i. grundbestände der wirtschaft

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Problemorientierte
Einführung in die
Volkswirtschaftslehre
Teil 1 :
Allgemeine Grundlagen von
Prof. Dr. Klaus Herdzina
Sabine Ley
Skript WS 00 / 01
Universität Hohenheim
Problemorientierte Einführung
in die Volkswirtschaftslehre
- Grundlagen –
Gliederung:
1. Teil:
I.
Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
Grundtatbestände der Wirtschaft, Buch S. 1-14
1.
2.
3.
II.
Bedürfnisse und Güter
Produktion, Produktionsfaktoren und Produktionsmöglichkeiten
Güterknappheit und Wirtschaften
Arbeitsteilige Volkswirtschaft und Wirtschaftssystem, Buch S. 15-22
1. Einzelwirtschaften und Gesamtwirtschaft
2.
3.
III.
Einordnung und Systematik der Volkswirtschaftslehre, Buch S. 23-30
1.
2
3.
2. Teil:
I.
Einordnung der Volkswirtschaftslehre
Aufgaben und Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre
Methodische Anmerkungen
Grundzüge der Mikroökonomik
Einführung in die Nachfrage- und Angebotstheorie, Buch S. 31-40
1.
2.
II.
Die Arbeitsteilung
Das Wirtschaftssystem
Die Güternachfrage der Haushalte
Das Güterangebot der Unternehmungen
Märkte und Preisbildung
1.
2.
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Das Marktgleichgewicht auf Gütermärkten, Buch S. 119-128
Faktorangebot, Faktornachfrage und Faktormärkte
1. Teil:
Grundlagen
der
Volkswirtschaftslehre
I.
GRUNDBESTÄNDE DER WIRTSCHAFT
1.
Bedürfnisse und Güter
Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage und Konsum
Bedürfnisse = Mangelgefühle / abstrakte Wünsche, z.B. „ich will trinken“
Bedürfniskategorien unterschieden sich nach:
° Bedürfnisebene:
- Grundbedürfnisse, z.B. „Trinken“
- höherwertige Bedürfnisse, z.B. „Unterhaltung“, „Bildung“
° Bedürfnisbewußtseinslage:
- offene Bedürfnisse
- versteckte/latente Bedürfnisse, z.B. durch Werbung geweckt
° Bedürfnisdringlichkeiten:
- gegenwärtig
- zukünftig  lösen temporären Konsumverzicht aus und führen zum Sparen
° Alter, Geschlecht, Einkommenshöhe
Bedarf = konkretisiertes Bedürfnis, das sich auf eine konkrete Befriedigungsmöglichkeit
richtet, z.B. „ich will Kaffee trinken“
Nachfrage = marktwirksamer, also mit Kaufkraft ausgestatteter Bedarf
Konsum = Befriedigung von Bedürfnissen
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Güter, Güterarten und Güterbeziehungen
Güter = stiften den Nutzen der Bedürfnisbefriedigung, haben folglich subjektiven Wert
Einschub:
anderer Meinung waren Smith, Mill und Ricardo ( 1770-1790 ): nach ihrer „Arbeitwertlehre“ ist der Wert eines Stiftes in ihrer Hand entsprechend dem,
wieviel man in seine Produktion gesteckt hat; folglich zählt auch die objekt reingesteckte Arbeit
aber: der Käufer sieht diese objektive Leistung nicht, er braucht nur etwas zum Schreiben, bringt also kein Verständnis für den höheren Preis auf
Güterkategorien:
Kategorie 1:
° Materielle Güter = Sachgüter / Waren , z.B. Brot, Autos,...
° Immaterielle Güter = Dienstleistungen, z.B. Leistungen von Ärzten,...
Einschub:
Tabelle Problemkomplex 1 , Drei-Sektoren-Hypothese
° Rechte, z.B. Eigentums-, Forderungsrechte,...
