Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Wirtschaftswissenschaften BWL - Einkauf, Fertigung, Absatz - Lagerhaltung - Finanzierung - Kalkulation (Kostenrechnung) - Buchführung - Organisation VWL - Leistung der geschaffenen Werte - Ländervergleich - Wirtschaftssysteme - Rolle des Staates in der Wirtschaft Gegenstand BWL - einzelne Unternehmen (der einzelne Betrieb) VWL - die gesamte Wirtschaft - Unternehmen - Haushalte - Banken - Staat - Bruttoinlandprodukt - Volkseinkommen #(Mikroökonomie) #(Makroökonomie) Inflationsentstehung Durch hohen Export, erhöht sich die Geldmenge rapide (Geld ist dann weniger wehrt) ausgeglichenes System: Geld Güter Güter unausgeglichenes System: Geld EZB greift durch Erhöhung der Leitzinsen ein Mikro- und Makroökonomie: Definition Mikroökonomie: auch Mikrotheorie, ist ein Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre. Ihr Gegenstand ist das wirtschaftliche Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte (Haushalte und Unternehmen) und die Allokation von knappen Ressourcen und Gütern durch den Marktmechanismus. Insbesondere die neoklassische Mikroökonomie arbeitet mit mathematischen Modellen, die sie aus der Realität abstrahiert. Im einfachsten Modell des Wirtschaftskreislaufs sind die Haushalte Anbieter der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden sowie Nachfrager der angebotenen Güter (Waren und Dienstleistungen), die sie mit dem Ziel der Nutzenmaximierung konsumieren. Die Unternehmen setzen die Produktionsfaktoren zur Produktion von Gütern ein, die sie mit dem Ziel der Gewinnmaximierung auf dem Markt anbieten. Definition Makroökonomie: auch makroökonomische Theorie oder Makrotheorie, ist ein Teil der Volkswirtschaftslehre. Die Makroökonomie befasst sich mit dem gesamtwirtschaftlichen Verhalten der Sektoren, mit der Analyse der gesamtwirtschaftlichen Märkte und den Zusammenhängen. Eine ordentliche Wirtschaft ist die der Bedürfnisbefriedigung. Die Masloische Bedürfnisbefriedigung (-spyramide) Selbstverwirklichung Wertschätzung Luxusartikel, Wünsche, Träume Anerkennung im Beruf u. Privat soziale Bedürfnisse Freund, Vereine, Gruppen Sicherheitsbedürfnis Vorsorge, Versicherung Essen, Kleidung, Miete Grundbedürfnis 1 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Marktformen: - Monopol = ein Anbieter / viele Nachfrager ein Nachfrager / viele Anbieter - Oligopol = wenige Anbieter / wenige Nachfrager weniger Anbieter / viele Nachfrager viele Anbieter / weniger Nachfrager Anbieter müssen auf Angebot anderer Anbieter reagieren, Kartellabsprachen sind verboten - Poligopol = viele Anbieter / viele Nachfrager Kaum Preiskampf, keine Absprachen nötig Der vollkommene Markt #(utopisch) volle Transparenz ( welches Angebot u. welcher Nachfrager gibt es) keine Präferenzen (keine Bevorzugung von Anbietern o. Nachfragern) nur gleichwertige Güter räumlicher und zeitlicher Punktmarkt unbegrenzt schnelle Reaktion atomistische strukturiert #(sehr klein strukturiert) Preis Anbieter Überangebot Konsumentenrente Mindestpreis Gleichgewichtspreis Höchstpreis Produzentenrente Nachfrager Unterangebot Menge Marktgleichgewicht die individuellen Pläne der Marktteilnehmer sind erfüllt Marktgleichgewicht bringt Anbieter und Nachfrager in Übereinstimmung Durch ein Überangebot und Übernachfrage wird das Gleichgewicht durch Preisanpassung wieder hergestellt staatliche Höchstpreispolitik - geschieht zum Schutz der Nachfrager - es entsteht ein Nachfrageüberhang - es bilden sich schwarze Märkte (mit höherem Preis) - Staat wirkt mit Wartelisten oder Rationierungskarten entgegen staatliche Mindestpreispolitik - geschieht zum Schutz der Anbieter - es entsteht ein Angebotsüberhang - es bilden sich graue Märkte (mit niedrigeren Preisen) - Staat beschränkt den Anbau oder bildet Vorratsstellen 2 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Preisstabilität der Nachfrage misst wie stark die Nachfrage auf Preisänderungen reagiert Preis Preis 5 5 4 4 unelastisch Benzin, Diesel ehr elastisch Butter, Margarine 90 Preis 100 60 Menge 100 Menge Preis absolut unelastisch unendlich elastisch Menge Menge