African Evening: Integrationspreis - Breitsch

Werbung
INHALTSVERZEICHNIS
Jahresbericht des Vorstandes
2
Jung oder alt oder jung oder alt oder ...
Der virtuelle Breitsch-Träff
Berichte der Angestellten
5
Das Jahr 2004
Das ultimative Breitsch-Träff-Alphabet
Umfrage im Wankdorf
Spitalackerpark
Eindrücke aus den ersten drei Monaten des Praktikums
Mind Map 2004
Berichte der BenützerInnen
12
Autonome Gruppen, Multikulturelles
Disco
Frauenlesegruppe
African Evening
Breitsch Träff Berne – where the world meets
Kutüsch
Songwriters Round
Verwöhnte Gaumen
Mittwuchznacht
Tamilen: Sprachkurse in Eigenregie
Saudades do Brasil
GAF
Cultic Bistro
Berichte aus dem Quartier
16
Quartierfest
Lärmgeplagte Nachbarinnen: Lösung in Sicht
Vorweihnächtlicher Märit
Jubiläen
Neue Verkehrsführung – Fahrradparkplätze gestrichen!
Kulturelles
Politisches – Wo drückt der Schuh?
Ablösung/Nachhaltiges
Dank
Finanzen
18
19
Bilanz
Kommentar
Leute
Beilagen
Jahresrechnung 2004
Protokoll der Mitgliederversammlung 2004
20
Jahresbericht des Vorstandes
Jung oder alt oder jung
oder alt oder ...
Der Breitsch-Träff wird im
Jahr 2005 25-jährig!
25 Jahre Vergangenheit sind ein guter Anlass,
Fragen zu stellen, welche in die Zukunft weisen.
Welche Werte sollte ein zeitgemässer QuartierTräff vertreten?
Wo liegen die Brennpunkte im Zusammenleben
der QuartierbewohnerInnen?
Welche sozialen Bedürfnisse müssen wahrgenommen werden?
Wo ist Unterstützung sinnvoll, wo ist Integration
nötig?
Die Initiantinnen und Initianten des jungen
Breitsch-Träffs haben sich vor 25 Jahren diese
Fragen wahrscheinlich nicht so wohlüberlegt
gestellt. Das Bedürfnis nach einem alternativen
Treffpunkt im Quartier war drängend, die Formen,
die gewählt wurden, um dieses Ziel zu erreichen,
waren spontan und kreativ; auch der politische
Protest gehörte dazu.
noch sein Rückkommensantrag in dieser
Sache, weder die engagierte Diskussion von
Team und Vorstand mit den vbg-VertreterInnen
noch die Unterstützung durch die SP Nord
konnten den vbg-Vorstand davon abbringen,
diesen Entscheid durchzusetzen. Dies war ein
enttäuschendes Kapitel in der Vorstandsarbeit
2004.
aus terminlichen Gründen ihre Vorstandsarbeit
beenden. Wir danken Pascale für ihr Engagement und freuen uns, sie weiterhin als Freiwillige um Mithilfe anfragen zu dürfen. Etwas
kürzer treten, aber im Vorstand bleiben möchte
Mürşide Ağca. Sie hat ein Studium an der
Hochschule für Sozialarbeit begonnen, dass sie
im Moment sehr in Anspruch nimmt.
In die gleiche Zeit fiel Kathrin Zanettis Rücktritt
als Präsidentin des Vorstandes und ihre Abreise nach Perugia, wo sie als Pfarrerin eine neue
Aufgabe übernimmt und nun eine WaldenserGemeinde betreut. In den fast vier Jahren
Vorstandsarbeit hat sich Kathrin immer wieder
intensiv und engagiert für den Breitsch-Träff
eingesetzt und hat auf vielen Ebenen positiv
gewirkt. Auf ihre Initiative hin konnte schlussendlich auch erreicht werden, dass sich Roger
Aebi im Juni 2007 um ein Jahr früher pensionieren lassen kann. An dieser Stelle möchte ich
Kathrin Zanetti unseren grossen Dank aussprechen für alles, was sie für den BreitschTräff geleistet hat, und für alles, was wir ganz
persönlich von ihr lernen durften. Ihre Menschlichkeit und ihr Mut sind uns vorbildlich und
wegweisend.
An unserer letzten Vorstandssitzung im Dezember 2004 ist es uns gelungen, die Aufgaben im
Vorstand klarer zu definieren und die Ressorts
auf die Vorstandsmitglieder zu verteilen. Damit
haben wir etwas geschafft, was schon seit
vielen Monaten auf der Pendenzenliste stand.
Dies alles gibt uns eine gute Motivation, in die
Vorstandsarbeit 2005 einzusteigen und neue
Ziele zu setzen.
kundschaft frequentiert wird, von einem
gepflegten Eingang durchs Treppenhaus in den
ersten Stock – vielleicht sogar mit Sichtfenster
vom Treppenhaus in den Träff –, von einer
praktischen und ästhetischen Lösung im Bereich
Abfallentsorgung und Recycling, von einem
Ökokonzept für den ganzen Breitsch-Träff ...
Aufgrund unserer Wünsche haben wir zusammen mit dem Architekten Kurt Hörler eine kleine
Ideenskizze entwickelt, wie mit geringen baulichen Massnahmen der Betrieb des BreitschTräffs erleichtert und das Erscheinungsbild verbessert werden kann. Unabhängig davon werden
von der städtischen Liegenschaftsverwaltung
demnächst bauphysikalische Untersuchungen
durchgeführt. Wir hoffen, dass mit der künftigen
Umsetzung von Lärmschutzmassnahmen auch
einige unserer Ideen aufgegriffen werden
können.
Natürlich haben wir auch Träume: von einem
behindertengängigen Breitsch-Träff mit Eingangsrampe und Lift in den ersten Stock, von
einem schönen Wintergarten anstelle unserer
Fensterfront, von einer Info-Bar im Tramhüsli
auf dem Platz, von einer gut laufenden Tagesbeiz, welche von einer interessanten Stamm-
Ursula Zimmermann, Präsidentin
Nun wird es aber doch Zeit, von den VorstandsLeiden zu den Freuden überzugehen. Wir
haben initiative neue Vorstandsfrauen und
-männer! Othmar Tschopp bringt sich im Träff
schon seit vielen Jahren als Freiwilliger aktiv
ein wirkt immer tatkräftig an der Planung und
Durchführung des Herzogstrassenfests mit.
