Seid willkommen auf der Internet-Seite des Seminars Instituts

Werbung
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Willkommen auf der Internet-Seite des Seminars Instituts-Homepage
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
und ihre deutschen und tschechischen Realisierungen
Mgr. Vlastimil Brom, Ph.D. (Kontakt, [email protected], Gästebuch/ Neuer Link);
Frühjahr-Semester 2006; Mi: 15,00-16,35 (Raum A45)
Einführung
Texte
Hospodine pomiluj ny - Christe ginâdô
Cantilena de rege Bohemiae - Želej české pokolenie
Wenzel II.
Dalimilchronik
Pasions-Spiele
Disticha Catonis
Záviš-Lied - Frauenlobs Ahi...
Makkaronische Lieder
Johannes-Evangelium - Anfang
Tristram
Trojanerkrieg - Kronika Trojánská
Herzog Ernst
Ackermann - Tkadleček
Arzneibücher
mediävistische Links
kurze Bibliographie
1
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Versuch einer Einführung...
Im Seminar sollten - aufgrund der sorgfältigen Lektüre der Textproben - ausgewählte literarische Denkmäler des Mittelalters
analysiert werden. Der Reichtum an Gattungen, sowie auch ungleiche künstlerische Werte in dem zu behandelnden Textkorpus
dürfte die Breite des mittelalterlichen (nicht nur?) literarischen Lebens angemessener widerspiegeln, als wenn nur die
"Highlights" aufgenommen würden.
Zu betonen ist anfangs vor allem das sprachliche Verständnis, auf dem alle weiteren Schritte unbedingt basieren.
So wären dann z.B. die sprachlichen (lexikalischen, dialektalen, ggf. syntaktischen usw.) Spezifika des behandelten Textes zu
betrachten, die ihn von den anderen Textsorten, bzw. Gattungen unterscheiden und die die betreffende Gruppen (zumindest
mit-) konstituieren.
In der Gegenüber-Stellung der Texte deutscher und tschechischer Sprache (zum Teil auch Provenienz) könnten auch
Eigentümlichkeiten anderer Art sichtbar werden; die Originalität - in unserem Sinne geschätzt - kannte man kaum, die
Nachahmung der fremden Vorbilder und die Neubearbeitung und subtile Abänderung der tradierten Stoffe und Themata
gehörte zu den wichtigsten Prinzipien des damaligen Schaffens.
Auch die Übersetzungen waren im Mittelalter (mit einigen Ausnahmen) nicht wörtlich, möglichst ohne absichtliche
Änderungen von Seiten des Übersetzers, wie es in der Neuzeit der Fall ist. Der Übersetzer verstand sich eher als Bearbeiter, er
konnte manches kürzen oder ausführlicher behandeln, hinzufügen oder weglassen, wie er es (auch mit Berücksichtigung der
erwarteten Rezipienten "seines" Textes) für angemessen hielt.
Die gegenseitigen Beziehungen der hier behandelten Texte sind unterschiedlich. Kanonische Texte des Evangeliums besitzen
kaum Varianz, beide Sprachversionen wurden in der gegebenen Zeit aus der lateinischen Vulgata übersetzt. Ähnlich ist es mit
Disticha Catonis bei denen allerdings die Individualität der Autoren- Bearbeiter mehr zum Ausdruck kommen konnte.
Die alttschechischen "höfischen Romane" sind in der Regel nach dem deutschen Vorbild entstanden, Ähnliches gilt zum Teil
auch von der Liebeslyrik. Die genetischen Zusammenhänge sind aber nicht immer ganz einfach, der Verfasser konnte z.B.
mehrere Bearbeitungen des Stoffes im Deutschen als Vorbild haben (Tristram) u.ä.
Als Beispiel einer seltener Erscheinung - Übersetzung zwischen zwei Volkssprachen, und zwar in der Richtung in die eher
überlegene Kultur von der zur Zeit weniger entwickelten - dient die sog. Dalimilchronik und ihre gereimte deutsche
Übersetzung ("das Unikum der deutschen Geschichtsschreibung.").
In einigen Fällen repräsentieren die Proben unterschiedliche Ebenen in der Überlieferung des Stoffes und hängen nur
verhältnismäßig indirekt zusammen, jede Version entspringt anderer Quellen (Trojanerkrieg - Kronika Trojánská, Herzog
Ernst).
Manchmal dient die Vorlage quasi als Impuls und das vorgenommene Thema wird dann relativ selbständig weiterentwickelt
(Ackermann - Tkadleček).
Und schließlich der öfteste Fall ist einfach eine natürliche Konvergenz; die thematisch verwandten Werke, die für ein ähnliches
Publikum gedacht waren, bedienten sich ggf. auch ähnlicher sprachlicher oder literarischer Mittel, ohne sich miteinander
beeinflussen zu müssen (Passionsspiele, Cantilena de rege Bohemiae - Želej, české pokolenie.).
Freilich ist auf Grund weniger Textproben die Vielfalt und Reichtum der mittelalterlichen Literatur im deutsch- bzw.
tschechischsprachigen Raum kaum mehr als angedeutet. Möge dies als Einladung in die Welt, wenn nicht des Mittelalters, dann
etwa der Mediävistik genügen.
Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas. (Ovid, Epistulae ex Ponto III, 4, 79.)
2
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Internet Portale und Linklisten
mediaevum.de (DAS altgermanistische Portal)
Erlanger Liste Themenbereiche: Literatur, Malerei, Fotographie, Lexika, Suche im Internet
The Labyrinth: Resources for Medieval Studies
ORB (The On-line Reference Book for Medieval Studies)
Das Mittelalter im Internet - eine Metaseite
The medieval and Renaissance Internet - Linkliste
Perseus Digital Library klassisches Altertum ...
Wörterbücher und Lexika ...
althochdeutsches Wörterbuch
althochdeutsches rückläufiges Wörterbuch (doc-Format, G. Köbler; andere on-line Veröffentlichungen, zum Teil
Wörterbücher)
Indogermanisches Wörterbuch (doc- Format, G. Köbler)
Mittelhochdeutsche Wörterbücher BMZ, Lexer, Findebuch
MittelHochDeutsche Begriffs-DatenBank
Deutsches Wörterbuch J. u. W. Grimm (A - G)
Words - kleineres Lateinisch-Englisches Wörterbuch
Umfangreicheres Lateinsches Wörterbuch (Perseus)
winged2000.cz mehrsprachige Übersetzungen (Latein leider ohne Flexionsformen)
knappes Lateinisch- Deutsches Wörterbuch
Grammatisch-kritisches Wörterbuch von J.C. Adelung in der Ausgabe von 1811
Zedler, Universal-Lexicon (im Bildformat)
Internationaler Biographischer Index (Biographische Kurzinformation)
KDO BYL KDO v našich dějinách do roku 1918 (on-line Version des Buches)
heiligenlexikon.de (das ökumenische Heiligenlexikon)
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
The Catholic Encyclopedia 1908
Orbis Latinus (Th. Graesse) - Lateinische Toponymie
Brünner Straßen-Namen (XIII. Jhdt. bis zur Gegenwart - auch die deutschen Bezeichnungen)
Geschichte der deutschen Sprache
Mediävistischer Grundkurs (Reader, Bibliographie, mhd. Grammatik) - Mediävistik der Universität GH Essen
Literaturgeschichte, Textsammlungen ...
Projekt Gutenberg (on-line verfügbare deutsche Texte)
LitLinks (H. Schulze) - Alphabetisch sortierte umfangreiche Linkliste zur deutschen Literatur im Internet
Daten der deutschen Literatur
Bibliotheca Augustana, ( deutsche Texte)
TITUS - Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien (ahd. und mhd. Texte)
CLAVIS MONVMENTORVM LITTERARVM
Kurze althochdeutsche Anthologie
Althochdeutsche Sprachdenkmäler
Mittelalterliche Zaubersprüche (deutsch, lateinisch, englisch)
Anthology of Medieval German Literature - hervorragende Anthologie der mhd. Literatur (Texte, nhd. Übertragung,
Kommentare auf Englisch)
Knappe Auswahl der Minnelieder
Des Minnesangs Fruehling - Moser, H und Tervooren, H. Volltext, University of Virginia
Codex Manesse Vollständiges Faksimile (Uni Heidelberg)
die Illuminationen aus dem Codex Manesse (sortiert und kommentiert - tempora-nostra.de)
Spätmittelalterliche Bilderhandschriften aus der Bibliotheca Palatina (Uni Heidelberg)
nibelungenlied.com
Textes et musiques du Moyen Age (Liedertexte und Midi - frz., lat., dt., it., sp.)
3
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Czech Literature up to the Hussite Wars
Volltext der tschechischen Bibel (Bible Kralická)
Ökumenische Übersetzung der tschechischen Bibel mit der Suchmöglichkeit
Bibeltexte in mehreren Sprachen und verschiedenen Versionen (Deutsch, Lateinische, Englisch,...)
Volltexte der Bibel zum Herunterladen (in verschiedensten Sprachen, benötigen allerdings die Installierung)
Handschriftencensus handschriftliche Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters
Grundbegriffe der Rhetorik
(Kultur)geschichte des Mittelalters ...
ErlangerHistorikerseite.de
Český raný středověk (stránky Dušana Třeštíka)
Dějiny zemí Koruny české v datech (on-line Version des Buches von F. Čapka)
Genealogie des Mittelalters (Herrscherdynastien)
andere umfangreiche genealogische Seite
knappe Zeitleiste (tempus-vivit)
Medieval World (komentierte Linkliste)
HyperHistory On-line (Synoptische Tabellen, Karten...)
Die Stadt im Mittelalter (Institut für Geschichte - Uni Salzburg)
Alltagsgeschichte des Mittelalters (Maike Vogt-Lüerssen)
Medieval Art and Architecture
newyorkcarver.com Mittelalterliche Kunst, Kultur... "A click back to the Middle Ages"
A Digital Archive of Architecture (Urzeit - XX. Jhdt.)
burgenwelt.de
castlesontheweb.com
Tschechische Burgen
welfenburg.de (ein multimediales Kunstwerk)
Burgen und Schlösser Deutschlands - areion-online.de (ebenfalls Länderverzeichnis - jeweils mit Kurzdarstellung, Chronik...)
Mittelalterliche Kathedralen (eine Linkliste)
eine Zeitleiste der mittelalterlichen Kunstgeschichte (metmuseum.org)
Artlex - Lexikon der Kunstbegriffe
schaetze-der-welt.de Unesco-Denkmäler (für das europäeische Mittelalter z.B.: Prag, Spišský hrad, Maulbronn, Hildesheim,
Aachen, St. Gallen, Lorsch, Quedlinburg, Bamberg, Speyer, Lübeck, Wartburg, Luxemburg, Mont St. Michel, Carcassonne,
Avignon, Santiago de Compostela, Córdoba, Segovia, Durham, Gwynedd, Visby, Marienburg, Krakau, Vilnius, Riga,
Tallinn...)
pruvodce.com (tschechische Denkmäler; mittelalterlich z.B. Bezděz, Kašperk, Krakovec, Křivoklát, Lipnice, Orlík u
Humpolce, Rábí, Říp, Točník...)
zamky-hrady.cz
Hrady zámky, tvrze a jiné památky
cestujme.cz/pamatky (umfangreiche Linkliste)
tempora-nostra.de
im-mittelalter.de
rittertum.de "mitelalterliches Wörterbuch", knappe Zeittafeln, Mythen&Sagen
Mittelalterliche Weltkarten
Medieval Calendar Calculator
Calendar Tools (O. Lieberknecht)
Kalender-Konversion
(Ur-)alte deutsche Maße
Bier im Mittelalter (bier.de)
Alcoholic Drinks of the Middle Ages (Wine & Mead, Beer, Brandy & Whiskey ...)
Allgemeine Nachschlagewerke
Wissen.de (Verbund-Portal Bertelsmann)
xipolis.net - mehrere Enzyklopädien (nur teilweise kostenlos)
4
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Weltchronik.de
aeiou.at (für Österreich)
Diderot.cz on-line Enzyklopädie ...
Encyklopædia Britannica
Encarta (elektronische Enzyklopädie, Atlanten ...)
encyclopedia.com
Bibliotheken...
Ústřední knihovna FF MU, Moravská zemská knihovna Brno, Knihovna J. Mahena v Brně
Národní knihovna Praha, Bibliotheken in Tschechien, knihovna.cz
Universitätsbibliothek Wien, (online katalog), Oesterreichische Nationalbibliothek Wien, Karlsruher Virtueller Katalog, Index
der deutschen Bibliotheken, Umfangreiche Linkliste für die deutschen Bibliotheken ...
Gabriel - Europäische Nationalbibliotheken, British Library, Library of Congress,
Buchhandel.de, newbooks.de Neuerscheinungen der Fachliteratur
Kennen Sie einige interessante mediävistische Links, die hier nicht angeführt sind?
Geben Sie mal Ihren Kollegen Bescheid (auf dieser Seite sind ebenfalls die zugeschickten Link-Vorschläge zu sehen).
Die Hintergrund-Miniatur auf dieser Seiten entnommen aus dem Breviarium Martins von Aragon (XV. Jhdt.) fol. 297v;
Handschriftensammlung der Bibliothčque Nationale de France.
5
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Lexika und Handbücher zum sprachlichen Verständnis
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Stuttgart 1992.
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Leipzig 1872-.
on-line Version - Mittelhochdeutsche Wörterbücher BMZ, Lexer, Findebuch
Hennig, Beate: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Tübingen 1993.
Jelinek, Franz: Mittelhochdeutsches Wörterbuch (zu den deutschen Sprachdenkmälern Böhmens und der mährischen Städte
Brünn, Iglau und Olmütz - XIII. bis XVI. Jahrhuundert). Heidelberg 1911.
König, Werner: dtv-Atlas Deutsche Sprache. München 1998.
Masařík, Zdeněk: Historická němčina pro archváře. Brno 1993.
Masařík, Zdeněk: Historický vývoj němčiny. Praha 1966.
Masařík, Zdeněk: Historische Entwicklung des Deutschen. Brno 1989
Schmidt, Wilhelm (Hrsg.) - Langner, Helmut (Bearb.): Geschichte der deutschen Sprache. Stuttgart 2000.
Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin 1999.
Ehrismann, Otfried: Ehre und Mut - Âventiure und Minne. Höfische Wortgeschichten aus dem Mittelalter. München 1995.
Maurer, Friedrich - Stroh, Friedrich (Hrsg.): Deutsche Wortgeschichte I. Berlin 1959.
Fritz, Gerd: Historische Semantik. Stuttgart - Weimar 1998.
Bělič, Jaromír - Kamiš, Adolf - Kučera, Karel: Malý staročeský slovník. Praha 1978.
Jungmann, Josef: Slovník česko- německý. Ed. Jan Petr. Praha 1989 - 1990.
Němec, Igor - Horálek, Jan a kolektiv: Dědictví řeči. Praha 1986.
Němec, Igor a kolektiv: Slova a dějiny. Praha 1980.
Machek, Václav: Etymologický slovník jazyka českého. Praha 1971.
Holub, Josef - Lyer, Stanislav: Stručný etymologický slovník jazyka českého se zvláštním zřetelem ke slovům kulturním a
cizím. Praha 1978.
Pražák, Josef M. - Novotný, František - Sedláček, Josef: Latinsko-český slovník k potřebě gymnasií a reálných gymnasií. Praha
1937.
Literatur (des Mittelalters)
Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Hrsg. von Wolfgang Stammler. Band I. Berlin und Leipzig 1933-.
Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2. Auflage Hrsg. von Kurt Ruh [u.a.]. Berlin - New York 1978-.
Paul, Hermann (Hrsg.): Germanische Literaturgeschichte.
Kraus, Arnošt: Jan z Michalovic. Německá báseň třináctého věku. Praha 1888.
Kraus, Arnošt: Německá literatura na půdě Československé republiky. Do roku 1848. In: Československá vlastivěda VII.
Písemnictví. Praha 1933.
Thomas, Alfred: Anne's Bohemia. Czech Literature and Society, 1310 - 1420. Minneapolis - London 1998.
Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. 8. Auflage. München 1997.
Česká středověká lyrika. Hrsg. von Jan Lehár. Praha 1990.
Kopecký, Milan (Hrsg.): Zbav mě mé tesknosti. Brno 1983.
Černý, Václav: Staročeská milostná lyrika. Praha 1948.
Vilikovský, Jan: Písemnictví českého středověku. Praha 1948.
Kohlschmidt, Werner (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. 2. Aufl. Berlin [u.a.] 1958 - 1988.
Merker, Paul -Stammler, Wolfgang (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Berlin 1925 - 1931.
Hoops, Johannes (Begr.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Straßburg 1911 - 1919.
Metzler Literatur Lexikon. Begriffe und Definitionen. Hrsg. von Günther und Irmgard Schweikle. Stuttgart 1990.
Schweikle, Günther: Minnesang. Stuttgart 1995.
Lausberg, Heinrich: Elemente der literarischen Rhetorik. München 1963.
Vzdálený slavíkův zpěv. Výbor z poezie trobadorů. Kollektiv. Praha 1963.
Wehrli, Max: Literatur im deutschen Mittelalter. Eine poetologische Einführung. Stuttgart 1984.
Tervooren, Helmut (Hrsg.): Gedichte und Intepretationen - Mittalalter. Stuttgart 1993.
6
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
(Kultur)geschichte
Lexikon des Mittelalters. (Hrsg. von Norbert Angermann u.a.). München 1980-1999.
