17. Oktober 2010 – 17:00 Uhr Johanniskirche Mannheim-Lindenhof 24. Oktober 2010 – 17:00 Uhr Zwölf Apostel Kirche Mannheim-Vogelstang Arthur Honegger KÖNIG DAVID Symphonischer Psalm in drei Teilen Johanniskantorei Mannheim Ökumenische Kantorei Vogelstang Arthur Honegger KÖNIG DAVID Symphonischer Psalm in drei Teilen nach dem Drama von René Morax für Sopran, Alt, Tenor, Sprecher, Chor und Orchester Julia Weigel – Sopran Alexandra Paulmichl – Alt Johannes Weiss – Tenor Reinhard Mahlberg – Sprecher Heidelberger Kantatenorchester Johanniskantorei Mannheim Ökumenische Kantorei Vogelstang Leitung: Claudia Sobotzik (Konzert I) Sebastian Osswald (Konzert II) EINFÜHRUNG Die heutige Aufführung von Arthur Honeggers „König David“ wird mit einer Einführung in das Werk eröffnet, auf die Sie gespannt sein dürfen. Hier einige ergänzende Hinweise zu inhaltlichen Aspekten: Leben und Werk einer der bekanntesten und bedeutendsten Persönlichkeiten der Bibel in rund fünfviertel Stunden! Da bleibt für manches Motiv nur die Zeit von wenigen Takten und Worten. Vieles setzt bei den Zuhörenden gute Kenntnisse der Bibel voraus, wenn ein Stichwort gefallen ist. Die Bibel selbst ist bei ihren Leserinnen und Lesern nachsichtiger. Sie erzählt im Alten Testament ganz ausführlich Davids Weg vom Hirten zum König, vom Werden seines Großreiches und den Auseinandersetzungen um seine Thronnachfolge bis zu seinem Tod (zum Nachlesen: 1. Samuel 16 bis 1. Könige 2). Erstaunlich, dass Dichter und Komponist bei ihrer gestrafften Darstellung des Weges des David kein Interesse daran haben, ihren Protagonisten zu idealisieren, sondern ihn ganz in der biblischen Tradition als Mensch mit Stärken und Schwächen darstellen. In Honeggers König David rücken die Gegensätze noch näher aneinander als in der biblischen Vorlage; Klage und Festgesang, Jubel und Tod, Aufsteigen und Versagen stehen ganz nahe beieinander. Die begeisterte Aufnahme des „König David“ seit der Uraufführung hat ihre Ursache vermutlich auch in dieser Nähe zu jedem menschlichen Leben. Honeggers knappe David-Biographie setzt aber völlig zurecht einen unüberhörbaren Akzent, der angesichts der aufregenden Lebensgeschichte ganz leicht in den Hintergrund hätte treten können: David als der begnadete Psalmdichter und Sänger. 20 Stücke des Oratoriums mit Gesang sind Psalmen, vier weitere sind „Gesänge“! Offensichtlich war den beiden protestantischen Schweizern, dem Textdichter René Morax und dem Komponisten Honegger, der Psalmendichter David aus den sonntäglichen Gottesdiensten ihrer reformierten Gemeinden, die musikalisch ausschließlich vom Singen der Psalmen bestimmt waren, besonders nahe. Vor dem Hintergrund dieser Gottesdienste wird auch die „freie Übertragung“ der Textvorlage des Werkes durch Hans Reinhart verständlicher. René Morax entwickelte sein Libretto auf der Grundlage seiner französischen Bibel und seines französischen Psalmengesangbuchs, Hans Reinhart übertrug dies ins Deutsche – verbunden mit dem Anspruch, Gereimtes auch wieder in Reime zu bringen. Aus heutiger Sicht ist das nicht immer wirklich überzeugend gelungen. TEXTE Wie in den Davidgeschichten der Bibel erleben wir auch in Honeggers König David Gottes Handeln ganz im Profanen. Der Stein aus Davids Schleuder trifft die Stirn des Goliath, kein Strahl vom Himmel; der heimliche Blick auf die badende Bathseba weckt in David die Lust; da ist kein Teufel, der ihn verführt. Nichts Überirdisches, kein Gott greift irgendwie ein, sondern Gott ist dabei im Leben der Menschen. Gerade die Totenbeschwörung (Nr. 12) belegt dies, weil Saul von der Stimme aus dem Totenreich doch nur das erfährt, was ihm Samuel schon zu Lebzeiten verkündet hatte. Diese aufgeklärte Diesseitigkeit tut heute angesichts so vieler Sehnsüchte nach Jenseitserfahrungen richtig gut! Erster Teil Aber was ist mit dem Thema Gewalt in König David? Hier lohnt es, genau hinzuschauen. Die Bibel schildert David als ausgesprochen erfolgreichen und in einzelnen Szenen auch brutalen Krieger. Auch hier folgt das Oratorium der biblischen Vorlage. Aber im Goliath-David-Kampf siegt nicht die Macht sondern der scheinbar hoffnungslos Unterlegene! Der Jubel des Volkes „Heil, David, Heil!