Seine fundierten Kenntnisse und seine Mitarbeit
sind tragende Elemente. Nicole Honegger hat
im Juli direkt vom Team in den Vorstand
gewechselt. Sie bringt ihre guten Ideen ein,
kümmert sich weiterhin um die Öffentlichkeitsarbeit und kennt viele Leute, die für Projekte zu
begeistern sind. Esther Schwarz ist erst seit
kurzem im Vorstand und wird sich im Personellen und in der Öffentlichkeitsarbeit engagieren.
Sehr hilfreich war auch Barbara Aeschbachers
Engagement. Mit sicherem politischem Sinn
bringt sie die Dinge auf den Punkt und bildet
eine Brücke zur SP Bern Nord. Tom Klöti ist
seit einem Jahr auch Mitglied im Vorstand der
vbg, eine Aufgabe, welche im vergangenen
Jahr manchmal sehr anspruchsvoll war. Er wirkt
auch weiterhin als Kassier und bringt auf vielen
Ebenen neue Impulse ein. Pascale Desaules
hat sich im vergangenen Jahr um einen verständnisvollen Kontakt zur Tagesbeiz des
Breitsch-Träffs bemüht. Sie möchte vor allem
Im Vorstand des Trägervereins Breitsch-Träff
möchten wir in einer Leitbildarbeit Antworten auf
die Fragen nach einem zeitgemässen, zukunftsgerichteten Quartier-Träff finden. Mit dieser Arbeit
wollen wir uns ein Jahresthema setzen, das
intensiv bearbeitet wird.
Um über Freuden und Leiden in der Vorstandsarbeit zu berichten, ist es natürlich nicht nötig,
25 Jahre zurück zu blicken; auch das vergangene
Jahr hielt für uns einige einschneidende Ereignisse bereit. Das bedauerlichste ist die Stellenkürzung im administrativen Bereich, die Daniel
Rutschmann hart trifft, da eine Kürzung von 50%
auf 20% faktisch einer Kündigung gleichkommt.
Die Bezugsgrösse, welche für diese «Neueinschätzung» des administrativen Aufwandes
verwendet wurde, war nicht etwa das Ergebnis
einer Arbeitsplatzanalyse, sondern die Grösse
des Träffs in Quadratmetern Bodenfläche. Vergleicht man jedoch zum Beispiel die Einnahmen
durch Vermietungen oder die Anzahl Besucher
jährlich, so schneidet der «kleine» Breitsch-Träff
im Quervergleich mit anderen Träffs recht gut
ab! Doch alle Argumente nützten uns nichts.
Weder Tom Klötis Engagement im vbg-Vorstand
GAF: Erich Siegrist
2
3
Der virtuelle Breitsch-Träff
Kundinnen und Kunden die Zuordnung zu einer
günstigeren Kategorie aushandeln konnten.
Die ersten Websites des Breitsch-Träffs brachte
bereits vor einiger Zeit Ismael Aemisegger auf
seiner persönlichen Homepage unter. Seit März
2003 ist der Breitsch-Träff offiziell unter der
Adresse www.breitsch-traeff.ch im Web erreichbar, parallel dazu wurden auch entsprechende
Mail-Adressen (z.B. [email protected]) eingerichtet.
Interessant wäre natürlich auch zu wissen,
welche weiteren Interessen Menschen dazu
bewogen, unsere Website aufzusuchen. Ein
Auszug aus der Hitparade der beliebtesten
Suchfragen lässt Trends erkennen: BreitschTräff (in diversen Schreibweisen), Breitsch,
Breitenrain, Cultic Bistro, Afterworksalsa, Nordquartier, Herzogstrassenfest, mietbare Räume,
Kerzenziehen, mieten, Crêpes, Kutüsch, Salsa
usw.
Das Webdesign entstand in Freiwilligenarbeit. Die
Inhalte wurden anschliessend weiter gepflegt
und ausgebaut: Als «virtueller Schleusenwärter»
übernahm Tom Klöti die Funktionen eines Webmasters.
Ein wichtiger Indikator für den Erfolg unserer
virtuellen Seiten ist natürlich auch die Vernetzung. Für den Bekanntheitsgrad unserer
Webadresse spricht, dass die meisten Zugriffe
auf unsere Websites direkt bzw. via Bookmarks
erfolgten. Bei den Links von externen Suchmaschinen denkt man im Zeitalter der Globalisierung natürlich sofort an Google, was auch
bei uns zutrifft. Interessant sind aber auch die
Zugriffe via Links von 141 externen Websites,
von denen wir hier einige handverlesene aufführen und bestens weiterempfehlen (Zugriffe in
Klammern):
2003 wurde der virtuelle Zugang zum Träff von
2453 BesucherInnen genutzt, die 9009 Seiten
abriefen, wobei 168,99 MB Daten verschoben
wurden.
2004 erfolgten bereits 4580 Besuche, wobei
20 068 Seiten aufgerufen und 1,07 GB Daten
bewegt wurden. In diesen Zahlen nicht enthalten
sind die Zugriffe auf die im Jahr 2004 neu
entstandenen Seiten der Infostelle Nordquartier
(www.bern-nordquartier.ch), die von Roger Aebi
betreut werden. Eigene Websites haben auch
autonome Gruppen des Breitsch-Träffs wie das
Mittwuchznacht, Afterworksalsa, American Field
Service usw.
www.vbgbern.ch (69)
www.regionbern.ch (42)
www.bern.ch (11)
Tom Klöti
Um etwas Licht in dieses Dunkel zu werfen,
wurde aufgrund von Stichproben der Versuch
unternommen, einige NutzerInnen hinter den
IP-Adressen zu erkennen, um festzustellen, ob
wir mit unserem Webangebot ein zielkonformes
Publikum ansprechen. Grosses Interesse an der
Durchsicht unserer Websites zeigte offenbar stets
die Urheberrechtsverwertungsgesellschaft Suisa,
bei der sämtliche MusikveranstalterInnen im
Breitsch-Träff Kunde sind. Dies wurde uns von
Seiten der Suisa an einer gemeinsamen Sitzung
im Mai 2004 bestätigt, an der wir für unsere
Quartier
Natürlich stand auf Quartierebene auch 2004 der
Mensch im Mittelpunkt. Ein Quartier lebt, wenn
neben Einkaufsmöglichkeiten für die täglichen
Bedürfnisse auch kulturelle Aktivitäten von Seiten
seiner BewohnerInnen stattfinden. Es lebt, wenn
es gut erschlossen ist und Möglichkeiten bestehen, sich zu entfalten, auszugehen, gemütlich
zusammenzusitzen, Leute zu treffen und kennen
zu lernen – Farbtupfer eben, die es den BewohnerInnen ermöglichen, sich mit dem Quartier zu
identifizieren.