Kategorie 2:
° Private Güter = von privaten Haushalten/Unternehmungen nachgefragt nach dem Ausschlußprinzip:
den von mir gekaufte Kaffee trinke nur ich, bzw. ein von mir auserwählter Kreis
° Öffentliche Güter = Öffentliche Nachfrage (z.B. Polizei, Justiz, Militär) nach z.B. Straßen  dies
wird auch von privaten nachgefragt, aber niemand stellt hierfür freiwillig seine
Mittel zur Verfügung, da ja auch andere einen Nutzen davon hätten
Kategorie 3:
° Konsumgüter = unmittelbares Mittel der Bedürfnisbefriedigung in Haushalten ( ca. 25 % )
° Investitionsgüter ( = Produktionsgüter / Kapitalgüter / Sachkapital )
= Güterverwendung zur Herstellung anderer Güter, z.B. Maschinen
Einschub Fallbeispiel Robinson:
Robinson fängt Fisch per Hand  Konsumgüterproduktion , mühsam
Robinson legt Hungerpause ein  Konsumverzicht , „Sparen“
Robinson fängt Fisch per Angel  Investitionsgüterproduktion
Kategorie 4:
° Verbrauchsgüter = kurzlebige Güter, z.B. Benzin, Lebensmittel,...
° Gebrauchsgüter = längerfristig genutzte Güter, z.B. Maschinen, Kleidung,...
Unumstritten ist natürlich, dass es keine eindeutige Gütereinordnung gibt, in den meisten Fällen
handelt sich um Mischgüter.
Güterbeziehungen zwischen zwei oder mehreren Gütern:
Beziehung 1:
- Komplementäre Güter = ergänzen sich in ihrem Nutzen, z.B. Kaffee und Zucker
- Substitutive Güter = können sich in ihrem Nutzen gegenseitig ersetzen, z.B. Kaffee und Tee
Beziehung 2:
- Homogene Güter = völlig gleiche Güter
- Heterogene Güter = verschiedenartige Güter
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2. Produktion, Produktionsfaktoren und Produktionsmöglichkeiten
Konsumreife, Produktion und Produktionsfaktoren
- Güter stehen i.d.R. nicht konsumreif bereit. Es bedarf eines Umwandlungsprozesses (=Produktion).
Dazu sind erforderlich die quantitativen Produktionsfaktoren Arbeit L, Boden B (als Standort und
Ressourcenlieferant), Sachkapital C (= Investitions- und Produktionsgüter).
- Neben den quantitativen Faktoren ist das technische und organisatorische Wissen (Know How)
T
als qualitativer Produktionsfaktor von zentraler Bedeutung.
Die Produktionsmöglichkeiten
Aufgrund der verfügbaren Produktionsfaktoren ergibt sich in einer bestimmten
Zeitperiode ein Maximum an Produktionsmöglichkeiten.
Produktionsfunktion: P = f(L,B,C,T)
In einer einfachen modellhaften Darstellung (Zwei-Güter-Modell) lassen sich
diese Produktionsmöglichkeiten durch eine Transformationskurve abbilden:
1. Gut X1 = Wurst  produzierte Menge an Wurst = q1
2. Gut X2 = Käse
 produzierte Menge an Käse = q2
Produzierte Mengen hängen vom Arbeitseinsatz ab:
q1 = f(L) , max 700 bei L = 100
q2 = f(L) , max 500 bei L = 100
Um die maximal produzierbaren Mengen noch besser
zu veranschaulichen, wird:
Abb. a gedreht in den SO-Quadranten und
Abb. b gespiegelt in den NW- Quadranten
übertragen.
Im SW-Quadranten ist die max. Arbeitsmenge L=100,
im NO-Quadranten die max. produzierbare Gütermengenkombination auf der Transformationskurve
TVS ablesbar.
An der TVS sind die Opprtunitätskosten zu erkennen,
d.h. eine Mehrproduktion eines Gutes erfordert einen
Verzicht auf das andere Gut.
W = Wunsch der VW-Mitglieder
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3. Güterknappheit und Wirtschaften
Der Begriff der Knappheit
Knappheit = Differenz zwischen gewünschter und verfügbarer Gütermenge ( zwischen
Güternachfrage N und Güterangebot A ).
Wobei Nachfrage und Angebot natürlich vom Preis p abhängen:
N = f(p)
, inverse Beziehung
A = f(p)
, direkte Beziehung
 Wichtige Fähigkeiten von Preisen:
° Ausgleichsfunktion = Gleichgewicht zwischen A und N herbeiführbar
° Informationsfunktion = Grad der Knappheit erkennbar
 Preise als Knappheitsindiaktoren, deswegen können Güter in freie ( Sand in der Sahara, hier
übersteigt das A die N ) und knappe ( alle andern ) Güter eingeteilt werden.