Le Goff, Jacques: Kultura středověké Evropy. Praha 1991.
Oliva, Pavel - Janáček, Josef - Kořalka, Jiří (et alii): ABC světových dějin. Praha 1967.
Gurevič, Aron J.: Kategorie středověké kultury. Praha 1978.
Eco, Umberto: Umění a krása ve středověké estetice. Praha 1998.
7
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Hospodine, pomiluj ny
Christe ginâdô
Kyrie eleison
Hospodine, pomiluj ny!
Jezu Kriste, pomiluj ny!
Ty spase všeho míra,
spasiž ny i uslyšiž,
5 Hospodine, hlasy našě!
Daj nám všěm, Hospodine,
žizň a mír v zemi!
Krleš! Krleš! Krleš!
Christe ginâdô
unt die hailgon alle helfên uns!
Kyrie eleison!
Kyrie eleison.
Christe eleison.
Kyrie eleison.
Cosmas ad 967
Ut ventum est metropolim Pragam, inxta
altare sancti Viti intronizatur ab
omnibus, clero modulante "Te Deum
laudamus", dux autem et primates
resonabant "Christe keinado, kirie
eleison und die hallicgen alle helfuent
unse, kyrie eleison et caetera"
simpliciores autem et idiotae clamabant
Krlessu.
Jesu, audi nos.
Jesu, exaudi nos.
(Praha UK XVII F30, fol. 69a)
Pater de caelis, Deus, miserere nobis.
Fili, Redemptor mundi, Deus, miserere
nobis.
Spiritus Sancte, Deus, miserere nobis.
Sancta Trinitas, unus Deus, miserere
nobis.
Agnus Dei
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:
miserere nobis
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:
miserere nobis
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:
dona nobis pacem
Editionen und Literatur:
Česká středověká lyrika. Vyd. Jan Lehár, Praha 1990. S. 123. (Version der Hs. Praha UK XVII F30, fol. 69a)
Kraus, Arnošt: Christe ginâdô a Hospodine, pomiluj ny. In: Věstník Královské České společnosti nauk, třída filosofickohistoricko-jazykozpytná. 1897, S. 1-19
Links:
Lateinische Messe. http://tkynx0.phys.s.u-tokyo.ac.jp/torii/music/singlatin.html (auch Agnus Dei)
(komplettes Ordinarium http://www.christusrex.org/www1/CDHN/mass.html - lat. - engl.)
8
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Želej, české pokolenie
Cantilena de rege Bohemiae
Želej, české pokolenie,
škody, jenž se stala nénie:
sšel ctný pan Vilém z Valdeka,
přétel českého jazyka,
Wâfen iemer mêre!
Ez weinet Milt und êre
den künc ûz Bêheim lant.
Dem tôde wil ich fluochen.
5 Sol man den künc nicht suochen
und sîne gebende hand?
5 tak žalostivě pohřiechu,
jehož čest všě Čechy jmiechu
a vše pro svú pravú vieru
a cizozemskú zlú nevěru.
Man sol den künc Ôtacker clagen!
Jâ herre Got, er ist erslagen!
Sîn milte sach man nie verzagen,
10 er was ein schilt in sinen tagen
über alle cristenheit.
Přepadl se meč země české,
10 jenž tupil hlavy německé,
na všě strany Čechóv bráně.
Škoda Čechóv jest v tom páně!
Den Falwen und den heiden,
was er den Cristen er leiden;
den schilt er gegen bôt.
By Čechy právě věděli,
co sú jeho škodú vzeli,
15 teprv by právě pykali,
k bohu jeho žalovali.
15 Er was ein lewe an gemüete,
ein adel-ar an güete.
Der werde künc ist tôt!
Ti, ješto sú rádi tomu,
snad pohřiechu přijdú k tomu,
že by jeho na pomoc znovu
20 vykopali rádi z rovu.
Der Beheim künc ist nû gelegen,
des weinent ougen jâmers regen.
20 Wer sol der witwen weisen phlegen?
Der künc ist tôt, recht als ein degen,
der nâch êren streit.
Zlá příhodo, co si zděla,
co-lis toho zisku jměla?
Co šlechetných pánóv střela
v nově jest v rovu zavřela!
...
Editionen:
Fontes Rerum Bohemicarum (Prameny dějin českých) III. Praha 1882, S.238.
Kraus, Arnošt: Jan z Michalovic. Německá báseň třináctého věku. Praha 1888. S.122.
Staročeská kronika tak řečeného Dalimila 2 (Ed. Jiří Daňhelka, Karel Hádek, Bohuslav Havránek, Naděžda Kvítková) Praha
1988, S. 586-593 (Dodatek 7).
Links:
Přemysl Otakar II. (Artikel http://cs.wikipedia.org/wiki/Přemysl_Otakar_II.)
Vilém Zajíc z Valdeka (Kurzartikel http://cs.wikipedia.org/wiki/Vilém_Zajíc_z_Valdeka)
Přemysl Otakar II. (Kdo byl kdo v našich dějinách do roku 1918 - libri.cz)
9
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
"Milostná píseň krále Václava"
Z velikých dobrodruství
milost mi vyjevi
sladinkú dóstojnost.
Jáz steniu srdečenstviem,
kehdy pomniu na to,
o kaké laskavosti
želeje mysl moje,
jež tako lepú děvú
chlubiti sě mohu.
Obako bez úhony
své lásky, da žel krut,
jejž vezdě nositi drbju,
neprose koho rve.
Pudi mě mysl lubiti,
o blazě, blazě mi!,
najvyššie žádost moje
spasenie očima -všeže blaženstvie moje
přijide očima
v laskavé srdce moje.
Rostieše milost viece
v jasnějšiem účastenství,
srdce mysl že jiej otdach.
Ona tě prúd vsěch slastí,
početie--že veselé,
moje radost, mój žel!
Jak róže z pupy idúcie
po rose sladce žže:
celovach medná ústa,
o blazě, blazě mi!
to mysliu nevymyslí,
spasen přiezňú tvú!
Žel lásku zapudi;
žel těší, láska túži.
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Wenzel II. - Ûz hôher âventiure ein süeze
werdekeit
Ûz hôher âventiure ein süeze werdekeit
hât minne an mir ze liehte brâht,
ich siufte ûz herzeliebe, swenne ich denke dar,
Dô si mir gap ze minneclîcher arebeit,
als ich in wunsche hete gedâht,
sô zart ein wîp des ich mich iemer rüemen tar,
Und doch alsô daz ez ir niht ze vâre stê.
si gab in grôzer liebe mir ein rîchez wê:
daz muoz ich tragen iemer mê,
10 in ruoche wemz ze herzen gê.
Mich bat mîn muot daz ich der lieben künde nam,
(sô wol und wol mich iemer mê!)
mîn volliu ger, mîn ougen weide und al mîn heil.
Dô si mir durch diu ougen in daz herze kam,
dô muoste ich werben baz dan ê
gein der vil klâren lôsen alze lange ein teil.
Herze unde sinne gab ich ir ze dienste hin,
al mîner fröiden ursprinc unde ein anbegin:
si gap mir des ich iemer bin
20 vrô, und ist doch mîn ungewin.
Reht als ein rôse diu sich ûz ir klôsen lât,
swenn si dez süezen touwez gert.
sus bôt si mir ir zuckersüezen roten munt.
Swaz ie kein man zer werlte wunne enphangen hât,
daz ist ein niht, ich was gewert
sô helfeberndes trôstes, ach der lieben stunt!
Kein muot ez niemer mê durhdenket noch volsaget
waz lebender saelde mir was an ir gunst betaget.
mit leide liebe wart gejaget:
30 daz leit was vrô, diu liebe klaget.
Diu Minne endarf mich strâfen ruomes, zwâr sîn darf:
swie gar ich umbevangen hete
ir klâren zarten süezen lôsen lieben lîp.
Nie stunt mîn wille wider ir kiusche sich entwarf.
wan daz sich in mîn herze tete
mit ganzer liebe daz vil minnecliche wîp.
Mîn wille waz den ougen und dem herzen leit,
dem lîbe zorn daz ich so trûten wehsel meit:
diu ganze liebe daz besneit
40 und ouch ir kiuschiu werdekeit.
Nu habe er danc der sîner frowen also pflege,
als ich der reinen senften fruht.
ich brach der rôsen niht und het ir doch gewalt.
Si pflac mîns herzen ie und pfliget noch alle wege.
ei swenne ich bilde mir ir zuht,
so wirt mîn muot an fröiden alsô manicvalt
Daz ich vor lieber liebe niht gesprochen mac
al mînes trôstes wunsch und mîner saelden tac.
nie man sô werde mê gelac
50 als ich dô mîn diu liebe phlac.
Editionen und Literatur:
Milostná píseň krále Václava (Česká společnost rukopisná) http://kix.fsv.cvut.cz/~urban/R/DRUZ/MPKV/
Kraus, Arnošt: Jan z Michalovic. Německá báseň třináctého věku. Praha 1888. S.123-124.
Bok, Václav - Eisner, Pavel - Pokorný, Jindřich - Stanovská, Sylvie: Moravo, Čechy, radujte se! (němečtí a rakouští básníci v
českých zemích za posledních Přemyslovců) . - Praha : Aula, 1998
Cod. Pal. germ. 848 - Große Heidelberger Liederhandschrift C (Codex Manesse) - http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg848
10
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Links:
Abbildungen und Kommentare der tschechischen Fassung
Das Lied im Codex Manesse
Texte aller drei Minnelieder Wenzels II.
künig Wenzel von Behem (Illumination aus dem Codex Manesse)
Wenzel II. (Kdo byl kdo v našich dějinách do roku 1918 - libri.cz)
11
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Staročeská kronika tak řečeného Dalimila
Dy tutsch kronik von Behemlant
Dal32
Ot svatého Václava smrti
XXX.
Wi der bose Bolezlab
irslug Sent Wenczlab.
Bratr jeho jě sě jemu záviděti
i mysléše, kako by mohl zem'u obdržěti.
Nemoha jemu jinak učiniti škody,
pozva jeho do Boleslavě na hody.
(5) Křest svému synu zamysli,
a jmajě velikú zlob na mysli.
A když u bratra kněz Václav přěbýváše,
jeden bohobojný kóň osedlaný jemu dáváše
řka: "Vskočě na kóň, žeň pryč v skóřě,
(10) dobydlíš sě u svého bratra hořě.
Juž tě tvój bratr chce zabiti."
by mohl sám knězem býti."
K tomu jemu kněz otpovědě:
"Toť já, báťo, dobřě vědě.
(15) Z tvé viery děkuju tvéj milosti,
ale juž sem byl žív přieliš dosti.
Když pro bóh nemohu ničs jiného trpěti,
asi a tu smrt pro tvorcě mého chcu míle přijieti.
Vypímy tu čiešu na čest Michalu svatému,
(20) aby nášě dušě přinesl k královstv'ú nebeskému."
A tu čiešu on mienieše,
o niejž syn boží mluvieše:
"Móžte-li z té čiešě píti,
juž čas mně jest všucku vypiti."
[...]
Dal83
Ot druhého Přěmysla, krále pátého
Toho léta král Václav snide,
po ňem Přěmysl jako krásný květ pojide.
Jako róžu prostřěd lúky postavi,
takež bóh českú zem'u Přěmyslem oslavi.
(5) Krásné nravy ovšem jmieše
a životem hrdinským bieše.
V radě netřěba múdřějšieho,
z mladu nikdiež knězě ščedřějšieho.
Uměl rozuměti každému stavu,
(10) smějě sě, každému poklonieše hlavu.
Prvú vojnu na Prusy učini
Sin brudir Boleslab
begunge hazzin Sent Wenczlab.
Er gedachte, wi er mochte
daz lant gewinnen, vnde im tochte,
5 er mocht em andirs nit geschadin.
Hin czu dem Boleslabs wolt er en ladin
czu einer wirtschaft.
Mit dem tufil waz er behaft.
Er sprach, daz er solde.
10 sin sun toufin, als ir wolde.
Er hette eine groze bosheit
mit lugin in sin hercze bereit.
[fol 29ab] Du herczog Wenczlab der gut
by dem brudir also ruot,
15 ein gesatilts roz von Got
sich im oppirt an spot.
Es sprach zcu im von not:
"Sicz vf mich vnd fluch drot,
du beides ein groz ubil so vil.
20 Virderbin dich din brudir wil,
daz er herczoge moge selbir sin."
Em antwurt der her czog fin:
"Wofin, daz weiz ich wol,
den trwen ich dankin sol.
25 Abir ich han nu gnuk gelebit
vnde min sele nach Got gestrebit.
Sint ich Got dem richin
nit andirs mag gedeichin,
ich vil den tod beitin.
30 vnd nit vndirritin
Trink wir dan kelich gern
in Sante Michels ern?
Der bringit vns iu daz himelrich."
[fol 29ba] Vnd ir maint den kelich
35 von dem gotis sun gerett hat:
"Mugit er vz dem kelich trinken sat,
dez nv zcit ist,
daz man in nu vstrinke czu dir vrist."
[...]
83 LXXXIX.
Dal86
[...]
Tehdy král s Němci proti Rudoltovi u boj vnide
a pohřiechu ten tu snide.
Ta túha sta sě den svatého Rufa u pátek,
(70) ten svatý mučenník jest veliký svátek,
léta ot narozenie Jezukrista našeho
po tis'úci po dvú stú sedmidcát osmého.
Dezselbin iars gink ab
der mild konig Wenczlab.
Von herczog Przemizln,
einer blumen vndir distiln.
Przemizln darnach
als ein schon bluom bluen sach.
5 Als ein roze mitten ist
in der wis(/z)in zcu ir vrist,
also daz rich Got
mit Przemizl gekleit hat.
Der het di zcir vbiral
12
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
10 vnd dy sitin alzcu mal.
Dez libiz waz er kuen,
[fol 84aa] er kunt al dink verstin.
In dem rat waz drot
eins wisern nit not.
15 Vnd lachen(d) neiget arm vnd richin
sin houbt einem iclichin
mangir liplichin.
Er ist vz Behem richin
der erst, der dy heidin
20 begund mit hervart leidin
vnd vf dy heidin trachte,
wy er si zcu Crist machte.
[...]
86 XCII.
[...]
135 Des morgins als ein morginstern
gink er gein Rudolfo
mit den Deutschin zcu strit aldo.
Do virschied er leidir.
Di Deutschin ir cleidir
140 vor leid mugin riszin
vnd ir zcung biszin,
ouch von den ougin zcer deiszin
vnd vbir dy wang waszir giszin,
wan er waz der Tutschin ere.
145 Daram im Got sin lebin mer
[fol 89ba] oben hoch in den landen,
der tufil wirt zcu schanden!
Di Tutsche al mit nomen
wunschin im dez, vnde sprechin: "amen".
150 An Sant Rufi tag daz geschach,
der waz an einem fritag, :
nach Crist geburt zcwalf gar
vnd in dem acht vnd subinczig iar.
Editionen und Literatur:
Fontes Rerum Bohemicarum (Prameny dějin českých) III. Praha 1882. Staročeská kronika tak řečeného Dalimila 1, 2 (Ed. Jiří
Daňhelka, Karel Hádek, Bohuslav Havránek, Naděžda Kvítková) Praha 1988. Masařík, Zdeněk: Zur Sprache der
mittelhochdeutschen Dalimilchronik. In: Brünner Beiträge zur Germanistik und Nordistik VII. (Sborník prací filozofické
fakulty brněnské univerzity K 12. 1991. s. 51 - 64. Tomsa, Antonín: Rýmovaný německý překlad t.zv. kroniky Dalimilovy a
poměr jeho k české předloze. In: Časopis pro moderní filologii IV. 1915. S. 35-48, 123-130, 229-238, 313-329, 413-431.
Links:
"Dalimil" (Kdo byl kdo v našich dějinách do roku 1918 - libri.cz)
Dalimilchronik (diderot.cz)
Text der tschechischen Fassung - Česká společnost rukopisná ČSR
Hl. Wenzel (Kdo byl kdo v našich dějinách do roku 1918 - libri.cz)
Hl. Wenzel (Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon)
Boleslav I. (Kdo byl kdo v našich dějinách do roku 1918 - libri.cz)
Přemysl Otakar II. (Kdo byl kdo v našich dějinách do roku 1918 - libri.cz)
13
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Passionsspiel
Maria Magdalena cantet:
Mundi delectatio dulcis est et grata,
eius conversatio suavis et ornata.
mundi sunt delicie, quibus estuare
volo nec lasciviam eius devitare.
Pro mundano gaudio vitam terminabo,
bonis temporalibus ego militabo.
nil curans de ceteris corpus procurabo,
variis coloribus illud perornabo.
Modo vadat Maria cum puellis ad
mercatorem cantando:
Michi confer, venditor, species emendas
pro multa pecunia tibi iam reddenda,
si quid habes insuper odoramentorum.
nam volo perungere corpus hoc
decorum.
Mercator cantet:
Ecce merces optime! conspice nitorem!
hec tibi conveniunt ad vultus decorem.
hec sunt odorifere, quas si comprobaris,
corporis flagrantiam omnem superabis.
Maria Magdalena:
Chramer, gip die varwe mier,
div min wengel roete,
da mit ich die iungen man
an ir danch der minnenliebe noete.
Item:
Seht mich an, iungen man,
lat mich ev gevallen.
Item:
Minnet, tugentliche man,
minnekliche vravwen.
minne tuout ev hoech gemuot
vnde lat evch in hoehen eren schauven.
Refl.