“ ist der Siegesgesang der Opfer, nicht der Täter! Psalm 27 (Gott, mein Herr, du bist mein Licht) besingt das Gottvertrauen und beschreibt das Vorgehen der Gegner in militärischer Sprache! Das Oratorium zielt nicht auf einen Sieg einer Seite, sondern auf das Leben aller Völker! Die drei im Umfang so ungleichen Teile des Werkes haben Beobachter bei König David von einem Triptychon, einem dreiteiligen Flügelaltar sprechen lassen, bei dem die beiden Außenteile miteinander korrespondieren und der rechte Flügel oft die zukünftige Herrlichkeit ins Bild nimmt. Vielleicht erklärt das auch ein wenig Moraxs und Honeggers mutige Erweiterung ihrer biblischen Vorlage mit Anklängen an andere biblische Zitate, die sie zur Schlussszene formen, in der David kurz vor seinem Tod eine Tempelvision hat und eine Engelsstimme hört, die einen Messias verheißt, dessen Odem alle Völker dieser Welt erquicken wird. Das christliche Bekenntnis zu Jesus als dem Heiland aller Völker hat hier die Vorlage überlagert und zu dem musikalisch besonders eindrücklichen Abschluss des ganzen Werkes geführt! Freuen Sie sich auf ein bewegendes Erlebnis. Hartmut Greiling Einleitung (Orchester) Erzähler Es war zur Zeit, da der Allmächtige zu seinem auserwählten Volke sprach durch des Propheten Mund. Zu dieser Zeit wandte sich der Hochwaltende von Saul und redete zu Samuel, dem Seher: „Erhebe dich, mein Sohn und fülle dein Horn mit Öl und gehe hin zu Isai, der treu und fromm mir dient zu Bethlehem! Denn unter seinen Söhnen habe ich den auserwählten König Israels gefunden.“ Und der Prophet machte sich auf gen Bethlehem, wo David, als ein junger Hirt im Feld, die Herde hütete und sang. Davids Hirtenlied (Altsolo) Gott der Herr ist mein Geleit, bin sein Schäfchen auf der Weid, treulich führt er mich den Pfad durch das Tal zu frischem Bad. Gott der Herr, mein Hort mein Held, mein Gefild am Blütenbühl, wo mich birgt sein Schatten kühl, im goldnen Mittagszelt. Meine Zuflucht ist der Herr, dräuen Blitze fürchterlich, schirmt sein Arm mich väterlich. Mein Gott, preisen will ich dich, du mein Hort und Heil! Erzähler Und Isai ließ seine sieben Söhne vor dem Angesichte Samuels erscheinen. Der aber sprach zu Isai: „Der Herr hat dieser Keinen auserwählt. Sind das der Knaben alle? Und Isai antwortete: „Es ist noch einer, David, der Jüngste, der die Schafe hütet auf dem Felde.“ Und Samuel befahl: „So sende hin und lass ihn holen.“ – Also geschah. Und Gott sprach weiter: „Auf! Und salbe ihn, denn er ist's, den ich auserwählte!“ – Da nahm Samuel sein Ölhorn, und er salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und von dem Tag an kam der Geist des Ewigen über David und verblieb bei ihm. Psalm: Lob sei dem Herrn. (Chor) Lob sei dem Herrn in seinem Glanze. Der ew'ge Gott ist's, der mich erhält. Der treuste Freund hat mein Flehen erhört, und seine Wehr teilte der Feinde Heer. Wenn die Gewaltigen wider mich ziehen, aus ihren stolzen Reihen reißt mich seine Hand. Es trifft sein Donner den frevelnden Feind, der zum Verderben tückisch sich vereint. Erzähler Da trat Goliath, der ungeschlachte und prahlerische Riese, aus den Reihen und spottete Israels und seiner Krieger. Doch David fasste seine Schleuder und traf mit wohlgezieltem Wurf das Haupt des Goliath. Da jubelten die Kinder Israels, und sie verjagten die Philister bis an Ekrons Tore. Siegesgesang (Chor) Heil, David, Heil, der die Philister schlug! Strahlender du des Herrn! Leuchtender heller Stern. Tausend Saul erschlug, aber zehntausend David! Heereszug (Orchester) Siegesgesang (Chor, siehe oben) Erzähler Saul aber sandte Boten aus, David zu suchen und zurückzubringen. Und da die Sendlinge nach Najoth kamen, fanden sie David mitten unter den Propheten die weissagten: Gesang der Propheten (Männerchor) Ach, der Mensch vom Weibe geboren, lebt nicht lang! Die Straße die er geht, wie so mühsam ist sie und voller Traurigkeit. Aufwächst er wie das Gras; abgemäht, es verwelket. Scheu schwindend wie ein Schatten, das Land, das er grüßt, es erkennet ihn nicht mehr. Erzähler Ein Wandrer in der Wüste, wandelt sich Davids Herz in der Verlassenheit – und der Geläuterte reift nun vom schwärmerischen Jüngling auf zum Mann. Und wiederum entbrennt der Streit. David mit seiner Schar vom Heere Sauls in das Gebirg verschlagen, ruft nächtens vor der Schwelle einer Höhle, die ihm Obdach bot, den Herrn um Schutz und Hilfe an. Erzähler Und David herzte Michal, seine angelobte Braut, Sauls Tochter, im Palast des Königs. Saul aber sah die Liebenden, und sein verdüstertes Gemüt verzehrte sich in Neid und Argwohn. Denn er war alt, doch David jung und schön. – Da überfiel der böse Geist den König. Und eines Tages, als David vor dem Thron die Harfe schlug und sang, warf Saul die Lanze nach dem Sänger, ihn zu töten. Psalm: Gnädiger Gott, erbarme dich mein! (Tenorsolo) Gnädiger