Gruppentherapie, Selbsterfahrungs- und Selbsthilfegruppen Reflexion Training Spiegel (Feedback) Selbstwirksamkeit Beobachtung Selbstvertrauen Befindlichkeit Homo- / Heterogenität Effektivität Unterstützung Entlastung Analyse Kommunikation Bioenergetik holotropes Atmen Rollenspiele Gruppendynamik „Befruchtung“ (Bezugsrahmenerweiterung) Konfrontation Prozesse Entwicklung / Wachstum Nachreifung Erprobung im Labor Modelllernen Kostenersparnis Geborgenheit/Solidarität Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 1 von 22 Verbinden Sie die 9 Punkte mit 4 geraden Strichen ohne den Stift abzusetzen und ohne eine Punkt zweimal zu berühren Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 2 von 22 Einzeltherapie Gruppentherapie A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 3 von 22 Allgemeines • Bei der Gruppenpsychotherapie werden mehrere Patienten in einer Gruppe gemeinsam behandelt. Die psychische und soziale Gruppen-Dynamik wird genutzt, um Therapieziele zu erreichen. • Therapiegruppen können aus unterschiedlich vielen Mitgliedern bestehen. • Eine Gruppe kann geschlossen (vom Anfang bis zum Ende die gleichen Teilnehmer) oder offen (Neue Teilnehmer werden auf frei gewordene Plätze gesetzt) sein. • Hat der Therapeut, der die Gruppe leitet, eine Kassenzulassung für Psychotherapie, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Gruppentherapie. • Einer Gruppentherapie werden unterschiedliche Konzepte wie Psychoanalyse, Verhaltens-therapie, Systemische Therapie oder auch klientenzentrierte Therapie, Psychodrama sowie Gestalttherapie zugrunde liegen. • Untersuchungen zeigen, dass Gruppenpsychotherapie bei verschiedenen psychischen Erkrankungen oft genauso hilfreich wie eine Einzeltherapie ist. • Gruppentherapie wird u.a. bei Angststörungen, Depressionen, Burn-Out-Syndrom, Trauma-Störungen, Suchterkrankungen, Zwangsstörungen, Essstörungen, psychosomatischen Erkrankungen und Schmerzstörungen eingesetzt. Auch Demenzerkrankungen, Krisen bei Persönlichkeitsstörungen, Psychoonkologische Behandlungen werden mittlerweile im GruppenSetting bearbeitet. • Eine Gruppen-Psychotherapie gilt seit Einführung der neuen Psychotherapie-Richtlinie im April 2017 als gleichwertige Behandlungsform zu einer Einzeltherapie. • In der Gruppe berichten die Patienten relativ frei oder vom Therapeuten angeleitet über ihre Probleme und die damit verbundenen Gefühle. Dabei erhalten sie von den anderen Teilnehmern eine Rückmeldung (Feedback). • z.B. wie Andere die Probleme einschätzen oder welche Anregungen sie haben, um die Probleme zu lösen. Jedem Teilnehmer steht es dabei frei, wie weit er sich öffnet und den anderen Teilnehmern Einblick in seine Probleme gibt. • In jeder Gruppentherapie gelten bestimmte Regeln: zum Beispiel, dass die Therapie in einem geschützten Raum stattfindet und nichts, was in der Gruppe besprochen wird, an Außenstehende weitergegeben werden darf. Auch für das Feedback gelten Regeln: So sollen die Gruppenmitglieder ihre Rückmeldung in Ich-Form geben, sie wertschätzend formulieren und eher beschreibende als bewertende Aussagen machen. Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 4 von 22 Versuch einen Überblick zu verschaffen und Ordnung zu bringen 1: 1. Selbsthilfegruppen 2. problem- bzw. störungsspezifische Aufklärungsgruppen / Gesprächskreise für Betroffene 3. Selbsterfahrungs- oder Wachstumsgruppen 4. Psychotherapiegruppen 1. erste Gruppe waren die Anonymen Alkoholiker, 1935 in den USA wechselseitig helfende Unterstützung durch Betroffene bei der Verarbeitung schwerer Störungen, Erkrankungen und Behinderungen (Krebs, Querschnittslähmung, Aids usw.), gemeinsame Auseinandersetzung mit psychischen, psychosomatischen und psychiatrischen Störungen (Ängste, Drogenabhängigkeit, Stottern, Migräne