Preiselastizität = Änderung der Nachfrage % Änderung des Preises % Preiselastizität = 0 (vollkommen unelastisch) Es tritt keine Reaktion der Nachfrage auf Preisveränderungen ein. Dies zeigt sich beispielsweise bei lebenswichtigen Medikamenten, da trotz Preiserhöhungen immer die gleiche Menge gekauft wird. In der Praxis findet dieser Fall seine Grenzen allerdings dort, wo sämtliche finanziellen Mittel ausgeschöpft sind Preiselastizität =< 1 (unelastisch) Eine schwache Reaktion der Nachfrage auf Preisveränderungen zeigt sich besonders bei lebensnotwendigen Wirtschaftsgütern wie Nahrungsmittel, die schlecht substituiert werden können. Weitere Gründe sind die mangelnde Wahrnehmung der Preisänderung und die Aufwendigkeit der Suche nach Substituten. Preiselastizität => 1 (elastisch) Preiselastizität = 1 (neutral o. einheitselastisch) Preiselastizität = (vollkommen elastisch) Eine 5-Euro-Banknote würde zu einem Preis von 5,01 Euro keine Nachfrager finden. Kostet die Banknote hingegen genau 5,00 Euro, ist die nachgefragte Menge beliebig groß. Die Nachfrager kaufen die Banknote tatsächlich nur dann, wenn sie benötigt wird. Bei einem Preis von 4,99 Euro ist sie sogar unendlich groß, da jetzt jeder Nachfrager versuchen wird, diese Banknote zu erstehen. Berechnung der Änderung (sowohl der Nachfrage als auch des Preises) Bsp.: 1 Kugel Eis alt: 2,00€ neu: 2,20€ Menge alt: 10 Kugeln neu: 8 Kugeln = 10 = - 20 10 = -20 3 =-2 = neu – alt x 100 alt Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Preiselastizität der Nachfrage hängt ab von: - der Erhältlichkeit Substitutionsgüter (Güter, die dieselben oder ähnliche Bedürfnisse stillen und daher vom Konsumenten als gleichwertiges Ersatzgut angesehen werden) - Notwendigkeit des Gutes Grundnahrungsmittel ehr unelastisch #(Preiserhöhungen wirken sich negativ Luxusgüter ehr elastisch auf Absatzmenge aus) - Zeithorizont Umstellung von A3 auf VW Golf #(wie dringen (schnell) wird das gut gebraucht) Kreuzkapazität = Nachfrageänderung Gut 1 % Preisänderung Gut 2 % #(Nachfrageerhöhung der Margarine) Preiserhöhung der Butter 1. substitutive Güter Butter / Margarine positive Kreuzpreiselastizität #(sich ersetzende Güter) 2. komplementäre Güter Auto / Winterreifen negative Kreuzpreiselastizität #(sich ergänzende Güter) 3. Güter mit voneinander unabhängiger Mengenentscheidung Einkommenselastizität 1. normale Güter positive Einkommenselastizität 2. inferiore Güter geringer notwendige Güter Bsp.: Kartoffeln verm. ehr Fleisch als Beilagen Öffentlicher Nahverkehr 3. Luxusgüter hohe Elastizität Markt - Besteht aus Gruppen potentieller Käufer und Nachfrager . Gruppe der Käufer bestimmt die Nachfrage . Gruppe der Anbieter bestimmt die Angebote Marktformen: - Binnenmarkt (Deutschland, Europa) - Faktormarkt > Arbeitsmarkt #(Handel mit Arbeitsleistung) > Kapitalmarkt #(Vermittlung von Krediten) > Immobilienmarkt #(Grundstücke und Gebäude) - Gütermarkt > Konsum > Investition Käufermarkt - Käufer kann preislich und qualitativ bestimmen #(mehr Angebote als Nachfrager) Verkäufermarkt - Verkäufer bestimmt Qualität und Preis #(mehr Nachfrager als Angebote) 4 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) offener Markt - Welthandel geschlossener Markt - Handelsverbote - Zölle, Vorschriften erfüllt die Funktionen: - der Koordination - der Versorgung - der Preisbildung - der Verteilung Betrieblicher Umsatzprozess Wettbewerb Wettbewerb ist das Bemühen von Marktteilnehmern Geschäfte abzuschließen um die sich andere Marktteilnehmer der anderen Seite ebenfalls bemühen. Anbieter-Seite - Willen zum wettbewerblichen Verhalten - Möglichkeit zum wettbewerblichen Verhalten - muss über Ressourcen verfügen, auch finanziell und warentechnisch - Gewinnmaximierung anstreben Nachfrager-Seite - Markttransparenz - Wille zur Informationsbeschaffung - Entscheidungsfreiheit - Finanzielle Ressourcen - Nachfragebeweglichkeit (Elastizität es sollte Ausweichmöglichkeiten geben) - Einkommensnutzen-Maximierung 5 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Wettbewerbsfunktionen Freiheitsfunktion - sorgt für Handlungsalternativen, Nachfrager können aus