Gott, erbarme dich mein! O gönne ein Obdach bei dir! Ich schlaf' im Schatten deiner Hände. Wann hat die Nacht, o Herr, ein Ende? Gnädiger Gott, erbarme dich mein! Stark sei mein Herz, singen will ich vor Gott, dem Herrn! O Tag, leuchte mir hell zum Siege! Erhebe dich, mein Geist, zu Gott und fliege und singe dem Herrn ein neues Lied! Psalm: Fürchte dich nicht. (Tenorsolo) Fürchte dich nicht und hoff' auf ihn, den ew'gen Herrn. Was soll dein Ruf: „Ach entflieh – wie der Vogel flieht nach den Gebirgen“? Dort der Feind spannt sein Gewehr. Er entsendet scharfen Pfeil. Durch die Nacht irrt sein Geschoss, trifft nicht der Unschuld Herze. Fürchte dich nicht und hoff' auf ihn, den ew'gen Herrn! Erzähler Und Gott gibt Saul, den Feind, in Davids Hände. Inmitten kampfesmüder Streiter findet er seinen Gegner nächtens eingeschlafen. Doch David zögert, den Erlauchten meuchlings zu erschlagen. Er nimmt den Wasserbecher und den Spieß zu Häupten Sauls – und geht. Und niemand war, der es bemerkte, denn sie schliefen alle. Es war ein tiefer Schlaf vom Herrn auf sie gefallen. Psalm: Ach, hätte ich die Flügel einer Taube. (Sopransolo) Ach, hätte ich die Flügel einer Taube, ich flöge weit durch Wald und Wüstenei. Wo schwand mein Hoffen hin, mein ganzer Glaube? Wer löste mich von Todesbanden frei? Wo winkte Ruh' dem zermarterten Haupte? Abend und Morgen, ach, in Tränen stehn. Der Sturm, der mich so jäh des Glücks beraubte, er trägt zu Gott meine Bitten, mein Flehn. Das Lager Sauls (Orchester) Erzähler Und es begab sich zu derselben Zeit, dass die Philister neue Scharen sammelten, um in den Kampf zu ziehen wider Israel. Das Heer des Königs ist in großer Not; denn bergwärts rückt der Feind mit Ross und Wagen. Und David, der bei den Philistern Schutz und Hilfe fand, ist nun mit ihnen. Israel aber baut auf seinen Gott und Herrn. Psalm: Gott, mein Herr, du bist mein Licht. (Chor) Gott, mein Herr, du bist mein Licht in Finsternissen. Du lässt mich nicht allein. Gott, mein Herr, o Trost in bangen Bitternissen, was sollt' ich traurig sein? Und wenn der Feind aus den Schanzen höhnend mit Verderben droht, starret ein Wald wohl von Spießen und Lanzen, beschirmt mich doch mein Gott. Und ob ein Heer von Feinden mich umstellt, o Herr des ew'gen Lichts. Mein Flehen dringt empor aus blut'gem Feld, und mein Herz fürchtet nichts. Erzähler Da aber Saul die Heerschar der Philister sah zu Sunem, fürchtete er sich, und sein Gemüt verzagte. Und er ratfragte den Herrn. Aber der Herr antwortete ihm nicht, weder durch Träume noch durch das Licht noch durch Propheten. – Da sprachen zu dem König seine Knechte: Siehe, zu Endor ist ein Weib mit einem Sehergeist. – Und Saul vertauschte sein Gewand und ging, begleitet von zweien Männern, in der Nacht zur Hexe hin und sprach: „Weissage mir durch deinen Sehergeist und bringe mir herauf, den ich dir sage!“ Da sprach das Weib: „Wen soll ich aus dem Schlaf der Tiefe rufen?“ – Und Saul entgegnete: „Bringe mir Samuel herauf!“ Beschwörung der Hexe von Endor (Sopransolo) Om. Om. Bei dem Feuer, bei dem Wasser, bei dem Worte, bei dem Wind, beim Gesichte, beim Gehör: Brich die Schranke! Brich den Schlüssel, der die Urne schließt. Erscheine, Erscheine! Es ist die Stunde. Om. Om. Aus Scheols Abgrund rufe ich dich auf! Kehr' wieder in den Tempel der neun Türen. Erscheine! Erscheine! Erscheine! Gib dein Blut! Wittere darin das Leben, das der Erd' ich nun entreiße! Erscheine! Erscheine! Grausame Glut! O Feuer der Tiefe! Es dringt in mich, versengt mich bis ins Mark. O düstre Flamme, einem Schwerte gleich, steig auf! Steig auf! Erscheine! Ha! Du betrogst mich! Du bist Saul! Der Schatten Samuels Was weckst du mich aus meinem tiefsten Schlafe? Was kommst du, mich zu fragen, da der Ewige von dir sich wandte und dein Feind geworden ist? Der Herr wird tun, wie er durch mich geredet hat und wird das Reich aus deinen Händen reißen und David, deinem Nächsten, geben. Morgen wird der Herr das Volk von Israel ausliefern den verruchten Händen der Philister. Morgen sollst du samt deinen Söhnen mit mir im Reich der Schatten sein. Erzähler Und Saul, der König, fällt mit seinem Sohn in heißem Kampfe auf dem Berg Gilboa. Es siegt das Heervolk der Philister. Die Leuchte Israels erlischt im Staube. Marsch der Philister (Orchester) Erzähler Ein Bote überbrachte David, dem Gesalbten, Reif und Krone Sauls. Da fasste David seine Kleider, zerriss sie, warf sich hin und weinte laut vor allem Volke über Israel und über Saul und Jonathan, da sie durchs Schwert gefallen