Mobile Energie Mobile Energie für Handy und Co Eine Unterrichtseinheit nach Chemie im Kontext -0- Mobile Energie Struktur der Unterrichtseinheit Stunde Stufung des (Seite) Unterrichts Kontextbezogene Schüleraktivität Chemischer Inhalt 1 (2) Begegnungsphase 2 (3) Neugier- und Planungsphase Alltagsvorstellungen zum Thema „Mobile Energie“ Strukturierung der Inhalte 3 (4) Erarbeitungsphase Präsentation diverser Batterien, Zuordnung von Batterie und Gerät, Gruppenarbeit Vorstellen der Ergebnisse, Sammeln von Fragen und Entwickeln von Aufgaben Reaktion zwischen Zink/ Eisen und Kupferoxid Abscheidung von Metallen aus Lösungen Batterien selbst gemacht Die Superbatterie Die Idee des Herrn Volta 4 (5) 5 (6) 6 (7) 7 (8) 8 (9) 9 (10) 10 (14) Anhang (15) (17) (19) (20) (22) Vertiefungs- und Vernetzungsphase Wieder verwenden statt wegwerfen Batterien knacken Qualitätsmerkmale mobiler Energiespeicher Energie aus Metallen Metallfolge Primärzellen Spannung Vervielfachung der Spannung Sekundärzellen (Akkumulatoren) Batterietechnik Kommunizieren (Expertengespräch) und Bewerten (Expertise) Text 1: Alkali-Mangan-Batterie Text 2: Lithium-Ionen-Batterie Text 3: Nickel-Metallhydrid-Akku Messung der Redox- Potentiale zwischen zwei gleichen Halbzellen mit unterschiedlicher Elektrolytkonzentration Elektrochemie-Arbeitsplatz der Firma Leybold -1- Mobile Energie -2- Mobile Energie Hinweise zur Begegnungs- und Planungsphase Wie bei Chemie im Kontext üblich, werden zunächst Bezüge zwischen dem geplanten fachlichen Inhalt und der Lebenswirklichkeit von Schülerinnen und Schülern hergestellt. Das soll den Zugang zum Fachthema erleichtern und sie ermutigen, Fragen zu formulieren. Zu einer ersten Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Mobile Energie“ kommt es über das Erkennen und Zuordnen verschiedener Batterietypen zu „passenden“ elektrischen Kleingeräten. Dazu werden ihnen Batterien von einer Batteriesammelstelle (oder entsprechende Abbildungen wie oben) gezeigt und die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, diese zu identifizieren. Es ist zu erwarten, dass viele Batterien erkannt werden, z. B. Knopfzellen für Uhren, Batterien für Taschenlampen oder der Akku fürs Handy. Mit diesen Zuordnungen sollen sich dann die Schülerinnen und Schüler paarweise oder in kleinen Gruppen näher beschäftigen, indem sie eine kurze Erklärung (ohne groß nachzuforschen) vorbereiten, warum Gerät und Batterietyp wie angegeben zueinander passen (oder auch nicht). Ziel dieser Bemühungen soll sein, lebensnahe Fragen und Aufgaben zu finden, die helfen können, den Hintergrund dieser Einheit zu strukturieren. Das Erstellen einer Mind- oder Concept- Map kann diesen Prozess fördern. -3- Mobile Energie Energie aus Metallen Aufgaben: 1. Definieren Sie die Begriffe „Oxidation“, „Reduktion“ und „Redox-Reaktion“! 2. Führen Sie die nachfolgend beschriebenen Versuche durch und werten Sie sie aus! Geräte: 2 schwer schmelzbare Reagenzgläser, Reagenzglasklammer (Holzklammer), Reagenzglasständer, Spatel, Gasbrenner, Mörser mit Pistill, Schutzbrille Chemikalien: Zinkpulver, Eisenpulver, Kupfer-II-oxid Durchführung: 1. Geben Sie vier Spatel Kupfer-II-oxid und drei Spatel Eisenpulver in den Mörser und mischen Sie beide Stoffe innig miteinander. Dann füllen Sie das Gemisch in ein Reagenzglas, spannen es mit dem oberen Ende in die Holzklammer und halten das Gemisch bis zum Eintritt der Reaktion in die rauschende Flamme des Brenners. 