Jahresbericht 2007 Jahresbericht 2007 der Klinik für Gefäßchirurgie – Phlebologie – Das Jahr 2007 setzt die erfolgreiche Entwicklung des Jahres 2006 mit der Zunahme ambulanter und stationärer Behandlungszahlen fort. Durch eine personelle Verstärkung unseres Teams konnte eine größere Anzahl, insbesondere komplexer gefäßchirurgischer Eingriffe sowie nicht-invasiver diagnostischer Leistungen erbracht werden. Die Zunahme der Wartezeiten in der ambulanten Gefäßsprechstunde konnte durch eine Umstrukturierung gegen Ende des Jahres 2007 abgebaut werden. Durch die Mitgabe eines endgültigen Entlassungsbriefes am Entlassungstag, durch die Einschaltung von Sozialdienst und ambulanten Pflegediensten oder die Einleitung einer Rehabilitationsmaßnahme sowie die telefonische Kontaktaufnahme zum Hausarzt erhoffen wir, zu einer engeren und reibungslosen Verzahnung des Übergangs von Patienten zwischen ambulantem und stationärem Bereich produktiv beizutragen. Innerhalb der Klinik ist die erfreuliche Weiterentwicklung der interdisziplinären Kooperation hervorzuheben. Mit der Klinik für Radiologie werden im Rahmen täglicher Besprechungen zu Diagnostik und Therapieindikationen bei komplexen Gefäßerkrankungen Entscheidungen zu ergänzenden weiterführenden diagnostischen Maßnahmen, einem therapeutisch primär radiologisch interventionellen oder gefäßchirurgisch offenen Vorgehen getroffen. Gefäßchirurgische Eingriffe werden dabei in vielen Fällen durch endovaskuläre Behandlungsverfahren im Sinne eines Kombinationseingriffes ergänzt. Endovaskuläre Eingriffe zur Therapie des abdominellen oder thorakalen Aortenaneurysma erfolgen aufgrund der beiderseitigen Kompetenz innerhalb der Kliniken für Radiologie und Gefäßchirurgie als gemeinsame interdisziplinäre Eingriffe. Der Aufbau und die Zertifizierung einer Stroke Unit (Schlaganfallspezialstation) innerhalb der Klinik für Neurologie bewirkte eine Zunahme von Eingriffen bei Verengungen der Halsschlagader. Statistisch sind Patienten nach einem Schlaganfall oder kurzzeitigen neurologischen Defizit besonders in der Frühphase des ersten Monats von der Wiederholung eines invalidisierenden Schlaganfallereignisses bedroht. Zielsetzung unserer interdisziplinären Zusammenarbeit ist die Leitlinien-gerechte Akuttherapie des Schlaganfalls auf der Schlaganfallspezialstation, bei Detektion einer ursächlichen Halsschlagaderverengung die frühzeitige Veranlassung einer gefäßchirurgischen Operation oder radiologischen Angioplastie und Stentbehandlung und die anschließende Überleitung in eine neurologische Frührehabilitation. Komplexe symptomatische oder asymptomatische Erkrankungen der hirnversorgenden Gefäße werden in einer interdisziplinären neurovaskulären Konferenz der Kliniken für Neurologie, Radiologie und Gefäßchirurgie unter Einbeziehung niedergelassener Neurologen besprochen und patientenbezogene Entscheidungen zur weiteren Diagnostik und alternativen Therapieangeboten getroffen. Eine weitere erfolgreiche interdisziplinäre Kooperation existiert mit der Klinik für Nephrologie, Diabetologie und Shuntoperationen. Viele Patienten mit chronischen und insbesondere dialysepflichtigen Nierenerkrankungen sowie der Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leiden unter Folgen einer arteriellen Durchblutungsstörung oder dem diabetischen Fußsyndrom. Umgekehrt sind viele Patienten, welche die Klinik wegen einer Gefäßerkrankung aufsuchen, gleichfalls von einer Einschränkung der Nierenfunktion oder dem Vorliegen eines Diabetes mellitus betroffen. Für gefäßkranke Patienten wurde daher häufig eine nephrologische oder diabetologische Mitbehandlung bei entsprechender Komorbidität erforderlich, damit sich durch die notwendige gefäßchirurgische Operation oder Kontrastmittel-sparende radiologische