Training für demokratische Kompetenzen ● Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. www.pokubi-sachsen.de Workshop "betzavta – miteinander" Zeit: 18. – 20. September und 23. – 25. Oktober 2008 Der workshop besteht aus 2 Teilen. Es ist auch möglich, nur den ersten Termin als Schnupperkurs zu besuchen. Anmeldende für beide Veranstaltungen haben jedoch Vorrang. Das kennen Sie: Wer nach seinen/ihren eigenen Bedürfnissen, Werten und Normen leben möchte, gerät automatisch in Konflikt mit anderen Menschen. Die Art und Weise, wie mit diesen Konflikten umgegangen wird, entscheidet über den demokratischen Charakter einer Gesellschaft. Wird die Freiheit der einzelnen Menschen dabei durch Kompromisse, Mehrheitsentscheidungen eingeschränkt und durch Gewalt verletzt, oder werden Lösungen gesucht, die sich am Prinzip der größtmöglichen Freiheit für alle orientieren? Das bieten wir: Wie bieten Ihnen – mit Hilfe von Betzavta – ein Setting das anregt, auf der Suche nach Lösungen über bisherige Entscheidungsverfahren und Konfliktlösungen nachzudenken und ermöglichen einen Rahmen, neue kreative Wege auszuprobieren. Unsere Freiheit soll nicht mit faulen Kompromissen eingeschränkt werden, sondern für alle Beteiligten erweitert werden. Hierzu bedarf es der Fähigkeit, sich zunächst über die eigenen Bedürfnisse wirklich bewusst zu sein und sich über die Grundlagen unseres Zusammenlebens zu verständigen. Die Methode Betzavta ermöglicht es, Vor- und Nachteile eines demokratischen Systems aufzuspüren und Konflikte so zu lösen, dass sie von allen Beteiligten als Gewinn empfunden werden. Kann ich anschließend mit der Methode selber arbeiten? Das in dem Workshop erfahrene lässt sich definitiv im (Arbeits-)Alltag anwenden. Sie werden mit konkreten Vorstellungen nach Hause gehen, wie Sie Gruppenentscheidungen demokratischer gestalten können, wie Konflikte demokratischer gelöst werden können und wie – allgemein gesagt – Demokratie im Alltag so gelebt werden kann, dass die Freiheit der einzelnen möglichst wenig oder gar nicht eingeschränkt wird. Der von uns angebotene Workshop ist keine MultiplikatorInnenfortbildung, mit dem Ziel, diese Methode anschließend selbst zu trainieren. Hierfür sind 5 Tage zu kurz und wir raten jeder/jedem ab, die Methode anzuwenden ohne die TrainerInnenausbildung zu machen. Die Trainer/innen: Ines Nerger, *1971, Erziehungswissenschaftlerin, Dresden Kerstin Knye, *1970, Freie Trainerin für politisch-soziale Kompetenz, Dresden Wir arbeiten beide seit 2002 in der „Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen“. Im Rahmen unseres Modules „Konflikte im Alltag demokratisch lösen“ wird mit der Methode Betzavta gearbeitet. Wir sind beide ausgebildete BetzavtatrainerInnen. Teilnahmegebühr: 85€ für Verdienende/ 40€ für Nichtverdienende incl. Übernachtung und Vollverpflegung . Zu unserem Bildungsverständnis gehört, dass Bildung für alle bezahlbar sein muss. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. max. 15 TeilnehmerInnen Veranstaltungsort: Tagungshaus“Gut Frohberg“ in der Nähe von Meißen (www.gutfrohberg.de) Seminarzeit: Donnerstag 18.00 Uhr (mit dem Abendessen) bis Samstag 15.30 Uhr Anmeldung und Informationen: [email protected] 0174-8032276 (Mi 10.00 – 14.00 Uhr; Do 14.00 – 18.00) Anmeldeschluss: 18. August 2008Was ist Betzavta denn nun genauer? Training für demokratische Kompetenzen ● Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. www.pokubi-sachsen.de Betzavta ist ein Programmdas 1988 in Jerusalem vom ADAM-Institut entwickelt wurde. Es handelt sich um ein Bildungskonzept zur Demokratie-, Toleranz- und Menschenrechtserziehung, das seine Wurzeln in der israelischen Friedensbewegung hat. Das Centrum für Angewandte Politikforschung (CAP) der Universität München und die Bertelsmann-Stiftung haben das Programm für deutsche Verhältnisse adaptiert. Frieden, Demokratie und Toleranz unter Menschen, die miteinander leben, sind kein Naturzustand. Krieg, Intoleranz und Gewalt stellen eine ständige Bedrohung unter Menschen dar. Tatsächlich garantieren die Grundlagen der Demokratie – Mehrheitsentscheidungen, Gleichheit vor dem Gesetz, Rede- und Versammlungsfreiheit etc. – nicht nur die Gleichheit aller Bürgerinnen und Bürger, sondern sie werden auch immer wieder benutzt, um Grundrechte einzuschränken oder gar zu verletzen. Im Namen der Demokratie werden Kriege und Machtkämpfe geführt. Wie eine Gesellschaft mit ihren Minderheiten, Konflikten und Problemen umgeht, hängt ganz wesentlich von den individuellen Kompetenzen ihrer BürgerInnen ab. An Appellen, Kampagnen und Ad-hoc-Initiativen für Demokratie und Toleranz mangelt es nicht, wohl aber an Übung in Anerkennung des prinzipiell gleichen Rechts aller Menschen auf Freiheit. „Daher müssen Frieden, Demokratie und Toleranz gestiftet werden“ (Immanuel Kant). Das wollen wir mit Betzavta erreichen. Eine Methode, die dazu einlädt über eigene Entscheidungen nachzudenken in Situationen, wo unterschiedliche Interessen aufeinander treffen. Und eine Methode, die über die eigene Freiheit in unserer Gesellschaft einen Diskurs anregt. Wir sagen: Demokratie ist nicht nur die Bezeichnung eines Staats- oder Gesellschaftssystem, sondern vor allem eine Lebensform. Die Methode im Workshop: Betzavta-Übungen bestehen jeweils aus 3 Teilen. Es gibt einen Einstieg, welcher entweder spielerisch oder theoretisch ist. In diesem handeln und verhalten sich die Teilnehmenden. Im 2. Teil wird das Handeln und Verhalten gemeinsam ausgewertet. Hierbei gibt es keinen moralischen Zeigefinger, kein richtig oder falsch. Vielmehr wird durch Befragungen der Trainer/innen herausgearbeitet, welches Verhalten welches Verhalten bedingt, wie der Prozess das Ergebnis beeinflusst und was uns daran hindert, die Rechte des Gegenübers gleichwertig mit unseren zu sehen. Im 3. Teil erfolgt der Transfer zu unserer Gesellschaft. Woher kennen wir das, was in der Übung passiert ist? Wie könnte Gesellschaft anders funktionieren? Nähere Informationen unter: www.betzavta.de Die Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. wird gefördert durch das Programm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“