usw.) bis hin zu Themen alltäglicher Belastung, Krisen und Betroffenheit (Scheidungserfahrungen, Alleinerziehung von Kindern oder Überwindung von Schüchternheit und Einsamkeit). Zusätzlich gemeinsame Freizeitaktivitäten, wechselseitige Unterstützung in der Haushaltsführung, arbeitsteilige Suche nach Informationen über Institutionen und Ämter. Wichtig ist auch politisch Einflussnahme und Fundraising. Nach Untersuchungen ist die therapeutische Wirkung der Selbsthilfegruppen mit den Effekten professioneller Therapieangebote vergleichbar (Lieberman, 1986a; Gottlieb, 1988). Stichworte sind hier die Überwindung von Expertendominanz und Klientenabhängigkeit und der Aufbau von Selbstwirksamkeit. 2. Präventive Aufklärungsgruppen im Übergangsbereich zwischen professioneller Initiative und Selbsthilfe. Sie sind oft Ergebnis professionell entwickelter präventiver Programme, werden häufig durch professionelle Helfer und Therapeuten angeregt und zeitweilig oder kontinuierlich durch diese geleitet. Die Zielgruppen entsprechen weitgehend denen der Selbsthilfegruppen, reichen wegen ihrer präventiven Intentionen weit über diese hinaus (vgl. Röhrle, 2005). Prototypisch sind Programme zur Verbesserung partnerschaftlicher oder ehelicher Beziehungen. Diese werden von Kirchen, Gewerkschaften, Beratungsstellen, regionalen Netzwerken angeboten. Sie dienen dazu, die Möglichkeiten partnerschaftlichen Zusammenlebens in einer Weise zu beeinflussen, dass neu gelernte Umgangsformen vor Risikobedingungen und deren Folgen (Scheidung, Gewalt, Missbrauch) 1 Fiedler (2005). Verhaltenstherapie in Gruppen. Weinheim: Psychologie Verlags Uni Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 5 von 22 schützen und die Potentiale eines gemeinsamen sozialen Rückhalts gestärkt werden. mögliche Ziele und Erfolge sind z.B. technische, psychoedukative und organisatorische Unterstützungen, Aufklärung über Anlass und Möglichkeiten einer Selbsthilfegruppe, Raumbeschaffung, informelle Hilfe beim Auffinden von Experten, die Entwicklung von Zielideen und Perspektiven 3. Encounter-, Selbsterfahrungs- und Wachstumsgruppen waren das dominierende Konzept einer weltweiten „Gruppenbewegung“ seit den 1960er- und 1970er-Jahren. Sie wurden gern als „Therapie für Normale“ bezeichnet und hatten das Ziel, nicht nur psychisch gestörten Menschen, sondern allen Interessierten Möglichkeiten einer persönlichen Weiterentwicklung durch die Teilnahme an professionell geleiteten Gruppen zu ermöglichen. Das Interesse an solchen Gruppen ist in dem Maße zurückgegangen. Entscheidend ist hier für den konstruktiven Erfolg professionelles Setting, klare Regeln, humanistische Grundüberzeugung. eine Gefahr besteht nicht selten darin, dass sich TN in diese Gruppe begeben, die dem Grunde nach an einer „behandlungsbedürftigen“ Störung leiden. 4. Psychotherapeutische Gruppen unterscheiden sich von den anderen Gruppen dadurch, dass sie die therapeutische Behandlung psychischer Störungen zum Ziel haben und deshalb von therapieberechtigten Personen geleitet werden. Gruppe als Publikum oder Auditorium: seminarähnliche und damit eher psychoedukativ ausgerichtete Interventionsmöglichkeiten. Sie werden als Informationsgruppen zur Schulung von Patienten angeboten, um diese z.B. über Gesundheitsverhalten, Alkoholmissbrauch, Essprobleme oder Erziehungsfragen aufzuklären. Dieses Konzept findet sich in den präventiven und psychotherapeutischen Gruppenkonzepten der Verhaltenstherapie wieder, aber auch in anderen psychotherapeutischen Schulen. Gruppe als Übungsfeld: Sie ermöglicht die Einübung zwischenmenschlicher Kompetenzen und Konfliktlösungsstrategien: indirekt etwa in Gruppengesprächen oder direkt unterstützt durch Gruppenübungen und Trainingseinheiten zur Verbesserung sozialer Kompetenz