2. Wiederholen Sie den Versuch mit Zinkpulver! Auswertung: Die unedleren Metalle Eisen und Zink werden oxidiert, das Kupferoxid wird reduziert, da Kupfer das edlere Metall ist. Zink reagiert heftiger als Eisen. Es wird Energie freigesetzt. Zn + CuO → ZnO + Cu Fe + CuO → FeO + Cu Red. Ox. Red. Ox. Oxidation bedeutet Abgabe, Reduktion Aufnahme von Elektronen. Redox- Reaktion meint den Übergang der Elektronen von einem Element zum anderen (hier: Metalle). -4- Mobile Energie Metallfolge Aufgabe: Führen Sie die folgenden Versuche durch und werten Sie sie aus! Geräte: 16 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Spatel Chemikalien: Metallelektroden (Zink, Eisen, Kupfer, Silber), Metallsalzlösungen (Zink-, Eisen (II)- , Kupfer(II)sulfat, Silbernitrat, jeweils 0,1molar. Lösungen ggf. ansäuern) Durchführung: Füllen Sie je 4 Reagenzgläser zur Hälfte mit einer der Metallsalzlösungen. Stellen Sie in jede Metallsalzlösung eine Metallelektrode nach dem folgenden Schema: Zn Fe Cu Ag Zn2+ Fe2+ Cu2+ Ag+ --------- Fe ------- Cu Cu ----- Ag Ag Ag --- Beobachtung: In der Silbersalzlösung scheidet sich auf der Zn- der Fe- und der CuElektrode Silber, in der Kupfersalzlösung auf der Zn- und Fe- Elektrode Kupfer und in der Eisensalzlösung nur auf der Zn- Elektrode Eisen ab. Auf der Ag- Elektrode kommt es zu keinen Abscheidungen. Es laufen also nur in 6 Reagenzgläsern Reaktionen ab. Deutung: Damit eine Reaktion zustande kommt, muss ein unedleres Metall in die Salzlösung eines edleren Metalls eintauchen. Die unedlen Metalle geben dabei ihre Außenelektronen ab und gehen in Lösung, die Ionen der edleren Metalle nehmen sie auf und scheiden sich ab. Es handelt sich also um Redox- Reaktionen. Zn/ Ag+: Zn + 2Ag+ Fe/ Ag+: Fe + 2Ag+ Cu/ Ag+: Cu + 2Ag+ → Zn/ Cu2+: Zn + Cu2+ Fe/ Cu2+: Fe + Cu2+ → → Zn2+ + Cu Fe2+ + Cu Zn/ Fe2+: → Zn2+ + Fe Zn + Fe2+ → → Zn2+ + 2Ag Fe2+ + 2Ag Cu2+ + 2Ag So ergibt sich die Reihenfolge Zn – Fe – Cu – Ag. Das unedelste Metall steht links. -5- Mobile Energie Batterien selbst gemacht Aufgabe: 1. Entwickeln Sie unter Verwendung der Metall/Metallsalz-Kombination der vorangegangenen Stunde eine theoretische Versuchsanordnung (Skizze), die einen Elektronenfluss erzwingt, mit dem ein elektrisches Gerät (hier ein Multimeter) in Gang gesetzt werden kann! Ihnen stehen dafür zusätzlich zum Material aus der letzten Stunde Bechergläser, Multimeter, Kabel und Krokodilklemmen zur Verfügung. 2. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse! 3. Informieren Sie sich über die verschiedenen Vorschläge und probieren Sie einen aus. Erstellen Sie ein Versuchsprotokoll und notieren Sie die gemessene Stromstärke und Spannung. Hinweis für Lehrkräfte Nur wenn Halbzellen gegeneinander geschaltet werden, z. B. Zink in Zinksulfat gegen Kupfer in Kupfersulfat und (z. B. über eine Salzbrücke) leitend miteinander verbunden werden, kann die Aufgabe gelingen. Das ist für Schülerinnen und Schüler nicht unbedingt offenkundig. Auch erbringen Messungen wegen der Unterschiede bei der Zusammenstellung der Halbzellen (Art der leitenden Verbindung, Abstände zwischen den Halbzellen, Füllhöhen, Konzentrationen) recht unterschiedliche Ergebnisse, so dass eine Fehlerbetrachtung und Versuche unter optimierten Bedingungen wünschenswert sein könnten. Brauchbare Ergebnisse lassen sich mit dem Elektrochemie – Arbeitsplatz der Firma Leybold unter Verwendung eines digitalen Multimeters (z. B. dem VC 140 der Fa. Conrad) erzielen. Mit dieser Ausstattung kann auch die Konzentrationsabhängigkeit von Potentialen gezeigt werden (Nernst) 1 1 Abbildungen zum Elektrochemie- Arbeitsplatz der Fa. Leybold und eine Versuchsanleitung zur Messung und Berechnung der Redox- Potentiale zwischen zwei gleichen Halbzellen mit unterschiedlicher Elektrolytkonzentration finden Sie im Anhang. -6- Mobile Energie Die Superbatterie Aufgabe: In der vergangenen Stunde haben