Dienstag, 2

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Dienstag, 2. Oktober 2012 20:30 Uhr
Margarete Huber, Sopran
Jan Kobow, Tenor
Lucas Brunnert, Geige
Andreas F. Staffel, Klavier
Brecht auf
Christfried Schmidt (*1932)
aus: Drei späte Lieder nach Heinz Czechowski, Heiner Müller und Günter Kunert (1996)
für Tenor und Klavier
Nr. 2:“Leere Zeit“ (Heiner Müller)
Der Komponist Christfried Schmidt vertonte seine späten Lieder nach Texten von Heinz Czechowski, Heiner Müller und Günter Kunert in den
neunziger Jahren. Die technisch extrem schweren und ausgefeilten Kompositionen wurden, wie viele Werke des Komponisten seit ihrer
Uraufführung nur noch selten gespielt.
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Paul Heinz Dittrich (*1930)
aus: 4 Lieder nach Jewtuschenko und Jesseninn (1968-79)
für Sopran und Klavier
Nr.2:“Wir fanden in uns selber so viel Stärke“ (Jewtuschenko)
Nr.3: „Singen wird ich, singen,singen“ (Jessenin)
Paul Heinz Dittrichs komplexe und expressive Tonsprache wurde bereits früh in der Meisterklasse von Rudolf Wagner-Régeny (der seinerseits
eng mit Bertolt Brecht zusammengearbeitet hat) gefördert. Von Dittrich erklingen Lieder nach Texten von Jewtuschenko und Jesseninn.
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Margarete Huber
Vision in Weiss (2012)
für Tenor und Klavier UA
„Vision in Weiß“
ist eine Uraufführung. Der Text aus Brechts Augsburger Zeit wird von einem Tenor mit „Bettlertrommel“ und einem
„sprechenden Pianisten“ aufgeführt.
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Sebastian Stier (*1970)
4 Liebeslieder nach Texten von Bertolt Brecht
für Sopran und Klavier
(Transkription der Fassung für Bläserensemble und Klavier, 2012)
Nr.1:“Als ich nachher von dir ging“
Nr.2.:“Lied einer Liebenden“
Nr.3.:“Sieben Rosen“
Nr.4: „Die Liebste gab mir einen Zweig“
Der Paul-Heinz Dittrich-Schüler Sebastian Stier hat eigens für das Programm seine (ursprünglich für Ensemble komponierten) „Liebeslieder“ für
Klavier und Sopran umgearbeitet. Zur Aufführung kommen vier Vertonungen von späten Brechtgedichten.
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Georg Katzer (*1935)
Lieder nach Texten von Heine (1986)
für Sopran und Klavier
Nr.1:“Eine alte Harfe“
Nr.2:“Das ist eine weiße Möwe“
Nr.3:“Ich bin das Schwert“
Die drei Heinelieder von Georg Katzer, (ebenso wie Dittrich Schüler von Wagner-Regeny), stammen aus dem Jahr 1974. Die Kompositionen
beschäftigen sich auf originelle Weise mit dem hintergründigen Humor des Düsseldorfer Dichters.
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Andreas F. Staffel (*1965)
7 Liebeslieder nach Texten von Bertolt Brecht (1999-2012)
für Sopran, Tenor und Klavier
Nr.1:“Der Fluss“
Nr.2: „Morgens und Abends zu lesen“
Nr.3: „An R.“
Nr.4:“ Ich will mit dem gehen“ (Version 1 und 2)
Nr.5:“ Liebesunterricht“
Nr.6:“Sieben Rosen“
Nr.7:“Schwächen“
Die 7 Liebeslieder von Andreas F. Staffel entstanden in den Jahren zwischen 1999 und 2012. Brechts Liebesgedichte begleiten und
beschäftigen den Komponisten seit langer Zeit. Man kann hierbei von einem „Work in Progress“ sprechen. Im BKA wird erstmals der gesamte
Zyklus zu hören sein.
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Andreas F. Staffel
Terzinen über die Liebe (2012)
für Sopran, Tenor, Violine und Klavier
Die „Terzinen über die Liebe“ sind der Leiterin des Berliner Brechthauses, Ursula Vogel gewidmet.