° Allokationsmechanismus = Lenkung der Produktionsfaktoren in die von den Nachfragern
gewünschte Verwendung / Verschiebung der Produktiondfaktoren
Nachfrage, Angebots- und Knappheitsentwicklung
mögliche Nachfragetrends bei Gütern durch steigendes Einkommen:
°Nichtsättigungsgüter
= Nachfrage steigt
°Sättigungsgüter
= Nachfrage stagniert ( Lebensnotwendiges )
° inferiore Güter = Nachfrage sinkt
( Luxusgüter )
( prinzipiell jedes Gut, das bessere Substitute hat )
Möglichkeiten der Angebotssteigerung:
° beliebig reproduzierbare Güter
= z.B. Jacken
° beschränkt reproduzierbare Güter
= z.B. Erdbeeren
° nicht reproduzierbare Güter
= z.B. Gemälde
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Ansatzpunkte zur Reduzierunq von Knappheit
- Nachfragedrosselung  irrelevant für den Ökonomen
- Angebotssteigerung
 Mehrproduktion
aber: nach den Opportunitätskosten geht die Mehrproduktion eines Gutes auf Kosten eines anderen
jedoch: befindet man sich noch nicht auf der TVS sondern auf Punkt U, so ist eine Mehrproduktion
beider Güter bis zum Erreichen der TVS möglich, durch:
° Abbau von Unterbeschäftigung
° Abbau von Ineffizienz
Auch nach der TVS ist dies möglich, durch Wirtschaftswachstum ( = Mehreinsatz der
Produktionsfaktoren ):
° steigender Arbeitseinsatz:  Rechtsverschiebung d. TVS
aber: Anzahl an Arbeitsstunden und Arbeitskräften begrenzt
° Mehreinsatz von Boden:
aber: Ressourcen begrenzt und Umweltbelastung zu beachten
° Mehreinsatz von Sachkapital:
erforderlich über die Ersatzinvestitionen ( Ersatz sich laufend verschleißender Kapitalgüter ) hinaus
sind die Nettoinvestitionen ( = Erweiterungsinvestition, bewirken Produktionskapazitätenzuwachs )
° Steigerung des technischen und organisatorischen Fortschritts: mit gleichem quantitativen
Faktoreinsatz ein Mehr an Produktionsmöglichkeiten zu erreichen, z.B. Arbeitsteilung
Güterstruktur und Einkommensverteilung
- Die Bedeutung der Zusammensetzung der Produktion
- Knappheitsausgleich durch Anpassung der Angebotsstruktur ( = Zusammensetzung des
Güterangebots ) und Fakttorenallokation ( = Einsatz von Produktionsfaktoren ) an die
Nachfragestruktur
aber: Anpassung von A an N, stellt noch nicht sicher dass W wirklich befriedigt wird, da Bedarf in
Form von Nachfrage auszudrücken vom Einkommen abhängt:
- Bedeutung der Einkommensverteilung:
zur Beseitigung wäre eine Umschichtung der Vermögenspositionen nötig  undenkbar
Wirtschaften und ökonomisches Prinzip
Wirtschaften = planmäßige Disposition über knappe Güter zur Befriedigung von Bedürfnissen
 „Planmäßige Disposition“ = Wahlentscheidungen: erfordert das Formulieren einer
Rangordnung der Bedürfnisse, die Kenntnis der verfügbaren Mittel und die Aufstellung eines
Wirtschaftesplanes, in dem den einzelnen Bedürfnissen die jeweiligen Mittel zugeordnet
werden
 Anwendung des ökonomischen Prinzips: Erfolg-Einsatz-Relation ( = Produktivität , z.B.