Berichte der Angestellten
Das Layout der Websites des Breitsch-Träffs ist
in den Farben Schwarz und Rot gehalten, die
bekanntlich auch als die alten Berner Farben
gelten. Wer jedoch Farbtupfer wünscht, kommt
auf der Website der Infostelle Breitenrain
(www.bern-nordquartier.ch) auf die Rechnung.
Die vom Breitsch-Träff bzw. von Roger Aebi
betriebene Infostelle bietet eine Übersicht über
soziale und kulturelle Angebote im Nordquartier
der Stadt Bern.
Von Interesse ist natürlich, was sich hinter diesen
nackten Zahlen verbirgt. So können wir zwischen
der Schweiz und dem benachbarten Ausland
eine klare virtuelle Grenze ziehen. Letztes Jahr
wurden 13 357 Seiten von Rechnern mit der
Domain-Endung «.ch» (Schweiz), 933 mit «.de»
(Deutschland), 58 mit «.at» (Österreich), 51 mit
«.it» (Italien), 43 mit «.fr» (Frankreich) und 5 mit
«.li» (Liechtenstein) abgerufen. Aber wie viele von
diesen NutzerInnen waren Heimweh- bzw. FernwehbernerInnen? Und wer steckt hinter DomainNamen, die auf «.org» oder «.net» lauten, oder
solchen, die in der Web-Statistik unter «Unbekannt» aufgeführt werden?
GAF: Daniel A. Furter
Das Jahr 2004
Aufgabenhilfe – unerwartete Ergebnisse
Die Auswertung der Daten zur Bedürfnisabklärung in Sachen Aufgabenhilfe ist inzwischen abgeschlossen. Unterdessen liegt ein
17-seitiger Bericht vor mit unerwarteten Ergebnissen und der Erkenntnis, dass es vorerst bei
diesem Bericht bleibt.
Wenn wir ein Fest organisieren oder Kleinkunst
im Breitsch-Träff anbieten, so sind es u.a. diese
Ziele, die wir damit verfolgen, Farbtupfer, die wir
setzen. Diese unscheinbaren Dinge bewegen
Leute dazu, hier Wohnsitz zu nehmen und sich
hier wohl zu fühlen. Sie lernen andere Kulturen
und Menschen kennen, NachbarInnen, Mütter
können kreativ tätig sein und … eben leben und
sich zuhause fühlen.
Infostelle Breitenrain
Um eine möglichst hohe Aktualität zu erreichen,
wurden 2004 alle auf der Website der Infostelle
Breitenrain (www.bern-nordquartier.ch) aufgeführten sowie einige neue Institutionen angeschrieben und die so zusammengetragenen
Farbtupfer des Nordquartiers à jour gebracht.
Verpasste Chance?
Jünger werden nur wenige. Ein Gesuch um
Frühpensionierung auf den nächstmöglichen
Termin von meiner Seite wurde zwar abgelehnt,
dank dem Entgegenkommen der DSO konnten
die vbg-Verantwortlichen jedoch meine künftige
Pensionierung um ein Jahr vorverschieben.
4
Roger Aebi
5
Das ultimative Breitsch-TräffAlphabet
Umfrage im Wankdorf
fasst, eine Informations- und Diskussionsrunde
mit 60 Personen fand statt und Ende Jahr wurde
eine Projekteingabe bei der Lokalen Agenda 21
gemacht. Bei dieser Projekteingabe geht es um
die Neugestaltung des Migros-Vorplatzes, bei der
auch die Anregungen der Befragten miteinbezogen werden. Der Platz und auch der Glascontainer sollen begrünt werden. Neu sollen eine
Telefonzelle und ein Briefkasten aufgestellt werden, und in der Mitte ist ein Brunnen geplant.
Von LARS (Leben am Rande der Stadt)
zu LIHE (Leben im Herzen Europas)
A usstellungen,
N ähatelier,
Abfall im Quartier,
African Evening
Im November 2003 untersuchte die Quartierarbeit Bern Nord die beiden Wohnblöcke
Wankdorffeldstrasse 69–77 und Winkelriedstrasse 14, das heisst insgesamt 198 Haushalte. Die Befragung wurde organisiert vom
Praktikanten Daniel Rosch. Wir führten Interviews mit 70 BewohnerInnen durch, 62 waren
auch nach dreimaligem Läuten nicht zuhause,
und 66 wollten sich nicht interviewen lassen.
NachbarInnen
O ldies-Parties,
B ulletin,
Bhangra und Bauchtanz
Overeaters anonymous
C ultic Bistro,
P iazza Breitenrain,
Computer,
Crêpes(-gerät)
Praktikantinnen
D iscos aller Art,
Quartieragenda
Dänu Rutschmann: führt Buch
über Vermietungen
R essortzuteilung im Vorstand
Q uartierfonds,
E ssen aller Art: äthiopisch,
(was lange währt, wird endlich gut),
Roger Aebi: gehört zum festen Inventar
afrikanisch, türkisch …
S alsa,
F lohmarkt,
Songwriters
Frauenlesegruppe
T om Klöti: Hüter der Zahlen (siehe
G emeinwesenarbeit: fördert das
Jahresrechnung), Vorstand Breitsch-Träff
und vbg
Engagement und die Initiative von
QuartierbewohnerInnen!
U rsula Zimmermann: die neue
H appy Birthday Breitsch-Träff!,
Präsidentin und Pilotin des Breitsch-Träffs
Herzogstrassenfest
V orstandssitzungen,
I nfos aller Art: mündlich, telefonisch,
Vernissagen,
und ... unsere Dachorganisation, die vbg,
heisst schon lange nicht mehr BVG!
elektronisch, schriftlich
J ahresziele und -berichte,
W eihnachtsmarkt,
Jubiläum 25 Jahre!
www.bern-nordquartier.ch,
wo drückt der Schuh?
K utüsch,
Kerzenziehen,
Kathrin Zanettis Verabschiedung
als Präsidentin
X -ter Jahresbericht
Y eah, jetzt ist das Alphabet komplett!