Seht mich an, iunge man,
<lat mich ev gevallen.>
Item:
Wol dir werlt, daz du bist
also vreudenreiche.
ich wil dir sin vndertan
durch dein liebe immer sicherlichen.
Refl.
Seht mich an, iunge man,
<lat mich ev gevallen.>
Postea vadat dormitum, et angelus
cantet:
O Maria Magdalena,
nova tibi nuntio:
Simonis hospitio
hic sedens convivatur
Iesus ille Nazarenus
gratia, virtute plenus,
qui relaxat peccata populi;
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
hunc turbe confitentur
salvatorem seculi.
Recedat angelus.
Et surgat Maria cantando:
Mundi delectatio <dulcis est et grata,
[...]
variis coloribus illud perornabo.>
Tunc accedat amator, quem Maria
salutet, et cum parum loquuntur,
cantet Maria ad puellas:
Wol dan, minneklichev chint,
schavwe wier chrame.
chauf wier di varwe da,
di vns machen schoene vnde wolgetane.
er muez sein sorgen vrie,
der da minnet mier den leip.
Iterum cantet:
Chramer, gip di varwe mir,
<div min wengel roete,
[...]
lat mich ev gevallen.>
Mercator respondet:
Ich gib ev varwe, deu ist guoet,
dar zuoe lobelich,
dev eu machet reht schoene
vnt dar zuoe uil reht wunecliche.
nempt si hin, hab ir si,
ir ist nihtgeleiche.
Accepto unguento vadat dormitum.
<Angelus:>
O Maria Magdalena,
<nova tibi nuntio:
[...]
salvatorem seculi.>
Et iterum evanescat.
Tunc surgat Maria et cantet:
Mundi delectatio <dulcis est et grata,
[...]
variis coloribus illud perornabo.>
Et iterum postea obdormiat.
Et angelus veniat cantando ut supra:
<O Maria Magdalena,
[...]
salvatorem seculi.>
Et iterum evanescat.
<Maria Magdalena:>
Heu, vita preterita, vita plena malis,
luxus turpitudinis, fons exitialis,
heu, quid agam misera, plena
peccatorum,
que polluta palleo sorde vitiorum!
Angelus dicit sibi:
Dico tibi: gaudium est angelis Dei super
una peccatrice penitentiam agente.
Maria:
Hinc, ornatus seculi, vestium candores!
14
procul a me fugite, turpes amatores!
ut quid nasci volui, que sum Ý
defedanda
et ex omni genere criminum notanda!
Tunc deponat vestimenta secularia et
induat nigrum pallium, et amator
recedat et diabolus. Veniat ad
mercatorem:
Dic tu nobis, mercator iuvenis,
hoc ungentum si tu vendideris,
dic pretium, pro quanto dederis.
heu, quantus est dolor noster!
Mercator respondet:
Hoc ungentum si multum cupitis,
unum auri talentum dabitis.
aliter nusquam portabitis.
optimum est.
Et chorus cantet:
Accessit ad pedes <Iesu peccatrix mulier
Maria.>
Accepto unguento vadat ad dominicam
personam cantando flendo:
Ibo nunc ad medicum turpiter egrota
medicinam postulans; lacrimarum vota
huic restat ut offeram et cordis
plangores,
qui cunctos, ut audio, sanat peccatores.
Item:
Iesus, troest der sele min,
la mich dir enpfolhen sin,
unde loese mich uon der missetat,
da mich dev werlt zuoe hat braht.
Item:
Ich chume niht uon denfuezzen dein,
du erloesest mich uon den sunden mein
vnde uon der groezzen missetat,
da mich deu werlt zuoe hat braht.
Loquatur Phariseus intra se:
Si hic esset propheta, sciret utique, que
et qualis illa esset, que tangit
eum, quia peccatrix est.
Et dicat Iudas:
Ut quid perditio hec? Potuit enim hoc
venundari multo et dari pauperibus.
Iesus cantet:
Quid molesti estis huic mulieri? Opus
bonum operata est in me.
[...]
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Mastičkář
Rubín mluví k osobám (hry):
Dobrojtro vám, krásné panie
Vy teprv, jdete zej spánie
a nesúce hlavy jako lanie?
Slyšal jsem, že drahých mastí ptáte:
hyn jich u mého mistra pln krám jmáte. Ticho!
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Jemž jest trpěl za vše za ny
na svém těle ľutné rány.
Třetí Maria ať zpívá:
Sed eamus unguentum emere,
cum quo bene possumus ungere
corpus Domini sacratum,
Prvá Maria ať ihned zpívá:
Omnipotens pater altissime,
angelorum rector mitissime
quid faciemus nos miserrime?
Heu, quantus est noster dolor:
Potom říká verše:
Jako sě ovčičky rozběhujú,
kdyto pastušicy nejmajú,
takéž my bez mistra svého,
Jesukrista nebeského,
ješto nás často utěšoval
a mnoho nemocných usdravoval.
Prvá říká verše:
Hospodine všemohúcí,
anjelský kráľu žádúcí!
I co je nám sobě sdieti,
že nemóžem tebe viděti?
Mastičkář ať zpívá:
Huc propius flentes accedite,
hoc unguentum si vultis emere
cum quo bene potestis ungere
corpus Domini sacratum.
Druhá Maria ať zpívá:
Amisimus enim solacium,
Iesum Christum, Marie filium.
Ipse erat nostra redempcio.
Heu, quantus est noster dolor!
Marie ať zpívají k mastičkáři:
Dic tu nobis, mercator iuvenis,
hoc unguentum si tu vendideris,
dic precium, quod tibi dabimus.
Potom říká verše:
Ztratily smy mistra svého,
Jesukrista nebeského.
Ztratily smy svú útěchu,
ješto nám Židie odjechu,
Jesukrista laskavého,
přietele ovšem věrného,
Mastičkář říká verše:
Sěmo blíže přistupite
a u mne mastí kupite.
Dále mastičkář říká Rubínovi:
[...]
Milé panie, sěm vítajte!
Co vem třěba, toho ptajte.
Slyšel sem, ež dobrých mastí ptáte:
teď jich u mne pln krám jmáte!
Dále mastičkář říká:
Letos den svaté Mařie
přinesl sem tuto mast z zámořie.
Nynie u veliký pátek
přinesl sem tuto mast z Benátek;
ta má mast velikú moc,
žeť usdravuje všelikú nemoc.
Jest-li v ónomno kútě která stará baba,
a jest na jejie břiše kóžě slába,
jakž sě túto masťú pomaže,
tak sobě třetí den zvoniti káže.
Líčíte-li, sě, panie, rády;
túto masťú pamažete líčka i brady,
ta sě jest k tomu dobřě hodí,
ale duši velmi škodí.
Marie říkají:
Milý mistře, my sě mladým ľudem slíbiti
nežádámy,
proto také masti nehledámy,
kromě náš smutek veliký zjěvujem tobě,
že náš Jezus Kristus pohřeben v hrobě.
Proto bychom chtěly umazati jeho tělo,
aby sě tiem šlechetnějie jmělo.
Máš-li mast s myrrú s s tymiánem,
s kadidlem s s balšánem, dobrý družě tu
prodaj nem.
[...]
Mastičkář říká k Mariím verše:
Editionen und Literatur:
Kopecký, Milan: Starší české drama.Brno 1987, S. 10-22
Links:
Vollständiger Text des Fragments im CB in der Bibliotheca Augustana
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/CarminaBurana/bur_card.html
Mastičkář – http://www.flu.cas.cz/Com/stcl/mastickar.htm
Mastičkář nemíří proti církvi, zesměšňuje lidi na okraji - Rezension von Thomas, Alfred: Čechy královny Anny. Česká
literatura a společnost v letech 1310–1420. Brno 2005. (http://www.literarky.cz/?p=clanek&id=1637 - O. Slanař)
15
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Passionsspiel
Mastičkář
Maria Magdalena cantet:
Mundi delectatio dulcis est et grata,
eius conversatio suavis et ornata.
mundi sunt delicie, quibus estuare
volo nec lasciviam eius devitare.
Rubín mluví k osobám (hry):
Dobrojtro vám, krásné panie
Vy teprv, jdete zej spánie
a nesúce hlavy jako lanie?
Slyšal jsem, že drahých mastí ptáte:
hyn jich u mého mistra pln krám jmáte. Ticho!
Pro mundano gaudio vitam terminabo,
bonis temporalibus ego militabo.
nil curans de ceteris corpus procurabo,
variis coloribus illud perornabo.
Prvá Maria ať ihned zpívá:
Omnipotens pater altissime,
angelorum rector mitissime
quid faciemus nos miserrime?
Heu, quantus est noster dolor:
Modo vadat Maria cum puellis ad mercatorem cantando:
Michi confer, venditor, species emendas
pro multa pecunia tibi iam reddenda,
si quid habes insuper odoramentorum.
nam volo perungere corpus hoc decorum.
Prvá říká verše:
Hospodine všemohúcí,
anjelský kráľu žádúcí!
I co je nám sobě sdieti,
že nemóžem tebe viděti?
Mercator cantet:
Ecce merces optime! conspice nitorem!
hec tibi conveniunt ad vultus decorem.
hec sunt odorifere, quas si comprobaris,
corporis flagrantiam omnem superabis.
Druhá Maria ať zpívá:
Amisimus enim solacium,
Iesum Christum, Marie filium.
Ipse erat nostra redempcio.
Heu, quantus est noster dolor!
Maria Magdalena:
Chramer, gip die varwe mier,
div min wengel roete,
da mit ich die iungen man
an ir danch der minnenliebe noete.
Potom říká verše:
Ztratily smy mistra svého,
Jesukrista nebeského.
Ztratily smy svú útěchu,
ješto nám Židie odjechu,
Jesukrista laskavého,
přietele ovšem věrného,
Jemž jest trpěl za vše za ny
na svém těle ľutné rány.
Item:
Seht mich an, iungen man,
lat mich ev gevallen.
Item:
Minnet, tugentliche man,
minnekliche vravwen.
minne tuout ev hoech gemuot
vnde lat evch in hoehen eren schauven.
Třetí Maria ať zpívá:
Sed eamus unguentum emere,
cum quo bene possumus ungere
corpus Domini sacratum,
Refl.
Seht mich an, iunge man,
<lat mich ev gevallen.>
Potom říká verše:
Jako sě ovčičky rozběhujú,
kdyto pastušicy nejmajú,
takéž my bez mistra svého,
Jesukrista nebeského,
ješto nás často utěšoval
a mnoho nemocných usdravoval.
Item:
Wol dir werlt, daz du bist
also vreudenreiche.
ich wil dir sin vndertan
durch dein liebe immer sicherlichen.
Mastičkář ať zpívá:
Huc propius flentes accedite,
hoc unguentum si vultis emere
cum quo bene potestis ungere
corpus Domini sacratum.
Refl.
Seht mich an, iunge man,
<lat mich ev gevallen.>
Postea vadat dormitum, et angelus cantet:
O Maria Magdalena,
nova tibi nuntio:
Simonis hospitio
Marie ať zpívají k mastičkáři:
Dic tu nobis, mercator iuvenis,
16
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
hic sedens convivatur
Iesus ille Nazarenus
gratia, virtute plenus,
qui relaxat peccata populi;
hunc turbe confitentur
salvatorem seculi.
hoc unguentum si tu vendideris,
dic precium, quod tibi dabimus.
Recedat angelus.
Et surgat Maria cantando:
Mundi delectatio <dulcis est et grata,
[...]
variis coloribus illud perornabo.>
Dále mastičkář říká Rubínovi:
[...]
Mastičkář říká verše:
Sěmo blíže přistupite
a u mne mastí kupite.
Mastičkář říká k Mariím verše:
Milé panie, sěm vítajte!
Co vem třěba, toho ptajte.
Tunc accedat amator, quem Maria salutet, et cum parum loquuntur, cantet Maria Slyšel sem, ež dobrých mastí ptáte:
ad puellas:
teď jich u mne pln krám jmáte!
Wol dan, minneklichev chint,
schavwe wier chrame.
Dále mastičkář říká:
chauf wier di varwe da,
Letos den svaté Mařie
di vns machen schoene vnde wolgetane.
přinesl sem tuto mast z zámořie.
er muez sein sorgen vrie,
Nynie u veliký pátek
der da minnet mier den leip.
přinesl sem tuto mast z Benátek;
ta má mast velikú moc,
Iterum cantet:
žeť usdravuje všelikú nemoc.
Chramer, gip di varwe mir,
Jest-li v ónomno kútě která stará baba,
<div min wengel roete,
a jest na jejie břiše kóžě slába,
[...]
jakž sě túto masťú pomaže,
lat mich ev gevallen.>
tak sobě třetí den zvoniti káže.
Líčíte-li, sě, panie, rády;
Mercator respondet:
túto masťú pamažete líčka i brady,
Ich gib ev varwe, deu ist guoet,
ta sě jest k tomu dobřě hodí,
dar zuoe lobelich,
ale duši velmi škodí.
dev eu machet reht schoene
vnt dar zuoe uil reht wunecliche.
Marie říkají:
nempt si hin, hab ir si,
Milý mistře, my sě mladým ľudem slíbiti
ir ist nihtgeleiche.
nežádámy,
proto také masti nehledámy,
Accepto unguento vadat dormitum.
kromě náš smutek veliký zjěvujem tobě,
<Angelus:>
že náš Jezus Kristus pohřeben v hrobě.
O Maria Magdalena,
Proto bychom chtěly umazati jeho tělo,
<nova tibi nuntio:
aby sě tiem šlechetnějie jmělo.
[...]
Máš-li mast s myrrú s s tymiánem,
salvatorem seculi.>
s kadidlem s s balšánem, dobrý družě tu
prodaj nem.
Et iterum evanescat.
[...]
Tunc surgat Maria et cantet:
Mundi delectatio <dulcis est et grata,
[...]
variis coloribus illud perornabo.>
Et iterum postea obdormiat.
Et angelus veniat cantando ut supra:
<O Maria Magdalena,
[...]
salvatorem seculi.>
Et iterum evanescat.
<Maria Magdalena:>
Heu, vita preterita, vita plena malis,
luxus turpitudinis, fons exitialis,
heu, quid agam misera, plena peccatorum,
que polluta palleo sorde vitiorum!
17
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Angelus dicit sibi:
Dico tibi: gaudium est angelis Dei super una peccatrice penitentiam agente.
Maria:
Hinc, ornatus seculi, vestium candores!
procul a me fugite, turpes amatores!
ut quid nasci volui, que sum Ý defedanda
et ex omni genere criminum notanda!
Tunc deponat vestimenta secularia et induat nigrum pallium, et amator
recedat et diabolus. Veniat ad mercatorem:
Dic tu nobis, mercator iuvenis,
hoc ungentum si tu vendideris,
dic pretium, pro quanto dederis.
heu, quantus est dolor noster!
Mercator respondet:
Hoc ungentum si multum cupitis,
unum auri talentum dabitis.
aliter nusquam portabitis.
optimum est.
Et chorus cantet:
Accessit ad pedes <Iesu peccatrix mulier Maria.>
Accepto unguento vadat ad dominicam personam cantando flendo:
Ibo nunc ad medicum turpiter egrota
medicinam postulans; lacrimarum vota
huic restat ut offeram et cordis plangores,
qui cunctos, ut audio, sanat peccatores.
Item:
Iesus, troest der sele min,
la mich dir enpfolhen sin,
unde loese mich uon der missetat,
da mich dev werlt zuoe hat braht.
Item:
Ich chume niht uon denfuezzen dein,
du erloesest mich uon den sunden mein
vnde uon der groezzen missetat,
da mich deu werlt zuoe hat braht.
Loquatur Phariseus intra se:
Si hic esset propheta, sciret utique, que et qualis illa esset, que tangit
eum, quia peccatrix est.
Et dicat Iudas:
Ut quid perditio hec? Potuit enim hoc venundari multo et dari pauperibus.
Iesus cantet:
Quid molesti estis huic mulieri? Opus bonum operata est in me.
[...]
18
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Editionen und Literatur:
Kopecký, Milan: Starší české drama.Brno 1987, S. 10-22
Links:
Vollständiger Text des Fragments im CB in der Bibliotheca Augustana
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/CarminaBurana/bur_card.html
Mastičkář – http://www.flu.cas.cz/Com/stcl/mastickar.htm
19
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
20
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Ditz ist das vorgewirbe
Kathonis.
Weren di nidere
Dem gethichte niht so gevere.
So wold ich gerne scriben
Damit man wol vertriben
Mochte etsvenne div zit. 5
Doch laz ich ez niht durh ir nit,
Ich ensage doch mere,
Wie ein wiser Romere
Sinen liben svn lerte,
Davon er im gemerte 10
Beide witze vnd tugent.
Hibi ir alle merken mvgent.
Wi man sich sol zihen
vnd laster stete vlihen
vnd tvn tugentliche: 15
So wirt man selden, riche.
Sus ving er an vnd sprah:
Do ich genoge lute sah
haben misliche site,
Da wand ich in wol varen mite, 20
ob ich in gebe den rat,
Das si lizen di missetat
vnd sich annemen
Dinch, di in gezemen
Vnd ovch von der lere 25
Gewunnen gut vnd ere.
Liber sun min, hore mich.
Zucht vnd ere lere ich dich
Mit den din gemuthe
Vor laster dich bihute. 30
Dar vmbe lis min gebot,
Daz du ez vernemes so dir got.
Sver liset daz erz nit vernimt,
Daz sumet in vnd missezimt.