P/L = Arbeitsproduktivität ) maximieren = allg. Extremumprinzip ( mit minimalem Aufwand
einen maximalen Erfolg erreichen )
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II. ARBEITSTEILIGE VOLKSWIRTSCHAFT UND WIRTSCHAFTSSYSTEM
1. Einzelwirtschaften und Gesamtwirtschaft
Wirtschaftssubjekte als Akteure
Wirtschaftssubjekte = Träger wirtschaftlicher Entscheidungen, welche aufgrund einer gewissen
Willensbildung und Zielsetzung über die Verwendung eines begrenzten
Budgets (knapper Güter)
 führen folglich die planmäßige Disposition für die eigene Einzelwirtschaft durch, entweder
ausgerichtet auf den Konsum ( = HH ) oder die Produktion ( = UN ) von Gütern
Haushaltsarten:
° Privat
= Einzel-, Familien- und Anstaltshaushalte, Vereine
° Öffentlich = Bund, Länder, Länder, Gemeinden
Unternehmungsarten:
Privat und öffentlich, v.a. aber unterteilt in
° primär
= Land- und Forstwirtschaft
° sekundär = Industrie
° tertiär
= Dienstleistungen
zusammengefaßt in STAAT
Wirtschaftssubjekte sind häufig nicht nur isolierte Einzelpersonen sondern Personengruppen, die in
wirtschaftlichen Beziehungen stehen, da die Haushalte auf die Produktion von Gütern
angewiesen sind, u.u. 
Wirtschaftskreislauf
= Interaktionen zwischen Haushalten und Unternehmungen / Zusammenspiel verschiedener
Einzelwirtschaften im Rahmen einer Gesamtwirtschaft (Volks- oder Weltwirtschaft).
gestrichelte Linie = reale Ströme (Arbeit, Boden,...), meist weggelassen
durchgezogene Linie = Geldströme
Die Arbeitsteilung
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Begriff und Entwicklung der Arbeitsteilung
Die Arbeitsteilung als Instrument zur Steigerung der Produktivität.
Arbeitsteilung = Zerlegung eines Produktionsprozesses in nebeneinander bzw. nacheinander
gelagerte Teilprozesse.
Voraussetzung: große Zahl von Arbeitskräften und großer Absatzmarkt
Arten von Arbeitsteilung:
° innerbetrieblich
= innerhalb einer Einzelwirtschaft/Unternehmen
° zwischenbetrieblich
= zwischen verschiedenen Unternehmen
° international
= zwischen verschiedenen Volkswirtschaften
Vorteile und Probleme der Arbeitsteilunq
Vorteile: Produktivitätssteigerung durch Spezialisierung und Learning by Doing
Probleme: psychische und physische Schäden, mangelnde Überschaubarkeit des
Produktionsprozesses, Abhängigkeit ( = gesamtwirtschaftliches Problem ).
Das Wirtschaftssystem
Das Planungsproblem und die Grundformen von Wirtschaftssystemen
Das Erstellen eines Wirtschaftsplanes ist vergleichsweise einfach in kleinen ökonomischen Einheiten,
dagegen kompliziert in großen, arbeitsteiligen Volkswirtschaften, da die Ziele der Wirtschaftssubjekte
(Rangordnung ihrer Bedürfnisse) und die vorhandenen Mittel nicht mehr unmittelbar überschaubar
sind. Daher Frage nach dem System der Wirtschaftsplanung, nach dem Wirtschaftssystem. Das
Wirtschaften kann auf mehrere Arten organisiert werden:
Idealtyp Zentralplanwirtschaft : Abgrenzungskriterien:
Entscheidungssystem
: Planungskompetenz bei zentraler Planungsbehörde
Informationssystem
: Befragung bei Produktionssstätten wegen verfügbarer Mittel und bei
Haushalten wegen Bedürfnisrangordnung
Koordinationssystem
: ex-ante-Koordination (= im Vorhinein) durch Bezugsscheine
Lenkungssystem
: Allokation aller Produktionsfaktoren durch die zentrale Planungsbehörde,
quantitative Produktionssolls
Eigentumsordnung
: Plandurchsetzung durch Kollektiveigentum an den Produktionsfaktoren.
Idealtyp Marktwirtschaft : Abgrenzungskriterien:
Entscheidungssystem
: Planungskompetenz dezentral, jede Einzelwirtschaft stellt eigenen
Wirtschaftsplan auf
Eigentumsordnung
: Privateigentum an den Produktionsfaktoren
Koordinationssystem
: ex-post-Koordination (= im Nachhinein) von Angebot und Nachfrage auf den
Märkten (Ausgleichsfunktion der Preise)
Informationssystem
: Preise (Informationsfunktion)
Lenkungssystem
: die Preisbildung (Lenkungsfunktion)
Realtypische Wirtschaftssysteme existieren nur als Mischsysteme unter Verwendung jeweiliger
Vorteile
II.