und Selbstsicherheit. Gruppe als Beziehungsfeld: In dieser Funktion wird sie als „sozialer Mikrokosmos“ betrachtet, in dem durchgängig Interaktion und Beziehungsgestaltung stattfinden, welche durch Therapeuten in heilsamer Form gesteuert werden. Die Idee der Gruppe als Kontext eines Beziehungslernens dürfte die wesentliche therapeutische Grundlage der meisten einsichtsorientierten Therapieformen darstellen, als deren wichtigste die Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 6 von 22 gesprächspsychotherapeutischen und tiefenpsychologischen Therapieverfahren (einschließlich der Psychoanalyse) gelten können. Gruppenreflexion persönlicher Entwicklungen: Diese Funktion eröffnet besondere Formen der existenziellen Einsicht in unabgeschlossene Erfahrungen, die in der Gruppe in besonderer Weise angereichert und bereichert werden können: z.B. durch Feedback und Rückmeldungen anderer Gruppenteilnehmer, durch Modelle, die andere Gruppenmitglieder für ähnliche Probleme und Entwicklungen abgeben, oder auch durch die Möglichkeit, in der Gruppe wechselseitige Hilfe und Unterstützung anzuregen. Diese Form der Gruppenarbeit dürfte in fast allen Gruppentherapieansätzen mehr oder weniger ausdrücklich realisiert werden; in der Verhaltenstherapie steht diese Funktion in den sog. zieloffenen Gruppenkonzepten im Vordergrund. Funktionen des psychotherapeutischen Personales: Die Rolle sind unterschiedlich, je nach Schule, Methode, Setting, Störungsbilder usw. Gruppe als Methode der Wahl: Aufgrund vorliegender Forschungsergebnisse ist davon auszugehen, dass Gruppenpsychotherapie für die meisten psychischen Störungen als eine gleichrangige Alternative zur Einzeltherapie angesehen werden kann und dass sie für eine Reihe von Störungen sogar als Methode der Wahl anzusehen ist. Letzteres gilt insbesondere für jene psychischen Störungen, deren Eigenarten, Verursachung oder Verlaufsbedingungen auch auf komplexe Störungen des zwischenmenschlichen Beziehungsverhaltens rückschließen lassen. Das heißt nun andererseits nicht, dass Gruppentherapie ausschließlich für die Behandlung zwischenmenschlicher Beziehungsprobleme in Frage kommen kann. Im Gegenteil ist ebenfalls gut belegt, dass die Ergebnisse einzeltherapeutischer versus gruppentherapeutischer Interventionen auch dann als gleichwertig betrachtet werden können, wenn in der Behandlung zwischenmenschliche Probleme ausgeklammert bleiben (vgl. Grawe et al., 1994; Orlinsky et al., 1994). Wenn man die Vorgehensweisen in verschiedenen Gruppenkonzepten genauer betrachtet, ergeben sich einige prominente Merkmale, nach denen sich die Psychotherapiegruppen grob zwei völlig unterschiedlichen Grundansätzen zuordnen lassen. Es sind dies: - konflikt-, beziehungs- und interaktionsorientierte Psychotherapiegruppen, - störungs-, methoden- und einzelfallorientierte Psychotherapiegruppen. Beide Grundansätze unterscheiden sich v.a. darin, welche Bedeutsamkeit der Bearbeitung zwischenmenschlicher und gruppendynamischer Konflikte und Prozesse als dem zentralen therapeutischen Wirkfaktor beigemessen wird. Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 7 von 22 Geschichte 2 Die Suchttherapie entwickelte sich historisch betrachtet (vgl. Strauß und Mattke, 2012, S. 286) aus der Abstinenzbewegung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Bekannte Organisationen wie das Blaue Kreuz, die Guttempler oder der Kreuzbund haben ihren Ursprung im religiösen bzw. spirituellen Bereich. Heute arbeiten diese Organisationen als Selbsthilfegruppen, die sich im System der Suchthilfe als wichtiges Bindeglied zu den Kliniken und Beratungsstellen sehen. Eine der wohl bekanntesten Selbsthilfegruppen sind die Anonymen Alkoholiker, die 1935 in der USA gegründet wurden und bis jetzt noch aktiv sind. „Damit können Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen als Vorläufer der professionellen Suchttherapie angesehen werden“ (Strauß und Mattke, 2012, S. 286). Einige Meilensteine in der Gruppentherapie (vgl. Strauß und Mattke, 2012, S. 12): • 1942, Moreno Erste professionelle Vereinigung. Moreno gründet die American Society for Group Psychotherapy & Psychodrama (ASGPP). • 1946, Rogers Rogers beginnt in Chicago damit, den Einsatz von Gruppen für die Supervision von Ausbildungsteilnehmern zu explorieren. • 1946, Moreno Das Psychodrama wird in einem Buch über Gruppen zum Studium interpersoneller Beziehungen weiterentwickelt. • 1948, Foulkes Veröffentlichungen zur Gruppenanalyse mit der Auffassung, dass die Gruppe mehr ist als die Summe ihrer Einzelteile ist. • 1951, Rogers Klientenzentrierte Therapie wird in Gruppen angewandt. • 1951, Perls u. Kollegen Entwicklung der Gestalttherapie mit Einfluss auf die Gruppentherapie. • 1969, Perls Gestalttherapie und Transaktionsanalyse werden – insbesondere im Esalen Institute – vermehrt eingesetzt. • 1970, Yalom Erste Ausgabe des Klassikers „Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie". • 1977, Meichenbaum u. Genest Anwendung kognitiv-behavioraler Techniken bei der Behandlung von Angstpatienten in Gruppen. 2 Steiner Martin, Dissertation 2017 Interuniversitäres Kolleg Graz/Seggau Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 8 von 22 Durchführung (Beispiele)3 Grundsätzlich: Die Gruppe dient als Spiegel und gleichzeitig als Halt und Stütze („Holding Environment“) Möglich sind: Therapie des Einzelnen vor der Gruppe Therapie des Einzelnen mit Einbezug der Gruppe Therapie des Einzelnen durch die Gruppe Therapie der Gruppe als Ganzes Je nach psychotherapeutischer Methode: Psychoanalytische/psychodynamische Gruppe In der Gruppe finden Übertragungen statt und eine Re-Inszenierung der frühen Beziehungserfahrungen und ihrer Störungen. Die können dann vom Therapeuten (der abstinent/neutral ist) aufgegriffen, konfrontiert und gedeutet werden. Die Beziehungskonflikte in der Gruppe spiegeln die Beziehungskonflikte im realen Leben draußen in etwa wieder und können so in den Gruppen erkannt, gedeutet und bearbeitet werden Verhaltenstherapeutische Gruppe Je nach Ausrichtung der Gruppen können die Probleme Einzelner verhaltenstherapeutisch bearbeitet werden und/oder durch Verhaltenstraining in den Gruppen Verhaltensdefizite aufgefüllt werden, z.B. durch Rollenspiele und Partnerübungen. Dem operanten Lernen kommt dabei besondere Bedeutung zu. Klientenzentrierte Gruppe Hier ist das Wesentliche die unterstützende wertschätzende Haltung der Gruppenmitglieder untereinander (durch den Therapeuten vorgelebt), so dass die Teilnehmer sich mehr und mehr selbst erforschen und sich den anderen mitteilen können. Unterstützung der Selbstaktualisierungstendenz. Gestalttherapeutische Gruppe Stark erlebnisaktivierende Arbeit mit gestalttherapeutischen Übungen, Stuhlarbeit als Einzelarbeit vor der Gruppe, mit Nutzung der Gruppen zur Verstärkung. Rollenspiele Arbeit mit dem leeren und dem heißen Stuhl. 3 Almut Schmale-Riedel Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 9 von 22 Psychodramagruppe Steggreifspiel und Rollenspiel zu Problemen einzelner Gruppenteilnehmer mit aufdeckendem Charakter durch Spiegeln und Feedback der Rollenmitspieler. Transaktionsanalytische Gruppe Je nach Zielrichtung verhaltenstherapeutisch orientiert zur Stärkung des ErwachsenenIchs oder aufdeckend mithilfe von Spiel- und Skriptanalyse. Regressive Arbeit mit Kind-Ich-Zuständen zur Neuentscheidung und/oder Beelterung, Veränderung von Eltern-Ich-Strukturen durch Übungen und Arbeit mit dem Introjekten, Anleitung zur Selbst-Beelterung, Enttrübungsarbeit und Bezugsrahmenerweiterung durch