vielfältigen Angebot wählen, Anbieter können Angebote kreativ gestalten im Austauschprozess - Vergrößerung des Pools der Marktteilnehmer auf beiden Seiten im Parallelprozess - Möglichkeit zu kreativen Handeln auf der gleichen Seite Steuerungsfunktion - Wettbewerb stellt sicher das das Angebot an Gütern und Dienstleistungen den Bedürfnissen der Nachfrager entspricht Allokation-Funktion - Steuerung der Produktionsfaktoren zum effektiven Einsatz Innovationsfunktion - Wettbewerb als Anreiz zum technischen Fortschritt Anpassungsfunktion - Wettbewerb sorgt dafür das man sich rasch an ändernde äußere Bedingungen anpasst Verteilungsfunktion - leistungsgerechte Verteilung (gute Leistung mit Gewinn, schlechte Leistung mit Verlusten bis Wettbewerbsausschluss) Kontrollfunktion - Kontrolle: im Austauschprozess: Interessenkonflikt Anbieter / Nachfrager im Parallelprozess: die Akteure kontrollieren sich gegenseitig Wettbewerbspolitik - Gesamtheit der rechtlichen Regelungen und staatlichen Maßnahmen die Wettbewerbsbeschränkungen verhindern sollen Ziel der Wettbewerbspolitik - Verhindern von Missbrauch der wirtschaftlichen Macht - Sicherung der individuellen Freiheit - Schaffung eines ordentlichen Rahmens für den Wettbewerb Drei-Säulen-Konzept des Kartellrechts private Wettbewerbsbeschränkungen Verbot von Wettbewerbsvereinbarungen Kontrolle einseitigen Verhaltens #(Rechte des Kartels) Fusionskontrolle Sonst besteht die Gefahr vom Ausschalten des Wettbewerbs Arten der Wettbewerbsbeschränkung horizontale Wettbewerbsbeschränkungen (zwischen Unternehmen auf der 1. Ebene der Wertschöpfungskette) Zusammenschluss auf dieser Ebene #(Zusammenarbeit von Firmen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit finanziell, Know-how, Macht) 6 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) vertikale Wettbewerbsbeschränkungen Zusammenschluss vorwärts / und / oder rückwärts entlang des Wertschöpfungsprozesses diagonale Wettbewerbsbeschränkung Konglomerater Zusammenschluss von Unternehmen unterschiedlicher Branchen Gesamtwert Brauerei Teilefertiger horizontal Montage B1 Montage B2 Montage B3 Großhandel Fluglinie Einzelhandel diagonal vertikal 1. Kollektivmonopol => Kartell → Außenmonopol Anbieter bilden solidarische Einheit → Innenverhältnis Anbieter bleiben unabhängig und verfolgen eigene Interessen Kartelle (sind verboten) - Preiskartell - Quotenkartell - Gebietskartell abgestimmtes Verhalten 2. Individualmonopol → einzelner Marktteilnehmer versucht Monopol zu erreichen 3. Preisbindung der 2. Hand → Hersteller verpflichten die Händler zu bestimmten Verkaufspreisen 4. spontan solidarisches Parallelverhalten → an Oligopolmärkten, wo 1 Unternehmen dominiert, passen die anderen ihre Preise an → Wettbewerb findet mit anderen Parametern statt (z.B.: Service) 5. Fusio (vertikal – diagonal – horizontal) 6. Behinderung und Verdrängug z.B.: Bezugssperren, Kampfpreise 7. Monopolisierung durch überlegene Marktleistung Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Ist ein System statistischer Teilrechnungen mit dem Ziel, quantitativer Darstellung des wirtschaftsgeschehen einer Volkswirtschaft für einen abgeschlossenen Zeitraum (zeitraumbezogen) #(ca. 1 Jahr) Anforderungen an die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) überschaubar widerspruchsfrei umfassend 7 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Wichtigsten Parameter: 1. Bruttoinlandsprodukt (BIP) Umfasst die Summe aller in einem Land für den Endverbraucher bestimmten Güter und Dienstleistungen bewertet zu Marktpreisen, die während einem bestimmten Zeitraum produziert wurden Inlandprinzip: Produkte werden im Inland produziert 2. Bruttonationaleinkommen ( BNE) – alt = Bruttosozialprodukt Leistung aller Deutschen, egal wo sie erbracht wurde - Arbeitseinkommen - Vermögenseinkommen - Gewinne Inländerprinzip: fließt den Inländern zu #(z.B.: Belgier in Deutschland) BIP Einkommen ausländischer Grenzgänger im Inland BIP Erträge ausländischer Kapitalanleger im Inland BIP Produktion im Inland durch inländische Prod.