Ernährungslehre-Klausur 13.12.2005 Vitamin-D

Werbung
Ernährungslehre-Klausur 13.12.2005
Vitamin-D-
Definition/Funktion:
Die D-Vitamine sind wasserunlöslich, aber löslich in Fetten und Ölen. In reiner Form bilden sie
farb- und geruchlose Kristalle. Die D-Vitamine werden auch Calciferole (Kalkträger) genannt.
Vitamin D ist kein Vitamin im eigentlichen Sinne, da es - im Gegensatz zu den echten
Vitaminen - vom Körper selbst aus hergestellt werden kann. Dies geschieht in der Haut unter
Einwirkung von UV-Licht.
Bedarf:
Für Jugendliche und Erwachsene empfiehlt die DGE eine Vitamin-D-Aufnahme von 5 ng pro
Tag.

Senioren haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin-D, da die Bildung in der Haut
herabgesetzt ist, außerdem ist der Aufenthalt im Freien oft eingeschränkt. Durch eine
erhöhte Aufnahme können die Knochenabbauprozesse und so das Risiko für Frakturen
gemindert werden.

Säuglinge haben einen höheren exogenen Vitamin-D-Bedarf, da Muttermilch und
Kuhmilch kaum Vitamin D enthalten. Auch die hiesigen klimatischen Bedingungen sind
für eine ausreichende Eigensynthese ungünstig. Säuglinge erhalten deshalb täglich
zusätzlich 10ng Vitamin D in Form von Präparaten. Außerdem muss auf eine
ausreichende Calciumversorgung geachtet werden. Frühgeborene haben einen
erhöhten Bedarf.

Schwangere und Stillende haben wahrscheinlich einen höheren Vitamin-D-Bedarf.
Während einer Schwangerschaft darf Vitamin D jedoch nicht ohne weiteres in größeren
Mengen eingenommen werden, da bisher noch nicht geklärt ist, ob es hierdurch zu
einer Schädigung des Kindes kommt.
Heute wird den Lebensmitteln oft Vitamin D zugesetzt bzw. Milch wird mit UV-Strahlen
behandelt. Diese erhöhte Vitamin-D-Zufuhr ist nicht unbedenklich, da hierdurch die
Calciumkonzentration des Blutes angehoben werden kann. Besonders Menschen, die einen
erhöhten Blutcholesterinspiegel haben, sollten nicht unkontrolliert Vitamin D zu sich nehmen.
Speicherung im Körper:
Vitamin D wird in Leber und Fettgewebe gespeichert.
Resorption:
Stoffwechsel:
Cholesterin kommt in tierischen Lebensmitteln und im menschlichen Organismus vor, es kann
zu Vitamin D3 (Cholecalciferol) umgebaut werden. Ergosterin ist in pflanzlichen Lebensmitteln
enthalten, es kann zu Vitamin D2 (Ergocalciferol) umgebaut werden.
Für den Menschen hat Cholecalciferol die größte Bedeutung, da es in der Leber und Haut
synthetisiert wird.
- Cholesterin wird in der Leber zu 7-Dehydrocholesterol umgebaut, hieraus wird in der Haut
unter Einwirkung von UV-Strahlen Cholecalciferol (Vitamin D3) gebildet. An alpha-Globuline
gebunden, wird Cholecalciferol zur Leber transportiert.
- Cholecalciferol und Ergocalciferol werden in der Leber zu 25-Hydroxycholecalciferol
hydroxyliert und in der Niere nochmals hydroxyliert, bis die eigentliche stoffwechselaktive
Form des Vitamins – 1,25 Dihydroxycholecalciferol – entsteht. [Hydroxylase=Einbau von
Sauerstoff unter Bildung einer Hydroxylgruppe]. Die Biosynthese von 1,25
Dihydroxycholecalciferol wird durch das Parathormon gesteuert.
- Calcium wird durch aktiven Transport gegen das Konzentrationsgefälle durch die Darmwand
resorbiert. Für den Transport werden ein Carrierprotein und ATP benötigt.
- 1,25 Dihydroxycholecalciferol (Vitamin-D-Hormon) fördert die Synthese des
Carrierproteinsund wirkt so Calcium mobilisierend auf den Verdauungstrakt und die
Osteoclasten in den Knochen und steigert so die Blutcalciumkonzentration.
Außerdem wird die Calciumausscheidung gehemmt.
- 1,25 Dihydroxycholecalciferol fördert auch die Phosphatresorption und hemmt die
Phosphatausscheidung.
- Da 1,25 Dihydroxycholecalciferol in einem Organ synthetisiert und die biologische Aktivität
eines anderen Gewebes reguliert, wird es aufgrund seines Wirkungsmechanismus als Hormon
angesehen.
Gleichgewicht:
Vitamin D wird über die Gallenflüssigkeit mit dem Kot ausgeschieden.
Körpereigene Synthese:
Vitamin D wird hauptsächlich (bis zu 90%) vom Organismus selbst gebildet, wenn Sonnenlicht
in Form von UV-Strahlen auf die Haut trifft. Dabei reicht bereits eine relativ geringe
Sonnenbestrahlung von drei mal 15 Minuten pro Woche aus, um die benötigte Vitamin-DMenge bereitzustellen.
Lebensmittel:
Aus der Nahrung wird relativ wenig Vitamin D aufgenommen. Höchstens Fisch, Eigelb, Milch
und Milchprodukte oder Rinderleber und natürlich allen voran Lebertran enthalten
nennenswerte Mengen davon. In 100g Fischleberöl stecken beispielsweise 300µg Vitamin D,
in 100g Hühnerei 2,4µg. Der Vitamin-D-Gehalt von Milch beispielsweise ändert sich mit der
Jahreszeit. Im Sommer kann er die zehnfache Menge betragen. Da das Vitamin recht
hitzeunempfindlich ist, überlebt es auch Kochen und sogar Temperaturen bis 180 Grad
Celsius. Auch längeres Lagern macht ihm nichts aus, so dass es auch in Käse, Sahne oder
Butter enthalten ist. Säuglingsnahrung und Margarine werden oft zusätzlich mit Vitamin D
angereichert. Pflanzliche Lebensmittel enthalten bis auf wenige Ausnahmen so gut wie kein
Vitamin D, jedoch dessen Provitamin (Ergosterol).
Einflussfaktoren:
Mangelerscheinungen:
Rachitis bei Kindern, Osteomalazie bei Erwachsenen.
Osteoporose.
Überdosierung:
Eine extrem hohe Vitamin-D-Zufuhr kann zu einer Vitamin-D-Hypervitaminose führen.
Tagesmengen über 25ng sollten nicht gegeben werden, außerdem sollte die
Calciumkonzentration im Plasma kontrolliert werden. Bei einer Vitamin-D-Überversorgung
kommt es zu einer verstärkten Mobilisierung von Calcium aus den Knochen. In diesem Fall ist
der Blutcalciumspiegel erhöht. Diese krankhafte Veränderung führt zu abnormen
Calciumablagerungen in Blutgefäßen, Lunge und Niere. Es kann dadurch unter anderem zu
Ablagerungen in den Nierenkanälchen kommen, sodass die harnpflichtigen Substanzen nicht
mehr ausgeschieden werden können und Vergiftungserscheinungen auftreten. Eine
Reduzierung des Vitamin-D-Gehalts und Calciumgehalts der Nahrung bewirkt eine
Verbesserung der krankhaften Stoffwechsellage.
Herunterladen