L ilian ter Meer: Gemeinwesenarbeiterin
Z ielvereinbarungsgespräche mit der vbg,
in der Quartierarbeit Bern Nord
finden jeweils jährlich statt
M ittwuchznacht,
Lilian ter Meer
Märitkafi
Der Brunnen soll eine beruhigende Wirkung
entfalten mittels steuerbaren Wasserquellen, die
einerseits optisch wirken und andererseits mit
unterschiedlichen Wassergeräuschen das Rauschen des Verkehrs übertönen. Es besteht die
Idee, die Gestaltung des Brunnens entweder im
Rahmen eines Wettbewerbs an der Berner Hochschule der Künste oder im Gespräch zwischen
AnwohnerInnen und einem Künstler zu erarbeiten.
Themen der Befragung waren Verkehrssituation, Beziehungen im Quartier, Gestaltung
des öffentlichen Raums, Grünflächen, Sicherheitsgefühl, Wohnverhältnisse, Infrastruktur und
die geplante S-Bahn-Station Wankdorf.
Die Ergebnisse wurden den Befragten am
9. Januar 2004 präsentiert: *

59% fühlen sich durch den Lärm im
Zusammenhang mit der Verkehrssituation
nachhaltig beeinträchtigt.

17% stehen der Entwicklung der Verkehrssituation skeptisch gegenüber und gehen
davon aus, dass sich die Situation noch
zuspitzen wird.

Mit der Infrastruktur sind die Befragten
sehr zufrieden: mit der Einkaufssituation
75% und mit dem öffentlichen Verkehr
49%.

Verbesserungsideen: ein Bancomat, eine
Post, eine Quartierbeiz und «dass die
Busstation nicht verschoben wird». 8,6%
sind bereit, bei Veränderungen mitzuhelfen.

86% äussern sich positiv über ihre Wohnverhältnisse – auch wenn es zu wenig
Grünflächen gibt und trotz Geruchsimmissionen
vom
nahe
gelegenen
Schlachthof, Konflikten und Verkehrslärm.
* Ein detaillierter Auswertungsbericht ist bei der
Quartierarbeit Bern Nord erhältlich: Tel. 031
331 59 57 oder [email protected]
Wir wählten bewusst die aktivierende Umfrage.
Das bedeutet, dass wir den BewohnerInnen
die Problemlösungen nicht abnehmen, sondern
sie dazu befähigen, sich für ihre Belange
selber einzusetzen. 36% der Befragten erklärten sich bereit, sich bei einem Projekt, das ihren
Bedürfnissen entspricht, aktiv zu beteiligen.
Dies entspricht einer überdurchschnittlichen
Aktivierung.
Die Weiterarbeit im vergangenen Jahr mit den
25 Interessierten an drei Sitzungen war sehr
produktiv. Ein Brief an Bern Mobil wurde ver-
6
GAF: Marco Frauchiger
7
Spitalackerpark
27 Personen allen Alters haben sich an der
Umfrage beteiligt, hier einige Antworten:
Schon im Sommer 2003 setzte sich die Arbeitsgruppe «Spitalackerpark» zusammen, um sich
mit den bestehenden Problemen von Vandalismus, Lärm und Belästigungen im Spitalackerpark
auseinander zu setzen. Dieser lauschige Park
mit seinen stattlichen Bäumen an der Ecke
Beundenfeldstrasse/Spitalackerstrasse wird von
verschiedenen AnwohnerInnen besucht: BewohnerInnen des Domicils Spitalackerpark und ihre
Besucher, Mütter und Väter mit ihren Kindern,
Schüler und Schülerinnen des vis-à-vis gelegenen Spitalackerschulhauses, Kindergärteler und
Jugendliche.
«Ich komme in den Park, um mit den Kindern
zu spielen, wegen der Natur, der Vögel und
der Ruhe, um Freunde zu treffen, aber auch
wenn es mir langweilig ist oder um mein Leben
zu geniessen und mich von der Schule zu
erholen.»
Was fehlt im Spitalackerpark? «Ein sauberes
WC, mehr Erwachsene, eine bessere Durchmischung von alt und jung, ein Ping-pong-Tisch
und ein Spielplatz, der nicht so versteckt ist.»
Als Änderungsvorschläge kamen folgende Anregungen: «Mehr Spielsachen, die Spitalackerschule sollte mehr Verantwortung übernehmen
und mit den Schülerinnen und Schülern den
Park aufräumen und den Pavillon streichen.»
Die AG, bestehend aus Vertretern der Stadtgärtnerei, der Stadtpolizei, der Stadtbauten, der
Verwaltung, der Heimleitung und der Hauswartschaft des Domicils, des Elternrats, des Spielplatzes Schützenweg, der Jugendarbeit und der
Quartierarbeit Bern Nord, traf sich zu mehreren
Sitzungen. Einerseits wurde festgestellt, dass
sich die Situation hinsichtlich Vandalismus verbessert hat. Auf der anderen Seite wurde überlegt, wie der Pavillon sinnvoll genutzt statt hirnlos
versprayt werden könnte.
Sieben Personen haben sich überlegt, was sie
selber zu einem Park für alle beitragen können:
Sie wollen weniger Dreck machen und mehr
aufräumen. Andere wollen regelmässiger in den
Park und mit den anderen Besucherinnen und
Besuchern ins Gespräch kommen.
Für die Nutzung des Pavillons wurden folgende
Vorschläge geäussert:

Ein Spiel- und Lesepavillon wie im Rosengarten

Konzerte im Pavillon

Einmal im Sommer so ein Fest

Einen Raum für Jugendliche

Übergabe an den Kindergarten

Im Extremfall (Dreck und Vandalismus)
Pavillon abreissen.
Eine Untergruppe setzte sich zum Ziel, den
Park mit verschiedenen Anlässen zu beleben,
NutzerInnen kennen zu lernen und mit ihnen ins
Gespräch zu kommen und zusätzlich neue Leute
für den Park zu gewinnen.
Mit Hilfe des Sponsorings durch das Alters- und
Versicherungsamt wurde innerhalb der Projektreihe «Genera(k)tionen» ein Begegnungsfest der
Generationen im August geplant und durchgeführt.
Bilder vom Fest im Spitalackerpark sind auf der
Homepage www.graffitti.ch zu sehen.
Bei schönstem Spätsommerwetter trafen sich
rund 100(!) Personen im Alter von 0 bis 90 Jahren
zu Spiel und Spass mit dem «Spili unterwägs»,
zu Kaffee und Kuchen aus der Küche des
Domicils und zu Getränken und einem Umfragebogen an der Bar. Mit kundiger Klavierbegleitung
durch Fritz Pfeuti sangen Domicilbewohnerinnen
und Jugendliche, anschliessend folgte ein spontaner Rap-Auftritt.