-Faktoren BNE #(z.B.: Deutscher in Belgien) Einkommen inländischer Grenzgänger im Ausland BNE Erträge inländischer Kapitalanleger im Ausland BNE #(Produktionsfaktoren = Arbeit, Boden, Kapital, technisches Wissen) Sektoren der Volkswirtschaft Primärsektor: Urproduktion - Landwirtschaft - Forstwirtschaft - Bergbau Sekundärsektor: Industrieller Sektor - produzierendes Gewerbe - verarbeitendes Gewerbe - Handwerk - Energieversorgung Tertiärsektor: Dienstleistungssektor - Banken - Versicherungen - Handel - Vertreter - Vermietung Quartärsektor: Informationssektor - Beratung - IT-Dienstleistung / Kommunikation Quintärsektor: Entsorgungssektor - Müllabfuhr - Kläranlagen - Recyclinganlagen 8 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) betriebliche Produktionsfaktoren VWL Kapital Arbeit - - - Boden (Bildung/Know-how) - BWL Arbeit Werkstoffe Material Roh – Hilfs - Betriebsstoffe Betriebsmittel Arbeit dispositive Arbeit - Planung - Organisation - Kontrolle Ausführende Arbeit - Realisierung Wertschöpfung Korn Bauer Brot Mehl Korn Bäcker Mehl Korn Müller Wertschöpfung ist der Prozess, der misst was im Transformationsprozess geschaffen wird. Input Material Transformation Produktion Output Produkt Wertschöpfung monetäre Bewertung des betrieblichen Transformationsprozesses zeigt an, welche Werte durch den betrieblichen Transformationsprozess geschaffen wurden WS = Output – Input (Vorleistungen) Wertschöpfung steht zum Verteilen: Arbeitnehmer erhalten Lohn Kapitalgeber erhalten Zinsen Staat erhält Steuern Unternehmen erhält Gewinn Volkswirtschaftliche WS – Kette vom Rohstoff zum Endkunden Urproduzent Rohstoff Primärsektor Teile- Lieferant Produzent Sekundärsektor Großhändler Einzelhändler Tertiärsektor WDH: Bruttoinlandprodukt = Summe erwirtschafteter Güter und Dienstleistungen in einer bestimmten Zeit im Inland Bruttonationaleinkommen = Einkommen das Inländern (Deutschen) zufließt, auch wenn sie im Ausland arbeiten Volkseinkommen (Nettonationaleinkommen) = Lohn und Gehalt aus abhängiger Tätigkeit + Gewinn aus unternehmerischer Tätigkeit und Kapitalgewinne #(Unternehmens- & Vermögenseinkommen) 9 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Kreislauf-Modell einer offenen Volkswirtschaft º Berechnung des Bruttoinlandproduktes (BIP) • Entstehungsrechnung Produktionswert #(Herstellpreis) 3.680 Mill.€ - Vorleistung 1.824 Mill.€ = Bruttowertschöpfung + Gütersteuern - Gütersubventionen = Bruttoinlandprodukt 2.062 Mill.€ • Verwendungsrechnung Private Konsumausgaben 1214,16 Mill.€ + staatliche Konsumausgaben 391,91 Mill.€ + Brutto-Investitionen 449,18 Mill.€ + Exporte 688,39 Mill.€ - Importe 681,11 Mill.€ = Bruttoinlandsprodukt 2062,5 Mill.€ • Verteilungsrechnung Arbeitnehmerendgeld (Inländer) + Unternehmens- und Vermögenseinkommen = Volkseinkommen + Produktions- u. Importabgaben an den Staat (Zölle, Steuern) - Subventionen + Abschreibungen = Bruttonationaleinkommen (BNE) - Primäreinkommen aus der übrigen Welt (Saldo) = Bruttoinlandsprodukt 10 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandsmaßstab? laut Kritikern spricht einiges dagegen: 1. 2. 3. 4. Es gibt keine konkreten Aussagen über die Verteilung Keine Aussagen, wie BIP erzeugt wurde Keine Aussage welche Erzeugnisse zum Erfolg geführt haben Es werden nicht alle Leistungen erfasst (Hausarbeit, gemeinnützige Arbeit, Schwarzarbeit) laut Kritikern: zu hoch weil zum Beispiel Umweltschäden nicht abgerechnet werden. zu niedrig weil Schwarz- und Heimarbeit nicht eingerechnet werden Wirtschaftswachstum sollte sein: stetig - keine Sprünge -geringere Wachstumsraten angemessen -Prod. + Konsum Möglichst ohne Umweltschädigung sozialverträglich -mobilität der Arbeitnehmer -keine Diskriminierung von Arbeitnehmern Berücksichtigung von Arbeitnehmern mit geringer Qualifikation Konjunktur Wellenförmiger Verlauf der Wirtschaftsentwicklung Wird am realen Bruttoinlandprodukt gemessen Spiegelt die Gesamtsituation der Wirtschaft wieder Enger Zusammenhang zwischen Konjunktur und Wachstum 11 Ausgewogen -Regionen Branchen Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Konjunkturzyklen Indikatoren für den Verlauf der Konjunktur Frühindikatoren: - Auftragseingänge (im Vergleich