EKG und Blutdruck Mit seinen vielen Linien und Zacken hat ein Elektrokardiogramm für Laien fast etwas Magisches. Auch Ärzte brauchen jahrelange Erfahrung, um aus einer solchen Herzspannungskurve auf einen Blick Informationen über den Zustand ihrer Patienten ablesen zu können. Die Kurve liefert fast unendlich viele Informationen: über Herzrhythmus, Dicke der Herzkammern, Erkrankungen der Herzklappen oder Durchblutungsstörungen. Zur Erarbeitung der unten gestellten Aufgaben – bitte HANDSCHRIFTLICH ins BOW-Heft - , empfehle ich dir folgende Webseiten – du kannst aber natürlich auch jede andere wissenschaftlich fundierte Information aus dem Internet zur Wissensfindung verwenden. http://www.grundkurs-ekg.de/index.htm http://www.wdr.de/tv/quarks/global/pdf/Q_Herz.pdf http://www.netdoktor.de/Diagnostik+Behandlungen/Untersuchungen/ElektroKardiographie-EKG-249.html http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrokardiogramm#Geschichte http://www.onmeda.de/behandlung/untersuchungen/elektrokardiogramm.html Herzkrankheiten: http://www.dhm.mhn.de/ww/de/pub/sonderbereiche/herzchirurgie/fachwissen/fac hwissen_fuer_patienten/herzkrankheiten.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Koronare_Herzkrankheit Suche selbst weitere geeignete Seiten zum Thema!!! 1. Was bedeutet die Abkürzung EKG? Elektrokardiogramm 2. Informiere dich über die Geschichte des EKGs auf den angeführten Webseiten und fasse diese in eigenen Worten zusammen. 1787: entdeckte Galvani zufällig an einem Froschschenkel den Zusammenhang zw. elektrischen Strömen und Muskelkontraktion. 1843: beobachtete Carlo Mateucci, daß auch die Herztätigkeit auf elektrischen Strömen basiert. Er hatte Tierversuche mit Taubenherzen durchgeführt, und die gewonnenen Erkenntnisse wurden von anderen Forschern erweitert und vertieft. 1876: E. J. Marey gelang es erstmals, diese Vorgänge grafisch darzustellen. Er verwendete dazu das Lippmann'sche Kapillar-Elektrometer 1887: mit dem Augustus Waller zeichnete das erste menschliche EKG auf. Die Kurven waren jedoch noch sehr ungenau und für die Auswertung ungeeignet. Eine der ersten menschlichen EKG-Ableitungen © Mag. M. Grassler 2008 1903: Der holländische Physiologe Willem Einthoven aus Leiden entwickelte aus einem Empfangsinstrument der Überseetelegraphie das Saitengalvanometer, das zu elektrokardiographischen Zwecken gebraucht werden konnte. Mitte der zwanziger Jahre: wurden Röhrenverstärker entwickelt, die in der Lage waren, die elektrischen Potentiale bis zu 1000-fach zu verstärken und mit einem Oszyllometer aufzuzeichnen. Diese Geräte waren technisch wesentlich leichter zu bedienen und billiger. Sie ermöglichten erstmals die Diagnostik in der normalen ärzlichen Praxis, was zuvor nur in Forschungseinrichtungen und größeren Kliniken möglich war. In den fünfziger Jahren: Die Entwicklung von Transistoren veränderte auch die Technik der Elektrokardiographie, es wurden direktschreibende EKG-Geräte entwickelt. Diese Registrierverfahren haben sich bis zum heutigen Tag durchgesetzt, das aufgezeichnete Elektrokardiogramm wird unmittelbar auf Papier gedruckt. Mit der Entwicklung der Transistoren wurden die EKG-Geräte kleiner, handlicher und zuverlässiger (Transistoren sind verschleißfrei, die Anheizzeit entfällt). Die Mikroelektronik löste den nächsten Entwicklungssprung aus. Integrierte elektronische Bausteine führten zum Bau von handlichen und komfortablen Geräten. Merkmale wie einfache Handhabung, "Floating Input" zum Schutz des Patienten gegen schädliche Ströme, selbsttätige Elektrodenüberwachung sowie programmgesteuerter halb- bzw. vollautomatischer Betrieb sind heute üblich. Gespeicherte Programme ermöglichen auf Knopfdruck den Ausdruck von fertig formatierten