Stanko Gerjolj Howard Gardners Theorie über multiple Intelligenz und ihre praktische Applikation – ein Weg des ganzheitlichen Lernens im Sinne der inklusiven Pädagogik Inklusive Pädagogik setzt Unterrichts- und Lernmethoden voraus, die Schule und Klasse in eine „Lerngemeinschaft“ transponiert (Feiner & Knauder 2007, 6), wo kulturelle, nationale und religiöse Verschiedenheiten sowie Begabungsunterschiede den Lernprozess bereichern. In einem solchen Lernprozess wird der/die SchülerIn in seiner/ihrer einmaligen Biographie ernst genommen und motiviert, diese in einer sensiblen und respektvollen Art mit MitschülerInnen zu teilen. Somit wird der/die SchülerIn in vielen Bereichen und Hinsichten zur „Lehrperson“, wodurch in der Gruppe ein kreatives Wir-Gefühl entsteht, das auch den/die LehrerIn, vor allem den Klassenvorstand / die Klassenvorständin inkorporiert. Biographisches Lernen lehrt nicht nur zu wissen, sondern Wissen zu leben und Leben in Gemeinschaft zu gestalten (Ziebertz 2001, 352). Das Toleranzprinzip im Sinne von toleriert bzw. geduldet werden wird hier aufgearbeitet und zum konstruktiven Lernen in Gemeinschaft umdisponiert. Es geht darum, dass sich das Individuum in die Lerngemeinschaft nicht erst integrieren muss, sondern vom Anfang an der Gemeinschaft angehört und dementsprechend angesehen wird. In einer solchen Klassengemeinschaft wird der/die LehrerIn vor allem hinsichtlich Lebensfragen des Öfteren herausgefordert, in die Beraterrolle einzusteigen, wo nicht das Wissen, sondern die Kunst der Kommunikation im Vordergrund steht. 1 Inklusive Pädagogik und Begabtenförderung Vertreter der Begabtenförderung plädieren oft für mehr oder weniger „exklusivistische“ Pädagogik, wo Begabte zumindest teilweise einen Sonderstatus genießen. Es sei gut und recht, Begabungen zu fördern. Allerdings ist es genauso wichtig, dass man bei Förderung (nicht selten) partieller Begabungen auf andere Lebensdimensionen und harmonisches Persönlichkeitswachsen achtet (Ferbežar 2002, 315). Auf alle Fälle brauchen auch talentierte SchülerInnen Motivationsherausforderungen, die beide Gehirnhälfte aktivieren. Das Gelingen des Lebens braucht nicht nur einen starken IQ sondern genauso einen gebildeten EQ, der in der Kommunikation und vor allem bei Lebensentscheidungen – und dieser Lebensdimension kann sich niemand entziehen – meistens die wichtigere Rolle spielt (Goleman 1997, 50). Im Rahmen der Pflichtschulausbildung darf die Art des Lernens und Lehrens nicht außer Acht gelassen werden. Im starken Engagement für das Erwerben des Fachwissens wird nämlich in manchen Fällen bei Begabtenförderung die soziale und religiöse Dimension vernachlässigt. Solche SchülerInnen und StudentInnen erreichen Spitzenresultate in der Wissenschaft, sind aber schlecht vorbereitet für Auseinandersetzungen mit einfachen Lebensfragen und vor allem sind schlecht ausgerichtet für das Ertragen möglicher Misserfolge und Niederlagen. Auf der Kommunikationsebene sind sie oft ungeduldig und neigen zu Konflikten, was sich nicht zuletzt auf ihren Wissenschaftsbereich auswirkt. Gelungene Kommunikation ist unheimlich wichtig und motivierend vor allem für dauerhaftes Lernen und Arbeiten (Feiner 2007, 9). Ganzheitliches Lernen, das auf positiver Kommunikation aufbaut und möglichst viele Gehirnzentren weckt, sowie alle – auch nicht rein fachwissenschaftliche – Bereiche berücksichtigt, ist von tragender Bedeutung, wenn wir nicht nur erfolgreiche Wissenschaftler, sondern auch starke, intelligente und verantwortungsvolle, selbständige und soziale Menschen erziehen wollen. Auch in solchen Fällen sind LehrerInnen als LebensberaterInnen gefragt. 2 Lernen und religiöse Lebensdimension In letzter Zeit gibt es zunehmend mehr Untersuchungen, die in verschiedenen Kontexten herausheben, wie sich die religiöse Lebensdimension auf die psychische Stabilität des Menschen positiv auswirken kann (Musek 2005, 49-50). Dementsprechend zeigen sich auch in Bereichen der pädagogischen Prozesse sowie der psychiatrischen und psychologischen Beratungstätigkeiten Tendenzen an, dass für religiöse Menschen die religiöse Dimension nicht nur nicht wegzudenken ist, sondern diese in vielen Kontexten eine sehr positive Rolle spielen kann. Applikative Vergegenwärtigung mancher Bibelgeschichten und Erzählungen deuten darauf hin, dass religiöse Kommunikation sehr wohl zu Ressourcen führt, die sowohl in