LS9 Grundlagen elektrischer Messtechnik 1 Gleichspannungsmessungen Version vom 24. Januar 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik 2 1.1 Begrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.2 Das Ohm'sche Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.3 Die Kirchho 'schen Gesetze 3 1.4 1.5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.1 1. Kirchho 'sches Gesetz: Knotenregel . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.3.2 2. Kirchho 'sches Gesetz: Maschenregel . . . . . . . . . . . . . . . 5 Einfache Schaltung zur Messung von Gleichstromwiderständen . . . . . . 7 1.4.1 Innenwiderstandskorrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Handhabung und Unsicherheiten von Analog- und Digitalmessgeräten . . 10 2 Widerstand und Leistung eines Verbrauchers im Stromkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.1 Aufgabenstellung 2.2 Versuchsaufbau und Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.3 Hinweise zu Protokollierung und Fehlerrechnung . . . . . . . . . . . . . . 13 3 Serien- und Parallelschaltung 11 14 3.1 Aufgabenstellung 3.2 Versuchsaufbau und Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 14 3.3 Hinweise zu Protokollierung und Fehlerrechnung . . . . . . . . . . . . . . 14 LS9 Inhaltsverzeichnis Lehr/Lernziele • Analoge und digitale Strom- und Spannungsmessgeräte kennen- und bedienen lernen. • Einfache Schaltungen, wie Serien- und Parallelschaltung oder spannungs- und stromrichtige Messschaltung aufbauen lernen. • Grundlegende experimentelle Arbeitsmethoden der Elektrizitätslehre, wie etwa Strom/Spannungs-Messung zur Widerstandsbestimmung, kennenlernen. • Grundlegende Gesetze der Elektrizitätslehre, wie Ohm'sches und Kirchho 'sche Gesetze festigen und experimentell nachprüfen können. • Grundlagen der Fehlerrechnung festigen. • Anwendungen der Fehlerrechnung im Umgang mit Messgröÿen der Elektrizitätslehre kennenlernen. • Protokollieren üben. - 1 - LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik 1.1 Begrie Stromkreis, Spannungsquelle, Volt- und Amperemeter, Widerstand, Schaltplanzeichen, Ohm'sches Gesetz, Kirchho 'sche Gesetze, Parallel- und Serienschaltung 1.2 Das Ohm'sche Gesetz Der einfachste elektrische Stromkreis besteht aus einer Spannungsquelle, einem elektrischen Widerstand (auch Verbraucher genannt) und den Verbindungsleitungen. Eine (ideale) Gleichspannungsquelle wird mit dem Kreissymbol und einer durchgängigen Leiterbahn beschrieben (vgl. Abb. 1). Sie liefert unabhängig vom Verbraucher zeitlich konstante Spannung und passt die Stromstärke den Eigenschaften des Verbrauchers an. Plus und Minuspol müssen in der Schaltskizze angegeben werden. Bleibt auch die Stromstärke zeitlich konstant, ist der Verbraucher durch eine einzige Kenngröÿe, seinen Widerstand R (auch ohmschen reeller Widerstand ), bestimmt. In den Schaltbildern wie etwa in Abb. 1 wird der Verbraucher im Allgemeinen durch das Widerstandssymbol (ein Rechteck) bezeichnet. Wird am Verbraucher eine (Gleich-)Spannung im Stromkreis ein (Gleich-)Strom I U angelegt (Spannungsquelle), dann ieÿt über den Verbraucher und der Widerstand kann über das Ohm'sche Gesetz folgendermaÿen bestimmt werden: R= U I [R] = Ω (1) Wird U in Volt (V) und I in Ampere (A) eingesetzt so