Name: Thema: Themenfeld: Klasse: Sabine Edlinger David – Gottes Liebling – Gott wählt das Kleine Vielfältige Gottesbilder –der sich in Jesus Christus offenbarende Gott 2.Klasse HS UNTERRICHTSANALYSE: Blick auf den Inhalt: Bis zum Jahr 1000 vor Christus waren keine Erzählungen schriftlich festgehalten. Alles wurde nach alter Tradition mündlich weitergegeben (Psalmen, Gesetze, usw.). Erst unter König David kam es zu einer Ordnung des staatlichen Gebildes, der Errichtung von Schreibstuben und somit zu den ersten Niederschriften. Wer war nun dieser David? Zur damaligen Zeit (etwa 1000 vor Christus) bestand das Volk Israel aus mehreren Stämmen, welche nur von den jeweiligen Stammesführern geführt und gelenkt wurden. Es gab keinen König, keinen Oberbefehlshaber. Wenn es zu Kriegen kam, wurden schnell Männer zum Militärdienst einberufen, es gab kein Berufsheer. Die Israeliten mussten sich aber immer öfter gegenüber anderen Völker bzw. deren Angriffe behaupten und so wurde der Ruf nach einem König immer lauter. Laut 1 Sam wird der Richter Samuel von Gott damit beauftragt, Saul als König zu salben. (Salben: Öl ist das Zeichen des Geistes Gottes, daher werden die Priester und Könige gesalbt). Die Salbung verleiht die Autorität durch Gott (dei gratia – durch die Gnade Gottes). Saul ist allerdings kein richtiger König, er kann die Völker unter sich nicht einigen. Saul war ein Mann nach dem Herzen der Menschen, er wurde ungeduldig, zweifelte an Gottes Führung und nahm die Sache lieber selbst in die Hand. (vgl. 1 Sam, 15 ff). Er war ungehorsam gegenüber Gott und führt seine Weisungen nicht aus. So wendet sich Gott von ihm ab und erwählt einen neuen, würdigeren Nachfolger. Diese „Abwendung Gottes“ ist sicher aus nachexilischer Zeit zu betrachten, da die gefangen genommenen und unterdrückten Juden nach einer Erklärung für ihr Übel suchten. Und so wurden alle „Abwendungen Gottes“ von den Menschen als natürliche Konsequenz der zuvor einhergehenden Abwendung des Menschen von Gott (Bruch des Bundes) deklariert. So auch zuerst der Ungehorsam Sauls, der Bruch des Bundes mit Gott, dann die Lossagung Gottes von Saul. Gott beauftragt Samuel nach Bethlehem zu gehen, um dort einen Sohn Isais zu salben und so zum König der Israeliten zu machen. (Vermerk: Schon 1000 Jahre vor Christi Geburt wird erstmals der so unscheinbare, kleine Ort Bethlehem zu einem Ort göttlicher Aufmerksamkeit). Gott wählt hier kein politisch oder wirtschaftlich wichtiges Zentrum, sondern etwas Kleines, Unbedeutendes, um an seinem Reich zu bauen. Dort soll Samuel den Erwählten Gottes finden und salben. Aber auch hier wählt er nicht den auffälligsten, schönsten Sohn (den Erstgeborenen) Isais. Nein, einer der vorerst nicht einmal anwesend ist, ist von Gott ins Auge gefasst worden. Er will David, einen einfachen Hirtenjungen, den jüngsten und vielleicht unscheinbarsten Sohn Isais mit der würdevollen Aufgabe betrauen. Wieder etwas Kleines, etwas Unbedeutendes (wenn man auch die Rangordnung in der Familie berücksichtigt). Gott sucht einen Menschen nach seinem Herzen. Er schaut nicht auf Äußerlichkeiten. - So wird David von Gott erwählt und von Samuel gesalbt. Er ist allerdings fast noch ein Kind und kann nicht sofort den Thron einnehmen. Saul regiert noch. Es werden auch mehrere Geschichten erzählt, wie David König wurde: Eine erzählt, dass er als Soldat Karriere machte, so zu Saul kam, sein Truppenführer und dann Schwiegersohn wurde. Saul soll anlässlich der Goliathgeschichte auf ihn aufmerksam geworden sein. Eine weitere Geschichte erzählt davon, dass David als eine Art Musiktherapeut am Hofe aktiv war. Saul soll depressiv, schwermütig und tobsüchtig gewesen sein und ließ sich von Davids Musik immer wieder aufheitern (es gibt einige vertonte Lieder in der Bibel: Klagelied, Psalm 18, usw.). David – ein Mensch nach dem Herzen Gottes: Und was bedeutet das? – Vielleicht kann man das in den folgenden 3 Punkten kurz erläutern. 