Platzverweis für den Rechtsaußen? Verbotsverfahren gegen NPD erneut im Gespräch März 2005 1. Vorübung Notieren sie alle Informationen stichwortartig, die Sie mit dem Titel und dem Foto (mit Bilduntertitelung) assoziieren. 2. Leseaufgabe Markieren Sie alle Stichwörter, die mit Ihren Infostichwörtern übereinstimmen und die Ihre Informationen erweitern. 3. Text Platzverweis für die Rechtsaußen Verbotsverfahren gegen NPD erneut im Gespräch 1. Politische Parteien können nur vom Bundesverfassungsgericht verboten werden. Die Voraussetzungen bestimmt Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes: Die betreffende Partei muss "nach ihren Zielen oder dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen". . 2. Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat hatten Das Verbotsverfahren gegen die NPD ist vorerst gescheitert Anfang 2001 das Verbot der NPD beantragt. 2003 http://www.wdr.de/themen/politik/deu platzte das Verfahren jedoch, nachdem bekannt tschland/npd_verbot/verfahren_einges geworden war, daß sich das Beweismaterial teilweise tellt.jhtml auf Aussagen von V-Leuten (verdeckte Informanten = Spione) des Verfassungsschutzes stützte. Nach dem Erstarken der rechtsextremistischen Parteien und dem Einzug der NPD in den sächsischen Landtag waren allerdings Forderungen nach einem neuen Verbotsantrag laut geworden 3. Eine Zivilgesellschaft, die jetzt nicht interveniert, lässt diejenigen im Stich, die in der Sächsischen Schweiz, den Vorortbahnhöfen von Hamburg oder den Schulen in Oberfranken im Visier von Neonazis stehen. Und nicht die Wahl haben, einem Viertel der Dorfbevölkerung aus dem Weg zu gehen. 4. Die demokratischen Institutionen in Deutschland sind stark genug, um ein paar rechtsextreme Außenseiter zu assimilieren […]"Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden" - als Demokraten sollten wir auch den Teil von Volkes Votum akzeptieren, der uns nicht passt. Also bitte keine Ausgrenzung, www.goethe.de/landeskunde keine Dämonisierung, keine Sonderstellung - sondern parlamentarische Normalität. 5. Ein Parteiverbot ist im Grunde die schlechteste Möglichkeit. Vor allem muss man die Wähler der [extremistischen Parteien] zurück gewinnen. Das verlangt vor allem nach den folgenden Inhalten: Lösung der sozialen Probleme des Landes, ein positives Verhältnis zum Vaterland seitens der vernünftigen Parteien, eine konstruktive Antwort auf die Frage, wie unsere Einwanderungsgesellschaft auszugestalten wäre und mehr persönliche Glaubwürdigkeit auf Seiten der politischen Klasse. Quellen: 1. Stuttgarter Zeitung: Stichwort: Parteienverbot. 10.07.2003 http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/285081 2. Frankfurter Allgemeine Zeitung: NPD-Verbot: Verfassungsschutz fürchtet „Quadratur des Kreises”. Text: AP, Reuters, vom 6.2.2005 http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E55CFEFF1B1F84B58B8861075554C46F4~ATpl~Ec ommon~Scontent.html 3.+4. Tageszeitung: Böses Blut. Nazis im Landtag: Cool bleiben? Von Nick Reimer und Heike Kleffner, 21.9.2004, http://www.taz.de/pt/2004/09/21/a0174.nf/text 5. ZDF Berlin direkt: "Die NPD nicht unterschätzen". Interview mit dem Politologen Werner J. Patzelt http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/11/0,1872,2255019,00.html 4. Übungen 4.1. Leseerfolgskontrolle a) Vergleichen Sie in Kleingruppen Ihre Stichwörter aus den Übungen 1 und 2. Erklären Sie den thematischen Zusammenhang dieser Wörter. b) Geben Sie jedem Textabschnitt einen Titel (verwenden Sie dabei die im Text vorkommenden Hauptschlagwörter). c) Erklären Sie den Text formal in seinem Aufbau. 4.2. Sprachfertigkeitsübung Erstellen Sie eine „mind map“ (Begriffssystem) zum Thema Parteienverbot. 4.3. Landeskundliche Vertiefung Informieren Sie sich über den Abschnitt „Verbotspraxis“ auf der folgenden Internetseite über den bisherigen Umgang mit extremistischen Parteien in Deutschland und verwenden Sie diese Info anschließend in der Diskussion. http://www.bpb.de/publikationen/JEB606,3,0,Rechtliche_Ordnung_des_Parteiwesens .html 4.4. Diskussion In fast allen Staaten gibt es Parteigruppierungen, die von demokratischen Kräften mehr oder weniger scharf als verfassungsrechtlich eingeschätzt werden. Versuchen Sie, die unterschiedliche Bewertung zu begründen. www.goethe.de/landeskunde 5. Lösungen zu 4.1 b : zum Beispiel: 1. Verbotsmöglichkeit 2. Historie bisherigen Verbotsversuchs 3. Gefahr jetziger Situation 4. Assimilation rechtsextremer Außenseiter 5. Rückgewinnung von extremistischen Wählern zu 4.2 c : zum Beispiel: Abschnitte 1+2: Abschnitt 3: Abschnitte 4+5: Hintergrundinformation Argumentation für Verbot der NPD Argumentation gegen Verbot der NPD 6. Wortschatz intervenieren im Stich lassen im Visier stehen. - dazwischen gehen, eingreifen - in einer schwierigen Situation nicht helfen - Angriffsziel sein (von mittelalterlicher Kampfsprache: der Kopfhelm ließ nur die Augen frei zur Erkennung des Feindes Für die Inhalte der genannten Sites sind ausschließlich die jeweiligen Herausgeber verantwortlich, sie stellen keine Meinungsäußerung des Goethe-Instituts e.V., der Autoren oder der Redaktion dar. Die Nennung der Adressen erfolgt ohne Gewähr für die Aktualität. Bonn, März 2005 Redaktion: Henning Schroedter-Albers DaF-Bearbeitung: Matthias Kroll www.goethe.de/landeskunde