erhält man R in Ohm (Ω). Die dabei im Gleichstromkreis verbrauchte elektrische Leistung P ergibt sich zu: P =I ·U [P ] = W Wird U in Volt (V) und I in Ampere (A) eingesetzt erhält man P in Watt (W). - 2 - (2) LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik Abbildung 1: einfacher Stromkreis 1.3 Die Kirchho'schen Gesetze Die Kirchho 'schen Gesetze heiÿen auch Maschenregel und Knotenregel. Diese Bezeich- nungen stammen aus der Nomenklatur für elektrischen Netzwerke, wie in Abb. 2 gezeigt wird. Knoten: Verbindungen von mindestens 3 Zuführungsleitungen. Zweige: Zusammenschaltung von Bauelementen zwischen 2 Knoten. Maschen: geschlossene Kette von Zweigen. 1.3.1 1. Kirchho'sches Gesetz: Knotenregel Allgemein gilt: Die Summe aus zuieÿenden und abieÿenden Strömen an einem Knoten ist gleich Null. n X Ii = 0 i=1 - 3 - (3) LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik Es ist zu beachten, dass die zuieÿenden Ströme positiv und die abieÿenden negativ zu bezeichnen sind. Dieser Zusammenhang wird in Abb. 3 verdeutlicht. Ströme ieÿen immer vom Pluspol zum Minuspol. Das ist die Stromrichtung, weil es -unabhängig von der Polarität der Ladungsträger und ihrer Flussrichtung- immer die Richtung ist, in der auch der Ladungsübertrag stattndet. In Abb. 4 ist im Stromkreis statt der idealen Spannungsquelle eine Batterie (auch Akkumulator bzw. ganz allgemein galvanische Zelle) eingebaut. Der längere Strich symbolisiert den Pluspol. Abbildung 3: Ströme an einem Knoten I1 + I2 = I3 + I4 Für eine Parallelschaltung mehrerer Verbraucherwiderstände, wie sie in Abb. 4 gegeben ist, gilt dann folgendes: I1 + I2 + ... + In − I = 0 Abbildung 2: Nomenklatur für elektrische Netzwerke - 4 - (4) LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik Abbildung 4: Parallelschaltung von An jedem der Widerstände Rn n Widerständen und Ersatzschaltung mit liegt die gleiche Spannung U. Nach der Knotenregel addieren sich die Ströme durch jeden der Einzelwiderstände zum Gesamtstrom Widerstände lassen sich durch einen Gesamtwiderstand den Leitwert 1/R Rges Rges I. Die n ersetzen. Dieser wird über berechnet. n X 1 1 1 1 1 = + + ... + = Rges R1 R2 Rn Ri i=1 (5) 1.3.2 2. Kirchho'sches Gesetz: Maschenregel Allgemein gilt: Die Summe aller Spannungen in einer Masche ist gleich Null. n X Ui = 0 (6) i=1 Spannungen entlang der Stromrichtung im Stromkreis werden mit einem positiven Vorzeichen notiert. Markiert man die Spannungsabfälle mit einem Pfeil, wie in Abb. 5, so weist der Pfeil immer vom Pluspol zum Minuspol. Zeichnet man auch für die Spannungsquelle den Spannungsabfall (in ihr selbst) mit einem Pfeil ein, so weist dieser in die umgekehrte Richtung wie die Spannungsabfälle im Stromkreis, daher erhält die Spannung an der Quelle ein negatives Vorzeichen. U1 + U2 + ... + Un − U = 0 - 5 - (7) LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik Abbildung 5: Serienschaltung von n Widerständen und Ersatzschaltung mit In Abb. 5 sind eine Spannungsquelle und die einzelnen Verbraucherwiderstände Rn n Verbraucherwiderstände abgebildet. Durch ieÿt stets der gleiche Strom gemäÿ dem Ohm'schen Gesetz an ihnen unterschiedliche Spannungen ren sich zur Gesamtspannung einen Gesamtwiderstand Rges U. Rges I, jedoch liegen Ui an. Diese addie- Daher können