QUEERSICHT FILM FESTIVAL ................................................................................. 3 Queersicht 2008 - Einführung ................................................................................. 3 Queersicht About .................................................................................................... 3 Gäste ...................................................................................................................... 4 RAHMENVERANSTALTUNG ..................................................................................... 5 Lounge .................................................................................................................... 5 Themenabend - trans*männer ................................................................................ 5 Dokumentarfilm ................................................................................................... 5 Podiumsdiskussion: ............................................................................................. 5 Ausstellung .......................................................................................................... 5 RETROSPEKTIVE: SUPERLATIVEN ........................................................................ 7 Einführung: Superlative ........................................................................................... 7 Bound - Gefesselt (Die charmanteste Gangsterinnen in einem Film Noir) ............. 7 High Art (Das tragischste Verführungsdrama) ........................................................ 7 Alive & Kicking (Das ungleichste Liebespaar) ......................................................... 8 The Gymnast (Die Erotischsten Artistinnen) ........................................................... 8 Maurice (Das mutigste Coming-Out) ....................................................................... 8 AUTORENPORTRÄT ................................................................................................. 9 Einführung: Gus Van Sant ...................................................................................... 9 Mala Noche und Five Ways To Kill Yourself (Vorfilm) ........................................... 10 My Own Private Idaho und Ken Death Gets out of Jail (Vorfilm) ........................... 10 Wild Tigers I Have Known und My New Friend (Vorfilm) ....................................... 11 DOKUMENTARFILME.............................................................................................. 12 Einführung............................................................................................................. 12 Kinderwunsch ........................................................................................................... Fatherhood Dreams und Sparky ........................................................................... 12 Aids ........................................................................................................................... No Magic Bullet und Darling! The Peter-Dirk Uys Story ........................................ 13 Grenzgängerinnen ................................................................................................... Searching 4 Sandeep und Hello, My name is Herman .......................................... 14 Türkei (Dok in der Lounge)........................................................................................ Das andere Istanbul .............................................................................................. 15 Transgender (Dok in der Lounge) ............................................................................. Ines & Paul - Ein Leben zwischen den Geschlechtern .......................................... 15 SCHWULE SPIELFILME .......................................................................................... 17 Einführung............................................................................................................. 17 Antarctica .............................................................................................................. 17 Dream Boy ............................................................................................................ 17 Spinnin’ (6.000 Millones de Personas Diferentes)................................................. 18 Were The World Mine ........................................................................................... 18 LESBISCHE SPIELFILME ........................................................................................ 19 Einführung............................................................................................................. 19 Le Nouveau Monde ............................................................................................... 19 Naissance Des Pieuvres (Water Lilies) ................................................................. 19 Vivere .................................................................................................................... 20 When Kiran Met Karen .......................................................................................... 20 Insatiable............................................................................................................... 21 KURZFILME ............................................................................................................. 22 Kurzfilme Publikumspreis Rosa Brille ................................................................... 22 Kurzfilm Block 1 .................................................................................................... 22 Kurzfilm Block 2 .................................................................................................... 23 Kurzfilm Block 3 .................................................................................................... 23 1 QUEERSICHT-PARTY ............................................................................................. 25 Queersicht-Party Einführung ................................................................................. 25 Queersicht-Party Acts ........................................................................................... 25 2 QUEERSICHT FILM FESTIVAL QUEERSICHT 2008 - EINFÜHRUNG Der erste schwul-lesbische Monumentalfilm à la „Quo vadis“ lässt noch auf sich warten. „Wohin des Weges?