Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Schriftliche Prüfung in
Elektrodynamik I / II
Prof. Dr. Jens Anders
am 06.03.2020 von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr
Name:
Vorname:
Matrikelnummer:
Aufgabe
1
2
3
4
a)
b)
c)
d)
e)
/2,5
/2
/1,5
/1,5
/1,5
/1
/1,5
/1,5
/3
/1
/1
/1,5
/3
/1
/2
/0,5
/0,5
/0,5
/0,5
Punkte
f)
g)
h)
/4
/2
/2
/0,5
/1
/2,5
/0,5
-
-
Note
(40)
-1-
i)
-
Summe
/10
/10
/10
/10
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Schriftliche Prüfung in
Elektrodynamik I / II
Prof. Dr. Jens Anders
am 06.03.2020 von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr
4 Aufgaben
Als Hilfsmittel ist die IIS-Formelsammlung zugelassen.
Verwenden Sie bitte keinen Bleistift und keine rote Farbe und beschreiben
Sie Ihre Blätter bitte nur einseitig.
NACHDRUCK VERBOTEN!
-2-
Name:
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Matrikelnummer:
Aufgabe 1: Kurzfragen
a) In der Elektrostatik ist für Gebiete mit homogenen Materialien mit konstanter Permittivität ππ die Poisson-Gleichung β³ ππ = −ππ/ππ zu lösen, wobei ππ die Ladungsdichte ist und
die Geometrie der Anordnung durch Randbedingungen beschrieben wird. Um diese partielle Diο¬erentialgleichung herzuleiten, geht man von folgenden Annahmen aus, die
aufgrund von Experimenten formuliert werden können:
Für die Ladungsdichte gilt ππ = ππ ⋅ rot π·π·
(1P)
Für die Ladungsdichte gilt ππ = rot πΈπΈ
Für die Ladungsdichte gilt ππ = div πΈπΈ
Für die Ladungsdichte gilt ππ = div π·π·
und
für lineare Materialien gilt πΈπΈ = ππ ⋅ π·π· und somit folgt aus dem Coulombgesetz (1,5P)
rot π·π· = 0.
aus dem Coulombgesetz folgt rot πΈπΈ = 0 für allgemeine Materialgesetze, so dass das
E-Feld durch ein skalares Potential ππ gemäß −grad ππ = πΈπΈ beschrieben werden kann.
aus dem Coulombgesetz folgt div πΈπΈ = 0 für allgemeine Materialgesetze.
für lineare Materialien gilt π·π· = πΈπΈ und somit folgt aus dem Coulombgesetz rot π·π· =
0.
aus dem Coulombgesetz folgt rot πΈπΈ = 0 für allgemeine Materialgesetze, so dass das
E-Feld durch ein skalares Potential ππ gemäß −rot(grad ππ) = πΈπΈ beschrieben werden
kann.
b) Die Greensche Funktion πΊπΊ wird in der Elektrostatik dazu verwendet, die Poisson-Gleichung bei vorgegebenen Dirichlet-Randbedingungen zu lösen. Sie besitzt folgende Eigenschaften:
Die Greensche Funktion löst die Poisson-Gleichung im untersuchten Gebiet für eine (1,5P)
tetraederförmige Ladungsverteilung der Ladungsmenge 1 C und die partikuläre Lösung der Poisson-Gleichung ergibt sich als Faltung zwischen πΊπΊ und der tatsächlich
vorhandenen Ladungsverteilung.
Die Greensche Funktion verschwindet auf dem Rand des untersuchten Gebiets.
Die Greensche Funktion löst die Laplace-Gleichung überall im Raum, das heißt
(β³ πΊπΊ)οΏ½πποΏ½ = 0 ∀ππ.
Der Gradient der Greenschen Funktion verschwindet auf dem Rand des untersuchten Gebiets.
-3-
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Name:
Matrikelnummer:
c) Der Helmholtzsche Satz der Vektoranalysis besagt, dass
jedes Vektorfeld im 3-dimensionalen Raum, das überall im Raum stetig ist,
(1,5P)
jedes Vektorfeld, das im 3-dimensionalen Raum überall stetig ist und dessen Ableitungen überall verschwinden,
jedes Vektorfeld im 3-dimensionalen Raum, das im Unendlichen einen konstanten
Wert annimmt,
jedes Vektorfeld im 3-dimensionalen Raum, das nebst beliebig vielen Ableitungen
überall endlich und stetig ist und mitsamt seinen Ableitungen im Unendlichen verschwindet,
folgende Eigenschaft besitzt:
Das Vektorfeld lässt sich durch seine Divergenz darstellen, wobei seine Rotation
überall dort verschwindet, wo die Divergenz von null verschieden ist.