die Verbraucherwiderstände auch durch ersetzt werden: Rges = R1 + R2 + ... + Rn = n X Ri (8) i=1 Spannungsteilerschaltung Als Spannungsteilerschaltung versteht man eine Serienschaltung von 2 Widerständen. Diese teilen die Quellenspannung genau im Verhältnis ihrer Widerstände. Wird ein Bauteil gewählt, bei welchem das Widerstandsverhältnis variabel ist, so spricht man von einem Potentiometer, mit welchem die anliegende Spannung an den beiden Teilwider- ständen variiert werden kann. - 6 - LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik Abbildung 6: Spannungsteilerschaltung Abb. 6 zeigt eine Spannungsteilerschaltung, für die, im Sinne der Maschenregel und des Ohm'schen Gesetzes, folgende Beziehungen gelten: U1 + U2 − U = 0 bzw. U1 + U2 = U (9) Da beide Widerstände vom gleichen Strom durchossen werden, folgt ferner: I= U2 U1 = R1 R2 und auch R1 U1 = R2 U2 (10) Zweitere Gleichung wird auch als Spannungsteiler-Regel bezeichnet: In einer Serienschaltung teilt sich die Spannung im Verhältnis der Widerstände. Weiters gilt: U = (R1 + R2 ) · I Setzt man nun für I (11) aus Gleichung 10 ein, so erhält man für die Teilspannungen: U1 = U · R1 R1 + R2 bzw. U2 = U · R2 R1 + R2 (12) 1.4 Einfache Schaltung zur Messung von Gleichstromwiderständen Um Spannung und Strom in einem Gleichstromkreis zu bestimmen, müssen in diesen Stromkreis entsprechende Messgeräte (Voltmeter und Amperemeter) eingebracht werden. Es gilt in jedem Fall folgende Regel: Amperemeter werden immer in Serie zum Verbraucherwiderstand geschaltet. Voltmeter werden immer parallel zum Verbraucherwiderstand geschaltet. - 7 - LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik In Serie geschaltet oder seriell geschaltet bedeutet, dass der Strom nacheinander durch Verbraucher und Messgerät ieÿt. Parallel geschaltet hingegen bedeutet, dass der Strom an einem Knotenpunkt geteilt wird und in der gleichen Zeitspanne sowohl durch das Messgerät als auch durch den Verbraucher ieÿt. Wird ein Amperemeter versehentlich parallel geschaltet, so kommt das wegen des kleinen Innenwiderstandes des Messgerätes einem Kurzschluss gleich, und das Messgerät kann dadurch zerstört werden. Es gibt zwei Möglichkeiten einer Schaltung zur Bestimmung eines Widerstandes: stromrichtige und spannungsrichtige Schaltung (Abb. 7). Abbildung 7: strom- und spannungsrichtige Schaltungen In Abb. 7 a) wird die Spannung am Widerstand richtig gemessen, jedoch ieÿt durch den R parallel geschalteten Spannungsmesser ein Teil des Stromes, der vom Amperemeter mitgemessen wird. Wird dieser Teilstrom IV durch das Voltmeter nicht berücksichtigt, könnte dies zu einem systematischen Fehler für den zu bestimmenden Wert von R führen. zu Der Teilstrom durch das Voltmeter ist dann zu vernachlässigen, wenn der Innenwiderstand Ri des Voltmeters sehr groÿ im Vergleich zu Voltmeter sehr groÿ (im MΩ-Bereich). ist. In der Regel ist Ri in einem R richtig gemessen. Das Voltmeter misst aber den Serienschaltung aus Widerstand R und Innenwiderstand Ri des In Schaltung b) wird der Strom durch Spannungsabfall an der R Amperemeters. - 8 - LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik Wenn Sie bisher nur wenig Erfahrungen mit dem eigenverantwortlichen Aufbauen von elektrischen Schaltungen gemacht haben, beachten Sie die Zusatzinformationen Aufbau einer einfachen Schaltung und Denkaufgabe, sowie den Link zu einem Übungsprogramm. 