EINORDNUNG UND SYSTEMATIK DER VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
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1. EINORDNUNG DER VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN
VWL
Wirtschaftswissenschaft aus der
gesamtwirtschaftlichen Perspektive des
Wirtschaftspolitikers
BWL
einzelwirtschaftliche Perspektive der Betriebe
bzw. Unternehmungen mit Konzentration auf
innerbetriebliche Fragen wie Beschaffung,
Fertigung, Absatz, Finanzierung, Organisation,
Management, Controlling u.a..
Mikroökonomische
Analyse
Verhalten einzelner
Wirtschaftssubjekte
= Strukturanalyse:
befaßt sich mit der
Zusammensetzung
privater Güter:
- Analyse der Nachfrage
- Analyse des Angebots
- Analyse d. Preisbildung
- Analyse der Allokation
Makroökonomische
Analyse
Gesamtwirtschaft
= Niveauanalyse
befaßt sich mit der Frage
nach der Höhe der
gesamtwirtschaftlichen
Güterproduktion :
Auslastungsgrad der
Produktionsfaktoren,
Stabilität, Produktionssteigerung
Die VWL bezieht sich zwar auf Einzelphänomene, kann aber nur in Form von generell geltenden
Gesetzmäßigkeiten herausgarbeitet werden, da die wirtschaftliche Wirklichkeit extrem komplex ist.
Der VWL dienen hierzu:
- Hypothese = Vermutung in Form von Konditionalaussagen ( wenn – dann )
 Theorie = System von zusammenhängenden Hypothesen
ceteris-paribus-Klausel = Formulierung von Hypothesen über den Einfluß einer
Variablen auf eine andere Variable unter dder Annahme,
dass sich die sonstigen Determinanten (= unabhängigen
Variablen) nicht ändern
- Modell = vereinfachte Abbilder der Wirklichkeit, um die Wirklichkeit gedanklich
besser durchdringen zu können
kurzum: Hypothesensysteme über die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zwischen ökonomischen
Variablen mit dem Ziel formulieren, um reales Wirtschaftsgeschehen zu erklären
2. Aufgaben der Volkswirtschaftslehre
- Beschreibung, Erklärung und Prognose des Wirtschaftsgeschehens ( positive
Ökonomik )
- Beratung von Wirtschaftssubjekten bei der Gestaltung des Wirtschaftsgeschehens
zur Realisierung angestrebter Ziele ( normative Ökonomik )
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2. Teil:
Grundzüge
der
Mikroökonomik
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I. EINFÜHRUNG IN DIE NACHFRAGE- UND ANGEBOTSTHEORIE
1. DIE GÜTERNACHFRAGE DER HAUSHALTE
a) Die Determinanten der Nachfrage eines Haushaltes
Gesucht werden die Determinanten der Nachfragemenge eines beliebigen
Konsumgutes X pro Zeiteinheit t. Zielsetzung des Haushaltes ist Bedürfnisbefriedigung / Nutzenerhöhung.
Determinanten der Güternachfrage sind folgende Variablen:
- Der Nutzen des Gutes Ux = Ausmaß an Bedürfnisbefriedigung
- Der Preis des Gutes px = wichtig, da Kauf eines Gutes Verzicht auf andere mit
sich bringt
- Die Preise anderer Güter : Substitutionsgüter py
Komplementärgüter pz
- Das Einkommen E = zum Kauf der Güter verfügbare Konsumsumme
- Erwartungen Q über zukünftige Änderungen der übrigen Determinanten
 Die globale Nachfragefunktion: Nx/t = f(Ux,px,py,pz,E,Q,...)
... da es noch weitere Determinanten (z.B. Vermögen, Wetter/Jahreszeit) gibt
b) Reduzierte Nachfragefunktionen und die Nachfragefunktion im engeren Sinn
- Will man den Einfluß (Wirkungsrichtung) einzelner Nachfrage-determinanten
isolieren, so sind die übrigen konstant zu halten (ceteris-paribus-Klausel). Man
erhält reduzierte Nachfragefunktionen:
z.B. Nx = f(px) mit Ux, py, pz, E, Q
- Die Nachfragefunktion i.e.S. ohne weiteren Zusatz ist der Einfluß des Preises
des Gutes X auf die nachgefragte Menge des Gutes X
Nx = fpx)
Bewegungen auf der Kurve, wenn sich die ausdrücklich genannte Determinante ändert
Verschiebungen der Kurve, wenn sich die nicht ausdrücklich genannte Determinante ändert
c) Die Marktnachfrage
- gleiche Determinanten wie oben, hinzu kommt lediglich die Zahl der
Nachfrager
- Ermittlung der Marktnachfragekurve durch Horizontaladdition (da die
Mengen auf den Abszissen zusammenaddiert werden) aller individuellen
Nachfragekurven
2) Das Güterangebot der Unternehmungen
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a) Die Determinanten des Angebotes einer Unternehmung
Gesucht werden die Determinanten der Angebotsmenge eines Gutes X pro
Zeiteinheit. Zielsetzung der UN = Gewinn.