waren. Die Klage von Gilboa (Frauenchor mit Sopran- und Altsolo) Ah! Weint um Saul! David (während des Gesanges): Gilboa! Gilboa! Deine Zier, o Israel, auf den Höhen liegt sie erschlagen! Wie sind die Helden im Kampfe gefallen! Sagt's nicht zu Gath, verkündet es nicht in Askalons Straßen! Auf dass sich nicht freuen die Töchter der Feinde, dass nicht frohlocken die Weiber der Heiden! Ihr Berge Gilboas, nicht Tau noch Regen falle auf euch, nur Träne und Trauer! Denn dort ward dem Helden der Schild abgeschlagen, der Ölgesalbte, der Schild des Gekrönten. Saul und Jonathan, holdselig und lieblich in ihrem Leben, sie sind auch im Tode nimmer geschieden. Wie waren sie schneller als Adler und stärker als Löwen! Ihr Töchter Israels, weinet um Saul, der euch herrlich mit Purpur gekleidet, der euch schmückte mit goldener Zier! Ach, mir ist leid um dich, mein Bruder Jonathan. Köstlicher war deine Liebe mir denn Frauenliebe. Jonathan – auf den Höhen liegt er erschlagen! Zweiter Teil Erzähler Jerusalem, Jerusalem! David ist König. Er hat dich auserwählt, das Tabernakel zu errichten. Heut ist der Tag des Herrn. Siehe, sein Volk trägt jubelnd das enthüllte Heiligtum zum Hochaltar der Freude und des Sieges! Festgesang (Frauenchor mit Sopransolo) Singet, ihr Schwestern singt! Gott verlässt die Seinen nie, Herde du, unverloren, vom Feinde nie beschworen, Herde vor Gottes Toren, zur Herrlichkeit erkoren! Preiset ihn, lobet ihn, Volk des Herrn, Israel. Herr mein Gott, o segne Israel. Gott verlässt die Seinen nie, nicht in Gefangenschaft, noch in der Feinde Haft! Du auserkoren Volk! Gesegnet Israel! Herr, mein Gott, o segne Israel! Erzähler Tut auf die Tore! Öffnet weit die Pforten! Denn seht, es zieht der ruhmgekrönte König ein in seine gesegnete Stadt! Der Tanz vor der Bundeslade (Chor mit Sopransolo) Erzähler (während der Musik): Und alle kommen zusammen zum Lobe des Herren: Die Hirten mit ihren Herden, die Schnitter bringen das Korn, die Winzer den guten Wein ihrer Reben. Alle Handwerker bringen ihre Werke vor Gott. Israel, steige dort auf den Hügel! All ihr Stämme kommt, die Segnung des Ewigen zu empfangen! Herr, wache auf, zerstreue der Feinde Schar! Und siehe, er naht im Heiligtum der Bundeslade. Dein auserwähltes Volk zieht freudig dankend dir entgegen. Und dort nähern sich die Sänger, dann die Musikanten. Die Frauen mitten unter ihnen lassen die Schellen erklingen. Und dort, König David. Er tanzt vor der Bundeslade. Erd und Himmel beben unter der Sonne, so wie das Tamburin in den zarten Händen der Jungfrauen. Chor: Großer Gott, großer Gott, großer Gott sei mit uns! ew‘ger Gott, sei mit uns, du morgendliches Licht, du des Tages Gestirn, sei mit uns, Herr und Gott! Wandelt den Weg der Ewigkeiten! Öffnet das Tor der Herrlichkeiten! Gerechte nur leite sein Stern. Gehet ein zum ewigen Herrn! Ew'ger Gott, sei mit uns, sei mit uns! Alle Feinde, die mich bedrängt, im Namen Gottes ich sie bezwang. Vom Schwarm der Bienen eingeengt, im Namen Gottes der Sieg gelang. Den dürren Busch hab' ich verbrannt im Namen Gottes, der mich gesandt. Der ew'ge Gott hat mich beschirmt, und seine Rechte führte mich. Es ist der Herr! Großer Gott, wache auf! Zerstreu der Feinde Schar! Sei mit uns, ew‘ger Gott! Preiset den Herrn! Preist ihn mit Macht! Jauchzet und jubiliert! Singet dem Herrn ein neues Lied! Dass vom Schalle die Meere beben, alle Gewässer sich beleben und Berge sich berstend erheben! Ew'ges Licht ist sein Element. Er gleitet auf Flügeln des Winds, und sein Kleid: das Firmament. Er baut aus Wolken sein Gezelte, und seine Stimme Eichen fällte. So preist in seinem Werk der Welten! Preiset den ew'gen Herrn! Herrscher in Israel! Großer Gott, komm zu uns! Gott der Herr hat mich beschirmt, und seine Rechte führte mich! Großer Gott, sei mit uns! Großer Gott, wache auf, zertrümmre deinen Feind! Großer Gott, Herr der Welt, sei mit uns! Mein Sohn, nicht bist du König hier, du bauest nicht das Gotteshaus, doch es erblühet dir ein Spross. Dein Reich wird groß und herrlich stehn, und er wird sein mein Sohn, und ich sein guter Vater. Sein Name nie wird vergehen auf Erden, wird sein den Völkern eine helle Leuchte, vor Gott dem Herrn ein heller Stern! Halleluja. Dritter Teil Gesang: Horch, mein Herz erklingt im Gesange! (Chor) Horch, mein Herz erklingt im Gesange, und meine Tat gehört dem Herrn! Es jauchzt mein Herz im Überschwange, es blühet auf, es leuchtet hell gleich einem Stern. Hehrster Held aus Adams Stamme, du, dessen Mund im Lied ertönt, du treuer Hüter heiliger