Sie unterschiedliche „Batterien“ (Kombinationen von Halbzellen) kennen gelernt. Heute sollen Sie mit diesem Wissen Batterietypen des Alltags identifizieren: 1. Berechnen Sie dazu nach der unten stehenden Tabelle die theoretische Spannungsdifferenz zwischen den Halbzellen 1 und 2! Batterie Typ A Typ B Typ C Typ D Halbzelle 1 Zn / Zn2+ Zn / Zn2+ Pb / Pb2+ Ni / Ni2+ Halbzelle 2 Mn2+ / Mn4+ Ag / Ag+ Pb2+ / Pb4+ Cd / Cd2+ Spannungsdifferenz theor. real Name 2. Messen Sie anschließend die tatsächliche Spannung an den Ihnen vorliegenden „getarnten“ Batterien und versuchen Sie damit den Batterietyp (Zink-Kohle-Batterie, Knopfzelle, Autoakku und NiCd- Batterie) zu ermitteln! 3. Klären Sie schließlich, welche „Superbatterie“ nach den angegebenen Standardpotentialen) denkbar ist und ob es sie schon gibt! Standardpotentiale ausgewählter Redoxpaare in saurer Lösung (nach Hollemann-Wiberg) Red. Ox. Li Li+ K K+ Mn Mn2+ Zn Zn2+ Fe Fe2+ Cd Cd2+ Ni Ni2+ e- + + e+ e+ 2e+ 2e+ 2e+ 2e+ 2e- Red. Pb H2 Fe2+ Ag Mn2+ Mn2+ Pb2+ E0 - 3,05 - 2,93 - 1,19 - 0,76 - 0,41 - 0,40 - 0,23 Ox. Pb2+ 2H+ Fe3+ Ag+ Mn4+ Mn3+ Pb4+ + e+ 2e+ 2e+ e+ e+ 2e+ e+ 2e- E0 - 0,13 - 0,00 + 0,77 + 0,80 + 1,23 + 1,51 + 1,80 Geräte: „Getarnte“ Zink-Kohle-Batterie, Knopfzelle, Autoakku und NiCd- Batterie; Multimeter. (Die verwendeten Metalle dürfen nicht ablesbar sein) -7- Mobile Energie Die Idee des Herrn Volta Aufgabe: 1) Führen Sie die folgenden Versuche durch und werten Sie Ihre Beobachtungen unter Berücksichtigung der Abbildung umfassend aus! Welche Gesetzmäßigkeit lässt sich erkennen? 2) Stellen Sie die Redox- Gleichungen auf und ermitteln Sie die Plus- und Minuspole bei allen Elementen! In welche Richtung fließen die Elektronen? 3) Zusatz: Informieren Sie sich über den historischen Versuchsaufbau und stellen Sie ihn vor! Geräte: Kabelmaterial, Multimeter, Schere, Rundfilter (d = 1 cm), Tropfpipette, Becherglas (100 ml). Chemikalien: Kaliumnitrat (O), Aluminiumfolie, 20 Kupfermünzen (2-Cent-Stücke), destilliertes Wasser. Durchführung: 1) Falten Sie die Aluminiumfolie mehrfach und schneiden Sie einen Kreis aus, der einen etwas größeren Durchmesser als die Münzen besitzt. 2) Trennen Sie die einzelnen Scheiben und bauen Sie nach Bild 1 einen Turm aus sich abwechselnden Münz-, Filterpapier- und Aluminiumschichten. Immer wenn Sie ein neues Filterpapier aufgelegt haben, geben Sie einen Tropfen einer 1%igen Kaliumnitratlösung darauf. 3) Messen Sie die Spannung eines einzelnen Al/O2 - Elements und notieren Sie sich den Wert! 4) Anschließend messen Sie die Spannung bei 2, 3, 4 und mehr übereinandergestapelten Elementen! Kupfermünze Filterpapier Aluminium-Folie Turm aus mehreren Al/Cu- Elementen -8- Einzelnes Al/O2 -Element Mobile Energie Wieder verwenden statt wegwerfen Aufgabe: 1) Führen Sie die folgenden Versuche durch und werten Sie Ihre Beobachtungen unter Berücksichtigung der Abbildung umfassend aus! 2) Formulieren Sie die Redox- Gleichungen für den Lade- und Entladevorgang! Geräte: 2 Bleibleche, kleines Becherglas, Kabel- und Stativmaterial, Gleichstromquelle (Netzteil oder 4, 5 V Flachbatterie), Multimeter, Verbraucher (niederohmiger Motor, Glühlampe o. ä.), Kittel, Brille, Handschuhe Chemikalien: 2 Bleibleche, verdünnte Schwefelsäure (Xi). Durchführung 1) Tauchen Sie zwei Bleibleche in verdünnte Schwefelsäure und stellen Sie fest, ob zwischen ihnen eine Spannung besteht. 2) Schließen Sie das eine Blech an den Minus- und das zweite an den Plus-Pol der Gleichspannungsquelle an und lassen Sie die beiden Bleche 2 Minuten im Stromkreis! Achten Sie auf Farbänderungen an den Blechen! 3) Entfernen Sie die Stromquelle und messen Sie erneut die Spannung zwischen den Blechen! 