Herzklappenersatz am schlagenden Herzen.rtf

Werbung
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
Deutsches Herzzentrum München
Direktor: Prof. Dr. Rüdiger Lange
des Freistaates Bayern
Klinik an der Technischen Universität München
Lazarettstraße 36
80636 München
Pressemitteilung
Kontakt: Dipl.-Psych. Ulrike v. Wolffersdorff
Telefon: +49-89-1218-3131
•
•
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefax: +49-89-1218-4123
•
•
www.dhm.mhn.de
E-Mail: [email protected]
München, 27.06.2007
Herzklappenimplantation am schlagenden Herzen
Weltweit erstmalig wurde in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Deutschen
Herzzentrum München eine CoreValve Aortenklappe erfolgreich über die Herzspitze
eingesetzt. Das Team um die Herzchirurgen Prof. Dr. Rüdiger Lange und Prof. Dr.
Robert Bauernschmitt operierte am 26.06.2007 zwei Patientinnen mit einem
revolutionären, minimal invasiven Verfahren, bei dem eine Stilllegung des Herzens
und ein Anschluss an die Herz-Lungen-Maschine nicht mehr notwendig ist. Die Dauer
des Eingriffes ist damit wesentlich kürzer und die Operation deutlich schonender als
konventionelle Verfahren.
„Insbesondere für ältere Hochrisikopatienten, bei welchen die herkömmliche Operation nicht
indiziert ist, eröffnet diese Methode ganz neue Therapiemöglichkeiten“, erläutert Prof. Dr.
Rüdiger Lange, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie. Für die 87-jährige Patientin
wäre ein Eingriff am offenen Herzen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine zu riskant
gewesen, da bei ihr noch weitere Begleiterkrankungen vorlagen. Bei dem neuen Verfahren,
der so genannten transapikalen Implantation, wird die Herzspitze lediglich über einen kleinen
Hautschnitt im Rippenbereich freigelegt. Über ein spezielles Ballonkathetersystem erweitern
die Chirurgen zunächst den Bereich der alten, durch Kalk und Ablagerungen verengten
Herzklappe. Anschließend wird die neue Aortenklappe über den Katheter in diese Position
vorgeschoben, wo sie sich von selbst entfaltet. Die Klappenimplantation wird unter ständiger
Ultraschall- und Röntgenkontrolle durchgeführt und dauert nur wenige Minuten.
Eine weitere Möglichkeit, eine defekte Aortenklappe am schlagenden Herzen zu ersetzen,
stellt der transfemorale Zugang dar. Hier ist lediglich die Punktion eines Leistengefäßes
notwendig; über die Arteria femoralis wird der Katheter über den Aortenbogen bis in die linke
Herzkammer vorgeschoben. Diese Methode wandten die Münchner Chirurgen am gleichen
Tag erfolgreich bei einer 73-jährigen Patientin an.
Prof. Dr. Robert Bauernschmitt, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik: „Bei beiden
Patientinnen konnte mit diesen minimal invasiven bzw. interventionellen Verfahren die
Klappenfunktion perfekt wiederhergestellt werden“. Durch die Anwendung der neuen
Verfahren wird der Krankenhausaufenthalt erheblich verkürzt. Bereits nach wenigen Tagen
kann der Patient wieder nach Hause entlassen werden. Mit diesen neuen Methoden können
die Herzchirurgen nun auch schwerstkranken Patienten, für die eine Operation mit
herkömmlichen Verfahren zu risikoreich wäre, eine optimale Therapie anbieten.
Das Deutsche Herzzentrum München (DHM) der Technischen Universität München ist eines der führenden Spezialzentren zur
Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen bei Erwachsenen und Kindern in Deutschland. Die Klinik für Herz- und
Gefäßchirurgie des Deutschen Herzzentrums München ist international wegweisend auf dem Gebiet der operativen Behandlung
erworbener Herzfehler, wie z. B. der Bypasschirurgie und der Herzklappenchirurgie. Darüber hinaus ist das DHM das größte
Zentrum zur Behandlung angeborener Herzfehler in Deutschland.
In der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie wird lückenlos das gesamte Spektrum der Eingriffe am Herzen und an den großen
Blutgefäßen von der Säuglingschirurgie über Klappenrekonstruktionsverfahren, Herzkranzarterien-Revaskularisation und
operative Rekonstruktion bzw. interventionelle Stentbehandlung der großen intrathorakalen Körperschlagader bis hin zur
Herztransplantation und zum Kunstherzersatz durchgeführt. Prof. Dr. Rüdiger Lange ist seit 1999 Direktor der Klinik.
Herunterladen