pädagogisch-didaktischen als auch in beraterischen und therapeutischen Tätigkeiten unterstützend wirken und Lebenskräfte wecken, die für die Verarbeitung von manchen Lebenskrisen hilfreich sind. In vielen Jesus-Begegnungen sind z. B. therapeutische Kommunikationswege zu entdecken, die heute genauso wirksam sind wie seinerzeit. Auch die Krisen und Grundformen der Ängste, in denen Jesus die Menschen vorfindet und anspricht, haben sich in der Geschichte nicht wesentlich verändert. Somit kann davon ausgegangen werden, dass gesunde religiöse Erziehung und Kommunikation im Dienste des Lebens wirkungsvoll und hilfreich sein können. Inklusive Pädagogik geht davon aus, dass wir in Schulen hinsichtlich Nationalitäten und Rassen sowie Kulturen und Religionen plurale SchülerInnengruppen unterrichten und erziehen. Trotzdem meine ich, dass bis zu einem gewissen Grade für alle SchülerInnen gut ist, zumindest die Hauptkonturen der abendländischen und somit christlichen Tradition kennenzulernen, um sich mit ihr im Sinne der Inklusion auseinandersetzen zu können. Nichtsdestotrotz ist es für autochthone Europäer genauso wichtig, andere Kulturen, Lebensphilosophien und Religionen kennenzulernen, damit inklusive Pädagogik zu einem tatsächlich bereichernden Lernprozess werden kann. Mit dem Kennenlernen ist nicht nur kognitives, sondern eher Erfahrungs- und biographisches Lernen gemeint, wodurch wir uns befähigen, Vertreter anderer Nationen und Rassen, Kulturen und Religionen empathisch zu begegnen und als Bereicherung anzusehen. Erst dadurch kann in einer Schulklasse das für erfolgreiches Lernen und Mitarbeiten notwendige Wir-Gefühl entstehen, das sich im späteren Leben der SchülerInnen sicherlich positiv auswirken wird. 3 Multiple Intelligenzen und ganzheitliches (religiöses) Lernen Obwohl sich viele LernpsychologInnen vorwiegend mit der kognitiven Erziehung und Bildung beschäftigen, erkennen sie zunehmend mehr die Notwendigkeit einer Ausweitung der Auseinandersetzung mit Lernprozessen sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht – vor allem dann, wenn im Unterricht Lebens- und humanwissenschaftliche Fragen behandelt werden. Neben verschiedenen Lerntechniken und -methoden scheint auch die Theorie der multiplen Intelligenz von Howard Gardner und seiner Nachfolger anwendbar zu sein. Wenn er in seinen Ausführungen die religiöse Dimension des Lebens und des Lernens auch nicht explizit behandelt, ist es möglich, seine Theorie im Kontext der religiösen Erziehung in einer äußerst kompatiblen Weise zu verwenden. Gegenwärtige PsychologInnen betonen, dass „der Intelligenzgrad auch mit der Fähigkeit zusammenhängt, inwiefern jemand fähig ist, eine Situation zu erfassen und das Bestreben nach Lebenszielen mit dem Lebenssinn zu verbinden“ (Lohman 2000, 293). Dabei ist gegebenenfalls sowohl die spirituelle als auch die religiöse Dimension zu berücksichtigen. In beiden Fällen werden vor allem im Bereich des sozialen Lernens, dem Gardner große Aufmerksamkeit widmet (Kihlstrom, Cantor 2000, 364-366), die Emotionen und Empathiefähigkeit in den Kontext der Intelligenzfrage miteinbezogen (Lohman 2000, 293; Bauer 2006, 87). Auf alle Fälle kann bei religiösen Gruppen durch respektvollen Einbezug der religiösen Lebensdimension der Lern- oder Beratungsprozess sinnvoll vertieft und intensiviert werden. Gardner versteht Intelligenz als einen „familiären“ Begriff, der verschiedene Fähigkeiten und Dimensionen beinhaltet. In seiner Anfangsphase beschränkte er sich auf sieben Intelligenzformen, fügt aber gleich hinzu, dass dies keine endgültige Zahl sei, und betont, dass die Anzahl – je nach Gesichtspunkt – noch erweitert werden könnte (Gardner 1995, 96). In späteren Ausgaben spricht er meistens von acht Intelligenzen, wobei er in erster Linie die „naturalistische Intelligenz“ hinzufügt (Gardner 1999, 48). Auch andere Autoren behaupten, die Zahl der Intelligenzen bleibt offen (Grotzer & Perkins 2000, 492-515). Im Kontext mit didaktischer, beraterischer und therapeutischer Verwendbarkeit sind auf alle Fälle alle acht von Gardner behandelten „Hauptintelligenzen“ äußerst brauchbar. Verbal-linguistische Intelligenz hat mit der Fähigkeit zur verbalen Ausdrucksweise zu tun und gehört zu den grundlegenden menschlichen Kommunikationsweisen (Lazear 1991, 11-12). In der christlichen Tradition wird diese Fähigkeit besonders gepflegt und reicht bis in ihre Wurzeln