1. Er war treu im Kleinen. – lernte das Königsein bei den Schafen, lernte dort dem Vater gehorsam zu sein und für das Wohl anderer zu sorgen. Er hatte das Herz, das Gott gefällt. Sei treu im Kleinen! 2. Er war demütig. Nach seiner Salbung ging er zunächst zurück zu seinen Schafen, er prahlte nicht damit der Erwählte zu sein. Er hatte das Herz eines Dieners. 3. Er war ehrlich. – Er war nicht unfehlbar. Er war auch ein Mensch mit Schwächen. Die Schwachheit stört Gott nicht, er hält sie uns nicht vor. Er hat kein Problem mit unserem Versagen. David bekennt sofort ehrlich sein Fehlverhalten, nicht erst, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht. Das macht ihn aus. Seine Ehrlichkeit befreit ihn. David werden, wie oben schon kurz angeführt, rund die Hälfte der 150 Psalmen des AT’s zugeschrieben. So auch der Psalm 23. Ein Psalm, der die Geborgenheit bei Gott umschreibt, der uns sinnbildlich verdeutlicht, welche Bedeutung wir als Schafe für ihn (als unseren Hirten) haben. Wie er sich um uns sorgt, wie er auf unser Wohl schaut. David hat sich voll und ganz als Schaf Gottes verstanden und war sich des Schutzes durch unseren Gott - JHWH - stets bewusst. Religionspädagogische Überlegungen: Gott wählt David zum neuen König. Ein König, der so ganz anders als Saul wirkte. Gott interessiert nicht die Figur, dass Aussehen Davids, sondern sein Herz (der Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an V7). Fällt uns dass nicht schwer? Sind wir nicht so, dass wir uns meist ein Bild aufgrund der Äußerlichkeiten machen. Fallen uns kleine, unscheinbare Dinge auf? Und wenn ja, sind diese ansprechend? Wohl selten! Gott sieht, wie es in uns wirklich aussieht. Er braucht keine Äußerlichkeiten, keine Fassade, die wir immer wieder aufbauen, um andere zu beeindrucken und zu täuschen. Gerade die Jugendlichen beschäftigen sich immer wieder damit, sich so zu stylen, so äußerlich zu verändern, damit sie anderen entsprechen. Viele kennen sich selbst nicht, da sie immer damit beschäftigt sind, den anderen zu gefallen und so Anschluss in einer Clique zu haben. Es fehlt oft die Zeit, sich genügend mit seinem eigenen Ich auseinanderzusetzen und auch reifen zu können. David hatte diese Zeit. Er lernte als Hirte auf seine Herde zu achten, sie zu schützen. Er lernte zu dienen und er lernte auch überleben zu können. Seine Erwählung war keine Erwählung von Geburt an. Jeder von uns kennt auch dieses Gefühl, sich gegenüber Geschwistern, Kollegen oder Freunde benachteiligt zu fühlen. Wollen wir nicht immer besser sein, als die anderen? Einige haben auch die Chance, ihre Träume und Hoffnung zu verwirklichen (Stichwort Superstar). David hat seine Werte erkannt. Er half dem Volk mit dem Sieg über Goliath, gab den Schwachen Mut. Er verlässt sich auf seine eigenen Kräfte und er erkennt seine Berufung und nimmt sie an. Die Schüler sollen darauf aufmerksam gemacht werden, die eigene Berufung zu erkennen. Was schlummert in mir? Habe ich Zeit darüber nachzudenken? Es soll ihnen bewusst gemacht werden, dass Gott bei uns ist. Er ist unser Hirte und beschützt uns. David hat das erkannt und dankend angenommen. Auch wir sollen bewusst Gottes Hilfe und Beistand annehmen und von ihm gestärkt unserer Berufung nachkommen. Gott interessiert sich auch nicht für unser Aussehen, sondern für die Liebe und Offenheit, die wir ihm entgegenbringen. Er hat schon über die Jahrtausende bewiesen, dass er das Kleine und Unscheinbare wählt. Wir sind ihm wichtig! Das soll uns bewusst sein. Methodenbegründung: Zur Einstimmung auf die Religionsstunde und zur Begegnung miteinander stehen wir auf. Da meistens noch eine sehr unruhige Stimmung zu spüren ist, werden wir gemeinsam langsam die Hände falten und so Spannung aufbauen und auf das Gebet einstimmen Wir machen ein Kreuzzeichen und stellen diese Stunde unter Gottes Schutz und Segen. Gebet: Vater unser. Methode - Thema aufreißen: Um auf die Oberflächlichkeit der heutigen Zeit und hier z.B. in der Werbung aufmerksam zu werden, sollen