“ ist vielmehr eine Frage, die sich periodisch stellt, wenn ein kleines Team von Freiwilligen einen Kulturevent wie QUEERSICHT auf die Beine stellt: Was zeigen wir? Wen sprechen wir mit unseren Inhalten an? Welche Bedeutung haben wir als lesbisch-schwules Filmfestival? Die in aktuell produzierten Filmen aufgegriffenen Themen widerspiegeln immer auch, was Schwule, Lesben, Trans- und Intersexuelle auf aller Welt bewegt. Neben universellen und wiederkehrenden Aspekten wie der ersten grossen Liebe, Herzschmerz oder dem Coming-Out, die auch im diesjährigen Programm nicht fehlen, bieten unsere Filme Einblick in die Besonderheiten eines jeweiligen kulturellen, religiösen oder politischen Kontexts, sei es das ländliche Amerika oder die modern-traditionalistische Türkei. Filme sind somit immer auch ein Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen und erfassen die bestimmenden Fragen der Zeit. Dazu gehört u.a. die Bedeutung von Familie in der homosexuellen Lebenswelt. In den letzten Jahren widmete sich eine immer grössere Zahl an Filmen diesem Thema. Schwule Männer mit Kindern bahnen sich dabei erst allmählich ihren Weg ins Kino und bekommen an unserem diesjährigen Festival eine Plattform. Ganz (un-)bescheiden ist die diesjährige Retrospektive mit "Superlative" übertitelt. Wir zeigen eine Auswahl an Filmen, die aus der schwullesbischen Kinogeschichte nicht wegzudenken sind und laden zum Streit darüber, welches der erotischste, der beste, der dramatischste queere Film aller Zeiten ist. Einer der grössten unter den schwulen Regisseuren ist sicherlich Gus Van Sant. In Zusammenarbeit mit dem Kino Kunstmuseum zeigen wir ausgewählte Frühwerke Van Sants und beleuchten seinen Einfluss auf das New-Queer-Cinema als Produzent. QUEERSICHT bewegt sich! Nicht nur, indem unser Programm aktuelle Entwicklungen im schwul-lesbischen Filmschaffen rund um den Globus aufgreift, sondern auch, indem unser Festivalzentrum seine Zelte dieses Jahr im PROGR aufschlägt. QUEERSICHT ABOUT Das schwul-lesbische Filmfestival QUEERSICHT wurde 1997 gegründet. Die Wurzeln reichen aber noch weiter zurück. Die ersten schwul-lesbischen Filme wurden in Bern bereits 1979 öffentlich gezeigt. Daraus entstand ein Festival, das heute noch Filme zeigt, die nicht den Weg in die Mainstream-Kinos einschlugen. Das QUEERSICHT-Filmfestival stärkt die Gay Community in Bern und darüber hinaus in der ganzen Region. Das älteste aller schwul-lesbischen Filmfestivals der Schweiz konnte sich einen Namen weit über die Regionsgrenzen machen. Mit gut 3000 BesucherInnen jährlich, stellt es einen eigenständigen kulturellen Höhepunkt Berns dar. Ein gutes Dutzend lesbische und schwule FilmfreundInnen ermöglichen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit, zusammen mit treuen Sponsoren, der Unterstützung der öffentlichen Hand und zahlreichen Helfern diesen nicht mehr wegzudenkenden Beitrag zum Berner Kulturleben. Beim QUEERSICHT-Filmfestival handelt es sich um den größten schwul-lesbischen Event Berns. 3 QUEERSICHT GÄSTE Wie jedes Jahr werden sich am Festival RegisseurInnen und SchauspielerInnen unter die BesucherInnen mischen. Unter anderem werden Döndü Kilic (Regisseurin von DAS ANDERE ISTANBUL) und Kerstin Polte (Regisseurin des Kurzfilms 510 METER ÜBER DEM MEER) anwesend sein. DJ Ipek (QUEERSICHT-PARTY) wird im Dokumentarfilm TOTE SCHWULE - LEBENDE LESBEN (Regie: Rosa von Praunheim) porträtiert und wird der Vorführung persönlich beiwohnen. 4 RAHMENVERANSTALTUNG RAHMENVERANSTALTUNG LOUNGE Das QUEERSICHT hat sein Herz verlegt. In fünf Kinos flimmert das QUEERSICHT-Filmfestival über die Leinwände. Das eigentliche Herz des Festivals aber befindet sich in der Regel nicht bei den Leinwänden sondern in der Lounge - dem Ort wo alles zusammen läuft, man sich austauschen und die wunderbare Stimmung genießen kann. Bisher bot der Frauenraum der Reitschule dazu das ideale Ambiente. Diesen Mittelpunkt wollen wir nun verstärken und noch mehr ins Zentrum rücken - ins Zentrum des Festivals, zwischen all die fünf Kinos und auch ins Stadtzentrum. Die Räume des PROGR bieten sich dazu gerade an. Zentral gelegen, belebt und perfekt für das Einrichten einer gemütlichen Lounge. Das QUEERSICHT-Party-Volk kann sich also darauf freuen neuerdings das Tanzbein in der Turnhalle zu schwingen. Speziell am neuen Konzept ist auch das weiter ausgebaute Rahmenprogramm. Zum ersten Mal widmen wir uns darin einem spezifischen Thema, welches wir genauer beleuchten möchten. Eine Ausstellung mit Bildern der Berner Fotografin Judith Schönenberger, ein deutscher Dokumentarfilm und eine Podiumsdiskussion liefern spannende Inputs zum Thema Trans*Männer. Der Film und die Podiumsdiskussion - moderiert von der DRS2-Redaktorin Christina Caprez - umrahmen die Eröffnung der Ausstellung am Freitag 7. November. RAHMENVERANSTALTUNG THEMENABEND - TRANS*MÄNNER Dok: INES & PAUL – EIN LEBEN ZWISCHEN DEN GESCHLECHTERN Als Auftakt zum thematischen Abendprogramm wird der Film „INES & PAUL – EIN LEBEN ZWISCHEN DEN GESCHLECHTERN“ gezeigt. Der Dokfilm begleitet die Kölnerin Ines-Paul in der Zeit ihrer körperlichen Angleichung; ein sehr persönliches, einfühlsames Porträt einer beeindruckend reflektierten Transgender-Person. Podiumsdiskussion: Eine weitere Bandbreite an möglichen Lebensentwürfen, die Trans*Männer für sich umsetzen, wird die Podiumsdiskussion skizzieren: Sie leben an verschiedenen Orten, in verschiedenen sozialen Umfeldern, hegen unterschiedliche Wünsche und unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Körper, doch eines verbindet sie: die drei Männer auf dem Podium wurden als Mädchen geboren und leben heute ihren individuellen männlichen Lebensentwurf. Ausstellung: „Hurra, es ist ein Mädchen!“ Was, wenn’s doch keins ist? Männer, die bei der Geburt als weiblich schubladisiert wurden, leben als Erwachsene genauso unterschiedlich wie der Querschnitt der Bevölkerung. Die Berner Fotografin Judith Schönenberger befasst sich in ihren Fotoarbeiten immer mal wieder mit Fragen der Geschlechtsidentität und der Überschreitung von Geschlechtergrenzen. Für ihre neuste Arbeit standen verschiedene Trans*Männer vor die Kamera. Was diese verbindet ist einzig das Unsichtbare: ihre genetische Weiblichkeit. In Alter, Aussehen, Ausstrahlung könnte das gute Dutzend der Porträtierten kaum unterschiedlicher sein. Die Ausstellung im PROGR wird am Freitag, 7. November eröffnet. Für die musikalische Untermalung der Vernissage sorgt "Rita Hey" aus Winterthur. 5 Programm 7. November 2008 (im PROGR, Eintritt frei): 17.00 Uhr Film „Ines & Paul – Ein Leben zwischen den Geschlechtern“ 18.00 Uhr Vernissage von Judith Schönenberger mit Apéro und Musik von "Rita Hey" 19.00 Uhr Podiumsdiskussion 6 RETROSPEKTIVE: SUPERLATIVEN RETROSPEKTIVE EINFÜHRUNG In dieser Rubrik trumpfen wir mit Superlativen auf - im wörtlichsten Sinne. Wir haben unsere Juwelen des lesbischwulen Kinos zusammen getragen und laden damit zum begeistern lassen ein. Der Film Noir mit den CHARMANTISCHSTEN GANGSTERINNEN, das TRAGISCHSTE VERFÜHRUNGSDRAMA, der Liebesfilm mit dem UNGLEICHSTEN LIEBESPAAR, die EROTISCHSTE ARTISTINNEN und DAS MUTIGSTE ALLER KINO-COMING-OUTS stehen in der Cinématte auf dem Programm. RETROSPEKTIVE CHARMANTESTE GANGSTERINNEN (in einem Film Noir) BOUND - GEFESSELT Walt betreibt in einem heruntergekommenen Viertel von Portland, Oregon, einen kleinen Quartierladen. Eines Tages lernt er im Laden den Straßenjungen Johnny kennen - einen illegalen mexikanischen Einwanderer. Walt nimmt ihn und seinen Kollegen Pepper bei sich auf, und bietet ihnen Essen, ein Auto und Geld. Von schwulen 'Putas' halten die beiden Latino-Kids allerdings nichts. Gus Van Sant beschreibt fragmentarisch und mit expressiven Schwarzweißbildern die Stationen auf dem Leidensweg dieses Außenseiters - auf eine Weise, wie es sonst kaum im amerikanischen Kino anzutreffen ist. Der Vorfilm FIVE WAYS TO KILL YOURSELF (Gewinner des Berlinale-TeddyAwards 1987) liefert einen bissigen, ironischen Kommentar zur Ausweglosigkeit des Lebens und fünf pragmatische Lösungen, um ihr zu entfliehen. MALA NOCHE USA 1985 / OV / UT: Französisch / 35MM / 80 MIN / REGIE: GUS VAN SANT FIVE WAYS TO KILL YOURSELF USA / OV / UT: Französisch / 16MM / 4MIN / REGIE: GUS VAN SANT SA 8.11.08 / 20.