Das Vektorfeld lässt sich durch seine Rotation darstellen, wobei seine Divergenz
überall dort verschwindet, wo die Rotation von null verschieden ist.
Das Vektorfeld lässt sich – bis auf eine additive vektorielle Konstante – als Produkt
eines rotationsfreien und eines divergenzfreien Anteils darstellen.
Das Feld ist rotations- und divergenzfrei.
Das Vektorfeld ist durch seine Rotation und Divergenz sowie ggf. einen konstanten
Anteil eindeutig bestimmt.
-4-
(1,5P)
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Name:
Matrikelnummer:
d) Um die stationäre Strömung elektrischer Ladungen in einem Gebiet konstanter Leitfähigkeit zu ermitteln, welches im Vakuum eingebettet ist, muss eine partielle
Diο¬erentialgleichung mit entsprechenden Randbedingungen gelöst werden. Geben Sie
an, welche Kombination von Gleichungen und Randbedingungen dieses Problem beschreibt, wenn ein endlich ausgedehntes Gebiet πππ΄π΄ betrachtet wird, in das der Strom
an einer punktförmigen Stelle des Randes senkrecht eindringt und an einer anderen
punktförmigen Stelle senkrecht austritt:
Für die Stromdichte gilt β³ π½π½ = 0 in πππ΄π΄ ,
(1,5P)
Für das elektrische Potenzial gilt β³ ππ = −ππ/ππ in πππ΄π΄ ,
Für die Stromdichte gilt β³ π½π½ = −ππ/ππ in πππ΄π΄ ,
Für das elektrische Potenzial gilt β³ ππ = 0 in πππ΄π΄ ,
wobei gilt
ππ = 0 auf dem Rand von πππ΄π΄ mit Ausnahme der Punkte der Stromeinleitung und (1,5P)
Stromausleitung.
ππ ⋅ E ≠ 0, auf dem Rand von πππ΄π΄ , wobei ππ die Normale auf dem Rand ist, mit Ausnahme der Punkte der Stromeinleitung und Stromausleitung.
ππ ⋅ grad ππ = 0, auf dem Rand von πππ΄π΄ , wobei ππ die Normale auf dem Rand ist, mit
Ausnahme der Punkte der Stromeinleitung und Stromausleitung.
ππ = 0 überall im Gebiet πππ΄π΄ mit Ausnahme der Punkte der Stromeinleitung und
Stromausleitung.
-5-
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Aufgabe 2: Punktladung in leitfähiger Ecke
Gegeben sei eine ideal leitfähige (π
π
→ ∞) und geerdete Ecke (Gebiet I) mit einem Winkel
von π½π½ = 2πΌπΌ = 60°. Die Ecke befinde sich gemäß Abbildung 2.1 an der Position π₯π₯ = 0, π¦π¦ =
0 eines kartesischen Koordinatensystems und sei in π§π§-Richtung unendlich ausgedehnt. Der
Einheitsvektor des oberen Schenkels ππππ ist gegeben durch ππππ = (cos πΌπΌ , sin πΌπΌ , 0)ππ . Im Gebiet II befinde sich eine Punktladung ππ0 bei den Koordinaten π₯π₯ = π₯π₯0 , π¦π¦ = 0 und π§π§ = 0, vgl.
Abbildung 2.1. Das Gebiet II sei mit Luft gefüllt, d. h. es gelte hier ππ = ππ0 und π
π
= 0.
Gebiet I
π¦π¦
π
π
→ ∞
π§π§
0
ππππ
πΌπΌ
Gebiet II
ππππ
ππ0
π½π½
π₯π₯0
ππ = ππ0
ππππ
π₯π₯
π
π
= 0
ππππ
Abbildung 2.1: Punktladung πΈπΈππ vor einem Metallwinkel
a) In welchem Teilgebiet der Elektrodynamik ist das Problem zu verorten?
(2P)
Welche Randbedingungen gelten für das elektrische Potenzial ππ auf den beiden
Schenkeln des Winkels, d. h. entlang der durch die Vektoren ππππ und ππππ aufgespannten Halbgeraden? Wie nennt man diese Art von Randbedingungen?
Welches aus der Vorlesung bekannte Vorgehen eignet sich besonders zur Lösung
dieser Art von Problemstellung?