Wenn auch Sie eine Meinung oder Idee zum
Spitalackerpark haben oder die detaillierte Auswertung der Umfrage haben möchten, melden
Sie sich doch bitte bei
Lilian ter Meer, Quartierarbeit Bern Nord,
Breitsch-Träff, [email protected]
oder 031 331 36 46.
An der Ecke des Pavillons stand ein grosser
gelber Briefkasten, der auf die Fragebogen
unserer Umfrage wartete. Ziel der Organisatoren
war herauszufinden, wer den Park benützt und
zu welcher Tageszeit. Es interessierte uns zu
erfahren, was fehlt und was stört. Wir wollten
aber auch wissen, was gefällt und ob Ideen
oder Änderungsvorschläge der Parkbenutzer
existieren.
Weitere Anlässe für 2005 sind bereits geplant,
Informationen über Daten und Veranstaltungen
können bei oben stehender Adresse eingeholt
werden. Wir suchen QuartierbewohnerInnen,
die mit uns aktiv an einer Weitergestaltung des
Pavillons arbeiten möchten!
Lilian ter Meer
8
Meine Eindrücke aus den ersten
drei Monaten des Praktikums,
ausgedrückt in Düften
Düfte des Flohmarkts und des
Herzogstrassenfests
Ein Ereignis kündigt sich auch in Düften an:
Ganz am Anfang nahm ich eine Geruchswolke
von grosser Bedeutung, von ausgeprägtem
Charakter und von weit schwebender Vielseitigkeit wahr, die durch meine Nase fegte.
Stark war dann auch das Gemisch, das sich
in zeitlichen Abständen über die kommenden
drei Tage hinweg laufend ein wenig änderte.
Es begann mit der staubigen Schwade von im
Keller gelagerten Büchern, im Estrich aufgehängten Kleidern und dem bekannten AltesGerümpel-Mief von nicht mehr gebrauchten
Sachen aus Garagen und Abstellkammern, die
im September endlich an die «frische Luft»
entlassen und zu uns in den Breitsch-Träff
transportiert wurden.
Getürmt haben sich bald einmal die Bananenkisten mit Büchern. Aufgestapelt wurden die
Kleidersäcke, gefüllt mit Mitgliedern der
Gattung Stoff- und Wollgewebe. Und viel Platz
benötigte auch die Familie «Electronics und
Zubehör», welche dann beim anschliessenden
Flohmarkt meist zu den hoffnungsloseren
Fällen zählte.
GAF: Marco Frauchiger
wurde, wo – im Gegensatz zur Küche im ersten
Stock – kein Dampfabzug vorhanden ist. Diese
Geruchsmischung machte sich daher gelegentlich recht aufdringlich bemerkbar, insbesondere
wenn sie von Käse- oder Pilzcrêpes bzw. Fischgerichten herrührte.
Nach dem gemanagten Zu- und Einordnen
sowie Aussortieren verflüchtigte sich diese
Geruchswolke allmählich und wurde alsbald
von einem kulinarischen, multinationalen
Speisedunst verdrängt. Die nun expandierende
Wolke mit Speisedünsten hatte ihren Ursprung
im Schweizer Käseland. Mit dem Wind scheint
die Duftwolke jedoch auch Äthiopien und die
Türkei durchquert, den Maghreb und Afrika
besucht sowie den Atlantik nach Brasilien überquert zu haben, um anschliessend sogleich
nach Italien wegzudrehen und alsbald an das
Herzogstrassenfest
heimzukehren.
Diese
«kulturbunte» Duftmischung hatte eine nachhaltige Wirkung. Sie blieb mir in angenehmer
Erinnerung und begleitete mich noch lange bei
meinen kommenden Tätigkeiten.
Während dieser Drängelei der Düfte – man hatte
deswegen die Bürotür im ersten Stock geschlossen und das Fenster geöffnet, um wenigstens im
Büro reine Luft zu haben – war man stark mit
organisatorischen Angelegenheiten beschäftigt.
Diese umfassten z.B. die Teilnahme am vorweihnächtlichen Markt an der Herzogstrasse sowie
das weihnächtliche Kerzenziehen. Dazu kamen
die üblichen, regelmässigen Beschäftigungen wie
Öffentlichkeitsarbeit, Telefondienst, Raumvermietungen sowie das Beheben von festgestellten
Mängeln. Mit dem Organisieren festlicher Aktivitäten wurde versucht, die alltägliche stickige
und für einige Leute unausstehliche Luft zu verdrängen und mit den weihnächtlichen Düften
doch noch von gereiften, stinkigen und stickigen
Problemen abzulenken.
Problematische und weihnächtliche Düfte
Der herannahende Herbst frischte die nach
dem Herzogstrassenfest zwischenzeitlich etwas
stickig gewordene Luft im Büro des BreitschTräffs wieder auf. Die alltägliche Geruchsmischung aus unserer Tagesbeiz, dem «Cultic
Bistro», manifestierte sich jedoch ebenfalls.
Dies besonders, wenn jeweils unten gekocht
9
Dies gelang z.B. mit den fleissig gebackenen
Weihnachtsbrezeln, die an einem Novembertag
während 12 Stunden erzeugt wurden. Der Geruch
dieses Gebäcks vermochte tatsächlich einigen
Menschen bereits besinnliche Gefühle hinsichtlich
Weihnachten zu entlocken. Ausserdem luden sie
zum Naschen ein und zu Bemerkungen wie, dass
sie doch sehr gut «schmöckten».
Berichte der BenützerInnen
Autonome Gruppen,
Multikulturelles
Team und Vorstand danken den verschiedenen
autonomen Gruppen für die unproblematische
Zusammenarbeit, vor allem auch den scheidenden Leuten von der Champ-Bar, die jahrelang
an ihrem Tresen vorgelebt haben, wie die
Geruchsempfindungen der Nase und die
Geschmacksempfindungen des Gaumens verfeinert werden können, wobei sie damit natürlich auch bei denjenigen für Unterhaltung und
Abwechslung gesorgt haben, die auf diesem
hohen Niveau der Önologie einfach nicht mithalten konnten.
Der weihnächtliche Duft breitete sich alsbald noch
weiter aus. Wärmender Wohlgeruch durchdrang
das ganze Haus und entfaltete sich besinnlich
in den Nasen: Weihnachten schleicht sich an,
verkündete der Geruch des Bienenwachses.