zurück. „Am Anfang war das Wort“, beginnt das Johannes Evangelium (Joh 1,1). Die verbal-linguistische Intelligenz beinhaltet in erster Linie vier Fähigkeiten: Zuhören, Reden, Lesen und Schreiben. Wenn wir hier auch noch die von Gardner zunehmend anerkannte aber nicht eigens behandelte emotionale Intelligenz zur Betrachtung hinzunehmen, kann man sehen, dass bezüglich des „Wortes“ nicht nur sein Inhalt, sondern auch die Art und Weise, wie man es ausspricht, eine bedeutende Rolle spielt (Campbell & Campbell & Dickinson 1996, 28). Nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang die Fähigkeiten, Metaphern, Abstraktionen und Symbole zu verstehen und zu gebrauchen (Lazear 1991, 3), wovon das religiöse Lernen überfüllt ist. All diese Fähigkeiten verhelfen dem Menschen, das Leben zu reflektieren und somit sich selber zu beraten und zu „therapieren“ (Lazear 1991, 1920). Hinsichtlich der religiös-beraterischen Dimension der Erziehung sehen wir bei Jesus, dass sein Wort vom Schmerz befreien und sogar vom Tode auferwecken konnte. Auch Mose musste sein Volk bzw. seine Gruppe „therapieren“, um sich in Richtung Freiheit bewegen zu können. Immer, wenn seine Leute beinahe beim Aufgeben waren, fand er das richtige Wort und sprach es in der richtigen Art und Weise aus, um sie zu ermutigen und zu befähigen, weiter gehen zu können. Mathematisch-logische Intelligenz gehört zu den traditionellen Intelligenzbereichen, die das so genannte „wissenschaftliche“ Denken ausmacht, das sich der induktiven und deduktiven Vorgangsweisen bedient. Diese Intelligenz wird durch Situationen aktiviert, die als Problemfragen definiert werden, die vorwiegend kognitiv zu lösen sind (Armstrong 1999, 61-62). „Alles, was mit Klassifikationen, quantitativ und qualitativ messbaren Materialien und Fragen in Verbindung gebracht und dementsprechend behandelt werden kann, gehört zur Domäne der mathematisch-logischen Intelligenz“ (Lazear 1991, 40). Sie wird zunehmend herausgefordert und erweitert, wenn die „Probleme“ ethisch und moralisch konnotiert sind (Hamachek 1995, 325). Wir wissen, dass in Mythologien und im religiösen Leben Zahlen eine große Rolle spielen. In der biblisch-christlichen Tradition bedeutet z. B. die Zahl drei oft, eine Frage gründlich zu erforschen (Gerjolj 2006, 83). Einzigartige numerologische therapeutisch-beraterische Dimension finden wir bei Abrahams Verhandlungen mit Gott für Sodom (Gen 18,23-32), wo er schlussendlich zur Einsicht kommt, dass die Erlösung – auch im Sinne der psychischen Stabilität – nicht nur von seinem Einsatz abhängig, sondern zumindest für Gläubige auch als Geschenk Gottes anzusehen ist (Gerjolj 2006, 53-54). Solche Geschichten können Menschen in der Bedrängnis ermutigen und unterstützen, weiter an sich zu arbeiten. Somit bekommt in diesem Kontext selbst die mathematisch-logische Intelligenz trotz ihres naturwissenschaftlichen Charakters eine andere, therapeutisch-beraterische Dimension. Räumlich-visualistische Intelligenz wird in erster Linie über die Augen aktiviert, sie kooperiert aber intensiv mit vielen anderen Intelligenzzentren, wodurch die Sprachgeschichte gelungene Ausdrücke wie „Einsicht“ und „Einblick“ entwickelte, die nicht nur auf die Augen, sondern in sämtlichen Sprachen im kognitiven Sinne verwendet werden (Lazear 1991, 30). In diesem Sinne sind unsere Augen nach außen und nach innen orientiert.1 Diese Fähigkeit unterstützt unsere Phantasie und Empathie, aufgrund dessen wir mit Hilfe der Spiegelneuronen uns nicht nur bildhaft in Zustände anderer versetzen können, sondern genauso handeln und sprechen lernen (Bauer 2005, 78). Sehr oft wird diese Form als eine der ältesten Intelligenzformen angesehen. Der Mensch denkt bildhaft, womit diese Intelligenz durch Sehen geweckt und mittels Beobachtung unterstützt wird. Sie hilft uns, sich räumlich zu orientieren und Bewegungsprozesse zu visualisieren. Ein Beispiel hiefür sind z. B. Schirennläufer und viele andere Sportler, die vor den jeweiligen Rennen ihren Bewegungsablauf genau visualisieren und sich einprägen. 