Elektrokardiogrammen, d. h. zentriert und mit korrekter Empfindlichkeitseinstellung. Durch die eingesetzten Mikroprozessoren wurde es möglich, daß Texteingaben (Name des Patienten, Fallnummer, Alter, Medikamente) auf dem Registrierstreifen für zuverlässige Diagnoseunterlagen sorgen. Datum, Uhrzeit, Ableitung, Herzfrequenz, Registriergeschwindigkeit, Daten, die bis vor wenigen Jahren noch von Hand aufgezeichnet werden mussten, werden automatisch auf dem EKG- Ausdruck registriert. Moderne Geräte sind heute in der Lage, das EKG zu vermessen und die Zeitintervalle der einzelnen Zacken anzugeben. Zudem drucken diese Geräte gleich die vermutliche Diagnose mit aus. Die Elektrokardiographie hat sich zu einer der am meisten verwendeten Untersuchungsmethoden entwickelt. 3. Warum ist es überhaupt möglich, dem Herzen unterschiedliche Kurven „zu entlocken“? Auf welchen physikalischen und biologischen Gegebenheiten basiert die Funktionsweise des EKG? © Mag. M. Grassler 2008 4. Zeichne die typische Darstellung eines EKGVerlaufs auf und benenne die einzelnen „Zacken“. 5. Beschreibe die Bedeutung der einzelnen Zacken und Wellen im Detail, gehe dabei auch auf die Bedeutung der Intervalle ein. 6. Es gibt unterschiedliche EKG-Arten. Beschreibe diese und erläutere ihren Zweck. • 12-Lead EKG-Daten (auf Papierbasis) retrospektiver und prospektiver Analysen • 12-Lead EKG-Daten (Digitalisiert) prospektiver Analysen • Holter EKG (Analog und/oder digitalisiert) retrospektiver und prospektiver Analysen • 12-Lead Holter EKG (Digitalisiert) prospektiver Analysen 7. Welche Herzkrankheiten kennst du? Zähle auf und erläutere mit wenigen eigenen Worten. Herzklappen Rhythmus Herzbeutel Herztransplantation Alternativen zur Herztransplantation Schlüsselloch-Operation 8. Welches Krankheitsbild steckt hinter dem Wort „Arteriosklerose“? Unter Arteriosklerose (auch Atherosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung) versteht man eine Systemerkrankung der Schlagadern (Arterien), die zu Ablagerungen von Blutfetten, Thromben, Bindegewebe und in geringeren Mengen auch Kalk in den Gefäßwänden führt. Wörtlich übersetzt heißt Arteriosklerose bindegewebige Verhärtung der Schlagadern. 9. Beschreibe im Detail, was man unter einem Herzinfarkt versteht. © Mag. M. Grassler 2008 Bei einem Infarkt im Herzen (Myokardinfarkt) stirbt ein Teil des Herzmuskels durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes ab. In der Regel gibt es drei von diesen großen Blutgefäßen (Herzkranzgefäßen = Koronararterien), die das Herz mit Blut und Sauerstoff versorgen. Wird eines dieser Gefäße durch ein Blutgerinnsel verstopft, kann das Blut nicht mehr zirkulieren. Die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr sind somit unterbrochen. Gelingt es nicht, das verschlossene Gefäß innerhalb weniger Stunden wieder zu öffnen, stirbt der von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelteil ab. 10. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Herzinfarkt? Ein Herzinfarkt ist ein Notfall. Der Patient muss stationär (intensiv) behandelt werden. Eine schnelle Spitaleinweisung ist entscheidend für die Prognose. Je früher mit einer gezielten Behandlung begonnen werden kann, desto besser sind die Heilungschancen. Sofortmassnahmen des Notarztes Sauerstoffgabe Schmerzlinderung Nitratpräparate zur Erweiterung der Herzkranzgefässe Behandlung im Spital Eingriffe (Invasiv): Koronarangiographie zur Ortung der Herzkranzgefässenge, sofortige Erweiterung der Infarktarterie (z.B. Stenteinlage). Je nach Schweregrad und Anzahl der Verengungen (Stenosen): Bypassoperation. Medikamentös: Aktive Auflösung des Thrombus (Gerinnsels) mittels Thrombolytika. Herabsetzen der Gerinnung: Verhindern die Ablagerung (Ballung) von Blutplättchen im betroffenen Gefäss (Heparin, Aspirin®). Reduzierung des Sauerstoffbedarfs des Herzmuskels (Herz kann mit dem noch vorhandenen Sauerstoff besser funktionieren) und Regulierung der Herzfrequenz (Betablocker). ACE-Hemmer (gehört nicht zur Akuttherapie): Erweitert die Blutgefässe und kann einer linksseitigen Herzschwäche vorbeugen. Wichtig: Die Verabreichung dieser Medikamente senkt die Todesrate nach Herzinfarkt und senkt das Risiko für erneute Herzkreislauf-Ereignisse. 