1.4.1 Innenwiderstandskorrektur Bei einer Widerstandsmessung, bei welcher Strom und Spannung gleichzeitig gemessen werden, kommt es auf Grund der Innenwiderstände der Messgeräte zu einem systematischen Fehler. Bei einer spannungsrichtigen Messung (vgl. Abb. 7 a) ) ieÿt der im Amperemeter gemessene Strom nicht nur durch den Widerstand, sondern ein kleiner Teil davon ieÿt auch über den Innenwiderstand des Voltmeters (siehe Abb. 8). Es kommt auf die Gröÿenordnung dieses Stromes IV an, ob man beim Messergebnis eine Korrektur vornehmen muss. Abbildung 8: Ströme in spannungsrichtigen Schaltungen Die Spannung wird in dieser Schaltung richtig gemessen, also kann bei bekannten Widerständen R und RiV ( = Innenwiderstand des Voltmeters) der Strom IV errechnet und mit IV gröÿenordnungsmäÿig kleiner dem Ergebnis des Amperemeters verglichen werden. Ist als die Messungenauigkeit der Strommessung, so kann eine Innenwiderstandskorrektur vernachlässigt werden. Liegt IV aber in der Gröÿenordnung der Unsicherheit der Strom- messung, so handelt es sich um einen nicht vernachlässigbaren systematischen Fehler und das Messergebnis muss korrigiert werden (der errechnete Strom IV muss abgezogen werden). Auf diese Weise kann man auch errechnen, welches Messgerät als Voltmeter auf Grund seines Innenwiderstandes geeigneter ist. - 9 - LS9 1 Grundlagen der Gleichstrommesstechnik Analog zum hier beschriebenen Beispiel der spannungsrichtigen Schaltung verhält es sich bei der stromrichtigen Schaltung mit dem Unterschied, dass jetzt der Spannungsabfall am Innenwiderstand des Amperemeters berechnet werden und mit der Gröÿenordnung der Unsicherheit der Spannungsmessung verglichen werden muss. Die Innenwiderstände analoger Messgeräte hängen vom gewählten Messbereich ab, während digitale Multimeter zumeist einen xen Innenwiderstand besitzen. Die Werte können Sie den technischen Kenndaten der Geräte im Leitfaden für Studierende entnehmen. 1.5 Handhabung und Unsicherheiten von Analog- und Digitalmessgeräten Analog-Multimeter Analoge Multimeter sind von ihrem Funktionsprinzip her einen Leiter, welcher sich in einem Magnetfeld sen eine Kraft, die sogenannte B Strom-Messgeräte. Flieÿt durch bendet ein Strom I, so wirkt auf die- Lorentzkraft. Das Prinzip des Drehspulmesswerkes beruht genau auf dieser Kraft, die letztlich für den Zeigerausschlag des Messgerätes verantwortlich ist. Beim Analoginstrument (z.B.: Unigor 1n) erfolgt die Anzeige über einen Zeiger auf einer Skala. Meist sind mehrere Skalen vorhanden, welche den verschiedenen Messbereichen entsprechen. Man muss darauf achten, stets auf der richtigen Skala abzulesen, die zu dem gerade eingeschalteten Messbereich gehört! Die Messgenauigkeit eines Analoginstrumentes ist am Gerät angegeben in % vom Ska- lenendwert des jeweiligen Messbereichs - z.B. 0,5 % oder 1,0 % (siehe Datenblätter im Leitfaden für Studierende ) . Wird beispielsweise eine Spannung von 17 V nacheinander mit dem 300 V- und dem 30 V-Bereich gemessen, so ist die Messunsicherheit bei der Messung im 300 V-Bereich wesentlich gröÿer. Darauf muss bei der Wahl des Messbereiches geachtet werden. In der Praxis geht