-6-
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
b) Geben Sie die Einheitsvektoren ππππ , ππππ sowie ππππ an.
1
Hinweis: Für einen Winkel von πΌπΌ = 30° gilt: sin(30°) = 2 und cos(30°) =
(1P)
√3
2
c) Wie lässt sich unter Annahme eines homogenen Raums mit π
π
= 0 und ππ = ππ0 durch (1P)
Anbringen einer zusätzlichen Ladung ππ1′ die Randbedingung auf dem oberen Schenkel des Winkels, d. h. entlang der durch den Vektor ππππ beschriebenen Geraden, erfüllen?
Zeichnen Sie die Ladung ππ1′ in Abbildung 2.2 auf dem Lösungsblatt ein.
Geben Sie den Wert von ππ1′ in Abhängigkeit von ππ0 an.
Berechnen Sie die Position π₯π₯1 , π¦π¦1 von ππ1′.
d) Wie lässt sich unter Annahme eines homogenen Raums mit π
π
= 0 und ππ = ππ0 durch (1P)
Anbringen einer weiteren Ladung ππ2′ die Randbedingung auf dem unteren Schenkel
des Winkels, d. h. entlang der durch den Vektor ππππ beschriebenen Geraden, erfüllen?
Zeichnen Sie die Ladung ππ2′ in Abbildung 2.2 auf dem Lösungsblatt ein.
Geben Sie den Wert von ππ2′ in Abhängigkeit von ππ0 an.
Berechnen Sie die Position π₯π₯2 , π¦π¦2 von ππ2′ .
e) Begründen Sie kurz, weshalb die Ladungsanordnung bestehend aus der ursprüngli- (0,5P)
chen Ladung ππ0 und den beiden in den Aufgabenteilen c) und d) gefundenen Ladungen ππ1′ und ππ2′ die Problemstellung insgesamt nicht löst.
f) Setzen Sie das in den Aufgabenteilen c) und d) verwendete Verfahren fort, indem (4P)
Sie eine Anordnung von zusätzlichen Ladungen ππππ′ mit ππ > 2 finden, welche unter
Annahme eines homogenen Raums mit π
π
= 0 und ππ = ππ0 gemeinsam mit den
Ladungen ππ0 , ππ1′ und ππ2′ alle aus Abbildung 2.1 resultierenden Randbedinungen
erfüllt.
Zeichnen Sie die Ladungen ππππ′ in Abbildung 2.2 auf dem Lösungsblatt ein.
Geben Sie analog zu c) und d) die Werte der Ladungen ππππ′ in Abhängigkeit von ππ0
sowie deren Koordinaten π₯π₯ππ und π¦π¦ππ an.
g) Welche Bedingung muss der Winkel π½π½ erfüllen, damit das verwendete Verfahren (0,5P)
konvergiert?
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Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Name:
Matrikelnummer:
Lösungsblatt zu Aufgabe 2
Gebiet I
ππππ
π§π§
0
πΌπΌ
Gebiet II
ππππ
ππ0
π½π½
π₯π₯0
ππ = ππ0
ππππ
π
π
= 0
ππππ
Abbildung 2.2: Punktladung ππ0 vor einem Metallwinkel
-8-
π₯π₯
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Aufgabe 3: Stationäres Strömungsfeld
Gesucht ist das stationäre Strömungsfeld in einem Leiter der linearen,
homogenen Leitfähigkeit π
π
> 0 . Der Leiter erstrecke sich über den Bereich
ππ
ππ
π΅π΅ = {(π₯π₯, π¦π¦, π§π§)ππ : 0 ≤ π₯π₯ ≤ ππ, 0 ≤ π¦π¦ ≤ ππ, − 2 ≤ π§π§ ≤ 2}. Der Leiter sei in π§π§-Richtung sehr dünn,
d. h. es gelte ππ βͺ ππ, ππ. Daher kann in der gesamten Aufgabe die Abhängigkeit des Strömungsfeldes von der z-Koordinate vernachlässigt werden.
Der Leiter sei gemäß Abbildung 3.1a außer an den Kontakten bei π₯π₯ = 0 und π₯π₯ = ππ von
Isolatoren mit der Leitfähigkeit π
π
= 0 umgeben. Der Kontakt bei π₯π₯ = 0 soll gemäß
Abbildung 3.1a geerdet sein.. Am Kontakt bei π₯π₯ = ππ sei der in Abbildung 3.1b gezeigte
stationäre Stromdichteverlauf π½π½ππ = π½π½ππ,π₯π₯ (π¦π¦)e π₯π₯ eingeprägt.
