Was ist pädagogische Psychologie? Das Verhältnis von Psychologie und Pädagogik. Pädagogische Psychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie. Sie beschäftigt sich mit den Problemen des Lernens- und Lehrens, sowie mit Erziehungs- und Unterrichtssituationen und den damit zusammenhängenden psychologischen Fragen. Dies geschieht basierend auf Erkenntnissen der Entwicklungs-, Allgemeinen-, Sozial-, Differentiellen- und Lernpsychologie. Hauptaufgabe der Pädagogischen Psychologie betrifft die die Erforschung des menschlichen Lernens, sowohl innerhalb als auch außerhalb der schulischen Institutionen unter Berücksichtigung kognitiver motorischer und sozialer Aspekte. Die Pädagogik ist eine deskriptive, normative Wissenschaft und hat ein Ziel welches sie anstrebt. Die Psychologie ist deskriptiv und wertneutral. Sie versucht zu beschreiben warum etwas so ist wie es ist. Sie trifft anhand von Gesetzmäßigkeiten und Wahrscheinlichkeitsaussagen. Pädagogik untersucht die erzieherischen Vorraussetzungen und sozialen Bedingungen, sowie die psychischen und körperlichen Entwicklungsphasen vom Menschen. Des Weiteren wird die Wirksamkeit von Erziehungsmaßnahmen durchleuchtet. Die Psychologie untersucht das Erlaben und Verhalten von Lebewesen, besonders vom Menschen. Psychische Sachverhalte werden von der Psychologie erklärt und beschrieben. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ > deskriptiv – denotativ, normativ, psychologisch – kein Ziel, nur Zustandsbeschreibung. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ > deskriptiv – denotativ, psychologisch – kein Ziel, nur Zustandsbeschreibung „Was du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem andern zu“ > normativ – denotativ, pädagogisch – weil Ja – Phase (Kindheit) > tolle Zeit im Kindergarten, mit ca. 6 Jahren in die Schule, sehr gut in Schule Nein – Phase (Pubertät) > mit 15 Jahren zum 1. Mal ausgegangen und auch mit 15 den 1. Freund Doch – Ja – Phase (Adoleszenz) > Lehrerin an der Volksschule und stellvertretende Direktorin dort. . Modelllernen von Albert Bandura: Modelllernen ist in Entwicklung des Kindes und im Rahmen der Erziehung eines der wichtigsten Lernprinzipien. Das soziale Lernen erfolgt durch Beobachtung und Imitation, d.h. wir übernehmen Verhaltensweisen von Menschen die uns Nahe verbunden sind (direkte positive Beziehung) Verstärkungstheorie von Skinner Ein bestimmtes Verhaltensmuster wird dadurch herbeigeführt, dass auf Verhaltensweisen die dem angestrebten Muster ähnlich sind, oder nahe kommen , wiederholt die selben positiven oder negativen Konsequenzen folgen. Fallgeschichte: Als aus Nähe großen Distanz wurde. Subjektive Theorien durch 2 wissenschaftliche Theorien ersetzen. Ich hatte eine Freundin mit der ich schon in den Kindergarten gegangen bin. Sie war auch meine Nachbarin und wir verbrachten immer viel Zeit miteinander. Wir sind dann später auch gemeinsam in die gleiche Klasse in der AHS gegangen und hatten dadurch einen fast gleichen Freundeskreis. Auch nach der Matura waren wir viel gemeinsam unterwegs. Aber innerhalb eigentlich doch sehr kurzer Zeit änderte sich das. Sie hatte auf einmal keine Zeit mehr für mich oder für andere Freunde aus unserer Clique. Dann sahen wir sie mit einem neuen teuren Auto und sie erzählte uns, dass sie eine Ausbildung zur Kommunikationstrainerin gemacht hatte. (Wie sich später herausstellte, hatte sie das neue Auto geleast und auch die Kosten für diese Ausbildung hatte sie sich per Kredit finanziert). Immer wenn wir sie