4) Verbinden Sie einen Verbraucher mit den Blechen! 5) Wiederholen Sie die Punkte 2 – 4! Orientiert an: http://dc2.uni-bielefeld.de/dc2/haus/v198.htm -9- Mobile Energie Batterien knacken Aufgabe: 1. Öffnen Sie die Batterien und ordnen Sie den Bauteilen ihre Funktionen zu! 2. Skizzieren Sie eine eigene funktionsfähige Batterie und beschrifte die Teile! 3. Stellen Sie den Prozess schematisch dar, der in einer Batterie abläuft. 4. Betrachten Sie die Vorgänge auf der Modellebene der Atome: Welche Reaktionen laufen ab, die zur Umwandlung von Energie führen? Geräte: Zink-Kohle-Batterien, Nckel-Metallhydrid-Akkus, Gripzange mit Schnell-Lösehebel, Seitenschneider, Küchenmesser, Arbeitshandschuhe. Durchführung: a. Zerlegen einer Zink-Kohle-Batterie - 10 - Mobile Energie Metallkappe (+) Kohlestab Zinkbecher (-) Elektrolyt (mit NH4Cl getränkte Pappe) Mangan(IV)oxid Metallboden b. Zerlegen eines Nickel-Metallhydrid-Akkus - 11 - Mobile Energie - 12 - Mobile Energie Die Bilder unten zeigen die Komponenten des geöffneten NiMH-Akkus im Detail. Das Metallhydrid-Pulver, das den Minuspol bildet, ist elektrisch leitend mit dem Gehäuse verbunden. Die Lochfolie dient als Träger. Das Nickeloxid-Hydrat, das den Pluspol bildet, wird durch zwei Lagen Folie vom Metallhydrid separiert. Die Folien mit Metallhydrid und NickeloxidHydrat sind (wie bei einem Sandwich) schichtweise übereinander gelegt und dann aufgewickelt worden. Eine elektrische Zuleitung verbindet das Nickeloxid-Hydrat mit dem Kopf der Zelle (Pluspol). Pluspol Zuleitung Isolationsmaterial Etikette Gehäuseboden (Minuspol) Lochfolie Metallhydrid Gehäusewand Trennfolie (Elektrolyt) Nickeloxid-Hydrat - 13 - Mobile Energie Qualitätsmerkmale mobiler Energiespeicher (Gruppenpuzzle) Aufgabe: 1. Bilden Sie in Ihrem Kurs Dreiergruppen (Kerngruppe)! 2. Verteilen Sie in der Kerngruppe die Texte zu den 3 Batterietypen (im Anhang), die in leicht veränderter Form aus dem Internet stammen. 3. Lesen Sie Ihren Text zunächst allein und notieren Sie sich Fragen zum Inhalt! 4. Setzen Sie sich anschließend mit den Mitschülerinnen und Mitschülern zusammen, die den gleichen Text gelesen haben, und klären Sie anstehende Fragen. Beseitigen Sie dabei auch Unsicherheiten! 5. Setzen Sie sich danach mit Ihrer Kerngruppe zusammen und erklären Sie sich gegenseitig die Funktionsweisen der 3 Batterietypen! 6. Schreiben Sie eine Expertise, welcher Batterietyp aus welchen Gründen für den Einsatz als mobiler Energiespeicher am besten geeignet erscheint und warum die anderen nicht erste Wahl sind! - 14 - Mobile Energie Alkali-Mangan-Batterie Die Alkali-Mangan-Batterie beziehungsweise Alkali-Mangan-Zelle hat aufgrund höherer Kapazität, besserer Belastbarkeit und längerer Lagerfähigkeit die Zink-Kohle-Batterie aus vielen Anwendungen verdrängt. Aufbau Das Bild rechts zeigt eine aufgeschnittene Alkali-Mangan-Zelle. Der Plus-Pol ist, anders als bei einer Zink-Kohle-Batterie, Teil des Außenmantels und elektrisch mit ihm verbunden. Im Inneren bildet gepresster Braunstein die Kathode. Die Anode besteht aus einer Paste aus Zink und Kaliumhydroxid, eingewickelt in für Ionen durchlässiges Faserpapier (Separator). In der Abbildung erkennt man den Metallstift (Kollektor), der den Minus-Pol bildet. Elektrochemie Wie bei der Zink-Kohle-Batterie liefern die Oxidation von Zink und die Reduktion von Mangandioxid (Braunstein) die elektrische Energie. Die bei der Oxidation freigesetzten Elektronen wandern unter Leistungsabgabe durch den äußeren Stromkreis mit dem Verbraucher vom Minus-Pol zum Plus-Pol. Zum Ladungsausgleich wandern durch den Elektrolyten OH--Ionen vom Minus-Pol zum Plus-Pol. Plus-Pol