zum Vorjahr) - Investitionsbereitschaft - Baugenehmigungen (Anträge) Gegenwartsindikatoren: - Vertrauensindikator z.B.: Geschäftsklimaindex - Umsatzvergleiche - Investitionen - Kapazitätsauslastungen Spätindikatoren: - Beschäftigungsanzahl - Verbraucherindex (Inflationsrate) Steigerung der Preise bezogen auf 1 Jahr - Gewinn- und Lohneinkommen - Steuereinnahmen des Staates Ermittlung des Preisindex Beispiel 1995 - 2005: Warenkorb: Bestandteil 01 Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke 02 Tabakwaren, alkoholische Getränke 03 Bekleidung, Schuhe 04 Wohnung, Wasser, Gas, Brennstoffe 05 Einrichtungsgegenstände 06 Gesundheit, Pflege 07 Verkehr 08 Nachrichtenübermittlung 09 Freizeit, Kultur, Unterhaltung 10 Bildungswesen 11 Hotel, Restaurants 12 Andere Waren & Dienstleistungen Preisindex = Preis Warenkorbes des Berichtsjahres Preis WK des Basisjahres 12 1995 13,1 4,2 6,9 27,5 7,1 3,4 13,9 2,3 10,4 0,7 4,1 6,1 2000 10,3 3,7 5,5 30,2 6,9 3,5 13,9 2,5 11,0 0,7 4,7 7,0 2005 10,4 3,9 4,9 30,0 5,6 4,0 13,2 3,1 11,6 0,7 4,4 7,4 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Ausgleich der Zahlungsbilanz alle messbaren Geldtransaktionen zwischen dem In- und Ausland (z.B.: Aktien) Vermögenseinkommen Schenkungen Erbschaften Hauptursache für Export > Import (z.B.: Aufhebung des Exportembargos) Devisenbilanz geringe Arbeitslosigkeit oder Vollbeschäftigung Arbeitslosenquote = - gemeldete Arbeitslose x 100 Abhängig Beschäftigte + gem. Arbeitslose (alle Erwerbsfähigen) keine Erfassung derer die keine Arbeit suchen versteckte Arbeitslose z.B.: in Bildungsmaßnahmen, Frührentner oder subventionierte Arbeitsplätze (Lohnzuschüsse) Ursachen der Arbeitslosigkeit - Steigerung der Produktivität - Import aus Niedriglohnländern - Globaler Wettbewerb / Bildung - Technischer Fortschritt Arten der Arbeitslosigkeit - Strukturelle Arbeitslosigkeit (Kohle, Stahl, Schiffsbau) - Konjunkturelle Arbeitslosigkeit - Saisonale Arbeitslosigkeit - Friktionale Arbeitslosigkeit (Kurzarbeitslosigkeit etwa drei Monate bei Arbeitssuche) - Langzeitarbeitslosigkeit - AFG = Arbeitsförderungsgesetz Umweltverträgliches Wirtschaften - Sparsamer Umgang mit Ressourcen Erhalt der Natur für die nachfolgende Generation Effektive Nutzung der Rohstoffe KWAG (Kreislaufwirtschaftsabfallgesetz) Sozialverträgliche Einkommens- und Vermögensverteilung - Ausgleich ökonomisch starker und schwacher Einkommensbezieher Schaffung gleicher Chancen Durchsetzung Leistungsprinzip Solidaritätsprinzip Zielbeziehungen 1. Zielharmonie Erfüllung eines Zieles begünstigt die Erfüllung eines anderen Zieles z.B.: Wirtschaftswachstum + geringe Arbeitslosigkeit 2. Zielkonflikt Erfüllung eines Zieles behindert die Erfüllung eines anderen Zieles z.B.: umweltverträgliches Wirtschaften + Preisniveaustabilität umweltverträgliches Wirtschaften + stetiges Wirtschaftswachstum geringe Arbeitslosigkeit + Preisniveau 13 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) 3. Zielindifferenz Erfüllung eines Zieles hat keinen Einfluss auf eine andere Zielerfüllung z.B.: umweltverträgliches Wirtschaften + gerechte Einkommensverteilung Die europäische Zentralbank Entscheidet über die Geldpolitik der europäischen Währungsunion besteht aus: - Direktorium Aufgaben: - Rat der europäischen Zentralbanken höchstes Gremium besteht aus Direktorium, Präsidenten der nat. Zentralbanken Aufgaben: - - Durchsetzung der vom Rat festgelegten Geldpolitik - Weisungsbefugnis gegenüber dem nat. Zentralbanken - Vorbereitung der Ratssitzungen - Tagesgeschäft - Festlegung der Geldpolitik - Festlegung der Leitzinsen - Regulierung der Geldmenge Erweiterter Rat besteht aus: - Direktorium - Vizepräsident - Präsidenten der nat. ZB - Präsident des Rates der EU haben kein Stimmrecht - 1 Mitglied der Kommission Aufgaben: -übernimmt vorübergehend Aufgaben des EZB-Rates - Beratungsaufgaben - Erhebung statistischer Daten 14 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) 15 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Mindestreservepolitik Zusätzliche Barreserve die die Geschäftsbanken halten müssen (zur Liquiditätsreserve) Je höher