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM SO 9.11.08 / 15.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM MO 10.11.08 / 18.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM RETROSPEKTIVE TRAGISCHSTES VERFÜHRUNGSDRAMA HIGH ART Syd ist junge Redakteurin eines hippen Kunstmagazins. Durch Zufall lernt sie in der WG über ihrer Wohnung die ehemals erfolgreiche Fotografin Lucy und deren sonderbare Geliebte Greta kennen. Syd ist von Lucy und ihrer Arbeit fasziniert und bietet ihr an, sie mit einer Fotoserie in der nächsten Ausgabe ihres Magazins gross herauszubringen – anfänglich nicht ohne die Hoffnung auf einen kleinen Karriereschub im Hinterkopf. Magisch voneinander angezogen taucht Syd immer tiefer in Lucys von Schaffenskrisen, Apathie und Drogenabstürzen durchzogene Künstlerwelt ein. Gemeinsam begeben sie sich auf eine leidenschaftliche Beziehungs-Reise, an deren 7 Ende die schmerzliche Frage steht, wie weit eine Künstlerin für Anerkennung zu gehen bereit ist – und zu welchem Preis. USA 1998 / OV / UT Deutsch / DVD / 101 Min Regie: Lisa Cholodenko FR 7.11.08 / 20.30 UHR / CINÉMATTE SA 9.11.08 / 18.00 UHR / CINÉMATTE RETROSPEKTIVE UNGLEICHSTES LIEBESPAAR ALIVE & KICKING Tonio, ein frivoler Tänzer, soll die Hauptrolle in „Indian Summer“ übernehmen. Seine Kompanie will mit dem erfolgreichsten Stück noch einmal auftrumpfen. Doch die Wiederaufnahme stellt zugleich das Leben von Tonio auf die Probe. Zum einen verwickelt ihn der besonnene Jack in eine feste Beziehung. Zum andern bricht das HI-Virus aus. Wie wird Tonio diesen Frühherbst überstehen? Ergreifende Tanzszenen und freche Dialoge krönen die Liebesgeschichte von zwei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. UK 1995 / OV / UT: DEUTSCH / 35MM / 98 MIN./ REGIE: NANCY MECKLER FR 07.11.08 / 18.00 UHR / CINÉMATTE MO 10.11.08 / 20.30 UHR / CINÉMATTE RETROSPEKTIVE EROTISCHSTE ARTISTINNEN THE GYMNAST Schon sehr lange hat die einstige Olympia-Athletin Jane nach einem Unfall keine Sporthalle mehr betreten. Ihren Körper hat sie stets in Topform gehalten, sonst jedoch besteht ihr Leben aus Durchschnittlichkeit und Langeweile. Das zufällige Zusammentreffen mit der Power-Akrobatin Serena vermag Janes Ehrgeiz und Lebensfreude neu zu wecken. Gemeinsam beginnen die beiden Artistinnen, an einer Luftakrobatiknummer für einen Auftritt in Las Vegas zu arbeiten: kraftvoll, konzentriert und mit viel Erotik – bis ein Kuss ihre Herzen und Leben gänzlich durcheinander wirbelt. Wird das Band zwischen Ihnen auch auf dem Boden der Wirklichkeit halten? 22malige Auszeichnung als „bester Spielfilm“ an internationalen Festivals! USA 2006 / OV Englisch / UT Deutsch / DVD / 96 MIN / REGIE: NED FARR SA 8.11.08 / 20.30 UHR / CINÉMATTE MI 12.11.08 / 18.00 UHR / CINÉMATTE RETROSPEKTIVE MUTIGSTES COMING-OUT MAURICE Maurice, ein junger Mann aus gehobener Gesellschaft, beginnt 1909 in Cambridge sein Studium. Dort verliebt er sich in seinen Kommilitonen Clive. 8 Während sein platonisch-homoerotischer Freund Clive die in der spätviktorianischen Gesellschaft als Abartigkeit geltende Homosexualität aus Angst vor Strafe und Ächtung schliesslich verleugnet, findet Maurice an der Seite eines Wildhüters das Glück der Liebe. MAURICE prangert die Repression des Staates und der Gesellschaft gegen die Homosexualität an. Die Literaturverfilmung hält sich eng an die Vorlage von E.M. Foster, die ebenso sorgfältig wie kritisch eine Welt beschreibt, in der moralischer Anspruch und gesellschaftliche Wirklichkeit weit auseinander klaffen. UK 1987 / OV / UT: Deutsch, Französisch / 35MM / 140 MIN / REGIE: JAMES IVORY SO 09.11.08 / 20.30 UHR / CINÉMATTE MI 12.11.08 / 20.30 UHR / CINÉMATTE AUTORENPORTRÄT AUTORENPORTRÄT GUS VAN SANT - EINFÜHRUNG Regie u.a. bei GOOD WILL HUNTING (1997), PSYCHO (1998), ELEPHANT (2003, Gewinner der goldenen Palme) und PARANOID PARK (2007, Gewinner von Spezialpreis in Cannes) Gus Van Sant, ein Schüler des legendären B-Picture Königs Roger Corman, gehört wie Jim Jarmusch und Spike Lee zur Generation des neuen US Independent Kinos. Mit seinen Erfahrungen als Werbefilmer und der Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der amerikanischen Gesellschaft erregt er 1985 mit seinem Debütspielfilm MALA NOCHE internationale Aufmerksamkeit. Seither gilt er als Spezialist für Filme über unangepasste Jugendliche und junge Erwachsene. Als Teil einer umfassenden Gus-Van-Sant-Werkschau, die vom 1. November bis am 1. Dezember im Kino Kunstmuseum stattfindet, präsentiert QUEERSICHT die «einschlägigsten» Filme des schwulen Regisseurs. Dabei handelt es sich bei allen Vorführungen um besondere Raritäten. Van Sants bislang größter Kinoerfolg, MY OWN PRIVATE IDAHO, ist kaum mehr auf der großen Leinwand zu sehen. Sein erster Langspielfilm, MALA NOCHE, wurde vor Jahren in der französischen Schweiz reeditiert, schaffte aber bislang den Sprung über den Röstigraben nicht. Die ganz frühen filmischen Experimente des US Independent Regisseuren werden ebenso vorgestellt, wie eine seiner unzähligen «Nebenbeschäftigungen»: Für WILD TIGERS I HAVE KNOWN, der als Schweizer Kinopremiere gezeigt wird, zeichnet Gus van Sant als ausführender Produzent. Eine ausführlichere Biografie und Filmliste finden Sie unter: http://www.peripherfilm.de/kinopresseservice/paranoid/Pressezone/Presseheft.pdf Weiteres interessantes Textmaterial findet sich z.B. auf: http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=gus_van_sant 9 AUTORENPORTRÄT FILM 1 MALA NOCHE und FIVE WAYS TO KILL YOURSELF (Vorfilm) Walt betreibt in einem heruntergekommenen Viertel von Portland, Oregon, einen kleinen Quartierladen. Eines Tages lernt er im Laden den Straßenjungen Johnny kennen - einen illegalen mexikanischen Einwanderer. Walt nimmt ihn und seinen Kollegen Pepper bei sich auf, und bietet ihnen Essen, ein Auto und Geld. Von schwulen 'Putas' halten die beiden Latino-Kids allerdings nichts. Gus Van Sant beschreibt fragmentarisch und mit expressiven Schwarzweißbildern die Stationen auf dem Leidensweg dieses Außenseiters - auf eine Weise, wie es sonst kaum im amerikanischen Kino anzutreffen ist. Der Vorfilm FIVE WAYS TO KILL YOURSELF (Gewinner des Berlinale-TeddyAwards 1987) liefert einen bissigen, ironischen Kommentar zur Ausweglosigkeit des Lebens und fünf pragmatische Lösungen, um ihr zu entfliehen. MALA NOCHE USA 1985 / OV / UT: Französisch / 35MM / 80 MIN / REGIE: GUS VAN SANT FIVE WAYS TO KILL YOURSELF USA / OV / UT: Französisch / 16MM / 4MIN / REGIE: GUS VAN SANT SA 8.11.08 / 20.