11. Was passiert bei einer Bypass-Operation? Bei einer Bypass-Operation werden verengte oder verstopfte Herzkranzgefäße durch eine Umleitung überbrückt - daher auch das Wort Bypass, engl. für Umleitung. So wird sichergestellt, dass das Herz auch hinter den verstopften Stellen wieder ausreichend mit Blut und Nährstoffen versorgt wird. Als Überbrückung dienen kleine Venenstücke aus dem Unter- bzw. Oberschenkel (aortokoronarer Venen-Bypass) oder eine Umleitung der Brustwandarterie (Arteriamammaria-interna-Bypass). Nach der Bypass-Operation gewöhnt sich das kleine Stück Venengewebe bald an seine neue Aufgabe, es bildet seine Wände um und wird zu einer richtigen Arterie © Mag. M. Grassler 2008 12. Druckverhältnisse im Blutgefäßsystem: was versteht man unter dem Blutdruck? Der Blutdruck ist der Druck des Blutes in einem Gefäß. So wird in der Fachsprache der exaktere Begriff des Gefäßdruckes verwendet. In verschiedenen Bereichen des Blutkreislaufs herrschen unterschiedliche Druckverhältnisse. Spricht man ohne näheren Zusatz vom Blutdruck, dann meint man in der Regel den arteriellen Druck in den großen Schlagadern auf Herzhöhe (BD oder BP, gebräuchlich ist auch die Synekdoche RR für Riva-Rocci), der meistens an der Brachialarterie des Oberarmes gemessen wird. Daneben ist auch der zentralvenöse Druck von medizinischem Interesse. 13. Von welchen Faktoren ist der Blutdruck abhängig? - der Stärke der Herztätigkeit - dem Widerstand in den Gefäßen des Körpers 14. Wie misst man den Blutdruck? Welche zwei werte werden zur Beurteilung des Blutdrucks herangezogen? Die indirekte Blutdruckmessung erfolgt mit einem Blutdruck-Messgerät; es besteht aus einer aufblasbaren Gummimanschette, die mit einem Manometer verbundenen ist. Die Manschette wird am Oberarm etwa zwei Finger breit oberhalb der Ellenbeuge angelegt und solange aufgepumpt, bis der Oberarm kein Blut mehr durchlässt. Durch Ablassen der Luft vermindert sich der Druck in der Manschette, und das Herz presst ab einem bestimmten Druck wieder Blut in die zusammengedrückte Arterie. Mit einem Stethoskop, das man in der Ellenbeuge über der Arterie aufsetzt, werden nun Strömungsgeräusche abgehört. Sie entstehen aufgrund der Strömungsbeschleunigung des Blutes an der Verengung der Schlagader durch die Manschette. Das erste hörbare Geräusch ist der obere Wert (systolischer Wert). Er wird hörbar, wenn sich das Herz zusammenzieht und dadurch Blut in die Gefäße pumpt. Diese Wellen spürt man auch als Pulsschlag am Handgelenk. Das Verschwinden des Geräusches markiert den unteren Wert (diastolischer Wert). Ab diesem Wert fließt das Blut wieder ohne jegliche Behinderung durch die Arterie. Somit ist kein Strömungsgeräusch mehr hörbar. Der diastolische Wert entspricht dem Ruhedruck der Gefäße während der Erschlaffungsphase des Herzens. Er gibt Aufschluss daüber, wie elastisch die Gefäße sind. Blutdruck systolisch (mmHg) diastolisch (mmHg) Optimal < 120 < 80 Normal < 130 < 85 Hoch normal 130 - 139 85 - 89 Bluthochdruck ≥ 140 © Mag. M. Grassler 2008 ≥ 90 15. Woraus resultiert unser Puls? Körperkühlung, Fettstoffwechsel 16. Behandle den DRUCK als physikalische Größe (Definition, Formelzeichen, unterschiedliche Einheiten, Druckmessgeräte usw.) © Mag. M. Grassler 2008