man bei Strom- und Spannungsmessungen folgendermaÿen vor: Man wählt zuerst einen relativ hohen Messbereich - um ungefähr zu wissen wie groÿ I U oder ist (dabei wird das Gerät mit Sicherheit nicht überlastet) und schaltet dann erst auf den möglichst empndlichen Messbereich um. Digitalmultimeter Digitalmultimeter sind von ihrem Funktionsprinzip Spannungs- messgeräte, da die am Eingang angelegte Spannung (oder die Spannung an einem stromdurchossenen Widerstand im Messgerät) mit einer vom Messgerät schrittweise (Bit für Bit) aufgebauten bekannten Gegenspannung kompensiert wird. Diese Gegenspannung wird schrittweise aufgebaut, die maximale Anzahl der Zählschritte entspricht dem gesamten Messbereich, wobei ein Zählschritt meist genau der Auösung der Anzeige entspricht. Bei Digitalinstrumenten (z.B.: Fluke 183/175/179/87V, Peak Tech 4375, etc.) erfolgt die Anzeige über ein digitales Display. Die Messunsicherheit ist hier im wesent- - 10 - LS9 2 Widerstand und Leistung eines Verbrauchers im Stromkreis lichen durch die Auösung (kleinster möglicher Messschritt) und hinzukommende gerätebedingte Unsicherheiten bestimmt (siehe Datenblätter im Leitfaden für Studierende ). Für mehr Information zur Funktionsweise von analogen und digitalen Multimetern, lesen Sie das Zusatzdokument auf der eLearning-Seite des Anfängerpraktikums. 2 Widerstand und Leistung eines Verbrauchers im Stromkreis 2.1 Aufgabenstellung 1. Bestimmen Sie Widerstand und Leistung eines Verbraucherwiderstandes RV mit Hilfe einer spannungsrichtigen Schaltung unter Verwendung eines digitalen Amperemeters und eines analogen Voltmeters. 2. Berechnen Sie die Messunsicherheit des Verbraucherwiderstandes Leistung PV . RV und seiner 3. Führen Sie eine Innenwiderstandskorrektur für die Messanordnungen durch und diskutieren Sie, ob und warum es besser gewesen wäre, die Messgeräte vertauscht einzusetzen (digitales Voltmeter, analoges Amperemeter). 2.2 Versuchsaufbau und Durchführung Abb. 10 zeigt die Materialien und Geräte, die Ihnen zur Verfügung stehen, um alle Experimente dieser Praktikumseinheit durchzuführen. Ein einfacher Steckplatz mit Ver- V braucherwiderstand (R ) und bekanntem Widerstand (R), ein digitales und ein analoges Multimeter sowie Laborkabel. Als Spannungsquelle dient ein HAMEG-Netzgerät (siehe Abb. 9), das man wie folgt bedient: • Der rote Druckknopf in der Mitte der beiden Module schaltet die Spannungsquelle ein (in Abb. 9 ist er ganz links zu sehen, da das zweite Modul nicht abgebildet ist). Der linke oder der rechte Drehknopf VOLTAGE (über den Buchsen, an welchen Sie angeschlossen haben) regelt die Spannung der 2 unabhängigen Spannungsquel- - 11 - LS9 2 Widerstand und Leistung eines Verbrauchers im Stromkreis len. Ihr momentaner Wert wird an der Digitalanzeige angezeigt. Das eingebaute Messgerät kann aber nicht so genau messen, wie die von Ihnen angeschlossenen Multimeter, und dient daher nur der Grobregelung der Spannung. Stellen Sie auf ca. U = 20 V (es kommt dabei nicht darauf an, einen exakten Wert voreinzu- stellen, denn die Spannung wird sowieso im Anschluss mit dem Multimeter genau gemessen). • Der Druckknopf V/mA/FUSE-OnO hat mehrere Funktionen: Durch kurzes Drücken können Sie die Anzeige wechseln (entweder wird die angelegte Spannung