und setzen es
mit eigenen Erfahrungen in Verbindung. Durch diese Begegnungen können sich wiederum
neue Szenen entwickeln. In einem zweiten Workshop wird mit Stimme und Körper
experimentiert – Elementen, die in dem Stück eine wichtige Rolle spielen. Die Frage,
welche Funktion ein Chor haben kann und wie er sich zu sozialen Dynamiken verhält,
steht dabei im Vordergrund.
18.30 Uhr / Ringlokschuppen, Mülheim
Vortrag Arbeit, Markt, Gesellschaft – die soziale Frage am Beginn des 21.
Jahrhunderts von Klaus Dörre
Klaus Dörre, geboren 1957, ist Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie
an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er beschäftigt sich mit Kapitalismus,
Globalisierung, Arbeitsbeziehungen und deren sozialen Auswirkungen.
Im Anschluss Vorstellung Gegenmittel (Antidot) von Nicoleta Esinencu (19.30 Uhr)
19.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus Mitte
Vortrag Verschlafene Augenblicke – Wie man eine Revolution erzählt von Jens Bisky
Jens Bisky, geboren 1966, ist Publizist und Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen
Zeitung. In seinen Texten widmet er sich unter anderem dem Umgang mit der DDRGeschichte und den Folgen der Einheit, z.B. in den Büchern „Geboren am 13. August: der
Sozialismus und ich“ und „Die deutsche Frage: Warum die Einheit unser Land gefährdet“.
Im Anschluss Vorstellung Die Geschichte der Zukunft (Fremtidens Historie) von Christian
Lollike (20.00 Uhr, Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 1)
DONNERSTAG 5. NOVEMBER 2009
Vormittags / Mülheim an der Ruhr
Workshops in Mülheimer Schulen mit dem Stück Not Yet von Sarah-Jane Dickenson
(University of Hull, Großbritannien)
18.30 Uhr / Theater an der Ruhr, Mülheim
Vortrag Deutschlands dritte Hälfte. Die Migranten nach dem Mauerfall von Hilal
Sezgin
Hilal Sezgin, geboren 1970, ist freie Schriftstellerin und Journalistin. Sie schreibt unter
anderem für die tageszeitung, die ZEIT, die Frankfurter Rundschau und den
Südwestrundfunk. Ihre thematischen Schwerpunkte sind Islam und Islamophobie in
Europa, Multikulturalismus, Feminismus sowie Tier- und Konsumethik.
Im Anschluss Vorstellung Warten auf den Türken (Czekając na Turka) von Andrzej
Stasiuk (19.30 Uhr)
19.00 Uhr / Goethe-Institut Dresden, Königsbrücker Straße 84
Christian Borchert – Mauerbilder. Fotografien 1963 – 1990.
Vernissage. Eine Ausstellung des Kunstfonds, Staatliche Kunstsammlungen
Dresden in Kooperation mit dem Goethe-Institut Dresden.
Im Anschluss Vorstellung WennMädchentötenkönnten (Omflickorkundedöda) von Ǻsa
Lindholm (20.00 Uhr, Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 3)
FREITAG 6. NOVEMBER 2009
18.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 3
Filmvorführung: Die Tournee (Turneja) von Goran Marković, Serbien, 2008, 100 min
Original mit englischen Untertiteln
„Die Tournee“ (Turneja) ist der neueste Film von Goran Marković und war 2009 der
offizielle serbische Kandidat für die Oscarnominierung in der Kategorie „Bester
Ausländischer Film“. In seinen Regiearbeiten reflektiert Marcović häufig den
Balkankonflikt, auch „Die Tournee“ spielt 1993 in dem blutigen und komplexen Krieg
zwischen Serben, Kroaten und Muslimen: Eine kleine Theatergruppe in Belgrad beschließt
sich auf eine Tournee nach Bosnien zu begeben, mitten ins Kriegsgebiet. Doch ist
niemandem aus der Gruppe klar, worauf sie sich einlassen. Plötzlich finden sich die
Theatermacher inmitten der Kriegswirren wieder, sind Bombardierungen ausgesetzt,
müssen Minenfelder durchqueren. In dieser Extremsituation knallt es auch in der Gruppe,
es kommt zu Streitereien und immer wieder stoßen sie auf Unverständnis der Menschen,
vor denen sie mit ihren Stücken auftreten. Trotzdem ist ihre einzige Hoffnung und oft
genug auch ihre letzte Rettung das Theater, die Kunst. Schließlich gelingt es der Gruppe,
nach Belgrad zurückzukehren, doch der Horror des Krieges und vor allem die Erfahrung
der Zersplitterung eines Landes, das sich einst als eines verstand, hat die
Zurückkehrenden tief getroffen.
