Coltan- Rohstoff mit Folgen Wir wollen darauf nicht verzichten und beinahe jeder trägt es täglich mit sich herum - das Mobiltelefon. Der Rohstoff Coltan ist für die Produktion notwendig, dessen Gewinnung ist bedenklich. (c)m.nadjafi "die umweltberatung" Wer sich mit nachhaltigem Konsum beschäftigt und ethisch korrekt einkaufen will, tut sich mit Coltan schwer. Aus dem Roherz namens Coltan, dessen Hauptlagerstätten in Afrika und einigen Urwaldgebieten in Lateinamerika zu finden sind, wird das Metall Tantal gewonnen. Auf Grund seiner Korrisionsbeständigkeit wird Tantal in der Mikroelektronik für kleinste Kondensatoren verwendet und findet sich beinahe in jedem Mobiltelefon, Spielkonsolen oder jedem Laptop wieder. Coltan Gewinnung vernichtet Urwälder und Tiere Jedes Jahr werden weltweit zwischen 700 und 800 Millionen Mobiltelefone produziert. Der Handy-Boom und die große Nachfrage nach Computern haben den Preis für Coltan in die Höhe getrieben und damit die Ausbeutung verschärft. Besonders in der Republik Kongo, wo eines der größten Lagerstätten zu finden ist, wurde und wird bis heute das Erz aus der Erde geschafft ohne auf die ökologischen oder sozialen Folgen zu achten. Weitreichende Waldgebiete wurden durch den Abbau bereits unwiederbringlich zerstört. Tierarten, wie die in diesem Gebiet ansässigen Flachlandgorillas sind dadurch stark dezimiert worden. Große Nachfrage fördert Finanzierung von Bürgerkriegen Instabile Staaten wie Kongo und Ruanda, die ihre Rohstoffe radikal ausbeuten, nutzen die große Nachfrage nach Coltan um damit ihre Bürgerkriege zu finanzieren. Viele Arbeiter in den Minen sind unterbezahlt, manche müssen als Kriegsgefangene Zwangsarbeit verrichten. Das US-Repräsentanten Haus hat aus diesem Grund bereits 2001 die Einfuhr von Coltan aus diesen afrikanischen Ländern in die Vereinigten Staaten verboten. In Europa ist es noch erlaubt. Die politische Situation in Kongo hat sich durch ethnische Konflikte in letzter Zeit zunehmend verschärft. Nicht jedes Jahr ein neues Handy Bewusste Konsumenten und Konsumentinnen, die nicht auf ihr Mobiltelefon oder ihren Laptop verzichten wollen und trotzdem ethisch korrekt einkaufen möchten, können der Ausbeutung entgegenwirken, indem sie sich nicht jedes Jahr ein neues Gerät anschaffen. Alte Geräte lassen sich reparieren oder umrüsten, so dass kein neues Coltan verwendet werden muss. Zumal können sich KonsumentInnen bei Mobiltelefon Konzernen informieren ob die Produkte mit Coltan aus Afrika hergestellt wurden.