1 Vlehe got mit sinne 35
2 Vnd dine vriunt minne.
3 Habe dinen neven lieb.
6 Ging an dem markt, vli vor den dieb.
5 Behalt suaz man dir gebe,
7 Vnder guten nach eren strebe. 40
8 Nimer chvm an keinen rat
Da man dich nicht gebeten hat.
9 10 Wie reine, gruze di levte.
51 Din elich wip trevte.
11 Dv salt dem meren entwichen. 45
12 vertrag dinem vngelichen.
4 Wis dinem megister vndertan.
4 Dv salt gerne schame han.
13 Dv salt din ding behuten.
15 hab vliz, ging mit den guten. 50
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Katonova dvojverší
"Monosticha Catonis"
(58a) Kato mistr byl veliký.
Vida hlúpých lidí zvyky,
činy, nravy, marnost také,
nešlechetenstvie nejednaké,
myslil na to tak osobně,
chtě je tresktati podobně,
jich nravy i činy hlúpé,
promluvenie, skutky krupé
chtě v čest obrátiti sličně.
To pořádně a tak kličně
na to mluví, učí, praví,
aby čest a dobré nravy
každý držal i stál o to
a znamenal slovo toto:
Ktož má čest, ten má spasenie,
beze cti nic spasno nenie.
Ze cti dobří nravi pošli,
pro něž mnozí jsú cti došli.
I dnešní den vždy přichodie,
ktož čest a dobré nravy plodie.
Ten mistr to znamenaje,
nravy se ctí srovnaje,
dal sě byl na to myšlenie,
aby rozličné pravenie
učil toto krátkým číslem.
Toť jest dovedl svým smyslem.
Na počátcě chci praviti,
jeho smysly vylíčiti, |
(58b) jakž latině mistr vypravil
a tyto knihy ustavil
a promluvil slovo toto:
Cum animadverterem, quam plurimos
homines
graviter errare in via morum,
existimavi succurendum et consulendum
eorum opinioni fore,
maxime ut viverent gloriose et honorem
contingerent.
Když sem vnitřně jáz pomyslil,
lidské nravy tak obmyslil,
vida hlúpost světských lidí,
marnost i nepodobné činy,
měl sem péči i myšlenie,
chtě staviti jich blúzenie,
najviece by čest plodili,
nravy se ctí pósobili.
Ktož cti nemá, nravy škodie,
pro nrav chudý cti dochodie.
Nunc te, fili carissime, docebo, quo
pacto
mores animi tui componas.
Igitur precepta mea ita legito, ut
intelligas:
legere enim et non intelligere est
negligere.
Již tě, muoj synu zmilelý,
chceš-li mieti smysl dospělý,
naučím já tě, kterým skladem,
podobenstvím neb pořádem
Cum animadverterem quam plurimos
graviter in via morum errare,
succurrendum opinioni eorum et
consulendum famae existimavi, maxime
ut gloriose viverent et honorem
contingerent. Nunc te, fili carissime,
docebo, quo pacto morem animi tui
componas. Igitur praecepta mea ita
legito, ut intellegas; legere enim et non
intelligere neglegere est.
1. Itaque deo supplica.
2. Parentes ama.
3. Cognatos cole.
4. Magistrum metue.
5. Datum serva.
6. Fora para.
7. Cum bonis ambula.
8. Antequam voceris, ne accesseris.
9. Mundus esto.
10. Saluta libenter.
11. Maiori concede.
12. Minori parce.
13. Rem tuam custodi.
14. Verecundiam serva.
15. Diligentiam adhibe.
16. Libros lege.
17. Quae legeris, memento.
18. Familiam cura.
19. Blandus esto.
20. Irascere ob rem noli.
21. Neminem riseris.
22. Mutuum da.
23. Cui des, videto.
24. In iudicio adesto.
25. Ad praetorium stato.
26. Convivare raro.
27. Quod satis est, dormi.
28. Iusiurandum serva.
29. Vino tempera.
30. Pugna pro patria.
31. Nihil temere credideris.
32. Tute consule.
33. Meretricem fuge.
34. Litteras disce.
35. Nihil mentire.
36. Bono benefacito.
37. Maledicus ne esto.
38. Existimationem retine.
39. Aequum iudica.
40. Parentem patienter vince.
41. Beneficii accepti esto memor.
42. Miserum noli ridere.
43. Consultus esto.
44. Virtute utere.
45. Iracundiam temporale rege.
46. Trocho lude.
47. Aleam fuge.
48. Nihil arbitrii virium feceris.
49. Minorem non contempseris.
21
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
svého umu nravy složíš,
kterak svuoj smysl vložíš. |
(59a) Držiž, synu, nravy také
a cti písmo všelikaké,
23 Sich wem du icht gebst durch gelten
málo čti a pomni na to,
26 vnd habe wirtschaft selten, 55
s poslušenstvím znamenaj to,
nebo čísti a neuměti
27 Slaf niht vil durch tragheit
rozumu ani zvěděti
28 Behalt gerne gesuornen eit.
jest každého zameškánie.
Toť všě hlúpým staro nenie.
29 30 mische den win. strit vmb daz lant. 1. Itaque Deo supplica
31 Geloube dem, bosin niht zehant.
Tento mistr to nakrátcě
učí, velí, na počátcě
3 La dir tumpheit vmmere wesen.
bychom sě Bohu modlili,
16 Du salt di buch gerne lesen.
to vždy najprvé činili,
neboť Písmo jest svědčenie.
38 Behalt daz man dir gesage.
Jakož praví svaté Čtenie,
52 Lere dine kint zucht alle tage.
ktož prvé milostivého
následuje Boha svého,
19 Du salt dich sanfte machen
tomuť ščestie vzdy přichodí,
20 Vnd zvrn niht anvachen. 65
nic mu zlého nevzchodí.
2. Cognatos cole
42 Spote des arm nicht
Miluj také své přátely,
24 Vnd wis an dem gericht.
s nimi sě svým zbožím zděli.
3. Parentes ama
25 Wis da man teding hat
Svědčí písmo nejednaké:
v 32 Vnd gib ie den besten rat.
cti otcě i mateř také.
4. Datum serva
44 Dv salt lernen tugend vil. 70
Cožť jest dáno, dobře schovaj,
46 47 Nim ein toph vor wurfilspil.
nice marně nerozdávaj.
5. Foro te para |
36 Tv den guten gerne wol
(59b) Připravuj sě k trhu také
37 Vnd wis nicht vluche vol.
pro noviny všelikaké.
6. Cum bonis ambula
39 49 Rihte rerht, deh minern niht
Drž sě dobrých, chodě s nimi,
versmahe.
zlých sě chovaj, miň sě s nimi.
8 Durch dine chrefte niht vergahe.
7. Ad consilium ne accesseris, antequam
voceris
53 Vertrage di e, die du gebest.
Nechoď tam, kdež rady mají,
41 Gedenke wol di wil du lebest.
doniž tebe nezvolají.
8. Mundus esto
54 Redt in wirtschaft nicht vil.
Buď čist ode všěho zlého,
21 Hab nimans spot noch spil.
střěz sě skutka poškvrněného.
9. Saluta libenter
? Verteile icht der armen diet,
Tak každému pravi směle:
50 Ger nimans dinges niht. 80
Kdež jde, pozdravuj vesele.
10. Maiori cede
55 Tu daz rechte si getan.
Postupuj a cti věčieho
56 Vertrag ob man dich lieb wil han.
a nepotupuj menšieho.
11. Magistrum metue
(...)
Čsti a boj sě mistra svého,
ktož tě učí co dobrého.
Ditz dritte buch ist von der
12. Verecundiam serva
mezecheit.
Chceš-li mieti pamět sobě,
měj stud, kdež budeš, při sobě.
13. Rem tuam custodi
Praef. a
Chovaj dobřě zbožie svého,
Svelch leser von geschichte
velikého neb malého.
wil merken ditz getichte 385
14. Diligenciam adhibe
Vnd bi disen geboten blibe,
Čiň snažně, což chceš činiti, |
Di sint geneme dinem libe
(60a) ač chceš sobě cti dobyti.
l8 Dv salt din hus beruchen
22 vnd salt den wechsel suchen.
22
50. Alienum noli concupisci.
51. Coniugem ama.
52. Liberos erudi.
53. Pati legem, quam ipse tuleris.
54. Pauca in convivio loquere.
55. Illud stude agere, quod iustum est.
56. Libenter amorem ferto.
57. Minime (/neminem) iudica.
Disticha Catonis, Liber III
IlI.praef. a Hoc quicumque velis carmen
cognoscere lector,
Cum praecepta ferat, quae sunt
gratissima vitae:
l. Instrue praeceptis animum, nec discere
cesses;
Nam sine doctrina vita est quasi mortis
imago.
praef. b Commoda multa feres, sin autem
spreveris illud,
Non me doctorem sed te neglexeris ipse
2. Cum recte vivas, ne cures verba
malorum;
Arbitrii non est nostri, quid quisque
loquatur.
3. Productus testis, salvo tamen ante
pudore,
Quantumcumque potes, celato crimen
amici.
4. Sermones blandos blaesosque cavere
memento;
Simplicitas veri fama est, fraus ficta
loquendi.
5. Segnitiem fugito, quae vitae ignavia
fertur;
Nam cum animus languet, consumit
inertia corpus.
6. Interpone tuis interdum gaudia curis,
Ut possis animo quemvis sufferre
laborem.
7. Alterius dictum aut factum ne
carpseris unquam,
Exemplo simili ne te derideat alter.
8. Quod tibi sors dederit tabulis suprema
notato;
Augendo serva, ne sis, quem fama
loquatur.
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
1 Zvcht tugent vnd ere lerne,
Wand sver nicht lernet gerne
Dem ist sin leben wilde 390
Vnd als des thodes bilde.
Praef. b
Sver dise wort minnet
Thugend er gewinnet;
Sver si versmaht, er sich irret;
Mich lerer ez nicht enwirret. 395
2 Als dir nicht missesche,
So enruch wes man jeh.
Iglichem stet nicht der mut
Zv reden als vns dvnket gvt.
3 Wildu imandes geziug sin, 400
So behalt vor di schame din
vnd versvig tag vnd nacht
Dines vriundes laster sva du macht.
4 Behut dich vor einem man
Der svzliche losen chan. 405
Einvaltige warheit lobelich ist.
Glisende truge an an alle vrist.
5 Dv salt von tragheit streben
Di der slaf machet dem leben.
Svem der mvt ist svere 410
Dem wirt der lib vnmere.
6 Zv dinen sorgen grozzen
Saltu vreude stozen.
Tvstu daz, so vertreit
Din mvt iglig arbeit. 415
7 Dich sal allez dunken gvt
Svasz man gesprichet oder thvt;
Beheldes vleizigliche diz gebot,
So hot von dir nimand sinen spot
8 Merke wiuil muge sin 420
Vberall des gutes din;
Behalt vnd mere den hort
Daz du icht chomes in ein wort.
(...)
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
15. Familiam cura
Měj péči o své čeledi,
což kto činí, na to hledi.
16. Libros lege
Čti knihy, rozličné psanie,
měj s pamětí rozeznánie.
17. Liberos erudi
Uč, kaž, treskci vzdy své děti,
ač chceš od nich statek mieti.
18. Blandus esto
Kdež učiníš své seděnie,
buď přístupného mluvenie.
19. Neminem irrideas
Žádnému sě neposmievaj,
leč buď sprostný, to znamenaj.
20. Ad pretorium stato
Stuoj při súdě znamenaje
a pomoz pravým, zlých nechaje.
21. Mutuum da
Ktož co pójčí, čiň proměnu,
cti jej také, učiň směnu,
avšak hledaj, rozeznaje,
ktož duostojen znamenaje.
22. Conviva raro
Čiň sobě prostřednie kvasy
pro zdravie i také časy.
23. Quod satis est dormi
Spi ve smieru, nelež dlúho, |
(60b) ač chceš zdravie mieti dlúho.
24. Jusiurandum serva
Drž tvrdě přísěžné právo.
Toť jest duši i tělu zdrávo.
25. Vino te tempera
Vínem sě neopíjej!
Vína nepí velmi mnoho,
pro své zdravie drž sě toho.
26. Pugna pro patria
Stuoj v zemi za chudinu,
pro jich zbožie i dědinu.
27. Nil temere credideris
Nevěř vzdorně, což uslyšíš,
donidž dobřě nepokusíš.
28. Tu te consule
Nelzě nic lepšieho býti,
ktož sám sobě muož raditi.
29. Meretricem fuge
Ostřiehaj sě vždy zlé ženy,
ač nechceš mieti proměny.
30. Nil mentire
Nenie škodnějšie nesmiery,
ktož rád lže, neplně viery.
Nebuď člověk zlořěčený,
ač chceš býti Bohem ctěný.
31. Existimacionem retine
Měj do každého domněnie,
zlé i dobré učiněnie.
32. Equum iudica
Podlé pravdy a ne zlosti
nesuď, jedno po milosti. |
(61a) 33. Consultus esto
Uměj každému raditi,
23
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
ktož tebe bude prositi.
34. Virtutibus utere
Měj čest, nravy vždy při sobě,
ač chceš cti dobyti sobě.
35. Troko lude, aleam fuge
Ktož chce, chvíli krátě, hráti,
uč sě šemrhu metati.
Kostek, vrchcábuov chovaj sě
i každé hry ostřiehaj sě.
36. Iracundiam tempera
Udá-liť sě rozhěvati,
obměkči sě, toť dám znáti.
37. Nil arbitrio virium feceris
Do zbožie, do své síly
neúfaj, toť činie vilý.
38. Patere legem
Ač jsi sám komu co učinil,
trp právo, jenž jsi sám zvolil.
39. Accepti beneficii memor esto
Ktož učiní co dobrého,
měj vždy na paměti jeho.
40. Minime iudica
Nesuď často, toť znamenie
tvéj duši na zatracenie.
41. Aliena noli concupiscere
Cizieho zbožie nežádaj,
aniž jiného škody hledaj.
42. Coniugem ama |
(61b) Miluj věrně ženu svoji,
ač chceš býti při pokoji.
43. Pauca in convivio loquere
Pravímť: všělikého času
mluv málo při každém kvasu.
44. Istud stude agere, quod iustum est
Uč sě právě vždy praviti,
ač chceš dušě nezčrniti.
Miluj rád, ktož tě miluje,
tebe ve všěm následuje.
Liber III.
920 Observancia
Hoc quicumque cupis carmen
cognoscere, lector,
hec praecepta feras, quae sunt
gratissima vitae:
Ktož chce toto písmo znáti.
mne pro múdrost poslúchati.
925 ten sě mého přikázanie
má držěti i pravenie.
To spomuože zdraví jeho.
bydla připravi věčného.
Intelligencia
930 Instrue, quod possis, animum, nec
discere cesses,
nam sine doctrina vita est quasi mortis
imago.
Uč sě vždy, nepřěstávaj
aniž učenie ostávaj,
neboť člověk neučený
24
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
935 bývá jako obraz jiný
proti člověku živému,
jakž blázen proti múdrému.
Observancia
Commoda multa feres, sin autem
spreveris illud,
940 Non me doctorem sed te neglexeris
ipse
Ktož mne bude poslúchati.
má pokoje užívati.
Pakli sě kudy promění.
že sě učiti obleví.
945 ten mně viny nemuož dáti.
sám své zamešká postaty.
Modestia
Cum recte vivas, ne cures verba
malorum;
Arbitrii nostri non est, quid quisque
loquatur.
950 Jsi-li člověk věrný, pravý,//
(73b) měj při sobě také nravy,
netbaj jazykuov zlých lidí,
žeť o tobě kto zle súdí.
Nemuož nikto toho staviti,
955 ktož o kom co chce mluviti.
Veritas
Productus testis, salvo tamen ante
pudore,
Quantumcumque potes, celato crimen
amici.
Udá-liť sě svědkem býti,
960 neroď přietele viniti.
taj vždy skutka přietelského,
tbaj vzdy méně na jiného.
Avšak viz by toho dostal,
by v hanbě pro lež neostal.
965 Providencia
Sermones blandos blaesosque vitare
memento;
Simplicitas veri fama est, fraus ficta
loquendi.
Střěz sě nade vše zajiekavých.
k tomu řěčí hladihlavých.
970 Sprostnost jazyka pravého
jest i čest i chvála jeho,
ale řěčí krasnořěkého
jest lest skladena křivého.
Temperancia
975 Segnitiem fugito, quae vitae ignavia
fertur;
Nam cum animus languet, consumit
inertia corpus.
Ostřiehaj sě vždy lenosti.
jenž jest tvého zdravie hosti.
Kdeť tvuoj um má nemoženie.
980 těloť umdlí neuměnie.
25
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
však často toho užívá.
žeť léný při smysle bývá.//
(74a) Temperancia
Interpone tuis interdum gaudia curis,
985 Ut possis animo quemvis sufferre
laborem.
Neroď tělu napřěd dáti.
by chtěl vzdy pracovati.
Čiň sobě na čas veselé,
ač živ myslíš býti déle.
990 Takť usilé neuškodí.
toť sě tvému zdraví hodí.
Prudencia
Alterius dictum aut factum ne carpseris
unquam,
Exemplo simili ne te derideat alter.
995 Nezpravuj člověka jiného
skutkuov ani řečí jeho.
V tom vzdy každý marně činí,
tiem sě sám příkladem viní.
Ktož druhými smiech poválé.
1000 střěz sě, nebť jej takéž chválé.