Feedback-Prozesse in der Gruppe. Familienaufstellungen Aufdecken und Bearbeiten ungelöster Rollenkonflikte, Delegationsphänomene in der Familie, Verstrickungen als Erbe vorgehender Generationen. Der Klient wählt Gruppenmitglieder als Stellvertreter seiner Familienmitglieder aus, stellt sie im Raume auf, um das Beziehungsgeflecht symbolisch auszudrücken. Die Stellvertreter rückmelden ihre Empfindungen und Gefühle in der erlebten Rolle, so dass sich das „Beziehungsdrama“ oder die „Kollusionen“ darin zeigen können. Ungelöste Probleme und ihre Auswirkungen in der Familie werden sichtbar und können dann in lösenden Schritten und „Ritualen“ verändert werden. Körperpsychotherapie Bioenergetik, holotropes Atmen, Rebirthing u.v.m. Wirkprinzipen von Gruppentherapie (u.a.) nach Almut Schmale-Riedel • Lernen am Modell (Modell Therapeut oder andere Teilnehmer) • Lernen durch Trittbrettfahren • Geborgenheit und Solidarität erfahren • Normalisierung der eigenen Probleme • Wahrgenommen- und Gespiegeltwerden klärt und enttrübt das Selbstbild • Konfrontation und Feedback enttrübt • Im Kontakt können neue Erfahrungen gemacht werden und neues ausprobiert werden • Stützsystem Gruppe ermutigt • Individualität und Autonomie kann gefördert werden • Kontakt- und Kommunikationsverhalten wird gleichzeitig gefördert Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 10 von 22 Kontraindikation • Psychotische Störungen • Schwere Persönlichkeitsstörungen • Psychische Störungen mit größerer Ich-Schwäche • ungünstig für Personen mit stark histrionischen Zügen • ungünstig für leicht kränkbare Personen mit eloquent-selbstgefälliger Fassade (Möller/Laux) Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 11 von 22 Irwin Yalom Irvin D. Yalom, Bestseller-Autor und populärer Wissenschaftler, ist einer der einflussreichsten lebenden Psychotherapeuten. Prof. Dr. Yalom hat weltweit Millionen von Büchern verkauft, Kritiker beschreiben ihn als erstaunlich, inspirierend, fesselnd, bewusstseins- und lebensverändernd. Neben seinen Bestsellern „die Schopenhauer-Kur, Die rote Couch und Die Liebe und ihr Henker“ hat er Lehrbücher und Geschichten aus der Psychotherapie geschrieben, die allesamt zu Klassikern geworden sind.“Und Nietzsche weinte“ war ein Bestseller in Deutschland (1 ,5 Million verkaufte Exemplare), Israel, Griechenland, Türkei, Holland, Argentinien und Brasilien. Hinweise: https://www.youtube.com/watch?v=Gx9J8j2Xz0g Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie - Ein Lehrbuch 1. Hoffnung wecken Gruppentherapeuten können Hoffnung wecken, indem sie den Glauben der KlientInnen an die Wirksamkeit gruppentherapeutischer Behandlung stärken, indem sie eine positive Erwartungshaltung forcieren. Hoffnung wird auch geweckt durch die anderen TeilnehmerInnen. Sie befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Problembewältigung, erzeugen durch ihre Fortschritte Hoffnung. 2. Universalität des Leidens Menschen, die in PSY-GT kommen, wissen oft nicht, dass andere mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, dass andere ähnliche Gefühle haben. Dass sie nicht die Einzigen sind, die leiden, sondern dass auch andere Schwächen, Probleme und Krisen haben, entlastet. 3. Mitteilen von Informationen Psychoedukative Komponente: Informationen über Krankheitsbilder helfen oft, dysfunktionale Muster zu verändern. Es erweist sich als sinnvoll und wirksam, wenn wir die Informationen mit eigenen Erfahrungen koppeln, z. B.: Wie wirken sich die vier burnoutfördernden Faktoren bei mir aus? 4. Altruismus Das gute Gefühl, anderen etwas geben zu können, für andere wichtig zu sein, stärkt das Selbstwertgefühl. In der PSY-GT erleben KlientInnen, dass sie nützlich sind, dass sie gebraucht werden. Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 12 von 22 5. Korrigierende Rekapitulation des Geschehens in der primären Familiengruppe PSY-GT bietet die Möglichkeit, familiäre Situationen zu wiederholen. Wichtig dabei ist es, sie in korrigierender Form zu erleben, ihnen neue Bedeutungen zuzuordnen. „Viele Gruppenmitglieder bringen durch die Auseinandersetzung mit den Problemen, die sie im Umgang mit ihren Therapeuten und mit anderen Gruppenmitgliedern haben, auch bisher ungelöste Probleme aus wesentlich früheren Zeiten zum Abschluss.“ (Yalom 2010, 40) 6. Entwicklung von sozialer Kompetenz PSY-GT ermöglicht soziales Lernen. Konfliktfähigkeit, Empathie, Feedback geben – alle diese Fähigkeiten sind wichtige Elemente sozialer Intelligenz und werden in der PSY-GT geschult. 7. Imitationsverhalten Gruppenmitglieder lernen voneinander, indem sie sich beim Lösen ihrer Probleme beobachten. Sie probieren Verschiedenes aus, die eine oder andere Idee passt, anderes verwerfen sie wieder. 8. Interpersonales Lernen In PSY-GT können Gruppenmitglieder ihre zwischenmenschliche Kommunikation verbessern und dysfunktionale Muster in der Beziehung zu anderen schneller erkennen und korrigieren. In der PSY-GT kann interpersonale Kommunikation nicht nur auf der kognitiven Ebene begriffen, sondern auch ganz konkret erlebt werden. 9. Gruppenkohäsion Kohäsion ist das gruppentherapeutische Gegenstück zur therapeutischen Beziehung in der Einzeltherapie. Damit wird der Zusammenhalt, das Gemeinschaftsgefühl, das Gruppenklima bezeichnet. „Sie ist das Ergebnis aller Kräfte, die auf alle Gruppenmitglieder so einwirken, dass sie in der Gruppe bleiben wollen.“ (Yalom 2010, 82) 10. Katharsis Das Ausdrücken von Affekten steht in enger Relation zu positiven Arbeitsergebnissen. Katharsis alleine ist jedoch nicht ausreichend, erst durch die Reflexion und die Zuschreibung von Bedeutung wird Veränderung möglich. 11. Existenzielle Faktoren Damit meint Yalom unveränderliche Fakten: Das Leben ist manchmal ungerecht. Manchmal ist es unmöglich, Schmerzen zu verhindern, letztlich müssen wir mit dem Leben selbst fertig werden, wir sind – trotz Rat und Unterstützung anderer – selbst für unser Leben verantwortlich. Diese Faktoren als unveränderliche zu akzeptieren, hilft Menschen in der PSY-GT auf Veränderbares zu fokussieren. Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. 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Die Gruppe ist ein Facettenspiegel Die Gruppe ist eine Bühne. Die Gruppe ist ein Vexierbild. Die Gruppe ist ein Problemlösungsgenerator. Die Gruppe ist ein Labor. Die Gruppe ist eine Lehrwerkstatt Die Gruppe ist ein Rückhalt Die Gruppe ist ein Nest Die Gruppe ist ein Kokon Die Gruppe ist ein Schlaraffenland Die Gruppe ist ein Assistent für den Gruppenleiter Die Gruppe ist ein Stimulus Die Gruppe ist ein Authentizitätsraum Die Gruppe ist eine Menge Die Gruppe ist ein sozialer Modell-Raum Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. 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Störung • Ängste • Depression • Persönlichkeitsstörung • BorderlinePersönlichkeitsstörung ca. 80–120 Stunden • Familien- und Partnerschaftskrise ca. 15–30 Stunden • Kommunikations- und Interaktionsdefizite übend, trainierend (offene Gruppe) aufdeckend, kathartisch, konfliktzentriert (geschlossene Gruppe) Dauer • Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] bedarfsabhängig (ca. 10–20 Stunden) bedarfsabhängig (ca. 15–30 Stunden) Standard: 40–80 Stunden ca. 30–40 Stunden soziales Lernen Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 17 von 22 Milieugruppe Klinik Menterschwaige, München „Berliner Schule der Dynamischen Psychiatrie. Unser Anliegen ist es, Psychoanalyse, Gruppendynamik und Psychotherapie in die Psychiatrie zu integrieren. Die psychopharmakologische Behandlung