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM SO 9.11.08 / 15.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM MO 10.11.08 / 18.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM AUTORENPORTRÄT FILM 2 MY OWN PRIVATE IDAHO und KEN DEATH GETS OUT OF JAIL (Vorfilm) Mike ist auf der Suche nach seiner Mutter, Scott auf der Flucht vor dem väterlichen Einfluss. Beide schlagen sich als Stricher durch das provinzielle Portland. Scott kümmert sich liebevoll um seinen Kumpel, wenn dieser einen seiner heimtückischen Schlafanfälle hat. Als Scott schließlich sein bürgerliches Erbe antritt, zerbricht die innige Beziehung der beiden. Mit eindringlicher Poesie folgt Van Sant Mike auf eine Reise, die den Jungen aus der Liebesbeziehung mit Scott zurück auf die Straße – sein wahres Zuhause – wirft. Ein melancholischer und kompromissloser Film . In KEN DEATH GETS OUT OF JAIL zeichnet ein eben aus dem Gefängnis entlassener Jugendlicher in einem fiktiven Interview ein düsteres Bild seiner Perspektive. MY OWN PRIVATE IDAHO USA 1991 / OV / UT: Deutsch, Französisch / 35MM / 100 MIN / REGIE: GUS VAN SANT KEN DEATH GETS OUT OF JAIL USA 1991 / OV / UT: Deutsch, Französisch / 16MM / 5 MIN / REGIE: GUS VAN SANT SA 8.11.08 / 18.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM MO 10.11.08 / 20.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM Weitere Vorführungen siehe www.kinokunstmuseum.ch 10 AUTORENPORTRÄT FILM 3 WILD TIGERS I HAVE KNOWN und MY NEW FRIEND (Vorfilm) Jeder hasst die Mittelschule. Logan hasst sie besonders. Der introvertierte 13-Jährige kriegt dort jeden Tag zu spüren, dass er ‹anders› ist. Seine Zuflucht sind Tagträume, in denen wilde Tiere und andere Jungs zu seinen Gefährten werden. Logan verliebt sich in den coolen Außenseiter Rodeo und findet einen Weg, ihn zu seinem Freund zu machen. Mit seiner Teenager-Studie, von Gus van Sant produziert, hat Cam Archer einen faszinierenden Debütfilm geschaffen. Eine mit hypnotischen Bildern und einem elektrostatisch aufgeladenen Soundtrack über die Langeweile des normalen Lebens und die Freiheit der Fantasie. . Im Filmessay MY NEW FRIEND wartet ein junger Mann auf den Anruf eines anderen, dessen Bekanntschaft er eben erst gemacht hat. WILD TIGERS I HAVE KNOWN USA 2006 / OV / UT: Deutsch / 35MM / 81 MIN / REGIE: CAM ARCHER MY NEW FRIEND USA 1987 / OV / UT: Deutsch, Französisch / 16MM / 5 MIN / REGIE: GUS VAN SANT SO 9.11.08 / 18.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM DI 11.11.08 / 21.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM 11 DOKUMENTARFILME DOKUMENTARFILM EINFÜHRUNG Die diesjährigen Dokumentarfilme veranschaulichen wie Filme Lebensrealitäten widerspiegeln. So behandeln sie jene Themen, welche die LesBiSchwuleTrans-Welt heute besonders beschäftigen - vom Kinderwunsch, über globalisierte Solidarisierung bis hin zur Partnersuche im Online-Chat. So gesehen erlauben sie, zumindest in Ansätzen, eine momentane Bestandesaufnahme der aktuellsten lesbischwulen- und Trans-Themen: Der Kinderwunsch von Schwulen und Lesben wird in der Schweizer Öffentlichkeit je länger je mehr diskutiert werden müssen. Länder wie Kanada sind da einen Schritt weiter; sie erlauben homosexuellen Paaren bereits die Adoption. FATHERHODD DREAMS begleitet schwule Paare auf diesem Weg und steuert so gewonnene Erfahrungen zur Diskussion bei. Die Filme NO MAGIC BULLET und DARLING! THE PETER-DIRK UYS STORY behandeln jenes Thema, das immer wieder unterzugehen droht, obwohl es keineswegs, vor allem in den schwulen Kreisen, an Aktualität eingebüßt hat: Die HIVNeuansteckungen unter Schwulen nehmen wieder zu. NO MAGIC BULLET geht den Gründen auf die Spur und zeigt Konsequenzen. DARLING! THE PETER-DIRK UYS STORY zeigt eine spezielle, humorvolle und beeindruckende Person, welche sich der präventiven Bekämpfung von Aids verschrieben hat. In der heutigen Gesellschaft kann zwar „Das Magazin“ titeln „wir sind alle Schwul“ und verwischt so die Grenzen zwischen den sexuellen Orientierungen. Und doch herrschen in unserer Gesellschaft noch immer nahezu unhinterfragt die herkömmlichen Geschlechterrollen. INES & PAUL dokumentiert eine Kölnerin, die sich keiner dieser Rollen zuordnen kann und will und in einem langsamen Prozess die gesellschaftlichen Grenzen auslotet. SEARCHING 4 SANDEEP und HELLO, MY NAME IS HERMAN überwinden Grenzen. In SEARCHING 4 SANDEEP werden mit Hilfe von Online-Dating die geografischen und kulturellen Grenzen aufgehoben und HELLO, MY NAME IS HERMAN lässt die intergenerationellen Grenzen verschwinden. Eine ganze eigene Bestandesaufnahme dokumentiert der Regisseur Rosa von Praunheim in TOTE SCHWULE – LEBENDE LESBEN. Er verbildlicht, dass Lesben leben und Schwule gestorben seien - so zumindest in der lesbischwulen Welt, wo die Lesben die Vorderhand übernommen hätten. Doch was nicht fehlen darf ist der Blick über die Landes- und Kulturgrenzen hinaus. Dazu zeigen wir mit DAS ANDERE ISTANBUL einen Film, der aufzeigt, dass in der Türkei die Grenzen längst nicht so scharf gezogen sind, wie wir uns das gewöhnt sind. DOK-BLOCK 1 KINDERWUNSCH FATHERHOOD DREAMS und SPARKY Diesen zweiteiligen Dokfilmblock, würde der Titel „Parenthood Dream“ am besten beschrieben. Der Kurzfilm SPARKY erweitert die Vaterschaftsträume des „FATHERHOOD DREAMs“ um die lesbische Perspektive zu „Elternschaftsträume“. Bei der Abstimmung zum Partnerschaftsgesetzt dienten diese Träume den Gegnern (noch?) als vermeintlich abschreckendes Argument. „Mit Salamitaktik zum Endziel Kinder“ titelt das Referendumkomitee (Quelle: jesus.ch). Die Gegner in der Schweiz sahen ihr Bild einer „klassischen“ Familie bedroht. Doch der Kinderwunsch bewegt viele Schwule und Lesben und seine Realisierung ist je länger je mehr ein Top12 Thema in Gaykreisen. In Kanada ist er bereits zur Realität geworden. So begleitet der kanadische Dokumentarfilm „FATHERHOOD DREAMS“ von Julia Ivanova drei schwule Männer, welche sich ins Abenteuer Vaterschaft stürzen. Randy und Drew, ein verheiratetes Paar adoptierten vor kurzem ein Kind, Stephen zieht seine Töchter zusammen mit einem Lesbenpaar auf und für Scott bringt eine Leihmutter bald Zwillinge zur Welt. So sehr sich die Familienmodelle unterscheiden, so sehr gleichen sich die Freuden und Leiden dieser Väter. Mit dem britischen Kurzfilm SPARKY kommt auch die lesbische Perspektive zur Geltung. Durch künstliche Befruchtung verwirklichen sich ein lesbisches und ein schwules Paar in Großbritannien ihren Familientraum. Der Film zeigt die Höhen und Tiefen wenn ein Kind statt nur mit zwei mit vier Elternteilen beglückt wird. FATHERHOOD DREAMS KANADA 2007 / OV / DVD / 55 MIN / REGIE: JULIA IVANOVA SPARKY GROSSBRITANNIEN 2006 / OV / VIDEO / 14 MIN / REGIE: MICHAEL NEEDHAM FR 07.11.08 / 18.00 UHR / KINO IN DER REITSCHULE SA 08.11.08 / 15.30 UHR / KINO IN DER REITSCHULE DOK-BLOCK 2 AIDS NO MAGIC BULLET und DARLING! THE PETER-DIRK UYS STORY NO MAGIC BULLET - Bisher wurde noch kein Wundermittel (Magic Bullet) gegen AIDS gefunden; noch immer eine tödliche Krankheit und trotzdem stecken sich wieder vermehrt Männer beim Sex mit Männern an. Wie lässt sich diese Zunahme erklären und welche Rolle spielen dabei Homophobie und Internet? Auch wenn AIDS aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden droht, bleibt das Thema brisant. Der britische Dokumentarfilm NO MAGIC BULLET versucht eine aktuelle Bestandsaufnahme, indem er Fachleute und Betroffene befragt. Sexualpädagogen, Wissenschaftler und Mediziner suchen nach Antworten. Der Film begleitet einen jungen Mann der sich testen lässt und zeigt was es für einen Infizierten bedeutet mit einem Medikamentencocktail zu leben. Der Film selbst hat keine fertige Antwort bereit, aber er zeigt auf, was die Aidsdiskussion aktuell und brisant macht. Pieter- Dirk Uys ist eigentlich auch eine Art Sexualpädagoge, aber von Hause aus ist Uys ein politischer Satiriker. Sein humoristischer Kampf gegen die Apartheid machte ihn in ganz Südafrika berühmt. In seiner ungewöhnlichen und erfrischenden Methode zur Aidsbekämpfung kombiniert er beides: Sexualpädagoge und Satiriker. Er zieht als Evita Bezuidenhout, die „berühmteste Weiße“ in Südafrika, von Schule zu Schule und betreibt dort von der Bühne aus AIDS-Sensibilisierung. Während der Apartheid konnte Uys selbst die schlimmsten Wahrheiten über die weiße Minderheitenregierung verbreiten, indem er sie seiner berühmtesten Schöpfung Evita Bezuidenhout in den grell geschminkten Mund legte. In der heutigen Zeit, wo an Stelle des Rassismus Aids die größte Bedrohung für Südafrika darstellt, hat Uys seinen Kampf für ein besseres Südafrika beibehalten, nur das Objekt hat sich verändert. Spricht Uys, verkleidet als Evita Bezuidenhout zu den südafrikanischen Schülern, nimmt er bezüglich Sex und dem tabuisierten Aids immer noch kein Blatt vor den Mund. Er gibt den Teenagern eine Sprache und hilft so mit das in Südafrika allgegenwärtige HI-Virus zu enttabuisieren. Die sympathische und witzige Art von 13 Pieter- Dirk Uys vermag zu begeistern. So zog Uys auch den Regisseur Julian Shaw, selbst noch ein Teenager, in seinen Bann. Mit 15 erlebte der Australier in Südafrika Pieter Dirk-Uys Show und fragte ihn direkt nach dem Auftritt, ob er einen Film über ihn drehen dürfe. Der sonst sehr zurückgezogene Satiriker willigte ein und Shaw erhielt die seltene Möglichkeit Uys mit der Kamera dicht auf den Fersen zu folgen. Dem jungen Regisseur gelingt es auf beeindruckende Weise mit „DARLING! THE PETER-DIRK UYS STORY“ ein sehr persönliches und differenziertes Bild von der facettenreichen Person Pieter Dirk-Uys zu zeichnen. NO MAGIC BULLET UK 2007 / OV / DVD / 57 MIN / REGIE: JAMIE SYLLA DARLING! THE PETER-DIRK UYS STORY AUSTRALIEN 2007 / OV / VIDEO / 54 MIN / REGIE: JULIAN SHAW FR 07.11.08 / 15.30 UHR / KELLERKINO SO 09.11.08 / 15.30 UHR / KELLERKINO DOK-BLOCK 3 GRENZGÄNGERINNEN SEARCHING 4 SANDEEP und HELLO, MY NAME IS HERMAN Die lesbische Regisseurin Poppy Stockwell lebt in Sydney - einer LesBiSchwulen Hochburg. Doch sie ist alleine und frustriert. Aus dieser Situation heraus entschließt sie sich auf filmerische Weise der lesbischen Online-Dating-Szene zu widmen. Doch was als Film über die Faszination des Internet-Datings geplant war, wird zu einer ganz persönlichen Geschichte. Poppy lernt im Internet die Anglo-Inderin Sandeep kennen. Diese kommt aus einer konservativen Sikh-Familie und niemand weiss von ihrer sexuellen Orientierung. Über die Distanz und Zeit entwickelt sich eine ernsthafte Beziehung zwischen den beiden. Auf eine humorvolle und reflektierte Weise widmet sich Stockwell mit diesem persönlichen Film den Kollisionen zwischen Liebe, Kultur, Religion und sexueller Identität. Sie wirft Fragen zu unerwarteten Ausmaßen der Globalisierung auf, welche es ermöglicht sich über mehrere Kontinente hinweg zu verlieben. Fragen wie: Welche Rolle spielt die räumliche Distanz zwischen Personen bei den neuen Kommunikationsmöglichkeiten heute noch? Was bestimmt wer wo zusammen findet, wenn die geografische Komponente ausgeschaltet wird? Der Kurzfilm HELLO, MY NAME IS HERMAN geht in eine ähnliche Richtung. Doch während bei SEARCHING 4 SANDEEP die räumliche Distanz im Mittelpunkt steht, nimmt sich Karine Silverwoman der Distanz zwischen den Generationen an. Denn auch hier begegnen sich verschiedene Kulturen. Silverwoman porträtiert liebevoll ihren 91-jährigen, jüdischen Großvater, seine Beziehung zu ihr - der lesbischen Enkelin - und zu ihrer Freundin. Zwei Filme die kulturelle Grenze sprengen - der eine räumliche und der andere intergenerationelle. SEARCHING 4 SANDEEP AUSTRALIEN 2007 / OV / DVD / 56 MIN / REGIE: POPPY STOCKWELL HELLO, MY NAME IS HERMAN KANADA 2007 / OV / DVD / 10 MIN / REGIE: KARINE SILVERWOMAN FR 7.11.08 / 23.00 UHR / KINO REITSCHULE SO 9.11.08 / 18.00 UHR / KINO REITSCHULE 14 DOK IN DER LOUNGE 1 TÜRKEI DAS ANDERE ISTANBUL Filme über Schwule, Lesben und Transvestiten in der Türkei vermitteln meist ein sehr einseitiges Bild. Die einen loben die Freizügigkeit und Offenheit des „gayfriendly“ Istanbuls empor und die anderen fokussieren auf die Repressionen, welche Schwule, Lesben und Transvestiten in der (muslimischen) Türkei unterworfen sind. Dem Dokumentarfilm DAS ANDERE ISTANBUL gelingt es weder ins eine noch ins andere Extrem zu fallen. Döndü Kilic schafft es differenziert hinter die Fassaden zu schauen und zeigt das höchst ambivalente Klima, welchem türkische Homo- und Transsexuelle ausgesetzt sind. Den Ausgang dazu bietet die kürzlich erneut verbotene LesbenSchwulenTrans-Organisation Lamda-Istanbul. Deren freiwilligen Helfer berichten viel aus ihrer Arbeit und aus ihrem Leben. In mehreren Episoden bietet DAS ANDERE ISTANBUL einen Einblick in das Leben junger Schwuler und Transsexueller in der Türkei. Der Film zeigt die Auseinandersetzungen der jungen Menschen mit ihrer Homosexualität, der türkischen Staatsmacht, dem Militär, der Gesellschaft, ihren Familien - und vor allem mit sich selbst. Die Regisseurin Döndü Kilic wir an der Filmvorführung anwesend sein und für Interviews zur Verfügung stehen. (Anfrage an [email protected]) Ausführliche Infos unter: http://www.dasandereistanbul.de/presskit/die_andere_seite_von_istanbul_pressema ppe.pdf) DAS ANDERE ISTANBUL DEUTSCHLAND 2008 / OV / UT: Englisch / DVD / 82 MIN / REGIE: DÖNDÜ KILIC FR 07.11.08 / 20.30 UHR / QUEERSICHT-Lounge im PROGR. Freier Eintritt, Kollekte. DOK IN DER LOUNGE 2 TRANSGENDER INES & PAUL - EIN LEBEN ZWISCHEN DEN GESCHLECHTERN Die 32-jährige Ines weiß seit langem, dass ihr Körper und ihre Seele nicht eins sind. Ende 2000 hat sie darum einen Entschluss gefasst: Ines will ihre eigene Identität zwischen den gesellschaftlich geprägten Kategorien von Frau und Mann finden. Sie spielt mit den Rollen, die Männern und Frauen zugeschrieben werden, kann sich jedoch in keiner zu Hause fühlen. Der Wechsel zwischen den Geschlechterrollen, das weder in die eine noch die andere Schublade springen Können oder