Kathode (Braunstein) Stahlbecher Separator Kollektor Anode (Zn-KOHPaste) Anodenreaktionen Überdruckmembran Bei der Entladung wird in der Anode Minus-Pol metallisches Zink (Zn) oxidiert. Dabei werden zwei Elektronen abgegeben, die Oxidationszahl von Zink wird von ±0 auf +II erhöht. Das Reaktionsprodukt hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Oxidation erfolgt. Zu Beginn der Entladung, das heißt bei hoher OH-Konzentration, wird über verschiedene Zwischenstufen das gut im alkalischen Elektrolyten lösliche Tetrahydroxozinkation (Zn(OH)42-), kurz Zinkat, gebildet. Wenn der Elektrolyt mit Zinkat übersättigt ist, beginnt Zinkoxid (ZnO) auszufallen. Bei fortschreitender Entladung, das heißt bei niedrigerer OH--Konzentration, wird dann Zinkhydroxid (Zn(OH)2) gebildet. Aus diesem entsteht unter Abgabe von Wasser langsam Zinkoxid (ZnO). Kathodenreaktionen Bei der Entladung wird in der Kathode Mangandioxid (MnO2) zunächst zu Manganoxidhydroxid (MnOOH) reduziert. Diese Reaktion wird als erste Entladestufe bezeichnet. - 15 - Etikette Dichtung Mobile Energie Bei der Reaktion wird ein Elektron aufgenommen, die Oxidationszahl des Mangans wird von +IV auf +III erniedrigt und ein Proton (H+) wird in das Kristallgitter des Mangandioxids eingebaut. Unter bestimmten Bedingungen kann bei milden Entladungen in einer langsamen Reaktion Manganoxidhydroxid (MnOOH) noch weiter reduziert werden. Diese Reaktion wird als zweite Entladestufe bezeichnet. Diese Reaktion ist eine heterogene Reaktion, die eigentliche Reduktion erfolgt in Lösung. Die Mn3+-Ionen gehen als Komplex [Mn(OH)4]- in Lösung und werden zu [Mn(OH)4]2- reduziert. Das eigentliche feste Produkt Mn(OH)2 fällt dann aus der gesättigten [Mn(OH)4]2--Lösung aus. Gesamtreaktion Wird nur die erste Entladestufe berücksichtigt, ergibt sich für die Gesamtreaktion in der AlkaliMangan-Zelle: Wie aus der Gesamtreaktionsgleichung ersichtlich, wird bei der Entladung Wasser verbraucht, eine verbrauchte Alkali-Mangan-Zelle ist daher „trocken“. Nebenreaktionen Zink ist in stark alkalischer Lösung thermodynamisch instabil. Wie aus der elektrochemischen Spannungsreihe ersichtlich wird daher als Nebenreaktion in der Anode Zink (Zn) oxidiert und Wasser (H2O) zu gasförmigem Wasserstoff (H2) reduziert. Diese als „Gasung“ bezeichnete Reaktion läuft bei der Lagerung von nicht entladenen und teilentladenen Zellen ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist für hochreines Zink relativ gering. In Anlehnung an Wikipedia - 16 - Mobile Energie Lithium-Ionen-Batterie Aufgrund des Standardpotenzials von etwa -3,05 V (dem negativsten aller Elemente) und der daraus realisierbaren hohen Zellspannung sowie der hohen theoretischen Kapazität von 3,86 Ah/g ist Lithium ein „ideales“ negatives Elektrodenmaterial für Batterien. Gegenüber herkömmlichen Systemen zeichnet sie die höhere Energiedichte (Wh/l) beziehungsweise die höhere spezifische Energie (Wh/kg), eine hohe Zellspannung bei geringer Selbstentladung sowie ein weiter Temperaturbereich für Betrieb und Lagerung aus. Wegen der hohen Reaktivität von elementarem Lithium (beispielsweise mit feuchter Luft) werden in Lithium-Batterien ausschließlich nichtwässrige Elektrolytlösungen oder Festelektrolyte verwendet. Zur Erhöhung der Leitfähigkeit werden wasserfreie Elektrolytsalze (wie z. B. Lithiumperchlorat LiClO4) zugesetzt. Typen und Anwendungsbereiche Lithium-Batterien gibt es in vielen verschiedenen Bauformen und Größen erhältlich und decken ein breites Anwendungsspektrum ab: Lithium-Thionylchlorid-Batterie Li − SOCl2: Leerlaufspannung 3,7 Volt. Typische Lastspannung 3,4 Volt. Anwendungen sind die netzunabhängige