Dort wurden sie am 30.06. dieses Jahres uraufgeführt. (Andreas F. Staffel)
Margarete Huber lebt als Sängerin (Sopran) und Komponistin in Berlin. Sie studierte an der Universität der Künste und HU Berlin sowie in
Bremen und absolvierte Meisterkurse bei György Kurtag, Barbara Schlick und Nigel Rogers. Als Sängerin gewann sie Preise am Internationalen
Musikwettbewerb für Junge Kultur, Prix-Marguerite-de-Reding und Jugendwettbewerb Ganz anders. Als Sängerin und Komponistin war sie
2010/11 Stipendiatin der Musiktheater-Akademie des Festspielhaus Hellerau und wurde 2011 zur 1. deutsch-polnischen Kompositionswerkstatt
eingeladen. Ihr Opernrepertoire reicht von Barockopern in historischer Praxis bis zu Uraufführungen; von Nerone in Agrippina, Ninfa in Orfeo,
Valletto in Incoronazione, Gräfin in Le nozze di figaro, Trommler in Kaiser von Atlantis, Stimme in Musiktheaterminiaturen, Lucy in
Dreigroschenoper etc. bis zu den Uraufführungen L´homme machine (Schloßtheater Rheinsberg), Jhurop (Deutschlandradio) und Utopia 100
(Festspielhaus Hellerau). Sie sang im Konzert zahlreiche Uraufführungen, von Wallmanns Innenklang (RSO-CD des Deutschen Musikrates) bis
zu jüngst neuen Werken von Bensmann, Blazejczyk, Agnesens, Schöpp, Taborowska und Zapala (Schloß Genshagen 2011). Als geschätzte
Liedinterpretin erhielt sie 2010 mit Babette Dorn den Auftrag, Lieder Charlotte Schlesingers erstmals wiederaufzuführen, ergänzt mit Liedern
Fromms, Hensels und Ligetis (Kongress Ausgrenzung bis heute, Schloß Balmoral, SWR) und sang 2011 die Uraufführung eines EtheringtonLiedzyklus mit Werken Debussys und Eislers mit Tomas Bächli (UA Schwarzsche Villa Berlin). Sie gastierte als Sängerin an internationalen
Festivals für Alte und Neue Musik (z.B. Festival für Neue Musik Basel, Musica Antiqua Montenegro, Dresdener Tage für Zeitgenössische Musik,
Kryptonale Berlin, Festival Wie es ihr gefällt, Musikbiennale,…), ihre Kompositionen wurden in diversen europäischen Ländern aufgeführt (z.B.
bei Unerhörte Musik-Berlin, Gare du Nord-Basel, Theaterfestival München, Guardini-Stiftung, Randspiele, Kunsthalle Neuwerk-Konstanz,
Festival bottom up,… ) und sie wurde mehrfach als Dozentin eingeladen, jüngst 2011 zum Internationalen Kongress Mikrotonalität.
Jan Kobow stammt aus Berlin. 1998 gewann er den 1. Preis Internationalen Bachwettbewerb Leipzig.
Er arbeitet mit Dirigenten wie Howard
Arman, Frieder Bernius, Frans Brüggen, Marcus Creed, Michel Corboz, Peter Dijkstra, Paul Goodwin, Robin Gritton, Pierre Hantaï, Nikolaus
Harnoncourt, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Jos van Immerseel, René Jacobs, Konrad Junghänel, Robert King, Sigiswald Kuijken,
Bernard Labadie, Gustav Leonhardt, Jean-Claude Malgoire, Hermann Max, Lars Ulrik Mortensen, Philippe Pierlot, Hans-Christoph Rademann,
Ludger Rémy, Daniel Reuss, Ola Rudner, Michael Schönheit, Morten Schuldt-Jensen, Andreas Spering, Markus Stenz, Masaaki Suzuki, Jeffrey
Tate, Jos van Veldhoven und Bruno Weil. Sein Rollendebüt als Ulisse in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria gab er mit Les Talens Lyriques
unter der Leitung von Christophe Rousset. Jan Kobow fühlt sich sehr dem Liedgesang verbunden. Es sind bereits fünf Lied-CDs von Jan Kobow
auf dem Markt. Er musiziert regelmäßig mit ausgewiesenen Spezialisten am Fortepiano, wie Kristian Bezuidenhout oder Christoph Hammer. Der
AMERICAN RECORD GUIDE schreibt 2008 über seine Einspielung von Schuberts Schwanengesang: "Diese Aufnahme ist ein Wunderwerk ...
Möchten Sie diese Lieder von einem Tenor hören, werden Sie es äußerst schwer haben, eine zufriedenstellendere Aufnahme zu finden.“ 2009
gab er Rezitale in der Cité de la Musique Paris mit Jerôme Hantaï, Hammerflügel sowie in Tokyo mit Kaori Muraji, Gitarre. 2010 ist er zusammen
mit Christoph Hammer zu Gast im Muziekcentrum De Bijloke (Schubert Die Winterreise) sowie beim Musikfest Stuttgart (Zumsteeg u.a.). Als
Opernsänger gastierte er bei den Musikfestspiele Sanssoucis (J.Chr. Bach), beim Boston Early Music Festival (Conradi) und am Théâtre Royal
de la Monnaie Brüssel (Monteverdi). Mit dieser Produktion gastierte er auch im Lincoln Center New York. Jan Kobow wurde für zahlreiche CDProduktionen und Rundfunkanstalten verpflichtet. Diverse Aufnahmen wurden mit Preisen ausgezeichnet. Er war an der Aufnahme sämtlicher
Kantaten J.S. Bachs („Bach Cantata Pilgrimage“) unter der Leitung von John Eliot Gardiner beteiligt.
Lucas Brunnert, 1989 in Bonn geboren, ist inmitten der Musik aufgewachsen und begann selber im Alter von 5 Jahren Geige zu spielen.