Prudencia
Quod tibi sors dederit tabulis suprema
notato,
Augendo serva, ne sis, quem fama
loquatur.
Ktož po čiej smrti dobude
1005 zbožie, že tak šťasten bude,
učiň vččnú pamět sobě,
vlož to v srdce, razi tobě.
Chovaj přičiněnie k tomu,
by host nebyl svému domu.
Editionen:
Zatočil, Leopold: Cato a Facetus, Pojednání a texty. (Spisy Masarykovy university v Brně, Filosofická fakulta.) Brno 1952.
(Hs. Z Zwettl, Cod. 357 Zatočil, S. 29-51.) Zatočil, Leopold: Cato a Facetus, Pojednání a texty. Brno 1952. - Lateinischer Text
S. 229-237.)
Ezopovy bajky, Katonova dvojverší, Rada otce synovi (Ed. Eduard Petrů). Praha 1999.
Links:
Disticha Catonis. Didaktische Diskursformen zwischen Latein und Volkssprache (Hauptseite des Projekts)
http://www1.uni-hamburg.de/disticha-catonis/ –
Die Ausgabe der alttschechischen Fassung – http://thesaurus.sazba.cz/plan.htm#2
Textproben – http://thesaurus.sazba.cz/ezop.html
Kommentar – http://thesaurus.sazba.cz/ezop_doslov.html
Bemerkung zur Edition – http://thesaurus.sazba.cz/ezop_ep.html
26
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Jižť mne vše radost ostává (Závišova píseň)
Ahî wie blüet der anger mîner ougen –
Jižť mne vše radost ostává,
jižť mé vše útěchy stanú,
srdce v túžebné krvi plavá,
to vše pro mú milú žádnú.
5 Svýma zraky skrzě očko
silněť střielé v mé srdéčko
bydlímť u plamenné túze.
Muoj život v túhách nemáhá,
to vše jejie krása drahá
10 silněť mě k tomu připúzie.
Srdce bolí,
silně ve krvi plavaje,
žádaje,
žádná, tvé milosti, ač sě móže státi.
15 Jáť nikoli
živ nebudu na dlúzě
v té túzě,
kdyžť sě zmilitká neráčí smilovati.
Túhať mě po nie, kdyžť na ni zpomanu,
20 div, žeť kdy nesplanu
omdleje v túhách stanu,
já pro ni u mé mladosti žalostivě zahynu.
Toť mé neštěstie, že byvše v radosti
i mám smutka dosti od nevěrné milosti.
25 Ach žalosti, chodím smutný, vzdychaje pro mú nevinu!
Jižť mé zpievanie
přestane nynie,
pyčtež mne, panny, i vy, šlechetné panie,
žeť mi jest zahynúti pro milovánie.
30 Slunéčko vzchodí,
zářě vychodí,
má zmilitká v mém srdéčku vévodí,
silněť mi na mé mysli uškodí,
ač sě, žádná, nesmiluje.
Heinrich von Meissen (Frauenlob)
Ahî wie blüet der anger mîner ougen,
den ich vür alle ougenweide hân erkorn.
Ir vîre ist geboten sunder lougen
dem herzen unt den sinnen mîn vür allen zorn.
5 Jâ muoz ich sunder riuwe sîn,
swenn ich an sihe die rôsen unt der liljen schîn,
der abe ir liehten wangen durch diu ougen mîn
gewalteclîchen brichet
unde sprichet
10 zuo dem herzen "lâ mich în!"
Si hât verherwet sich in mînem muote,
ich mac niht mêr: wan als sî wil sô muoz ich leben.
Mîn sterben, mîn genesen treit diu guote:
so kan si beide liebe unde leide mir ouch geben.
15 Sô lîp in al der werlde ein wîp
wart nie geborn unt wirt ouch iemer. zarter lîp,
mîn freude, mîn trost, unt mîner sorgen leitvertrîp,
mîn lust, mîn meienouwe,
herzen vrouwe,
20 durch dîn güete guot ie blîp!
Si tuot mir als daz pantel bî den tieren:
dem volgents nâch durch süezen smac in bitter nôt.
Ir spilndez angesihte kan si zieren:
der schoene vröuwe ich mich: diu vreude treit den tôt.
25 Ich mac nicht volleclîche sehen
in sô trôst gebende schoene, ez enmüeze geschehen
ein vallen, sam des aren kint der sunnen brehen
durch weichen blic tuot sterben:
solch verderben
30 gît si mir, des muoz ich jehen.
Jâ singe ich als der swan der gên dem ende
sô süezen sanc gewinnet; welch ein swindez vrô!
Si tuot mir als dem fênix, den sîn brende
in lust verbrennent: mîn gemüete lebt alsô. 35 Swie wê mir ie von ir geschach
unt noch geschicht, doch ist sî mîner vreuden dach,
mîn balsamtrôr, mîn edeler stein vür ungemach.
ei minneclîchez toeten!
mit den noeten
40 sî mîn herze alêrst durch brach.
Kaem úz ir süezen munde ein wort gevlozzen,
daz taete mich von tôdes banden komen wider.
Reht als der leu, der in dez tôdes slozzen
sin welf erschrîet, das si lebendic werden sider:
45 Sô mâc si mich erquicken wol.
ei saelic wîp, nu tuon ich allez daz ich sol:
mac niht vervâhen staetez herze triuwen vol,
wie sol ich denne gebâren?
junger jâren
35 Bych měl na všem světě koho,
jenžť by mi pomohl túžiti,
měl bych utěšenie mnoho,
chtělť bych mu s věrú slúžiti.
Jakož fénix oheň nietí,
40 tu kdež chce svú mladost vzieti,
v ohniť vzhoří v silné moci,
takéž muoj kvietek žádúcí
túžebný plamen horúcí
v srdci nietí ve dne v noci.
45 Z mé mladosti
jenž srdci túhy přeji,
nesměji
pro zlých lidí strach nikomému zjeviti.
V téjť žalosti,
50 již nosím na útrobě,
ve.mdlobě,
najkraššie žádná, pro tě mi zahynúti.
Zbožnýť má radost, a já v túhách vadnu,
to vše pro mú žádnú,
55 sám sebú nic nevládnu,
pohřiechu nemámť nikdy nižádného utěšenie.
Toť jest má núze, ach hrozný osude,
ktož tebe nezbude, tenť žalosti nabude.
V svém srdéčku, žádná, pro tě já mám túžebné myšlenie.
60 Mého túženie
50 erbe ich alter angest zol.
Suppl:
Walther von der Vogelweide (Palästinalied)
1. Strophe – Codex Buranus clm 4660 211a – Fol. 92v
Nu lebe ich mir alrest werde,
sit min sundeg ovge sihet
daz schone lant unde ovch div erde,
der man uil der eren gihet.
nu ist geschehen, des ih da bat,
ich pin chomen an die stat,
da got mennischlichen trat.
27
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
nemám umenšenie,
pyč mne povětřie, pyč mne všecko stvořenie,
karbunkul, zafier i vše drahé kamenie,
slunečné kvietie
65 i vše na světě,
pyč mne lilium, pyč ruože přestkvúcie,
chceť mi má zmilitká život odjieti,
ač se neráčí smilovati.
Orel divnú vášni mievá:
70 své děti v slunce obrátí,
tuť je v té horkosti zhřievá,
davť jim v tu světlost hleděti.
Kteréž jasně vzřieti nemuož
v slunce, toť sobě nespomuož,
75 ihned je z hniezda vyvrátí.
Takým orlem nazývám ji,
pro nižť srdcem v túhách lkaji,
strach mne, žeť mi život ztratí.
Ach, mé očko,
80 má útěcho, má radost,
pro světlost,
jíž má najkrašší svietí, musím túžiti!
Mé srdéčko
se leká bez přestánie
85 spadenie,
jakžto orel spadna, tuť mu jest strach mieti.
Jakžto lev, když koli svým hlasem zúpí,
své dietky vykúpí,
ihnedť jich smrt odstúpí,
90 takéž já lekám sě smrti žádajě promluvenie.
Labut, divný pták, zpievá umieraje,
také já, smutný žák, umruť v túhách zpievaje
pro mú milú žádnú, když neráči přieti smilovánie.
Ach auvech, má milá,
95 již si mě umdlila!
Ještě by mě od smrti vykúpila,
by se mnú jedinké slóvce promluvila.
Slunéčko stkvúcie,
ruože světlúcie,
100 srdce i tělo dávaji v tvojě ruce,
duši mú Bohu milému poruče,
ač mne neráčíš živiti.
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Walther von der Vogelweide (Palästinalied) – rekonstr.
Nu allerst lebe ich mir werde,
sît mîn sündic ouge siht
daz reine lant und ouch die erde
den man sô vil êren giht.
mirst geschehen des ich ie bat,
ich bin kommen an die stat
dâ got mennischlîchen trat.
Schoeniu lant rîch unde hêre,
swaz ich der noch hân gesehen,
sô bist duz ir aller êre:
waz ist wunders hie geschehen!
daz ein magt ein kint gebar
hêre über aller engel schar,
waz daz niht ein wunder gar?
Hie liez er sich reine toufen,
daz der mensche reine sî.
dô liez er sich hêrre verkoufen,
daz wie eigen wurden frî.
anders waeren wir verlorn:
wol dir, sper, kriuz unde dorn!
wê dir, heiden! deist dir zorn.
Hinnen four der sun zer helle
von dem grabe, dâ er inne lac.
des was ie der vater geselle
und der geist, den niemen mac
sunder scheiden: êst al ein,
sleht und ebener danne ein zein,
als er Abrahâme erschein.
In diz lant hât er gesprochen
einen angeslîchen tac.
dâ diu witwe wirt gerochen
und der weise klagen mac
//:und der arme den gewalt,
der dâ wirt an ime gestalt.
wol im dort, der hie vergalt!:\
http://www.lyricsbox.com/qntal-lyrics-palestinalied39thhtk.html
Ich saz ûf eime steine
– W. v.d. Vogelweide
dô dahte ich bein mit beine,
dar ûf satzt ich mîn ellenbogen;
ich hete in mîne hant gesmogen
5 daz kinne und ein mîn wange.
dô dâhte ich mir vil ange,
wie man zer welte solte leben.
deheinen rât kond ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
10 der keines niht verdurbe.
diu zwei sint êre und varnde guot,
daz dicke ein ander schaden tuot.
daz dritte ist gotes hulde,
der zweier übergulde. […]
Editionen und Literatur:
Zatočil, Leopold: Závišova ve světle minnesangu a její
předloha. In: SPFFBU, ročník II. 2-4, 1953 S. 110-126.)
Česká středověká lyrika. Vyd. Jan Lehár, Praha 1990. S. 244
- 246.
Trost, Pavel: K německé předloze Závišovy písně Sborník
vysoké školy pedagogické v Olomouci. Jazyk a literatura II.
Praha 1955. S. 260 - 261.
Links:
Heinrich von Meissen (engl.) http://www.newadvent.org/cathen/07200c.htm
Minnesang ( in der Geschichte der abendländischen Musik) http://www.jadu.de/musikgeschichte/text/minnesang.html
28
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Floret silva nobilis - Gruonet der walt
allenthalben.
1.
Floret silva nobilis
floribus et foliis.
ubi est antiquus
meus amicus?
hinc equitavit!
eia! quis me amabit?
Refl.
Floret silva undique;
nah mime gesellen ist mir we!
2.
Gruonet der walt allenthalben.
wa ist min geselle also lange ?
der ist geriten hinnen.
owi! wer sol mich minnen?
CB fol. 149
Stetit puella
1.
Stetit puella
rufa tunica;
si quis eam tetigit,
tunica crepuit.
eia!
2.
Stetit puella
tamquam rosula:
facie splenduit
et os eius floruit.
eia!
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Detrimentum pacior
Detrimentum pacior
nynie i v každém času.
Usque ad mortem quacior,
vše pro jejie krásu.
5 Regitur nunc racio
vše podlé jejie vuole.
Obnixa turbacio
jakžto meč srdce kuole.
Nam eius absencia
10 mě smutného pálí.
O felix essencia!
Každý tvú krásu chválí.
Velud solis radius
zrakem srdce projímá.
15 Eminens ut gladius
túha mě podjímá.
Celi sub cacumine
nelzě j' kraššie tváři,
zodyaco fulmine
20 rovna slunečné záři.
Electa cordis unica,
nedaj mi zahynúti!
Tua ut sunt punica,
túhúť chci vzplanúti.
25 Careo hoc famine
bych mohl vše vypraviti.
Vale in Dei nomine,
ten tě rač uzdraviti.
3.
Stetit puella bi einem bovme,
scripsit amorem an eime lovbe.
dar chom Uenus also fram;
caritatem magnam,
hohe minne
bot si ir manne.
CB fol. 177
Edition:
Česká středověká lyrika. Vyd. Jan Lehár, Praha 1990. S. 247. s. Carmina Burana in der Bibliotheca Augustana
(Codex Buranus - Kloster Benediktbeuren (clm 4660/4660a der Bayerischen Staatsbibliothek München) um 1230 geschrieben
Links:
Kommentar zum Codex Buranus (Bibliotheca Augustana –
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/CarminaBurana/bur_intr.html)
CB - Mittelhochdeutsche und gemischtsprachige Texte
(http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/CarminaBurana/bur_card.html)
Lateinische Texte im CB ibidem
Stetit puella mit Nhd. Übersetzung in der Anthology of Medieval German Literature
http://www.nd.edu/~gantho/anth164-353/LyricPoetry276-281.html#NativeTradition
Carmina Burana - Auswahl in der Zusammenstellung von Carl Orff
http://www.kzu.ch/fach/as/material/Texte_lat/musik/carbur.htm
29
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Počínají sě čtenie svatého Jana,
In anegenge was ein wort, daz wort božieho miláčka.
Johannes 1, 1-14
1
2
was mit got, got was daz wort. vnd
was in anegenge mit got, 3von im
sint alliv dinch gemachet an in ist
gemacht nicht, swaz mit im ist
gemachet, 4daz ist daz ewige leben,
daz ewige leben ist ein liecht den
livten, 5daz liecht daz livchtet in der
vinster, die vinster mach sein nicht
begreiffen. 6Ein mennisch wart
gesant von gote des name was
Johannes. 7der chom zvo einer
gezivchnvesse daz er gezivch were
des liechtes. 8er was nicht daz liecht
niwer daz er gezivch were des
liechtes. 9daz ware liecht ist daz,
daz ein igesleichen mennisch
erlivchtet der in disiv welt bechumt,
10
er cham in div welt, div welt
erchant sein nicht, 11er chom in sein
aigen lant die seinen enpfiengen
sein nicht 12aver die in da
enpfiengen den gab er den gewalt,
daz si gotes chint werden, vnd die
an seinen namen gelavpten 13die
warn nicht geworn von wollveste
des pluotes noch von wollveste des
vlaisches wan svnder von gote,
14
daz wort ist ze vlaische worden,
vnd wont in vens wier haben sein
ere geschen als eines ainworn svnes
wie den sein vater eret voller
genaden vnd voller warheit. § durch
disiv rede des hailgen ewangelii
vergebe vens venser herre alle
venser Missetat. amen.
(213b1)
1
Na počátcě bylo slovo a slovo bieše u boha a
bóh bieše slovo; 2 to bieše u počátcě u boha.
3
Všecko jest jím učiněno a bez něho nic jest
učiněno. A co jest v něm učiněno, 4život
bieše, a život bieše světlost lidská 5a světlost
ve tmách svietí, a tmy sú jie nechopily. 6Byl
jest člověk vyslán ot boha, jemužto jmě Jan
bieše. 7Ten bieše přišel na svědečstvie, aby
svědečstvie vydal o světlosti, aby všichni
skrzě něho uvěřili. 8Nebieše ten světlost, ale
aby svědečstvie dal o světlosti. 9Bieše světlost
pravá, ješto osvěcije každého člověka,
přijdúcieho na tento svět. 10Na světě bieše a
svět jest jím učiněn, a svět jest jeho nepoznal.
11
Mezi své vlastnie jest přišel, a svoji sú jeho
nepřijeli. 12A kteřížkolivěk sú jeho přijeli, dal
jest jim moc syny božími býti, těm, ježto věřie
v jeho jmě, 13ješto sú sě neurodili z krve a z
sěmene tělestného ani z chtěnie mužského, ale
z boha narozeni jsú. 14A slovo sě jest tělo
učinilo i přěbývalo mezi námi, i viděli smy
slávu jeho, slávu jako jednorozeného ot otcě,
plno milosti i pravdy.
15
Jan svědečstvie dává o něm a volá řka: "Ten
bieše, o němž sem já pravil: Kto po mně
přijde, přede mnú jest učiněn, neb jest dřevní
mne byl, 16a z plnosti jeho všickni smy přijeli
i milost za milost." 17Nebo zákon skrzě
Mojžiešě dán jest, ale milost a pravda skrzě
Jezukrista stala sě jest. 18Boha jest neviděl
nikda ižádný, než jednorozený syn, jenž jest v
lóně otcově, ten jest jej vypravil.