Flamme, dich hat der Herr in seiner Herrlichkeit gekrönt. Deinen Söhnen wird erstehen des Vaters unvergänglich Reich. Dein stolzer Name nimmer wird vergehen, und alle Völker, alle Geister nennen dich den Meister. Erzähler Und Gottes Segen ruht auf Davids Haus. Er sieht sich stolz am Ziele seiner Macht. Verbündet sind ihm alle Könige der Welt. Der Größte ist er unter allen Großen. Doch ach, die Sünde stahl sich in sein Herz. Denn von der Zinne seiner Feste sah er im abendlichen Garten der Granatenbäume hold erblühn die nackte Schönheit der Bathseba, Tochter Eliams, Urias Weib, die dort im Garten badete mit ihren Frauen. Gesang der Dienerin (Altsolo) Gib die Hand mir, mein Freund, lass vom Hügel uns steigen, wo die Trauben sich neigen in das blühende Land. Die Rebe, süß und hold, ist noch nicht auferblüht. Doch sieh, der Mandragore Gold erglüht. Erzähler Von ihrer Hoheit hingerissen, nahm er Bathseba in sein Haus und ließ Urias töten. – Der Zorn Jehovahs aber fällt auf sein geliebtes Kind, das ihm Bathseba schenkte. Es stirbt – und laut klagt David seinen Schmerz dem Herrn. Bußpsalm (Chor) Mitleid, mein Gott, Barmherzigkeit! Der dem Gefall'nen Gnade verleiht, wasche mich rein von Sünde und Schuld! Hilf, o Herr, unser Herrscher, in himmlischer Huld. Mitleid, mein Gott, Barmherzigkeit! Durch deine übergroße Huld, tilge, o Gott, mir meine Schuld! Rette mich Herr, aus Sünd‘ und Leid! Mitleid, o Gott, Barmherzigkeit! Erzähler Und Gott entsandte Nathan hin zu David und zu seinem Weibe, der Schuld sie anzuklagen, die des Höchsten Zorn erweckte und das Königshaus in Trauer stürzte. Psalm: Ich bin gezeugt in Sünd‘ und Not. (Chor) Ich bin gezeugt in Sünd und Not, ich bin gebeugt zu ew'gem Tod. Du wolltest doch die schwache Seele im Glauben stark und ohne Fehle! Wehe mir, wehe mir, ich sündigte, o Gott! Du wiesest mir die rechten Pfade, ich hatte Teil an deiner Gnade. Mitleid, o Gott, Barmherzigkeit! Rette mich, o Herr, aus meiner Sünd! Erzähler Und Gottes Richterspruch fällt furchtbar über David und sein Haus. Denn Absalom, der vielgeliebte Sohn, erhebt sich gegen seinen Vater, und David flüchtet aus der Stadt wie ein Geächteter weit in der Wüste Einsamkeit. Psalm: Ich hebe meine Augen auf zum Berge. (Tenorsolo) Ich hebe meine Augen auf zum Berge, von wo mir Hilfe kommt. Zum ew'gen Vater dort, der mich geleitet, so wie heut‘, immer dar! O fürchte nicht, dass dein Fuß jählings strauchelt. Gott hütet dein Herz wachend, im Licht. Ein Hüter seiner Herde, wacht der Herr über dir. Erzähler Doch Absaloms gewaltiger Heerzug wird zurückgeschlagen. Und in dem Wald von Ephraïm fällt Joab Absalom, den Unbewehrten, der mit seinem Haar sich in dem tückischen Gezweige eines Eichenbaums verstrickte. Und alles Volk feiert im Festtaumel den errungenen Sieg mit Sang und Saitenspiel vor dem geschmückten Tor Mahanaims. Gesang von Ephraim (Frauenchor mit Sopransolo) O du Wald Ephraïm, vom Rabenvolk verflucht. Sie pflücken deine Frucht, die dort am Zweige hing. Die Frucht, rot noch von Blut, sie beut mir deine Hand. Mir winkte dieses Gut um eines Kusses Pfand. Erzähler Der ergraute König weint vor dem siegreichen Heer um seinen Sohn, den er vor allen anderen geliebt hat. Marsch der Israeliten (Orchester) Erzähler (während der Musik): Und David hielt mit einem Zeichen seiner Hand die Truppen an und sprach: „Ihr Krieger Israels, von diesem Tage an seid ihr mein Fleisch und mein Gebein! Ihr habt den Frieden wieder hergestellt in Israel. Nehmt hin den Dank des väterlichen Königs.“ Erzähler Und es erhub zum letzten Male sich ein Streit der Israeliter wider die Philister. Und da vom heißen Kampfe David heimgekehrt, sang er zu Gottes Lob und Preis ein Lied der Dankes und der Zuversicht: Psalm: In treuer Liebe werd' ich mich ergeben. (Chor) In treuer Liebe werd' ich mich ergeben, Dir dessen Arm so herrlich mich beschirmet. Gott, du mein ew'ges Heil, mein Herr, mein Held, mein Turm, mein Fels und mein Befreier du! In Dir find‘ ich, was ich mir je gewünscht. Der Herr ist mein Schild, mein Hort und meine Hütte. Bedarf ich sein, ruf' ich ihn zum Geleit, vom bösen Feind seh' ich mich befreit. Dem Bergbach gleich wollt' er mich überfallen. Zehnmal der Tod mich mit Pfeilen bedrohte. Ob rings Gefahr, ich war in seiner Hand, er führte mich bis an Grabes Rand. Erzähler Und David, der Gewaltige, mit Ruhm Bedeckte, ward ein Greis in seinem Schloss aus Gold und Zedernholz. Da überfällt von neuem heimlich ihn der Stolz. Er zählt sein Volk, um seine Stärke zu erkennen. Und Gott