Versorgung von Elektronik im militärischen und industriellen Bereich, in der Sicherheitstechnik und für Verbrauchszähler. Lithium-Mangandioxid-Batterie Li − MnO2: Leerlaufspannung 3,5 bis 3,0 Volt. Typische Lastspannung 2,9 Volt. Dieser Typ ist weit verbreitet und wird hauptsächlich für Kameras, Uhren und als Backup-Batterie für Speicherchips eingesetzt. Lithium-Schwefeldioxid-Batterie Li − SO2: Leerlaufspannung 3,0 Volt. Typische Lastspannung 2,7 Volt. Anwendung meist im militärischen Bereich. Lithium-Kohlenstoffmonofluorid-Batterie Li − (CFn): Leerlaufspannung 3,2-3,0 Volt. Typische Lastspannung 3,1-2,5 Volt. Lithium-Kohlenstoffmonofluorid-Batterien haben etwas höhere Strombelastbarkeit und Kapazität als Lithium-Mangandioxid-Batterien, sind aber teurer. Sie werden daher für Anwendungen verwendet, bei denen Leistung wichtiger als Kosten ist, beispielsweise im medizinischen Bereich. Lithium-Iod-Batterie Li − I2: Leerlaufspannung 2,8 V. Typische Lastspannung 2,8 V. Anwendung zur Stromversorgung von Herzschrittmachern. Lithium-Eisensulfid-Batterie Li − FeS2: Leerlaufspannung 1,8 Volt. Typische Lastspannung 1,5 Volt. Anwendung im Fotobereich. Lithium-Luft-Batterie Li − O2: Leerlaufspannung 3,4 V. Aufbau Das aktive Material der negativen Elektrode eines Li-Ionen-Akkus besteht in der Regel aus Graphit, in das metallisches Lithium eingelagert ist (Interkalationsverbindung). Die positive Elektrode enthält Lithium-Metall-Oxide in Spinell-Struktur, meist LiCoO2, LiNiO2 oder LiMn2O4. Die Sauerstoffionen bilden darin eine kubisch dichteste Kugelpackung, in der die LiIonen die Tetraederlücken und die anderen MeKubisch flächenzentriertes Gitter Ionen die Oktaederlücken besetzen. Die mit Tetraeder- und Elektrolytlösung muss wasserfrei sein, damit sie Oktaederlücke nicht mit dem Lithium reagiert. Meist wählt man eine Mischung von wasserfreien Lösungsmitteln und Lithiumsalzen als Elektrolyten. - 17 - Interkalationsverbindung Mobile Energie Beim Laden wandern Lithium- Ionen aus der positiven Elektrode zwischen die Graphitebenen der negativen Elektrode. Beim Entladen fließen die Elektronen über den äußeren Stromkreis zur positiven Elektrode und die Li- Ionen wandern wieder zurück. Zwischen den Elektroden werden also nur Li- Ionen transferiert. Wesentlich für das Funktionieren ist die Ausbildung einer Deckschicht auf der negativen Elektrode, welche für die kleinen Li+- Ionen permeabel, für Lösungsmittelmoleküle jedoch undurchlässig ist. Negative Elektrode (Entladung): Positive Elektrode (Entladung): Redox- Gleichung: Lagerung und Sicherheitshinweise Lithium ist ein hochreaktives Metall. Auch wenn es wie bei Lithiumbatterien als Li-Verbindung vorliegt, sind die Komponenten eines Li-Ionen-Akkus leicht brennbar. Li-Ionen-Akkus dürfen nur mit spezieller Elektronik geladen werden. Bei einer Tiefentladung oder Überladung schaltet im günstigen Fall eine interne Sicherung den Akku ab und er ist nicht mehr zu reparieren. Im ungünstigen Fall kann er Feuer fangen oder gar explodieren. Bei Akku-Packs kleiner und mittlerer Baugröße ist die Ladeelektronik bereits in das Akku-Pack integriert. Interne Schutzschaltungen sollten ein Verpuffen verhindern; auf alle Fälle zerstören sie die Funktionsfähigkeit des Akkus. Mechanische Beschädigungen können zu inneren Kurzschlüssen führen. Die hohe Stromstärke lässt das Gehäuse schmelzen und in Flammen aufgehen. Unter Umständen ist der Defekt nicht unmittelbar zu erkennen. Noch 30 Minuten später kann es zum Ausbruch eines Feuers kommen. In Anlehnung an Wikipedia - 18 - Mobile Energie Nickel-Metallhydrid-Akku Der Nickel-Metallhydrid-Akku (NiMH-Akku) ist ähnlich aufgebaut wie ein