2 Aber auch im Bereich vieler Lebensfragen können wir durch Visualisieren konkrete Situationen vorausdenken, uns in diese hineinversetzen und somit lernen, richtig zu reagieren, wenn wir uns dann in solchen Begebenheiten tatsächlich befinden. Das heißt, dass wir durch Antizipieren der Lebenssituationen zu besseren Entscheidungen gelangen können (Lazear 1991, 52). Die räumlich-visualistische Intelligenz im Sinne der therapeutisch-beraterischen Funktion spielt vor allem im Islam, aber auch in anderen Religionen eine tragende Rolle. In der Bibel wurden unter anderem Bergspitzen als Orientierungspunke an und Kommunikationspunkte mit Gott angesehen. Die christliche Tradition gründete Wallfahrtsorte, wo Menschen neue Lebenskraft schöpfen können. In solchen Situationen wird beim Menschen das innere, auch kontemplative Auge genannt (Lazear 1991, 30), besonders aktiv, da er in beruhigender Atmosphäre mit sich selbst und empathischerweise mit anderen immanent und transzendent kommuniziert und dabei Wege visualisiert, die Hoffnung auf eine Lösung bahnen. Zugleich geben solche Stätten der gesamten Umgebung gewisse Orientierung, Sicherheit und Zuversicht. Körperlich-kinästhetische Intelligenz unterstützt unser Lernen, das auf körperlichen Bewegungen gründet. Obwohl wir fähig sind, unseren Körper bis zu den automatisierenden Bewegungsabläufen durchzutrainieren, sind die aus der körperlich-kinästhetischen Intelligenz stammenden Fähigkeiten zunehmend breiter anzusehen (Lazear 1991, 75). Balletttänzer/innen lernen z. B. erst dann bestimmte Melodien tatsächlich kennen, wenn sie diese in Bewegung umgesetzt und ausgedrückt haben. Auch im sonstigen Lernen, selbst beim Auswendiglernen und Einprägen kognitiver Inhalte (Campbell & Campbell & Dickinson 1996, 67-68), verspüren wir immer wieder die Kraft der körperlichen Ausdrucks- und Bei Träumen bewegen sich z. B. unsere Augen ähnlich als wenn wir „den Film“ tatsächlich beobachten würden (Lazear 1991, 58-59). 2 Daraus ist ersichtlich, dass die räumlich-visualistische Intelligenz besonders eng mit der körperlichkinästhetischen Intelligenz zusammenarbeitet. Die Kooperation zwischen diesen zwei Intelligenzen verläuft dermaßen eng zusammen, dass – vor allem in Angstzuständen – eine von Augen empfangene Information Abkürzungen zum Reaktionszentrum findet und dabei andere Gehirnzentren ignoriert, damit man schneller reagieren kann (Jensen 2005, 16; Goleman 1997, 47). 1 Bewegungsvarianten.3 Ausübung und Praktizieren körperlich-kinästhetischer Intelligenz ist auch deswegen äußerst wertvoll, weil durch Bewegung beide Gehirnhälften und somit zahlreiche Intelligenzzentren aktiviert werden (Lazear 1991, 85). Diese konstruktiv erlebte Spannung zwischen „Körper und Seele“ motiviert den Menschen, sich in seiner Gesamtheit als Lebewesen der Sprache und des Dialogs zu fühlen und dementsprechend zu handeln (Juhant 2006, 19). Sämtliche Meditationsübungen beinhalten Körperhaltungen und Bewegungen als tragende Elemente. Christliche und andere religiöse Traditionen entdecken wiederum die Bedeutung der religiösen und liturgischen Haltungen und Bewegungen, die nicht nur Gott „verlangt“, sondern auch der Mensch „braucht“. Zahlreiche Tänze – nicht nur liturgische – haben therapeutische Bedeutung und Funktion. Die erwähnten Wallfahrtsorte werden schlussendlich als „Pilger-Orte“ betrachtet, wo nicht nur der Ort, sondern auch das „Pilgern“ eine therapeutische Rolle spielt. Nicht zuletzt sind die Israeliten in die Freiheit „gegangen“. Weiters können Kreuzweg und sämtliche andere Prozessionen als therapeutische Wege angesehen werden. Rhythmisch-musische (musikalische) Intelligenz ist ein Teil unserer „Lebensart“, denn das rhythmische Herzklopfen bestimmt unser Leben vom Anfang an (Armstrong 1999, 111). Diese Intelligenz ist ebenso eng mit der körperlich-kinästhetischen Intelligenz verbunden und unterstützt andere Intelligenzzentren. In Kooperation mit der körperlich-kinästhetischen Intelligenz kommt diese am besten beim Tanzen zum Ausdruck. Oft wird sie als Trägerin der Traditionen und Hauptinitiatorin der Kulturentwicklung gehandhabt (Lazear 1991, 95). Wie angedeutet, richtet sich das Grundgefühl für den Rhythmus nach dem Herzklopfen und dem Atem, was wir bereits im Mutterleib erfahren haben. Manche Wissenschaftler sehen die rhythmisch-musikalische Intelligenz als Grundintelligenz an und weisen darauf hin, dass unser Gehirn selbst nach den Prinzipien des Rhythmus und der Musik arbeitet (Lazear 1991, 102). Beide Intelligenzarten – die rhythmisch-musikalische und körperlich-kinästhetische – unterstützen unser Auswendiglernen und kognitives Lernen. Nicht zuletzt ist Musik eng mit der mathematischen Logik verbunden, woraus wir schließen dürfen, dass