erfolgt nach der Maxime: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“ In der Milieugruppe bilden Patienten und Therapeuten eine therapeutische Gemeinschaft, bei der jeder Patient entsprechend seinen Fähigkeiten an der Gestaltung des täglichen Lebens in Arbeit und freier Zeit mitwirkt. Dazu gehören die gemeinsamen Mahlzeiten, die Gestaltung des Klinikalltags und der freien Zeit. Einen zentralen Platz in der Milieutherapie nimmt das gemeinsame Projekt ein: es soll den Patienten die Möglichkeit geben, ihre Kontaktfähigkeit über das gemeinsame Tun zu verbessern, ihre handwerklichen, künstlerischen und geistigen Fähigkeiten einzubringen bzw. zu entwickeln. Die Gruppe entscheidet sich gemeinsam für ein Projekt das einen Sinn haben soll. Häufig symbolisiert das jeweilige Projekt die unbewussten Wünsche und Bedürfnisse, die die Gruppe derzeit beschäftigen. Projekte können sein: z.B. die Gestaltung einer Bank im Stil von Gaudi, das Herstellen von Skulpturen, den Bau eines Sommerpavillons. In der Milieutherapie geht es zentral darum über das gemeinsame Tun wieder im Kontakt mit anderen zu kommen und die gesunden Bereiche bei jedem zu stärken. Der Therapieplan eines jeden Patienten sieht ein bis zweimal wöchentlich eine Einzelpsychotherapie vor. Die Sitzungen dauern in der Regel 30 bis 50 Minuten, können in Krisensituationen auch häufiger oder länger stattfinden. Wir bieten unterstützende, tiefenpsychologisch fundierte oder analytische Einzelgespräche an. Der jeweilige Einzeltherapeut ist für die Koordination und Kontrolle der gesamten Behandlung verantwortlich. Im Mittelpunkt der Gruppensitzungen stehen die Themen, mit denen sich die Teilnehmer gerade beschäftigen. Ein Thema ist nicht vorgegeben, vielmehr bringen die Gruppenteilnehmer ihre Anliegen in der Gruppe vor und erhalten eine Rückmeldung. Erfahrungen und Erlebnisse können hier offene angesprochen werden. Durch die direkte Rückmeldung in der Gruppe können Probleme unter verschiedenen Gesichtspunkten reflektiert und zudem Lösungswege erarbeitet werden. Differenzierung zwischen Vergangenheitserlebnissen und das Erleben im Hier und Jetzt findet statt. Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 18 von 22 Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. 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IFA: Selbsterfahrungsgruppe im Rahmen einer Verhaltenstherapie in Form einer supervidierte Reflexion der (lösungsorientierten) Therapeuten-Patienten-Beziehung durch Fokussierung auf den therapeutischen Interaktionsprozess und dessen Begleiterscheinungen. Wirkhypothese: Mit Hilfe regelmäßiger und kontinuierlicher Besprechungen lernen die Teilnehmer der Gruppe, den interaktionellen Kontext der vom Patienten gezeigten Beschwerden und Symptome zu erfassen („Beziehungsdiagnostik“). Damit sollen gegebenenfalls eigene Wahrnehmungsverzerrungen und Fehlhaltungen (z.B. in Form einer Gegenübertragung bzw. mangelhafte Beziehungskompetenz) gegenüber dem Patienten korrigiert werden. Indikationen - Schulung von psychosozialer Kompetenz und Training in Besonderheiten der Situationsdiagnostik von Ärzten bzw. Angehörigen helfender Berufe. - Geeignet als patientenzentrierte Selbsterfahrung. - Kontrolle der Gegenübertragung. Begleitwirkungen, Komplikationen, Kontraindikationen Begleitwirkungen, Komplikationen: Fehlinterpretationen möglich, wenn gruppendynamische Prozesse fehlgedeutet oder nicht erkannt werden. Kontraindikationen: Nicht bekannt. Vorgehen In üblicher Gruppengröße von 6–9 Personen, die therapeutisch tätig sind, werden unter Anleitung Besonderheiten im Umgang mit Problempatienten besprochen, wobei sich der Supervisor interpretierend und verdeutlichend bete iligt. Dauer, Umfang: Wöchentlich oder 14-täglich Sitzungen von 1–2 Stunden Dauer über etwa 1 Jahr, auch fraktioniert in Blockform. Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 20 von 22 Waldtherapie Die Waldtherapie ist ein Element der Klimatherapie, welches gezielt für präventive und therapeutische, aber auch rehabilitative Zwecke eingesetzt werden kann. Dazu gibt es eine Vielzahl internationaler Studien, welche gesundheitsfördernde Aspekte auf Körper und Psyche darstellen, wennauch die Studienqualität oft mangelhaft ist. Deshalb ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema "Wald und Gesundheit" dringend nötig. Das Waldbaden (jap. Shinrin-yoku) weist in Japan und Südkorea auf eine lange Tradition zurück. Während eines Aufenthaltes im Wald wird der Mensch mit all seinen Sinnen angesprochen: Die Augen empfangen unterschiedliche Lichtverhältnisse, zumeist Dämmerlicht Der Geruchssinn nimmt neue Eindrücke wahr, wie z. B. den Geruch von Holz und Erde Man hört seltene, ungewohnte Geräusche wie Vogelstimmen, das Rascheln der Blätter oder das Plätschern eines Baches Mit den taktilen Sensoren der Hände / Füße können neue Materialien erspürt werden (Blätter, Rinde, Wurzeln etc.) Der Geschmackssinn wird z. B. durch das Probieren von Beeren angesprochen Waldbaden soll gesundheitsfördernd sein Abhängig vom Waldtyp (Laub-, Misch- oder Nadelwald) bildet der Wald sein spezifisches Waldklima aus. Das Waldklima zeichnet sich durch folgende gesundheitsfördernde Elemente aus: hohe Luftqualität und Reduktion von Luftschadstoffen führen zur Entlastung von Atemwege und Haut sowie einer systemischen Wirkungen (u. a. auf Herz- und Gefäße) hohe Luftfeuchtigkeit entlastet die Atemwege niedrige Lufttemperaturen steigern die körperliche Leistungsfähigkeit und härten ab spezielle Lichtverhältnisse führen zur Verbesserung von Stimmung und vermitteln Geborgenheit Pflanzen, Bäume, Holz, Waldboden, Erde tun ebenfalls der Psyche gut Somit könnte die Waldtherapie für die Primär- oder Sekundärprävention eingesetzt werden. Der Begriff "Kur- oder Heilwald" steht für ein bestimmtes Waldareal, das als Setting für konkrete präventive oder therapeutische bzw. rehabilitative Maßnahmen gedacht ist. Ein Kur- oder Heilwald sollte bestimmte Kriterien erfüllen (Schuh et al. 2013, Kriterienkatalog). Dies wurde erstmals in Pilotgemeinden in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt und im September 2017 in Heringsdorf auf Usedom ein Heilwald. Quelle: LMU München Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 21 von 22 Quellen / Literaturhinweise: Gruppenpsychotherapie - Lehrbuch für die Praxis - Herausgeber: Strauß, Bernhard, Mattke, Dankwart (Hrsg.) 2012, Artikel „Gruppenpsychotherapie“ 09.08.2018 Dr. Christine Amrhein https://eref.thieme.de/ebooks/2019713#/ebook_2019713_SL77920886 Brüne M, Payk T. Gruppentherapien. In: Payk T, Brüne M, Hrsg. Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. 7., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2017 https://www.klinik-menterschwaige.de/kontakt/download-bereich https://ihrs.ibe.med.uni-muenchen.de/klimatologie/waldtherapie/index.html Fiedler (2005). Verhaltenstherapie in Gruppen. Weinheim: Psychologie Verlags Uni Steiner Martin, Dissertation 2017 Interuniversitäres Kolleg Graz/Seggau Almut Schmale-Riedel, M.A., Institut TEAM, Abildungsunterlagen 2012, HP Psy Dipl.Psych. Werner Eberwein, https://madoo.net/thema/gruppentherapie/ Copyright: Johann Huber ©2018 – alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, gewerbliche Verwendung nur mit Genehmigung. Verwendete Bilder und Grafiken sind entweder selbst erstellt oder durch GNU lizensiert. Kontakt: Tel.: 0177 – 4215283 Email: [email protected] Johann Huber HP für Psychotherapie Frühlingstraße 7,94333 Geiselhöring Lindwurmstraße 23, 80337 München Web: www.wissenswirt.de Seite 22 von 22