die Mindestreserve desto geringer die Geldschöpfung Erhöhung der Mindestreserve (MR) Dämpfung der Konjunktur Bei Reduzierung der MR mehr Geld gelangt in den Währungsraum Ständige Fazilitäten (Möglichkeiten) 1. Einlagefazilität Über Nacht kann überflüssiges Geld in der Zentralbank angelegt werden Zinsuntergrenze: 0,5% z.Z. 2. Spitzenfinanzierungsfazilität Übernachtbeschaffung von Liquidität Zinsobergrenze: 2,0% z.Z. Offenmarktpolitik - Standardinstrument der EZB Geldschöpfung wird beeinflusst Offenmarktpapiere sind festverzinsliche Wertpapiere Offenmarktgeschäfte kommen immer durch die EZB zustande Banken entscheiden frei ob sie kaufen oder verkaufen wollen Offenmarktgeschäfte beeinflussen den Aktienmarkt nicht Erfolgt über Tender Mengentender Beispiel: Mengentender mit einem Gesamtvolumen von 105 Mill. € Bank Gebot A B C 30 Mill. € 40 Mill. € 70 Mill. € Repartierung (RS) 0,75 0,75 0,75 Repartierungssatz: RS = Menge der Tender Menge der Gebote = 105 Mill. € 140 Mill. € Zuteilung (= Gebot x RS) 22,5 Mill. € 30 Mill. € 52,5 Mill. € = 0,75 Zinstender Beispiel: EZB bietet Tender mit einer festgelegten Menge von 94 Mill. € und einen Mindestzinssatz von 3,5% an Zinssatz Bank A Bank B Bank C Gebote kum. Gebote 3,15 3,10 3,09 3,08 3,07 3,06 3,05 3,04 3,03 5 5 10 5 5 5 5 5 5 10 10 5 - 5 5 5 10 15 15 5 10 0 10 10 10 20 30 35 15 15 0 10 20 30 50 80 115 130 145 16 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Alle Gebote bis 3,06% werden auf die Banken aufgeteilt, Rest 14 Mill. € werden über den Repartierungssatz aufgeteilt. RS 14 Mill. € 35 Mill. € = (Rest aus Pott) ( Gebote bei 3,05%) folgende Aufteilung: Bank A = 14 Mill. € 5 Mill. € zu 3,07% 5 Mill. € zu 3,06% 4 Mill. € zu 3,05% Bank B = 0,4 = 34 Mill. € 5 Mill. € zu 3,10% 5 Mill. € zu 3,09% 5 Mill. € zu 3,08% 5 Mill. € zu 3,07% 10 Mill. € zu 3,06% 4 Mill. € zu 3,05% Bank C Summe Grafik: beabsichtigte Wirkung der Geldpolitik ??? Finanzpolitik einer Volkswirtschaft Einnahmen- und Ausgabenpolitik eines Staates Aufgaben: - Erhebung öffentlicher Einnahmen Steuern, Beiträge, Gebühren (Bauantrag, Bußgelder) - Festlegung der Art und Höhe der Ausgaben (Ausgaben sollen durch Einnahmen gedeckt sein) Ziele der Finanzpolitik - Deckung der Staatsausgaben durch reguläre Einnahmen sparsamer Umgang mit Staatseinnahmen Einhaltung des Stabilitätsgesetzes Träger der Finanzpolitik - Staat Länder Gemeinden Partifiski: Krankenkassen Rentenversicherung IHK, Handelskammer Berufsgenossenschaften Wachstumspolitik - Entwicklung des Wachstum einer Volkswirtschaft quantitatives Wachstum: Erhöhung des Bruttoinlandproduktes durch erhöhten Ressourcenverbrauch - Rohstoffe - Energie - Ausweitung der Produktion, mehr Produktionsstätten - mehr Arbeit qualitatives Wachstum: Erhöhung der Produktivität (durch mehr Effizienz der Produktivitätsfaktoren) - Förderung der nachhaltigen Produktionen - Verwendung von zukunftssicheren Energieträgern Arbeitsproduktivität = produzierte Menge Benötigte Arbeitszeit 17 = 46 Mill. € 5 Mill. € zu 3,10% 5 Mill. € zu 3,09% 5 Mill. € zu 3,08% 10 Mill. € zu 3,07% 15 Mill. € zu 3,06% 6 Mill. € zu 3,05% 94 Mill. € Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Tarifpolitik - Tarifautonomie Tarifpartner: Arbeitnehmervertreter + Arbeitgebervertreter 1. Gewerkschaften - Dachorganisatoren DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) kein Tarifpartner - 8 Mitgliedsgewerkschaften 6,5 Mill. Mitglieder 2. Arbeitgeberverbände BDA Dachorganisation (Bund Deutscher Arbeitgeber) - Ort-, Bezirks- und Landesverbände Arbeitsmarktpolitik Politische Einflussnahme auf den Arbeitsmarkt durch die Regierung mit dem Ziel, Erfüllung der Forderung des Stabilitätsgesetzes (Vollbeschäftigung) 1. Passive Arbeitsmarktpolitik - Regelungen der kompensatorischen Leistungen für Einkommensausfälle Instrumente: - ALG I - ALG II, Hartz IV - Insolvenzgeld - Altersteilzeitgeld - Vorruhestandsgeld 2. Aktive Arbeitsmarktpolitik - Reduzierung der Arbeitslosigkeit Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze Instrumente: - Förderung der beruflichen Weiterbildung - Arbeitsbeschaffung durch staatliche Investition - Mobilitätsförderung + neue Strategie Fördern und Fordern Europäische Union Die Europäische Union (EU) ist ein aus 27 europäischen Staaten bestehender Staatenverbund Während im Europäischen Rat und im nach Fachressorts aufgeteilten Rat der Europäischen Union (Ministerrat) die nationalen Regierungen vertreten sind, repräsentiert das Europäische Parlament bei der Rechtsetzung der EU unmittelbar die Unionsbürger. 