sich die rhythmischmusikalische und die mathematisch-logische Intelligenzen gegenseitig unterstützen und erweitern. Zugleich wissen wir, dass wir besser auswendig lernen können, wenn es rhythmisch und melodisch klingt. Bekannterweise wurden alte mündliche Überlieferungen und Texte bildhaft und fabelhaft konzipiert sowie rhythmisch und melodisch geformt und weiter erzählt. Die konstruktive Kombination zwischen verbal-linguistischen, rhythmisch-musischen und körperlich-kinästhetischen Intelligenzformen macht wahrscheinlich den intensivsten Lernprozess aus. Dies soll allerdings nicht bedeuten, dass solche Kombinationen immer ethisch fundiert und anwendbar sind.4 Auch hier sei in Erinnerung gerufen, dass bei Prozessionen meistens gesungen und gebetet wird – beides in einem rhythmischen Klang. In der Bibel lesen wir, dass z. B. nach dem Durchschreiten des Schilfmeeres gesungen und getanzt wurde (Ex 15,1-21). Aus der Sicht der erzieherischen Beratung und Therapie ist es wichtig, Fortschritte und Erfolge zu 3 Bekannterweise haben in der Vergangenheit Pfarrer und Pastoren beim Spazierengehen ihre Predigten und Ansprachen vorbereitet. 4 Solche Kombinationen werden oft bei militärischen „drillartigen“ Ausbildungen angewendet. Ich erinnere mich an einen militärischen Lernprozess, als wir ein ideologisches Lied gesungen bzw. geschrien haben, dabei marschiert und gelaufen sind und zum Schluss geschossen haben. Wir haben die „Übung“ dermaßen gut gelernt, dass wir – ich bin mir ziemlich sicher – genauso geschossen hätten, wenn vor uns unschuldige Menschen gestanden wären. Dass solche Lernprozesse therapeutische Verarbeitung im Sinne von Friedenserziehung brauchen, steht außer Zweifel. feiern, zu besingen und „betanzen“. Mitglieder religiöser Gruppen fühlen sich getragen, wenn sie von der Gruppe mit Gesang und Gebet unterstützt werden – sowohl während als auch nach der Krise. Intrapersonale Intelligenz bestimmt unsere innere Welt und lehrt uns, Metakognition auszuüben. Wir sind fähig aus uns herauszusteigen und mit uns selbst zu kommunizieren.5 Sämtliche Meditationen und viele Gebete geschehen auf der Ebene der intrapersonalen Intelligenz. Auch zahlreiche Bibelgeschichten können als innere Dialoge und intrapersonale Empfindungen angesehen und interpretiert werden. Erwähnenswert sind auch unsere Träume, die ohnedies in uns verlaufen und eine beraterische und therapeutische Funktion haben (Gerjolj 2006, 128-133). Intrapersonale Intelligenz unterstützt holistisches Lernen und Denken. Indem der Mensch „stehenbleibt“ und seinen Blick nach innen richtet, öffnen sich weite Horizontebenen, wo er sich selbst sehen und fühlen und wo er sich besser orientieren kann. Aus der Perspektive nach innen kann er bessere Orientierungsrichtungen nach Außen entdecken, um erwerbungswerte Ziele für seine Zukunft definieren zu können. Interpersonale Intelligenz ermöglicht das vielfältige Kommunizieren der Menschen miteinander. Zugleich hat diese Fähigkeit einen großen Anteil am Lernen.6 Daraus wird deutlich, dass der Mensch auch als Lernender ein kommunikatives Wesen ist und in bzw. aus Beziehung lebt und lernt (Juhant 2006, 18). Bereits nach Gardner zählt diese Intelligenz zu den LehrerInnen des Lernens. Erweitert auf die religiöse Dimension des Lebens im christlichen Kontext lässt sich daraus schließen, dass der Mensch als Ebenbild Gottes diese „Lehrerin des Lernens“ als besondere Gabe Gottes ansieht, die in der Trinitätstheologie ihren Höhepunkt erreicht (Himes 1992, 120). Die Trinität weist darauf hin, dass Gott in christlicher Glaubensbotschaft ein Gott der Kommunikation ist. Im Bereich der religiösen Dimension wird Beratung diese Intelligenz in erster Linie im Gebet geweckt, vor allem dann, wenn ein zwischenmenschlicher Dialog zustande kommt. Religiöse Traditionen haben Gebete entwickelt, wo sich zwei Gruppen oder Einzelpersonen abwechseln, wodurch nicht nur ein Dialog mit Gott, sondern auch ein zwischenmenschlicher Dialog stattfindet.7 Obwohl in der heutigen, vorwiegend individualistisch geprägten Gesellschaft dies allerdings nicht immer leicht zu erlernen ist, liegt gerade im – entwicklungspsychologisch gesehen – rechtzeitigen Praktizieren der interpersonalen Intelligenz „die Antwort auf die Frage der humanen Ethik“ (Juhant 2006, 20). In der biblischen Geschichte über die Sinnflut, die aus der Sicht der lernpsychologischen Interpretation zu den Lebensjahren eingeordnet werden kann, als Kinder die Logik der Beziehungen lernen, sehen wir, dass ausschließlich Lebewesen gerettet wurden, die über sich hinaus wachsen konnten, und nur diejenigen die Krise überleben konnten, die beziehungsfähig waren (Gerjolj 2006, 31, 228). Das heißt nicht, dass alle Menschen religiös 5 Wie innerlich und therapeutisch diese Intelligenz wirkt, sehen wir z. B. im Tagebuch der Anne Frank, wo es sich um einen eindrucksvollen inneren Dialog mit sich selbst handelt. 