angezeigt - V leuchtet grün auf, oder der ieÿende Strom wird angezeigt mA leuchtet grün auf ). Sie interessieren sich bei dieser Messung nur für die einzuregelnde Spannung (also V sollte grün leuchten). Durch langes Drücken (etwa 2 s), wird die interne Sicherung (Fuse) aktiviert. Das ist als Absicherung von Vorteil, daher aktivieren Sie diese. Es wird links neben der Anzeige ein oranges F aueuchten, wenn die Sicherung aktiv ist. • Der Drehknopf CURRENT ist ein Strombegrenzungsregler (0-500 mA), der mit der Sicherung (Fuse) interagiert. Sie werden mit so kleinen Strömen arbeiten, dass es nur darauf ankommt, im Fall eines Kurzschlusses einen Sicherungsdefekt im Multimeter zu verhinden. Wählen Sie vom möglichen Bereich daher ca. die Hälfte. • Nun können Sie die Spannungsquelle aktivieren. Dazu drücken Sie den Druckknopf OUTPUT in der Mitte des Moduls, sodass ON grün leuchtet. Abbildung 9: HAMEG-Netzgerät Bauen Sie eine spannungsrichtige Messanordnung auf und verwenden Sie das Analoginstrument zur Spannungsmessung. Notieren Sie gleich alle Ergebnisse mit dazugehörigem Messbereich und Messunsicherheit. - 12 - LS9 Abbildung 10: 2 Widerstand und Leistung eines Verbrauchers im Stromkreis Materialien zur Versuchsdurchführung (Symbolbild, Geräte variieren). Auf der eLearning-Seite des Anfängerpraktikums zu diesem Kurstag nden Sie ein vertontes Lehrvideo zu den Grundgesetzen der elektrischen Schaltungstechnik und zum Aufbau von einfachen Messschaltungen. 2.3 Hinweise zu Protokollierung und Fehlerrechnung Berechnen Sie die zusammengesetzte Messunsicherheit mit Hilfe der relativen Unsicherheit. Unterscheiden sich die relativen Unsicherheiten von - 13 - R und P ? Wenn nicht - warum? LS9 3 Serien- und Parallelschaltung 3 Serien- und Parallelschaltung 3.1 Aufgabenstellung 1. Überprüfen Sie die Kirchho 'sche Maschenregel mit Hilfe einer Serienschaltung aus zwei bekannten Widerständen. 2. Überprüfen Sie die Kirchho 'sche Knotenregel mit Hilfe einer Parallelschaltung aus zwei bekannten Widerständen. 3.2 Versuchsaufbau und Durchführung Bauen Sie mit Hilfe der Materialien, beschrieben in Pkt. 1.2, zuerst die Serienschaltung auf (vgl. Abb. 5). Nachdem Sie aus dem ersten Experiment den korrigierten Wert von RV kennen, sind beide Widerstände bekannt. Messen Sie nun Gesamt- und Teilspannungen und überprüfen Sie die Kirchho 'sche Maschenregel in dem Sie zeigen, dass sich die Teilspannungen zur Gesamtspannung addieren und dass sich die Spannungen im Verhältnis der Widerstände teilen. Bauen Sie danach die Parallelschaltung auf (vgl. Abb. 4). Messen Sie nun Gesamt- und Teilströme und überprüfen Sie die Kirchho 'sche Knotenregel in dem Sie zeigen, dass sich die Teilströme zum Gesamtstrom addieren und dass sich die Ströme im Verhältnis der Leitwerte (= Kehrwert des Widerstandes) teilen. Auf der eLearning-Seite des Anfängerpraktikums zu diesem Kurstag nden Sie ein vertontes Lehrvideo zu den Grundgesetzen der elektrischen Schaltungstechnik und zum Aufbau von einfachen Messschaltungen. 3.3 Hinweise zu Protokollierung und Fehlerrechnung Berechnen Sie unbedingt die zusammengesetzte Messunsicherheit, denn ohne Angabe von Unsicherheiten können Ergebnisse nicht miteinander verglichen und Zusammenhänge nicht schlüssig überprüft werden! - 14 -