Determinanten hier sind:
- Der Erlös des Gutes Rx, welcher seinerseits vom erzielten Preis abhängt
- Die Kosten des Gutes Kx, welche ihrerseits von den Faktoreinsatzmengen
vx und den Faktorenpreisen lx abhängen. Die Faktoreinsatzmengen
werden vom Stand der Technik T beeinflußt.
- Der Erlös bzw. Preis alternativer Güter Rw
- Die Kosten alternativer Güter ( W ) Kw
- Erwartungen über Änderungen von Erlösen und Kosten Q
Die globale Angebotsfunktion: Ax/t = f(px,vx,lx,pw,vw,lw,Tw,Q,...)
b) Reduzierte Angebotsfunktionen und die Angebotsfunktion im engeren Sinn
vergleiche HH  A = f(px) mit vx,lx,Tx,pw,....
- Die Angebotsfunktion i.e.S. ohne weiteren Zusatz: die Angebotskurve
Bewegungen auf der Kurve, für die Reaktion des UN auf Preisänderungen des Gutes X
Verschiebungen der Kurve, wenn ceteris-paribus-Klausel aufgehoben wird
c) Das Marktangebot
- gleiche Determinanten wie oben, hinzu kommt lediglich die Zahl der
Anbieter
- Ermittlung der Marktangebotskurve durch Horizontaladdition aller
individuellen Angebotskurven.
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II. MÄRKTE UND PREISBILDUNG
1. Das Marktgleichgewicht auf Gütermärkten
Marktgleichgewicht = Nachfrage- gleich Angebotsfunktion bzw. Nachfragerpläne und Anbieterpläne
sind durch Preisbildung aufeinander abgestimmt
Markt = ökonomischer Ort des Tauschens bzw. des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage
Marktform = ( Marktsituation / Marktgestaltung )
 Marktformlehre auf der Grundlage des Marktstrukturansatzes:
Unterteilung in
Qualitative Dimension = Markttyp
Unterscheidungskriterien verschiedener Markttypen
Der Organisationsgrad des Marktes:
Organisationsgrade in Form gesetzlicher Regelungen (z.B. Sicherheits-vorschriften,
Ladenöffnungszeiten,...) können darin gipfeln, dass für einen Markt Ort, Zeit, Teilnehmerkreis, aber
auch das Verfahren der Preis-bildung festgelegt sind
Der Grad der Offenheit des Marktes:
= ob und wie es Wirtschaftssubjekten möglich ist, am Marktgeschehen teilzunehmen  eventuelle
Einschränkung durch
° rechtliche Zulassungsbeschränkungen wie Monopolstellung, Nachweis bestimmter Qualifiaktionen
(Apotheken), Importverbote
° wirtschaftliche Hemmnisse wie “economies of scale” = das Maß der potentiellen Konkurrenz 
contestability
Der Vollkommenheitsgrad des Marktes:
Bedingungen für einen vollkommenen Markt:
° vollständige Markttransparenz = alle Marktteilnehmer sind über alle Marktbedingungen informiert
° Homogenität der Güter = Nachfrage sehen Güter als homogen an, wenn diese qualitativ
gleichwertig sind ( in Preis, in Lieferbedingungen, Entfernung vom Nachfrager )
 auf vollkommenen Märkten existiert nur ein Preis (=law of indifference) und zwar der niedrigste
aus Sicht der Nachfrager
Quantitative Dimension = Marktbesetzung = Anzahl der Marktteilnehmer
3 Fälle werden unterschieden:
° ein Marktteilnehmer = Monopol
° wenige Marktteilnehmer = Oligopol
° viele Markkteilnehmer = Polypol
Die Marktform = Kombination von Markttyp und Marktbesetzung
Das vereinfachte Marktformenschema: Monopol, Oligopol und Polypol auf vollkommenem bzw.
unvollkommenem Markt.