erzürnet abermals und zeigt durch den Propheten ihm drei schwere Strafen an. Das Flammenschwert des Todesengels sendet aus die Pest – und tiefe Trauer fällt auf Israel. Psalm: In deinem Zorne. (Chor) In deinem Zorne, mein Gott, dem ich diene, der mich verließ mit erbitterter Miene, vor deinem Thron hör' mein Seufzen und Flehn! Lasse mich nicht ohn' Erbarmen vergehn! Plötzlich ringsum erzittern Wald und Felder. Der Donner dröhnt. Die Gebirge, sie bersten krachend vom Gipfel hinab bis zum Grund, so schrecklich zürnt des Gewaltigen Mund. Erzähler Doch sänftigt sich der Zorn des Ewigen, da David feierlich gelobt, zu seines Gottes Ruhm ein herrlich Heiligtum zu bauen. So schaut der greise König die Erfüllung seiner Jugendträume und seines Lebens, das an Leid und Freuden überreich. Doch eh' der weise Wandrer seinen Lebensweg vollendet, lässt er Salomon zum König und zum Führer Israels ausrufen. Und während alles Volk begeistert Davids Erben auf dem Thron entgegenjubelt, steigt der im Geiste schon verklärte auf zum Tempel, um einmal noch sein Gotteshaus zu schauen. Die Krönung Salomons (Orchester) Erzähler (während der Musik): Und Nathan sprach: „Vor Israel und vor Gott, dem Herrn, der ihn selbst erwählte, rufe ich aus zum König Salomon, den Gesalbten, Davids Sohn!“ Und alle riefen laut: „Es lebe König Salomon!“ attacca Davids Tod (Chor und Sopransolo) Der Erzähler (während der Musik): Und David sprach im Angesicht des lichtumflossenen Tempels: „Ich schaue einen Cherub auf der höchsten Zinne – und er kündet mir: Ein Gottgerechter wird erscheinen unter euch, mein Volk zu leiten in der Furcht des Herrn. Wie war dies Leben reich und voller Herrlichkeit! Ich danke dir, der du es mir geschenkt!“ Solosopran und Chor: Gott verheißt: Es wird kommen der Tag, wo eine Blume euch erblüht, und ihr Gnadenkelch erglüht. O wie erquickt lieblich und hold alle Völker dieser Welt sein Odem des Lebens. Halleluja! AUSFÜHRENDE Julia Weigel schloss diesen Sommer den Studiengang Solistische Ausbildung – Konzertgesang bei Prof. Katharina Dau äußerst erfolgreich mit einer Uraufführung von F. H. Kern ab, nachdem sie bereits ein Klavierdiplom und ein künstlerisches Diplom Oper abgelegt hatte. Schon vorher absolvierte sie ein Liedklasse-Studium bei Professor Konrad Richter in Stuttgart und bei Professor Ulrich Eisenlohr in Mannheim. Julia Weigel war Preisträgerin des Wettbewerbs „Rheinsberger Kammeroper 2007“ und spielte in diesem Zusammenhang die Gianetta in Donizettis Liebestrank. Außerdem ist sie Richard-Wagner-Stipendiatin sowie Stipendiatin der Live Music Now Stiftung. Sie ist Gewinnerin des Musikpreises des Zonta Clubs Weinheim Area 2009. Rollen ihres Repertoires sind u.a. Adele, Gretel, Pamina, Nanetta, Anna Reich, Ilia und Norina. Sie verkörpert die Hauptrolle in drei Märchenmusicals für Kinder unter der Leitung von Eberhard Streul. Ihre Konzert- und Oratorientätigkeit umfasst Werke aller Epochen. Sie arbeitete bereits mit dem Kammerorchester Kurpfalz unter der Leitung von Wolfram Christ, mit dem Heidelberger Philharmonischen Orchester und dem Bachchor Heidelberg und dem Leipziger Barockorchester zusammen. Ihre Stimme bewegt sich stilsicher und farbenreich zwischen der Renaissance (Legrenzi, Merula u.a.) bis zu Brahms Deutschem Requiem. Besonders durch Aufführung moderner Werke macht sie immer wieder auf sich aufmerksam (Hartmann, Poulenc, Rihm u.a.). Die deutsche Erstaufführung des Werkes von F. H. Kern, für ihre Stimme komponiert und im Mai dieses Jahres in New York uraufgeführt, kann als einer der Höhepunkte ihrer bisherigen Karriere gelten. Konzerttourneen führten die junge Künstlerin nach Italien, Frankreich, Kroatien, Tschechien und Polen. Im August letzten Jahres wurde sie live aus dem Brixener Dom im Radio übertragen. Sie nahm an Meisterkursen von Anna Reynolds, Sonia Turchetta, Ingrid Bettag und Axel Bauni teil. Im Bereich Barockmusik besuchte sie Kurse beim Monteverdi-Spezialisten Manuel Tomadin und James Taylor. Alexandra Paulmichl wurde in Stuttgart geboren. Sie studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Heidelberg-Mannheim bei Prof. Doris Denzler und Prof. Snežana Stamenković. Zusätzlich besuchte sie Meisterkurse bei Ingeborg Danz, Andreas Scholl, Margreet Honig, Irwin Gage, Dietrich FischerDieskau und Julia Varady. Nach zwei Diplomabschlüssen für Gesangspädagogik und Konzertgesang beendete sie ihr Studium mit dem Konzertexamen. Einen besonderen künstlerischen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet das Lied, dem sie sich für zwei Jahre in der Liedklasse der Professoren Mitsuko Shirai und Hartmut Höll an der Hochschule für Musik in Karlsruhe widmete. Diese Ausbildung schloss sie mit Auszeichnung ab. Sie ist Stipendiatin der YehudiMenuhin-Stiftung, der Villa Musica Rheinland-Pfalz sowie des RichardWagner-Verbandes. 