Nickel-CadmiumAkku (NiCd-Akku), besitzt aber im Vergleich eine längere Lebensdauer, mit ca. 80 Wh/kg eine nahezu doppelt so hohe Energiedichte und eine wesentlich bessere Umweltverträglichkeit, da das giftige Cadmium durch Wasserstoff ersetzt wurde. Damit Wasserstoff reagieren kann, braucht es ein edles Metall als Reaktions- und Anlagerungspartner. Das Metall absorbiert den Wasserstoff als Hydrid und ermöglicht die Wasserstoffspeicherung bei geringem Druck. Daher auch die Bezeichnung NickelMetallhydrid-Akku. Aufbau eines Nickel-Metallhydrid-Akkus: Der wesentliche Unterschied im Aufbau gegenüber NiCd- Akkus besteht in dem neuen Material der negativen Elektrode. Hier besteht sie nicht mehr aus dem die Umwelt belastenden Cadmiumoxid, sondern aus einer neu entwickelten Wasserstoff absorbierenden Legierung, die gut umweltverträglich ist. Die positive Elektrode besteht nach wie vor aus einer Nickelhydroxid- Platte. Die Elektrolyt-Lösung besteht aus ca. 30 %iger Kalilauge und wird von dem elektrisch isolierenden, saugfähigen Separator aufgenommen. Elektrochemie: Aus diesem Aufbau des NiMH-Akkus ergibt sich für die elektrochemische Reaktion im Inneren folgende allgemeine Reaktionsgleichung: Die Anode besteht aus einer Metall-Legierung, die reversibel Wasserstoff speichern kann. Als Metalllegierung wird zum Beispiel La 0,8 Nd 0,2 Ni 2,5 Co 2,4 Si 0,1 verwendet. Die ElektrolytLösung Kalilauge hat einen pH-Wert von 14. Nickelhydroxid bildet die Kathode. Beim Entladen wird der Wasserstoff oxidiert. Die dadurch entstehenden Wasserstoffionen (H+Ionen) reagieren mit den OH- - Ionen der Kalilauge zu Wasser. Das Redox- Potenzial bei pH 14 beträgt ca. -0,83 V (1). An der Kathode wird Nickel von Ni(III)O(OH) zu Ni(II)(OH) 2 reduziert. Die Redoxspannung beträgt ca. +0,49 V (2). Die Gesamtspannung der Reaktionen an den Elektroden beträgt 1,32 V (3). (1) Metall-H + OH- Metall + H2O + e- (2) NiOOH + H2O + e- Ni(OH)2 + OH- +0,49 V (3) Metall-H + NiOOH Metall + Ni(OH)2 1,32 V -0,83 V Um eine Metalloxidation anstelle des Wasserstoffs zu verhindern, wird die negative Elektrode wesentlich größer als die positive Elektrode gebaut. - 19 - Mobile Energie Messung der Redox- Potentiale zwischen zwei gleichen Halbzellen mit unterschiedlicher Elektrolytkonzentration Aufgabe Befüllen Sie die die 8 Halbzellen eines Blocks mit Kupfersulfat-, die des anderen Blocks mit Silbernitratlösung in den unten angegebenen Konzentrationen. Zur Spannungsmessung stecken Sie die Plattenelektroden in die Lösungen und verbinden diese mit dem Multimeter. Zu erwarten sind Werte im Millivolt- Bereich. 1. Ermitteln Sie die Spannung zwischen den Halbzellen mit folgenden Konzentrationen: a) 1 mol/l - 1 mol/l b) 1 mol/l - 0,1 mol/l c) 0,1 mol/l - 0,01 mol/l. d) 1 mol/l – 0,01 mol/l 2. Fassen Sie die Ergebnisse zusammen und formulieren Sie eine Hypothese, die diese erklären! 3. Forschen Sie in Fachbüchern und im Internet nach dem Thema „Konzentrationshalbzellen“ und fassen Sie die Untersuchungsergebnisse und Ihre Einsichten mit Worten und Bildern allgemeinverständlich zusammen! 4. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse und beantworten Sie dabei die Frage, ob Konzentrationshalbzellen als Energiequellen geeignet sind! Geräte 1. 2 Zellblöcke aus dem ElektrochemieArbeitsplatz der Fa. Leybold 2. Papierdiaphragma 3. 