Wollen, kleidet die Kölnerin in Worte, die das gesellschaftlich Unbekannte fassbar und verständlich machen. Doch wie reagiert ihre langjährige Lebenspartnerin? Alexandra akzeptiert die Entscheidungen von Ines und begleitet sie auf ihrem Weg. Doch wissen beide nicht, wohin dieser Weg führen wird. Denn Ines will sich vom Frau-Sein lösen und damit auch aus ihrer Identität als Lesbe, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Mann zu werden. So reflektiert wie Ines-Paul über sich und ihre Umwelt nachdenkt, so einfühlsam werden die Auswirkungen von Hormonbehandlung und medizinischem Eingriff auf sie beobachtet. Fast zwei Jahre lang, in denen aus Ines Ines-Paul wurde, hat die 15 Filmemacherin Monika Schulz sie mit der Kamera begleitet. Zu Wort kommen neben der Lebenspartnerin Alexandra auch Eltern und Freunde. Interessantes, ausführlicheres Textmaterial finden Sie auf: http://www.baumaen.de/www/content/inesundpaul/film.php INES & PAUL DEUTSCHLAND 2002 / OV / DVD / 55 MIN / REGIE: MONIKA SCHULZ FR 7.11.08 / 17.00 UHR / QUEERSICHT-Lounge im PROGR 16 SCHWULE SPIELFILME SCHWULE SPIELFILME EINFÜHRUNG Mit den vier auf dem Programm stehenden Spielfilmen können auch dieses Jahr wiederum neuste und ganz verschiedene Produktionen gezeigt werden. In ANTARCTICA (Regie: Yair Hochner, Gründer und Mitorganisator des schwullesbischen Filmfestivals Tel Aviv) und SPINNIN` (Regie: Eusebio Pastrana) geht es um uns allen bekannte Charakteren: Der noch unsichere Jugendliche, der seinen Lebensweg noch nicht gefunden hat, der Kerl, der sich auf One-Night-Stands beschränkt, oder Lesben- und Schwulenpaare, die sich ein Kind wünschen. Ob in Tel Aviv (ANTARCTICA) oder in Spanien (SPINNIN`), Schwule und Lesben stellen sich gleiche oder ähnliche Fragen und müssen gleiche oder ähnliche Hindernisse überwinden. ANTARCTICA wurde im Juli an den lesbisch-schwulen Filmfestivals in Los Angeles und Philadelphia gezeigt. DREAM BOY (Regie: James Bolton) spielt irgendwo in Amerika, in einer religiös geprägten Gemeinde im Süden. Was mit zwei Nachbarsbuben sehr romantisch beginnt, entwickelt sich zu einem veritablen Drama. Der Film wurde u.a. an der diesjährigen Berlinale gezeigt. Es gibt Filmstreifen die man liebt oder hasst. WERE THE WOLD MINE (Regie: Tom Gustafson) könnte ein solcher sein. Im Musical-Film verliebt sich der attraktive Timothy in den Rugby-Crack Jonathan. Da bietet sich die Gelegenheit, diesem in der Schultheaterproduktion (Sommernachtstraum) näher zu kommen. Der Film gewann bereits Preise an Festivals in Florida, Turin, Toronto und Kansas. Der Soundtrack wird voraussichtlich ab 11. November 2008 erhältlich sein. SCHWULE SPIELFILME ANTARCTICA Omer, bald 30, hat seinen Platz im Leben noch nicht gefunden. Die meiste Zeit verbringt er in der Bibliothek, wo er auch arbeitet. Gelegentlich trifft er Männer, die er über das Web kennen lernt. Doch bei keinem mag der Funke überspringen. Das betrübt die ausgefallene Schwester wie die überdrehte Mutter, die ihn beide unter die Haube bringen wollen. Eines Tages trifft Omer Danny, einen um zehn Jahre jüngern Tänzer. Kann dieser das Feuer in Omer entfachen? SA 08.11.08 / 23.00 UHR / KELLERKINO SO 09.11.08 / 18.00 UHR / KELLERKINO MO 10.11.08 / 18.00 UHR / KELLERKINO SCHWULE SPIELFILME DREAM BOY Das Jugenddrama um Tabus, Liebe und Gewalt, spielt in einer religiös geprägten Gemeinde im Süden der USA. Vor kurzem erst ist Nathan, 15, mit seinen Eltern in diese ländliche Kleinstadt Louisianas gezogen. An einem Sonntagmorgen, als sie von der Kirche nach Hause kommen, fällt ihm zum ersten Mal der Junge aus dem Nachbarhaus auf: Roy ist zwar erst 17, fährt aber schon den Schulbus. Er hat auch schon eine Freundin, die er sehr zu lieben scheint, jedenfalls küssen sich die beiden 17 eines Nachts leidenschaftlich in seinem Bus. Bald machen die beiden Jungen gemeinsam ihre Schularbeiten, und an einem dieser Abende greift Nathan nach Roys Hand. Ihr Spaziergang endet außerhalb der Stadt, wo sie ein ruhiges Plätzchen finden und sich sanft und ungeschickt küssen. Damit beginnt eine Romanze zwischen den beiden, die zunehmend dramatische Züge gewinnt. FR 7.11.2008 / 23.00 UHR / KELLERKINO SO 9.11.2008 / 20.30 UHR / KELLERKINO DI 11.11.2008 / 20.30 UHR / KELLERKINO SCHWULE SPIELFILME SPINNIN' (6.000 MILLONES DE PERSONAS DIFERENTES) Madrid, Mitte der Neunzigerjahre. Garate und Omar sind ein junges Schwulenpaar und wünschen sich ein Kind. Ihr Vorhaben, das Kind mit einer Freundin zu zeugen, scheitert. Doch dann treffen sie auf die schwangere Raquel, deren Freund an AIDS gestorben ist. Unerwartetes und Widersprüchliches setzten sich auch in der Umgebung von Garate und Omar fort. Der Vater von Garate verliebt sich neu, zwei Polizisten finden über Hitlisten zueinander, Nachbarn trennen sich und kommen wieder zusammen. DO 06.11.08 / 21.00 UHR / KINO ABC FR 07.11.08 / 20.30 UHR / KELLERKINO SA 08.11.08 / 15.30 UHR / KELLERKINO SCHWULE SPIELFILME WERE THE WORLD MINE An seiner Jungenschule ist der attraktive Timothy ein schwuler Aussenseiter und hoffnungslos verliebt in Rugby-Crack Jonathan. Gänzlich unbegabt in jedweder Ballsportart flüchtet sich Timothy während des Trainings in psychedelisch-bunte Tagträume, in denen seine Klassenkameraden zu leicht tuntigen Musicaldarstellern avancieren. Die exzentrische Literaturlehrerin Ms. Tebbit erkennt, dass Timothy seine Träume im Schultheater ausleben sollte und casted ihn als Puck im „Sommernachtstraum“. Wie im guten alten England müssen die Jungs – ganz zum Entsetzen des Rugby-Coachs – auch Frauenrollen spielen und Timothy stellt erfreut fest, dass er die Bühne mit Jonathan teilen wird. Voller Enthusiasmus stürzt er sich in die Rolle und braut nach Shakespeares Rezept einen Liebestrunk. Zu seinem Erstaunen zeigt das Gebräu tatsächlich Wirkung und das nicht zu knapp. Fast alle Bewohner der kleinen Stadt erliegen dem Zauber, mit den unterschiedlichsten Auswirkungen für Timothys Mutter, seine zwei besten Freunde und natürlich Jonathan. DO 6.12.2008 / 20.30 UHR / KELLERKINO SA 8.11.2008 / 13.30 UHR / KELLERKINO MI 12.11.2008 / 18.00 UHR / KELLERKINO 18 LESBISCHE SPIELFILME LESBISCHE SPIELFILME EINFÜHRUNG Jede Frau hat ihren Lebensweg und ihre Geschichte. Es beginnt mit der Pubertät und den dazu gehörenden Dramen. In NAISSANCE DES PIEUVRES (Regie: Celine Sciamma) verliebt sich die pummelige, etwas kindische Marie in die arrogante Foriane, dem Star der Synchronschwimmerinnengruppe aus der Pariser Banlieue. Der Film wurde nominiert für den César Award (nationaler Filmpreis Frankreich). LE NOUVEAU MONDE (Regie: Etienne Dhaene) handelt vom Kindertraum und dessen Realisierung. Komödiantisch und mit französischem Charme werden auch die schwierigeren Seiten sichtbar. Der Film wurde im Frühjahr am Miami Gay & Lesbien Film Festival gezeigt. VIVERE (Regie: Angelina Maccarone) lebt nicht unwesentlich von Hannelore Elsner ("Die Kommissarin"), die eine Frau spielt, die sich unglücklich in eine Verheiratete verliebt hat. Sie trifft sich mit zwei anderen Frauen in