Abbildung 3.1: (a) Schnittbild der zu untersuchenden Anordnung bei π§π§ = 0 und (b) Stromdichte π½π½ππ,π₯π₯ (π¦π¦) in π₯π₯-Richtung bei π₯π₯ = ππ
a) Leiten Sie ausgehend vom Ampèreschen Gesetz rot π»π» = π½π½ +
ππππ
πππ·π·
ππππ
in nachvollziehbaren
(1,5P)
Schritten die Kontinuitätsgleichung div π½π½ + ππππ = 0 her. Wie vereinfacht sich die allgemeine Kontinuitätsgleichung für das gegebene Problem? Begründen Sie Ihre Antwort.
b) Warum kann das E-Feld für das gegebene Problem durch ein skalares Potential (1,5P)
beschrieben werden? Begründen Sie Ihre Antwort. Inwiefern vereinfacht das Einführen
des skalaren Potentials die Berechnung des elektrischen Feldes im Bereich π΅π΅?
c) Leiten Sie die Differentialgleichung des skalaren Potentials ππ für den Bereich π΅π΅ her.
(1P)
d) Verwenden Sie einen geeigneten Separationsansatz für das Potential ππ zur Lösung der (2P)
Differentialgleichung aus Aufgabenteil c). Bestimmen Sie nachvollziehbar mit Hilfe des
Separationsansatzes eine allgemeine Lösung der Gleichung aus c), welche genügend
Freiheitsgrade beinhaltet, um an die vorgegebenen Randbedingungen angepasst zu
werden.
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Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
e) Verwenden Sie die Randbedingung bei π₯π₯ = 0, um Ihre allgemeine Lösung aus d) an das (0,5P)
gegebene Problem anzupassen.
Hinweis: cos(π₯π₯) =
ππ jπ₯π₯ +ππ −jπ₯π₯
2
, sin(π₯π₯) =
ππ jπ₯π₯ −ππ −jπ₯π₯
2j
, cosh(π₯π₯) =
ππ π₯π₯ +ππ −π₯π₯
2
, sinh(π₯π₯) =
ππ π₯π₯ −ππ −π₯π₯
2
.
f) Wie lauten die Randbedingungen für das Potential ππ bei π¦π¦ = 0 und π¦π¦ = ππ? Wie nennt
man diese Art von Randbedingungen? Verwenden Sie die Randbedingungen bei π¦π¦ = 0
und π¦π¦ = ππ, um Ihre Lösung aus e) weiter an die gegebene Problemstellung anzupassen.
Wie lautet der Ihrer bisherigen Lösung für das Potential ππ entsprechende Ansatz für
die Stromdichte π½π½(π₯π₯, π¦π¦) im Bereich π΅π΅?
g) Setzen Sie in einer grafischen Darstellung die Funktion π½π½ππ,π₯π₯ (π¦π¦) aus Abbildung 3.1b so
fort, dass eine gerade Funktion π½π½Μππ,π₯π₯ (π¦π¦) in π¦π¦ mit der Periode 2ππ entsteht, für die gilt
π½π½Μππ,π₯π₯ (π¦π¦) = π½π½Μππ,π₯π₯ (π¦π¦ + ππ ⋅ 2ππ) ∀ππ ∈ β und π½π½Μππ,π₯π₯ (π¦π¦) = π½π½Μππ,π₯π₯ (−π¦π¦). Geben Sie eine analytische Darstellung der Funktion π½π½Μππ,π₯π₯ (π¦π¦) mit Hilfe der Reihendarstellung der Rechteckfunktion
ππRechteck (π‘π‘) =
∞
4β
οΏ½
ππ
ππ=1
(2P)
(1P)
2ππ
cos οΏ½(2ππ − 1) ⋅ ππ π‘π‘οΏ½
2ππ − 1
an, wobei 2β die Rechteckhöhe angibt und ππ die Periode der Funktion darstellt.
h) Nutzen Sie Ihr Ergebnis aus Aufgabenteil g), um Ihre Darstellung der Stromdichte aus (0,5P)
Aufgabenteil f) an die Randbedingung bei π₯π₯ = ππ anzupassen.
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Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Aufgabe 4: Induktion
Auf der π§π§-Achse eines kartesischen Koordinatensystems liege ein unendlich langer, ideal
dünner Leiter mit Radius ππ0 → 0. Er sei ideal leitfähig (π
π
→ ∞). In ihm fließe der zeitharmonische Strom πΌπΌ1 (π‘π‘) = πΌπΌΜ1 cos(ππ0 π‘π‘) mit der Kreisfrequenz ππ0 = 2πππ0 in π§π§-Richtung (Abbildung 4.1).