2008 wurde sie mit dem Frankfurter Mendelssohnpreis ausgezeichnet und erhielt beim 1. Lions-Gesangswettbewerb Gut Immling den Sonderpreis für Liedinterpretation. 2009 war sie Preisträgerin der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Alexandra Paulmichl ist im In- und Ausland als Lied- und Konzertsängerin tätig. Hierbei arbeitete sie u.a. mit L’arpa festante, der Baden-Badener Philharmonie, dem Bach Collegium Stuttgart, der Kammerphilharmonie St. Petersburg, dem Festival Orchester des Oregon Bach Festival in Eugene (USA), den Deutschen Philharmonikern, der Radio-Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern sowie dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart zusammen. Auf der Opernbühne war die Mezzosopranistin bereits in Barockopern (Orlando furioso), Operetten (Der Zigeunerbaron, Eine Nacht in Venedig), aber auch in zeitgenössischen Werken wie z. B. der Monooper Like writing on water von Garry Eister zu sehen. Daneben verkörperte sie auch Fachpartien wie 2. Dame (Zauberflöte) und Mercédès (Carmen). Gastengagements führten die junge Sängerin hierbei u.a. an das Landestheater Magdeburg und regelmäßig an das Nationaltheater Mannheim, wo sie in der vergangenen Spielzeit u.a. in der Uraufführung Montezuma – Fallender Adler zu hören war. Johannes Weiss studierte zunächst Viola da Gamba und Cembalo, bevor er sich dem Sologesang zuwandte. Mit beiden Instrumenten gewann er u.a. beim Biagio-Marini-Wettbewerb (D), beim VanWassenaer-Concours (NL) und den Alte-Musik-Preis der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (D). Später studierte er Gesang bei Hedwig Fassbender in Frankfurt/M., Meisterkurse bei Christoph Prégardien, Ernst Häfliger und Guillemette Laurens folgten. Solo-Verträge führten ihn an die Oper Frankfurt, das Freie Landestheater Bayern, das Hessische Staatstheater Wiesbaden, die Opéra La Monnaie Brüssel, das Nationaltheater Prag, die Opéra National de Paris, das Opernhaus Danzig, die Opéra de Monte Carlo und die Kammeroper Schloss Rheinsberg. 2006 – 2007 war er Mitglied des Atelier Lyrique der Pariser Oper. Als Solist tritt er auch mit Akadêmia (F) unter der Leitung von F. Lasserre und mit Cantus Cölln (D) unter der leitung von K. Junghänel auf. Seit 2008 unterrichtet er Historische Aufführungpraxis an der Musikhochschule Mannheim. Reinhard Mahlberg, geboren 1959 in Mönchengladbach, absolvierte – nach einem fünfjährigen Jurastudium in Würzburg – seine Schauspielausbildung an der Hochschule der Künste (Max-Reinhardt-Schule) in Berlin (u.a. bei Edith Clever und Gerd Wameling). Nach Engagements am Stadttheater Konstanz (1990 – 1993) und dem Niedersächsischen Staatstheater Hannover (1993 – 1999), beide unter der Intendanz von Ulrich Khuon, arbeitete er drei Jahre lang freischaffend vornehmlich für Film und Fernsehen, bevor er 2002 festes Mitglied im Schauspielensemble des Nationaltheaters Mannheim wurde. Hier war er u.a. als Franz Moor in Schillers Die Räuber und Willy Loman in Millers Tod eines Handlungsreisenden zu sehen und steht aktuell u.a. als Mr. Peachum in Brecht/Weills Dreigroschenoper und als Sir Toby in Shakespeares Was Ihr wollt auf der Bühne. Die Johanniskantorei Mannheim gehört seit ihrer Gründung durch den damaligen Kantor an der Johanniskirche, den späteren Landeskantor und KMD Prof. Rolf Schweizer, und die kontinuierliche Aufbauarbeit seines Nachfolgers KMD Klaus Heller zu den führenden Chören für geistliche Musik in der Region. Praktisch alle großen geistlichen Chor-Orchester-Werke kamen zur Aufführung, von Bach und Händel über Mozart, Beethoven, Brahms, Verdi bis zu Strawinsky und Martin. Einen zweiten Schwerpunkt der Arbeit der Johanniskantorei bildet die musikalische Gestaltung der Gottesdienste an der Johanniskirche (z.B. Kantatengottesdienste). In den letzten drei Jahren leitete Kantorin Hae-Kyung Jung die Johanniskantorei auf hohem Niveau und mit großer Begeisterung. Aufführungen von Haydns Die Schöpfung, J. S. Bachs Johannespassion in historischer Aufführungspraxis, Rossinis Petite Messe Solennelle, C. sowie zuletzt Mendelssohns Paulus im Rahmen von „O-Ton Süd“ belegen dies. CDs bzw. DVDs dieser Konzerte können als Mitschnitte im Kantorat erworben werden. Seit Januar 2009 hat Kantorin Claudia Sobotzik die Leitung der Johanniskantorei inne und setzt mit der eindrücklichen Aufführung Mozarts Requiem, Bachs Weihnachtsoratorium und dem heutigen Konzert die lange Tradition der Oratorienkonzerte fort. Ökumenische Kantorei Vogelstang Hervorgegangen aus dem überregionalen Chor Junge Kantorei unter der Leitung von Ulrich Schwabe wurde 1970 der Ökumenische Singkreis Vogelstang gegründet. Auf der Vogelstang bestand von Anfang an eine rege Ökumene, und so war für die damaligen Pfarrer Schroff, Will, Stein und Eng klar, dass es auch ein ökumenischer Chor sein sollte. 