Johannes 1
1
in principio erat Verbum et Verbum erat
apud Deum et Deus erat Verbum 2hoc
erat in principio apud Deum 3omnia per
ipsum facta sunt et sine ipso factum est
nihil quod factum est 4in ipso vita erat et
vita erat lux hominum 5 et lux in tenebris
lucet et tenebrae eam non
conprehenderunt 6fuit homo missus a
Deo cui nomen erat Iohannes 7hic venit
in testimonium ut testimonium perhiberet
de lumine ut omnes crederent per illum
8
non erat ille lux sed ut testimonium
perhiberet de lumine 9erat lux vera quae
inluminat omnem hominem venientem in
mundum 10in mundo erat et mundus per
ipsum factus est et mundus eum non
cognovit 11in propria venit et sui eum
non receperunt 12quotquot autem
receperunt eum dedit eis potestatem
filios Dei fieri his qui credunt in nomine
eius 13qui non ex sanguinibus neque ex
voluntate carnis neque ex voluntate viri
sed ex Deo nati sunt 14et Verbum caro
factum est et habitavit in nobis et
vidimus gloriam eius gloriam quasi
unigeniti a Patre plenum gratiae et
veritatis 15Iohannes testimonium perhibet
de ipso et clamat dicens hic erat quem
dixi vobis qui post me venturus est ante
me factus est quia prior me erat 16et de
plenitudine eius nos omnes accepimus et
gratiam pro gratia 17quia lex per Mosen
data est gratia et veritas per Iesum
Christum facta est 18Deum nemo vidit
umquam unigenitus Filius qui est in sinu
Patris ipse enarravit
Edition:
Staročeská Bible Drážďanská a Olomoucká.Kritické vydání nejstaršího českého překladu bible ze 14. století. I. Evangelia. Ed.
Vladimír Kyas.Praha 1981. S. 293.
s. Carmina Burana in der Bibliotheca Augustina (http://www.fhaugsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/CarminaBurana/bur_card.html)
(Codex Buranus - Kloster Benediktbeuren (clm 4660/4660a der Bayerischen Staatsbibliothek München) um 1230 geschrieben;
Anfang des Johannesevangeliums - Nachtrag 14. Jh.)
Links:
On-line zugängliche Bibeltexte z.B.:
http://www.biblegateway.com/ (mehrere Versionen in mehreren Sprachen; mit der Suchfunktion; auch dt. lat.)
http://www.fit.vutbr.cz/~michal/kr/kkwww/ - die tschechische Übersetzung 1613 (Bible Kralická)
http://www.biblenet.cz/bible/ - mehrere tschechische Bibelversionen (auch die ökumenische Übersetzung; mit der
Suchfunktion)
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg23/0308 - Johannes-Evangelium im Cod. Pal. germ. 23
Neues Testament deutsch, 1441-1449 (Bibliotheca Palatina, in der Sammlung auch viele andere illuminierte Handschriften der
Bibel - http://palatina-digital.uni-hd.de)
http://www.memoria.cz/special_cz/free_docs2.asp – Manuscriptorium – auch Faksimile der Olmützer Bibel
http://www.gutenbergdigital.de/gudi/dframes/index.htm – Faksimile der Gutenberg-Bibel (Druck – 42-zeilig) 1452 - 1454
30
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Tristrant - Eilhart von Oberg
um 1170/80
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Tristan - Gottfried von
Straßburg
um 1205-1210
2340 do begunde in sêre dorsten
und hîz sich ein trinken gebin.
dô was der schenke achtir wegin.
dô sprach ein hobisch juncfrauwelîn
"ich wêne, hêre, hie steit wîn."
2345 her hîz on im reichin.
daz was ein bôse zeichin!
den trang sie ime brâchte.
vil wênig her gedâchte
daz her im bôse wêre,
2350 her trang in sundir swêre:
dô dûchte im der wîn gût.
sîner frauwin her in ouch bôt.
alsô schîre sie in trang,
dô dûchte sie beide sundir wang
2355 sie vorlorin alle ire sinne:
sie musten ein ander minne.
do en wuste irer kein nît
daz he dem andern was sô lîp
wordin in sô korzin stundin,
2360 eir sie ez dar nâ bevundin.
Si wordin beide tougin
zu hand undir den ougin
beide bleich unde rôt.
ir ieglîch wênde den tôt
2365 von dem andern gewinnen:
sô grôz was die minne
undir in âne iren dang:
daz hâte gemachit der trang.
die vrawe sich schemen begunde,
2370 dô sie in sô korzin stundin
liebte Tristranden.
ouch was he sêre bevangin
in gar grôzem leide.
des gewunnen sie beide
2375 harde grôze swêre
mêr wen sie gewone wêrin:
sie wordin heiz unde kalt,
ir angesicht was manchvalt
und daz gischen daz sie tâten.
2380 grôze sorge sie hâten
iegelîchez von der scholt,
daz ez dem andern was holt,
unde sie enwisten
von welchen listen
2385 daz daz ander sô qual
und ez nicht * vorhal.
sus wârin sie schîre vorgangin.
do en mochte vor getwange
Tristrant dâr nicht belîben mêr.
2390 sie hâtin beide hertesêr:
...
11660 nu gienc ouch Tristan zehant
begrüezen unde beschouwen
die liehten sîne vrouwen.
und alse er zuo z'ir nider gesaz
und redeten diz unde daz
11665 von ir beider dingen,
er bat im trinken bringen.
Nune was dâ nieman inne
âne die küniginne
wan cleiniu juncvrouwelîn.
11670 der einez sprach: «seht, hie stât
wîn
in disem vezzelîne.»
nein, ezn was niht mit wîne,
doch ez ime gelîch waere.
ez was diu wernde swaere,
11675 diu endelôse herzenôt,
von der si beide lâgen tôt.
nu was aber ir daz unrekant.
si stuont ûf und gie hin zehant,
dâ daz tranc und daz glas
11680 verborgen unde behalten was.
Tristande ir meister bôt si daz.
er bôt Îsôte vürbaz.
si tranc ungerne und über lanc
und gap dô Tristande unde er tranc
11685 und wânden beide, ez waere wîn.
iemitten gienc ouch Brangaene în
unde erkande daz glas
und sach wol, waz der rede was.
si erschrac sô sêre unde erkam,
11690 daz ez ir alle ir craft benam
und wart reht alse ein tôte var.
mit tôtem herzen gie si dar.
si nam daz leide veige vaz,
si truoc ez dannen und warf daz
11695 in den tobenden wilden sê.
«owê mir armen!» sprach s'«owê,
daz ich zer werlde ie wart geborn!
ich arme, wie hân ich verlorn
mîn êre und mîne triuwe!
11700 daz ez got iemer riuwe,
daz ich an dise reise ie kam,
daz mich der tôt dô niht ennam,
dô ich an dise veige vart
mit Îsôt ie bescheiden wart!
11705 ouwê Tristan unde Îsôt,
diz tranc ist iuwer beider tôt!»
...
31
Tristram a Izalda
(letztes Drittel des 14. Jh.s; Hs.1449)
I počě Tristram velikú žiezen mieti.
i káza sobě dáti pitie neby tu šenka na to nesčěstie.
Tu vece jedna panenka:
"Pane, ted' stoji jedno málo vínka!"
On je sobě přinésti káza.
Panenka sě s nižádným nepotáza
i přinese to pitie jisté,
neb jest mněla, by bylo čisté.
Tristram o tom nic nevěda,
že mu sě o tom má státi sváda.
napi sě jeho mnoho.
Mněl, by bylo něco dobrého.
Poskyte jeho také panně,
a jakž sě ona napi nelestně.
tak sě jim zdáše oběma.
jako by byla na smysle něma.
I musichu sě tak milovati
a z nich toho ižádný nemoh rozuměti,
kterak tak v krátkém časě
byla sta laskavi na sě.
Než zdá mi sě, že jsú zvěděli potom,
kterak je mohlo býti, o tom.
Tristram a ta jistá panna
byli jsú mezi svýma očima
též bledi, jakžto ona črvena.
Mniechu, by je nadstúpila žalost
smrtedlná
Tak je bylo veliké milovánie
mezi nimi bez jich chtěnie.
To sě ot přijetie toho pitie stalo,
jehožto sě panna styděla nemálo,
že j' tak velice milovala
Tristrama a po něm milostí mřěla.
Tristram pro milovánie také
měl jest túženie všelikaké.
jechu sě takto spolu obchoditi
a obyčějnějie s sebú býti,
nežli jsú kdy dřieve činili
k tomu jsú je veliké milosti nutily.
Velikú jsú měli tesklivost
a nejednu túžebnú žalost.
bojiece sě oba toho.
aby jeden nemiloval jiného někoho.
A když jeden druhého spatřil, ihned
žalost
jměl toho a velikú tesknost.
jenž sě smrti přirovnávala,
od niežto nemoc rozličná přicházela
A když ji Tristram spatřieše,
pro pravé tu hoře ostati nemožieše,
ale od nie sě ihned odvrátil
mně, žež by proto života zbyl.
Ona také nebyla bez žalosti
pro milost jeho, a bez těžké nemocnosti.
...
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
"nû sage mîner vrauwin
daz ich dorch nîmans drauwin
3335 sie lengir wil vormîden.
ich en rûche wer ez nîde,
ich wil sie noch hînt gesên,
ab ez ummir mag geschên,
in ireme bômgartin:
3340 dar inne sal sie mîn wartin.
swen sô ir kumt gerunnen
ein loub in den brunnen
dorch ire kemenâte,
sô gê sie hin vil drâte
3345 und warte eines spâns dâ bî.
dar an sal gemâlet sîn
ein crûce mit vunf orten,
wen ich sie mit den worten
besprechin leidir nicht en mag.
3350 ez sî nacht adir tag,
swen sie daz crûce vinde,
sô bin ich bî der linde
die dâ bî deme brunnen stât
die dorch die kemenâten gât:
3355 diz sage dû der vrauwen mîn!"
...
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Sit ez niht bezzer mag gesîn,
sô volget doch dem râte mîn,
nu meine ich und ze dirre zît,
14420 die wîle ir uns sus vremede sît.
als ir des werdet gewar,
daz iu diu state widervar,
sô nemet ein öleboumes rîs
und snîdet spaene in lange wîs
14425 und zeichent die mit nihte mê,
wan machet einhalp ein T
und machet anderhalp ein I,
daz niwan der êrste buochstap sî
von iuwer beider namen dar an,
14430 und leget dâ weder zuo noch van
und gât zem boumgarten în.
ir wizzet wol daz bechelîn,
daz von dem brunnen dâ gât,
hin dâ diu kemenâte stât.
14435 dar în sô werfet einen spân
und lât in vliezen unde gân
hin vür der kemenâten tür.
Pomyslivši o tom všelikak,
vece: "Když to nemóž býti jinak,
poručme sě však Bohu,
ať vzezří na naši túhu mnohú
a dá nám toho doždati,
co bychme chtěli na něm požádati.
V tej věci však povol mé radě:
kdyžto králová jest na svém hradě
a ji chceš co vzkázati,
neroď se o to s ižádným tázati
ale vezma s lípy ratolest
učiniž pro zlých lidí lest -,
z niež pak ty třesk nadřízhaj
A na jedne třiesce napísaj
jedné puol "T", druhé puol "I", ať plují
po vodě, ať lidé toho neznamenají
a jdi tam k zahradě, Bohu sě poručě,
s skrzě nížto voda teče prudce,
jenžto z studničky vycházie
a před samu komnětu přicházie.
V niž uvrž tu třiešku,
ať plove dolóv tú řekú
tam před králové komoru,
...
Editionen und Literatur:
Tristram a Izalda. Ed. Zdeňka Tichá. Praha 1980.
Vollständiger Text des Tristrant Eilharts von Oberg in der Bibliotheca Augustina –
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/12Jh/Eilhart/eil_intr.html
Tristan Gottfrieds von Straßburg in der Bibliotheca Augustana
- http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/Gottfried/got_intr.html
Bédier, Joseph: Román o Tristanovi a Isoldě. Praha 1996.
Links:
Gottfried von Straßburg: Tristan (Albert K. Sommer: Anthology of Medieval German Literature)
http://www.nd.edu/~gantho/anth164-353/Gottfried224-235.html
Die Liebeszaubermittel – http://www.kleio.org/mittelalter/MaV6.htm (Alltagsgeschichte des Mittelalters - Maike VogtLüerssen) http://www.kleio.org/mittelalter.html
32
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Konrad von Würzburg - Trojanerkrieg
Kronika Trojánská
Doch seite er in ze mære,
ein hübscher knabe wære
dâ bî in einem walde,
der scheiden künde balde,
1615 swaz verlâzen würde an in.
er hete alsô getriuwen sin
und sô bescheidenlichen muot,
daz er durch keiner slahte guot,
noch dur liebe, noch dur leit
1620 zerbræche sîne wârheit
und daz liuterlîche reht.
ouch seite er in, der selbe kneht
wære ein hirte unmâzen wîs
und hieze dâ vn Pârîs,
[...]
A v tom spanie viděl jsem divné viděnie. Naliť buoh
Merkurius vede tři bohyně s sebú; jedna bieše Venus, druhá
Palas a třetie Juno. A hned přistúpiv ke mně, málo od těch
bohyň odstúpiv, vece: "Slyš, Paris! Aj, přivedl sem k tobě tyto
tři bohyně proto, neb jest sváda mezi nimi, o kterúžto na tě
samého přicházejí, ať by tvým súdem i nálezem ta sváda byla
rozdělena. A ta jest takováto: když jednú sediechu na hodech
slavných, tehdy jedno jablko, divné zpuosoby ryté z drahé věci
uvrženo jest mezi ně, na němžto řeckými slovy bieše psáno,
aby, kteráž jest z nich najkrašie, to jablko sobě vzala: A když z
nich každá o to stojí, chtieci býti najkrašie, (aby) tudy to
jablko obdržala, v tomť jsú se tvému rozsúzeni poddaly a
každá z nich tobě skrze mne slibuje za odplatu nálezu tvého
dáti veliký dar, kterúž najkraší vypovieš. Nebo vypovieš-li, že
Juno jest najkrašie, učiní tě mezi všeho světa velebnými
najvelebnějšieho. Pakli vypovieš, že Palas jest najkrašie, dá za
odplatu, žeť tě učini ze všech najmilejšieho. Pakli vypovieš, že
Venus jest najkrašie, budeš mieti od nie za odplatu, žeť dá ze
všech zemí řeckých ženu všech najkraší." A já to uslyšav od
boha Merkuriáše, takto jemu odpověděch: že o tom pravého
súdu nemohl bych vydati, leč by ty se bohyně nahé přede mnú
okázaly, abych, všecky údy jich opatře, pravý súd mohl vydati.
I vece Merkurius: "Staneť se, jakož žádáš." A když se každá
zvlášť okáza nahá (97b) přede mnú, zdálo mi se jest vedlé
mého rozsúzenie, že Venus svú ozdobnú krású oně dvě očítě
přesáhla a proto přisúdil sem jí jablko. I obdržela jest jablko
velebnosti svú krású mým súdem, a jsúci veselá, pošeptala mi,
že slib od Merkuriáše pravený bez pochyby mám mieti. A
když odjidechu ode mne, ihned procítiv upadech u veliký
strach, a vybrav se z toho, jědech ven z toho lesa.
Dô sprach Jûnô: daz sol geschehen!
ich wil zem êrsten besehen,
1915 ob ich den prîs behaben müge.
sît daz geschriben âne trüge
ist an den apfel wol getân,
daz in diu beste müeze hân,
diu komen sî zer hôchgezît;
1920 sô wirt er âne widerstrît
mîn eigen, daz erkenne ich wol.
von schulden ich in haben sol,
wan niender lebet mîn gelîch.
ich bin gewaltic unde rîch,
1925 junc, edel unde tugenthaft.
an guote hân ich wol die kraft
und alsô ganzer wirde ruom,
daz über allen rîchtuom
stêt mîn krefteclich gebot.
[...]
Pallas der rede antwürte bôt.
ûz einem liehten munde rôt
sprach si bescheidenlichen z'ir:
1950 der apfel sol billîche mir,
den wil ich âne zwîvel hân.
ze wunsche bin ich wol getân
und ist grôz êre an mich geleit;
jô walt ich aller wîsheit
1955 und manger hôhen künste.
von mîner helfe günste
wirt sælde vil gewunnen.
der siben liste brunnen
den leit ich unde kêre.
1960 von mîner süezen lêre
gewinnet man rîlîche tugent.
mir nîget alter unde jugent
und êret mich wîp unde man.
swaz man ouch hôher witze kan
1965 ertrahten und erdenken,
daz muoz ich allez schenken
ûz mîner gnâden vazze,
dâ von dû niht enhazze,
ob mir der apfel wol gezeme.
1970 daz ich in hie ze râme neme,
33
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
daz lâ dir wol gevallen,
sît daz ich ob den allen,
die zuo der hôchgezît sint komen,
hân witze und êre an mich genomen
[...]
2095 Nû die götinne beide
mit rede ân underscheide
striten hövelîche alsus,
dô sprach diu vrouwe Vênus:
ir mügent iuwer kriegen lân,
2100 ich wil den apfel selbe hân,
wan er ist mîn von rehte:
an lîbe und an geslehte
kan mir kein vrouwe sîn gelîch.
wîstuom und alle gülte rîch
2105 mac überwinden mîn gewalt.
mich êret beide junc und alt
und erhśhet mînen prîs.
kein man ûf erden ist sô wîs,
noch sô rîch an guote,
2110 der mich in sînem muote,
noch vor ougen niht enhabe.
lânt iuwer üppic strîten abe.
der apfel ist mîn eigen.
ich kan iuch wol gesweigen
2115 an worten und an sinne.
ir wizzent wol, daz minne
brechen muoz für elliu dinc.
minn ist der fröuden ursprinc
und ir mittel und ir ort.