Eingriffe eine vorhandene Nierenfunktionsschwäche im Behandlungsverlauf nicht verschlechtert. Gleichfalls liegen bei primär nephrologischen oder diabetologischen Patienten kritische Durchblutungsverhältnisse der Extremitäten vor, weswegen diese Patienten insbesondere zur Prävention einer drohenden Extremitätenamputation zur gefäßchirurgischen oder radiologisch interventionellen Mitbehandlung vorgestellt werden. Die nachfolgend aufgeführten, steigenden Behandlungszahlen waren durch eine personelle Verstärkung des Ärzteteams und der Arzthelferinnen in der Ambulanz sowie organisatorische Änderungen möglich. Das exzellente perioperative intensivmedizinische Management der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin ermöglichte es, komplexe Aneurysmaerkrankungen der Aorta, insbesondere unter Einbeziehung des renalen Segmentes oder zugewiesene Patienten mit zentralen septischen Gefäßrekonstruktionen trotz einer Vielzahl von Komorbiditäten oder eines hohen Alters erfolgreich operativ zu therapieren. Allen Patienten und Zuweisern danken wir für das uns entgegengebrachte Vertrauen in unsere Tätigkeit. Die Zufriedenheit von Patienten und zuweisenden Ärzten über das Behandlungsergebnis und die Betreuung in Ambulanz oder stationärem Verlauf stellt ein Hauptziel dar, dem wir uns verpflichtet haben. Ihre Klinik für Gefäßchirurgie Anzahl der behandelten Patienten stationäre Patienten Pflegetage Fallzahl 1) Verweildauer ambulante Patienten 2007 571 8695 756 11,5 1792 2006 544 8729 677 13,0 1522 1) Berechnung nach Bundespflegesatzverordnung = (Aufnahme und Entlassung) Anzahl der vorgenommenen Operationen Gefäßchirurgische Operationen Carotis-Operationen Arterien obere Extremität (keine Shunt-OP) TEA Truncus brachiocephalicus Nieren-/Viszeralarterien Bauchaortenaneurysmaoperationen offen konventionell endovaskulär durch Aortenstentprothese abdominal endovaskulär durch Aortenstentprothese thorakal Beckenarterienoperationen wegen Verschlusskrankheit Femoro - popliteale Bypassoperation Vene in situ oder reversed PTFE/Dacron/Composite Femoro - crurale Bypassoperationen Vene in situ oder reversed PTFE/Dacron/Composite Fem/pop – pedaler in situ Venenbypass Rekonstruktion traumatischer Gefäßverletzungen durch Veneninterponat Andere arterielle Gefäßoperationen im Ober- und Unterschenkelbereich bei AVK, Ischämie, Aneurysma, AV-Fistel, Aneurysma Intraoperative interventionelle Prozeduren (ITA/Stent siehe Tabelle unten) Varizenoperationen Venöse Thrombektomie Teilresektion und –ersatz V. cava inferior Minoramputationen Majoramputationen Explantation einer aorto/iliaco/femoralen Gefäßprothese Anderweitige Operationen Gesamtzahl 2007 2006 50 26 9 16 1 5 8 18 12 4 6 1 0 32 48 (17) (31) 30 (16) (5) 2 37 41 (31) (10) 26 (17) (9) 4 2 4 130 138 60 36 212 2 1 61 45 4 183 903 148 2 1 52 25 160 727 Kombinierte gefäßchirurgisch-interventionelle Therapiemaßnahmen als intraoperative Angioplastie (ITA) und Stent-Implantationen 2007 2006 ITA/STENT Aorta 1 ITA/Stent Beckenarterien 16 23 ITA/Stent Beinarterien Iliakale Stent-Prothese 42 1 12 1 Diagnostische Verfahren der Klinik für Gefäßchirurgie Diagnostische Verfahren Cw-Dopplersonografie: periphere Arterien Farbduplexsonografie: periphere Arterien Farbduplexsonografie: aorto-viszerale und retroperitoneale Gefäße Farbduplexsonografie der extracraniellen hirnzuführenden Gefäße Farbduplexsonografie der Venen(einschließlich B-Mode) Weichteilsonografie (zum Nachweis von Hämatomen, Seromen, Abszessen, etc). Venenverschlussplethysmografie Digitale Photoplethysmografie Phlebodynamometrie Optische Pulsoszillografie (einschließlich Kälteexposition) Intraoperative Angiografie/Phlebografie 2007 2006 - 1107 80 98 77 59 345 243 676 494 - 68 128 103 574 154 26 20 26 17 233 >200