1. - Ziele der europäischen Union Freier Reiseverkehr Freier Dienstleistungsverkehr Freier Kapitalverkehr Freier Warenverkehr Gemeinsamer Binnenmarkt Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Europäische Innenpolitik und Harmonisierung des Rechts 18 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Konvergenzkriterien (Maastricht-Kriterien) Preisstabilität: Die Inflationsrate darf nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über derjenigen der drei preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen. Stabilität der öffentlichen Haushalte: Der staatliche Schuldenstand darf nicht mehr als 60%, die jährliche Nettoneuverschuldung nicht mehr als 3% des Bruttoinlandsprodukts ausmachen, „es sei denn, dass: - entweder das Verhältnis erheblich und laufend zurückgegangen ist und einen Wert in der Nähe des Referenzwerts erreicht hat - oder der Referenzwert nur ausnahmsweise und vorübergehend überschritten wird und das Verhältnis in der Nähe des Referenzwerts bleibt“ (Art. 126 AEU-Vertrag). Wechselkursstabilität: Der Staat muss mindestens zwei Jahre lang ohne Abwertung am Wechselkursmechanismus II teilgenommen haben. Dabei darf die Währung des Landes nur in einer bestimmten Wechselkursbandbreite (meist 15%) vom Eurokurs abweichen; bei größeren Abweichungen muss die Zentralbank des Landes intervenieren. Langfristige Zinssätze: Der Zinssatz langfristiger Staatsanleihen darf nicht mehr als 2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen. Europawahl: seit 1979 in der Europäischen Union alle fünf Jahre stattfindende allgemeine, unmittelbare, freie und geheime Wahl, das genaue Wahlsystem wird jedoch von jedem einzelnen Mitgliedstaat durch nationale Regelungen bestimmt. Auch die EU-Vertragsreformen seit den 1990er Jahren (insbesondere der Vertrag von Maastricht 1992) durch die das Parlament deutlich an Kompetenzen gegenüber den anderen EU-Institutionen hinzugewann, änderten nichts am Trend der sinkenden Wahlbeteiligung und an der Dominanz nationaler Themen im Wahlkampf. Die europäischen politischen Parteien versuchten dieser Entwicklung entgegenzutreten, indem sie gemeinsame europaweite Wahlprogramme formulierten Wahljahr Gesamt DE AT FR BE IT LU NL DK IE UK GR ES PT SE FI - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - CZ EE CY LV LT HU MT PL SI SK - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 1979 63,0 65,7 - 60,7 91,4 84,9 88,9 57,8 47,8 63,6 32,2 1984 61,0 56,8 - 56,7 92,2 83,4 88,8 50,6 52,4 47,6 32,6 77,2 1989 58,5 62,3 - 48,7 90,7 81,5 87,4 47,2 46,2 68,3 36,2 79,9 54,6 51,2 1994 56,8 60,0 67,7 52,7 90,7 74,8 88,5 35,6 52,9 44,0 36,4 71,2 59,1 (1996) 35,5 1999 49,8 45,2 49,4 46,8 91,0 70,8 87,3 30,0 50,5 50,2 24,0 75,3 63,0 40,0 38,8 31,4 2004 45,6 43,0 42,4 43,1 90,8 73,1 91,4 39,1 47,9 59,7 38,9 62,8 45,9 38,7 37,2 41,1 27,9 26,9 71,2 41,2 48,2 38,5 82,4 20,4 28,3 16,7 2009 43,0 43,3 46,0 40,7 90,4 65,1 90,8 36,8 59,5 57,6 34,7 52,6 46,0 36,8 45,5 40,3 28,2 43,9 59,4 53,7 21,0 36,3 78,8 24,5 28,3 19,6 68,9 72,4 (1987) (1987) 41,6 60,3 (1995) (1996) Europäisches Parlament Sitz in Straßburg, Generalsekretariat in Luxemburg (Legislative) ist mit dem Rat als Gesetzgeber tätig teilt sich mit dem Rat die Haushaltsbefugnisse und nimmt in letzter Instanz den Gesamthaushalt an oder lehnt ihn ab übt die demokratische Kontrolle über alle EU-Organe einschließlich der Europäischen Kommission aus und benennt die Kommissionsmitglieder 19 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Europäischer Rat Sitz in Brüssel („Gipfeltreffen“ der Staats- und Regierungschefs unter Vorsitz des Präsidenten des Europäischen Rates) gibt der Union die für ihre Entwicklung erforderlichen Impulse und legt