Zahlreiche Tage gastierte dieser Duft im BreitschTräff, liess sich kaum verdrängen und lockte
eine Vielzahl von kleinen und grossen Besucherinnen und Besuchern zum Kerzenziehen in
den «Breitsch-Tempel». Es schien, als ob der
Umgang mit Wachs den Menschen das Verhalten
der Bienen näher brachte. Wie in einem Bienenstock «surrten» die Kleinen und «tänzelten» die
Grösseren um die Wachs- und Wassertöpfe, wie
die Bienen um den Bienenstock und um die
Waben. Fleissig wurden Kerzen gezogen. Das
Einzige, worin sich die Tätigkeit im Breitsch-Träff
von der Tätigkeit im Bienenstock unterschied,
schien darin zu bestehen, dass das Endprodukt
der fleissigen Wesen nicht mehr auf eine kunstvolle Wabe abzielte, sondern dass vielmehr eine
farbig-frohe, (kunstvoll) verzierte und teilweise
süss duftende Kerze entstand.
Breitsch Träff Berne – where the world meets
What is the Breitsch Träff Meeting? The meeting
at the Breitsch Träff in Berne is a monthly event
where AFS and YFU students and also returnees
can discuss, ask, give tips, have fun, eat, drink
and share experiences.
African Evening: Integrationspreis
für Annie Steiner?
Der Breitsch-Träff und der Afrika-Abend haben
sich für den Integrationspreis der Stadt Bern
beworben. Dieser mit 5000 Franken dotierte
Preis wurde 2004 zum ersten Mal verliehen und
ist eine öffentliche Anerkennung der Arbeit von
Personen und Organisationen, die einen Beitrag zur Integration leisten. 24 Projekte wurden
eingegeben, darunter die Dokumentation zum
Afrika-Abend von Annie Jolo-Steiner.
You can/should bring along music, friends,
pictures from your country, games, new ideas of
what we could do next time … And of course – if
you like to bake something for the group you are
very welcome to do so!
Von der Jury unter der Leitung von Gemeinderätin Olibet ausgezeichnet wurde MigRaBe, das
Radioprogramm von Migrantinnen und Migranten der Stadt Bern.
Everybody is welcome – the world will be there.
AFS
Peter Leuenberger
Kutüsch
Aktiver als in früheren Jahren präsentiert sich
Kutüsch: Das sehen wir nicht nur an den
steigenden BesucherInnen-Zahlen. Folklore für
Kinder, ein Frauenchor und evtl. eine Theatergruppe sind weitere Früchte davon. Die Basis
wird vermehrt aktiv.
Disco
Jeden dritten Freitag im Monat ist’s soweit:
Wir machen uns für die Breitschdisco bereit.
Je nach Stimmung und Beschwerden
kann der z’Nacht dann länger werden.
Nein, nein, wir beginnen pünktlich immer,
alles andere wäre schlimmer.
Und den ganzen Abend wir bedienen
alle unabhängig ihrer Mienen.
Bis viel später, kurz nach Schluss,
auch der DJ gehen muss,
damit wir dann noch können putzen
und die Nacht zum Schlafen nutzen.
Nach den anstrengenden Tagen war es jedes Mal
wohltuend, abends auf dem Nachhauseweg die
nun feuchte Winterluft einzuatmen, die nach Kälte
roch.
Hansruedi Eggenberger
Frauenlesegruppe
Zehnmal hat unsere Gruppe sich in diesem
Jahr getroffen, um über aktuelle Bücher zu
diskutieren. Wir versuchen aber jeweils auch
etwas über die Autorinnen und Autoren und
deren Umfeld zu erfahren. Ob ein Krimi aus
Island, eine Liebesgeschichte aus Polen, ein
historischer Roman aus der Schweiz, eine Biografie aus Südafrika oder die gesammelten
Werke eines Nobelpreisträgers, wir interessieren uns für fast alles. Das heisst aber nicht,
dass wir jedes Buch gut finden und uns in der
Beurteilung immer einig sind! Oft führt der
Meinungsaustausch zu einer lebhaften Diskussion, die weit über das Thema der gewählten
Lektüre hinausgehen kann.
Marisa Cordeiro
GAF: Elmar Brülhart
Heidy Bucher
12
13
Songwriters Round 2004/05
Erneut hat in diesem Winter eine Serie Songwriters Rounds stattgefunden. Der Anlass, bei
dem der Oberländer Singer/Songwriter Trummer
jeweils einem «Berufskollegen» auf den Zahn
fühlt, hat inzwischen ein stabiles Stammpublikum
gefunden und erfährt auch in den Medien immer
mehr Beachtung.
Indie-Rocker und Hendrix als der wohl gefragteste Session-Keyboarder des Landes, der mit
seiner eigenen Band die Soul- und R’n’B-Musik
der amerikanischen Südstaaten auslotet. Reto
Burrell schliesslich gilt seit vier Alben als der
Vorzeige-Songwriter des Landes und hat viel
über seine Erfahrungen in Amerika zu erzählen.
Christoph Trummer
Auch in dieser Saison war jede Ausgabe ein
kleiner Höhepunkt an sich: Der Besuch des
Bündner Liedermacher-Urgesteins Walter Lietha
war eine beinahe spirituelle Angelegenheit, der
Berner Raph Krauss stand hingegen für bodenständigen Americana-Rock und erzählte von
seinem ernüchternden Ausflug in Mundartgefilde.
Mit dem Tausendsassa Signorino TJ war zum
ersten Mal ein Gast da, der bisher vor allem mit
Songs für andere Künstler Furore machte und
nun auch seinem eigenen Hit «E cosi com’è»
etwas nachliefern will. Ray Wilko und Hendrix
Ackle sind zwei gestandene Männer aus der
Schweizer Musikszene, Ray als unbeirrbarer
Verwöhnte Gaumen
Vergessen wir nicht, dass im Breitsch-Träff von
den autonomen Gruppen auch die Gaumen
verwöhnt werden: sei es vom Bistro, von
Eskedar an den äthiopischen Essen, von Annie
am Afrika-Abend oder von Kutüsch – sie alle
haben immer wieder Exquisites zu bieten.
Nach wie vor Raum hat es für eine zusätzliche
Kulturgruppe mit Leuten, die Veranstaltungen
organisieren und koordinieren und bereit sind,
bei solchen Anlässen den Breitsch-Träff zu betreuen. Es darf sich dabei auch um etwas
anderes handeln als um Musik und Essen.