2120 si drücket aller künste hort
und alles guotes houbetschaz.
ir dienet âne widersaz
arm unde rîch, wîs unde tump.
si machet sleht gerihte crump
2125 und die krumben sache sleht.
si minnet ritter unde kneht,
küng unde fürsten nîgent ir.
der apfel der sol werden mir:
sît daz ich aller minne pflige
2130 und ich dâ mite an iu gesige,
sô lâzent mir den prîsant
belîben hiute in mîner hant
und in mîner hôhen pfliht.
nein, sprâchen si, des tuon wir niht,
2135 der apfel hśret dich niht an.
ez wizzen frouwen unde man,
daz wîsheit unde rîchtuom
erworben hânt der wirde ruom,
daz man si für dich minnet.
2140 ir zweiger kraft gewinnet
diu schśnsten wîp ûf erden.
kein frouwe diu mac werden
sô kürlich und als ûz genomen,
man habe ir lîp schier überkomen
2145 mit witzen und mit guotes kraft.
Vênus belîp niht kriechaft
umb den apfel wol getân,
wan unser einiu wil in hân,
34
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
der sol er eigenlichen sîn!
2150 entriuwen, er muoz wesen mîn!
sprach Vênus aber dô zehant.
Gelücke het ûf mich gewant
sô volleclîche sælikeit,
daz rîchtuom unde wîsheit
2155 erfüllent beidiu mînen muot.
wan swie der wîse erwirbet guot,
ez wirt mir allez undertân,
und swaz der rîche mac gehân
wîstuomes unde witze,
2160 daz nütz ich und besitze
vil gar nâch mînes herzen ger.
der minne strâlen und ir sper
entsitzet allez, daz der ist.
waz möhte Salomônes list
2165 gehelfen wider mîne kraft?
mîn lêre diu wart sigehaft
an sîner hôhen künste grôz.
Dâvît ouch gegen mir genôz
gewaltes niht ûf erden;
2170 sîn rîcheit muoste werden
geneiget mîner hôhen art.
Adâm von gotes gnâden wart
gebildet und gemachet,
doch het in ouch geswachet,
2175 diu minne schiere und ir gebot,
daz er begunde wider got
sô vrevelichen werben,
daz al sîn künne sterben
muoste durch die schulde sîn.
2180 jô zittert vor dem zorne mîn
vil manges herzen arke.
Sampsônes kraft, diu starke,
wart von mir überwunden.
diu minne hât gebunden
2185 alliu dinc mit ir gewalt.
von rehte muoz ich sîn gezalt
zer besten ûf der erden.
mir sol der apfel werden
ze teile sunder lougen.
2190 der herzen und der ougen
spiegel sol ich heizen;
ich kan beidiu reizen
ûf aller vröuden süezekeit.
der wunsch der ist an mich geleit
2195 und an mîner tugent kraft.
ich süene starke vîentschaft
und verslihte manigen zorn,
der niht werden mac verlorn,
noch gestillet âne mich.
2200 nû schouwent, wie vil manger sich
nâch miner hôhen helfe sene.
den sun ich von dem vater wene
ûf mîner süezekeite spil.
mâc unde friunt man lâzen wil
Mit disen worten und alsus
bestuont diu vrouwe Vênus
ir zwô gespilen krieges dô.
vrô Pallas und vrô Jûnô
35
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
2555 die wânden ir gestrîten
und wurden bî den zîten
ir widersachen beide.
swie michel underscheide
wær an ir zweiger sinne,
2560 doch was in leit, ob minne
den sic dâ solte füeren hin.
si zwô gehullen under in
enweder sô, noch sus in ein,
wan daz der muot was an in zwein,
2565 dazs' umb den apfel beide striten.
dâ von si deste kûmer liten,
daz ieman anders drumbe vaht.
si leiten beide ir strîtes maht
ûf der minne künigîn.
2570 si zwô begunden ir dô sîn
mit kriege widerspænic
und wolten si gar ænic
des werden apfels hân getân.
seht, dô begunde in widerstân
2575 Vênus in allen orten.
mit witzen und mit worten
stuont si der süezen minne bî.
si sâzen kriegend alle drî
und triben des vil unde gnuoc.
2580 swaz wirde ir ieglîchiu truoc,
diu wart besunder dâ geseit
und ûf ein ende vür geleit
Pârîse, dem vil clâren,
der rehtes kunde vâren
2585 und ungerihte stôrte.
er saz still unde hôrte
ir kriegen und ir vehten
und wolte nâch dem rehten
rihten willeclichen dô.
2590 dô sprach eht aber Jûnô:
Pârîs, dû hâst den kriec vernomen
und bist dar umbe her bekomen,
daz dû nâch rehte scheiden solt.
nû wil ich silber unde golt
2595 dir geben hie ze lône,
dar umbe daz dû schône
und ordenlîche rihtest.
sît daz dû wol verslihtest
mit hôhen witzen elliu dinc,
2600 sô nim, dû werder jungelinc,
rîcheit von mir ze stiure.
schaz ist dir worden tiure,
wan dû bist an guote cranc;
des gib ich dir ân allen wanc
2605 ein wunder hie ze miete,
dur daz der hovediete
von dir werde kunt getân,
daz ich von schulden müeze hân
den apfel missewende vrî.
2610 gestêst dû mînem rehten bî,
sô mach ich dich sô rîche,
daz niendert dîn gelîche
wirt funden ûf der erden.
nein, Pârîs, dû solt werden
2615 mîn geziuc! sprach Pallas.
36
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
sît wîsheit ie vor guote was
und iemer ist ân ende,
sô nim von mîner hende
ze lône witze und edel kunst,
2620 dar umbe daz ich dînen gunst
ze helfe an mînem kriege habe.
dû bist der jâre noch ein knabe,
dâ von bedarft dû witze wol,
der ich dir wunder geben sol,
2625 ob dû mir rehtes hie gestâst.
swie dû mich hiute erwerben lâst
der hôhen sigenüfte prîs,
ich mache dich sô rehte wîs,
daz nie kein man sô wîse wart.
2630 sît dû bescheiden bist von art,
sô lâ dû mich den apfel hân!
Pârîs, getriuwer friunt, lâ stân!
sprach Vênus dô wider in.
hilf mir, daz ich den apfel hin
2635 mit rehte ziehen müeze,
vil werder knappe süeze,
des lône ich dir mit willen.
dîn trûren wil ich stillen
mit fröuden ûf der erden,
2640 lâst dû den prîsant werden
ze teile mir noch hiute.
ich gibe dir unde biute
die minne z'einem solde,
diu silber unde golde
2645 und hôher wîsheit an gesigt.
ir kraft diu brichet unde wigt
vür alle witze und allez guot;
dâ von sô kêre dînen muot
ûf ir lôn, getriuwer kneht.
2650 sît daz dû weist, daz ich hân reht,
sô tuo mir dîne helfe schîn.
hilf, daz der apfel werde mîn
und ich diu beste sî genant.
Helêne von der Kriechen lant,
2655 diu schśner ist denn elliu wîp,
diu muoz ir leben und ir lîp
an dich mit vlîze kêren,
ist, daz ich hie mit êren
die sigenuft gewinne.
2660 diu selbe küniginne
ist aller vrouwen crône;
si lebt in êren schône
und in der tugende huote;
von vleische, noch von bluote
2665 wart nie crêatiure
sô clâr, noch sô gehiure
sô diu schśne Elêne.
nû sich, wie diu Syrêne
und ir süezes dônes grif
2670 ziehe an sich vil manic schif,
sus kan diz wunneclîche wîp
mit ir clârheit mangen lîp
an sich ziehen unde nemen.
lâst dû den apfel mir gezemen,
2675 sô gib ich ez ze lône dir.
gestant niuwan der wârheit mir,
37
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
dîn vröude diu wirt manicvalt!
diu minne, der ich hân gewalt,
lât dich in hôher wunne leben,
2680 wirt mir der apfel hie gegeben.
Alsus gelopten bî der zît
die drî götinne enwiderstrît
Pârîse ir hôhen prîsant.
ir iegelîchiu dô zehant
2685 im sunderlîche miete bôt,
dur daz er si niht schamerôt
des mâles werden lieze
und ir den apfel hieze
dâ geben sunder widersaz.
2690 vrô Jûne diu gehiez im schaz,
sô lopt im Pallas wîsheit,
Vênus diu wolt im lân bereit
minn unde trûtschaft werden:
sus wart im ûf der erden
2695 geheizen drîer hande dinc.
dâ von sô wart der jungelinc
bekümbert mit gedenken.
sîn muot begunde wenken
dar unde dan, her unde hin,
2700 daz er den apfel under in
bestaten möhte rehte;
des wart vil nôt dem knehte
liutsælic unde schśne.
der drîen vrouwen lśne
2705 begund er merken tougen
und spien dô für sîn ougen
minne, wîsheit unde hort.
ir ende, ir mittel und ir ort
wolt er vil gar betrahten.
2710 ir iegeliches ahten
begund er dâ besunder.
nû dûhte minne drunder
vil bezzer sînes herzen muot,
denn alliu witze und allez guot.
2715 In twanc dar zuo diu blüende jugent
und sîn angeborniu tugent,
daz sîn gemüete ûf minne stuont.
er tet alsam die jungen tuont,
die von natûre sint der art,
2720 daz in sô liebes nie niht wart,
sô vröude ist unde wunnespil.
der witze enahtent si niht vil
und sint nâch guote niht verdâht.
würd eht ir wille vollebrâht
2725 mit kurzewîle und gelust,
si liezen vür des herzen brust
schaz unde wîsheit wenken,
noch künden niht gedenken,
wie man die beide erwürbe.
2730 ê daz diu jugent verdürbe
an vröuderîchem muote,
ê wolten si von guote
sich ziehen und von witzen.
dâ von Pârîs besitzen
2735 enwolte weder schaz, noch kunst;
38
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
ze fröuden kêrte er sînen gunst
und ûf die minne hôchgemuot,
diu vür wîsheit und vür guot
durliuhtic in sîn herze gleiz.
2740 Vênus geschuof und ir geheiz
daz wunder an im tougen,
daz er muost âne lougen
nâch hôher minne siechen.
daz Helenâ von Kriechen
2745 geheizen im ze lône was,
des nam er an sich unde las
den willen und die sinne,
daz er gestuont der minne
alsam ir eigenlicher kneht.
2750 ouch twanc in daz gemeine reht
und sîn spilende kintheit,
daz ir sîn helfe wart bereit
und der dienest sîn bekant.
ir frouwen, sprach er alzehant,
2755 ich hân gehśret wol den strît,
der under iu bî dirre zît
umb den apfel ist getân.
sît nû der criec an mich verlân
ist und ich in scheiden sol,
2760 sô darf ich der genâden wol,
daz sunder zorn belibe daz
und âne vîentlichen haz,
ob ich den prîsant einer gebe,
diu nâch mînem dunke lebe
2765 an der hśhsten werdekeit.
ich wil daz hiute ûf mînen eit
und ûf al mîn êre nemen,
daz der apfel sol gezemen
der hôchgelopten minne.
2770 Vênus, ir meisterinne,
diu neme in, daz erteil ich hie;
wan ez enwart kein wirde nie
sô rîlich als ir êre.
diu minne mit ir lêre
2775 machet mangen hôchgemuot,
den weder wîsheit, noch daz guot
kan fröudenrîch gemachen.
minn ist vor allen sachen
gewirdet und getiuret.
2780 swen ir genâde stiuret,
der hât den wunsch ûf erden.
witz unde guot muoz werden
durch der minne lôn verzert.
daz manic vürste hôhe vert,
2785 daz wirt ze dienest ir getân.
Vênus diu sol den apfel hân,
daz erteil ich ir bî namen
und wil mich niemer des geschamen,
swâ man daz verwîzet mir,
2790 daz ich in hân gegeben ir.
Hie mite stuont er ûf zehant.
er nam den rîchen prîsant
in sîne blanken hende sider
und kniete hovelîche nider
2795 vür der minne vrouwen.
39
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
er lie si dô beschouwen,
daz er wolte ir diener sîn,
er sprach: erweltiu künigîn,
enphâhent diz cleinśte rîch.
2800 kein frouwe mac iu sîn gelîch
an êren und an werdekeit,
der crône ist wol an iuch geleit
und der apfel schśne.
ich prîse iuch unde krśne
2805 mit lobe in allen mînen tagen.
künn ieman anders iht gesagen,
der spreche sunder mînen zorn.
sus nam diu götîn ûz erkorn
den apfel wunneclich gestalt
2810 mit hôhem muote in ir gewalt.
Editionen und Literatur:
Daňhelka, Jiří: Kronika Trojánská, Praha 1951, S. 68-69.
Links:
Trojanerkrieg - Konrad von Würzburg Bibliotheca Augustana
40
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Herzog Ernst B
Vévoda Arnošt
dô hiez diu edliu herzogîn
einen boten balde gân
nâch einem ir kappelân,
der ir den brief ze rehte las,
350 swaz dar an
geschriben was.
vernemet wie er beginne.
"vil edeliu herzoginne,
disen brief hât dir gesant
und schreip in mit sîn
selbes hant
355 des rîches vogt und
herre
und manet dich, frouwe,
verre,
daz du durch dîn hôhe
tugent
und durch dîn wirdeclîche
jugent
merkest waz ez diute.
360 im habent al sîn liute
gesaget von dîner güete.
nu solt du dîn gemüete
wenden an mîne minne.
ich mache dich küniginne
365 ob allen roemischen
rîchen.
sô kan sich dir gelîchen
in der werlde kein wîp.
sô muoz dîn minneclîcher
lîp
sîn getiuret immer mêr.
370 sô dienent dir, frouwe
hêr,
die fürsten al gelîche.
beide arme und rîche,
die ich in mînem rîche hân,
sint dir alle undertân.
sô maht du, frouwe edel
und guot,
hôhe tragen dînen muot
durch die êre manicvalt.
mir ist gesaget und gezalt
vile von dîner frümekeit.
380 nu solt du, frouwe
gemeit,
mir und den fürsten
volgen,
und bis mir niht erbolgen
daz du mich, frouwe,
lobest ze man:
sô kan dir nimmer
missegân
385 die wîle daz du leben
salt.
ich gibe dir wîten gewalt
dâ du maht wol gebieten
und freude dich genieten,
swie dir, frowe, gevalle:
Zatiem posel list ukáza.
Kněžna jeho snažně otáza,
od koho jest to posláno,
což na tomto listě psáno.
350 Samať jest sobě ukázala,
oč jest posla tázala,
dobře čísti uměla.
Toť pro milost pověděla,
tu řeč dobře znamenáše.
355 Na tom listě takto stáše:
"Otta césař z své milosti
vzkazuje Adličce ve ctnosti
(71b) svú službu i milovánie,
by ráčila pro vše panie
360 i pro svú čest jej přijieti
a jej za přietele mieti,
řka: Nemohuť žádati déle,
neb mój život i veselé,
toť po Bohu porúčeji,
365 neb jistě řéci směji:
mé srdce máš v své porobě.
Věz, žeť zarmúceno jest v tobě,
nemóž se nikame hnúti.
Rač mě k sobě přivinúti,
370 rač mé srdce v svém
zavřieti.
Toť chci za vše dary vzieti,
neboť tvá čest to vše plodí,
jenž v mém srdci ráj uvodí,
jenž mne k tomu vypravuje
375 a tě ke mně oblibuje,
že ty, drahá zvieřiničko,
mého srdce srdečničko,
máť býti žena i paní
až do našeho skončenie.
380 Protož, přežádúcí
holubičko,
pro své drahé, milé líčko
račiž tento list přijieti,
a což jest v něm psáno, v srdci
mieti,
by mě v svú milost přijala.
385 Což by také požádala,
toť se vždy má státi tobě,
nebť sem já tě zvolil sobě.
Toť k tvé příslušie ctnosti,
rač mě mieti v své milosti.
390 Korunu mášť na se vzieti,
mého ciesařstvie přiijieti,
neb si k tomu vyvolena,
Adlička, zmilitká žena.
Toť sú páni radili
395 i kniežata tě chválili,
bych tě zvolil nade vše panie.
(72a) Věz, žeť jistě mé žádanie
tobět se jest poručilo.
Ach, by mě slyšeti bylo
400 o tobě dobrú novinu,
děkoval bych Hospodinu."
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
390 sô dienent sie dir alle, A když ten list přečetla bieše,
die dir nû wellent glîch sîn: odtud podál syna jmějieše,
über die bistu künigîn."
posla poň nemeškajíci,
405 jeho přiíštie žádajíci.
Dô diu frowe vil lobesam
Zatiem posel jie mluvieše,
disen brief gar vernam
jenž od ciesaře tu bieše,
395 und daz ir sagt des
prose, by odpověděla,
rîches bote,
což by při své ctnosti chtěla.
ir herze huop sich ze gote
und danket im der grôzen
410 Kapitola sedmá
êren
Zapýři se žena tato,
die got an sie wolde kêren. neb jie bieše hanba za to,
des lobte in dô diu guote
a řkúc: "Neviem, tomu co řéci.
400 und mante in in ir
Protož toto pověděti chci.
muote
415 Mám syna velmi milého,
dazz ir ze heile müese
k hospodářtví jediného.
ergân.
K tomuť sem poslala,
nâch ir sune sie sande sân nebť sem tvój list ohlédala."
und bat in daz er kaeme
Káza posla velmi ctíti,
und dise rede vernaeme,
420 zatiem ještě ho prositi,
405 die botschaft von dem aby ráčil počekati
rîche:
a jejieho syna poznati,
sie solde billîche
neb "co mi ten bude raditi,
dar über sînen rât hân.
toť chci ráda učiniti."
schiere kam der junge man [...]
dâ er sîne muoter vant.