6 William Glasser behauptet: „Der Mensch erlernt bis 10% von dem, was er gelesen hat; bis 20% von dem, was er gehört hat; bis 30% von dem, was er gesehen hat; bis 50% von dem, was er gesehen und gehört hat; bis 70% von dem, was er mit anderen besprochen hat; bis 80% von dem, was er erfahren hat und bis 95% von dem, was er gelehrt hat“ (Zitiert nach: Lazear 1991, 117). 7 Rosenkranz kann allenfalls als religiös therapeutischer Vorgang angesehen werden, wo auf mehreren Ebenen ein meditativer Dialog verläuft. Erstens wird ein transzendierender Dialog mit Gott geführt, zweitens verläuft ein Dialog zwischen zwei Gruppen (Vorbeter- und Nachbetergruppe), drittens geschieht ein sensibler Dialog innerhalb dieser zwei Gruppen und viertens wird ein emphatischer Dialog mit der Person, für die man betet, realisiert. sein müssten. Das soziale Umfeld braucht aber eine religiöse und ethische Kultur, um Krisensituationen überbrücken zu können (Woschitz 2000, 40). Durch Kombination mit der interpersonalen Intelligenz sind wir fähig, Empathie zu praktizieren (Lazear 1991, 155). Auch beim Gebet wird empathisch kommuniziert. Wenn Jesus von der Liebe zu den Feinden spricht, denkt er eigentlich an die empathische Fähigkeit des Menschen. In der Tiefe der intrapersonalen und interpersonalen religiösen Kommunikation versetzt man sich intuitiv in die Lage des „Feindes“, wodurch man ihn besser verstehen kann, aufgrund dessen sich auf alle Fälle ein Weg der Versöhnung besser visualisieren lässt. Beten beide in Konflikt verwickelte Seiten füreinander, können Versöhnungswunder geschehen. Naturalistische Intelligenz gibt uns das Gefühl der Realität und der Wahrnehmung der Umwelt und der Lebenssituationen. Dementsprechend wird sie oft als „common-sense“ verstanden. Dabei geht es nicht bloß um die Anpassungsfähigkeit, sondern darum, die Realität auch bei Veränderungstendenzen in einer realistischen Weise wahrzunehmen und diese erst dann – auch realitätsbezogen – ändern zu wollen (Gardner 1999, 48-49). „Vor allem aus erzieherischer Sicht genügt es nicht, bloß eine Sammlung der kognitiven Fähigkeiten zu besitzen. Intelligent sein heißt ebenso zu wissen, wie ich meine Fähigkeiten sinnvoll verwenden und wie ich mich und die Umgebung ändern kann“ (Grotzer, Perkins 2000, 493). Somit entwickelt sich Intelligenz zur Tugend und Weisheit, die Kultur- und Wertorientierung sehr wohl respektiert und berücksichtigt (Sternberg 2000, 638). In der Bibel finden wir diese Intelligenzzüge bei Brot- und Fischvermehrungen, wo Jesus die konkrete Realität erfasst und dementsprechend handelt. Aus beraterisch-therapeutischer Sicht ist aber vor allem die Geschichte über die Hochzeit zu Kana interessant, wo sich Maria von der Situation ansprechen lässt und einen Dialog mit Jesus und ihrer Umgebung startet, wodurch in einer therapeutischen Vorgangsweise die Gruppe in Not zur Gruppe in Fülle wird (Joh 2,1-22). 4 Beispiel für praktische Anwendung Praxisbezogen lässt sich folgende beraterisch-therapeutische Vorgangsweise herausarbeiten – am Beispiel „Konfliktbearbeitung“:8 1. Ich schreibe drei bis fünf Konflikte und Krisensituationen auf ein Blatt Papier auf (naturalistische und verbal-linguistische Intelligenz). 2. Dann vergleiche ich die angeführten Konflikte miteinander und wähle den „für mich in diesem Augenblick" wichtigsten Konflikt aus, an dem ich weiterarbeiten möchte (naturalistische und mathematisch-logische Intelligenz). 3. Den ausgesuchten Konflikt schreibe ich in der Mitte eines neuen Blattes auf. Im nächsten Schritt schreibe ich spontan und „ohne denken“ ca. drei Minuten alle Wörter, die mir spontan zu diesem Konflikt einfallen, um den aufgeschriebenen Konflikt herum – im Sinne von „brain-storming“ – auf. Die Wörter sollen möglichst auf dem ganzen Blatt verstreut sein (verbal-linguistische Intelligenz). 