Mittwuchznacht
Beim Mittwuchznacht ist eigenes Mitmachen
erwünscht, nicht nur beim Essen, sondern auch
beim Kochen und beim anschliessenden Abwasch. Es gab zu essen, wenn jemand kochte.
Sonst holte man sich gelegentlich auch das
Essen über die Gasse. Fritz Läderach, ein langjähriger Mithelfer, ist im Jahr 2004 verstorben.
Wir möchten ihm unseren Dank aussprechen
und seiner gedenken.
Saudades do Brasil
Einmal pro Monat ein Brunch – eigentlich ist das
für die Heimweh-BrasilianerInnen zu wenig.
GAF Bilder
Die Fotografien in diesem Bericht wurden von
Mitgliedern der Gruppe autodidaktischer FotografInnen (GAF) geschossen und uns zur Verfügung gestellt. Die Gruppe trifft sich regelmässig
in unsern Räumen. Wir danken herzlich. Leider
können wir nicht alle Bilder veröffentlichen.
Tamilen: Sprachkurse in Eigenregie
Seit einiger Zeit verkehren vermehrt junge
Leute aus Sri Lanka in unserem Lokal. Sie
besuchen am Mittwoch und am Sonntag im
Breitsch-Träff Sprachkurse, die in Eigenregie
angeboten werden. Eine wohltuende Ergänzung zu unserem üblichen Angebot.
Cultic Bistro
Mustapha Salem dankt allen, die ihn im vergangenen Jahr unterstützt haben.
GAF: Erich Siegrist
GAF: Elmar Brülhart
14
15
Vorweihnächtlicher Märit
Im Gegensatz zum Quartierfest war der vorweihnächtliche Märit an der Herzogstrasse
wettermässig jenseits aller guten Dinge. Trotzdem, Marisa buk zusammen mit Leuten des
psychiatrischen Ambulatoriums feinste Bretzeli.
Verkauft waren sie im Handumdrehen. Annie
Steiner sorgte ihrerseits mit einer warmen
Suppe für warme Mägen. Die Zahl der Stände
war zwar wesentlich höher als in den Vorjahren,
aber bei diesem Wetter ist eine positive Bilanz
schwerlich auszumachen.
Berichte aus dem Quartier
Quartierfest
Das Herzogstrassenfest durfte auch 2004 nicht
fehlen. Nach wie vor ist es das Ereignis im Nordquartier. Es fand bei grossartigem Wetter statt
und war entsprechend besucht. Träff, Vorstand
und OK stiessen an ihre Grenzen.
Lärmgeplagte Nachbarinnen: Lösung in Sicht
Das OK des Quartierfests 2004 wurde zum ersten
Mal seit 24 Jahren mit einer Anzeige wegen übermässigen Lärms überrascht. Ebenso erging es
dem African Evening und unserer ebenfalls seit
20 Jahren bewährten Disco-Gruppe. Die Aussprache mit der Nachbarin führt zu einer allseits
erfreulichen Entwicklung. Wir einigten uns darauf,
dass die Liegenschaftsverwaltung bauphysikalische Untersuchungen an unserer Liegenschaft
durchführt mit dem Ziel, Lärmschutzmassnahmen
realisieren zu können.
Jubiläen
Wir kommen in die Jahre: Im Jahr 2004 feierten
der Spielplatz am Schützenweg, die Haar- und
Stoffschneiderei Schnittpunkt an der Herzogstrasse sowie die SP Bern-Nord Jubiläen. Letztere bringt es auf nicht weniger als 125 Jahre.
Spielplatz und Schnittpunkt sind etwas bescheidener: ihnen genügen 20 Jahre.
Neue Verkehrsführung – Fahrradparkplätze
ersatzlos gestrichen!
Die neue Verkehrsführung vor unseren Toren
durch die Kasernenstrasse ist zuvor jahrelang am Herzogstrassenfest praktiziert worden.
Ihr fielen leider unsere Fahrradparkplätze zum
Opfer – ersatzlos gestrichen.
Politisches – Wo drückt der Schuh?
Die Wahl-Veranstaltungsreihe «Wo drückt der
Schuh?» begann mit der neuen Gemeinderätin
Regula Rytz im Breitsch-Träff. Die Veranstaltung
brachte zutage, was die Menschen im Nordquartier beschäftigt: z.B. Verkehrs- und Schulprobleme. Wir gratulieren Regula Rytz zu ihrer
Wahl in den Gemeinderat und danken ihr dafür,
dass sie einen Teil ihres freiwilligen Lohnverzichts zugunsten des Nähateliers im BreitschTräff leistet.
Kulturelles
Songwriters Round, Ladies Jazz Weekend, Uni
Big Band, In 80 Tagen um den Napf, Fotos aus
Namibia … dank unzähligen Einzelaktivitäten,
dank Quartierfest, vorweihnächtlichem Märit,
Kerzenziehen, Flohmärkten und Ausstellungen
gab es auch 2004 eine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt zu verzeichnen.
Ablösung/Nachhaltiges
Die Johanneskirche hat einen Anlass zu den
psychiatrisch Erfahrenen durchgeführt. Das Kino
ABC zeigt türkische Filme. Kutüsch ist selbständig geworden bezüglich Informationen über
die Schule. – So eigentlich müsste es sein. Ideen
verbreiten sich weiter. Dass unsere Ideen aufgegriffen und weitergeführt werden ist erfreulich.
Der Breitsch-Träff wird 2005 auch 25. Goldene
Achtzigerjahre?
GAF: Elmar Brülhart
GAF: Elmar Brülhart
16
17
Esther Dubach besorgt den Putz und schaut,
dass Maschinen in Gang bleiben.
Kieuw Truong ist da, wenn man sie braucht,
und lächelt immer freundlich.
Die MacherInnen des Jahres 2004
Eva Hirsiger schaut für Wärme
und saubere Wäsche.
Madeleine Mollet hängt spontan
Bilder auf (siehe Bild auf S. 16),
Engel haben uns ins neue Jahr
begleitet!
Mustapha führt die Tagesbeiz und
organisiert Partys.
Das OK Quartierfest bringt Stimmung ins Quartier und das
Quartier in Stimmung.
Die Frauenlesegruppe liest und
macht sich Gedanken.
Saudades do Brasil pflegen Träff,
Leute und ein bisschen das
Heimweh.
Tamilen helfen nach, wo und
wann es nötig ist.
Overeaters Anonymous (OA) –
GAF: Daniel A. Furter
Selbsthilfegruppen sind im Ausbau begriffen.