Im Anschluss Vorstellung Der Fälscher (Falsifikator) von Goran Marković (20.00 Uhr,
Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus 1) und Publikumsgespräch
18.30 Uhr / Stadthalle, Mülheim an der Ruhr
Vortrag und Lesung 18/1989: Das Wendeabitur von Patrick Hofmann
Patrick Hofmann, geb. 1971, ist Schriftsteller und Philosoph. Das Abitur machte er noch in
der DDR, Zivildienst schon in der Bundesrepublik. In seinem Debütroman „Die letzte Sau“
erzählt er von drei Generationen einer ostdeutschen Familie, die kurz nach der
Wiedervereinigung in Sachsen zum Schlachten ihres letzten Schweins zusammenkommt
und wie nebenbei auch die deutsche Geschichte und die kommunistische Utopie zerlegt.
Im Anschluss Vorstellung Die Mauer (Zidul) von Theodora Herghelegiu (19.30 Uhr)
SAMSTAG 7. NOVEMBER 2009
Podiumsdiskussionen/ Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus 3
In einem sich wandelnden Europa, dessen geografische, soziale, kulturelle, ökonomische
und virtuelle Grenzen in ständiger Bewegung sind, muss sich auch das Theater neu
positionieren. Was bedeutet der heutige Einheitsgedanke der Europäischen Union für
nationale und regionale Theaterstrukturen? Welche Möglichkeiten und Notwendigkeiten
der interkulturellen Kommunikation bestehen und welche Konsequenzen bergen diese
jeweils? Wirft man einen Blick auf die europäische Theaterlandschaft, fällt auf, dass diese
zunehmend von internationalen Koproduktionen beherrscht wird. Interkulturalität in ihren
verschiedensten Ausformungen ist ein häufig diskutiertes Thema. Wie man damit auf
produktionspraktischer und künstlerischer Ebene umgeht, diskutieren in Dresden zwei
Symposien und ein Produzententreffen.
10.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus 3
Produzententreffen – Auswertung des Festivals
Informationen und Anmeldung unter [email protected]
15.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus 3
Podiumsdiskussion Perspektiven internationaler Zusammenarbeit im Theater: Sind
internationale Netzwerke, Koproduktionen und Gastspiele die Zukunft der
Theaterproduktion?
Mit Joachim Bernauer (Leiter Goethe-Insitut Lissabon), Veronica Kaup-Hasler (Intendantin
steirischer herbst), Carena Schlewitt (Kaserne Basel) u.a.
Moderation: Barbara Burckhardt (Theater heute)
18.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus 3
Podiumsdiskussion Gibt es ein „internationales Theater“ - und was macht das
„Internationale“ aus dem Theater? Ästhetische und inhaltliche Folgen des
globalisierten Theaterbetriebs
Mit Emmet Feigenberg (Schauspieldirektor Det Kongelige Teater Kopenhagen), Setfanie
Wenner (Kuratorin Theater Hebbel am Ufer Berlin) u.a.
SONNTAG 8. NOVEMBER 2009
11.00 Uhr / Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus Mitte
Vortrag Der Fall des Eisernen Vorhangs und die Entwicklungsländer: Die „Dritte
Welt“ seit dem Wegfall der „Ersten“ und „Zweiten“ von Jean Ziegler (angefragt)
Jean Ziegler, geb. 1934, ist Soziologe, Publizist und politischer Aktivist. Er war UNSonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und Mitglied im Beratenden Ausschuss
des UN-Menschenrechtsrats. Er ist ein Kenner der ärmsten Länder der Erde und ein
scharfer Kritiker der globalen politischen und wirtschaftlichen Ordnung.
Am Abend (19.00 Uhr) Vorstellung Die Mauer (Zidul) von Theodora Herghelegiu und
Publikumsgespräch
Pressekarten für alle Veranstaltungen im Begleitprogramm „After the Fall“:
Dresden: Telefonisch unter 0351/4913-755 oder per Email an
[email protected]
Mülheim: Telefonisch unter 0208/45541-13 oder per Email an [email protected]
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