die SchülerInnen folgende Bildbetrachtung machen und beurteilen. Folie mit Fotos schöner Menschen. Worauf kommt es an? Was ist uns denn meist wichtig? – Gott geht nicht nach dem Äußeren, er wendet sich scheinbar „unscheinbarer“ Menschen zu. So auch vor 3000 Jahren, er erwählt keinen glamourösen Mann, er wählt einen einfachen Hirtenjungen zum König. Gott geht es um das Herz der Menschen…. Methode – Lehrervortrag - Erzählung: Kurze Zeitreise (Anschrieb an die Tafel) - geschichtliche Eckdaten, Wissenswertes zum Leben Davids erzählen (geschichtliche Situation, Salbung Davids, sein Tun am Königshof Sauls) Methode- Bibelstellen lesen und LSG: SchülerInnen sollen abwechselnd die Bibelstellen lesen. Kurzes Besprechen im LSG. Wie geht eine Salbung vor sich? Warum sucht sich Gott gerade David, einen unscheinbaren Hirten für diese wichtige Aufgabe? Methode- Korrelation- schreiben - LSG Was schlummert eigentlich in mir? Was kann ich besonders gut? Was macht mich aus? – SchülerInnen sollen einen Fragebogen ausfüllen und reflektieren. Anschließend LSG: Was macht mich aus? Methode – Hefteintrag: Einige Informationen über David werden niedergeschrieben. Hefteintrag wird in der nächsten Stunde mit weiteren Inhalten fortgesetzt Lehrziel: Gottes „Auswahlkriterien“ kennen lernen Bedeutung Davids kennen lernen persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild Lernziel: aufgrund der Bildbetrachtung verstehen können, dass sich bei uns Menschen viel (wenn nicht alles) um Äußerlichkeiten dreht anhand der Erwählung des Hirtenjungen Davids sehen, dass sich Gott um das Kleine bemüht, auf das Herz sieht und nicht auf Äußerlichkeiten Informationen über das Leben Davids erhalten und sich diese durch Bildmaterial und Symbole besser merken beim Lesen der Bibelstellen, den Originalwortlaut kennen lernen und so das vormals Gehörte vertiefen durch Ausfüllen des Fragebogens über das eigene Selbstbild reflektieren und erkennen, dass auch ich von Gott berufen und gerufen bin wichtige Details durch Niederschreiben vertiefen und erlernen Literatur: Lehrplan der Hauptschule Bibel, Einheitsübersetzung Ausführungen über David: www.heinrich-tischner.de/exegese/david.htm Medien: OH-Folien, Overhead, Horn, Mappen mit Auszügen aus der Bibel (Bibelstellen von 1 Sam ff), Arbeitsblatt, Hefte Stundenverlauf: LS 1 2 3 4 5 6 Inhalt Begrüßung und gemeinsames Gebet: Kreuzzeichen Einstieg ins Thema: Folie mit Fotos schöner Menschen. Worauf kommt es an? Was ist uns den meist wichtig? – Gott geht nicht nach dem Äußeren, er wendet sich scheinbar „unscheinbarer“ Menschen zu…. Weiterführung – kurze Zeitreise Ich will Euch heute von einem Mann erzählen, der zu einer Zeit lebte, die über 3000 Jahre zurückliegt … geschichtliche Hintergründe und Eckdaten über Davids Leben bis zu seinem Wirken am Hof Sauls Vertiefung Lesen der Bibelstellen persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Berufen sein SchülerInnen sollen ein AB ausfüllen und nachdenken, wo sie angesprochen sind? Was macht mich aus? Was kann ich noch besser machen? Hefteintrag: Wissenswertes über David soll niedergeschrieben werden Methode beten Medien Gebet Zeit 2’ Bildbetrachtung, LSG OH, OH-Folie, 5’ Lehrervortrag kurzer Tafelanschrieb OH-Folien mit Bildern, Horn, 15’ abwechselndes Lesen Mappen mit den betreffenden Bibelstellen 15’ AB, Stifte 13’ Hefte, Stifte, OH-Folie, Projektor 10’ Erläuterungen des Lehrers schreiben und reflektieren LSG schreiben - Gefühle zeigen selbstsicher auftreten Fehler zugeben auf andere Menschen zugehen nicht nur auf Äußerlichkeiten schauen aufmerksam zuhören und andere aussprechen lassen fair streiten meine Meinung sagen, auch wenn es andere trifft mich gegen Ungerechtigkeiten wehren Mitgefühl zeigen anderen Menschen vertrauen ein guter Freund bzw. eine gute Freundin sein gegenüber mir selbst ehrlich sein geduldig sein Kritik einstecken pünktlich sein Abmachungen einhalten auf andere Rücksicht nehmen mich für das Wort Gottes „öffnen“