sahen, gab sie sich sehr „Business-woman like“ und ließ uns merken, dass sie jetzt (angeblich) etwas Besseres war und jetzt viel Geld hat usw. Noch dazu wollte sie uns des Öfteren zu solch einem Kommunikationstraining überreden – Bei ihr gegen Bezahlung!!! Dieses Verhalten von ihr hat natürlich keinem von uns gefallen und auch sie hatte ja sowieso schon neue, „wichtige“ Freunde. Subjektive Theorie: Meine (ehemalige) Freundin wollte nicht erst noch lange studieren nach der Matura. Sie wollte schnell zu Geld kommen und schnell Karriere machen, wahrscheinlich um nicht so zu enden wie ihre Eltern. Ihre Eltern hatten noch immer viele Schulden vom Hausbau und lebten auch sonst eher von Krediten. Also wollte sie sich deutlich von ihren Eltern unterscheiden: toller, wichtiger Job, neues Auto, neue „wichtige“ Freunde, usw. Allerdings erkannte sie nicht, dass sie es genauso machte wie ihre Eltern, d.h. Ausbildung finanziert per Kredit, Auto geleast. Erziehungsstil: Laisser-faire Stil Ihre Eltern hatten schon von klein auf wenig Zeit für sie, da beide viel arbeiteten um die Schulden zurückzahlen zu können. Ihr Vater hatte sogar teilweise mehrere Jobs gleichzeitig. Meine Freundin bekam also selten von zu Hause Grenzen gesetzt und war auch meistens auf sich alleine gestellt, weil ihre Eltern sowieso nicht da waren. Modelllernen von Albert Bandura: Ihre Eltern hatten sich schon immer Kredite für gewisse Neuinvestitionen aufgenommen, z.B. neues Wohnzimmer, Auto,… Aber sie hatten auch ständig Probleme beim Zurückzahlen, was verständlich ist wenn man mehrere große Kredite auf einmal hat! Aufgrund dieses „Vorlebens“ der Eltern, hatte meine Freundin auch keine Scheu, alles auf „Pump“ zu finanzieren. Verstärkungstheorie von Skinner: Da meine Freundin auch schon die ersten Erfolge, sprich Geldeinnahmen verbuchen konnte, wird sie auch in Zukunft weiter um Leute werben, die zu ihr kommen und solch ein Kommunikationstraining absolvieren werden. Bedingungen menschlichen Handelns: Theoretische Struktur (2 Fälle) Person 1: 1. Individuelle Merkmale a) statisch: Aussehen: groß, schlank Praktisch, handwerklich, mathematisch begabt Introvertiert, „unbeholfen“, kaum selbstbewusst Interessen: Bäume (Bonsai), Sport b) dynamisch: Erfolgsstreben > hohe Motivation bei Abendschule (HTL – Elektrotechnik) “Stubenhocker“ > schwer zu motivieren für Aktivitäten 2. Umwelteinflüsse: a) Physikalisch: Lebt in der Stadt, dunkle, kleine Garconniere mit vielen Büchern Einkommen reicht gerade so b) Sozial: autoritärer Erziehungsstil geringer Kontakt zur Familie kaum Freunde wohnt alleine 1 jüngere Schwester 3. Rückmeldung: a) Aktiv: konkrete Zielvorstellung erreicht (HTL) oft alleine zu Hause Hobbys werden ohne Freunde ausgeführt b) Passiv: wenig Bestätigung in seiner eigenen Person, weil sein soziales Umfeld sehr klein ist. 2. Person: 1. Individuelle Merkmale: a) Statisch: Aussehen: klein, „robust“ musikalisch talentiert, redegewandt Extrovertiert, selbstbewusst Interessen: Musik (Musikkapelle), Reisen, Lesen b) Dynamisch: Unternehmungsfroh Aktiv, diverse freiwillige „ehrenamtliche“ Jobs Erfolgsstreben > hohe Motivation beim Job (Krankenschwester) 2. Umwelteinflüsse a) Physikalisch: Lebt in Stadt, Wohnung hell (Sonnenfarben), freundlich, viele Pflanzen Einkommen o.k. b) Sozial: autoritärer Erziehungsstil autoritärer Beziehungsstil (Sie sagt ihrem Freund was er anzuziehen hat) viel Kontakt zur Familie großer Freundeskreis 1 älterer Bruder 3. Rückmeldung: a) Aktiv: konkrete Zielvorstellung erreicht (Krankenschwester) viele Hobbys und Unternehmungen mit Freunden (z.B. Musikkapelle) b) passiv: Sie erhält Bestätigung ihrer Person durch ihr soziales Umfeld Die Geschwister (Bruder und Schwester) wachsen im gleichen Erziehungsstil auf, sowie unter den gleichen sozialen und materiellen Bedingungen. Meiner Meinung nach, haben sich die beiden so unterschiedlich entwickelt, auf Grund ihrer Charaktereigenschaften – introvertiert vs. extrovertiert – und den jeweiligen Hobbys der beiden. Die jüngere Schwester hat sich von Klein auf gerne in den Mittelpunkt gestellt bzw. wurde in den Mittelpunkt gestellt und hat somit auch die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der ältere Bruder, der von Natur aus ruhiger ist, hat sich dadurch mehr und mehr zurückgezogen und wurde somit auch weniger gefördert. Meiner Ansicht nach, haben diese Erfahrungen beide Kinder geprägt. Die jüngere Schwester hat viel mehr positive Rückmeldung zu ihrer Person erhalten und somit auch ein großes Selbstbewusstsein und einen hohen Selbstwert aufgebaut. Der ältere Bruder bekam weniger Rückmeldung zu seiner Person und hat deshalb auch ein geringeres Selbstbewusstsein. Individuelle Merkmale: Individuelle Merkmale einer Person sind jene Eigenschaften, die sich aus den Bedingungen menschlichen Handelns herausgebildet haben. Jedes Verhalten entsteht à priori, es erklärt aber noch nicht, wie das Verhalten weiter geht. Resonanz ist besonders wichtig, da sie die Antwort auf ein Verhalten darstellt. Die Persönlichkeit wird sowohl von angeborenen, als auch von erworbenen Fähigkeiten geprägt. Beispiel: Eva ist musikalisch begabt. Angeboren: Ihre Mutter spielte schon immer die verschiedensten Instrumente, seit sie ein kleines Kind war und sang auch in einem Chor. Erworben: Ihre Mutter hat ihr schon als Baby immer vorgespielt und gesungen. Sie wirkte somit als Vorbild (Albert Bandura, Modelllernen). Auch schon Evas Oma spielte in einer kleinen Volksmusikgruppe und sang im Kirchenchor von Mauterndorf mit. Das Gefühl für Musik, Rhythmus liegt ihr sozusagen im Blut und wurde durch die Vorbildwirkung ihrer Mutter und durch Evas Wunsch selbst ein Instrument (Ziehharmonika) zu spielen noch zusätzlich positiv verstärkt und gefördert. (Skinner, Verstärkungstheorie) Persönlichkeit als biosoziales System (2 Personen im Vergleich) Der Mensch ist ein biosoziales System, d.h. seine Persönlichkeitsentwicklung wird sowohl von den Umwelt- als auch von genetischen Faktoren bestimmt. Der Vergleich der beiden folgenden Personen, die miteinander verwandt sich, soll die Größe des Einflusses der Umwelt und die der Gene erläutern: Person 1: Pränatale Entwicklung > Kind = Unfall => ungeplantes Kind Perinatale Entwicklung > Sauerstoffmangel des Kindes, Not-Op: Kaiserschnitt Prägung > 1. Kontakt: Mutter, aber hat nur wenig Zeit, da sehr eifersüchtige, viel Zeit in Anspruch nehmende Schwester. Entwicklung nach Künkelmodell: Ja – Phase (Kindheit) > strenges Kindermädchen, die Kind eingeschüchtert hat. Mit ca. 6 Jahren in die Schule Nein – Phase (Pubertät) > Zahnspangengestell (Head Gear) musste getragen werden – schlecht für Selbstbewusstsein, erst spät ausgegangen, mit 18 Jahren 1. Freund Doch – Ja – Phase (Adoleszenz) > nach einem Jahr arbeiten (Altersheim) Entscheidung für Studium der Psychologie Person 2: Pränatale Entwicklung > Wunschkind Perinatale Entwicklung > normale unkomplizierte Geburt Prägung > Mutter hat genügend Zeit um sich ausreichend um das Kind zu kümmern Entwicklung nach Künkelmodell: Ja – Phase (Kindheit) > tolle Zeit im Kindergarten, mit ca. 6 Jahren in die Schule, sehr gut in Schule Nein – Phase (Pubertät) > mit 15 Jahren zum 1. Mal ausgegangen und auch mit 15 den 1. Freund Doch – Ja – Phase (Adoleszenz) > Lehrerin an der Volksschule und stellvertretende Direktorin dort. Vergleich zweier psychologischer Paradigmen und deren prototypischen Lerntheorien, sowie Folgen für den Unterricht. Laut der Psychoanalyse leben wir im besten Fall nach dem Lustprinzip: Wir machen nur das, was uns angenehm ist, was den Körper positiv reizt und uns in eine gute Stimmung versetzt. Alles Unangenehme wird von uns, so wie ein Organismus Krankheitserreger isoliert, in das unbewusste verdrängt um somit die Seele zu schützen. Das drückt aber auf die Libido, auf den Lebenstrieb. Ziel ist es die unbewussten Konflikte zu lösen, um gänzlich und völlig nach dem Lustprinzip leben zu können. Die Gestaltpsychologie betont die mentalen Prozesse im Lernprozess. Es besteht die Grundannahme, dass gleiche Beziehungen wichtiger sich als gleiche Elemente (durch Köhlers Hühnerversuch bestätigt). Es gibt keine von einander unabhängigen Objekte, Elemente, etc. Lernen bedeutet eine Veränderung im Wahrnehmungsprozess. Differenzierungshypothese: man geht immer vom Zentrum aus und erfasst anschließend das umliegende – als Bsp. Zuerst erfasse ich die Blüte einer Blume und erst dann die Blätter. Von Thorndike und Skinner stammen die wichtigsten Theorien zum Behaviorismus. Thorndike unterscheidet 3 zentrale Lerngesetze basierend auf der Verstärkungstheorie von Skinner: Effektgesetz > Beziehung zwischen Reiz und Reaktion Übungsgesetz > Insofern das Auftreten eines bestimmten Phänomens mit positiven Konsequenzen verbunden ist, wird es durch Wiederholungen verstärkt Gesetz der Bereitschaft > Je intensiver der Reiz, desto größer ist die Bereitschaft einer Reaktion Daraus lässt sich die prototypische Entwicklungstheorie ableiten: Der Mensch ist ein manipulierbares Wesen, das auf gewisse Reize mit bestimmten Verhaltensweisen reagiert. Jede Art von Gesellschaft kann durch gezielte Verstärkung beliebig geformt werden, d.h. jedes Verhalten wird durch Konditionierung erworben und kann durch (Gegen)Konditionierung wieder korrigiert werden. Da wir aber permanent irgendwelchen Reizen ausgesetzt sind, werden wir auch permanent in irgendeine Richtung konditioniert > Lebenslanger Lernprozess. Vergleich: Die Gestaltpsychologie geht vom Zentrum eines Phänomens aus und arbeitet sich dann systematisch nach Außen vor. Man sieht immer das Ganze, wobei die Grenzen verschwommen sich, aber durch den Rückgriff auf innere Beziehungen (Systemeigenschaften) immer klarer werden. Hingegen werden beim Behaviorismus zuerst einzelne Elemente betrachtet, die dann zu einem Ganzen verbunden werden. Folgen für den Unterricht: Psychoanalyse: Für die Persönlichkeitsentwicklung sind die ersten 4 Jahre sehr wichtig. => Man sollte um Frühförderung bemüht sein, aber dabei ein gutes Mittelmaß finden, d.h. nicht zu viel und nicht zu wenig Förderung. Gestaltpsychologie: Der Lehrer sollte zuerst die Hauptaussage (Zentrale) erklären, so dass die Schüler anhand der Logik auf das Umliegende schließen können. Bsp. Chemie > chemische Formeln und Berechnungen > zuerst Regeln dazu erklären und dann mittels Beispielen selbst auf Ausnahmen, etc. draufkommen. Behaviorismus: Lehrer sollte zuerst die Einzelaspekte erwähnen und erst dann deren Zusammenhänge erklären. (Verstärkungstheorie von Skinner spielt in der Erziehung eine große Rolle – Lob und Tadel)