Rotterdam. Drei Frauen, drei Geschichten, ein Road Movie. Als besonderen Leckerbissen präsentiert QUEERSICHT den letzten Winter in NewYork gedrehten Film WHEN KIRAN MET KAREN (Regie: Manan Singh Katohora). Der interkulturelle lesbische Film hat schon im Vorfeld der Premiere im Juli in Philadelphia einigen Aufruhr verursacht. Er trägt den Ruf, ein lesbischer Brokeback Mountain zu sein. Die Weltpremiere von INSATIABLE (Regie: Jessie Kirby) fand erst Anfang August in Irland statt. Die Romanze zwischen den zwei Mädchen ist im düsteren Umfeld einer auf einen Wirtschaftscrash folgenden Lebensmittelkrise mit BSE und Vogelgrippe angesiedelt. Und es kommt noch schrecklicher... LESBISCHE SPIELFILME LE NOUVEAU MONDE Schon lange hegt Lucy den Traum von einem eigenen Kind. Nach fünf Jahren glücklicher Beziehung mit Marion äussert sich der Baby-Wunsch an einem KaraokeAbend unüberhörbar via Mikrophon. Zögerlich lässt sich auch Marion auf das „Projekt Kind“ ein. Doch damit fangen die Fragen erst richtig an: Die Suche nach einem Samenspender muss organisiert und die Oma von ihrem Enkel überzeugt werden. Und wie ist mit einem Spender umzugehen, der unerwartet Vatergefühle entwickelt und damit das Dreieck zwischen Erzeuger, biologischer Mutter und Marion gehörig ins Wanken bringt? Eine Komödie über lesbische Liebe in Zeiten der Regenbogenfamilien – geistreich, französisch charmant und glaubwürdig. SA 8.11.08/ 18.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM SO 9.11.08 / 13.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM MI 12.11.08/ 20.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM LESBISCHE SPIELFILME NAISSANCE DES PIEUVRES (WATER LILIES) Marie ist fasziniert vom Synchronschwimmen oder vielmehr von Floriane, dem Star der Truppe. Floriane, die sich hinter ihrer arroganten Art versteckt, gilt unter den Teenagern als „femme fatale“. Obwohl sie scheinbar jeden Jungen haben kann, quält 19 sie sich mit geheimen Ängsten. Marie schafft es, sich zu Florianes Vertrauten zu machen und ist in ihrer Verliebtheit bereit, fast alles für Floriane zu tun. Gleichzeitig distanziert sie sich von ihrer besten Freundin, die ihr auf einmal peinlich ist. Anne ist das genaue Gegenteil von Floriane, sie ist etwas pummelig, verhält sich zuweilen kindisch und ist doch gnadenlos offensiv in ihrem Vorhaben, das erste Mal hinter sich zu bringen. Nicht ohne Witz vermag Céline Sciammas Debütfilm die tiefen und kurzlebigen Leidenschaften und Dramen pubertierender Mädchen aufzuzeigen. Auch, weil Erwachsene in diesem Film keine Rolle spielen. SO 9.11.08 / 20.30 UHR / KINO ABC MO 10.11.08 / 20.30 UHR / KELLERKINO LESBISCHE SPIELFILME VIVERE Drei Frauen, drei Geschichten – gemeinsam ist allen die Sehnsucht nach Liebe und Leben. Der neue Film von Angelina Maccarone lässt in Form eines Road Movies drei Wege ganz unterschiedlicher Frauen sich immer wieder kreuzen. An Heiligabend landen sie alle in Rotterdam. Antonietta, die jüngste im Bunde, ist mit der Band ihres Freundes durchgebrannt. Ihre Taxi fahrende Schwester Francesca sucht sie und trifft unterwegs auf die unglücklich in eine verheiratete Frau verliebte 60jährige Gerlinde (Hannelore Elsner). Aus jeder der drei Perspektiven werden die Ereignisse der Reise einmal erzählt und ergeben erst am Schluss eine dichte Verquickung starker Charaktere, die sich neu entscheiden müssen, ihr Leben und ihre Träume zu leben. Mit einem herausragenden Darstellerinnentrio! FR 7.11.08 / 18.00 UHR / KELLERKINO SA 8.11.08 / 20.30 UHR / KELLERKINO DI 11.11.08 / 18.00 UHR / KELLERKINO LESBISCHE SPIELFILME WHEN KIRAN MET KAREN New York City: Bollywood Star Kiran bricht die Pressekonferenz zu ihrem neuen Film abrupt ab und flüchtet in ein Taxi. Zu spät realisiert sie, dass dieses bereits von einer anderen jungen Frau besetzt ist. Auf der gemeinsamen Fahrt gelingt es der gewieften Journalistin Karen, die Star-Schauspielerin für ein Exklusivinterview zu gewinnen. Beim Gespräch in Kirans Haus springt der Funke zwischen den beiden Frauen sofort. Die betörende Ausstrahlung Karens lässt die indische Bollywood Schauspielerin sämtliche Vorsichtsregeln und Tabus ihres Berufsstandes vergessen. Mit der Ansiedlung einer lesbischen Liebesgeschichte im Bollywood Milieu hat auch die Regisseurin bewusst ein Tabu gebrochen. FR 7.11.08/ 20.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM SA 8.11.08/ 23.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM 20 LESBISCHE SPIELFILME INSATIABLE In nicht allzu ferner Zukunft ist die Wirtschaft zusammengebrochen und es die Lebensmittel drohen auszugehen. Fleisch ist wegen BSE und Vogelgrippe kaum mehr erhältlich, die Fische sind radioaktiv verseucht. In einem kleinen irischen Dorf glaubt ein Ladenbesitzer, er könne die Dorfbewohner vor dem Verhungern retten. Ellie arbeitet als Hilfe im Laden, wo sie auf Rachel, die Nichte des Ladenbesitzers, stösst und ihr näher kommt. FR 7.11.08 / 23.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM SO 9.11.08 / 20.30 UHR / KINO KUNSTUSEUM 21 KURZFILME KURZFILME PUBLIKUMSPREIS ROSA BRILLE Die drei Kurzfilmblöcke bieten etwas für jeden Geschmack. Vertreten sind insgesamt 25 Produktionen aus der ganzen Welt. Bereits zum achten Mal setzt das Publikum des QUEERSICHT-Festivals dem Besten die ROSA BRILLE auf. Der Filmpreis in Höhe von 1500 CHF wird dieses Jahr von sato.Schlaf.Räume gestiftet. Die Abstimmungstalons werden jeweils zu Beginn der Kurzfilmprogramme verteilt. KURZFILME BLOCK 1 FR 07.11.08 / 15.30 UHR / KINO IN DER REITSCHULE SA 08.11.08 / 13.30 UHR / KINO IN DER REITSCHULE SA 08.11.08 / 20.30 UHR / KINO IN DER REITSCHULE 510 METER ÜBER DEM MEER (Schweiz) Simone ist auf dem Weg nach München, um ihren Vater zu beerdigen, verpasst ihren Anschlussflug und strandet auf dem Flughafen Bern-Belp. Dort sammelt Natalie die Zeit, die vergeht, während sie auf jemand unbestimmtes wartet. CAFE COM LEITE Wenn Lucas nachts nicht schlafen kann, hüpft er zu Danilo ins Bett. Seit dem Tod der Eltern wohnt der Junge bei seinem grossen Bruder. Doch Danilo teilt das Bett eigentlich schon mit jemand anderem. EN LITEN TIGER Der kleine Simon lebt abgelegen. Seine beiden Mütter bemühen sich, im Dorf nicht aufzufallen. Dabei ist er ihnen aber keine grosse Hilfe. I HAVE NEVER HAD SEX Wie antwortet man auf die Behauptung „I have never had sex for money!“ Ein Blitzgewitter von ehrlichen(?), spontanen und lustigen Entgegnungen auf Unterstellungen wie diese. NO ESTOY TAN SEGURA DE QUE EL MUNDO NOS MEREZCA (I’M NOT SO SURE THE WORLD DESERVES US) Zwei Frauen, ein Mann und eine Hochzeit. LOT'S WIFE Mehmet kehrt nach der Arbeit in einen tristen Vorort Istanbuls heim. Statt eines gemütlichen Feierabends mit seinem Freund Ali kommt es zum Zerwürfnis mit seinen plötzlich auftauchenden zornigen Onkeln UN MARIAGE COMME LES AUTRES Wenn das die lieben Nachbarn wüssten... So schön kann das Leben sein. WUNDERLICH PRIVAT Zuhause trägt Herr Wunderlich auch Frauenkleider. Wer kann ihm das schon verübeln? 22 KURZFILME BLOCK 2 FR 07.11.08 / 18.00 UHR / KINO KUNSTMUSEUM SA 08.11.08 / 15.