[...]
2580 Stolóv mnoho bylo k
tomu,
dô sâhen si innerthalben
každý se jest divil tomu,
stân
aksamitem každý bielým bieše
die edelen jungelinge
rozprostřěn, což jich tu stojieše,
al umbe ze ringe
na těch stolech maso, ryby
manigen tisch vil
2585 biechu i mořské velryby,
wünneclîch,
ptacstvo, zvěř, ktož co mohl
2380 dar ûf phelle und golt
znáti,
rîch,
neb slýchati, neb vídati,
vil spaehe dâ zen orten
žemlí bielých, pozlacených k
genât mit edelen borten.
tomu,
Daz gesidele daz was reine což potřebie komu,
die tische al gemeine
2590 med, víno, rozličné pitie,
2385 wârn gerihtet vil wol, tot drahé bylo tu bytie,
als ich iu sagen sol.
neb obecně všechno bylo,
sie sâhen ûf ieclîchem
což se jedno komu líbilo,
tische
a to tak draze připraveno
fleisch brôt unde vische,
2595 a lektvary ozdobeno.
môraz met clârêt und wîn, Tuť se nic nedostávalo,
2390 daz beste daz iender jedno vše hotovo bylo,
kunde sîn,
což kto chtěl jiesti neb píti,
dar zuo wilt unde zam.
to obecně mohl vzieti.
wâ manz in dem lande
nam,
Literatur:
des ist ze frâgen lützel nôt. Herzog Ernst.
köphe näphe goltrôt,
Mittelhochdeutsch 2395 die schüzzel von
Neuhochdeutsch. Hrsg.
silber wol getân.
Bernhard Sowinski, Stuttgart
swaz sie dem lîbe wolden
1998.
hân,
Rytířské srdce majíce. Česká
des fundens dâ die
rytířská epika 14. století. Ed.
wirtschaft.
Eduard Petrů, Praha 1984.
41
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Editionen und Literatur:
Herzog Ernst. Mittelhochdeutsch - Neuhochdeutsch. Hrsg. Bernhard Sowinski, Stuttgart 1998.
Rytířské srdce majíce. Česká rytířská epika 14. století. Ed. Eduard Petrů, Praha 1984.
Links:
Herzog Ernst - Prolog (u.a.) - Uni Essen
MittelHochDeutsche Begriffs-DatenBank viele recherchierbare mitelhochdeutsche Texte, auch mehrere Fassungen des HerzogErnst-Stoffes
42
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
Der Ackerman Johannes von Tepl
DER ACKERMAN.
Das erste capitel.
Grimmiger tilger aller lande,
schedlicher echter aller werlte,
freissamer morder aller guten
leute, ir Tot, euch sei verfluchet!
got, ewer tirmer, hasse euch,
vnselden merung wone euch bei,
vngeluck hause gewaltiglich zu
euch: zumale geschant seit
immer! Angst, not vnd jamer
verlassen euch nicht, wo ir
wandert; leit, betrubnuß vnd
kummer beleiten euch
allenthalben; leidige anfechtung,
schentliche zuversicht vnd
schemliche verserung die
betwingen euch groblich an aller
stat; himel, erde, sunne, mone,
gestirne, mer, wag, berg, gefilde,
tal, awe, der helle abgrunt, auch
alles, das leben vnd wesen hat,
sei euch vnholt, vngunstig vnd
fluchend ewiglichen! In bosheit
versinket, in jamerigem ellende
verswindet vnd in der
vnwiderbringenden swersten
achte gotes, aller leute vnd
ieglicher schepfung alle
zukunftige zeit beleibet!
Vnuerschampter bosewicht,
ewer bose gedechtnuß lebe vnd
tauere hin on ende; grawe vnd
forchte scheiden von euch nicht,
wo ir wandert vnd wonet: Von
mir vnd aller menniglich sei
stetiglichen vber euch ernstlich
zeter geschriren mit
gewundenen henden!
DER TOT.
Das ander capitel.
Horet, horet, horet newe
wunder!
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Tkadleček
I. Teď žalobník najprvé žaluje, túží a volá zjevně a hlasitě na Neščestie: Nato všemu světu
na ně túží a na ně křičí a je haní rozličnými řečmi a rozličnými kletbami a hrubú řečí je jako
zatracuje a proklíná.
Ach, ach, nastojte! Ach, ach, běda! Ach na násilé! Ach na tě ukrutný a vrúcí shladiteli všech
zemí, škodlivý škuodce všeho světa, smělý mordéři všech dobrých lidí! Aj, ty Neščestie, aj,
buď proklato vším stvořením! Buoh sám, ten tě nenáviď! Aj, ty zlé Neščestie, v sobě zahyň,
zmizej, i propadni se! Rozmnoženie všeho zlého přebývaj po vše časy s tebú! Buď pohaněno
na věky! Ach, na tě, zlé Neščestie, buď na tě poškřek ode mne dnes i vždy, křič na tě to i vše,
což hlas rozumný i nerozumný má! Úpěj na tě vše, což volati muož, křič a volaj také se mnú
všeckno skalé země i to, což na zemi i na světě jest, křič na tě se mnú každý člověk, nebo
každému člověku protivno, škodlivo i nepřieznivo! Křič a volaj i úpěj na tě ten plod a ten
každý živel, ješto u mateřině břiše přebývá! Volaj, křič na tě, úpěj na tě to vše, což se jest
narodilo! Ukazuj na tě to vše, což jest živo na světě, vyvedené i ješče nevyvedené! Kaž se a
lekaj se tebe vše, což se naroditi má, což živo býti má, což na světě přebývati má! Prav
každý, ktož na světě jest, o tobě vše zlé! Vše protivenstvie, všechny a protivné puotky - ty tě
potýkajte, potýkaj tě všechen smutek, buď s tebú pot tesklivý, buď s tebú pláč srdečný, buď s
tebú bieda smrtedlná! To vše zlé se tebe drž a tebe se nikdy nepúščej! Vezmi tě v svú moc
všechna tesknost, buď při tobě všechna bieda, obklič tě všecken zámutek! Tě paste všeckny
puotky protivných skutkóv, žalost a smutek a všecken nedostatek tě provázejte kam se
obrátíš žalostivé pokušenie, hanebné protivenstvie, smúcenie všech žalostivých srdec tě
obklič a silně mocí svú tě nemilostivě svěž na vše strany! Tě, hanebné Neščestie, nebesa,
země, slunce, měsiec, hvězdy se všemi svrchními planétami nenáviďte tě mrzuté Neščestie,
pekelná moc se vší svú říší tě k sobě pojmi, moře svú širokostí všechny vody svú hlubokostí,
hory svú vysokostí, púšče, propast pekelných propastí tě nenáviďte! To vše, což živost aneb
byt má neb kde jest, buď nelaskavo na tě a buď tobě nepřieznivo a tobě ze všech strán
nepřej! To vše, což na nebi, na zemi, u povětří, mezi zemí a mezi peklem jest, tobě nepřej!
Ty, Neščestie, ve všie truchlosti, ve všie sirobě, ve všie žalosti i v žalostivé nešlechetnosti
propadni se na věky! Buď v té najvětčie nevýpovědné výpovědi a v té šachtě a v tom
odlúčení, v němžto jsú vypověděni všichni zlořečení! Nikdy se zase na svój stav nenavracuj!
Ty, Neščestie, zlé a nečisté, zakleté a hanebné stvořenie, všeho božieho stvořenie náramný a
ukrutný, hrubý a těžký nepřieteli a nevěrný protivníku, však všeho dobrého búducieho, ty
všeho dobrého příštieho zkaziteli a zrušiteli všech věrných srdec, vše zlé tebe nikdy neostaň!
Tě, nestydlivé Neščestie, ty protivníku a zrádce všeho stvořenie božieho, tvá zlá vuole, tvá
zlá mysl, tvé zlé myšlenie, tvé zlé tajné a falešné pokušenie, tvé zlé a nelítostivé dielo, tvoji
hanební skutkové tě samo utratie, tě samo v nic obrátie! Tě hněv svrchnieho Pána svú mocí
poraz, tě nemilostivá a nelítostivá pomsta všech vin svěž! Buď tobě sám ten protiven,
jehožto protivnosti peklo, nebe i země se leká! Bázen, hruoza, třesenie, lekánie, všechna
kletba jeho tě obklič, kdež si koli přede mnú neb komuž škoditi mieníš! Na tě, buď přiestný
poškřek ode všech lidí i ode všeho, což živo jest neb živo bude, a na tě bude a buď všady
voláno a křičáno hlasem velikým: "Auvech, nestojte! Ach, ach, běda a přeběda!", rukama
vinutýma, očima plačtivýma, lkáním, voláním nepřestanlivým, hlavú rozprostřavú,
rozptýlenými vlasy, nepokojným životem, kopajícími nohami, na tě, zlé Neščestie, na tě na
zlého, obludo, dnes i vždy, všady, kady se obrátíš bez pomlčenie, na věky, bez skonánie!
II. Odpověď Neščestie proti žalobníku. [...]
Hara, hara, ba slyš, slyš, slyš těchto nových řečí,[...]
Editionen und Literatur:
Johann von Tepl, Der Ackermann und der Tod. Hrsg. F. Genzmer, Suttgart 1984
Bibliographie in der Bibliotheca Augustana
Tkadleček - Hádka milence s Neštěstím, Ed. František Šimek, Praha 1974.
Sylvie Stanovská: Vergleichende stilistische Untersuchungen zum "Ackermann aus Böhmen" und "Tkadlec". Brno 1999.
Links:
Vollständiger Text des Ackermann in der Bibliotheca Augustana
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/15Jh/Tepl/tep_intr.html
Der Ackermann aus Böhmen, Cod. Pal. germ. 76 - http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg76
Hs. um 1470 (Bibliotheca Palatina)
Petr Čornej: Oráč z Čech - Artikel in Reflex.cz - http://www.reflex.cz/Clanek5874.html
43
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
Ein regiment von der gesuntheyt des leibs
Lékařské knížky mistra Křišťana z Prachatic
(um 1490)
gedruckt in Olomouc 1554; Křišťan z Prachatic (*1366,
+1439)
mensch, wiltü pleyben lang gesunt,
Dein leben fristen manche stünt,
So fleys dich gottes müter vil
Vnd hab rüe jn des tages zil
5 vnd treyb al swere sorg von dir,
Das frist dich wol, das glaub dü mir.
Wan zorn vnd grein vnd gros vnmüt
Schadt deinem leib vnd deinem plüt.
ein trawrigs hercz vnd steter zorn,
10 ein mensch, der sein frewd hat verlorn,
Die drew den menschen vast ver zern
vnd im ein kurtzes end beschern.
pis messig mit der abent speys,
darnach erge dich, pistü weys.
15 mittag schlaffen dü meiden solt,
vir seucht darnach kümen gar polt:
Die kalte sucht vnd die traeckeyt,
Die strauch vnd auch des hauptes leit.
Nach dem pad aüff das wermbst dich halt
20 vnd nach dem aderlassen kalt.
Den deinen harm halt nit zü lang,
dem pauch tüe auch nit zü trang;
verheltst den wint, pringt leybes not.
vir seucht pringen dich in den todt:
25 Der krampf, wassersucht dich bestan,
permuter, wirbelsücht zü grab mit gan.
Zymlich hunger vnd turst güt ertzney ist,
aber groß hunger schadt al frist.
mit einem trunck den türst nit lescht,
30 trinck wenig vnd offt, so pleybstü fest.
nach dem pad vbrig trunck las pleybenn.
Empfinstü seücht, kein pad soltü treybenn;
Dan lang gepat ist vngesunt.
Die haissen pad vermeyd alstunt.
35 trinck nit an durst, iß nit an hunger,
wiltü seucht meyden, alt vnd junger.
halt kein dinck in dem pauch mit gewalt.
wiltü der jar hie werden alt,
so soltü nach dem nachtmal sten
40 oder nach lüst spacziren gen
vnd solt dich nit ee legen slaffenn,
Die kost kun dan ir recht maß schaffenn.
mer lewt vom abentmal zü grab sint tragen
wen der, die mit dem swert sein erslagenn.
45 Des morgens früe dü deine augen
Solt sauber machen mit der laugen.
Dein hendt soltü auch waschen paldt
vnd kem dein har, so wirstu alt;
Das gibt dem hirn gut maysterschafft
50 vnd sterckt die sin mit ganczer krafft.
Jm sumer soltü früe aüff stan,
got dienen vnd zü kirchen gan,
nach der messen spacziren gen,
wiltü des lebens an sorge sten,
55 vnd geyt dir frewd vnd lüsperkeit
Vnd helt dich wol in der gesuntheyt.
Vnd wan dein speys berayt dan ist,
Regiment,
to jest zpráva tato tobě ukáže vejslovně,
sa zdráv, kterak své zdraví opatrovati máš.
Píše jeden mudřec, člověk jsa zdráv, že nedbá-li sebe, upadá v
nemoci veliké a těžké. Protož naučení toto drž v paměti: měj
ve všem střídmost, neb ona jest zdraví matka. Ale obžerství,
mudrci vypisují, více lidi hubí než meč ostrý. Tak tehdy sluší
chovati skrovnost v jídle, v pití, v spaní, v práci etc.
Šetř i toho, aby záhé lehl a ráno přivstal, a vstana čistě se
ihned protáhl. Oči i usta promej, vlasy čistě pročesuoj, Pánu
Bohu modl se a k němu se přede všemi věcmi přiznej, "Otče
náš" zříkaje. A pak nesnídaj ani oběduoj, leč dobře lačen
budeš etc.
A kdy jísti budeš, mezi dvěma krměmi truňk udělaj, tak
mnohého nedostatku se uvaruješ. Také netrp přílišného hladu,
jakž muožeš, neb člověčí krev, kteráž má krmě uvařiti a
připraviti ku požití, ta svým přirozeným horkem sama se pálí a
umenšuje se a člověku mdlobu přivodí a veliké nemoci.
A když bude po stole, tehdy málo pochoď aneb podělej; nikdy
člověk nespi o poledni, leč málo prolační. A vždy prvé sen
bud na pravé straně a potom, líbí-li se, muožeš se na levou
stranu obrátiti, ale vznak jest nezdravo spáti a také spáti vhod
a bdíti. A jídlo i pití to bud čisté a upravené, to dovařené,
dopečené.
A také se člověk odpolu měj, aby ani velmi byl tvrd ani velmi
měkek. A z toho se zdá znáti, aby člověk před obědem a před
večeří málo podělal aneb se potoulal aneb pojezdil.
A když žádost jedení přijde, ihned jísti bez meškání, a tak
držeti se svým časem dobrých krmí, jakožto kuřenec,
kozlenec, koroptví i jiného masa požitného. Také nejésti
ovoce nižádného, ale po krmích muož hrýzti, avšak skrovně,
aneb s chlebem. Nezdravé sou studené krmě mlíčné, ani sluši
jísti mlíka a ryb spolu, neb podlé řeči Avicennovy od toho
člověk malomocen bývá.
A když by se člověk opil, nesluší jemu jísti na to, leč by se mu
velmi chtělo. Také voda nalačno není zdravá, neb kazí žádost
jedení. A ani sluší nasytiti žaludek pitím, ani mnoho jísti. A
které pití jest najlepší, to jest po obědě najškodlivější, neb
prorazí nepožitú krmi a tudy životu uškodí.
V létě studené krmě a v zimě horké slušeji nasytiti žaludek.
Nezdravo se mýti v lázni, ani brzo po lázni jísti, neb žaludek v
lázni svou přirozenou horkost ztratí. Jest se také v nové lázni
nezdravo mýti. A vždy se po lázni v teple míti.
Také má člověk dobrého povětří požívati aneb hledati a
povětří nejasného a nečistého varovati, buďto smrdutého neb
nesmrdutého. A když jest jasno, sluší raněji vstáti než v
mračno. Horkého povětří sluší se varovati, neb pro veliký pot
bývá člověk měkek, ale od veliké zimy žaludek tvrdne, neb
zima mokrost vyžene.
Buď toho také pilen člověk, aby nebyl ani velmi vesel, ani
velmi hněviv, ani velmi smuten.
A kdož tyto věci svrchu psané zachová, zajisté s boží pomocí
dlúho bude zdráv. A s tím buď Pán Buoh pochválen na věky.
Amen.
Ve jméno svaté a nerozdílné Trojice, Otce i Syna
44
Ausgewählte Stoffe der mittelalterlichen Literatur
das zympt dem magen vnd dem leib geit frist.
wiltü werden alt, als ich wolt,
60 Vier schedlich seucht dü meyden solt:
Vil schlaffen, groß kelt, vbrig tranck,
betruptnus machen menschen kranck.
Du solt nit full mit full vertreyben,
wiltü an dem leyb gesunt pleyben. 65 Die ler gab aristetiles also
Zü lieb dem künig allexandro.
(http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/litstoff/)
i Ducha svatého.
Amen.
Edition:
Lékařské knížky Mistra Křišťana z Prachtic. Ed. Zdeňka Tichá, Praha 1975, S. 41-43. s. Text im Reader-Mediävistik mit der
nhd. Übersetzung
Links:
Medizin im MA (tempus-vivit)
Die Medizin und das Gesundheitswesen, Essen und Trinken (Alltagsgeschichte des Mittelalters - Maike Vogt-Lüerssen)
45
Herunterladen