4. Die aufgeschriebenen Wörter ordne ich in drei Gruppen ein – nach eigenen Kriterien oder nach einem vorgegebenen Vorschlag.9 Dabei muss ich die Wörter nicht „abschreiben“. 8 Die Methode ist der pädagogischen und beraterischen Arbeit (in und außerhalb der Schule) für Altersstufen ab 15 angepasst, ist aber genauso im Bereich der Erwachsenenbildung anwendbar. Damit der/die LeserIn den Prozess auch identifikationsmäßig und emotional besser mitverfolgen kann, wird dieser meistens in der „IchForm“ geschildert, wird aber von einem/einer GruppenleiterIn geleitet. Diesen Prozess führe ich aus, indem ich die in die erste Gruppe eingereihten Wörter mit einer gleichen Farbe, die zur zweiten Gruppe gehörenden Wörter mit einer anderen und die zur dritten Gruppe gezählten Wörter mit einer dritten Farbe übermale (räumlichvisualistische Intelligenz). 5. Auf ein neues Blatt Papier male ich nun den ausgesuchten Konflikt auf. Ich stelle den Konflikt bildhaft dar (räumlich-visualistische Intelligenz). 6. Den behandelten Konflikt forme ich nun in einen einfachen und kurzen Satz um und suche mir einen Rhythmus aus, mit dem ich dann den Satz (den Konflikt) immer wieder wiederhole. Anschließend ergänze ich den Rhythmus mit einer Melodie und beginne den Konflikt zu singen.10 Dabei ist mein Blick auf das Bild (den Konflikt) gerichtet (rhythmisch-musische und räumlich-visualistische Intelligenz). 7. Meinen Konflikt versuche ich nun mit verschiedenen Körperhaltungen auszudrücken. Anschließend suche ich diejenige Körperhaltung aus, mit der ich meinen Konflikt am besten ausdrücken kann. Dann verbleibe ich in dieser Körperhaltung zwei Minuten stehen (körperlich-kinästhetische Intelligenz). 8. Nach diesem Punkt ist die Einzelarbeit im Sinne von Bildbearbeitung, bei religiösen Gruppen aber auch ein Gebet angebracht.11 9. Hier kann ich den Vorgang (ganz oder nur teilweise) wiederholen, indem ich das Ziel (den gelösten Konflikt) aufschreibe, rund herum Wörter verstreue (einordnen ist nicht geplant) und male, die Lösung zuerst rhythmisch und dann auch singend wiederhole. Auch die Lösung setze ich in eine Körperhaltung um. 10. Geleitete Traumreise: Ich befinde mich an einem Bahnhof und reise mit einem "Zeitzug" in die Zukunft – für mehrere hundert Jahre. Wenn ich nach der Fahrt von z. B. 900 Jahren aussteige, blicke ich von dort zurück in die Gegenwart, wo ich eine mir bekannte und nahestehende Person entdecke, die sich mit ihrem Konflikt auseinandersetzt. Wie sieht sie aus? Was fühlt sie? Wie steht sie zum Konflikt und wie sieht ihre gesamte Situation aus? Was würde ich ihr raten, sollte ich ihr irgendwann begegnen? Ist der Konflikt wert, sich emotional dermaßen hineinzusteigern und daran so viel Nerven zu verlieren? Ist eine Lösung sichtbar und wie kann die beobachtete Person das Ziel erreichen? Welche Mittel und Kompetenzen hat sie zur Verfügung, um das Ziel zu erreichen? In meinem Inneren schreibe ich ihr einen Vertrauensbrief. Anschließend nehme ich den gedanklich geschriebenen Brief mit, steige in den Zug wieder ein und fahre nun in die Gegenrichtung zurück. Wenn ich am Bahnhof wieder ankomme, wache ich auf (werde ich durch den/die LeiterIn aufgeweckt) und schreibe den mitgebrachten Brief auf ein Blatt Papier (intrapersonale Intelligenz). 11. Den Prozess setze ich mit der Einnahme der Körperhaltung, die den Konflikt darstellt, fort. Nach zwei Minuten unbewegter Haltung beginne ich aus der Konflikthaltung heraus in Richtung „Konfliktlösung“ zu tanzen und dabei die Lösung zu singen. Es ist 9 Nach dem in der Praxis bewährten Muster können die Wörter folgenderweise in drei Gruppen aufgeteilt werden: Gruppe 1: unmittelbar mit dem Konflikt zusammenhängende Ausdrücke; Gruppe 2: teilweise mit dem Konflikt zusammenhängende Ausdrücke; Gruppe 3: nicht mit dem Konflikt zusammenhängende Ausdrücke. 10 Der Satz soll möglicherweise in der „Ich- Form“ lauten, damit ich mich in die Konflikt- oder Krisensituation besser hineinsteigern und den Konflikt fühlen kann. 11 Bei einer gründlichen Konfliktbearbeitung können Bilder bearbeitet bzw. „gelesen“ und besprochen werden. Nachdem die Gruppe gesagt hat, was sie am Bild sieht, kommt die Beschreibung des Bildes vom Autor an die Reihe. Die Bildbearbeitung, bei der die gesamte Gruppe mitmacht, kann stufenweise erfolgen wie z. B.: Auf dem Bild sehe ich … (Beobachtung); Als „Bild“ fühle ich … (emotionale Beobachtung); Der Titel des Bildes kann lauten … (Interpretation); Aussprache des Autors (emotionale Fokussierung); Wünsche zum Bild oder an den Autor (Lernen, Beratung und Therapie). Bei religiösen Gruppen können Wünsche im Sinne von Fürbitten angewendet und der Prozess mit einem gemeinsamen, am besten vom Autor ausgesuchten Gebet beendet werden. Die Fürbitten können mit „Wir bitten dich, erhöre uns“ oder „Herr. erhöre uns“ beantwortet werden. angebracht, während verschiedener Körperbewegungen immer wieder auch meine Grundhaltungen sowohl des Konfliktes als auch von der Lösung einzunehmen (rhythmisch-musische und körperlich-kinästhetische Intelligenz). 