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM SO 09.11.08 / 13.30 UHR / KINO KUNSTMUSEUM ALONSO'S DEADLINE Dr. Alonso, ein kürzlich verwitweter Uni-Professor, und ein junger Mann des Putzpersonals tauschen hoffnungsvolle, vielsagende Blicke aus… FABULOUSITY Da können die Eltern noch so hadern. Ihr Sohn wird mit Fabulousity zur Welt kommen. HJERTEKLIPP (HEARTCUT) Die 16-jährige Eva verliebt sich in Inger. Das Problem dabei: Inger ist die neue Freundin ihres Vaters. INSOMNIACS Bell leidet unter Schlaflosigkeit. In einer ruhelosen Nacht besucht sie schliesslich das Treffen der „Anonymen Schlaflosen“, wo sie in Helena der Frau ihrer Tagträume begegnet. JAG ÄR BÖG (I AM GAY) Ein ausgiebiges griechisches Essen bietet die beste Gelegenheit, sich Mut anzutrinken. Je höher der Alkoholpegel, desto lebhafter malt sich Alex aus, wie seine Familie gleich reagieren wird, wenn er sich outet. NO BIKINI Ein Rückblick auf einige glorreiche Tage in Robins Kindheit, die ihr Leben prägten: Als sie sieben ist, verbringt sie ihre Ferien in einem Schwimmcamp. Auf ihr BikiniOberteil verzichtet sie einfach und geht wochenlang als Junge durch. SUMMER Leung wünscht sich nichts sehnlicher, als seinen Freund Wil zu küssen. Ein altes chinesisches Sprichwort gibt ihm Aufwind. 1977 Pubertieren im Schnelldurchlauf. Die animierte Geschichte eines Mädchens auf ihrem Weg zur sexuellen Identität. KURZFILME BLOCK 3 FR 07.11.08 / 20.30 UHR / KINO IN DER REITSCHULE SA 08.11.08 / 18.00 UHR / KINO IN DER REITSCHULE SO 09.11.08 / 15.30 UHR / KINO IN DER REITSCHULE FOR A RELATIONSHIP Die Geschichte einer Beziehung. Bild an Bild. 23 HERZHAFT Ralf ist 33 Jahre alt, Fussballtrainer und verliebt in Felix. Der 15-jährige Fussballcrack erwidert seine Gefühle, doch als dessen Mutter die Affäre entdeckt, entbricht ein Kampf um Felix’ Wohl. KALI MA Eine robuste indische Mama rückt in bester Bollywoodmanier dem Nötiger ihres Sohnes zu Leibe. Trashig lustige Ode an die kompromisslose Beschützerin jeden Sohnes. NA KONCU ULICY (AT THE END OF THE STREET) Die Liebe ist wundervoll, ihr Ende katastrophal. So auch für Alexandra, die nicht akzeptieren will, dass ihre Freundin sie verlassen hat. PITSTOP Versehentlich wird ein Mädchen an der Tankstelle mitten in der Wüste Arizonas vergessen. Im Gespräch mit der Tankstellenbesitzerin gewinnt es berührende Einblicke in die Kunst des Lebens und Liebens – ein Schlüsselerlebnis. TÀ Zwei Jungs in einer Toilette. Sie ziehen sich Koks rein, reden über Sex und gehen sich an die Wäsche. Doch was leicht wie eine Geschichte voller Klischees weitergehen könnte, nimmt eine unerwartete Wendung. TANZ INS GLÜCK Anna ist Putzfrau, Helen ist Börsenmaklerin. Sie begegnen sich im Salsakurs und so nimmt ein lesbisches Märchen seinen Anfang. PREMIEREN Es ist nie zu spät, die Liebe zu wählen! Mit einem beherzten Rendezvous an der städtischen Opernpremiere lässt eine ältere Frau ihre lebenslangen Träume wahr werden. 24 QUEERSICHT-PARTY QUEERSICHT-PARTY EINFÜHRUNG SAMSTAG, 8. NOVEMBER 22.00 UHR (KURZFILME von den FEMMES) 23.00 UHR (PARTY) TURNHALLE IM PROGR Die schon als legendär zu bezeichnende QUEERSICHT-PARTY ist dieses Jahr erstmals in der TURNHALLE im PROGR - und damit mitten in der Stadt. Sie wartet wiederum mit einer ausgezeichneten DJ-Besetzung aus der deutschen Hauptstadt auf. FEMMES WITH FATAL BREAKS sind DJ T-INA, DJ CHRISTINE LANG, DJ SPOKE und MC QUIO, drei DJs und eine MC, jede mit einer eigenen internationalen Solokarriere, die sich dem Breakbeat und verwandten Spielarten verschrieben haben. Ihre Vinyl-Selections reichen von Breakbeats über Drum & Bass bis zu Dubstep und Grime. Eine besondere Spezialität der FEMMES sind ihre Vinyl-Sets mit Rap-Ragga-Jungle-Lyriks von QUIO. Als Guest-DJ bringt DJ IPEK, die eigentlich bereits den Status „QUEERSICHTRESIDENT-DJ verdient, die QUEERSICHT-Gäste mit ihrer eklektischen Musik zum kochen. QUEERSICHT-PARTY ACTS Im März '99 gründeten die FEMMES WITH FATAL BREAKS das erste weibliche DJKollektiv in Berlin. Seitdem rocken sie mit exzellenten Breakbeats nicht nur die Clubs in Berlin, sondern auch jene der restlichen Welt. 2001 bis 2003 zählte die FEMMES Event-Reihe mit der speziellen, vibrierend-exstatischen Atmosphäre im Berliner Club Bastard zu den absoluten Höhepunkten des Berliner Partylebens. Seit 2004 erobern die FEMMES mit einem neuen Partykonzept die unterschiedlichsten und besten Clubs Berlins: Watergate, ZMF, Deep und das Rosis. Der FEMMES WITH FATAL BREAKS MC CONTEST stellt im Bereich des Breakbeat absolutes Neuland dar. Einmal jährlich laden die FEMMES junge MC-Talente ein, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Frauen machen aber nicht nur Musik, sie drehen auch Filme. Kostproben werden vor der Party ab 22.00 Uhr in der TURNHALLE im PROGR gezeigt. Mitte der 90er erstürmte DJ IPEK Ipekcioglu die vielschichtige Berliner Clubszene. Ihre eklektische Musik und charakteristischen Mixes wurden zur Grundlage für einen neuen Style. Berlins Stadtmagazin Zitty honorierte IPEKS Wirken, indem es sie in die Liste der wichtigsten kulturellen Persönlichkeiten der Stadt katapultierte. Seitdem hat sich DJ Ipek mit ihren „Eklektik BerlinIstan“ zu einem exklusiven Berliner Exportschlager entwickelt. Inzwischen ist sie auf Festivals und in Clubs überall auf dem Globus zu finden. Ihre Bühnenausstrahlung und innovativen Fusion Sounds bringen das Publikum an allen Orten in Extase: New York, die Wüsten von Mali, Salvador de Bahia, Stockholm, Istanbul, Glasgow oder Peking. Die Liste könnte man noch lange fortführen, und mit dem Siegeszug von Eklektik BerlinIstan wächst sie beständig an. Zweifelsohne hat sich DJ Ipek Ipekcioglu in der heterogenen internationalen Clublandschaft einen Namen gemacht. 25 Eklektik BerlinIstan ist ein verführerischer Fusion Sounds aus orientalischer & asiatischer balkanesischer Dancemusik, gemixt mit Breakbeatz, Electro und zumal auch Pop. In ihren Sets nimmt DJ Ipek ihr Publikum auf eine Audio-Reise durch die Kulturen und Musikstile der Türkei, Nordafrikas, Israels, Persiens, des Balkans, Griechenlands und Bollywoods mit, und macht strategisch geplante Ausflüge nach Grossbritannien und in die USA. Ihre Selbstkreierten Mixe setzen überraschende Akzente im manchmal zu gefälligen Flow der Club Music. Das schwedische Magazin QX hat sie zu Europa’s hippestem DJ gewählt, ebenso gewann sie den World-MusicDJ-Contest 2005 in London. Sie hat für Grand Prix-Gewinnerin Sertab Erener, Goran Bregovic und World-Music Stars wie Mercan Dede aufgelegt. 2003 tourte sie mit Ojos de Brujos in Andalusien, und 2005 spielt sie mit Dzihan & Kamien in Amsterdam. DJ Ipek Ipekcioglu ist Resident DJ bei einer Reihe von angesagten Clubs und Clubnächten in Berlin: U.a. SO36, Transurban.tv, BalkanBalkanParty, Absolut Balkanissimo, Kanakwood-PostMigrantSounds, and Popdeurope. Sie ist regelmäßig in Stockholm für die Re:Orient Clubnacht, und ist eine der Drahtzieherinnen der Berliner Kult-Veranstaltung Gayhane – House of Halay. 26