In der π₯π₯π₯π₯-Ebene befinde sich im Bereich ππ ≤ π₯π₯ ≤ ππ + ππ und 0 ≤ π§π§ ≤ β gemäß Abbildung 4.1
eine Leiterschleife, die ebenfalls aus ideal dünnem und ideal leitfähigem Draht bestehe.
Der Abstand zwischen ihren Klemmen 1 und 2 sei vernachlässigbar klein.
Im gesamten Raum außerhalb der Leiter befinde sich Luft (ππ = ππ0 , ππ = ππ0 und π
π
= 0).
Abbildung 4.1: Langer Leiter und Leiterschleife
a) Berechnen Sie mithilfe eines geeignet gewählten Koordinatensystems das H-Feld π»π»1 (π‘π‘) (1,5P)
im gesamten Raum in Abhängigkeit des Stromes πΌπΌ1 (π‘π‘) unter der Annahme, dass Welleneffekte vernachlässigt werden können. Begründen Sie kurz Ihre Wahl des Koordinatensystems und erläutern Sie Ihre Rechenschritte nachvollziehbar.
b) Berechnen Sie unter Berücksichtigung des in Abbildung 4.1 eingezeichneten Umlauf- (1,5P)
sinns den magnetischen Fluss π·π·21 des Stromes πΌπΌ1 durch die Leiterschleife.
Ermitteln Sie damit die zwischen den Klemmen 1 und 2 induzierte Spannung ππ12 .
c) Bei unveränderter Position und Größe der Leiterschleife soll die induzierte Spannung (1,5P)
ππ12 vergrößert werden, wobei die Symmetrie des Feldes erhalten bleiben soll. Nennen
Sie drei Möglichkeiten hierfür. Begründen Sie kurz Ihre Vorschläge.
d) Geben Sie die Koppelinduktivität πΏπΏ21 zwischen dem Leiter auf der π§π§-Achse und der Lei- (0,5P)
terschleife sowie die Koppelinduktivität πΏπΏ12 zwischen der Leiterschleife und dem Leiter auf der π§π§-Achse an.
- 11 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Hinweis: Die folgenden Aufgabenteile können im Prinzip unabhängig von den vorangegangenen Aufgabenteilen bearbeitet werden.
Anstatt der Leiterschleife sei der Leiter auf der π§π§-Achse nun von einem unendlich langen
Hohlzylinder (ππ1 ≤ ππ ≤ ππ2 ) mit der Leitfähigkeit π
π
0 gemäß Abbildung 4.2 umgeben.
Abbildung 4.2: Langer Leiter mit unendlich langem Hohlzylinder
e) Welche Komponenten und Koordinatenabhängigkeiten des H-Feldes und des B-Feldes (0,5P)
treten jetzt bei einem geeigneten gewählten Koordinatensystem auf?
f) Geben Sie mithilfe des Induktionsgesetzes die von null verschiedenen Komponenten (2P)
und Koordinatenabhängigkeiten des E-Feldes an. Begründen Sie kurz Ihre Antwort.
Geben Sie im gesamten Raum die π§π§-Komponenten der induzierten elektrischen Stromdichte π½π½ an.
g) Leiten Sie mit Hilfe des Ampèreschen Gesetzes und des Induktionsgesetzes eine parti- (2,5P)
elle Differenzialgleichung für das B-Feld im leitfähigen Hohlzylinder her, wenn Welleneffekte vernachlässigt werden können.
Hinweis: rot rot (⋅) = grad div(⋅) − β(⋅)
Welche Komponenten des B-Feldes sind von null verschieden und welche Koordinatenabhängigkeiten bestehen in der Anordnung aus Abbildung 4.2? Vereinfachen Sie die
Gleichung für das B-Feld mit diesem Wissen soweit wie möglich.
Welcher physikalische Vorgang wird durch diese Gleichung beschrieben?
- 12 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Name:
Matrikelnummer:
- 13 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Name:
Matrikelnummer:
- 14 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
Name:
Matrikelnummer:
- 15 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
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Matrikelnummer:
- 16 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
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Matrikelnummer:
- 17 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
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- 18 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
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Matrikelnummer:
- 19 -
Prüfung „Elektrodynamik I / II“, 06.03.2020
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- 20 -