Während der Schulzeit nahm er regelmäßigen Unterricht bei verschiedenen Geigern des Bonner Beethoven Orchesters. Später pendelte Lucas
zwei Jahre lang zwischen Bonn und Berlin hin und her, um einerseits sein Abitur zu machen und andererseits bei Professor Stephan Picard in
Berlin seine Geigenstudien als Jungstudent an der Hanns Eisler Hochschule für Musik fortzusetzen. Im Jahr 2008 beginnt sein Geigenstudium
bei Prof. E. Weber an der Musikhochschule in Lübeck. Mittlerweile studiert Lucas bei Feng Ning an der Hanns Eisler Musikhochschule in Berlin.
Als mehrfacher 1. Preisträger im Fach Violine bei „Jugend musiziert“ gewann Lucas im Jahr 2004 den ersten Preis auf Bundesebene, den IbachPreis und den Sonderpreis der deutschen Apothekerkammer, mit seinem Ensemble, dem Trio Verano. Im Jahre 2005 erspielte sich das Trio auf
Anhieb beim Internationalen Kammermusikwettbewerb Charles Hennen Concours in den Niederlanden den ersten Preis und 2006 bekamen sie
den Bonnensis Preis des Beethovenfestes, Bonn. Es folgten viele Konzerte als Solist sowie mit seinem Ensemble, in denen Lucas viel
Erfahrung sammeln, und ein großes Repertoire erarbeiten konnte. Mit dem Beethoven Orchester Bonn spielte Lucas im Jahre 2005 das Bach
Doppelkonzert zusammen mit dem Konzertmeister Mikhail Ovrutski unter der Leitung von Roman Kofman. Im Juli des Jahres 2010 spielte er
mehrere Male mit seinem Vater Christian Brunnert das Brahms Doppelkonzert mit dem JSO Bonn unter der Leitung von Andreas Winnen, u.a. in
der Beethovenhalle und der Bundeskunsthalle Bonn. 2008 entsteht in Lübeck das Quartett Inegal, mit dem er seither regelmäßige Konzerte in
ganz Deutschland gibt. Zudem hat Lucas an Kursen/Festivals in Greenwood (USA), Courchevel (Frankreich), Sion (Schweiz), Lake District
(England) und Operabuja (Nigeria) u.A. teilgenommen und mit Geigern wie Christian Tetzlaff, Miriam Fried, Marc Danel und György Pauk
gearbeitet. Mehrere Male spielte er im Landesjugendorchester NRW sowie im Bundesjugendorchester mit. Während seines Studiums in Lübeck
war er Aushilfe der 1. Violinen bei den Lübecker Philharmonikern. Lucas ist seit Beginn seines Studiums in Lübeck Stipendiat der Oscar- und
Vera Ritterstifung in Hamburg.
Andreas F. Staffel studierte Klavier an der Musikhochschule Frankfurt a. M. (Klasse Andreas Maier Herrmann) und in der Meisterklasse
bei Prof. Oleg Maisenberg an der Musikhochschule Stuttgart. Von 1997-2000 war er Student der Kompositionsklassen von Bojidar Dimov und
Prof. Manfred Trojahn an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Er besuchte zahlreiche Meisterkurse für Klavier und Komposition, u.a.
bei Wolfgang Rihm, Henri Dutilleux, Pierre Laurant Aimard, und Vitali Margoulis und nahm an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik
teil.Hierauf folgten mehrere Stipendienaufenthalte, u.a. in New York und Ahrenshoop. Andreas F. Staffel ist Preisträger der Edvard C. Cone
Foundation in Princeton (USA) und Stipendiat der Millay Foundation New York, sowie des Künstlerhauses Ahrenshoop. 2008 wurde sein zweites
Streichquartett ("Asanisimasa") für das Finale des Concours Dutilleux in Tours ausgewählt. Beim Operare-Wettbewerb für den Berliner
Hauptbahnhof 2011 wurde Andreas Staffels Kurzoper "sotto voce" mit einem Preis ausgezeichnet. Er erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge
und konzertierte als Solist, Begleiter und mit Orchestern in vielen Städten Europas, Nord- und Mittelamerikas und wiederholte Male in
Südostasien. Seine Musik wurde von verschiedenen Orchestern, Ensembles und Solisten auf internationalen Festivals aufgeführt. Für das Label
Aeolus in Düsseldorf spielte er diverse CDs ein. Im Jahr 2008 gründete er das Ensemble Anthemion (Berlin) das sich den jüngeren Werken der
Neuen Musik sowie der Improvisation widmet. 2007 unterrichtete er Gastlectures an den Musikhochschulen in Tiansing und Hangzouh in der
Volksrepublik China. 2009 gründete Andreas F. Staffel das Musikstudio Ohrpheo in Berlin.
Brecht auf, hört zu!
Mit immer herzlichen Grüßen,
Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske
BKA-Theater
Mehringdamm 34
10961 Berlin
Kartentelefon: 030 - 20 22 007
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