allgemeine Ziele und Prioritäten fest wird nicht gesetzgeberisch tätig Rat der Europäischen Union Sitz in Brüssel (Legislative, in einigen Bereichen Exekutive) ist mit dem Parlament als Gesetzgeber tätig übt mit dem Parlament die Haushaltsbefugnisse aus sorgt für die Abstimmung der Grundzüge der Wirtschafts- und Sozialpolitik und legt Leitlinien für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) fest schließt internationale Verträge Europäische Kommission Sitz in Brüssel (Exekutive) ist die „Regierung“ unterbreitet dem Parlament und dem Rat Vorschläge für neue Rechtsvorschriften setzt die EU-Politik um und verwaltet den Haushalt sorgt für die Einhaltung des EU-Rechts handelt internationale Verträge aus Gerichtshof der Europäischen Union Sitz in Luxemburg (Judikative) sichert die Einheitlichkeit der Auslegung europäischen Rechts ist befugt, in Rechtsstreitigkeiten zwischen EU-Mitgliedsstaaten, EU-Organen, Unternehmen und Privatpersonen zu entscheiden Europäischer Rechnungshof Sitz in Luxemburg (Unabhängiges Kontrollorgan) prüft die Rechtmäßigkeit und ordnungsgemäße Verwendung von Einnahmen und Ausgaben der Institutionen der EU 20 Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen) Europäische Zentralbank Sitz in Frankfurt am Main (Zentralbank) bildet mit den nationalen Zentralbanken das Europäische System der Zentralbanken und legt damit die Währungspolitik der EU fest sichert die Preisstabilität in der Eurozone durch Festlegung von Leitzinssätzen Europäische Investitionsbank Sitz in Luxemburg (Investitionsbank) finanziert und fördert Investitionsprojekte zur wirtschaftlichen Entwicklung hält die Mehrheit der Anteile am Europäischen Investitionsfonds (EIF) Vorwurf der Nichteinhaltung der Aufgaben der EZB Infolge der Staatsverschuldung und drohenden Insolvenz Griechenlands und Irlands kaufte die Europäische Zentralbank (EZB) 2010 erstmals Staatsanleihen aus den betroffenen Ländern auf. Sie verstieß damit aus Sicht ihrer Kritiker gegen die Regel, dass weder die Europäischen Union noch einer ihrer Mitgliedstaaten für Verbindlichkeiten anderer Mitgliedstaaten haftet (No-Bailout-Klausel). 2011 kaufte die EZB weitere Staatsanleihen (insbesondere irische, portugiesische, spanische und italienische) über die nationalen Notenbanken auf. Die CSU verlangt harte Bedingungen für die Rettung europäischer Schuldenstaaten. „Jedes Land ist für seine Schulden selbst verantwortlich“, sagte Parteichef Horst Seehofer am Montag vor einer Präsidiumssitzung in München, wo ein Positionspapier verabschiedet werden sollte. Euro-Bonds lehnte er ab. „Wir sind strikt dagegen, mit welchen Instrumenten auch immer, dass es zu einer Vergemeinschaftung von Schulden kommt.“ Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte, es müsse über ein Insolvenzverfahren beraten werden. Länder, die nicht dauerhaft willens und in der Lage seien, sich an die europäischen Stabilitätskriterien zu halten, müssten aus dem Euroraum ausscheiden können. Seehofer sagte, Europa habe jetzt mit Problemen zu kämpfen, weil die Stabilitätskriterien in der Vergangenheit nicht eingehalten worden seien. Es gebe fast 100 Verstöße dagegen - ohne Konsequenzen. Wenn ein Land in Schwierigkeiten komme, werde geholfen, „gebunden an die Eigenanstrengung eines Landes, Schulden zu überwinden“. Dass die Europäische Zentralbank Anleihen kaufe, könne keine Dauermaßnahme sein. Wenn Europa nur noch „ein Schuldenraum und kein Stabilitätsraum“ mehr sei, würde das große wirtschaftliche Probleme auslösen. Eine europäische Wirtschaftsregierung lehnte Seehofer ab. Diese hatte Kanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy angekündigt. „Wir stehen zu dem, was die Kanzlerin mit dem französischen Staatspräsidenten vereinbart hat, nämlich die bessere und dichtere Koordination der nationalen Wirtschaftspolitiken“, sagte der CSU-Chef. Dabei gehe es nur um die Abstimmung. Es dürfe keine Abgabe nationaler Kompetenzen geben. Die Budgethoheit müsse nach wie vor bei den Nationen liegen. Wenn nationales Geld für europäische Hilfsmaßnahmen eingesetzt werde, habe darüber immer der Bundestag das letzte Wort. 21