6 Plattenelektroden (28 x 43 mm), passend zu den Zellblöcken 4. Digital- Multimeter (z. B. das VC140 der Fa. Conrad) VC140 Chemikalien Lösungen von Kupfersulfat: (c = 1 mol/l; 0,1 mol/l; 0,01 mol/l) Lösungen von Silbernitrat: (c = 1 mol/l; 0,1 mol/l; 0,01 mol/l) Berechnung der Redox- Potentiale mit der Nernstschen Gleichung Elektrode Zellblock Die Nernstsche Gleichung für Konzentrationszellen ergibt sich aus der allgemeinen Form der Nernstschen Gleichung beim Ausrechnen der theoretischen Spannung zwischen zwei Halbzellen mit unterschiedlicher Elektrolytkonzentration. Dabei fallen die E0Werte heraus. Es ergibt sich somit: Δ E = (0,058 / z) · log (choch / cniedrig) Papierdiaphragma mit choch = höhere Konzentration und cniedrig = niedrigere Konzentration. Bei einem Verhältnis der Elektrolytkonzentration der beiden Halbzellen von 1 : 10 ergibt sich: Δ E = (0,058 / z) · log 10 = (0,058 / z) Für z = 1 (Ag+ / Ag) hieße das: Δ E = 0,058 Volt und für z = 2 (Cu2+ / Cu): Δ E = 0,029 Volt. Mit dieser Gleichung kann die Spannung zwischen zwei gleichen Halbzellen mit unterschiedlicher Elektrolytkonzentration berechnet werden. - 20 - Mobile Energie Beispiel: Wir betrachten ein galvanisches Element mit einer Kupferhalbzelle ([Cu2+] = 0,75 mol/l) und einer Kupferhalbzelle ([Cu2+] = 0,125 mol/l). Am Minuspol dieses galvanischen Elementes läuft folgende Reaktion ab: Cu → Cu2+ + 2 eAm Pluspol läuft folgende Reaktion ab: Cu2+ + 2 e- → Cu Die Spannung des galvanischen Elements ergibt sich aus: Δ E = (0,058 / z) · log (choch / cniedrig) mit choch = 0,75 mol/l, cniedrig = 0,125 mol/l, z = 2 Es folgt: Δ E = 0,029 · log 6 = 0,02 V Lösung Zwischen den beiden Halbzellen mit der gleichen Elektrolytkonzentration ist keine Spannung zu messen. Bei den Halbzellenkombinationen 1 mol/l - 0,1 mol/l und 0,1 mol/l - 0,01 mol/l misst man die gleiche Spannung in der Größenordnung von 0,029 V beim Kupfer und 0,058 V beim Silber. Bei der Kombination 1 mol/l - 0,01 mol/l misst man etwa den doppelten Wert. Die zu messende Spannung ist darauf zurückzuführen, dass die zu einem galvanischen Element zusammengeschlossenen Halbzellen bestrebt sind, eine Angleichung ihrer Elektrolytkonzentrationen herbeiführen. Verbindet man die Elektroden leitend miteinander, fließt ein Strom. In der Halbzelle mit der geringeren Metallionenkonzentration im Elektrolyten werden Metallatome der Elektrode oxidiert, so dass die Metallionenkonzentration im Elektrolyten ansteigt. Die bei der Oxidation freigesetzten Elektronen gelangen über den Leiter zur Elektrode der zweiten Halbzelle und reduzieren dort Metallionen aus dem Elektrolyten. In der Folge scheidet sich Metall an der Elektrode ab. die Metallionenkonzentration im Elektrolyten verringert sich. Die Reaktion kommt zum Erliegen, wenn die Metallionenkonzentration in beiden Elektrolyten gleich hoch ist. - 21 - Mobile Energie Elektrochemie-Arbeitsplatz der Firma Leybold (Bestell-Nr: 664395) 1. 2 Zellblöcke aus resistentem Kunststoff. Sie lassen sich leicht auseinanderschrauben und reinigen. Zusammengeschraubt und mit einem Papierdiaphragma versehen lassen sich vier galvanische Elemente gleichzeitig aufbauen. 2. Als Diaphragma wird zwischen die Zellblöcke passend ausgestanztes Filterpapier eingesetzt. Abgebildet ist ein ganzer Satz (100 Blatt). 3. Zu den Zellblöcken gibt es passende Plattenelektroden (28 x 43 mm) aus 9 verschiedenen Materialien: Cu (4x), Zn (4x), Fe (2x), Ag (3x), C (Graphit, 2x), Pt (Netzelektrode, 1x), Ni (Netzelektrode, 2x). 4. 3 Dosen für Elektroden, die in Flüssigkeit aufbewahrt werden sollen. 5. Elektromotor, der mit Strom zum Drehen gebracht werden kann 6. Analoges Messgerät (V/pH) 7. Netzteil 8. Abmessungen des Tabletts: 46 cm x 31 cm Digital- Multimeter VC 140 der Firma Conrad- Elektronik, Artikel-Nr.: 121617 - 62 (€ 14,95) - 22 - 6 5 7 2 1 4 3 Mobile Energie ANHANG - 23 - Mobile Energie - 24 - Mobile Energie - 25 - Mobile Energie - 26 - Mobile Energie - 27 - Mobile Energie - 28 - Mobile Energie - 29 - Mobile Energie - 30 -