Leute vom psychiatrischen Ambulatorium laden im Märitkafi zum Kaffee ein.
Viele im Folgenden Ungenannte tun gut, weil sie
AFS – junge AustauschstudentInnen treffen
da sind und wir auf sie zählen können.
ihresgleichen.
Die autonomen Gruppen sind aktiv, begehrt, für
Die Frauen des Nähateliers schneidern und
uns überlebenswichtig.
nähen «für irdische Lölen himmlische Fäden...»
Die Discogruppe lässt immer noch mit viel Liebe
(frei nach dem Motto: «Ehret die Frauen die
das Tanzbein schwingen.
backen und tröhlen himmlische Kuchen für
Das Bistro verwöhnt uns, sich selbst und weitere
irdische Lölen»).
Gourmets einmal pro Monat.
Othmar Tschopp und Peter Schmid sind da,
Eskedar Mengesha beschert uns abwechslungswenn Not am Manne ist.
reiche äthiopische Menüs.
Annie Steiner-Jolo betreibt zusammen mit ihrem
Und all die andern, die wir vergessen haben? –
Mann Charlie unermüdlich Afrika-Abende mit aufauch sie verdienen unseren Dank.
wändigem Essen und mindestens mit Konservenmusik.
Kutüsch pflegt die Gastfreundschaft und die
heimatliche Kultur.
Ursula Zimmermann coacht, motiviert, animiert,
moderiert.
Tom Klöti jongliert mit Zahlen, baut in Gedanken
aus und um, und vertritt uns im vbg-Vorstand.
Kathrin Zanetti verlässt uns in nachdenklicher
Stimmung und hinterlässt Lücken.
Nicole Honegger schafft ein handliches, gefälliges
Bulletin und neue Kontakte.
Daniel Rutschmann administriert zuverlässig, gewissenhaft, unbestechlich.
Roger Aebi zieht Kerzen und Fäden und versucht
sich in philosophischem Schweigen.
Praktikantin Marisa Cordeiro bringt neue Ideen
ein und hilft mit ihrer Kreativität auch bei der
Werbung vieler Anlässe mit.
Dank
18
Finanzen
Bilanz 2004
Bilanz per 31.12.2004
Kasse
Aktiven
Passiven
Fr.
Fr.
369.95
Postcheck
447.90
Kontokorrent ValiantBank
7’752.00
Debitoren
6’627.60
Guthaben vbg Bern
585.90
2’341.40
Kreditoren
Fr.
Kapital /
Vereinsvermögen
Vortrag 1.1.2004
8’479.80
Zuzüglich EinnahmenÜberschuss
4’962.15
13’441.95
15’783.35
Gesamttotal
Kommentar zur Bilanz
Nachdem der Trägerverein Breitsch-Träff im
Jahr 2003 noch einen Ausgabenüberschuss
von Fr. 4392.15 bilanzieren musste, konnten
wir 2004 – erstmals seit längerer Zeit – wieder
einen Einnahmenüberschuss verzeichnen, und
zwar in der Höhe von Fr. 4962.15 (siehe Bilanz
per 31.12.2004; Mitglieder des Trägervereins
erhalten zudem Budget und Rechnung 2004
als Beilage zum Jahresbericht). Das Vereinsvermögen beläuft sich damit auf Fr. 13 441.95.
Darin nicht enthalten ist ein Betrag von
Fr. 2750.–, den wir Ende Jahr von der ChampBar zur Verfügung gestellt erhielten und den wir
von der Mitgliederversammlung einem noch zu
bestimmenden «Kulturfonds» zuweisen lassen
möchten.
15’783.35
Unser grosser Dank gilt schliesslich unserem
administrativen Mitarbeiter Daniel Rutschmann,
der mit den Erträgen aus den Vermietungen
einen wesentlichen Anteil zum positiven Rechnungsabschluss des Breitsch-Träffs beitrug.
Aufgrund der erforderlichen Stellenkürzungen bei
der vbg wurde das Arbeitspensum von Daniel
Rutschmann durch die vbg ab Januar 2005 von
50% auf 20% reduziert, was wir sehr bedauern.
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung ist sicher
entscheidend, wie die Abgeltung der übertragenen Ziele im kommenden Leistungsvertrag
zwischen der Stadt und der vbg, welcher zur Zeit
verhandelt wird, geregelt wird.
Wir dürfen jedoch auch weiterhin vor allem auf
unsere eigenen Stärken bauen und vertrauen.
Daher gilt mein Dank allen Mitgliedern sowie all
denjenigen, die 2004 im Breitsch-Träff mitgewirkt
und damit zu diesem positiven Ergebnis beigetragen haben.
Der positive Rechnungsabschluss widerspiegelt
sicher unsere mehrjährigen Anstrengungen,
das Erscheinungsbild des Breitsch-Träffs zu
verbessern, insbesondere da 2004 nun wieder
weniger investiert werden musste. Zusammen
mit den übrigen Quartierzentren halfen wir im
vergangenen Jahr zudem mit, die bei unserer
Dachorganisation vbg erforderlichen BudgetEinsparungen zu ermöglichen (ausserordentliche Übernahme eines Anteils an den EWBRechnungen durch die Trägervereine).
Tom Klöti, Kassier
19
Leute
Vorstand 2004
Kathrin Zanetti (Präsidentin bis September 2004)
Ursula Zimmermann (Präsidentin seit Oktober 2004)
Barbara Aeschbacher (Vertretung SP)
Mürşide Ağca
Pascale Desaules-Prisset
Nicole Honegger
Tom Klöti (Kassier, Vorstand vbg)
Esther Schwarz (seit Dezember 2004)
Othmar Tschopp
Team 2004
Roger Aebi (GWA)
Marisa Cordeiro (Praktikum)
Daniel Rutschmann (Administration)
Lilian ter Meer (GWA)
Ursula Zimmermann (Leitung)
Pächter Cultic Bistro
Mustapha Salem Atia
Raumpflege
Esther Dubach
Adressverwaltung
Martina Schwarzmann
Revisoren
Ivo Bühler
Patrick Rohrer
Impressum
Redaktion:
Layout:
Bilder:
Berichte:
Auflage:
Druck:
Roger Aebi, Thomas Klöti, Ursula Zimmermann
Nicole Honegger
Gruppe autodidaktischer FotografInnen (GAF)
Team, VertreterInnen autonomer Gruppen, Vorstandsmitglieder Breitsch-Träff
450 Exemplare
BasisDruck, 3013 Bern
20
Herunterladen