1976 übernahm Paul Gerhard Walter als erster hauptamtlicher Kantor der evangelischen Gemeinde die Leitung des Chores. Wolfgang Beck folgte 1990 als Kantor nach. Unter seiner Leitung änderte der Chor seinen Namen in Ökumenische Kantorei und wagte sich neben der Gestaltung von Gottesdiensten nun auch an größere Werke heran (Herzogenbergs Die Geburt Christi, Saint-Saëns Weihnachtsoratorium, Mendelssohns Wie der Hirsch schreiet. Seit November 2002 hat Kantor Sebastian Osswald die Leitung des Chores. Neben der Gestaltung von Gottesdiensten mit Musik verschiedenster Stilrichtungen (von Barock über Romantik bis Gospel/ Spiritual) gibt es nun jedes Jahr ein Chorprojekt für Interessierte zum Mitsingen (Bachkantaten, Mozartmessen, ...) sowie eine große oratorische Aufführung im Jahr wie z.B. Bachs Weihnachtsoratorium, Rossinis Petite Messe solennelle, Bachs Johannespassion, Haydns Schöpfung, Händels Messias und heute Honeggers König David. 2009 begründete der Chor eine neue Tradition, er führt jedes Jahr am 2. Weihnachtstag einen Teil aus Bachs Weihnachtsoratorium im ökumenischen Gottesdienst auf, dieses Jahr Teil II. Das Heidelberger Kantatenorchester hat seine Wurzeln an der Evangelischen Stadtkirche Wiesloch, wo Gerald Kegelmann 1956 die vakant gewordene Stelle eines nebenamtlichen Kirchenmusikers übernahm. Zu den in den folgenden Jahren zahlreichen Kantatenaufführungen in der Stadtkirche engagierte er stets dieselben Musiker und Musikerinnen – die meisten kamen aus Heidelberg. 1960 erhielt das Ensemble auf Anregung von Klaus Pehrisch (Konzertmeister) und Gerald Kegelmann seinen Namen Heidelberger Kantatenorchester, nachdem das Orchester mehr und mehr von Kantoren der Region zur Mitwirkung bei Kirchenkonzerten engagiert wurde. Einige Jahre erarbeitete Gerald Kegelmann mit dem Orchester in wöchentlichen Proben eigene Konzertprogramme und bereitete den Orchesterpart der Kantaten und Oratorien vor, die dann von den Kantoren der Region im Konzert dirigiert wurden.Die Organisation des Orchesters übernahm der im Jahr 2002 verstorbene Dr. Werner Ball. Im Lauf der Jahre erweiterte sich der Einsatzbereich des Orchesters über die Region hinaus, und es entwickelte sich zu einem vielfältig einsetzbaren Ensemble. In der jüngeren Vergangenheit wurde die immer öfter gewünschte historische Spielweise (auf modernen Instrumenten) zu einem weiteren Aushängeschild des Orchesters. Das heutige Repertoire umfasst nahezu die gesamte kirchenmusikalische Literatur in unterschiedlichen Besetzungen, wobei auch rein sinfonische Werke zum Wirkungsbereich gehören. Auch als Opernfestspielorchester – seit 27 Jahren ist das Orchester im Sommer das Festspielorchester der Schlossfestspiele Zwingenberg/Neckar – und als Orchester für Gala-Veranstaltungen hat es einen beachtlichen Ruf erlangt. Das Orchester setzt sich aus einem festen, erfahrenen und eingespielten Stamm von Berufsmusikern, Musikschullehrenden und Musikstudenten zusammen. Besuchen Sie uns im Internet! Johanniskantorei Mannheim: www.musik-an-johannis.de Ökumenische Kantorei Vogelstang: www.kirchenmusik-vogelstang.de Wussten Sie ... ... dass Sie für den Preis Ihrer Eintrittskarte das Doppelte an Gegenwert bekommen? Denn der Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten deckt nur gut die Hälfte der tatsächlich entstehenden Kosten. Das Notenmaterial, die Aufführungsgebühren, die Honorare für Solisten und Profimusiker, Plakate, Flyer, Ausleihe besonderer Instrumente (z.B. Celesta), Druck der Programmhefte und anderes mehr kosten für ein Konzert wie heute Abend zwischen 6.000,- und 10.000,- Euro. Für die Deckung der anderen Hälfte der Kosten danken wir ganz herzlich unseren Förderern: Crescendo Johannis – Verein zur Förderung der Kirchenmusik an der Johanniskirche Mannheim e.V. Förderverein Ökumenische Kantorei Vogelstang e.V. Kulturamt der Stadt Mannheim Evangelische Landeskirche in Baden