12. Paar- oder Kleingruppenarbeit: Je zwei Personen oder Leute in Kleingruppen teilen sich gegenseitig ihre Schlüsselerfahrungen, bezogen auf die einzelnen Lernstufen, mit. Sie erzählen, wie es ihnen bei verschiedenen Tätigkeiten im Laufe des Prozesses ergangen ist und wie sie sich gefühlt haben sowie zu welchen Erkenntnissen und Einsichten sie gekommen sind (interpersonale und emotionale Intelligenz).12 Einzelne Stufen können auch ausgelassen werden, wobei wir dann damit zu rechnen haben, dass der Prozess nicht mehr als ganzheitlicher Lernprozess angesehen werden kann. Da Gardner selber des Öfteren darauf hinweist, dass es neben der von ihm behandelten noch weitere Intelligenzformen gibt, kann man annehmen, dass ein Lernprozess im Sinne von Beratung und Therapie umso ganzheitlicher ist, desto mehr Intelligenzarten bewusst berücksichtigt und angewendet werden. In einer ähnlichen Weise lassen sich auch manche andere Fragen bearbeiten, wie z. B. Lebensziele, Berufsentscheidungen etc. Summary: Howard Gardner's Theory of Multiple Intelligences and Its Practical Application – a Way of integrative Learning in the Sense of inclusive Pedagogic An increasing number of recent investigations have shown a positive role of the religious dimension in the formation of a positive and psychologically stable personality. Thus, with religious persons the religious dimension of life becomes an element of advisory and therapeutic communication and can play a very positive role in numerous complex life situations. By making individual Biblical narratives topical in an applicative manner there are opened ways to sources of vitality that encourage the person in distress and support him in his search for more creative forms of communication when he has to deal with crises and to solve complicated relations. In many Jesus' miracles, for example, one can find characteristic features of therapeutic communication that are no less effective today than they were in his time. Nor have life dilemmas and basic forms of fear essentially changed during history, which means that for a religious person in the modern world a positive and healthy religious education remains equally important as it was in the past. Gardner's theory of multiple intelligences does not explicitly include the religious dimension though it allows it and in many life situations even suggests it. This especially applies to a person, who does not understand his faith just as an »accessory«, but experiences it as a part of his learning, work and life. It is true of practically all intelligences that they seek their final range in the transcendence. Key words: inclusive pedagogic, intelligences, counselling, learning process, religious learning, integral learning. Literatur: Armstrong, Thomas (1999): Prebudite genija v svojem otroku. Tržič: Učila. Bauer, Joachim (2006): Warum ich fühle, was du fühlst; Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. Hamburg: Hoffmann und Campe. 12 Die angeführte Bildbearbeitung kann auch als Endpunkt eingesetzt werden. Campbell, Linda & Campbell, Bruce & Dickinson, Dee (1996): Teaching – learning through Multiple Intelligences. Massachusetts: Meedham Heigts. Feiner, Franz & Knauder, Hannelore (2007): Gestaltpädagogik als inklusive Pädagogik, in: Zeitschrift für Integrative Gestaltpädagogik und Seelsorge: Hereinholen oder ausgrenzen – Inklusive Pädagogik. Graz: Nr. 44, S. 5-8. Feiner, Franz (2007): Bildung aus neurobiologischer und theologischer Perspektive, in: Zeitschrift für Integrative Gestaltpädagogik und Seelsorge: Bildung und Weiterbildung. Graz: Nr. 45, S. 9-10. Ferbežer, Ivan (2002): Celovitost nadarjenosti. Nova Gorica. Gardner, Howard (1995): Razsežnosti uma – teorija o več inteligencah. 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