Das Marktgleichgewicht im homogenen Polypol
Homogenes Polypol nach voriger Umschreibung = viele, kleine, gleichartige Anbieter auf einem
vollkommenen Markt ( = alle bisher angesprochenen Fälle )
Die Lage des Marktgleichgewichtes / Höhe des Gleichgewichtspreises und der Gleichgewichtsmenge
sind abhängig von der Lage der N-Kurve und A-Kurve:
N-Kurve nach rechts verschoben = p* und q* höher
N-Kurve nach links verschoben = p* und q* niedriger
Und umgekehrt für die A-Kurve
 px* = f(Nx,Ax) und qx* = f(Nx,Ax)
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2. Faktorangebot, Faktornachfrage und Faktormärkte
a) Der Sachkapital- und der Arbeitsmarkt
- Der Sachkapitalmarkt als Gütermarkt: Güterangebot und Güternachfrage der
Unternehmungen
-
Der Arbeitsmarkt: Das Arbeitsangebot der Haushalte (Arbeitnehmer) und die
Arbeitsnachfrage der Unternehmungen (Arbeitgeber)
b) Weitere Märkte
- Der Geldkapitalmarkt: Das Sparangebot der Haushalte und die Investitionsnachfrage der
Unternehmungen (Sparangebot = Nachfrage nach Wertpapieren, Investitionsnachfrage =
Angebot von Wertpapieren).
- Der Devisenmarkt: Das Devisenangebot der Exporteure und Kapitalimporteure, die
Devisennachfrage der Importeure und Kapitalexporteure.
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Literatur:
1. Lehrbücher
Bartling, H; Luzius, F.: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, 13. Auflage, München 2000
Baßeler, U., Heinrich, J., Koch, W: .Grundlagen der Probleme der Volkswirtschaft,
15. Auflage, Köln 1999
Gruber, K., Kleber, M. : Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, 4. Auflage, München 2000
Hardes, H.-D., Krol, G.-J., Rahmeyer, F., Schmid, A.: Volkswirtschaftslehre problemorientiert,
19. Auflage, Tübingen 1995
Herdzina, K.: Einführung in die Mikroökonomik, 6. Auflage, München 1999
Luckenbach, H.: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, München 1994
Mussel, G.: Basis-Know-how Volkswirtschaft, Frankfurt/M. 2000
Mussel, G., Pätzold, J.: Grundfragen der Wirtschaftspolitik, 3. Auflage, München 1998
Ott, A. E.: Wirtschaftstheorie. Eine erste Einführung, 2. Auflage, Göttingen 1992
Samuelson, P. A., Nordhaus, W. D.: Economics, 16. Auflage, New York u.a.O. 1998;
deutsche Übersetzung der 15. amerikanischen Auflage: Volkswirtschaftslehre, Köln 1998
Siebert, H.: Einführung in die Volkswirtschaftslehre, 13. Auflage, Stuttgart u.a. 2000
Woll, A.: Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 13. Auflage, München 2000
2. Nachschlagewerke
Dichtl, E., Issing, O.: Vahlens großes Wirtschaftslexikon, 3. Auflage, München 1994, 2
Bände
Gablers Wirtschaftslexikon, 14. Auflage Wiesbaden 1998, 2 Bände
Geigant, F., Sobotka, D., Westphal, H. M.: Lexikon der Volkswirtschaft, 7. Auflage,
Landsberg 1999
Recktenwald, H. C.: Lexikon der Staats- und Geldwirtschaft, München 1983
Recktenwald, H. C.: Wörterbuch der Wirtschaft, 12. Auflage, Stuttgart 1995
Woll, A.: Wirtschaftslexikon, 8. Auflage, München 1996; CD-ROM
3. Handwörterbücher
Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft, hrsg. von W. Albers u.a.,
Göttingen u.a.O. 1977 - 1982, 10 Bände, Registerband (Studienausgabe 1988)
Handwörterbuch der Sozialwissenschaft, hrsg. von E. v. Beckerath u.a.,
Göttingen u.a.O., 1952 - 1965, 12 Bände, Registerband.
Handbuch der Finanzwissenschaft, hrsg. von W. Gerloff, F. Neumark, 1952 - 1965,
3. Auflage, Tübingen 1977 - 1983, 4 Bände
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