Aufgaben zur Vorlesung Topologie II Blatt 6 Sommersemester 2013 J. Ebert / U. Pennig Abgabe: Freitag, den 07.06.2013 Aufgabe 1. Gegeben eine abelsche Gruppe A und ein n ∈ N. Sei MA,n der CW-Komplex e n (MA,n ; Z) = A und H e k (MA,n ; Z) = 0 für alle k 6= n aus Aufgabe 3 von Blatt 1. mit H e k (MA,n ; B) für alle k ∈ N0 auf zwei Sei B eine weitere abelsche Gruppe. Berechnen Sie H Arten: mittels des universellen Koeffiziententheorems und mittels des zellulären Kettenkomplexes. Aufgabe 2. Seien X und Y Räume und seien A ⊂ X, B ⊂ Y . Wir setzen (X, A) × (Y, B) := (X × Y, X × B ∪ A × Y ). (a) Zeigen Sie, dass das Kreuzprodukt × : C∗ (X)⊗C∗ (Y ) → C∗ (X ×Y ) eine wohldefinierte Kettenabbildung × : C∗ (X, A) ⊗ C∗ (Y, B) → C∗ ((X, A) × (Y, B)) induziert. (b) Zeigen Sie, dass auch die Abbildung θ : C∗ (X × Y ) → C∗ (X) ⊗ C∗ (Y ) eine entsprechende Abbildung C∗ ((X, A) × (Y, B)) → C∗ (X, A) ⊗ C∗ (Y, B) induziert. Aus (a) folgt die Existenz eines Kreuzproduktes auf der Homologie von Raumpaaren. Aus (b) folgt, dass durch f × g = (f ⊗ g) ◦ θ ein Kreuzprodukt × : H ∗ (X, A) ⊗ H ∗ (Y, B) → H ∗ (X ×Y, A×Y ∪X ×B) auf der Kohomologie von Raumpaaren definiert wird. Definieren Sie ein Cupprodukt: H ∗ (X, A) ⊗ H ∗ (X, B) → H ∗ (X, A ∪ B). Aufgabe 3. Seien X, Y Räume und A ⊂ X. Sei f : X → Y eine stetige Abbildung. Zeigen Sie, dass H ∗ (X; A) durch das Cup-Produkt zu einem Modul über dem Ring H ∗ (Y ) wird, wobei die Wirkung gegeben ist durch: id⊗f ∗ ∪ H ∗ (X; A) ⊗ H ∗ (Y ) −→ H ∗ (X; A) ⊗ H ∗ (X) −→ H ∗ (X; A). Man zeige, dass die lange exakte Kohomologiefolge des Paares (X, A) eine Sequenz von H ∗ (Y )-Moduln ist. Hinweis: für festes α ∈ C q (Y ) ist β 7→ β × α eine Kettenabbildung C ∗ (X) → C ∗ (X)[−q]. Bemerkung: Ist X = U0 ∪ U1 eine offene Überdeckung, so kann man dasselbe Argument auf die Mayer-Vietoris-Sequenz anwenden. Aufgabe 4. Seien X und Y Räume und f : X → Y eine stetige Abbildung, die Isomorphismen fk : Hk (X; Z) → Hk (Y ; Z) induziert. Zeigen Sie mit Hilfe des universellen Koeffiziententheorems in Homologie, dass f dann auch Isomorphismen fk : Hk (X; A) → Hk (Y ; A) für beliebiges A induziert. Nun sei (Y, X) ein Raumpaar. Es seien Hk (X; Z) und Hk (Y, Z) endlich erzeugt für jedes k. Ferner gelte für jeden Körper F, dass die Inklusion Isomorphismen Hk (X; F) → Hk (Y, F) induziert. Zeigen Sie, dass dann f∗ : Hk (X, Z) → Hk (Y, Z) ein Isomorphismus ist. Hinweis: wenden Sie das universelle Koeffiziententheorem auf H∗ (Y, X) an und nutzen Sie den Struktursatz für endlich erzeugte abelsche Gruppen. Ist f : X → Y eine beliebige stetige ` Abbildung von Räumen mit endlich erzeugter Homologie, so sei M f := X × [0, 1] Y / ∼, (x, 1) ∼ f (x) der Abbildungszylinder von f . Die Abbildung p : M f → Y , p|Y = id, p(x, t) := f (x), ist eine Homotopieäquivalenz, j : X → M f , x 7→ (x, 0) ist eine Inklusion und p ◦ j = f . Nutzen Sie dies, um die eben bewiesene Aussage auf beliebige Abbildungen (nicht nur Inklusionen) zu verallgemeinern. Bemerkung: auf die Endlichkeitsbedingung kann verzichtet werden, der Beweis ist dann etwas schwieriger.